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Explosion

Begonnen von Mrs.Finster, 06. Juni 2010, 18:21:07

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Schreinhüter

Methan.

Ich habe ein wenig recherchiert und eine gute Explosion in einem Burger King gefunden.

"CEDAR RAPIDS - Insurance investigators suspect methane gas as the cause of the explosion that shattered the Burger King restaurant at 3030 Mount Vernon Road SE on April 24." http://www.kcrg.com/news/local/45532022.html

Im weiteren Bericht schieben sie die große Explosion auf das schlechte Abwassersystem. Methan, ein weitesgehend geruchsloses Gas, staut sich wie eine Blase auf und verpufft dann. Der Dämmkörper, den das Restaurant mit seinen stabilen Materialien darstellt ist dann wie ein gefülter Knallkörper. Generell meinte mein Vater immer, auch wenn das natürlich nicht für alle Explosiva gilt, je mehr geschlossen das umgebende System ist, desto mehr Energie kann die Explosion aufbauen. Je nach belieben kannst du also sagen "Es waren noch Ausgänge offen, aus denen Gas entwich - aus denen die Explosion ablaufen konnte." Oder eben das Gegenteil.

@AngelFilia Durchrechnen? Klingt interessant, welche Erfahrung hast du mit Sprengstoffen? Ich hoffe nur Gute ;) :D

Luna

Ich habe noch nichts großartig gesprengt ...

Aber Methan ist genau das Gas, das wir meinen - es ist das typische Erdgas, normalerweise Geruchslos, weshalb stets ein bestialisch riechender Zusatzstoff beigemischt wird, damit man ein Gasleck riecht und entsprechende Maßnahmen ergreifen kann.

Die Explosionsgrenzen von Methan liegen bei 4,4% - 16,5%. (Ist mehr oder weniger Methan in der Luft kommt es zu keiner Explosion!)
Wenn die Explosion recht eingeschlossen ist, hat der Druck keine großen Möglichkeiten zu entweichen und sucht sich dann selber wege, indem es die schwächsten Punkte durchstößt und Mauern zum Einsturz bringt ...

Bezüglich durchrechnen:
Methan + 2 Sauerstoff -> Kohlenstoffdioxid + 2 Wasser
Bei der Reaktion wird Energie freigesetzt - wieviel kann man nachgucken.
Da die Molekülanzahl vor und nach der Reaktion gleich ist, kommt die Volumenzunahme hauptsächlich von der freigesetzten Energie in Form von Hitze. Über p * V = n*R*T (Thermische Zustandsgleichung idealer Gase) kann man über die Temperatur- die Druckzunahme berechnen und aus letzterer könnte man sicherlich (aber das ist eher was für physiker) die Kraft und den Radius der Druckwelle berechnen ...

Neben diversen Knackpunkten ist mir das jedoch einfach zuviel Arbeit ;-)

Worauf ich hinaus will: Mit der gewünschten Explosionskraft und den obigen Angaben, kann man das Volumen an Gas berechnen, das man braucht um den gewünschten Effekt zu erzielen. (Eine Ausbildung zum Sprengmeister müsste entsprechend viel mit Rechnen zu tun haben, aber das ist ein anderes Thema)

Grummel

ZitatWorauf ich hinaus will: Mit der gewünschten Explosionskraft und den obigen Angaben, kann man das Volumen an Gas berechnen, das man braucht um den gewünschten Effekt zu erzielen. (Eine Ausbildung zum Sprengmeister müsste entsprechend viel mit Rechnen zu tun haben, aber das ist ein anderes Thema)

:d'oh: ... kommt darauf an wo, wann und wie man sie gemacht hat. Bei uns haben wir zwar ab und zu mal gerechnet, aber viel schlimmer war die ganze Gesetzespaukerei und Vorschriften usw.! Allerdings hatten wir den Vorteil, dass es sich bei unserer Ausbildung nicht um den Sprengmeister im Sinne der Bombenentschärfung (Der kampfmittelräumdienst ist echt eklig) sondern im Sinne der Durchführung von Sprengungen also dem sogenannten Sprengberechtigten handelte. Ich weiß garnicht, ob es diese Unterscheidung heute noch gibt. :hmmm:
"Kaffee?"
"Ja, gerne."
"Wie möchtest du ihn?"
"Schütte ihn mir einfach ins Gesicht!"

Schreinhüter

@AngelFilia Danke, dass du mir noch einmal die Grundgesetze ins Gedächtnis gerufen hast. Rostet ja sonst alles vor sich hin. Danach noch ein wenig Baustoffkunde und Statik und der Tintenzirkel ist in der Lage sich dauerhaft von Fast Food zu befreien :D

@Grummel Dazu kommt glaub ich auch noch neuerdings die Unterscheidung in die Sprengmittel. Mit welchen Materialien man da so hantiert. Aber genau weiß ich das nicht.

@Mrs.Finster Wäre die grundlegende Idee versagender Abwassersysteme, Gasbildung, etc. eine gute? Wenn nicht müsste man noch weiterrecherchieren, denn ohne Bombenleger und das typische Gasleck wirds haarig :D

Luna

Zitat von: Schreinhüter am 08. Juni 2010, 09:57:53
@AngelFilia Danke, dass du mir noch einmal die Grundgesetze ins Gedächtnis gerufen hast. Rostet ja sonst alles vor sich hin. Danach noch ein wenig Baustoffkunde und Statik und der Tintenzirkel ist in der Lage sich dauerhaft von Fast Food zu befreien :D
Und ich dachte dafür reichen meine Kochkünste ...   :'(

Zitat von: Schreinhüter am 08. Juni 2010, 09:57:53
@Mrs.Finster Wäre die grundlegende Idee versagender Abwassersysteme, Gasbildung, etc. eine gute? Wenn nicht müsste man noch weiterrecherchieren, denn ohne Bombenleger und das typische Gasleck wirds haarig :D
Rein Gefühlsmäßig dürfte aus Biomasse nicht schnell genug genügend Gas entstehen, dass eine entsprechende Explosionswirkung zustande kommt (zumal dort auch zu wenig Sauerstoff vorherrscht). Also ein gutes Gasleck müsste das schon werden. Oder ein Laster mit Propangas - das hat bei entsprechend gleicher Konzentration schon ein bisschen mehr Rums.
Oder Butangas (Hauptsächlich in Feuerzeugen oder Campinggas-Kartuschen enthalten).

Das wahrscheinlichste ist immer noch ein Gasleck ;)

Schreinhüter

Das die Methantechnik funktionieren würde zeigt ja der recherchierte Artikel, aber ich gehe auch mittlerweile davon aus, dass ein Gasleck durch seine höhere Erklärbarkeit einfach besser funzt.