Da bin ich wohl ganz anders, ich richte mich beim Lesen nie nach Kapiteln! Ich höre dann auf, wenn meine Zeit zu Ende ist.

Wenn es gerade spannend ist, habe ich halt Pech.
Und ich versuche meine Kapiteleinteilungen immer so zu machen, dass sie am Kapitelende am spannendsten sind! Zumindest so, dass man wissen will, wie es weiter geht. Nicht, dass mir meine Leser denken "Ach, hier ist grad Schluss, dann kann ich ja auch was anderes machen!" Pffft, die sollen brav an der Stange bleiben! Da bin ich gemein, brutal und rücksichtslos.
Ich hab auch schon überlegt, dass meine Kapitel eigentlich gar keine Kapitel im eigentlichen Sinn sind, sondern Erzählabschnitte. Es sind die Abschnitte, in denen ich die Geschichte im Kopf denke. Daher haben sie auch nur "untergeordnete" Überschriften. Und in den meisten meiner Geschichten war es bisher egal, wo die Abschnitte endeten, aber diesmal ist es nicht egal.
Ob das gut ist - keine Ahnung. Normalerweise ist ja alles schon mal "auhauaha", was vom Standard abweicht. Ich sag nur, solange ich keinen Verlag hab, kann mir das egal sein.

Wenn ein Verlag kommt und sagt "Nun sein Se nicht extravagant, machen Se gefälligst alle 15 Seiten ein neues Kapitel, machen Se mal bis morgen!", dann würde ich das tun, erstmal, weil ich ja kooperativ bin, und vor allem, wenn sie mir begründen, dass es besser ist.

Letzten Endes wird das In-Stücke-Hacken langer Erzählabschnitte bestimmt nicht das Schwierigste, auch wenn es mir im Moment für den Text nicht angemessen erscheint. Aber ich habe schon ganz andere Dinge mit meinen armen Texten gemacht ...
Ich bin jedenfalls froh, dass mein erster Erzählabschnitt erst einmal fertig ist.