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[Artikel] Keine Preisänderungen mehr für Verlagsebooks

Begonnen von Alana, 28. April 2016, 00:23:39

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Alana

Dieser Artikel sorgt gerade für Entsetzen in einigen Facebookgruppen. Dort heißt es, dass eine Gesetzesänderung in Zukunft Ebooks bezüglich der Buchpreisbindung mit Printbüchern gleichstellen soll.

http://www.e-book-news.de/bundestag-aendert-preisbindunggesetz-ebooks-explizit-erfasst-self-publisher-ausgenommen/

Sollte der Gesetzesentwurf wie vorgesehen im September in kraft treten, würde das bedeuten, dass Verlage - wie bisher für Printbücher - auch für Ebooks vor der Veröffentlichung einen Preis festlegen müssen, zu dem diese dann dauerhaft verkauft werden. Das wäre das Aus für Preisaktionen. Das wäre ja an sich vielleicht nicht verkehrt, mit dem Haken, dass Bücher von Selfpublishern von der Regelung ausgenommen wären. Das bedeutet, Verlagsbücher, die es auf dem Ebookmarkt ohnehin schon schwer haben, dürften nach in kraft treten der Änderung vollkommen chancenlos sein. Kindle-Deals etc. gibt es dann nur noch für Selfpublisher, das Preisdumping von Büchern ginge ungehindert weiter, Verlage aber hätten keine Chance mehr, durch Preis-Aktionen auf ihre Bücher aufmerksam zu machen. Ich finde das ehrlich gesagt eine absolute Sauerei. Ich bin für die Preisbindung, aber wenn, dann für alle. Das würde vielleicht das Preisdumping auch etwas aushebeln und uns Autoren helfen. Statt diese Chance zu nutzen, macht der Bundestag es damit der Buchbranche noch schwerer und zwingt die Verlage quasi dazu, den Selfpublishern (und damit eigentlich Amazon) kampflos das Ebook-Feld zu überlassen.

Sollte diese Regelung wirklich kommen, zeigt das für mich nur, wie unglaublich weltfremd die Leute sind, die über so etwas entscheiden dürfen, und wie wenig Ahnung sie von der Branche haben.

Edit: Bis gestern nacht hatte ich das Gesetz immer so ausgelegt, dass Preisaktionen immer möglich sind. Nun hat gestern nach dem Artikel jemand, der sich eigentlich auskennt, gemeint, das wäre falsch. Daraufhin habe ich nachgelesen und habe ihm recht gegeben und diesen Post verfasst. Nun erfahre ich aber, dass der Börsenverein das Gesetz so auslegt, wie ich es immer getan habe: Eine Ausgabe eines Buches muss überall das Gleiche kosten. Solange also das Ebook auf allen Plattformen den gleichen Preis hat, sind Preisaktionen möglich und zwar auch nach der Gesetzesänderung. Neu wäre, dass das für Selfpublisher eben nicht mehr gilt. Die dürfen nach der neuen Regelung ihre Bücher auf Amazon für 99 Cent anbieten und auf Thalia für 2,99. Was nun richtig ist, ist immer noch unklar, aber ich bleibe dran und finde es heraus. :)
Alhambrana

FeeamPC

Sollte das durchkommen, wäre das für Kleinverlage mit ihrem oft hohem Ebook- Anteil sehr, sehr schlecht ... Weil damit eines der wenigen Werbeinstrumente blockiert wird, mit dem Kleinverlage überhaupt arbeiten können.

Fianna

Kann man das nicht aushebeln, indem man es dann einen Tag kostenlos anbietet? Sind kostenlos-Aktionen auch für Verlage ausgenommen, gilt das ebenfalls als Preisaktion?

FeeamPC

Ich hätte ja nichts gegen diese Regelung, wenn im Gegenzug die 19% MWSt. auf den ermäßigten Satz zurückgesetzt würden, der für alle gedruckten Bücher gilt ...