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Grammatikalische Kleinigkeiten

Begonnen von Ratzefatz, 21. November 2007, 06:23:44

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Ryadne

Die Sache mit der Herkunft über Fantum gibt natürlich Sinn, aber irgendwie klingt "das Fandom" völlig falsch in meinen Ohren. Ich werde trotzdem diese Formulierung wählen; sie ist offenbar den meisten Leuten geläufiger und ich denke, wenn ich dem Duden folge, bin ich auf der sicheren Seite.

Danke euch!

Sascha

Ehrlich gesagt kannte ich den Ausdruck gar nicht und mußte erst googeln. Was spricht gegen "die Fangemeinde"? Dann hast Du das Problem nicht.

HauntingWitch

Ich dachte auch immer, es heisse "der Fandom"... Ich würde das aber so machen wie Sascha und einfach "Fangemeinde" schreiben, ganz unauffällig.  ;D

Guddy

#783
Mit Fandom und Fangemeinde verbinde ich zwei unterschiedliche Dinge:

(das)Fandom: Nicht nur die Fans an sich, sondern auch das Drumherum: Merchandise, Conventions, das Gespräch; also ein allumfassender Begriff
Fangemeinde: Die Fans selbst, die Menschen, auch als Gruppe

Damit kann ich natürlich auch falsch liegen, aber Fangemeinde ist für mich auch alles betreffend und Fandom eher was Geekiges. "Fandom" ist mir im deutschen Raum schlichtweg bisher nur mit amerikanischen Bezug (und das ist idR Geektum) über den Weg gelaufen und in Amerika herrscht soweit ich es beurteilen kann eine andere Form des Fanseins als hier. Daher macht es mMn durchaus Sinn, das zu trennen.

Ryadne

Auf den Begriff ganz verzichten möchte ich lieber nicht. Ab und zu verwende ich stattdessen "Fankultur", aber das nur der Abwechslung halber. "Fandom" ist für mich inzwischen innerhalb der Szeneliteratur ein zu feststehender Begriff; auf ihn zu verzichten, nur weil ich mir über den Artikel unsicher bin, käme mir sehr ... fachfremd vor.
"Fangemeinde" ist für mich auch was anderes, allgemeineres, ähnlich wie Guddy es darstellt. "Fandom" ist spezifischer und für den Kontext, in dem ich ich den Begriff gebrauche daher passender.

Zit

#785
Ich kenne es nur als das Fandom. (Daneben ist es für mich auch eine zahllose, geschlechtsunbestimmte -- vll. auch gesichtslose --  Anzahl an Mitgliedern).
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

chaosqueen

Kann die Artikelverwirrung ggf. daher rühren, dass es in Deutschland den ja nicht ganz unbekannten Fandom-Observer gibt? Kommt mir gerade in den Sinn.

Und ggf. will man auch deshalb den männlichen Artikel setzen, weil man sich auf die Endung -dom bezieht und unterbewusst assoziiert, dass der Dom ja nun mal einen männlichen Artikel verlangt? Auch nur so eine Hypothese.
Ist so ein bisschen wie mit "Con" beim Larp. Hochoffiziell müsste man sagen, man fährt auf die Con, weil es die Abkürzung zu Convention ist, ich habe aber Zeit meines Lebens immer nur "der" Con gehört. Tja ... Dass Menschen sich auch einfach nicht an grammatikalische Konventionen halten! ;D

Windstoß

Ich glaube, die Artikelverwirrung kommt daher, weil das Wort auf -dom endet und es im Deutschen der Dom heißt.
Ein Fandom im Sinne eines Gebäudes für Fans würde ja auch männlich sein - hat bloß eine völlig andere Bedeutung.  ;D

Entropy

Ich habe auch mal eine Frage zur Substantivierung von Adjektiven.

Folgender Satz:
- Lia wird den gelben Weg nehmen, Elvira den roten und Cancer den blauen.
- Lia wird den gelben Weg nehmen, Elvira den Roten und Cancer den Blauen.

Welche Version ist richtig? Ich habe mir schon seitenweise Grammatikregeln dazu durchgelesen, konnte aber nichts finden für diesen Fall. Muss das Adjektiv weiterhin kleingeschrieben werden, weil das Substantic eigentlich nur weggelassen wurde oder fehlt dann der Bezug und es heißt der Rote.

Fynja

#789
Ich habe es so gelernt, dass Adjektive, wenn es durch den Satz davor einen klaren Bezug gibt, kleingeschrieben werden. In diesem Fall ist der Bezug denke ich klar, und kleingeschrieben sollte auf jeden Fall richtig sein, also die erste Version. Ob die zweite allerdings gleich falsch ist, weiß ich gerade auch nicht mit Sicherheit.

Guddy

#790
Es wird nicht substantiviert, da das Substantiv - der Weg - ja benannt wurde. Daher Version a.

Entropy

Danke für die Hinweise. :) Ich habe die Formulierung zur Vorsicht lieber herausgenommen und durch etwas eindeutig grammatikalisch Korrektes ersetzt. Jetzt dürften keine Unstimmigkeiten mehr dabei auftreten.

chaosqueen

Meien Vorredner haben Recht! Wenn es sich noch immer auf das vorangegangene Substantiv bezieht, bleibt das Adjektiv klein. :)

Christopher

Kurze Frage: Es kam eben bei der Arbeit die Frage auf, wie die Verben im folgenden Satz geschrieben werden:

Zu seinen wesentlichen Tätigkeiten gehörten:

- bewerten und beurteilen von...,
- unterstützen und vorbereiten von...,

usw.

Ich dachte/denke, die Verben in der Aufzählung werden groß geschrieben, da es sich um die Grundformen handelt, jemand anderes war anderer Meinung.

Darum: Was ist nun richtig, und warum genau? Das möchte ich gerne möglichst präzise beantworten ;D
Be brave, dont tryhard.

Thaliope

#794
Wenn es im Sinne von "... zu seinen Aufgaben gehörte das Bewerten und Beurteilen von ..." gemeint ist, sind es substantivische Verwendungen und damit groß zu schreiben.

EDIT: Wenn es die "Grundformen" wären, also der Infinitiv, würde man es kleinschreiben. Aber hier werden sie meiner Einschätzung nach ziemlich eindeutig als Substantive verwendt. Die Tätigeit des Bewertens ist das Bewerten.

Anders wäre es bei:
zu seinen Tätigkeiten gehörte es
... zu bewerten und zu beurteilen