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Die Kunst des Angst einflößens

Begonnen von TheMadZocker, 24. Oktober 2018, 02:57:17

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TheMadZocker

Hello. Die Suche hat leider nichts ergeben, also mache ich hier mal was Neues auf.

Also, es geht um das Angst einflößen. Mein Charakter ist ein Pirat auf Landgang, und muss einen Soldaten durch Angst davon überzeugen, bei seinem Plan mitzumachen - allerdings finde ich das alleinige Bedrohen seines Lebens relativ einfallslos. Zumal der Soldat sehr redegewandt ist und ihm unterstelle, er selber sei "unentbehrlich" und sein Leben damit in Sicherheit.

Und da stellte sich mir die Frage: Wie kann man ihm, oder generell anderen Menschen, auf anderem Wege effektiv Angst einflößen (wenn man dessen Bekannte nicht kennt und mit ihnen drohen kann)? Und dabei geht es mir weniger um den Dialog bzw. an die Sache an sich, sondern um die Präsentation, wie sich jemand verhält und die richtigen Worte findet, um sich selbst überlegen und stärker zu zeigen.
Als Inspirationsstütze nahm ich zunächst Blackbeards Ansprache gegenüber Bonnett aus Assassin's Creed 4, als er Kenway (dem Protagonisten) zeigen möchte, wie man effektiv gegen Engländer die Engländer vorgehen kann. Da mir aber gerade nicht einfallen möchte, wie das hier mit Links zu YouTube p.ä. gehandhabt wird, hier eine kleine Beschreibung:

Blackbeard erklärt Kenway, dass der Pirat Hornigold (ein Freund) sich dem Pardon des Königs beugt, sollte er seine Gemeinde in Nassau (sozusagen das Land der Freiheit ohne Könige) aufgeben und Freibeuter im Dienste Englands werden. Allerdings möchte sich Blackbeard dem nicht hingeben, denn Hornigold hätte seinen Stolz vergessen und geht ohne Charisma voran - er spiele den Narr, und würde nur Narren damit überzeugen können. Blackbeard möchte aber über all dem stehen und sagt, dass wenn man ihnen den Teufel vorsetzen würde, sich ihm alle Männer unterwerfen würden.
"Und du bist dann der Teufel?" - Kenway
"Für das Publikum, aye! Alles Theater." - Blackbeard
Und hier kommt der interessante Teil. Um es Kenway zu demonstrieren, fängt er damit an, dem ehemaligen Händler Bonnett, der unter Blackbeards Flagge segelt, Angst einzuflößen. In seiner Rede startet er leise, und wird gegen Ende immer lauter, während er mit ernstem Blick auf seinen Gegenüber runter schaut:
"Gib deiner Beute etwas zum Fürchten, etwas Höllisches aus einem Fiebertraum, dann fallen Männer auf die Knie und winseln ihren Gott um Gnade an!"

Ja, effektiv beschreibt Blackbeard in seinem Monolog sehr gut, wie jemand vor jemandem Angst haben kann. Aber ich finde immer noch, dass es relativ schwierig ist bei jemandem, der den Tod und das Höllentor nicht fürchtet.

Yamuri

Ich habe in einem Projekt auch so einen Charakter, der den Tod nicht fürchtet, ihn unbewusst sogar herbei sehnt. Was ist schlimmer als der Tod? Ich denke ich würde empfehlen dir Gedanken über diese Frage zu machen. Jeder Mensch fürchtet etwas. Menschen, die den Tod nicht fürchten, fürchten möglicherweise das Leben, ein Leben, in dem sie versagt haben, in dem sie ein Niemand sind, unbedeutend, ein Leben am untersten Rand der Gesellschaft. Sie würden meist eher den Tod wählen, aus Angst vor diesem Leben, einem Leben in dem sie vergessen wurden, indem ihr Wort keinen Pfifferling Wert ist, in dem sie übergangen werden. Ängste die nicht durch eine äußere Bedrohung hervorgerufen werden, sondern im Herzen geboren, erscheinen bisweilen wesentlich verzehrender und schlimmer, da sie beständig an der Seele nagen. Mit dem Tod setzten sich die meisten erst im konkreten Fall auseinander, wenn es ihnen wirklich an den Kragen geht. Vorher ist er für viele relativ unbedeutend, weil zu weit weg. Aber das eigene Versagen kann in wirklich jeder Szene passieren. Ein plötzlicher Blackout, ein verbales unterliegen, ein körperliches Unterliegen. Menschen die viel Macht haben, könnten durch ein Versagen, und sei es für andre noch so unbedeutend ihr Gesicht und damit ihre Position verlieren. Sie leben mit dieser Angst, die sie niemals offen zugeben könnten, was aber nicht bedeutet, dass sie nicht da ist.

Der Soldat will ihn überzeigen bei einem bestimmten Plan mit zu machen. Der Pirat hält sich vermutlich für stark und überlegen? Ein Pirat, der sich für stark hält, könnte ich mir vorstellen, wäre wohl keinesfalls erfreut, wenn ihn jemand als Feigling darstellen würde, wenn ihm jemand vorhält, dass er unbedeutend ist, wenn er bei diesem Plan nicht mit macht. Ich denke ich würde den Soldaten den Pirat abwerten lassen, würde das was eintritt, wenn er ihm nicht hilft, hervorheben, die Enttäuschung und der Umstand, dass der Pirat offenbar wohl nicht so toll ist, wie er denkt, wenn er sich nichtmal traut mit zu machen. Nach Außen hin wirkt das zwar erstmal so als würde er ihn nur zornig machen wollen. Aber unter Aggressionen liegt häufig eine bestimmte Angst. Am Anfang ist die Angst, die sich dann entweder in Depression oder in Aggression wandelt. Aber zu Grunde liegt etwas, was der Betroffene tief drin in seinem Herzen eigentlich fürchtet. Das mag nicht immer zutreffen, aber es kann und damit würde ich denk ich spielen, es andeuten und durch das Beschreiben des Innenlebens des Piraten zeigen.

Hoffe meine Denkanregungen helfen dir ein bisschen weiter.
"Every great dream begins with a dreamer. Always remember, you have within you the strength, the patience, and the passion to reach for the stars to change the world."
- Harriet Tubman

TheMadZocker

@Yamuri
Interessant. Ich dachte mir schon in der Richtung sowas; habe eine depressive Freundin, die den Tod nicht scheut, aber große Angst vor der Einsamkeit hat. Ich werde mir deine Worte zu Herzen nehmen.

Weiß nicht, ob ich es zu doof formulierte, aber es ist der Pirat, der den Soldaten überzeugen möchte, nicht anders herum.
Aber glücklicherweise kann ich genau das auch so auf den jeweils anderen Charakter anwenden; der Soldat gehört einem Volk an, das gerade einen Krieg gewonnen hat und sich nun für überlegen und stark hält. Sie stellen dies zur Schau, indem sie das andere Volk (eine humanoide Fuchsrasse) erniedrigen, ihr Land bevölkern und langsam aber sicher beseitigen.
Mein Pirat ist in jener Auseinandersetzung gerade im Vorteil, also kann er das Prinzip der Machtlosigkeit gut auf seinen Gegenüber anwenden. :)

Jetzt müsste mir nur noch das richtige Verhaltensmuster für beide einfallen, also was er tut, um seine Macht zu demonstrieren. Würgen? Auf den Boden schmeißen? Seinen Kopf wiederholt zeitweise in Wasser tauchen? Ja, es brachte mich gut zum Nachdenken. Danke.

Yamuri

@TheMadZocker:
Freut mich, dass meine Anregung hilfreich ist. Ich habe mich früher sehr viel mit Psychologie beschäftigt, inbesondere dem Verhältnis zwischen Aggressionen, Depressionen und Ängsten, und bei meinen Recherchen ergab sich dieses Muster, der Angst als Ursache/Grundlage bei den Fällen, die ich mir durchgelesen hatte.

Ah, ja das mit Pirat und Soldat hab ich durcheinander gebracht und missverstanden. Danke für die Aufklärung. :)

Von einem Pirat würde ich tatsächlich auch erwarten, dass er etwas brutaler vorgeht, wobei ich mir auch eine Art Russisch Roulette mit einem Revolver oder einem Messer vorstellen könnte. Nur der Pirat weiß, wo die Kugel in seinem Revolver steckt, der Soldat nicht. Und anstelle damit zu drohen ihn zu töten, könnte er damit drohen ihn zu einem Krüppel zu machen. Für einen Soldat wäre es sicher eine große Schmach nicht mehr gehen zu können. In einem Buch habe ich mal gelesen, dass ein Charakter dem Andren beide Kniescheiben zerschossen hat und dieser dann nicht mehr laufen konnte. Medizinisch müsste nachgeprüft werden ob das so seine Richtigkeit hat, aber das wäre als Druckmittel möglich. Oder aber das Abschneiden eines Fingers. Der Soldat braucht sicher seine Finger noch. Oder, das wäre subtiler: der Pirat weiß etwas über den Soldat, etwas das den Ruf des Soldaten nachhaltig schädigen würde, und er zeigt offenbart ihm den Beweis, aber so, dass der Soldat an den Beweis eben nicht so einfach ran kommt, und droht ihm, ihn auffliegen zu lassen.
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- Harriet Tubman

Churke

Zitat von: Yamuri am 24. Oktober 2018, 08:27:17
Oder aber das Abschneiden eines Fingers.

Muss man Angst haben, um sich plumper Gewalt zu beugen?

Manche Leute lassen sich auch einfach nicht einschüchtern, weil sie sich nicht einschüchtern lassen wollen. In 300 wollen die persischen Gesandten die Spartaner einschüchtern und kassieren dafür Leonidas' Spartaner-Tritt.

In der Straßenbahn hat mir mal ein Typ seinen Schlagring gezeigt und mich aufgefordert, den Platz zu wechseln.
Mein Gegenvorschlag, sich doch selbst einen anderen Platz zu suchen, ließ ihn ziemlich massiv werden.   ;D
Habe die Straßenbahn keine Sekunde früher verlassen als geplant.
Klar hatte ich Angst - aber das brauchte der Typ nicht zu wissen.   ;)

Yamuri

@Churke: Muss man nicht, aber vor den Folgen der Tat, wenn man überlebt, könnte man Angst haben. Es kommt eben immer darauf an, wovor hat der Charakter Angst, was ist für ihn schlimmer als der Tod. Ehrverlust, Machtverlust, Rufmord etc. Natürlich gibt es die Kategorie Mensch, die es darauf ankommen lassen und sich nicht einschüchtern lassen. Aber ich glaube in diesem Fall soll es darum gehen, dass der Soldat sich überzeugen lässt und welche Methoden dazu führen könnten, dass es halbwegs verständlich rüberkommt, warum der Soldat sich entschließt mit zu machen. So wie ich MadZocker verstanden habe, geht es auch darum, womit kann der Pirat ihm Angst machen. Plumpe Gewalt kann natürlich auch genau zum Gegenteil führen, dass jemand selbst wenn er mitmacht, nur auf die Gelegenheit wartet es dem andren dann heim zu zahlen oder komplett auf stur stellt und sich nicht überzeugen lässt. Insofern würde ich persönlich immer mit subtileren Überredungsmethoden aufwarten. Die Frage ist dann nur: passt das zu einem Pirat? Wie denkt und fühlt ein Pirat? Würde ein Pirat zu hinterhältigen Methoden greifen, oder doch eher die Fäuste sprechen lassen? Und wie standhaft ist der Soldat? Auch stellt sich die Frage, muss es unbedingt Angst sein mit der gespielt wird? Aber Letzteres führt dann von der Ausgangsfrage weg.
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Alia

Ich würde sagen, dass du noch einen Schritt vorher ansetzten solltest. Wie kannst du den Piraten so gefährlich darstellen, dass der Leser die Bedrohung für den Soldaten direkt spürt, ohne dass der Pirat erst Säbel rasseln lassen muss? Wenn der Leser an der Stelle ankommt, wo Pirat und Soldat aufeinander treffen, muss der Leser schon davon überzeugt sein, dass dem Soldaten wirkliches Unheil droht und er froh sein kann wenn er das Treffen irgendwie überlebt, bzw. er vielleicht besser stürbe, weil die Alternative schlimmer wäre.
Hannibal Lektor ist im Kopf vom Leser zB schon so gefährlich, dass man ihn fürchtet, bevor er wirklich auftaucht.
Oder Darth Vader und der Imperator. Darth Vader ist mit der beiläufigen Art, mit der er seine Untergebenen für Fehler bestraft schon schlimm. Aber wie schlimm muss ein Mann sein, vor dem Vader Angst hat und sein Knie beugt? Der Imperator hat zu dem Zeitpunkt eigentlich noch nicht viel gemacht. Aber die Wirkung, die er auf Vader hat, überzeugt sofort.

Sascha

Mein erster Gedanke war: Warum Angst vor dem Tod? Damit ist eh alles vorbei. Aber der Weg dahin ...
Der Pirat könnte ganz ohne Zusammenhang mit dem Soldaten, aber "rein zufällig" vor dessen Augen, einen seiner eigenen Leute für ein kleines Vergehen bestrafen, und zwar so grausam, daß klar ist, welche Schmerzen der Soldat zu erleiden hätte, wenn er sich nicht beugt. Evtl. könnte auch noch jemand anders (vom Pirat instruiert) erzählen, daß das ja noch gar nix war, er wisse da von einem, der seit Jahren in einem schimmligen Rattenloch gerade so am Sterben gehindert wird, weil er den Piraten mal verärgert hat. Oder so.
Also durchaus in die Blackbeard-Richtung, ihn als eiskalten, psychopathischen Sadisten hinzustellen. Und dabei immer noch freundlich und höflich. :snicker:

FeeamPC

Ich würde eine andere Seite anpacken. Dem Soldaten damit drohen, ihn so zu verstümmeln, dass er unfähig ist seinen Beruf oder überhaupt einen Beruf weiter auszuüben, aber dass er trotzdem garantiert am leben bleibt. Das könnte für ihn schlimmer sein als alles andere, wenn er zu einem nutzlosen Wrak wird, dass sich vielleicht nicht einmal mehr selbst umbringen kann.

Churke

Kann es sein, dass ich die Frage falsch verstanden habe?

Wenn ich jemandem die Pistole an den Kopf halte, wird er wahrscheinlich tun, was ich sage.
Wenn ihn das nicht beeindruckt, hole ich die Gartenschere heraus und schneide ihm einen Finger ab. Wetten, dass er jetzt spurt?
In gewissen Diktaturen waren die Leute happy, dass man sie aus dem Hubschrauber warf, weil wenigstens die Folter vorbei war.

Das ist banal und keine Kunst des Angst einflößens. 

Zur Angst gehört immer Unsicherheit. Wenn der saudische Kronprinz nur noch auf seiner Privatjacht übernachtet, weil er um sein Leben fürchtet.  DAS ist Angst. Nicht wissen, was einem bevorsteht, aber mit dem Schlimmsten rechnen.

Yamuri

@Churke: Ich weiß nicht ob du die Frage falsch verstanden hast, aber ich denke du hast missverstanden, worauf ich mit meinem Vorschlag eigentlich hinaus wollte. Es ging mir nicht darum, dass die Drohung darauf abzielt zu töten, sondern darum, dass der Soldat durch körperliche Einwirkung zu einem Krüppel gemacht werden kann. Ein Soldat, der ein Krüppel ist verliert seinen Lebenszweck, er ist kein Soldat mehr, sondern ein Invalide, der auf die Hilfe Anderer angewiesen ist. Wenn dem Soldat also sein Job sehr wichtig ist, wenn der Job seine Berufung ist, dann könnte ihm die Aussicht darauf, für den Rest seines Lebens ein Invalide sein, durchaus Angst machen, insbesondere dann, wenn dafür gesorgt wird, dass er den Freitod nicht wählen kann, sondern damit leben muss invalid zu sein. Darum ging es mir. FeeamPC hat das worauf ich mit meinem Beispiel abzielte sehr gut ausgedrückt. Sascha hat noch ein besseres Beispiel gebracht.

Allerdings würde ich persönlich nicht mit Angst arbeiten, sondern dem Gegenteil davon, mit den Hoffnungen und Wünschen eines Menschen. Jeder ist ab einem bestimmten Grad bestechlich und genau damit würde ich spielen. Die Aussicht auf die Erfüllung von Wünschen/Hoffnungen löst bei Menschen erfahrungsgemäß viel leichter das Bedürfnis aus sich auf einen Deal einzulassen, unabhängig davon ob das Gegenüber nun vertrauenswürdig ist oder nicht. Wohingegen Angst im Grunde nur dazu führt, dass ein Mensch unter Zwang handelnd hilft, man selbst aber jederzeit damit rechnen muss das obligatorische Messer im Rücken zu haben und verraten zu werden. Ein Mensch aber, den ich dazu gebracht habe darauf zu vertrauen, dass ich ihm seine Wünsche erfülle, wird mir freiwillig helfen und mich nicht so leicht verraten, denn er hofft ja bis zuletzt, dass er etwas davon hat mir geholfen zu haben. :)
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canis lupus niger

Vielleicht hat der Soldat ja keine Angst um sich selber, glaubt, dass man ihm nichts antun kann, dass er nichts zu verlieren hat. Aber vielleicht weiß der Pirat, dass der Soldat um jemand anderen Angst haben kann: die alte Mutter, ein Kind, die Witwe des Bruders, die heimlich Angebetete ...

Wenn der Pirat einen Gegenstand aus der Tasche zieht, der der anderen Person gehört, beiläufig erwähnt, dass man "von hier aus das Haus von xy sehen kann", kann das schon eine gewisse Sorge hervorrufen. Also im Grunde wäre das eine gute altmodische Erpressung.

Zit

#12
Ich frage mich gerade, ob der Pirat ihn wirklich mit Angst überzeugen muss? Wie steht denn der Soldat allgemein zum Piratentum? Hat der Soldat Familie, Freunde, Ehre, die der Pirat besudeln könnte?

Wenn der Soldat am liebsten sterben will bzw. er Soldat geworden ist, um ruhmreich zu sterben – dann könnte der Pirat ihn auch überzeugen, indem er ihm diese Sachen bietet: Eine ruhmreiche Tat mit Aussicht auf einen ruhmreichen Tod, und selbst wenn er stirbt, siegt er trotzdem. (Vielleicht liegt das Ziel des Piraten in einem Gebiet, indem der gerade geschlagene Feind des Soldaten noch die Herrschaft besitzt.) Der einzige Frage wäre nur, ob der Soldat eine evtl. Ablehnung gegen Piraten beiseite schieben kann. ;D Aber dafür müsste "sein Schatz" am Ende wohl nur groß genug sein. (Der Ober-Ober-Macker der gegnerischen Truppen hält sich in dem Gebiet auf.) Was ich sagen will: Es ist einfacher, Menschen bei ihren positiven Schwächen zu packen und sie zu Verbündeten mit gleichen Zielen zu machen als sie gegen sich aufzubringen und sie mit negativen Gefühle zu etwas zu zwingen. Gerade auch im Nachgang kann es zu Problemen führen, wenn man Leute durch Gewalt an sich gebunden hat. Sie fallen einem dann gerne in den Rücken. (Außerdem würde mir ein gerissener Pirat besser gefallen als ein grober Macho mit zu schneller Klinge.)

Edit:
PS: Ich glaube, im Threadtitel ist ein Leerzeichen zuviel. ;)
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Churke

Zitat von: Yamuri am 24. Oktober 2018, 14:52:37
Ein Soldat, der ein Krüppel ist verliert seinen Lebenszweck, er ist kein Soldat mehr, sondern ein Invalide, der auf die Hilfe Anderer angewiesen ist.
Für einen Soldaten ist Invalidität Berufsrisiko. Es scheint mir psychologisch schwer nachvollziehaber, einen Soldaten mit einer so plumpen Drohnung einzuschüchtern. Normalerweise müsste er sich wehren, kämpfen und auf sein Glück vertrauen. Oder er ist ein Hasenfuß, aber stellt sich das Problem der Einschüchterung nicht mehr.

Yamuri

Zitat von: ChurkeFür einen Soldaten ist Invalidität Berufsrisiko. Es scheint mir psychologisch schwer nachvollziehaber, einen Soldaten mit einer so plumpen Drohnung einzuschüchtern. Normalerweise müsste er sich wehren, kämpfen und auf sein Glück vertrauen. Oder er ist ein Hasenfuß, aber stellt sich das Problem der Einschüchterung nicht mehr.

Ich denke ich verstehe was du meinst, dass die Wahrscheinlichkeit relativ gering wäre, dass eine solche Drohung funktioniert. Zu einem Pirat würde es zwar passen auf diese Weise zu drohen, und durch Verstümmelung des Soldaten zum Ausdruck zu bringen, dass alles was er ihm antut, er auch den Menschen antun kann, die dem Soldat wichtig sind, aber ob das den Soldat einschüchtert ist eine Frage für sich. Denn letztlich ist es auch Berufsrisiko für den Soldaten zu versagen und damit Menschen in Gefahr zu bringen, die ihm wichtig sind. Und letztlich wäre es nur ein Ehrverlust, wenn er desertiert. Solange er also durchhält bis zuletzt, müsste er um den Verlust seiner Ehre nicht fürchten. Hinzu kommt, dass ich mich frage, ob ein Soldat nicht sowieso dazu ausgebildet wäre Ängsten stand zu halten, die einen anderen Menschen sofort einknicken lassen würden. Wäre also der Versuch ihm Angst zu machen sowieso sinnlos? Schwierige Situation.

Da stellt sich mir die Frage: kann ein Pirat, der möglicherweise gewaltbereiter ist und daher möglicherweise eher in Lösungen durch Gewalteinwirkung denkt, einen standhaften Soldaten überhaupt mit seinen Methoden einschüchtern oder überzeugen? Oder wird das Aufeinandertreffen eines blutrünstigen Piraten und eines rechtschaffenen Soldaten, sofern der Pirat nicht bereit ist auf rohe Gewalt zu verzichten und stattdessen Diplomatie und Tricks anzuwenden, zu einer Patt Situation führen?

Leichter wäre es auf jeden Fall mit den Hoffnungen/Wünschen zu spielen. Aber es steht ja auch noch die Frage im Raum: gibt es etwas, das für den Soldaten schlimmer wäre als sein Tod? Falls nicht, dann wird wahrscheinlich weder Folter, noch sonst eine Drohnung etwas nutzen. Dann müsste der Pirat vielmehr umdenken und den Soldat ködern in Form eines Deals, den der Soldat nicht abschlagen kann.
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