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Anreden fremder Sprachen übernehmen?

Begonnen von Eliyanor Aruval, 06. August 2013, 17:57:15

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Eliyanor Aruval

Juhu, ich mache meinen ersten eigenen Thread :D
Okay, also es geht mir um Folgendes: Wie einige sicher wissen, gibt es im Japanischen Namenssuffixe, die man an den Namen einer Person dranhängt, abhängig vom Rang dieser Person oder der eigenen Beziehung zu ihr. Am berühmtesten sind wohl "-san" für Herr, Frau, Fräulein, "-kun" für kleine Jungen oder gute männliche Freunde und vor allem "-chan" für kleine Mädchen, süße Tiere etc. .
Nun, mein Buch (das ich auf Deutsch schreibe) spielt in einem Land namens Yamatai, das im Prinzip meine eigene Fantasy-Mittelalter-Version von Japan ist. Bisher habe ich die Charaktere aber immer "du", "Ihr", "Herr/Frau sowieso" und "Eure Majestät" sagen lassen. Diese typischen Anreden im klassischen mittelalterlichen Roman halt. Ich würde aber persönlich gerne die japanischen Suffixe benutzen, da diese auch sehr viel darüber aussagen können, wie eine Person eine andere Person sieht. Wenn zum Beispiel Elena, die eigentlich für alle "Elena-chan" ist, plötzlich von einem neuen Gruppenmitglied mit der sehr höflichen und ehrerbietenden Anrede "Elena-sama" angesprochen wird, kann man sich schon denken, wie diese Person Elena einschätzt, während es im "normalen" Deutschen in beiden Fällen einfach nur "Elena" heißen würde. Ebenso könnte ein Charakter,d er nciht aus Yamatai kommt, die Leute einfach mit nur ihrem Vornamen ansprechen und die Yamataijin damit ein wenig empören.

Ich wollte also fragen, wie ihr zu so etwas steht. Diese Suffixe sind eigentlich eine Eigenheit der japanischen Sprache und in den meisten Animes zB werden diese bei einer Übersetzung auch durch deutsche Anreden ersetzt, weil sie keine Eigenheit der deutschen Sprache sind. Denkt ihr, das ist gut so, weil die für einige Leute wohl fremden Suffixe verwirrend sein könnten, oder sollte man so etwas, egal um welche Sprache es sich handelt, für mehr Authentizität da lassen?

Es gibt bei mir also nun zwei Möglichkeiten: A) Es werden überall im Buch deutsche Anreden benutzt und wenn es übersetzt werden sollte die Anreden der jeweiligen Sprache, oder
B) es wird, egal in welcher Sprache die Geschcihte geschrieben ist, immer die Anrede benutzt, die der Nationalität des jeweiligen Charakters entspricht.

Arcor

Wenn du es sehr deutlich machst, dass die Welt sehr japanisch angehaucht ist, wüsste ich nicht, warum es damit ein Problem geben sollte. So etwas kann man ja auch notfalls durch einen Anhang erklären. Malinche hat in ihrem ersten Band der Kondorkinder z.B. immer wieder Quechua-Wörter eingebaut, obwohl der Roman in Deutsch geschrieben ist, und ich fand, das hat wunderbar zur Atmosphäre beigetragen.  :vibes:

Gerade diese Unterscheidung in den Anreden sind ja ein sehr interessanter Aspekt und stellen für mich einen guten Grund da, diese auch einzubauen. Ich mache so etwas ähnliches auch gerade in meinem Projekt und würde es an deiner Stelle ruhig auch machen.  :jau:

Wobei ich mir aber noch keine Gedanken über etwaige Übersetzungen machen würde.  ;) Ich glaube, da sind wir alle doch noch ein gutes Stückchen entfernt.
Not every story is meant to be told.
Some are meant to be kept.


Faye - Finding Paradise

Merwyn

Ich kenne mich mit japanischen Suffixen aus, allerdings glaube ich, dass das für jemanden, der noch nie was von ihnen gehört hat, extrem verwirrend ist. Du müsstest dann also eine Art Übersetzung mitliefern und ob da (zumindest am Anfang) jedes Mal nach blättern so erbaulich für den Leser ist, wage ich zu bezweifeln.
In Manga und Animes finde ich es schade, wenn die Suffixe weggelassen werden, denn da setze ich voraus, dass Leser/Schauer ;) darüber entweder schon Bescheid wissen, oder doch zumindest so an der Kultur interessiert sind, dass sie mal Google anschmeißen - oder das ganze eben einfach ignorieren. Soll heißen, das Zeug kommt aus Japan, japanische Anreden sind da völlig ok.

Generell finde ich es komisch, wenn ein Buch in einem bestimmten Land spielt, die Leute aber "übersetzt" angeredet werden. Es fällt mir nicht zwingend störend auf, sofern die Anrede richtig ist, aber es fällt eben auf. Bei einem Buch, das in Frankreich spielt, wäre es für mich das Natürlichste der Welt, lauter Monsieurs und Madames und Mademoiselles zu haben. Herr/Frau/Fräulein (wobei es letzteres in unserer Zeit ja eigentlich als förmliche Anrede gar nicht mehr gibt, oder?) wäre ok, aber eben nicht so schön.
Wenn ein Pariser einen Engländer, der ihn besuchen kommt, mit Mister anspricht, hätte ich daran nichts auszusetzen, wenn der Engländer in Paris aber zu allen Mister und Miss(es) sagt, käme er mir ziemlich ungebildet oder stur vor (kann also durchaus zur Charakterbildung verwendet werden ;)).

Das gilt für real existierende Länder und ihre jeweiligen Anreden.
Du redest ja aber von einer Fantasywelt.

An deinem konkreten Beispiel: Wenn du in deiner Welt japanische Anreden benutzt, gehe ich im ersten Moment sofort davon aus, dass die Geschichte in Japan spielt. Selbst wenn dann Feen, Zombies und Meerjungfrauen auftreten, das Land Xyz heißt und die Leute weder klein noch dunkelhaarig sind und auch keine schmalen Augen haben, spielt das in Japan - einer Fantasyversion davon eben.
Spontan fällt mir da als Beispiel jetzt die Reihe um den Otori Clan (Das Schwert in der Stille hieß da der erste Band, meine ich) ein. Wie das da mit den Anreden war, kann ich ehrlich gesagt nicht mehr sagen. Glaube nicht, dass die japanisch waren, aber die Namen der Leute waren es.
Wenn ich mich nicht täusche hat der Autor/die Autorin einmal gesagt, dass das eine von Japan inspirierte Welt ist, aber eben nicht konkret Japan. Mir war das beim Lesen egal. Für mich war das eine andere Version von Japan, Punkt.
Ist jetzt nicht ganz auf das Thema bezogen und auch meine persönliche Meinung, aber ich hoffe, es verdeutlicht, wie ich das meine.

Das soll dich jetzt aber bitte nicht davon abhalten, die japanischen Anreden einzubauen. Sie bieten sich in deiner Welt ja scheinbar an und ich persönlich finde es immer schön, so was in Romanen wiederzufinden.


Was die Übersetzung angeht, würde ich mich Accor anschließen.
Selbst wenn es mal soweit kommen sollte, kann mir außerdem nicht wirklich vorstellen, dass du großes Mitspracherecht hättest, welches Herr jetzt als -san oder -sama übersetzt wird. :)

Erdbeere

Ich persönlich finde, es trägt sehr zur Atmosphäre eines Buches bei, wenn spezifische Anreden gebraucht werden. Spezifisch in dem Sinne, dass es kulturell und landestypisch ist. Ich mag es sehr, wenn sogar einzelne Wörter in der Landessprache eingeflochten sind, wie bei Malinche z.B. Also wenn dein Land an Japan angelehnt ist (allein dafür kriegst du zwei Daumen hoch von mir ;)), warum nicht? Es unterstreicht und verdeutlicht deinen Weltenbau und kann so mithelfen, es Lesern klar zu machen, dass deine Welt an Japan erinnern soll. (Ich sehe, das widerspricht jetzt genau dem, was Merwyn geschrieben hat.) Aber das mit dem Anhang und Erklärungen kann sich als sinnvoll erweisen.
In "Das Lied von Eis und Feuer", das doch sehr ans europäische Mittelalter erinnert, werden Ser statt Sir oder Maester statt Meister gebraucht - und jeder versteht, was Martin meint.

In meinem Buch kommt Japan auch vor, aber eben richtig, also verwende ich auch die japanischen Suffixe. Das gleiche gilt für englisch sprachige Figuren, selbst wenn ich auf deutsch schreibe.

Merwyn

#4
Ach, so unbedingt widerspricht sich das gar nicht.

Ich wollte damit eigentlich nur sagen, wenn es den Autor stört, dass Leser sich an das "Originalland" erinnert fühlen, sollte er es vermeiden, entsprechende Dinge einzubauen. Wenn es dem Autor nichts ausmacht, er vielleicht sogar die Nähe zu z.B. Japan durchklingen lassen will, gibt es eigentlich nichts besseres.

Maja

Zitat von: Eliyanor Aruval am 06. August 2013, 17:57:15
Juhu, ich mache meinen ersten eigenen Thread :D
Aber mach ihn nächstes Mal im richtigen Board! ;)
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Romy

In einem älteren Romanzyklus von mir habe ich eine High Fantasy-Welt, deren Kultur an Frankreich angelehnt ist und demzufolge benutzen die Figuren auch die Anreden Monsieur, Madame und Mademoiselle, sowie einige weitere französische Begriffe.
Damals habe ich mir über die Sache etwas Gedanken gemacht und bin für mich zu dem Schluss gekommen, dass das völlig okay ist. ;)

Früher habe ich fast ausschließlich High Fantasy gelesen und bevor dank der Herr der Ringe-Verfilmungen und Harry Potter die große Fantasywelle auch nach Deutschland schwappte (also ich sag mal so in den 90ern) und auch viele deutsche Fantasyautoren veröffentlicht wurden, gab es ja irgendwie fast nur Fantasy aus dem englischsprachigen Raum und damit halt sehr viele Übersetzungen. Und ich erinnere mich an sehr viele solche Übersetzungen von High Fantasy-Werken, die in fiktiven Welten spielten, wo auch in den deutschsprachigen Versionen fröhlich mit Lord und Lady um sich geworfen wurde. Deshalb wüsste ich wirklich keinen einzigen Grund, der dagegen sprechen sollte, auch "heutzutage" französische - oder eben auch japanische ;) - Anreden in einem deutschen Text zu verwenden.

Churke

Hier geht es nicht nur um Wörter oder Anreden, sondern um die Übernahme grammatischer Strukturen, die es im Deutschen nicht gibt. Die deutsche Sprache funktioniert so nun mal nicht.
Das soll jetzt nicht heißen, dass die Idee zwangsläufig schlecht ist. Ich würde sie ausprobieren und das Ergebnis sehr kritisch prüfen, im Zweifel darauf verzichten.

Eigentlich, und das ist meine Meinung dazu, ist das wirklich Interessante an solchen Strukturen, dass sie etwas über die Werte einer Gesellschaft aussagen. Das als Autor zu zeigen, halte ich für wichtiger, als sich vielleicht mit Suffixen zu verzetteln.

Eliyanor Aruval

So, erst einmal bitte ich um Entschuldigung, dass ich den Thread im falschen bereich gepostet habe, wie gesagt, das war mein erster eigener, und zwar meines ganzen Lebens :D

Dann noch danke für die vielen produktiven Antworten. Also das was Merwyn sagte, dass ein Leser,d er japanische Suffixe liest, dann direkt das Land mit Japan gleichsetzt, ist eigentlich gewissermaßen sogar mein Ziel. Meine Welt besteht nämlich aus 33 Ländern, von denen eines, das Hauptland, nur meiner Fantasie entspringt, während die 32 anderen auf Ländern unserer Welt basieren (manchmal steht eines meiner Länder auch für mehrere echte Länder). Unsere Welt wird sogar im Buch am Rande als verkorkste Kopie der Welt im Buch erwähnt. Von daher ist Yamatai in der Logik der Geschichte sozusagen das Ei, aus dem Japan schlüpft und kann somit auch ruhig mit diesem identifiziert werden.

Ich habe letztens auch zufällig eine Folge von irgendeiner Serie, ich glaube es war Ghost Busters oder so, die in Japan spielte, gesehen, wo die Japaner die Hauptcharaktere dann auch immer mit blabla-san angesprochen haben, aber sonst ganz "normal" gesprochen haben. Darum überlegte ich, ob ich es nicht auch so machen will. Nur denke ich dann an leser, die so sind wie meine Mutter, die das dann komisch und verwirrend finden würden. Meine Mutter findet ja schon die japanischen Namen verwirrend :D Obwohl ich darauf achte, keine zu ähnlich klingenden Namen zu benutzen, also ich denke, Sakuya und Himiko sollte man zum Beispiel auseinanderhalten können... oder? :/

Was ich noch nciht ganz verstanden habe, ist, was Malinche da gemacht hat. Hat sie da dann einzelnde Wörter in den deutschen Sätzen durch die entsprechenden Wörter der anderen Sprache ersetzt und gegebenenfalls erklärt? Denn darüber habe ich auch schon gedacht, dass ich zumindest bei so speziellen Begriffen wie Teezeremonie stattdessen das japanische Wort dafür nehme und dann halt entweder eine Fußnote mache, oder den Protagonisten "Häää?" fragen und den anderen Charakter das dann erklären lasse :D Oder eben den Leser im Dunkel lasse, bis er aufgrund der Aktionen der Personen von selbst versteht, was gemeint ist ;)


Cairiel

Zitat von: Eliyanor Aruval am 06. August 2013, 23:37:53
Was ich noch nciht ganz verstanden habe, ist, was Malinche da gemacht hat. Hat sie da dann einzelnde Wörter in den deutschen Sätzen durch die entsprechenden Wörter der anderen Sprache ersetzt und gegebenenfalls erklärt? Denn darüber habe ich auch schon gedacht, dass ich zumindest bei so speziellen Begriffen wie Teezeremonie stattdessen das japanische Wort dafür nehme und dann halt entweder eine Fußnote mache, oder den Protagonisten "Häää?" fragen und den anderen Charakter das dann erklären lasse :D Oder eben den Leser im Dunkel lasse, bis er aufgrund der Aktionen der Personen von selbst versteht, was gemeint ist ;)
Sie hatte einen Glossar am Ende des Buches, in dem sie alle Wörter erklärt hat. Im Text selbst hat sie es nicht gemacht, aber es wurde immerzu aus dem Kontext klar, was es ungefähr heißen musste. Sie hat auch Suffixe verwendet wie -cha(y), das man wohl ganz grob gesagt mit dem japanischen -chan vergleichen könnte, ansonsten so Dinge wie Ausrufe oder Kosewörter.
Malinche, ich hoffe, es war in Ordnung, dass ich für dich geantwortet habe.  :versteck:

Ich finde es super, dass du die japanischen Suffixe beibehalten willst. Sie sind einfach viel vielsagender und kontexthaltiger als die deutschen Andreden. Die sind nicht mal ein ansatzweise hinreichender Ersatz dafür, finde ich.
Für Leser, die sich damit nicht auskennen, würde ich zu Fußnoten raten, die gleich auf der betreffenden Seite unten erklärt werden - so muss der Leser nicht blättern und es stört nicht. In Manga wird das ja auch manchmal gemacht, wenn die Suffixe verwendet werden.

Eliyanor Aruval

Stimmt, in den meisten Manga wird es zumindest beim ersten Auftauchen erklärt. Wobei ich bisher noch gar keine Fußnoten habe, weil ich so ein bisschen wie Monk, den kennt ihr sicher, drauf bin. Wenn dann auf einer Seite eine Fußnote ist, geht der Fließtext da nicht so tief wie auf der anderen Seite, es ist asymmetrisch und dann verbrenne ich das Buch, weil es in meinen Augen wehtut xD Oder ich mache einfach auf jeder Seite eine Fußnote, damit es wieder gleich ist x3

Naja, aber ich habe mich jetzt jedenfalls dazu entschieden, die Suffixe komplett zu übernehmen und auch Fachbegriffe, zum Beispiel dass ich "Geta" statt "Sandalen" sage und dann halt erkläre, was Geta sind.

Da fällt mir noch eine andere Sache ein, die mit dem gleichen Thema zusammenhängt.
Im japanischen gibt es sehr viele gedehnte Vokale, die in der Schrift durch ein angehängtes u bei o oder ein i bei e angezeigt werden. Zum Beispiel beim Wort "Nopperabou" oder bei "Sayounara". Aber beim transkibieren schreibt man eigentlich nicht ou, sondern macht ein o mit Längungsstrich drüber (das kann ich gerade am PC nicht amchen, auf dem Tablet, mit dem ich das Buchs chreibe, geht es ganz einfach). Also eigentlich würde es "Nopperabô" und "Sayônara" heißen, nur dass das Häckehn hier ein flacher Strich sein muss. Da fandend as auch schon ein paar testleser von mir komisch, dass ich so ein Sonderzeichen benutze, das ja nicht so selbstverständlich ist wie etwa die Umlaute. Aber ich finde, die stellen sich etwas an, "Sayônara" ist halt die anerkanntere Schreibweise und bei "Sayounara" stehen allen Japanologen die Haare zu Berge, so als würden wir im Deutschen plötzlich "Keele" statt "Kehle" schreiben. Was denkt ihr dazu? Soll ich da so weitermachen wie bisher, oder haben die beiden Recht und ich soll die Schreibweise, die jemand, der es nicht genau weiß, eher benutzen würde, nehmen?

Churke

Zitat von: Eliyanor Aruval am 07. August 2013, 21:18:04
Im japanischen gibt es sehr viele gedehnte Vokale, die in der Schrift durch ein angehängtes u bei o oder ein i bei e angezeigt werden. Zum Beispiel beim Wort "Nopperabou" oder bei "Sayounara".

Gibt es eine anerkannte deutsche (!) Transskription? Diese angehängte Vokale sehen für mich nicht nach deutscher Verschriftung aus. Ich würde ou jedenfalls nicht als langes o aussprechen. Den Dehnungsbalken kenne ich auch aus Lateinbüchern.

serenade

#12
Ich würde bei der anerkannten Schreibweise (mit Sonderzeichen) bleiben. Wenn die Schreibweise im Buch konsistent ist und diese Worte nicht zu häufig auftauchen, würde mich das als Leser nicht stören. Schlecht wäre andererseits, wenn diese Worte in jedem zweiten Satz vorkommen und man das Gefühl hat ein fremdsprachiges Buch zu lesen ;) Auch die Suffixe finde ich vollkommen in Ordnung. Zusammen mit den eingestreuten Fremdworten verleihen sie der Sprache Authentizität und können den Charakter deiner Welt unterstreichen.

HauntingWitch

Zu den Anreden: Würde ich jederzeit machen. Das verleiht dem Ganzen mehr Atmosphäre und "vertieft" sozusagen das Setting. Wenn ich eine Geschichte im englischen (oder daran angelehnten) Mittelalter habe, schreibe ich ja auch nicht "Herr Ritter soundso", sondern "Sir soundso". Warum es also bei weiter entfernten Sprachen nicht genauso machen? Allerdings würde ich dann auch noch irgendwo am Ende oder am Anfang des Buches ein Glossar anhängen, in dem diese Eigenheiten erklärt werden.

Anders sieht es aus, wenn du z.B. eine japanische Familie in Deutschland hättest, käme es wieder darauf an, mit welcher Kultur die Familie mehr verankert ist. Je nachdem bevorzugt sie die eine oder andere Sprache mit Anreden und allem drum und dran.

Merwyn

Zitat von: Eliyanor Aruval am 07. August 2013, 21:18:04bei "Sayounara" stehen allen Japanologen die Haare zu Berge,

Nicht nur den Japanologen *schauder*
Diese "Umschreibungen" gehen für mich als Laien gar nicht, das sieht einfach nur furchtbar aus und macht für mich keinen Sinn.
Persönlich würd ichs wahrscheinlich einfach "normal" schreiben, als o statt ou und auch den Strich drüber weglassen, weil ich glaube, dass der den nicht-Japanfan-Leser vielleicht doch etwas vor den Kopf stößt.
Wenn du aber wirklich das eine oder andere haben willst, würde ich auch zur anerkannten deutschen Schreibweise raten. Wenn das dann ou sein sollte... muss es halt gehen  :d'oh: