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LGBT: Diversität in der Fiktion und wie man sie schreibt

Begonnen von Nachtblick, 23. Oktober 2013, 20:51:35

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Ary

ZitatBesteht Interesse an einer eigenen geschlossenen trollfreien LGBTQ-Arbeitsgruppe? Oder wäre das kontraproduktiv?
Ich wäre dabei.

Ich finde die ganze Diskussion hier sehr interessant, denn so intensiv habe ich mich mit dem Thema und den vielen Facetten sexueller Orientierung noch nie befasst, höchstens für mich selbst, als ich feststellte, dass ich Männer und Frauen gleichermaßen attraktiv finde und mich selbst auch als Bi-Menschen sehe. Ich bin wie Maja mit einem Mann zusammen, aber ich habe manchmal auch dieses Gefühl von "es fehlt etwas". Manchmal denke ich, dass der Mensch für Monogamie einfach nicht gemacht ist.

In meinen Romane arbeite ich schon recht lange mit verschiedenen sexuellen Orientierungen. In "Feuersänger" ist das Volk der Nithyara sehr frei im Umgang mit Sexualität, es wird nichts tabuisiert, es gibt gleichgeschlechtliche und Hetero-Paare, oft auch funktionierende Dreiecksbeziehungen. Den Nithyara ist das Gechlecht nicht wichtig, es geht darum, sich beim jeweils anderen geliebt und geborgen zu fühlen. dass das hin und wieder auch zu Sex führt, liegt in der Natur der Nithyara, die nun wahrlich keine Kinder von Traurigkeit sind.

In meinem NaNo-Projekt gehe ich ebenfalls recht freizügig mit dem Thema um. Zwei Figuren sind bekennend homosexuell, zwei sind bi. Die Gesellschaft verfolgt Homosexuelle nicht, das Thema ist nicht tabu, wenn auch nicht wirklich salonfähig. Der homosexuelle Held der Geschichte gilt als verrucht und gefährlich - aber nicht als krank oder verabscheuenswert.

Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

HauntingWitch

ZitatWas mir gerade beim Nochmal-Lesen dieses Threads auffällt: Es ist ja wirklich ein interessantes Thema, das wir hier haben. Aber wir sind in genau dem Grüppchen versammelt, mit dem wir bis jetzt immer über das Thema gesprochen haben - quasi die LGBTQ.Gemeinde des Forums plus der homophobe Troll. Ganz so angesprochen scheint sich die breite Masse des Forums dann doch nicht zu fühlen.

Aber das sollte uns nicht schrecken. Die kriegen wir auch noch weich.

"Breite Masse" hier.  :winke: Zumindest schätze ich mich als das ein. Ich habe nur vor längerer Zeit einmal festgestellt, dass es durchaus auch Frauen gibt, die ich so attraktiv finde, dass ich mir vorstellen könnte, mit ihnen zusammen zu sein. Keine Ahnung, ob das jetzt etwas bedeutet, denn dazu gekommen ist es noch nie.

ZitatBesteht Interesse an einer eigenen geschlossenen trollfreien LGBTQ-Arbeitsgruppe? Oder wäre das kontraproduktiv?

Vielleicht später, wenn ich etwas mehr Ahnung habe.

ZitatIn einem anderen Projekt gibt es eine männliche Nebenfigur, die bereits einige Beziehungen mit weiblichen Personen hinter sich hat, sich aber im Laufe des Romans in den Freund meiner Protagonistin verliebt. Da habe ich von einigen Beta-Lesern (bzw. Beta-Zuhörern) gehört, dass es unglaubwürdig ist, wenn ein 19-Jähriger, der ja die Pubertät und die "verwirrenden Phasen" hinter sich habe, "anfangs als hetero dargestellt wird und dann schwul wird"... Ist Bisexualität also unglaubwürdig?  Ich bin mir sicher, dass besagte Kommentare keinesfalls homophob gemeint waren, aber irgendwie habe ich insgesamt das Gefühl, dass Homosexualität zwar von den meisten Leuten in meinem Umkreis als normal akzeptiert wird, aber Bisexualität nicht so recht verstanden wird...

Ich finde es nicht unglaubwürdig. Aber bei vielen scheint das auch nicht ins Weltbild zu passen. Ein Bekannter von meiner Mutter war zwanzig Jahre verheiratet, hatte Kinder mit der Frau und sich dann mit über vierzig noch in einen Mann verliebt und seine Frau verlassen für den. Sie hat das gar nicht vertragen, ,,vor allem, weil es ein Mann ist" (o-Ton) und seine Tochter hat mit ihm gebrochen, sie hasst ihn jetzt. Meine Eltern solidarisieren mit den beiden, weil: ,,So etwas kann man ja nicht bringen." Das habe ich schon damals nicht verstanden, habe mir aber auch noch keine Gedanken drüber gemacht. Ich meine, dass er sie verlassen hat, war natürlich schlimm für sie und das kann man meinetwegen daneben finden. Aber dass so darauf herumgeritten werden musste, dass der andere ein Mann ist...  ::)

Tanrien

#47
Zitat von: Leann am 25. Oktober 2013, 08:29:23
Darum frage ich mich, ob ich da jetzt echt spezielle Informationen benötige, bevor ich über "LGBT-Menschen" schreiben darf.

Na ja, das betrifft das L und das G ja eher weniger, aber wie Maja schon geschildert hat, verstehen viele (auch viele Autoren) Bisexualität falsch und schreiben das dann auch so (Alle Bisexuellen sind nymphomane Einhörner, etc.) und bei trans* Charakteren gibt es ja unglaublich viel auch an biologischem Wissen, was da rein muss, sobald man sich irgendwie in Richtung Hormone und Geschlechtsanpassung bewegt, und praktische Sachen wie Fragen, wie man Brüste effektiv abdeckt/verschwinden lässt. Aber generell ist es natürlich sinnvoll, auch verschiedene Diskriminierungserfahrungen einzuholen, weil man sich viele davon als heterosexuelle cis-Person nicht so vorstellen kann, und es dann bei zehn Schwulen in einem Roman irgendwann unwahrscheinlich wird, dass keiner von denen jemals irgendwas negativ erfahren hat, nie bei einer Gruppe von glatzköpfigen Männern die Straßenseite gewechselt hat, etc.

Zitat von: Naudiz am 25. Oktober 2013, 07:07:23
Kurz gesagt: Mich störte, dass die einzige Daseinsberechtigung der 'Homosexualität' war, zur Story beizutragen.
Ich verstehe, was du meinst: Wenn die einzige "lesbische" Szene, die Martin einbringt, eine ist, in der die Charaktere nur aus politischer Motivation handeln, während schwule/gleichgeschlechtliche Paare/Charaktere und vor allem heterosexuelle eine Masse an Szenen und verschiedenen Darstellungen und mit unterschiedlichsten Motivationen (sowas wie, oh, ich weiß nicht, Liebe) bekommen, ja, dann stört das.

Naudiz

Zitat von: Tanrien am 25. Oktober 2013, 11:27:58
Ich verstehe, was du meinst: Wenn die einzige "lesbische" Szene, die Martin einbringt, eine ist, in der die Charaktere nur aus politischer Motivation handeln, während schwule/gleichgeschlechtliche Paare/Charaktere und vor allem heterosexuelle eine Masse an Szenen und verschiedenen Darstellungen und mit unterschiedlichsten Motivationen (sowas wie, oh, ich weiß nicht, Liebe) bekommen, ja, dann stört das.

Danke, Tanrien. Du hast es in Worte gefasst bekommen. Genau das meinte ich.

Coppelia

#49
Ich verstehe es jetzt auch. :) Sonst hätte ich noch gefragt, ob Homosexualität denn keine Plotrelevanz haben darf - das hätte ich etwas seltsam gefunden. Heterosexualität kann doch auch Plotrelevanz haben. Und wie!

Merwyn

#50
Sehr, sehr interessanter Thread :)
Ich bin eigentlich der stille Mitleser, aber nachdem die "Außenstehenden" jetzt schon dazu aufgefordert wurden, sich mal zu äußern, melde ich mich auch, und hoffe mal, dass ich mit meiner Einstellung keinem auf die Füße trete ;)


Grey

#51
Darf man hier auch konkrete Beispiele anbringen? In meinem aktuellen JuBu-Projekt hat sich der beste Freund der Heldin nämlich als schwul vorgestellt - nachdem Kati sich aber nun mehrfach so leidenschaftlich gegen den schwulen besten Freund ausgesprochen hat, bin ich ein wenig verunsichert, ob ich das wirklich machen soll, oder ob ich etwaige LGBTI-Leser damit eher vor den Kopf stoße. Deswegen wäre ich für ein paar Meinungen dankbar.

Vorweg: Nein, ich definiere den Jungen nicht über sein Schwulsein. Wer meine Jugendbücher gelesen hat, der weiß, dass Liebesgeschichten dort eher im Hintergrund ab- und mitlaufen. Tatu und Kyra sind seit dem Kindergarten beste Freunde, und eigentlich war er als LoveInterest geplant. Nun beharrt er aber darauf, schwul zu sein. Kyra ist trotzdem in ihn verliebt, kann das aber nicht zeigen, weil sie natürlich weiß, dass er schwul ist und daraus demnach wohl nie eine Beziehung wird. So viel zum Emotionschaos das, wie gesagt, eher am Rand der Hauptstory abläuft.

Darüber hinaus hat Tatu allerdings eine durchaus tragende Rolle in der Geschichte, er ist eine coole Sau und eine absolute Charismaschleuder. Und er ist Halbkoreaner - was mich ins Grübeln bringt, ob schwul und halbkoreanisch dann nicht too much ist.

Aber eigentlich will ich das so nicht sehen. Natürlich wird er über seine Herkunft und seine sexuelle Orientierung auch definiert, aber eben nicht nur. Er hat sich bei mir so vorgestellt, er ist ein total liebenswerter Typ, und irgendwie sträubt sich in mir alles, ihn nicht genau so zu schreiben, bloß weil man mir vorwerfen könnte, das wäre "gewollt" und "für die Quote". Aber dass man es mir vorwirft, das will ich natürlich auch nicht. Daher bin ich mir jetzt wirklich etwas unsicher, ob ich es so durchziehen soll.

Was meint ihr denn? Wenn ihr sowas lesen würdet, würdet ihr direkt die Augen verdrehen? Oder würdet ihr ihm eine Chance geben? :bittebittebitte:

Cairiel

Zitat von: Naudiz am 24. Oktober 2013, 23:58:03
Jedenfalls finde ich es sehr schade, dass LGBT in der Literatur immer noch dermaßen stigmatisiert wird. Nischenverlage, gesonderte Regale in Buchhandlungen, in der auch Romane landen, in der die Sexualität der Hauptfiguren nur eine untergeordnete Rolle spielt, der Missbrauch von LGBT-Figuren als Zeichen der Toleranz des Autors oder schlimmstenfalls als Wichsvorlage ... die Liste ist lang und ein Punkt trauriger als der andere.
Der traurigste Punkt sind einige dieser Nischenverlage selbst, finde ich. Das einzige (!) Manuskript in meiner Schublade, das ich für veröffentlichungstauglich halten täte, aber nicht an einen Verlag kommt, ist eines mit zwei schwulen Protagonisten. (Man bedenke, was das schon wieder aussagt ...) Ich habe mich damit vor einiger Zeit bei ein paar Verlagen mit Vorrangig LGB-Literatur beworben und Absagen kassiert, bei mehreren nach der Frage, ob explizite Sexszenen darin vorkommen und wie viele. Auf mein Verneinen hin kam die Absage (bei so manch einem hatte ich den Verdacht, dass er sich nicht einmal das Exposé oder die Leseprobe angesehen hat), weil sich LGBTQ-Bücher ohne beträchtlichen Erotikanteil nicht so gut verkaufen täten. Man bedenke, was DAS schon wieder aussagt.  :wums:

Wir haben also nur Nischenverlage für LGBTQ-Themen, von denen viele schon wieder eher so in Richtung Erotik spezialisiert sind, d. h., normale Romane, in denen der Held eben einfach mal LBGTQ oder sonstwas nicht heterocisweißes ist, sind schon fast Nische der Nische. So zumindest mein Eindruck nach dem erfolglosen Bewerbungsdurchlauf.

Das war auch einer der Gründe dafür, warum ich bei meinem Gay-Romance-NaNo-Roman gesagt habe, dass ich erst einmal nicht ans Veröffentlichen denken will. Ich will mich - aus Prinzip  ;D  - nicht damit bei Verlagen bewerben, von denen ich weiß, sie würden es nur wegen der MxM-Sexszenen nehmen. Da käme ich mir so vor wie als würde ich einen Lesben-Porno für Männer herausbringen.

Auf mehr kann ich leider gerade nicht eingehen, mir läuft die Zeit schon wieder davon.


Nur ganz kurz zum Thema Präimplantationsdiagnostik:
Würde es so etwas für Schwule/Lesben/Bi-/Inter-/Transsexuelle geben, würde ich nicht existieren. Da kann ich mir zu 100 % sicher sein, weil ich meine Eltern kenne. Da ich durchaus an meinem Leben hänge und froh bin, zu existieren, auch froh darüber bin, dass mit mir ein weiterer toleranter Mensch existiert, der sich für die Rechte von diskriminierten Menschen einsetzt, fände ich das ganz und gar nicht prickelnd.

Und ja, wenn ich nicht leben würde, wäre mir viel Leid erspart geblieben. Schließlich ist alles Leben leiden, nicht?  :omn:  Warum treibt man nicht gleich auch noch alle Kinder von ärmeren Menschen ab, die es sicher auch schwerer haben werden als die von reichen, und all die von Randgruppen und religiösen Minderheiten, die Behinderten und hässlichen und nicht übermäßig intelligenten, damit wir nur noch perfekte Menschen haben, die möglichst wenig Leid erfahren müssen?



.... Ich kann es nicht lassen, also auch noch kurz dazu:
Zitat von: Grey am 25. Oktober 2013, 15:07:59
Darf man hier auch konkrete Beispiele anbringen? In meinem aktuellen JuBu-Projekt hat sich der beste Freund der Heldin nämlich als schwul vorgestellt - nachdem Kati sich aber nun mehrfach so leidenschaftlich gegen den schwulen besten Freund ausgesprochen hat, bin ich ein wenig verunsichert, ob ich das wirklich machen soll, oder ob ich etwaige LGBTI-Leser damit eher vor den Kopf stoße. Deswegen wäre ich für ein paar Meinungen dankbar.

Vorweg: Nein, ich definiere den Jungen nicht über sein Schwulsein. Wer meine Jugendbücher gelesen hat, der weiß, dass Liebesgeschichten dort eher im Hintergrund ab- und mitlaufen. Tatu und Kyra sind seit dem Kindergarten beste Freunde, und eigentlich war er als LoveInterest geplant. Nun beharrt er aber darauf, schwul zu sein. Kyra ist trotzdem in ihn verliebt, kann das aber nicht zeigen, weil sie natürlich weiß, dass er schwul ist und daraus demnach wohl nie eine Beziehung wird. So viel zum Emotionschaos das, wie gesagt, eher am Rand der Hauptstory abläuft.

Darüber hinaus hat Tatu allerdings eine durchaus tragende Rolle in der Geschichte, er ist eine coole Sau und eine absolute Charismaschleuder. Und er ist Halbkoreaner - was mich ins Grübeln bringt, ob schwul und halbkoreanisch dann nicht too much ist.

Aber eigentlich will ich das so nicht sehen. Natürlich wird er über seine Herkunft und seine sexuelle Orientierung auch definiert, aber eben nicht nur. Er hat sich bei mir so vorgestellt, er ist ein total liebenswerter Typ, und irgendwie sträubt sich in mir alles, ihn nicht genau so zu schreiben, bloß weil man mir vorwerfen könnte, das wäre "gewollt" und "für die Quote". Aber dass man es mir vorwirft, das will ich natürlich auch nicht. Daher bin ich mir jetzt wirklich etwas unsicher, ob ich es so durchziehen soll.

Was meint ihr denn? Wenn ihr sowas lesen würdet, würdet ihr direkt die Augen verdrehen? Oder würdet ihr ihm eine Chance geben? :bittebittebitte:
Ich würde ganz klar nicht die Augen verdrehen! Ich habe viele gute Freundinnen und in meiner Akademie gibt es auch so einen richtig schönen klischee-schwulen-besten Freund. Solche Menschen gibt es, in meinen Augen gar nicht mal so selten, warum sollte man da also nicht drüber schreiben dürfen? Das ist auch ein Punkt an Diversity, nicht? Wer sich darüber aufregt, soll sich imA nicht Beführwörter des Diversity nennen, weil er/sie auch schon wieder aussortiert, was nun da hineingehört und was nicht.  ::)
Ich für meinen Teil komme weitaus besser mit Frauen klar als mit Männern. Und ich denke auch, dass es daran liegen kann, dass ich schwul bin. *schulterzuck*

Simara

#53
Ich habe eigentlich einen sehr ausgewogenen Anteil an LGBT's in meinen Projekten und habe bereits verschiedenste Gesellschaftsformen durchgespielt- Von einem dystopischen Deutschland, in dem es eine Meldepflicht für Anderssexuelle gibt, die gezwungen werden sollen, wie alle anderen auch den Fortbestand der Menschheit zu gewähren, bis zu einem Fantasy Königreich in dem Geschlechterrollen schlichtweg nicht existieren. Es ist bei mir eher die Ausnahme, nur über Heteros zu schreiben und dass liegt wohl auch mit daran, dass ich früher sehr viel Selbsttherapie mit meinen Geschichten betrieben habe und es sich einfach richtig anfühlte, in meinen Büchern die Diversität zu schaffen, die ich im echten Leben vermisste. Außerdem bin ich der Meinung, dass die Thematik eine sehr attraktive für jene ist, die sich gerne mit Gesellschaftskritik beschäftigen, so wie ich. Mein  Lehrer sagt immer, das große Unglück unserer Generation wäre, dass es nichts mehr gäbe, wogegen es sich zu rebellieren lohne, doch dass sehe ich anders. Sehe ich Merkel und Putin auf dem selben Bild bekomme ich eine Gänsehaut, sehe ich die voller christlicher Nächstenliebe geschriebenen Hassplakate gewisser Fraktionen wird mir schlecht. Doch natürlich muss man in seinen Büchern ja nicht nur ernste LGBT Themen ansprechen, im Gegenteil, es gibt viel zu wenige "normale" Bücher für die Quere Jugend, in denen die Protagonisten schlichtweg LGBT sind, zumindest sehe ich das so.
Ich kann verstehen, wenn heterosexuelle Autoren sich nicht an anderssexuelle Figuren heran wagen und hoffe, dass jene, die es doch tun, sich ernsthaft informieren und nicht noch mehr Klischees verbreiten. Besonders die deutschen Medien sind von diesen nämlich noch immer überlastet.

Sin

Was den klischee-schwulen Freund angeht, kann ich nur sagen, dass mir das nichts ausmacht.
Während ich meinen Meister gemacht habe, waren meine zwei besten Freunde dort Schwule. Mit ihnen bin ich von ca. 300 Menschen um mich herum am besten ausgekommen. Mich würde das also gar nicht stören.
In meiner Klasse war auch eine Lesbe, mit der bin ich auch gut klar gekommen.

Zitat von: Cairiel am 25. Oktober 2013, 15:15:25
Ich habe mich damit vor einiger Zeit bei ein paar Verlagen mit Vorrangig LGB-Literatur beworben und Absagen kassiert, bei mehreren nach der Frage, ob explizite Sexszenen darin vorkommen und wie viele.
Das finde ich sowas von Schade.
Muss denn jedes Buch, in dem die Protagonisten schwul sind, gleich ein Erotikroman sein?  :nöö:
Das geht doch auch ohne den Sex-Anteil, finde ich.

Zitat von: Cairiel am 25. Oktober 2013, 15:15:25
Ich für meinen Teil komme weitaus besser mit Frauen klar als mit Männern. Und ich denke auch, dass es daran liegen kann, dass ich schwul bin.
Siehst du, mir geht es genau anders herum. Mit Schwulen komme ich toll klar, einige, die ich als meine engen Freunde bezeichne, sind das (oder Lesben).
Wobei ich mich selber wohl als Bi bezeichnen würde. Ich mag Männer, aber ich sehe auch Frauen hinterher und kann mir gut vorstellen, mit einer was anzufangen.

Bisher habe ich mir noch gar keine großen Gedanken über das ganze Thema gemacht, aber ich finde es sehr interessant, mal mit anderen darüber reden zu können. In meinen näheren Umfeld gibt es da nicht so viele Leute, mit denen man darüber reden kann.
Jeder von ihnen hat seine Haltung und eine andere Meinung ist nicht erwünscht.

In meinen Romanen/Kurzgeschichten habe ich bisher meist Heteropaare gehabt und in den letzten zwei Jahren habe ich mir vermehrt Gedanken über Schwule gemacht, bzw. über sie geschrieben.
Allerdings reizt mich jetzt die Idee, etwas im Transgenderbereich zu schreiben.

Kati

Zitat von: GreyDarf man hier auch konkrete Beispiele anbringen? In meinem aktuellen JuBu-Projekt hat sich der beste Freund der Heldin nämlich als schwul vorgestellt - nachdem Kati sich aber nun mehrfach so leidenschaftlich gegen den schwulen besten Freund ausgesprochen hat, bin ich ein wenig verunsichert, ob ich das wirklich machen soll, oder ob ich etwaige LGBTI-Leser damit eher vor den Kopf stoße. Deswegen wäre ich für ein paar Meinungen dankbar.

Das möchte ich mal eben klären, ich wollte keinesfalls sagen, man darf keine schwulen besten Freunde schreiben, das wäre ja quatschig. (Und dumm von mir, weil ich selbst schon einen schwulen besten Freund geschrieben habe.) Mir geht es nur um das Runterbrechen auf das "schwul". In dem Buch, dass ich als Beispiel genannt habe ("Evermore" - Alyson Noel), war die Figur eben nichts mehr außer "der Schwule" und ich finde, das hat mit dem Status als bester Freund eigentlich gar nichts zu tun. Es ging mir eigentlich wieder nur darum, dass ich Figuren nicht gern auf ihre Sexualität heruntergebrochen sehe, egal was für Figuren das sind und in welcher Beziehung sie zum Protagonisten stehen. :) Es ging mir nur darum, dass eine Figur eben mehr sein muss, als nur seine Sexualität und das hat mit bester Freund oder nicht am Ende gar nichts zu tun. Wenn deine Figur einen besten Freund hat, der vorrangig ihr bester Freund, eine interessante Figur und so ist und nicht vorrangig schwul, finde ich das sogar gut.  :jau: Sehr gut.

Zitat von: GreyUnd er ist Halbkoreaner - was mich ins Grübeln bringt, ob schwul und halbkoreanisch dann nicht too much ist.

Nichts ist too much, weil es alles gibt, finde ich. ;)

Vic

#56
Das Thema erinnert mich an eine (mehr oder weniger?) lustige Anekdote, die ich in einem anderen Schreibzirkel erlebt habe ...  ;)

Und zwar hatte ich damals über ein Buch gesprochen, wo die Hauptrollen zwei Jungs sind, von denen einer türkischstämmig ist und der andere, sein Stiefbruder, eben schwul. Ich hatte damals eine Frage bezüglich "Hautfarben beschreiben", ohne politisch korrekt voll daneben zu greifen ("milchkaffeefarben" geht gar nicht, wurde mir damals gesagt) - also eigentlich ging es um Jamil und nicht um Misha.
Aber es kamen dann einige Fragen generell zum Plot und dabei habe ich nebenbei erwähnt, dass Misha nicht wegen seiner Sexualität diskriminiert wird und dass es darum auch nicht geht in meinem Plot (Urban Fantasy mit Magiern etc). Also Misha hat eine mehr oder weniger dramatische Liebesgeschichte, aber er hat halt nicht mit Diskrimination oder Homophobie zu kämpfen (sondern viel mehr mit antagonistischen Magiern).
Daraufhin wurde mir gesagt, ich MÜSSE das thematisieren, sonst sei ich offenbar homophob, wenn ich das "verschweige".
Da musste ich ein wenig lachen, denn mir als geoutete Lesbe vorzuwerfen, ich sei homophob fand ich schon echt ein starkes Stück. Ich habe dann versucht zu erklären, dass ich halt persönlich wirklich wenig schlechte Erfahrungen gemacht habe (mein Freundeskreis hat durchweg positiv reagiert, auf der Arbeit war das auch nie problematisch und meine Familie war auch eher "na ja was solls") und ich habe auch nie persönliche Krisen deswegen ausgestanden - deswegen ist das auch kein großes Thema in meinen Büchern.
Da sind oft Protagonisten schwul oder lesbisch, aber genau wie die heterosexuellen Charaktere haben die bei mir meistens ganz andere Probleme (meistens magischer Natur) mit denen sie sich herumschlagen müssen.
Coming Out Angst ist sicher ein wichtiges Thema in der Literatur, aber halt nicht meins. Weder zum lesen noch zum schreiben.
Persönlich kann ich sagen: Ich würde viel lieber über Lesben lesen, die Detektive, Astronauten, Chirurgen oder Cowboys sind und als über Lesben, die sich über nichts weiter definieren als dass sie lesbisch sind und die auch keine anderen Probleme haben ("Hilfe, die Apokalypse naht" find ich viel spannender).  Kurz ich hab diesen ganz revolutionären Gedanken, dass homosexuelle Menschen eben auch Menschen sind wie alle anderen ...  ::)

Mondfräulein

Ich persönlich habe niemals nur heterosexuelle Charaktäre in meinen Werken. Das ergibt sich jedoch oft einfach. Die meisten meiner Charaktere, die schwul, lesbisch oder bisexuell sind, haben mir das einfach irgendwann gesagt, ich habe es selten darauf angelegt. Dennoch thematisiere ich das Thema gerne auch bewusst, weil es meiner Meinung nach unglaublich wichtig ist, das nicht einfach unter den Tisch fallen zu lassen. Ich habe in meinen Bücher selten den Anspruch, irgendwelche Botschaften zu vermitteln, hier aber schon. Transsexuelle Figuren hatte ich bisher noch nicht dabei, das bedarf einer sehr ausführlichen Recherche, wenn man nicht selbst trans ist, aber ich habe durchaus vor, das mal anzugehen. Nicht als Hauptcharakter, denn ich würde mich nicht trauen, das realistisch darstellen zu können, zumindest noch nicht, aber als Nebencharakter auf jeden Fall.

Zitat von: Kati am 25. Oktober 2013, 19:02:41
Es ging mir eigentlich wieder nur darum, dass ich Figuren nicht gern auf ihre Sexualität heruntergebrochen sehe, egal was für Figuren das sind und in welcher Beziehung sie zum Protagonisten stehen. :) Es ging mir nur darum, dass eine Figur eben mehr sein muss, als nur seine Sexualität und das hat mit bester Freund oder nicht am Ende gar nichts zu tun.

Ich denke, ich weiß, was du meinst. In diesem Zusammenhang ist mir House of Night negativ aufgefallen. Da gibt es den schwulen besten Freund und er ist eben nichts anderes als schwul. Man nehme ungefähr alle Klischees, die es über schwule Menschen überhaupt gibt und schon hat man besagte Person. Er ist eben nicht einfach nur ein Mensch, der schwul ist, seine Sexualität bestimmt gleich seinen ganzen Charakter, das ist hier das Problem. Weil er schwul ist, tut er dies und das, weil er schwul ist, mag er das und das. Nicht einfach, weil er Hans-Peter ist.
Ich kann das in gewisser Art und Weise durchaus nachvollziehen. Ich selbst gehe bei Charakteren immer von einer Grundeigenschaft aus, um die herum ich dann einen hoffentlich plausiblen und lebendigen Charakter entwickle. Ähnlich wie das Grundprinzip der Schneeflockenmethode, eine Eigenschaft und alles andere drum herum. Natürlich kann das auch mal der Kampf einer Person mit der eigenen Sexualität sein, wenn ich das thematisieren will, aber dann muss ich da auch realistisch darstellen. Wenn ich jetzt aber einfach anfange, einen Charakter zu gestalten und seine beherrschende Eigenschaft ist einfach, dass der liebe beste Freund der Heldin schwul ist, weil man sich dann ja ach so weltoffen zeigen kann, läuft da etwas falsch. Das schafft nur noch weiter Vorurteile.

Zitat von: Vic am 25. Oktober 2013, 19:38:58
Daraufhin wurde mir gesagt, ich MÜSSE das thematisieren, sonst sei ich offenbar homophob, wenn ich das "verschweige".
Da musste ich ein wenig lachen, denn mir als geoutete Lesbe vorzuwerfen, ich sei homophob fand ich schon echt ein starkes Stück. Ich habe dann versucht zu erklären, dass ich halt persönlich wirklich wenig schlechte Erfahrungen gemacht habe (mein Freundeskreis hat durchweg positiv reagiert, auf der Arbeit war das auch nie problematisch und meine Familie war auch eher "na ja was solls") und ich habe auch nie persönliche Krisen deswegen ausgestanden - deswegen ist das auch kein großes Thema in meinen Büchern.

Ich finde, das ist ein wichtiger Punkt, es geht im Prinzip auch wieder darum, wie ich Homosexualität in der Literatur definiere, welche Klischees ich verwende und wie ich mit dem herkömmlichen Schema breche. Natürlich kann ich einen Roman über ein schweres Coming Out schreiben, aber ich freue mich jedes Mal, wenn jemand in einem Roman einfach mal ganz selbstverständlich schwul oder lesbisch oder was auch immer ist. Vielleicht ist gerade das auch ein wichtiger Schritt.

Zitat von: Maja am 23. Oktober 2013, 22:06:37
Mir ist nur gerade wieder einmal aufgefallen, was ich für ein Problem mit der Abkürzung "LGBTQ" habe. Zum einen finde ich, dass das T rausfällt, weil es nicht das Verhältnis des Betreffenden zu anderen Beschreibt, sondern zu sich selbst (und Transsexuelle selbst alle Spielarten der Liebe ausüben können, und zum anderen fehlt das H. Es ist sonst wieder diese Aufteilung in "Wir" und "Sie". Heterosexualität ist eine Spielart genau wie alles andere, häufiger verbreitet vielleicht, aber trotzdem. Indem wir unterscheiden zwischen LGBTQARDZDFETC und Hetero, definieren wir wieder das eine als Norm und das andere als Abweichung. Ich bevorzuge für alles den Oberbergriff "Mensch". Wir, die wir lieben. Wir, die wir sind. Wir brauchen keine Normen. Nur Normalität.

Danke. Das hat noch nie jemand so treffend formuliert und mir damit so aus der Seele gesprochen. Mir lag der Begriff schon immer ein wenig schwer im Magen und ich konnte nie so sagen warum.

Für mich persönlich gibt es kaum ein Thema, bei dem ich so rigoros auf meine Meinung poche. Ich kann mit vielem leben, aber jemand, der nicht akzeptieren kann, dass nicht-heterosexuelle Menschen nicht weniger großartig sind als alle anderen, kann nicht mein Freund sein. Ich bezeichne mich sonst als sehr offenen Menschen, meine Freunde müssen keinesfalls meine Meinung teilen (ich mag sogar Leute, die Patrick Wolf nicht mögen, das will schon was heißen), aber das sind meine Grundwerte und ich habe ein grundsätzliches Problem mit dieser Meinung. Auch wenn ich selbst nicht direkt betroffen bin, kann ich mit so einer Diskriminierung nicht leben und ich finde es wunderbar, wie viele verschiedene Menschen hier ihre Meinung offen äußern können und die Mehrheit mal wirklich auf der richtigen Seite zu stehen scheint. Ich finde es wunderbar, dass es ein Forum gibt, in dem es nicht explizit um dieses Thema geht und das homophobes Verhalten trotzdem in seinen Forenregeln verbietet und so einen Platz für solche Diskussionen liefert. Danke dafür, Maja! :knuddel:

Franziska

#58
Zitat von Cairiel
ZitatDer traurigste Punkt sind einige dieser Nischenverlage selbst, finde ich. Das einzige (!) Manuskript in meiner Schublade, das ich für veröffentlichungstauglich halten täte, aber nicht an einen Verlag kommt, ist eines mit zwei schwulen Protagonisten. (Man bedenke, was das schon wieder aussagt ...) Ich habe mich damit vor einiger Zeit bei ein paar Verlagen mit Vorrangig LGB-Literatur beworben und Absagen kassiert, bei mehreren nach der Frage, ob explizite Sexszenen darin vorkommen und wie viele. Auf mein Verneinen hin kam die Absage (bei so manch einem hatte ich den Verdacht, dass er sich nicht einmal das Exposé oder die Leseprobe angesehen hat), weil sich LGBTQ-Bücher ohne beträchtlichen Erotikanteil nicht so gut verkaufen täten. Man bedenke, was DAS schon wieder aussagt.

Tja, das ist auch etwas, das mich sehr ärgert. Wobei die Verlage ja bedienen, was die Leute lesen wollen. Ich sehe das auch auf FF. Dort bekommen Texte mit Romanze und Erotik viel mehr Kommentare als wirklich gut geschriebene ernstere Texte ohne Erotik. Und es gibt inzwischen mindestens drei Verlage, die sagen: wir verlegen Romance, da muss Erotik rein. Da muss es ein Happy End geben. Das ist nicht anders als Heteroromance. Die verkauft sich auch besser als anspruchsvolle Literatur. Ich weiß also nicht, ob des jetzt wirklich daran liegt, dass es um gay Romance geht. Dann gibt es drei Verlage (Querverlag, Männerschwarm, Gmünder, vielleicht auch Incubus), die nicht diese Einschränkung haben und auch anspruchsvollere Texte veröffentlichen und sich eher auf ein schwul/Lesbisches Publikum ausrichten. Da werden aber vielleicht je vier Romane pro Jahr veröffentlicht, während die Romance Verlage ein Buch nach dem anderen raushauen.
Offenbar geht man also davon aus: Romanceleser sind eher weiblich. Sie erwarten etwas ganz bestimmtes und lesen viel. Schwule Leser wollen Bücher von schwulen Autoren, weshalb dann viele Frauen männliche Pseudonyme wählen, sie lesen weniger, sind aber nicht nur an romantsichen Geschichten interessiert sondern wollen alle Aspekte da wiederfinden. Das ist jetzt einfach das, was ich aus dem, was veröffentlicht wird, herauslese.
Und ich habe wahrscheinlich das gleiche Problem wie du. Ich schreibe selten reine Romance. Es geht bei mir zwar oft um Beziehungen aber ich möchte da auch nicht ausrechnen, wie viel Erotik ich auf wie viel Text brauche. Es geht immer auch um andere Themen wie Freundschaft und Selbstfindung etc. Andererseits schreibe ich aber auch keine mega anspruchsvolle Literatur. Also weiß ich nie, wo ich mich mit meinen Texten bewerben soll, ob ich damit bei größeren Verlagen eine Chance haben könnte. Ich glaube aber schon, dass es Leser dafür geben könnte. Also es ist schon schwierig.


Thema Fantasylisten. Da gibt es etliche, z.B. hier:
Also bei Fantasy kann man sich wirklich nicht beklagen, es gäbe da keine Literatur. Da haben wir aber auch schon mindestens einen anderen Thread zu.

Zitat von Vic:
ZitatPersönlich kann ich sagen: Ich würde viel lieber über Lesben lesen, die Detektive, Astronauten, Chirurgen oder Cowboys sind und als über Lesben, die sich über nichts weiter definieren als dass sie lesbisch sind und die auch keine anderen Probleme haben ("Hilfe, die Apokalypse naht" find ich viel spannender).  Kurz ich hab diesen ganz revolutionären Gedanken, dass homosexuelle Menschen eben auch Menschen sind wie alle anderen ...

Das kann ich so unterschreiben. Immer nur Probleme darzustellen, die jemand mit der sexuellen Orientierung hat, finde ich auch total daneben. Das war lange genug so, wie ich schon erwähnte, ich will mehr davon, wo es kein Problem ist. Auch wenn es natürlich weiterhin Themen wie Coming out behandelt werden können sollten.

Vic

Zitat von: Mondfräulein am 25. Oktober 2013, 19:45:35
Ich finde, das ist ein wichtiger Punkt, es geht im Prinzip auch wieder darum, wie ich Homosexualität in der Literatur definiere, welche Klischees ich verwende und wie ich mit dem herkömmlichen Schema breche. Natürlich kann ich einen Roman über ein schweres Coming Out schreiben, aber ich freue mich jedes Mal, wenn jemand in einem Roman einfach mal ganz selbstverständlich schwul oder lesbisch oder was auch immer ist. Vielleicht ist gerade das auch ein wichtiger Schritt.

Ganz genau! Genau das meinte ich.  :)
Ich finde Bücher die Coming Out-Ängste und Homophobie thematisieren wichtig und gerechtfertigt. Aber ich finde es auch genauso wichtig und gerechtfertigt, dass es Bücher gibt, wo es einfach keine große Rolle spielt ob jemand schwul, lesbisch, hetero oder trans ist und wo sich nicht die gesamte Storyline des Charakters nur darum dreht, sondern er genauso vielschichtige und interessante Konflikte und Storylines hat wie jeder weiße, heterosexuelle Protagonist.

Als Buchtipp - hier sind zwei Listen die Fantasy-Bücher empfehlen, die einen schwulen oder lesbischen Protagonisten haben:
http://booklist.rassaku.net/#POC
http://rachelmanija.dreamwidth.org/1021169.html

Wühle mich gerade selber durch.  :wolke: