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Wettbewerbe und Ausschreibungen- Wie plant ihr eure Kurzgeschichten?

Begonnen von Valkyrie Tina, 11. April 2014, 23:55:12

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Valkyrie Tina

Ich habe die Frage nirgends gefunden, deswegen eröffnete ich einen neuen Thread. Falls das nicht passt, bitte verschieben und pfannen  :pfanne:

Also: Ich würde furchtbar gerne an Kurzgeschichtenwettbewerben teilnehmen, und manche der Ausschreibungen hören sich total interessant an. Aber meistens klappt es nicht:
- Bei einigen fällt mir nichts ein. Buchstäblich nichts! Und zwar von dem Augenblick an, wo ich die Ausschreibung lese, bis exakt 5 Minuten nach Ausschreibungsfrist. Dann kommen mir tausend Ideen.  :wums:
- Bei einigen habe ich sogar Ideen. Kreative Ideen, tolle Ideen, spritzige Ideen. Es werden richtig gute Geschichten. Nur leider haben die Geschichten mit der Ausschreibung, die sie inspiriert haben, nur noch sehr entfernt zu tun.  :lehrer:
- Oder die Ideen verselbstständigen sich so sehr, dass die Geschichten zu lang werden. Ich habe grad wieder eine Geschichte beendet, und ich liebe sie! Aber 8000 Wörter, das krieg ich bei keiner Ausschreibung unter.... :hand:
- die einzigen Geschichten, wo ich im Rahmen bleibe, sind die die ich von Anfang an rigoros durchplane. Das wiederum heißt aber, dass ich von vornherein alle experimentelle ausschließe und die Geschichten kaum mehr kreative Ideen enthalten.  :seufz: Sprich, die Geschichten, die ich abschicke, gehören zu den Schwächeren.

Natürlich schreibe ich nicht nur Geschichten für Wettbewerbe, Kurzgeschichten schreiben macht Spaß, und ich bereue die Zeit nicht, auch wenn die nie ein Zuhause finden (Außer auf meiner Webseite) . Aber ich würde das gerne trainieren, damit ich auch mal was einschicken kann. Deswegen meine Frage: wie geht ihr an solche Ausschreibungen ran? Woher wisst ihr, dass eure Geschichten nicht zu lang werden? Dass ihr in dem Rahmen der Ausschreibung bleibt? Kann man sowas üben? Derzeit verbringe ich den Campnano damit, Kurzgeschichten zu schreiben, um ein Gefühl für Rhythmus und Länge zu bekommen.  Aber ich hab immer noch das Gefühl, ich arbeite zu ungezielt. Bin für jeden Tip dankbar!

heroine

Leider bin ich jetzt nicht so die Kurzgeschichtenschreiberin und ich vermute andere können dir da sehr viel bessere Tipps geben. Aber beim Stöbern durch das Forum bin ich auf einen alten Beitrag gestoßen:

http://forum.tintenzirkel.de/index.php/topic,6584.0.html
(respektive: http://forum.tintenzirkel.de/index.php/topic,4327.0.html)

Ich könnte mir vorstellen, dass dir das tatsächlich helfen könnte. Da eine Zeitbegrenzung und Zeichenvorgabe den Rahmen des Textes festlegen und somit das Schreiben kleiner Geschichten geübt werden kann.

Jetzt überlasse ich dich mal besser den Profis.

EDIT: Ich wollte jetzt keine Kaufanreize setzen oder irgendwas in der Art, es ging mir wirklich nur um den Grundgedanken der Sache: Zeit setzen, Wortzahl/Zeichenzahl setzen. Arbeiten. :)

Sprotte

Das mit der Ideenflaute kenne ich. Deswegen mache ich nur noch bei den Ausschreibungen mit, bei denen mich wirklich eine Idee anspringt, mir in den Haaren zieht und "Schreibmichganzschnell!" schreit. Natürlich kann ich dabei auch am Thema vorbeihauen, das ist menschlich, fürchte ich.

Thema Zeichenbegrenzung: Kurzfassen ist eine Kunst, die man lernen kann. Ich dachte früher immer, ich kann keine Kurzgeschichten, weil ich sooo viel Raum brauche, um meine Figuren und die Welt und alles Mögliche richtig auszubreiten. Stimmt nur begrenzt. Das kann ich in Romanen austoben.
Eine gute Übung zum Thema Kurzfassen sind Drabbles. 100 Wörter exakt (plus Überschrift), die eine Minigeschichte mit unerwartetem, gerne lustigem Ende erzählen sollen. Google mal und übe Dich darin [Schleichwerbung on: Auf meinem Blog habe ich ein paar meiner Drabbles eingestellt. Schleichwerbung off]. Das hat mir immens geholfen. Eine Kurzgeschichte soll ein Schlaglicht auf eine Situation/Szene/Figurenentwicklung werfen. Auch gemeines Kürzen (notfalls per Kettensäge) will geübt werden. Ich habe neulich eine Kurzgeschichte um 6000 Zeichen gekürzt, damit sie zu einer Ausschreibung paßt. Es geht, auch wenn es weh tut, Satzlieblinge zu killen.

Übung: Wir haben im Ausschreibungsboard das Archiv, wo die abgelaufenen Ausschreibungen gehortet werden. Suche Dir doch da ein paar raus, die Dich ansprechen, und schreibe dann zielgerichtet zum Thema und zur Zeichen-/Wortbegrenzung probeweise Geschichten. Einmal hilft es Dir, die Länge einer Geschichte richtig einschätzen zu lernen. Zum anderen kann man Geschichten in der Schublade immer gebrauchen.

HauntingWitch

Ich schreibe zwar viele Kurzgeschichten, aber deine Fragen überrumpeln mich gerade ein bisschen. Denn als überwiegendes Instinkttier überlege ich mir das alles meistens gar nicht so genau. Ich möchte trotzdem versuchen, auf deine Fragen einzugehen:

ZitatWie geht ihr an solche Ausschreibungen ran?

In der Regel lese ich den Ausschreibungstext und stelle erst einmal fest: Interessiert mich oder interessiert mich nicht. Ist ersteres der Fall, gibt es zwei Sorten von Ideen. Die einen kommen sofort, springen mich an und schreien "Schreib mich!". Andere kommen schleichend, erst einmal ist da ein "Ich hätte da vielleicht etwas, aber das und das fehlt/passt nicht..." Daraus folgend stelle ich mir selbst die Aufgabe, eine Lösung für genau dieses Problem zu finden. Angenommen, ich habe eine Idee für einen Protagonisten, aber keinen Plot. Dann sage ich mir: Okay, ich brauche Plot, diese und jene Umstände, etwa so und so lang. Das habe ich dann im Hinterkopf und irgendwann in einem denkbar unpassenden Moment fällt mir die Lösung ein. Das ist eigentlich meine überwiegende Arbeitsweise, diese mal-schnell-runtertippen-Dinger kommen eher seltener vor. Dann beginne ich zu schreiben. Merke ich, dass das doch nichts wird, verwerfe ich es und lasse es bleiben. Klappt es, wird das eingereicht.

ZitatDass ihr in dem Rahmen der Ausschreibung bleibt?

Zuerst diese Frage, weil sie gleich oben anknüpft. Dadurch, dass ich mir die Vorgaben schon vor der eigentlichen Plotfindung einpräge, passt sich der Plot dem meistens an. Aber natürlich kann man auch dann noch daneben liegen, es ist ja oft auch eine Interpretationsfrage. Das passiert, kann man nichts dagegen machen und meistens reiche ich es trotzdem ein, könnte ja sein, dass sie Freude an einer etwas eigeneren Interpretation haben. Merke ich aber, dass es etwas komplett anderes wird, wandert es in die Schublade.

ZitatWoher wisst ihr, dass eure Geschichten nicht zu lang werden?

Das weiss ich eigentlich nie wirklich. Meistens merke ich es so etwa ab der Hälfte oder im letzten Drittel, dann schaue ich, wo ich komprimieren kann. Da entwickelt man mit der Zeit ein Gespür dafür.

Gibt es Szenen, die man streichen kann? Dialoge, die man reduzieren kann? Wo gibt es doppelte Infos wie z.B. eine mehrfach erwähnte Augenfarbe? Wo kann man sprachlich abspecken, gibt es unnötig komplizierte Formulierungen?

Eine Übung hierzu wäre z.B., dass du dir Beschreibungen (von anderen) durchliest und dir dabei überlegst, was tatsächlich dort steht und was dein Gehirn von selbst hinzufügt. Ganz vieles passiert im Kopf der Leser, es braucht gar nicht soo detaillierte Beschreibungen. Sprechen wir mal von einem grossen Zimmer mit einem Kamin in den oberen Stockwerken einer Villa. Ich nehme an, du weisst jetzt schon, welche Form dieser Raum hat, wie gross die Fenster sind, welche Möbel ungefähr da hinein passen würden, ob du gerne einen Teppich hättest, ob das Feuer brennt und wie kalt es draussen ist. Das sind z.B. alles Dinge, die man nebenbei einfliessen lassen oder gleich weglassen kann.

Das ist natürlich auch Geschmackssache, detaillierte Beschreibungen sind schön, schaffen Atmosphäre... Aber gerade bei Kurzgeschichten ist es auch eine Frage der Notwendigkeit. Muss ich wissen, dass der Sessel vor dem Kamin in der Villa aus dunklem Holz aus dem brasilianischen Regenwald ist, geschwungene Armlehnen hat und früher der Grossmutter als Schaukelstuhl diente? "Er schaukelte in dem Holzsessel mit den geschwungenen Armlehnen" reicht völlig. Die genaue Farbe des Holzes, der Regenwald und die Grossmutter fallen zwar weg, aber die Geschichte kann weiter gehen.

Versteht man, was ich meine?

Ich empfehle auch ein Synonymwörterbuch, das hilft sehr, treffende Ausdrücke zu finden. Wie treffender die Worte gewählt werden, umso weniger davon braucht man.  ;)

ZitatKann man sowas üben?

Der einzige Tipp, den ich dir diesbezüglich geben kann, stammt aus meinem Beruf und daher weiss ich nicht, wie gut er sich auf kreatives Schreiben umwälzen lässt. Wenn du die Aufgabe hast, schreibe erst einmal Stichworte auf, was du alles brauchst. Dann notiere, daneben die Details.

Beispiel:
Aufgabe (was ich brauche): Vampire, 18. Jahrhundert, Europa
Was habe ich zur Verfügung: Chara XY, Wissen über Land X
Ergo sehe ich zu, dass ich Chara XY nach Land X verfrachte und dort meine Story um ihn herum baue.  ;)
Wenn man das zusammen hat, notiert man, was einem noch fehlt, sagen wir: Wissen über 18. Jh.
Wo bekomme ich das her: Recherche.

Wie gesagt, ich mache das im Kreativen nicht so, da mein Gehirn anders funktioniert. Aber ich schreibe auf Arbeit viele Briefe und Info-Zettel, da funktioniert dieses Zerstückeln immer sehr gut. Was aber auf jeden Fall auch für das Kreative gilt, ist Wissen = Ideenpotenzial. Teilweise kommen mir bestimmte Ideen erst durch Recherche oder ich sehe Lösungen, wo ich vorher keine Ahnung hatte, wie ich das anstellen soll. ;D

ZitatSprich, die Geschichten, die ich abschicke, gehören zu den Schwächeren.

Liegt das an der Planung? Oder nicht eher an den Charakteren? Also ich bin ja sowohl als Leser als auch als Schreiber völlig personenbezogen. Ein starker Charakter zieht meiner Ansicht nach automatisch eine bessere Geschichte nach sich. Bei mir ist es nun so, dass die Charaktere, denen ich am meisten Zeit zum "Reifen" gebe, die besten sind (und offenbar auch bei Aussenstehenden am besten ankommen). Ich weiss nicht, wie du arbeitest, aber ich habe ganz viele Charas, für die ich irgendwann einmal einen Roman schreiben wollte, der aber nie Zustande gekommen ist. Nebenfiguren, die aus irgendeinem Grund rausgeflogen sind. Und solche, die seit Monaten jammern: "Ich will eine Story, ich will eine Story", aber mir fiel bislang einfach keine passende Story für das Schätzchen ein. Die eignen sich sehr gut für KGs. Die, die ich mal eben erzeuge, damit die Story einen Protagonisten hat, wirken meistens flach und sind nicht so mitreissend. Auch hier: Wie mehr man über seine Figur weiss, umso mehr Tiefe kann man ihr geben.

Ja, das waren meine fünf Cents. Ist ganz schön lang geworden, dafür, dass ich hier über's Kurzfassen rede. Vielleicht haben die anderen auch noch mehr und bessere Tipps.

Valkyrie Tina

da sind schon richtig gute Ideen dabei. Vielen Dank erst mal.

@heroine: ich habe write or die bisher nicht ausprobiert. So wie ich das verstehe, geht es da aber eher drum, Worte aufs Papier zu bringen, und dem unseligen "leeres Dokument stundenlang anstarr" zu entgehen. Das habe ich recht gut im Griff durch bestimmte Wortziele, wie zum Beispiel jetzt bei CampNano, wo ich abends 1000 Wörter stehen haben möchte. Aber ich werde es bei Gelegenheit mal ausprobieren. Danke dir für den Tip.!

@sprotte: von Drabbles habe ich noch nie was gehört. Das werde ich nachher gleich nachschauen. Mir geht es nämlich da ganz wie dir: ich brauch ja sooo viel Platz, um meine Welt auszubreiten. 100 Wörter? ohgott!
Mein Problem ist: wenn ich Ausschreibung lese, denk ich immer: "Cool! da muss ich unbedingt was machen- aber was??" Oder "Ich hab genau den richtigen Charakter für so ne Geschichte....ok, aber was macht der Charakter jetzt?" Vielleicht ist es aber wirklich eine Übungssache. Die Idee mit den abgelaufenen Ausschreibungen find ich klasse. Das werd ich mir ansehen.

@witch danke für deine ausführliche Antwort! Ich kann mir vorstellen, das es für jemanden, der instinktiv gut Kurzgeschichten schreibt, schwierig ist, über die technischen Fragen nachzudenken- man macht es einfach, so wie es richtig ist...

Zitat von: HauntingWitch am 12. April 2014, 15:09:06
In der Regel lese ich den Ausschreibungstext und stelle erst einmal fest: Interessiert mich oder interessiert mich nicht. Ist ersteres der Fall, gibt es zwei Sorten von Ideen. Die einen kommen sofort, springen mich an und schreien "Schreib mich!". Andere kommen schleichend, erst einmal ist da ein "Ich hätte da vielleicht etwas, aber das und das fehlt/passt nicht..." Daraus folgend stelle ich mir selbst die Aufgabe, eine Lösung für genau dieses Problem zu finden. Angenommen, ich habe eine Idee für einen Protagonisten, aber keinen Plot. Dann sage ich mir: Okay, ich brauche Plot, diese und jene Umstände, etwa so und so lang. Das habe ich dann im Hinterkopf und irgendwann in einem denkbar unpassenden Moment fällt mir die Lösung ein.

Ja, etwa so mache ich es auch- nur dass bei mir der letzte Schritt ausbleibt. Meine Idee (meist ein Setting oder ein Charakter) sitzt da und wartet auf den Plot- bis in alle Ewigkeit!

Zitat von: HauntingWitch am 12. April 2014, 15:09:06
Zuerst diese Frage, weil sie gleich oben anknüpft. Dadurch, dass ich mir die Vorgaben schon vor der eigentlichen Plotfindung einpräge, passt sich der Plot dem meistens an. Aber natürlich kann man auch dann noch daneben liegen, es ist ja oft auch eine Interpretationsfrage. Das passiert, kann man nichts dagegen machen und meistens reiche ich es trotzdem ein, könnte ja sein, dass sie Freude an einer etwas eigeneren Interpretation haben. Merke ich aber, dass es etwas komplett anderes wird, wandert es in die Schublade.

Hmm, da bin ich vielleicht zu perfektionistisch. Ich habe meistens ein bestimmtes Gefühl, wohin ein Plot gehen soll, und wenn es nicht genau dem entspricht, dann reiche ich es erst gar nicht ein.


Zitat von: HauntingWitch am 12. April 2014, 15:09:06
(zu die Geschichten, die ich einreiche sind schwächer)
Liegt das an der Planung? Oder nicht eher an den Charakteren? Also ich bin ja sowohl als Leser als auch als Schreiber völlig personenbezogen. Ein starker Charakter zieht meiner Ansicht nach automatisch eine bessere Geschichte nach sich. Bei mir ist es nun so, dass die Charaktere, denen ich am meisten Zeit zum "Reifen" gebe, die besten sind (und offenbar auch bei Aussenstehenden am besten ankommen). Ich weiss nicht, wie du arbeitest, aber ich habe ganz viele Charas, für die ich irgendwann einmal einen Roman schreiben wollte, der aber nie Zustande gekommen ist.

Ich denke, es liegt an diesem Problem, dass kein Plot kommen will. Meine Charaktere sind oft recht stark. Aber entweder der Plot, den sie anstoßen, wird zu lang. Oder ich denke mir irgendeinen 08/15 Plot aus, der dann entsprechend schlecht wird.

Nachdem ich eure Antworten gelesen und noch mal reflektiert hab, denke ich, meine  Hauptproblem ist, dass ich mit Kurzgeschichten noch zu wenig Übung habe, und deswegen nicht abschätzen kann, wie lang sie werden. Und auch zu wenig Übung habe, zu entscheiden "ok, Geschichte A kann ich in 3000 Wörtern nicht erzählen, klappt einfach nicht" oder "Geschichte B hat so viel Füllmaterial, dass ich es problemlos um die Hälfte kürzten könnte." Da muss ich wohl einfach ran und mehr üben.
Die Idee mit den Stichwortzetteln werde ich aber auf jeden Fall auch ausprobieren. Vielleicht raut sich dann ja der Plot zu mir. *putputput*

Siara

Zu Kurzgeschichten habe ich auch eine Frage, die schiebe ich einfach mal eben hier mit rein. ;D

Die Ausschreibungen geben ja in der Regel eine maximale Anzahl an Zeichen oder Wörtern vor. Gibt es eigentlich auch eine Mindestanzahl? Bei den wenigstens steht eine solche dabei, aber ich meine das ganz allgemein. Gibt es da irgendeine Faustregel, oder habt ihr Erfahrungen, dass Geschichten unter einer gewissen Länge einfach nichts hergeben? Mit anderen Worten: Kann bei einer Ausschreibung, die beispielsweise eine maximale Länge von 30.000 Zeichen vorschreibt, theoretisch auch eine einseitige Geschichte angenommen werden?

Ja, ich bin komplett grün hinter den Ohren, wenn es um Ausschreibungen geht. ::)
I'm going to stand outside. So if anyone asks, I'm outstanding.

Sprotte

Theoretisch ist das absolut möglich. Einige Verlage schreiben sogar ausdrücklich dazu, daß kürzere Geschichten eher Aussicht auf Erfolg haben.
Da heißt es wirklich, die Ausschreibungsbedingungen genau lesen. Einige geben keine Mindestzeichenzahl an, nur die Obergrenze, andere fordern eine Geschichte genau im Rahmen von x Zeichen bis y Zeichen.

Siara

I'm going to stand outside. So if anyone asks, I'm outstanding.

Churke

Zitat von: Valkyrie Tina am 12. April 2014, 16:26:35
Ich denke, es liegt an diesem Problem, dass kein Plot kommen will. Meine Charaktere sind oft recht stark. Aber entweder der Plot, den sie anstoßen, wird zu lang. Oder ich denke mir irgendeinen 08/15 Plot aus, der dann entsprechend schlecht wird.

Möglicherweise liegt es daran, dass du von Figuren ausgehst und daraus eine Story stricken willst. Anders herum ist die Nummer von Anfang an klar begrenzt, da geht es nur noch um die Frage, wie viele Seiten man investiert, um den Plot ansprechend zu inszenieren.

Valkyrie Tina

#9
Zitat von: Churke am 17. April 2014, 12:45:19
Möglicherweise liegt es daran, dass du von Figuren ausgehst und daraus eine Story stricken willst. Anders herum ist die Nummer von Anfang an klar begrenzt, da geht es nur noch um die Frage, wie viele Seiten man investiert, um den Plot ansprechend zu inszenieren.

was meinst du mit andersrum?
(edit: sorry, scheinbar hat der Rechner vorher meinen eigenen Text gefressen)

DEckel

Ich bin auch ein Instinktschreiber. Meistens lese ich die Ausschreibung, habe eine Idee und schreibe die dann. Ohne Überarbeiten ist das ein Zeitaufwand von maximal einer halben Stunde.
Wenn mir nicht gleich eine Idee kommt, mache ich normalerweise nicht mit, weil ich keine Zeit habe Kurzgeschichten zu plotten.

Und was die länge angeht... Kurzgeschichten werden bei mir meist eher zu kurz als zu lang (wobei, wie Sprotte schon richtig gesagt hat, bisher niemand ein Problem damit hatte)

Eleanor

ZitatUnd was die länge angeht... Kurzgeschichten werden bei mir meist eher zu kurz als zu lang

Geht mir genauso. Ich hasse es einfach, wenn ich mich an einer Ausschreibung versuche, bei der eine Mindestanzahl an Worten vorgegeben ist. Aus irgendeinem Grund fällt es mir viel leichter zu kürzen, als noch ein wenig "aufzupusten". Meine Aufsätze sind meistens auch immer zwei, drei Seiten kürzer, als bei den anderen (und ich habe wirklich keine Bonsaischrift). Für Kurzgeschichten ist das gut, für Romane zum Haare raufen  ;) Mir fehlt an manchen Stellen das Gefühl dafür, wo ich mich länger über etwas auslassen und wo raffen darf. Ich glaube, ich kann meine Kurzgeschichten kompakt halten, weil ich nicht viel plotte. Wenn mich für die Kurzgeschichte eine Idee anspringt, schreibe ich sie meistens innerhalb von zwei Tagen herunter. Wie Hauntwitch bin ich eben auch so ein Instinkttier  :D Um deine Frage zu beantworten. Irgendwo ist alles Übungssache. Im Kurzgeschichten schreiben war vermutlich niemand hier von Anfang an absolut sattelfest. Wenn dir der Plot, den du angestoßen hast zu lang vorkommt, dann versuch vielleicht, dir die Schlüsselszenen herauszuarbeiten und wie du auf sie hinführst. Eventuell hilft es dir, wenn du die Sache ein wenig strukturierst, damit du sehen kannst, wo man vielleicht kürzen könnte.


DEckel

ZitatWenn dir der Plot, den du angestoßen hast zu lang vorkommt, dann versuch vielleicht, dir die Schlüsselszenen herauszuarbeiten und wie du auf sie hinführst.

Sehr guter Punkt. Die Kurzgeschichte muss ja nur aus der Schlüsselszene bestehen. Keine Erklärungen vorher, keine Einführung zu deiner Figur. Ich habe schon Kurzgeschichten geschrieben bei denen man nicht einmal den Namen der Hauptperson erfährt :)

Valkyrie Tina

Zitat von: DEckel am 18. April 2014, 09:25:50
Sehr guter Punkt. Die Kurzgeschichte muss ja nur aus der Schlüsselszene bestehen. Keine Erklärungen vorher, keine Einführung zu deiner Figur. Ich habe schon Kurzgeschichten geschrieben bei denen man nicht einmal den Namen der Hauptperson erfährt :)

hmm, ich bin da wohl eher ein epischer Schreiber, Backstories, und Rundherumwissen machen mir am meisten Spaß. Aber ich seh schon, da muss ich dran arbeiten.
Durch das Ganze nachdenken darüber sind mir jetzt aber einige gute Ideen gekommen, und ich hab die letzten Tage eifrig geschrieben. Mal sehen wohin es sich entwickelt. Vielleicht krieg ich ja doch noch was zusammen  :hmhm?:

Churke

Zitat von: Valkyrie Tina am 17. April 2014, 13:18:34
was meinst du mit andersrum?

Erst die Figur, dann die Geschichte.
In Kurzgeschichten sind die Figuren eher sekundär, weshalb sie sich ja auch nicht entwickeln (flat characters, wie man Englischen sagt)

Ich gehe immer von einer zentralen Idee aus, um die es in der Geschichte geht. Die Figuren spielen ihre Rollen.