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Floppy Paperback

Begonnen von Maria, 22. April 2019, 19:32:59

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Maria

Über eine Challenge bei Instagram bin ich auf die Bezeichnung ,,Floppy Paperback" gestoßen. Ich musste dann erst mal googeln. Das sind Taschenbücher, die aufgeschlagen bleiben an der Stelle wo man sie aufschlägt und die man so offen herumliegen lassen kann ohne dass sie zuklappen. Leserinnen haben das offenbar sehr gern, weil praktisch und dennoch leichter als Hardcover. Dann habe ich meine Regale durchsucht und lediglich ein so ein Floppy Buch auf deutsch gefunden.

Sind die so viel teurer in der Produktion oder habe ich nur durch Zufall fast keine im Regal?
Es ist nämlich wirklich angenehm, wenn man es nicht immer aufhalten muss beim Lesen.

FeeamPC

Ich kenne nur zwei Möglichkeiten, dass ein normales Taschenbuch aufgeschlagen problemlos liegenbleibt ohne Gewaltanwendung.
Eine ist, dass es (obwohl Tasachenbuch) eine Fadenheftung hat (ja, das gibt es).
Die andere, dass es ein besonders weiches Papier ist.

Alys

Ich könnte mir vorstellen, dass das auch so ein bisschen eine regionale Geschmacksfrage ist. Um mal die ganz dicke Klischee-Keule rauszuholen: "Die Deutschen" schätzen Qualitätsarbeit, und alles, was sich "billig" anfühlt, wird nicht gekauft.

Ich habe stapelweise in USA gekaufte Bücher, die auch so richtig lapperig-weiche Dinger sind. Eigentlich mag ich das, weil sie oft sehr leicht sind, man sie also gut unterwegs dabeihaben kann. Standardkommentar vieler deutscher Freunde von mir zu diesen Büchern: "Billiger amerikanischer Ramsch." Erklärt für mich, warum kein deutscher Verlag auf die Idee käme, Floppy Books zu produzieren.
Always avoid alliteration.

FeeamPC

Von Haus aus ist jedes Papier zunächst lappig-weich. Erst die Menge an Glättstoffen und Kleister, die obendrauf kommt, bestimmt, wie hart und unbiegsam das Papier wird.

DoroMara

Zitat von: AngelikaD am 22. April 2019, 19:32:59

Sind die so viel teurer in der Produktion oder habe ich nur durch Zufall fast keine im Regal?


Mein historischer Roman ist ein Taschenbuch mit Fadenheftung (wie @FeeamPC schreibt) und so ein "Floppy Buch". Der Verlag hat Druckzuschuss vom Staat bekommen, weil ich im Roman einige historische Eigenheiten aufgearbeitet habe, und sich entschieden, den Zuschuss in diese Fadenheftung zu investieren, ohne dass das Buch teuer verkauft werden muss. D. h. die Herstellung kostet wirklich einiges mehr.

Maria

Das Floppy Paperback was ich im Schrank habe ist ein deutsches Buch:
https://www.instagram.com/p/Bwn7ZTuAXpx/   (für das offene Buch einfach den fast unsichtbaren runden weißen Button am rechten Bildrand klicken)

Es ist ziemlich großformatig und nicht mal so leicht, weil sehr dick.
Ich schlage es auf. Es bleibt offen liegen. ich kann beim Lesen Kaffee trinken, mir die Haare richten, meine Katze streicheln ....
Es ist nicht schlecht gebunden und fällt auch nicht auseinander.
Fäden habe ich keine darin entdeckt (von einer Fadenbindung).

Es scheint sich bei den floppy paperbacks wirklich um sehr weiches Papier zu handeln
https://www.instagram.com/p/BwotzyrHrX0/
https://www.instagram.com/p/BvXcdI7HUUJ/
https://www.instagram.com/explore/tags/floppypaperback/?hl=de
https://www.instagram.com/p/Bho2MF_F4LF/


Acrilia

So wie ich das jetzt verstanden habe, gibt es quasi zwei Möglichkeiten Floopy Books zu machen:
1. Schlechte Qualität
2. Hochwertige Fadenbindung

Das ist wirklich interessant :D

Ich denke, die amerikanischen Floppy Books werden meist sehr billig gemacht, da auch ich die Erfahrung gemacht habe, dass die amerikanischen Bücher eine schlechtere Qualität haben. Man kann eigentlich immer erkennen welches Buch amerikanisch ist und welches deutsch ohne auf den Titel oder ähnliches zu gucken, allein anhand der Qualität.

FeeamPC

Weiches Papier hat nicht unbedingt gleich schlechte Qualität. Japanpapier ist z.B. sehr weich, aber durch die Art der Produktion durch hochwertige, lange Fasern auch extem reißfest und dank Säurefreiheit ewig haltbar. Es wird gerne von Buchrestauratoren eingesetzt, umd teure alte Bücher zu reparieren.
Also jein, weiches Papier kann billig und minderwertig sein, muss es aber keineswegs.

Alys

... und amerikanische Bücher müssen nicht schlechter Qualität sein, nur weil sie weich sind.
Always avoid alliteration.

Acrilia

Zitat von: Alys am 30. April 2019, 23:30:54
... und amerikanische Bücher müssen nicht schlechter Qualität sein, nur weil sie weich sind.

Amerikanische Bücher haben allerdings fast immer eine schlechtere Qualität als deutsche. Meistens finde ich die Qualität absolut in Ordnung. Amerikanische Bücher sind ja auch billiger als deutsche und es ist nicht so, dass sie nach einmal lesen auseinanderfallen, aber man sieht einfach, dass die Bindung billiger ist, die Verarbeitung nicht so gut ist, etc. Ich habe zum Beispiel noch nie ein deutsches Taschenbuch gesehen, bei dem das Cover ein kleines bisschen schmaler ist als die Seiten, aber ich habe ganz viele amerikanische Bücher, bei denen das der Fall ist.
Wie gesagt, ich finde die Qualität meisten trotzdem gut, aber sie ist aber nicht so gut wie bei deutschen Büchern. Wenn man sich allerdings den Preisunterschied ansieht ist das meistens ein ziemlich guter Deal  ;D