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Gewalt, Blut und Gemetzel

Begonnen von Zealot, 31. Oktober 2006, 20:46:02

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Möchtegernautorin


Greetings auch :)

Also, ich bin ja auch jemand, die es nach Möglichkeit realitätsnah schreiben will Aber ich muss ehrlich sagen, ich bin da nicht ganz so zwiespältig, was das Thema Gewalt angeht. Zumindest nicht, wenn ich es schreibe. So etwas wie Folter schreibe ich nicht aus. Bestenfalls, wie sich der arme Kerl hinterher fühlt und sich daran erinnert. Bei anderen Sachen kommt es darauf an, also auch eher die psychische Gewalt.
Mittlerweile bin ich da sehr empfindlich geworden. Manche Sachen, die ich früher verzapft habe, würde ich heute nicht mehr so ausführlich schreiben. Aus einem ganz einfachen Grund: So etwas nimmt mich einfach zu sehr mit, besonders wenn ich es selbst schreibe.

Als Leserin serviere ich ein Buch auch schnell ab, wenn es zu brutal wird. Hohlbein lese ich aus diesem Grund zum Beispiel gar nicht mehr. Der hat mir immer zu brutal geschrieben.
Ich würde auch nicht lesen wollen, wie jemand lebendig ausgeweidet wird <schauder> Aber davon habe ich wohl ob des Anatomiekurses, den ich gemacht habe eine zu genaue Vorstellung, wie das aussieht und wo was liegt.

Was die Hinrichtung konkret angeht. Das würde auch wohl auch eher klinisch beschreiben, wie es so schön ausgedrückt wurde. Eventuell eben, dass die Luft von dem Gestank erfüllt wird, augrund dessen, dass der Darm nicht mehr hält oder eben, dass die Muskeln reißen. Irgendwie so etwas.
Eher würde ich jedoch auch bevorzugen das aus Sichtweise von einem Beobachter zu schreiben, der den Kerl kannte. Ob er ihn gemocht hatte oder nicht wäre variabel. Wenn nicht, kann er sich auch einfach ärgern, dass der Kopf nicht abgerissen ist oder so was.

Her plants and flowers, they're never the same - Blue and silver, it's all her gain
flying dragons, an enchanted would - She decides, she creates
It's her reality
Within Temptation - "World of Make Believe"

Warlock

Ich finde auch, dass man es mit Gewalt nicht übertreiben sollte. Meist genügt schon eine Andeutung um die Fatasie zu beflügeln. Jedoch sollte schon ein bisschen Action sein, aber im geregelten Maß.

Lavendel

Da stimme ich zu, Warlock, wenn auch mit einer kleinen Einschränkung. Action muss nicht unbedingt Gewalt sein^^. Es gibt auch actionreiche Bücher ohne einen Tropfen Blut.

Warlock

Zitat von: Lavendel am 03. Juni 2007, 19:06:59
Action muss nicht unbedingt Gewalt sein^^. Es gibt auch actionreiche Bücher ohne einen Tropfen Blut.

Da hast du Recht, aber bei mir persönlich muss schon etwas Blut fließen... :snicker:

Artemis

Blut MUSS nicht unbedingt sein. Ich hab auch sehr gern etwas Action, ohne dass gleich literweise das Blut fließt. Wenn sich zwei Schwertkämpfer ebenbürdig sind, kann so was sehr interessant werden  ::)

Warlock

Zitat von: Artemis am 05. Juni 2007, 14:39:56
Wenn sich zwei Schwertkämpfer ebenbürdig sind, kann so was sehr interessant werden  ::)

Ja, dass ist dann wirklich interessant. Jedoch, denke ich, wird immer einer siegen (und sei es mit miesen Tricks und besserer Ausdauer)...

Moni

So, ich habe mal die beiden Threads zum Thema Gewalt zusammengeführt,  macht mehr Sinn.

Noch einmal die Bitte, sich zum einen der Suchfunktion des Forums zu bedienen und auch mal die älteren Seiten der einzelnen Boards durchzublättern (mach ich auch so). Man kann ein älteres Thema ja auch einfach durch ein neues Posting wiederbeleben.

Danke!
Moni
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Grey

Zitat von: Warlock am 03. Juni 2007, 21:10:33
Da hast du Recht, aber bei mir persönlich muss schon etwas Blut fließen... :snicker:

Ich weiß nicht, ich weiß nicht... Ab und zu etwas Blut, okay, aber das so zu einer Bedingung zu machen... das halte ich für etwas übertrieben...

THDuana

Das ist wie bei Filmen. Manche Zuschauer wollen Blut sehen, andere nur angedeutet bekommen, dass da das Lebenselixir fließt.

Aber bei Filmen finde ich es noch erträglicher, weil man da es "nur" sieht, während in Büchern gerne mal übertrieben wird.

Lavendel

Es ist immer eine Frage der Umsetzung, denke ich.
Ich meine, wenn man mal Kill Bill und 300 vergleicht, dann hat das ganze Blutgespritze im ersten Fall deutlich zu meinem Amüsement beigetragen. Bei letzt genanntem hat es mich einfach nur genervt.
Genaus zum Beispiel bei Die Orks. Da spritzte in jeder zweiten Szene eine Blutfontäne. Einfach irgendwie doof. Aber in Im Westen nichts Neues, da war es (absichtlich) schockierend und passte zur Stimmung.
Ich würde Blut und Tote auch nicht zur Vorraussetzung machen... Ein Buch ist kein Hollywoodfilm. Es muss nicht unbedingt möglichst viel Sex und Gewalt geben, damit es sich verkauft. Viele gute Bücher kommen ganz ohne aus.

Warlock

Zitat von: Lavendel am 23. Juni 2007, 14:13:35
Genaus zum Beispiel bei Die Orks. Da spritzte in jeder zweiten Szene eine Blutfontäne. Einfach irgendwie doof.

Ich muss sagen, da bin ich strikt anderer Meinung. Ich finde, dass bei Orks schon Blut
spritzen muss, schließlich sind sie dabei nicht so zimperlich wie andere Völker. Die eine oder andere Blutfontäne hatte manchmal einen humerösen (fand ich jedenfalls  :snicker: ) Nebeneffekt.

Lavendel

Aber musste es dennn alle fünf Seiten die gleiche Fontäne in der gleichen Formulierung sein? Ich fand die Gewaltszenen einfach nicht gut geschrieben ( der Rest war ja auch nicht so berauschend, aber da ist es mir halt extrem aufgefallen)

Grey

Außerdem hat Gewalt ja auch nicht immer Blutfontänen zur Folge... da ist es durchaus möglich, auch etwas kreativer zu sein. Klar ist bei Orks keine große Eleganz gefragt, aber stumpfsinnige Protas berechtigen nicht zu stumpfsinnigem Schreibstil ;)

Adam Rosinni

Ich denke, das kommt auf die Hauptperson der Geschichte, die Handlung und den Sinn der Erzählung an. Wenn man beispielsweise eine Schlacht beschreiben will, bleibt Gewalt nicht aus und wird von mir dann auch sehr genau eingebaut.
Aber wenn es in einer Geschichte nicht um Totschlag und Kampfgetümmel geht, hat die eigentlich wenig dort zu suchen, es sei denn, sie wird beschrieben, um etwas extrem zu dramatisieren.

Ich kenne da eigentlich keine Scheu. Irgendwo ist natürlich doch die Grenze...

THDuana

@ Adam
Wenn du sagst "... sehr genau eingebaut" denke ich mir gleich wieder das typische Gemetzel.
Ich habe schon so ein paar Texte gelesen, die ich mit Absicht wieder weggelegt habe, nur weil mir die Gewalt darin nicht gefiel.
Ich denke, man muss sich überlegen, was die Leser vertragen können. Ich bin ein Leser, der so detailierte Gewalt absolut nicht ab kann und das Buch auch nicht weiterlesen würde deshalb. Man kann sich dann schon sagen "gut, dann schreibe ich eben nicht für die", aber es gibt ja viele solcher Gruppen.

Mich würde einfach interessieren wie genau du die Kämpfe/Schlachten/Gewalt einbaust.