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Disziplin! Disziplin! Disziplin! - Oder: Wie bleibt ihr am Ball?

Begonnen von Malinche, 25. September 2010, 10:11:46

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Biene

@Cakesvy ich belohne mich mit physischen Dingen, sprich ich kaufe mir vor allem Bastelsachen (Ich hatte ja schon geschrieben, dass ich durch das Zeitmanagement auch mehr Zeit habe, meine Belohnung zu verarbeiten.), vor allem Wolle. (Ja, ich habe immer wieder neue Strickjacken aus herrlich bunter Kuschelwolle im Schrank. :D) So kommt nach getaner Arbeit die Entspannung mit der Stricknadel oder der Häkelnadel oder ich knüpfe einen neuen Wandschmuck ... Alles Dinge auf die ich mich freue, für die ich aber vor dem Vertrag deutlich weniger Zeit hatte und deswegen immer wieder, obwohl das Herz geschmerzt hat, nichts neues gekauft habe, weil ich noch soviel liegen hatte. Jetzt darf ich nach Herzenslust einkaufen, wenn ich fleißig geschrieben habe. Es sind nicht nur Bastelsachen, auch mal Filme, oder Bücher.
Aber wenn du mit dir einen Vertrag schließt, bleibt es ja dir überlassen, mit was du dich belohnst. Es sollte nur etwas sein, das du liebst und das du dir, warum auch immer, nur selten gönnst. Es kann auch jedes Jahr etwas anderes sein.

Und jetzt will ich einmal klugscheißen:
Es ist normal, dass der innere Schweinehund (das Unterbewusstsein) einen vom Schreiben abhalten möchte, wenn man nicht nur für sich allein schreibt, sondern es auch anderen zeigen möchte, bzw. veröffentlichen möchte. Das Unterbewusstsein weiß, dass man sich blamieren könnte und möchte einen davor bewahren. Es sagt einem, das könnte schiefgehen, also lass es am Besten gleich bleiben und tu was vernünftiges, z.Bsp. putzen. Man ist also nicht faul, oder lustlos, sondern befindet sich im stetigen Kampf mit dem Unterbewusstsein.
Kontinuierliches Schreiben hilft ein Stück, aber man muss sich halt trotzdem überwinden.
Ich habe mich immer gewundert, wieso ich immer die Lust verliere, sobald ich den Rechner einschalte und losschreiben will, aber diese Erklärung erleichtert mir den täglichen Kampf.
(Das habe ich aus dem gleichen Kurs, wie den Vertrag. War von der Romanschule von Jurenka Jurk.)
Tu erst das Notwendige, dann das Mögliche, und plötzlich schaffst du das Unmögliche. (Franz von Assisi)

Koboldkind

Belohnungen funktionieren bei mir gaaar nicht. Ich mag das Überraschungsei gleich aufmachen, das reich tmir schon. Ich will mir auch nichts verbieten, und wenn ich einen Wunsch nicht sofort umsetze, hab ich in einem MOnat auch keinen Heißhunger mehr darauf, da bin ich genügsam und Sparbrötchen.
Mir ist die Belohnung, dass ich den Charakteren die Story geschrieben habe, die sie wollten :) Pathetisch, aber das ist doch die eigentliche Befriedigung, oder?

Wichtigste Entwicklung der letzten Jahre: Herauszufinden, wie mit einer jetzigen Arbeitssituation das Schreiben noch funktionieren kann. Darauf hatte ich echt hingezittert, als ich den Job angefangen hatte. Conclusion: Morgens, wenn das Hirn noch frisch und nicht drauf vorbereitet ist, gleich die Bahnfahrt nutzen zum Schreiben. Eine Stunde am Laptop, ca. 800 Wörter i.d.R. sind drin. Ich muss mich nur dazu nötigen, erst den Laptop anzumachen, den Rest des Tages kann ich dann lesen oder ans Handy.
Am Wochenende oder im HomeOffice nehme ich mir das eigentlich auch oft genug vor. Problem: Ich will mit meinem Mann frühstücken, und danach ist mein Hirn wieder belegt. Muss mich also richtig zurückziehen, um die Morgenruhe auch ausnutzen zu können.
An sich schaffe ich es auch am Nachmittag/Abend, noch richtig zu schreiben, im NaNo funktioniert das sehr gut. Oder wenn eine Story noch richtig heiß ist und ich das jetzt schreiben muss! Aber außerhalb November ist das eher selten und ich will ja noch Gaming oder Lesen oder Film gucken. Oh und dieses Sozialleben ^^
Wer jetzt nicht wahnsinnig wird, muss verrückt sein.

Manouche

Ich hol das wieder mal hoch ;)

Ich erlebe vor allem, dass ich in der Falle ,,zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen" sitze. Das ist wirklich ungünstig und ich arbeite daran, das in den Griff zu kriegen. Aber immerhin sehe ich dann das Schreiben ,,nur" als Vergnügen. Somit muss ich nicht prokrastinieren.

Da ich ebenfalls wie @TinkersGrey  in einem eher kreativen Beruf bin und zudem sehr projektbezogen, kommt es bei mir vor, dass ich mehrere Wochen oder manchmal sogar Monate nicht zum Schreiben komme. Ein Satz pro Tag macht für mich auch keinen Sinn, @Sanjani  Mein Sohn ist mittlerweile grösser, trotzdem raubt auch das Zeit.

Dann wieder in die Handlung und die Figuren zu finden ist wohl ein etwas anderes Thema.

Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.


Ich mache es ähnlich wir @Tanja  und schreibe mir direkt in den Text, wie es weitergehen müsste. So weiss ich bei welchen Gedanken ich mit dem Schreiben aufhören musste.

Zitat von: Christopher am 29. Dezember 2021, 11:17:38Und, wichtig: Wenn ich mal doch nicht in Stimmung bin oder keine Zeit habe, geißele ich mich nicht dafür. Dann ist das so. Ich sollte keine schlechten Gefühle haben, weil ich gerade keine Lust auf etwas habe, was mir Spaß machen soll. Dann eben am nächsten Tag. Oder nächste Woche. Das ist nicht schlimm. ;)

Das sehe ich auf jeden Fall auch so. Ich möchte ja schreiben, weil es mir Spass macht und mir gut tut.

@Cakesvy , das kenne ich auch sehr gut. Da hilft bei mir tatsächlich nur Augen zu und durch. In der Hoffnung, dass ich beim Überarbeiten bessere Ideen und sowieso tollere Formulierungen haben werde.


Mein Ritual hilft mir ehrlich gesagt sehr, in fast jeder Stimmung wieder ins Schreiben zu finden. Ich mache mir einen leckeren Chai und höre meine Roman-Playlist.

@Biene
Den inneren Schweinehund übertöne ich vermutlich mit der Musik ;D  Ich versuche einfach gar nicht daran zu denken, was andere über mein Geschreibsel denken... Sonst hätte ich vermutlich nie angefangen. Der Rest komme dann beim Überarbeiten...


Zitat von: Koboldkind am 28. Juli 2022, 13:00:47Mir ist die Belohnung, dass ich den Charakteren die Story geschrieben habe, die sie wollten :) Pathetisch, aber das ist doch die eigentliche Befriedigung, oder?


Das sehe ich auch so :vibes:  Ob pathetisch oder nicht.

Ich habe angefangen mir für 3-4 Tage frei zu nehmen (Arbeit und Familie) und irgendwohin zu reisen, wo ich mich dann wirklich aufs Schreiben konzentriere. Ich liebe es :vibes:  Das ist die absolute Belohnung für das Arbeiten und den Alltag. Kann ich nur empfehlen. Das Budget ist der einzige Knackpunkt. Aber eben, Belohnung ;)

Adiga

Zitat von: Manouche am 21. Oktober 2022, 17:23:54Ich versuche einfach gar nicht daran zu denken, was andere über mein Geschreibsel denken...

Bei mir reicht schon meistens die eigene Einschätzung, dass ich mein Projekt für Monate einmotte und nur noch in Gedanken dran weitermache. Wenn ich einen Ansatz gefunden habe, der ein Problem, oder mehrere bei meinem Textpassagen löst, schreib ich wieder weiter, was oft dazu führt, dass ich von vorne Beginne.

Ich schreibe aber jeden Tag mindestens 2 - 3 Stunden andere Texte, die aber überhaupt nichts mit einer Geschichte zu tun haben. Und beim Einschlafen mache ich mich über meine Plots unterschiedlicher Handlungsstränge her. Pflüge sie durch, fülle Lücken, kläre Unklarheiten oder tausche Figuren in den Szenen und denke diese danach neu.

Wenn es beim überdenken schon nicht funktioniert, gibt's auch keinen Grund weiter tatsächlich zu schreiben.