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Auf der Suche nach dem Genre

Begonnen von Rynn, 16. Mai 2012, 17:39:43

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Rynn

Ich stelle mir jetzt schon eine ganze Zeit lang die Frage: Mein Genre, wie finde ich das eigentlich? Wann weiß ich, dass ich angekommen bin? Denn ich habe den Eindruck, so sehr mir die Fantasy gefällt, der Realismus lockt und wird immer verführerischer; weil viele meiner Fantasyprojekte irgendwie ins Stocken geraten, weil Weltenbau einfach nicht mein Ding ist. So gerne ich Fantasy auch lese und auch schreibe, die Projekte, die ich fertiggestellt habe, hatten alle nur noch einen sehr kleinen Fantasyaspekt.

Und da stelle ich mir die Frage (obwohl die auf jeden Fall nicht nur für Fantasy/Nichtfantasy gilt, sondern auch für Unterkategorien innerhalb der Fantasy!), wann weiß ich endlich, das ist mein Genre? Finde ich mein Genre oder findet es mich? ::) Und wie festgelegt wäre man eigentlich, wenn man sich bei einer Agentur mit einem Fantasyprojekt bewerben und genommen würde? Ist es da so einfach möglich, nach dem ersten Projekt erst mal gleich das Genre zu wechseln? Denn die Frage ist bei mir tatsächlich eine ganz praktische Überlegung: Wenn ich mein Genre immer noch nicht gefunden habe (oder es mich ...), macht es dann überhaupt schon Sinn, eine Agentur zu suchen für einen Bereich, in dem man später vielleicht gar nicht mehr schreiben will?

Wie habt ihr euer Genre gefunden (auch in Bezug auf die Unterkategorien in der Fantasy), wenn ihr es schon gefunden habt? Oder sucht ihr noch? Oder schreibt ihr querbeet, was immer euch gerade gefällt?
»Dude, suckin' at something is the first step to being sorta good at something.« – Jake The Dog

Naudiz

#1
Ich tue mich sehr schwer daran, mich selbst in Schubladen zu stecken. Allgemein könnte man wahrscheinlich sagen, dass ich Dark Fantasy schreibe, aber da ich auch Science Fiction und Historic Fantasy schreibe, manchmal sogar mit Romantasy-Anteil, kann man mich wohl nicht ganz pauschalisieren.

Ob man beim Genre auch von "Finden" reden kann... Ich glaube, wenn man sein allererstes Projekt in Angriff nimmt, dann hat man ein "Wunschgenre", auch wenn man das vielleicht nicht sofort festlegen kann - vor allem, wenn man sich noch nicht mit diesen ganzen Schubladen auseinandergesetzt hat. Mir war von Anfang an z.B. nur klar, dass es "irgendsowas wie von Hohlbein" werden soll (Gott sei Dank hat das nicht geklappt!). Und ich weiß bis heute nicht, welches Untergenre das überhaupt ist. Phantastik? Aber ist das nicht dasselbe wie Fantasy?

Damit wären wir auch schon beim nächsten Thema - die Genregrenzen verschwimmen häufig oder überschneiden sich. Dadurch kann ich nicht zu 100% definieren, welches Untergenre der Fantasy ich nun schreibe. Nehmen wir als Beispiel meine Göttertöter: Für mich sind sie definitiv Low Fantasy mit Dark Fantasy-Anteil, aber man könnte sie auch der High Fantasy zuordnen, weil die Welt gerettet werden muss (so heißt es jedenfalls), es die typischen Fantasy-Völker gibt und Magie eine Rolle spielt. Allerdings gibt es auch Urban Fantasy-Anleihen, und dadurch, dass ich die nordischen Sagen verwende, könnte man auch noch die pseudohistorische Fantasy dazunehmen.

Ich finde, an diesem Beispiel sieht man sehr gut, wie schwammig die Grenzen zwischen den Subgenres sein können. Vermutlich bin ich ein Härtefall, aber ich denke mal, anderen Autoren wird es manchmal genauso schwer fallen, das Genre zu definieren. Und wie gesagt, ich mag mich da auch nicht auf eines festnageln lassen. Deswegen schreibe ich einfach, was mir gefällt, und was für ein Genre das dann im Endeffekt ist, ist mir ziemlich wurscht  ;)

Rynn

Ah, ich fürchte, ich habe mich noch nicht ganz verständlich ausgedrückt. Mir geht es nicht mal darum, dass man sein Genre bezeichnen kann oder will. Mir geht es darum: Woher weiß ich, was ich schreiben will?
Das klingt im ersten Moment dumm, aber als ich wieder angefangen habe, ernsthaft zu schreiben, habe ich erst mal ein High-Fantasy-Projekt gestartet, weil, naja, weil es nahe lag, und es natürlich grandios in den Sand gesetzt. Und seitdem taste ich mich durch die Genres, als ob ich mich immer noch meinem Genre annähere ... und immer noch nicht angekommen bin.
»Dude, suckin' at something is the first step to being sorta good at something.« – Jake The Dog

Abakus

Das ist ein schönes Thema, denn auch ich hatte dieses Problem und weiß genau, wovon du da schreibst.

Bei mir ist es so, dass ich auch keine Fantasy-Welten entwerfen kann. Sei es mangelnder Antrieb oder gar mangelndes Interesse an einer eigenen Welt. Auf mein Genre bin ich gestoßen, nachdem ich wirklich dutzende Fantasy-Bücher diverser Autoren gelesen habe. Ich stellte fest, dass die klassische Fantasy nichts für mich ist. Weder zum Lesen noch zum selber schreiben. Dennoch stellte ich fest, dass Bücher, deren Inhalte in der realen Welt spielen, die aber mit fantastischen Elementen durchzogen sind, für mich einmal angenehmer vom Lesen her sind und das auch das Schreiben mir einfach mehr Spaß macht. Ich entdeckte die Urban Fantasy für mich. Seitdem bin ich von diesem Untergenre der Fantasy fasziniert und lese alle möglichen Bücher, die in dieser Location angesiedelt sind und die ich in die Finger bekomme.  :buch:

Wenn man so will denke ich, dass die Urban Fantasy mich gefunden hat, denn ich wusste schließlich selbst nicht, nach was ich denn da überhaupt suche. Und ich bin sehr froh, dass sie mich gefunden hat!  :)

Luna

#4
Als ich angefangen habe zu schreiben, wusste ich auch noch nicht, in welches Genre das fällt, geschweige denn, was es da alles so gibt und wie das alles so heißt. Sword & Sorcery, Low-Fantasy, Urban-Fantasy, High-Fantasy ...? What ??? Ich schreibe halt Fantasy habe ich gedacht. Und jetzt, wo ich die wichtigsten Merkmale der unterschiedlichen Richtungen kenne, kann ich immer noch nicht richtig sagen, was ich da so schreibe. Dark- und Highfantasy, mit kräftigen Spritzern Low und Sword & Sorcery, gerührt und nicht geschüttelt ;D. Das mit den Genres finde ich auch schwierig und da stimme ich Naudiz zu. Genregrenzen verschwimmen häufig oder überschneiden sich und das ist völlig ok. Ich finde es nicht weiter schlimm, mein richtiges Genre noch nicht gefunden zu haben. Wie wärs mit einer neuen Richtung? Crossoverfantasy ;D!

Franziska

Ich weiß sehr gut, was du meinst. Mir geht es ähnlich. Ich denke, die Frage kann man nur beantworten, wenn man sich überlegt hat, was man vom Schreiben erwartet. Viele Autoren schreiben in unterschiedlichen Genres. Oft auch unter Pseudonym. Aber ich sehe auch bei mir das Problem, wenn ich zu einem Genre nur ein Buch schreibe, wäre das nicht im Interesse einer Agentur oder eines Verlages, denn die möchten einen neuen Autor ja gerne aufbauen. Aber wie ich das bisher mitbekommen habe ist es auch nicht unüblich, dass eine Agenentur verschiedene Genre von einem Autor vermittelt.
Ich denke, von daher ist es an sich gut, wenn man sich zumindest auf zwei Genre festlegen könnte. Wenn man allgemeine Belletristik schreibt kann man ja über alles mögliche schreiben. Wenn man ein Regisseur ist, kann man mal einen Krimi und mal eine Liebesgeschichte machen. Aber von einem Autor erwarten die Leser dann doch eine gewisse Kontinuität, leider.
Ich kann mich auch überhaupt nicht festlegen, weil ich so unterschiedliche Ideen habe: Fantasy-Jugendbuch, Fantasy-Kinderbuch, SF für Erwachsene, Liebesgeschichten, Gegenwartsliteratur ... es ist schrecklich. Ich kann ja nicht vorhersagen, ob mir im Bereich der Gegenwartsliteratur, was ich momentan schreibe irgendwann noch weitere Ideen kommen, aber das deshalb in die Schublade zu stecken ist ja auch nicht das wahre.
Von daher kann ich dir auch nicht sagen, wie du jetzt dein Genre findest. Ausprobieren wäre wohl am besten. Und wenn du ein Buch verkauft hast und es gut läuft und nach mehr gefragt wird, kannst du was ähnliches schreiben. Und dann irgendwann mal was ganz anderes ...

gbwolf

#6
Hallo Rynn,


ja, was soll ich sagen? Man wächst da irgendwie rein, denke ich. Und mit der Lebenserfahrung wechselt man dann auch mal das Genre, verändert sich, den Stil, ...

Als ich in meiner Pferdephase war, wollte ich nur Pferdegedichte und -romane schreiben (So mit 12), ein Jahr später las ich einen Thriller von Frederick Forsyth, war völlig hin und weg und mein Roman verschob sich zu: Pferderoman + Thriller. Dann waren es eine Zeit lang die Kurzgeschichten, bei denen schon die SF durchschimmerte, die mich als Kind bereits faszinierte, nach der Lektüre des Herrn der Ringe schließlich Fantasy. Meinen Stil mitgeprägt haben das Parfum, Fräulein Smillas Gespür für Schnee, der Schakal und andere.
Man ist doch irgendwie ein Derivat der Faszinationen, die einen im Leben ereilt haben, denke ich.  Und aus dem, was man erzählen möchte. Ich liebe beispielsweise Fantasy und noch mehr die SF, weil sie mir Was-wäre,-wenn-Spielchen ermöglichen. Mit Kulturen. Politik, Charakterentwicklung spielen, Gesellschatsmodelle testen, etc. Meine Faszination für die Naturwissenschaften schlägt hier natürlich ebenfalls durch. Dann kam dazu, dass SF sich im Kurzgeschichtenbereich gut veröffentlichen lässt, dass dieses Genre in der Regel auch Rezensenten findet und die jährlichen Preisnominierungen einem zeigen, wo man steht  ;D
Mir hat beim Finden viel geholfen, dass ich mal über den Tellerrand hinaus gelesen habe und viel mit Autoren spreche, die in anderen Genres unterwegs sind. Da entdeckt man dann plötzlich verborgene Seiten an sich, das ist schon faszinierend.

Zur Agenturdiskussion möchte ich auf diesen Thread verweisen: http://forum.tintenzirkel.de/index.php/topic,6732.0.html
Bestimmt haben wir hier in den letzten Jahren neue Erkenntnisse hinzugewonnen.

Alana

Wie findet man sein Genre? Gute Frage. Ich denke mal, wenn du dich nicht auf eines festlegen kannst, oder möchtest und auch an deinen Projekten nicht festmachen kannst, ob dir ein Genre im Hinblick auf die Qualität des Endprodukts mehr liegt, als ein anderes, dann würde ich einfach den Markt bzw. die Agentur entscheiden lassen. Sich mit verschiedenen Genres bewerben zu können, ist sicher ein Vorteil und dann würde ich einfach abwarten, ob und was davon Anklang findet.
Alhambrana

Rynn

Vielen Dank für eure Antworten! Ich hab mich sehr gefreut, mal zu erfahren, dass ich mit dem Problem nicht so ganz alleine dastehe (auch wenn der ein oder andere es vielleicht schon hinter sich gelassen hat). Ich muss ja auch sagen: Ich muss nur mein eigenes Leseverhalten beobachten und merke, wie sehr die realistische Jugendliteratur mich mittlerweile fasziniert. Vielleicht bin ich schon fast angekommen. ;D Ich habe den Eindruck, gerade diese Dinge verraten einem mehr darüber, wo man sich eigentlich hundert Prozent zu Hause fühlt.

Zitat von: Die Wölfin am 16. Mai 2012, 20:06:51
Zur Agenturdiskussion möchte ich auf diesen Thread verweisen: http://forum.tintenzirkel.de/index.php/topic,6732.0.html
Bestimmt haben wir hier in den letzten Jahren neue Erkenntnisse hinzugewonnen.
Danke sehr! Das Thema sehe ich mir mal an, vielen Dank!
»Dude, suckin' at something is the first step to being sorta good at something.« – Jake The Dog

zDatze

Zitat von: Rynn am 16. Mai 2012, 17:39:43
Oder schreibt ihr querbeet, was immer euch gerade gefällt?
Uff, da sage ich nur mehr: Treffer, versenkt! ;D

Wenn es um Genrehopping geht, versuche ich nicht allzu viel darüber nachzudenken. Meistens handle ich mir damit nur ein riesiges Motivationsloch und eine halbfertige Story ein - und das kann man beides nicht sonderlich gut gebrauchen. Mein Problem ist es, dass mir in demselben Genre keine 2 (oder mehrere) Projekte einfallen, die nicht signifikante Parallelen aufweisen. (Mir ist natürlich bewusst, dass ich dieses Problem mit einer Trilogie umschiffen könnte, aber ich habe da aktuell eine leichte Abneigung entwickelt.)
Etwas Anderes ist mir allerdings auch noch aufgefallen: Ich probiere liebend gerne unterschiedliche Stile aus. Und das kann man wunderbar mit unterschiedlichen Genres verknüpfen.  8)

Leann

Mir geht es auch so, ich bin auch gerade auf der Suche. Als Problem sehe ich das bisher nicht. Ich befinde mich noch in der "Findungsphase" und gönne mir das Vergnügen, alles zu schreiben, was mir Spaß macht. Oft merke ich auch erst während des Schreibens, ob mir ein Genre liegt oder eher nicht so.
Allerdings ist mir aufgefallen, dass mein Lesestoff sich sehr auf meine Schreiblust auswirkt. So habe ich neulich ein Buch aus dem Genre "Romantic Thrill" gelesen und war sofort Feuer und Flamme dafür und möchte jetzt auch unbedingt was in der Richtung schreiben. Meine aktuelle Lesepräferenz greift also auf meine Schreibvorhaben über, nach dem Motto: Was ich gerne lesen möchte, kann ich mir doch gleich selbst schreiben.
Leider stelle ich bei mir auch eine starke Sprunghaftigkeit fest. Vor wenigen Woche war ich noch ganz angetan von Dystopien und wollte auch eine schreiben. Oder doch lieber einen Krimi? Usw... (Ich lese aus (fast) allen Genres.) Da muss ich mich dann zwingen, zunächst ein Projekt zu beenden, um mich nicht zu verzetteln.
Ich glaube, dass ich mit der Zeit merken werde, was mir am meisten Freude bereitet und mir am besten gelingt. Gedanken an evtl. Veröffentlichungen mache ich mir zwar auch, die scheinen mir aber derzeit noch utopisch. Ich muss aber zugeben, dass ich die Entwicklungen und Trends verfolge und auch davon ab und zu inspiriert werde.
Wie beim Lesen möchte ich auch beim Schreiben die Vielfalt nicht missen.

pink_paulchen

Mir gehts wie vielen von euch. Ich geniesse auch meine Findungsphase zwischen sci-fi, funny fantasy, steampunk und computerthriller. Mir machts Spass, nur wenn ich davon mehr veröffentliche, dann verwirre ich sicher mögliche Leser. Ich glaub zwischen Computerthriller und Steampunk liegt das Pseudonym. Schade. Eigentlich bin ich ja beides. Und Sachbuch bin ich auch...
Kennt jemand Autoren, die alles bunt durcheinander unter gleichem Namen machen? Rowling, ok... aber sonst?
Verzichten mag ich eigentlich nicht. Ich such auch quasi gar nicht, sondern finds ganz schön so.

Rhiannon

Ich schreibe momentan auch einfach, was bei mir vorstellig wird und hartnäckig genug ist, meinen Rauswurfversuchen zu trotzen.
Angefangen habe ich damals mit High Fantasy, wie vermutlich so einige recht junge Schreiberlinge, damals irgendwie Tolkien und Hohlbein nacheifernd. Mittlerweile gurke ich die meiste Zeit in den verschiedenen Bereichen der Low Fantasy herum, oder entferne mich sogar so weit von der Fantasy, dass das einzige Element daraus die Tatsache ist, dass das Ganze in einer erfundenen Welt spielt. Die andere Welt kommt daher, dass ich mir dann die Kulturen so stricken kann, wie ich es brauche und nicht auf historische Korrektheit achten muss.
Irgendwo in meinem Schädel springt aber eine dystopische Trilogie herum und bei meiner Tetralogie hat der letzte Band Urban Fantasy-Anteile, bzw. ist eigentlich Urban Fantasy.
Nebenher plane ich noch an einer historischen Fantasygeschichte herum. Ich mag mich da jetzt auch nicht festlegen müssen. Denn wer sagt mir denn, dass diese Vorlieben nach zwei Romanen noch die Selben sind?
Ich würde mich da jetzt auch nicht krampfhaft auf ein Genre zu beschränken versuchen. Wenn eine Agentur, bzw. ein Verlag Marktchancen sehen, werden sie wahrscheinlich auch von einem Autor, der zunächst ein anderes Genre bedient hat, das Manuskript annehmen. Und zur Not, wenn es zu verwirrend würde, gibt es ja immer noch die Möglichkeit, unter Pseudonym zu schreiben. Von daher würde ich mir deswegen definitiv keine Panik machen.

NatNat

Zitat von: zDatze am 22. Mai 2012, 22:04:42

Wenn es um Genrehopping geht, versuche ich nicht allzu viel darüber nachzudenken. Meistens handle ich mir damit nur ein riesiges Motivationsloch und eine halbfertige Story ein - und das kann man beides nicht sonderlich gut gebrauchen. Mein Problem ist es, dass mir in demselben Genre keine 2 (oder mehrere) Projekte einfallen, die nicht signifikante Parallelen aufweisen. (Mir ist natürlich bewusst, dass ich dieses Problem mit einer Trilogie umschiffen könnte, aber ich habe da aktuell eine leichte Abneigung entwickelt.)
Etwas Anderes ist mir allerdings auch noch aufgefallen: Ich probiere liebend gerne unterschiedliche Stile aus. Und das kann man wunderbar mit unterschiedlichen Genres verknüpfen.  8)

Ich greife dieses - zugegebenermaßen steinalte - Thema mal wieder auf. ;D Ist ja irgendwie zeitlos, von daher.  :vibes:

Ich handhabe das mit dem Genre ähnlich wie zDaze - ich denke nicht zu viel drüber nach und schreibe einfach. Welches Genre es ist, kristallisiert sich meist bei der Idee schon raus und wird deutlicher, während ich schreibe. "Mein" Genre ist die Fantasy, obwohl ich es auch nicht wirklich mit dem Weltenbau habe. Meist baue ich fantastische Elemente mit ein, übernatürliche Kreaturen oder Welten, die aber sehr nah an der Unseren sind.
Sollte mir allerdings einmal die Idee für etwas anderes kommen, werde ich wohl auch in anderen Genres schreiben.
Ich glaube, man muss sein Genre nicht "finden" - man sollte schreiben, wie man schreiben möchte. Wenn es sich dann vermehrt in einem Genre häuft, ist es schön - wenn nicht, ist es doch auch vollkommen in Ordnung.

Bei mir häufen sich zum Beispiel Dark Fantasy Elemente - wirklich geplant habe ich das nie.

Exlibris

Ach, diesen inneren Konflikt kann ich gut nachvollziehen ... ;)

Letztlich stellt sich die Frage: Soll man ein Genre finden und dann eine Geschichte schreiben oder zuerst schreiben, was man wirklich möchte, und sich dann umsehen, wie sich das einordnen lässt? In Anbetracht der aristotelischen Philosophie würde ich einmal sagen: Die Antwort liegt in der Mitte.

Natürlich schadet es nicht, sich zuvor nach dem Genre umzusehen, wenn man marktfähig sein will. Aber wenn man sich davon dominieren lässt, demoliert man die eigene Originalität und gerät in Gefahr, sich in immer engeren Grenzen zu bewegen. Manchmal vorteilhaft, manchmal verhängnisvoll.

Danke für dieses Thema, mit dem sich augenscheinlich viele von uns identifizieren können. :engel:
"Turning history into avantgarde"
- Krzysztof Penderecki