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"Weltenbau"

Begonnen von Moni, 01. Januar 1970, 01:00:00

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Linda

#15
Hallo,

das beste, wenn man Karten nicht per Hand zeichnen möchte, ist wohl der Campain Cartographer, ein Kartenzeichen- und Generierungsprogramm. Inzwischen auch kein Geheimtipp mehr, sondern unter Hardcore Rollenspielern ziemlich verbreitet :-) Daher gibt es unzählige Add ons, Dungeons, Städte usw. Und inzwischen auch als 3D-Version (arbeitet mit Vektoren und Polygonen, äh, oder wie das heißt.)
Das Programm ist leider nicht billig, aber es lohnt sich ungemein.

Wenn Interesse besteht, kann ich gerne mal Links auf einfachste Beispielkarten auf meine Homepage setzen - oder die Karte zur Nebelburg in die Files laden...

Moni

#16
Mit dem Campaign Cartographer hab ich auch schon experimentiert. Ist ganz gut, aber in der Testversion halt nur eingeschränkt nutzbar, daher hab ich mit nicht weiter darauf gestürzt.
Aber für farbige Karten sicherlich empfehlenswert.

@Linda: die Links sind ne gute Idee!
Deutsch ist die Sprache von Goethe, von Schiller...
und im weitesten Sinne auch von Dieter Bohlen[/i]
Stefan Quoos, WDR2-Moderator

»Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen,
ist alles andere im Leben ein Kinderspiel.«[/i]
Johann Wol

Linda

#17
Hallo,

hier mal die Links:

Aus meiner Baronie (Baronienspiel von Aventurien/Schwarzes Auge):

Die Baronie: (per Hand zusammengepuzzelt)
http://www.wortwirkung.de/Bockshag/Die_Baronie/die_baronie.html

Und hier die Stadt (Zufallsgeneriert)
http://www.wortwirkung.de/Bockshag/Die_Stadt/die_stadt.html
++++++++++++++++++++++++++++++++

Hier Karten und Pläne zu einem selbstgeschriebenen Abenteuer:
http://www.wortwirkung.de/Menhir/magazin/index.htm

Auf den Menhir 10 klicken und dann bei den online lesbaren Artikeln auf "Die Räuber von Steilfels" klicken. Da gibts die Karten als ZIP


Wie gesagt, nur sehr simple Beispiele, da ist noch einiges mehr drin.

Arielen

Ich ziehe es im Prinzip immer noch vor, die Karten mit der Hand zu zeichnen, das ein oder andere kann man sich an den aufwenigeren Karten der Fantasy-Bücher durchaus abschauen. Bei den programmen habe cih immer das Gefühl, beengt zu sein.
Alles liegt im Auge des Betrachters

Astrid

Ich bin mit der Hintergrundwelt zu Rabenzeit seit einigen Jahren Mitglied im Weltenbastler-Webring, in dessen Forum zu allen denkbaren Weltenbauthemen ausführlichst diskutiert wird. Vielleicht lohnt es sich auch für euch, da mal reinzugucken.

OgerBoy

Das stimmt schon. Vor allem kann einem so eine Karte auch viele nützliche Ideen für Reisen oder besondere Schauplätze liefern.
Auch Städtekarten und so, sind hilfreich, machen das ganze etwas logischer und überschaubarer.
Werde meine Welt demnächchst mal vorstellen. Muss nur noch ein wenig ordnen und zusammentragen, hihi.
Hab meine Karte mal eigescannt und dann weiter bearbeitet, da sie im Laufer der Zeit doch sehr gelitten hat.
Roll ein roll aus roll ein roll aus.
So dann mach ich mich mal an das zusammensuchen.
Bis dann


Moni

ZitatDas Schöne an der Fantasy ist ja: man muß eigentlich gar nicht recherchieren, man muß nur begründen, warum etwas in DIESER Welt eben SO ist, und nicht wie bei uns.  
 
Ich habe mit meiner Welt klein angefangen. Im Grunde reicht erstmal ein Schauplatz, an dem die Personen agieren, und eine sehr grobe Vorstellung, wie die Welt sein soll (z.B. auf welchen Planeten sie liegt, sofern das wichtig ist, und wie Landschaft und Lebensweise aussehen). Später kann man das ausweiten. Da meine Geschichte in einer Stadt spielt, habe ich mir einen groben Stadtplan gezeichnet, in dem aber nur die einzelnen Viertel benannt sind und jede neue Straße, die irgendwann erwähnt wird, eingezeichnet werden kann. Es wäre blöd, wenn da etwas durcheinander gerät, manche Leute achten auf sowas. Ähnlich ist es bei der Landkarte. Da sind bislang nur ein paar Städte, Inseln, ein Gebirge  und ein Wald eingezeichnet, eben das, was ich für Geschichten bisher verwendet habe. Mehr ist eigentlich unnötig. Später denkt man bei einer Szene, daß sie z.B. in einem kargen Gebiet spielen müßte, also erfindet man eins dazu und zeichnet es ein, oder man benutzt eines, das schon da ist.  
 
Schelmin
  
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Stefan Quoos, WDR2-Moderator

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Moni

ZitatHiho,
 
nun, ich würde dir raten als erstes mal eine "Hauptgeschichte (Notizartig, Inhaltsangabe)" oder zumindest gewisse Ereignisse die in einer zeitlichen Reihenfolge passieren zu entwickeln. Daran kannst du dich schonmal gut orientieren was die zeitabfolge angeht.  
 
Danach solltest du dich fragen :
Gibt es in meiner Geschichte einen Planeten, oder sind es vielleicht viele?  Diese Frage wird meist durch das festlegen der Hauptgeschichte oder der Ereignisse beantwortet da wenn deine Geschichte sich im Mittelalter orientiert es ganz sicher unsinnig wäre dutzende Planeten zu erschaffen die dann doch nicht bereist werden können.
 
Bei mehreren Planeten solltest du dich an deiner Hauptgeschichte oder den Ereignissen orientieren und die Planeten erschaffen. Dabei würde ich dir raten diese Planeten auf dem Papier mit Bleistift oder mit Paint, PhotoShop oder weiss der Geier was aufzuzeichen.  
 
Nach den Landschaften würde ich zu den Völkern (sofern es mehrere gibt) übergehen. Dabei würde ich dir raten eine Liste zu erstellen mit :
- Volkname
- Aussehen, Körperbau, etc.
- Namen
- Kleidung, Waffen
- Freunde, Feinde
- evtl. Einordnung in die Karten (od. Planeten)
 
Nach den Völkern würde ich mit dem Erfinden einzelner  Figuren (Helden, Bösewichter)
 
Jo, so würde ich erstmal anfangen, natürlich ist es klar das man je mehr man entwickelt sich auch die Hauptgeschichte verändert die man angefangen hat, aber das macht ja nichts.  
 
 
Viel Glück ....
 
MfG
Thrawn
 
  
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Moni

ZitatJep, manche geographische/sonstige Begebenheit kann eine Welt schon verändern. Ich habe mal eine erfunden, in der es keine Sonne gibt und - größtenteils - niemand normales Feuer kennt ... und mußte mir dann ausdenken, wie das mit Licht/Dunkelheit, Regen, Zeitmessung, Kochen, Licht im Dunkeln machen etc. funktioniert. Es kamen ein paar nette Sachen dabei heraus    
Ganze Landkarten zu entwerfen hab ich immer sehr schwierig gefunden, aber nachdem ich nun auch anfange, eine Karte zu zeichnen, um meine Landstriche mal vor Augen zu haben, kann ich die Autoren verstehen, die das immer ganz vorn in ihren Fantasyromanen abgedruckt hatten ...
 
Ich würde Dir empfehlen, "Steckbriefe" für deine Völker und deine Charaktere anzulegen, wo alles Wissenswerte drinsteht. Denk mal an den Geographieunterricht, was man da immer über die einzelnen Länder gelehrt bekam (und was wir sonst noch gern wissen wollten, aber nicht gelehrt bekamen ^^). Macht zwar einige Arbeit, die Bögen auszufüllen, aber so lernt man seine Völker und ihre Eigenarten ganz gut kennen, denk ich.
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Moni

@ all: die letzten drei "zitierten" Postings stammen aus dem Thread "Eigenes Universum erschaffen", den ich jetzt geschlossen habe. Inhaltlich ging es um exakt das gleiche wie hier, also...

Lg
Moni
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Termoniaelfe

Ich hätte so gern auch eine Karte von Termonia. Leider kann ich nicht zeichnen.  :-/

LG
Renate

Moni

#26
Von der ersten Idee bis zur ausgereiften Planung.
Worauf kommt es an, was ist bei der Schaffung einer in sich stimmigen Welt zu beachten.

Hier könnt ihr Fragen und Antworten zu allem loswerden, das mit dem Grundgerüst einer Welt zu tun hat.
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Stefan Quoos, WDR2-Moderator

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Arielen

Was Weltenbau angeht, so habe ich mir bei allen meinen Welten anfangs sehr viel offen gehalten, und nicht besonders viel festgelegt. Zu Talastan etwa ist nach den ersten Geschichten nur eine Karte, ein grober Geschichtsüberblick und eine ganz grobe Beschreibung der Länder entstanden (die schon damals etwas zu viel war, wie ich heute feststelle).

Ich denke, es ist anfangs wichtig, sich eine grobe Karte zu zeichnen und sich zu überlegen, in welchen Klimazonen die Länder liegen und wie etwa die Landschaft ist, aber Gesellschaften und Reiche noch nicht ganz so extrem festzulegen, sondern erst im Fortgang des Romans oder der Geschichte weiter zu entwicken.

Je mehr man nämlich festlegt und vorab beschreibt, desto mehr wird man beim Schreiben eingeengt. Weniger ist anfangs mehr!
Alles liegt im Auge des Betrachters

Maja

Ich habe Anno 2003 (also im letzten Oktober) mal die gleiche Frage in die Mailingliste gepostet, und da meine Antwort von damals nach wie vor gilt und auch nicht so geheim ist, kommt sie hier noch einmal, Bitte um Vergebung an alle, die den Text schon kennen:

Meine bevorzugte Methode war immer diese:
- Ich habe einen Namen, das ist das Land (oder die Länder, zum Beispiel Angor und Gondria
- ich lege eine Staatsform fest; das Land bekommt einen König
- ich überlege, welche Völker dort leben und welche Sprachen gesprochen werden, und wie die Völker zueinander stehen
- ich teile das Land in Verwaltungseinheiten auf, diese bekommen einen Namen
- ich erdenke eine Hauptstadt und lege sie entweder an die Küste oder an einen wichtigen Fluß
- ich überlege die Hauptwirtschaftszweige des Landes, Exportgüter, Bodenschätze, etc
- ich erfinde ein paar Nachbarländer und stelle sie in Relation
Dann denke ich mir die Geschichte des Landes aus, wie die Staatsgrenzen früher waren, was sich geändert hat, wer mit wem im Krieg lag, etc. Und verzeweifle daran, daß alles viel zu verschwommen ist und ich nicht einmal eine Karte zeichnen kann...

Für "Klagende Flamme" läuft das ganze plötzlich ganz anders ab. Geologisch, sozusagen. Ich habe die Welt von unten aufgebaut, Sedimentschicht für Sedimentschicht, und weiß genau, was wo wächst und wo nicht, und warum an
den meisten Stellen überhaupt nichts wächst (nämlich, weil der ganze Boden salzverseucht ist). Ich mußte mir überlegen, wie Leute leben, die so gut wie kein Holz zur Verfügung haben. Ich begann, Bücher über Völkerkunde zu lesen
und zum (geschlossenen) Völkerkundemuseum zu laufen).
Ich habe Götter, ich habe Völker, und eigentlich sollte alles in Ordnung sein ...
Das Land hat noch keinen Namen.

Nachsatz, 2004: Den hat es immer noch nicht.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Moni

Wenn ich an einer Geschichte arbeite, entwickelt sich die Welt meistens aus dem Kontext heraus.
Bei der Schattenhüter-Trilogie habe ich zum Beispiel durch die Geschichte "entdeckt" wie die Geographie beschaffen sein muß. Ab einem bestimmten Punkt in der Geschichte wurde es für mich dann auch nötig, eine Karte zu zeichnen und Entfernungen festzulegen. Dann stellte ich fest, daß ich einzelne Gebiete mit unterschiedlichen Verwaltungsformen benötigte und machte mir auch darüber Gedanken, was mich dann darauf brachte, ein grobes Gerüst für die historische Entwicklung der Regionen (lediglich der Teil eines Kontinentes) zu erstellen. Das hatte wiederum Auswirkungen auf die weitere Konzeption der Geschichte.
Bei mir besteht immer Interaktion zwischen Storyentwicklung und Weltentwicklung, beide beinflussen sich gegenseitig.
Das hat natürlich zur Folge, daß die ganze Geschichte mittlerweile wesentlich komplexer, als Anfangs geplant wurde.  8)  Aber damit kann ich wohl leben.
Bisher habe ich mir auch noch keine Gedanken über die anderen Kontinente und die vermutlich dort lebenden Völker gemacht. Es gibt in dieser Welt keine Fabelwesen (darunter zähle ich jetz mal auch Elfen, Zwerge und Orks) sondern "lediglich" Menschen. Diese haben aber zum Teil durch den Gebrauch einer Art von Magie, die auf Vererbung beruht, körperliche Veränderungen durchgemacht, also Mutationen. (Nicht wie X-Men!!)
Neben der Geographie und der menschlichen Bevölkerung mußte ich mir auch Gedanken über die restliche Flora und Fauna der Welt machen. Dazu fand ich es sehr hilfreich, Bücher zu wälzen, die Pflanzen- und Tierenwicklung unter extremen Umweltbedingungen behandeln (Moose, Flechten, Fisch- und Reptilienarten, Kleinstsäugetiere etc.), bzw. Abbildungen bieten (z.b. National Geographic Hefte und Bücher!). Das liefert nämlich genau die Lebensformen, die man für eine Fantasywelt brauchen kann. Natürlich sind das dann nur Vorlagen, aber Denkanstöße, besonders durch Abbildungen, finde ich in solchen Fällen sehr hilfreich.
Nebenbei gibt es dann so "normale" Tiere wie Pferde, Hunde, Schafe, Kühe, Ziegen etc., also daß was man also Nutztiere bezeichnet. Ebenso ist es mit den Pflanzen.
Wichtig finde ich, daß auch erfundene Tier und Pflanzen im Einklang mit biologischen Möglichkeiten stehen. Also nichts zu abgedrehtes, sonst wird es unglaubwürdig.
Dann ist für mich auch immer wichtig, wie die klimatischen Bedingungen sind (nicht nur, weil ich immer Wetterbeschreibungen mit ein baue *g*). Schließlich hat dies imense Auswirkungen auf a) Flora und Fauna, b) Geographie (Wüste, Ödnis, Wälder aller Arten etc.) und natürlich die Reisen, die von den Charakteren unternommen werden.
Wenn der äußere Rahmen einigermaßen stimmt, widme ich mich dann solchen Dingen wie wirtschaftliche Gegebenheiten und politische. Diese entwickeln sich dann aber meistens direkt aus der Geschichte heraus.
Da ich mich auch mit den historischen Hintergründen meiner Welt beschäftige, werden zumindest grob, alte Kulturen und Sprachen skizziert.
Bei all dem ist es natürlich kein Wunder, daß ich jetzt seit 2 Jahren an der Geschichte arbeite  8)
Deutsch ist die Sprache von Goethe, von Schiller...
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