Echte Multiperspektive verwende ich nicht, weil das ein wirklich technischer Hammer ist, dessen Schlagwucht große Teile der oder die ganze Geschichte bestimmen.
Ich kenne eine Gerichtsszene, in der von vielen Zeugen dasselbe Ereignis beschrieben wird, wobei aber nicht das gleiche herauskommt. Dort ergibt so ein technischer Trick Sinn.
Ich kenne einen Film, in dem es um ein Attentat geht und die Multiperspektive Teil der Suche nach dem Täter ist. Nur halb gelungen im Film - einfach zu schwierig für den zuschauer - aber vielleicht gut im Buch, wenn es denn ein Buch zu dem Film gibt.
Was ich aber selten mache - man kann so etwas nicht häufig machen, da wird man als Autor schnell abgestempelt - ist, bei einem generellen Perpektivwechsel von einer Erzählperson zu einer anderen, diesen Wechsel zu nutzen, um kleine Teile, vielleicht eine oder mehrere Szenen aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten. Aber es sind in diesem Fall immer nur zwei Perspektiven.
Ich halte mich an einen einfachen Ratschlag: Die beste Erzählweise ist !einfach! . Alles, was wirklich besonders, trickreich oder auffällig ist, muss seine Berechtigung aus der Geschichte selbst ableiten. Sonst bleibt es ein Effekt. Und reine Effekte helfen nicht der Geschichte. Sie wirken hohl oder leer oder aufgesetzt oder sonst wie falsch.
Liebe Grüße
Trippelschritt
(empfiehlt aber immer mit solchen Dingen herumzuexperimentieren)