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Alltägliche Grammatikfehler, die wirklich nerven

Begonnen von Maja, 21. Juni 2014, 04:18:02

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Siara

#15
Ah, danke, Sprotte. Und ich dachte schon, ich hätte jahrelang immer wieder diesen Fehler gemacht.

Zitat von: Sprotte am 21. Juni 2014, 13:18:56
Ich realisierte, daß die Sonne schien.
Aber mal ehrlich. Für Schreiberlinge ist das nicht mal zwangsläufig falsch. :rofl:

Oh, was ich auch nicht leiden kann, sind falsche Kommata. (Nicht Kommas, auch wenn es inzwischen richtig ist!)
Tom ist beinahe einen Kopf größer, als Frank. ::)
I'm going to stand outside. So if anyone asks, I'm outstanding.

Sprotte

Zitat von: Miezekatzemaus am 21. Juni 2014, 13:22:01
Also, ich finde, dass an einem dass nichts auszusetzen ist. ;D
Schließlich ist es rein grammatikalisch vollkommen korrekt, nicht wahr? :darth: Bei mir ist es andersherum: Ich hasse daß.
Ich hätte deutlicher schreiben müssen, daß es mich die Wände hochtreibt, wenn ein Schreibender die beiden offenkundig nicht auseinanderhalten kann.
Er wußte, das er sich beeilen mußte.
Er sah daß Mädchen an.


@ Siara: Ja! Als und wie als vermeintliche Signalgeber für ein Muß-Komma. Wenn kein Nebensatz folgt, darf da keins hin. Das treibt mich auch regelmäßig zur Verzweiflung.

Miezekatzemaus

Ah, okay. Dann stimme ich dir natürlich zu.

Ach ganz toll: nach dem Doppelpunkt klein weiterschreiben. (Ehe jemand fragt: Ja, das war Absicht.)

Viele Grüße
Mieze

Sprotte

Das ist teilweise aber richtig, wenn nach dem Doppelpunkt z.B. eine Aufzählung folgt.

Nika

Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob das nur ein regionales Problem ist, weil es noch nicht genannt wurde, aber ich stehe mittlerweile kurz vor einem Schreianfall, wenn ich "wo" höre, wenn es da einfach nicht hingehört.

Beispiel:
Das Buch, wo ich gelesen habe.

Die Steigerungsform ist noch mit der/die/das wo:
Beispiel:
Die Frau, die wo über die Straße geht, ist verrückt.

Unsere Deutschlehrerin in der zehnten Klasse sagte mal, sie höre bei falscher Grammatik immer das Geräusch von Fingernägeln, die über die Tafel kratzen. So komme ich mir mittlerweile auch oft vor. Wenn wir als Kinder "die wo" gesagt haben, hieß es von unseren Eltern nur "Die Wo (Wo = Waage) steht im Bad." Wenn man heute jemanden korrigiert, darf man sich nur anfratzen lassen.  ::)

Zitat von: Miezekatzemaus am 21. Juni 2014, 13:39:41
Ach ganz toll: nach dem Doppelpunkt klein weiterschreiben. (Ehe jemand fragt: Ja, das war Absicht.)
Das ist aber korrekt, wenn kein eigenständiger Satz folgt.


Mika

Mit dem "wo" kann ich dir definitiv zustimmen, absolut gruselig, Nika.

Ein Wort, dass mich vor allem verbal absolut wahnsinnig macht ist "frägst" (noch ergänzend zu den von euch genannten Beispielen und auch Fehlern, die sich bei mir auch manchmal einschleichen *hust*, vor allem in Bezug auf Kommta  :versteck:).
Aber "frägst" ist einfach schrecklich. Ja ich weiß, es ist im Duden als ländlich anerkannt, und ja, ich weiß, ich wohne in Bayern und da kommt so etwas einfach vor, aber ich kann dieses Wort einfach nicht ab.
Wenn jemand zu mir sagt: "Frägst du mal XY ..." dann drehen sich mir einfach die Zehennägel auf *grusel*

Sascha

Zitat von: Nika am 21. Juni 2014, 13:42:18
Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob das nur ein regionales Problem ist, ...

Beispiel:
Die Frau, die wo über die Straße geht, ist verrückt.
Wow, gibt's das noch woanders? Ich dachte, "der/die/das wo" ist nur so eine Lokalseuche in einer ganz bestimmten Ecke hier.
Peißenberg is everywhere.
(Wo ist der Grusel-Smiley??)

Rosentinte

Ich mische mich immer wieder gern ein, wenn etwas mal wieder "Sinn macht". To make sense ist absolut korrekt, auf Deutsch ergibt es aber Sinn.

Die leidige Nutella-Frage ist auch immer wieder schön. Für mich heißt es "das Nutella", aber da gibt es ja auch von für "der" und "die" große Lager. Mir rollen sich bei beiden die Fußnägel auf.

Und am Schluss ein schönes Beispiel, dass wohl regional verwurzelt ist: Hier (Raum Aachen) hat man kalt, wenn es draußen Winter ist. Absolut gruselig für mich!
El alma que anda en amor ni cansa ni se cansa.
Eine Seele, in der die Liebe wohnt, ermüdet nie und nimmer. (Übersetzung aus Taizé)

Franziska

Na ja, das ist eben Unterschichtsdialekt. Ich bin in einem Viertel aufgewachsen, wo der Nachbar Analphabet war und sein Kinder nur mit Zweiwort-Sätzen anredete. Da stumpft man ab. Wo ist da ja noch harmlos. Ich habe mich früher auch immer über falsche Grammatik aufgeregt.
Aber mittlerweile sehe ich das entspannter. Sprache verändert sich und dass man Anglizismen verwendet kommt automatisch. Zum Beispiel "Sinn machen" ist eigentlich auch ein Anglizismus, sagt jetzt aber jeder, ich inzwischen auch, wenn ich nicht aufpasse. Aufregen tut es mich vor allem wenn Journalisten etwas falsch schreiben. Ich weiß auch nicht alles. Komma bei wie-Konstruktionen, da weiß ich auch nie, was richtig ist. Aber einen Grammatik-Test und dann "in Deutsch" ::) Da würde ich echt mal hinschreiben!

Miezekatzemaus

#25
Ja, die allgemeinen Doppelpunkt-Regeln sind mir bewusst. Aber sofern der Satz vernünftig gebildet wurde und es falsch ist, bekomme ich graue Haare davon. ;D

Viele Grüße
Mieze

Mondfräulein

Zitat von: Rosentinte am 21. Juni 2014, 13:52:20
Die leidige Nutella-Frage ist auch immer wieder schön. Für mich heißt es "das Nutella", aber da gibt es ja auch von für "der" und "die" große Lager. Mir rollen sich bei beiden die Fußnägel auf.

Geht mir auch so. Das Nutella und die Fanta. Alles andere ist ganzganz falsch.

"Besser wie du." und "Das Einzigste" kann ich gar nicht leiden. Mich regen aber auch immer Pluralformen auf, die es meiner Meinung nach nicht geben dürfte. Es heißt Kakteen, Pizzen und Tunnel, nicht Kaktusse, Pizzas und Tunnels. Es ist mir so egal, was der Duden sagt, Tunnels ist eine Ausgeburt der Hölle und wird niemals richtig sein.

Allerdings fallen mir ab und zu auch Sachen auf, die ich selbst sage. Hier ist es zum Beispiel recht üblich, einfach zu sagen "Das ist mir." und nicht "Das gehört mir." oder "Das ist meins.", eigentlich ziemlich falsch, aber man gewöhnt sich das hier an. Außerdem überlege ich seit einer Weile, ob "In keinster Weise" nicht genau so falsch ist wie Einzigste... :versteck:

Snöblumma

Die Nutella, der Butter, der Radio, der Ratz, der Petersil, der Kartoffel. :D

Dadst ma moi an Buttda gem? --> Würdest du mir bitte die Butter reichen?.  :rofl: Je nach Sprechsituation verwende ich beides. Im formalen Umfeld eher Hochsprech, in der Familie den Dialekt. Wobei mir absolut klar ist, dass Dialekt und Hochsprache zwei Paar Stiefel sind (insofern: Ich betone gern, dass ich zweisprachig aufgewachsen bin  ;)), und dass man auch Hochdeutsch halbwegs richtig sprechen können sollte. Wobei das eben viele Fehler erklärt...

"der/die/das wo" sage ich auch gerne. Ist im Heimatdialekt noch absolut vorhanden, scheint ein Überrest altgermanischer Sprachbildungen zu sein, wurde mir mal erklärt. Im Schwedischen z.B. ist das "som", also das "wo", nach dem Relativpronomen absolut notwendig, sonst ist der Satz falsch. Aber, wie gesagt, im Dialekt ja, in der Hochsprache falsch, aber gerade wenn mich etwas annervt mische ich doch ganz gerne beide Sprachebenen. Und dann rutsch mir schon mal ein "der wo" dazwischen. Genauso das "frägst". Da muss ich jedesmal wieder nachdenken, was ich sagen soll. Meistens weiche ich im Hochdeutschen dann auf ein "würdest du fragen" aus, wenn es irgendwie geht, weil ich mir nie sicher bin, ob es nun "frägst" oder "fragst" ist... ebenso geht es mir mit "wegen". Zwengs dem Buch klingt für mich normal, im Hochdeutschen muss ich dann schon überlegen, was dann kommt ;).

Aber, wie gesagt, irgendwann muss man mal lernen, dass Dialekt und Hochsprache zwei verschiedene Dinge sind. Auch wenn ich, wie gesagt, längst nicht mehr einsehe, warum ich unbedingt reines Hochdeutsch sprechen muss. Ein gepflegter, verständlicher Dialekt hat auch seinen Reiz ;).

Merwyn

Zitat von: Snöblumma am 21. Juni 2014, 14:32:23Auch wenn ich, wie gesagt, längst nicht mehr einsehe, warum ich unbedingt reines Hochdeutsch sprechen muss. Ein gepflegter, verständlicher Dialekt hat auch seinen Reiz ;).
Absolut ;D

Was ich gerade wieder vermehrt sehe und absolut furchtbar finde, sind Sachen wie:
"Gebe den und den Code ein"
"Nehme Butter, Eier und Mehl"
"Lese die erste Zeile"
Was ist an gib, nimm und lies jetzt so schwer?? Das ist auch - zumindest soweit ich weiß - nicht mal was, das man im Dialekt entschuldigen könnte, wie manche andere Sachen, die hier schon aufgeführt wurden.

Kadeius

Ich finde ganz furchtbar, wie Max Frisch manchmal schreibt:

Homo Faber (leicht abgeändert):

ZitatWir konnten nicht ausgehen, weil Regen.

Da fehlen mir immer die Worte, gerade weil Worte fehlen. Jedenfalls für meine Begriffe ist das weder guter Stil noch schön zu lesen. >:(