Gabriel Mesmer

[Mer]

Hallo an alle
Ich bin noch ganz neu im Forum und dachte, ich probiere mich einmal hier, in der Charakterwerktsatt, aus. Der Charakter, den ich nun vorstellen möchte, ist die Hauptperson in meinem aktuellen Projekt. Er lebt in einer dystopischen Welt der absoluten Überwachung, in der die Menschen ständig von den sogenannten "Watchern" abgehört und kontrolliert werden. So viel schon einmal vornweg, damit man Gabriel ein bisschen einordnen kann
Ich freue mich schon sehr auf Eure Fragen.
Viele Grüße, Mer

Hallo.
Ich heiße Gabriel, aber das wisst ihr ja schon. Kann mir vielleicht mal jemand sagen, wie ich in dieses Schlamassel reingeraten bin, irgendwelchen Wildfremden persönliche Fragen beantworten zu müssen? Aber mir wurde versprochen, dass sich hier keine Watcher rumtreiben, also was solls...
Ich bin achtzehn Jahre alt und lebe noch bei meiner Mutter, oder besser gesagt meine Mutter lebt bei mir, denn obwohl der Mietvertrag, Strom, Wasser und Gas auf ihren Namen laufen, zahle ich die Rechnungen. Wir wohnen im Westend, in einer historistischen Villa, deren imposante Eingangstreppe an "Stolz und Vorurteil" erinnert, aber die Illusion schwindet spätestens, wenn man die säuerlich nach Baby-Kotze stinkende Eingangshalle betritt. Um die Miete und Lebensmittel bezahlen zu können, arbeite ich als Putzmann im Krankenhaus in Niederrad. Der Beta meiner Mutter, Michael, geht mir schon die ganze Zeit damit auf den Senkel, dass "Putzmann" kein richtiger Beruf ist, aber ich kann wirklich darauf verzichten, dass er ständig versucht, in unser Leben reinzupfuschen. Meine Mutter und ich haben es die letzten acht Jahre, seitdem mein Vater uns im Stich gelassen hat, auch alleine geschafft und ich habe nicht vor, daran etwas zu ändern. Mein Vater ist ein richtiges Arsch. Ich hoffe jetzt mal, dass er hier nicht mitliest, sonst sitze ich wohl schneller im Zug nach Heaven, als mir lieb ist, aber ich hatte ja versprochen, ehrlich zu sein.
Ansonsten ist mein Leben eigentlich ziemlich normal. Wenn ich nicht grade am Schuften bin, hänge ich mit Erik ab. Ich würde jetzt nicht sagen, dass er mein bester Freund ist, aber er ist zumindest ein Freund, wenn ich so darüber nachdenke der einzige Freund, den ich habe. Das hört sich jetzt irgendwie echt traurig an. Jansen, Eriks Zwillingsbruder, kann man jedenfalls garantiert nicht zu meinen Freunden zählen. Leider ist Jansen mein Beta und dazu ein ziemlicher Idiot. Schon in der Grundschule hatte er immer mein Pausenbrot geklaut, statt auf mich aufzupassen, wie es sich eigentlich gehört und er hat bis heute nicht aufgehört, mir vollkommen ungerechtfertigt eine zu langen. Er hat das Gehirn einer verirrten Armeise und dazu noch ein saftiges Aggressionsproblem.
Vielleicht kann man noch Tabea zu der Kategorie "Freunde" zählen, wir hatten mal was am Laufen, aber sie ist ziemlich durchgedreht und hat ein Hygieneproblem, was man ihr wohl nicht verübeln kann, weil sie obdachlos ist. Sie dealt für Devil und ich bin mal gespannt, wie lange sie es noch macht, es ist ja bekannt, dass Devil gerne mal jemanden umlegt, wenn ihm seine Nase nicht passt. Tabea hat mir ziemlich deutlich gemacht, dass ich die Pillen, die ich aus dem Krankenhaus mitgehen lasse, auf keinen Fall verticken darf, weil Devil es nicht ausstehen kann, wenn man in seinem Revier wildert, aber das habe ich auch gar nicht vor. Sie sind nur für den Eigenbedarf, seitdem meine beschissene Therapeutin mir keine Pillen mehr verschreibt. Man muss ja irgendwie sehen, wie man durchkommt.
Was sonst noch? Fast hätte ich's vergessen: Saira. Es ist nicht leicht, Saira zu beschreiben. Stellt euch einfach das schönste Mädchen vor, das ihr kennt, dann habt ihr so ein ungefähres Bild von ihr. Sie findet es nicht gut, dass ich mit Erik abhänge und in den Schacht gehe und diesen ganzen Kram, aber schließlich bin ich ihr Beta und nicht anderesherum, das heißt, dass ich auf sie aufpassen soll und sie nicht auf mich.
Ok Leute, das war's dann auch... Ich bin mal gespannt, ob überhaupt irgendjemand noch was über mich wissen will, weil es, wie gesagt, eigentlich nicht viel zu mir zu sagen gibt.
 

[Doro]

Hallo Gabriel,

dann werde ich gleich einmal damit beginnen, dir ein paar Fragen zu stellen (Es sind einige, aber du musst sie ja nicht allesamt mit vielen Worten beantworten.):

• Du scheinst nicht hier sein zu wollen, lässt dich aber trotzdem auf die Situation ein. Du sagst: ,,Was solls..." Und du sprichst relativ lapidar über sehr unschöne Gegebenheiten. Empfindest du tatsächlich eine gewissen Gleichgültigkeit oder versuchst du, deine wahren Gefühle zu verbergen?
• Wie fühlt es sich an, derjenige zu sein, der die Rechnungen bezahlen muss?
• Was empfindest du gegenüber deiner Mutter?
• Ist dein Vater ein Watcher?
• Kannst du dich an eine schöne Erinnerung mit deinem Vater erinnern? (Und mag sie noch so klein sein.)
• Glaubst du wirklich, es gäbe nicht viel über dich zu sagen? Oder gibt es nur viele Dinge, die du lieber für dich behalten würdest?
• Findest du kalte Duschen furchtbar oder erfrischend?
• Angenommen, du wärst in einer Situation, in der du entweder Erik, Tabea oder dich selbst verraten müsstest. Was würdest du tun?
• Findest du kalte Duschen furchtbar oder erfrischend?
• Wie würdest du deine Hände beschreiben?

[Nina Louise]

Hallo Mer,

zunächst: wo ist denn nun die Katze, nach der es in der Villa stinkt?    (Du weißt schon, wenn Pistolen an der Wand hängen...)

Das System mit dem Beta habe ich noch nicht ganz verstanden. Es scheint jemand zu sein, der auf eine bestimmte Person aufpassen soll und jeder kann der Beta einer anderen Person sein. Werden die Paare (oder hat einer vielleicht mehrere Leute, auf die er achtgeben soll?) ausgelöst, von einem Beta-Beamten zugeteilt oder wie geht das?
Das ist zwar eine Frage zum Weltenbau, aber das greift oft ineinander, weil man dann erst versteht, was die Figuren tun, wenn man die Welt versteht.

Warum ist Gabriel Putzkraft? Was hindert ihn daran, einen Job auszuüben, der mehr ist als eine magere Geldquelle? Hindert ihn seine Krankheit daran (Therapeutin), hat er einfach keine Lust dazu, gab es keinen besser dotierten Job, der mehr Spaß macht (für einen jungen Mann, der mir so erscheint, als dass er alle seine Sinne beieinander hat und offenabar so gebildet ist, dass er "Stolz und Vorurteil" kennt), läßt man ihn nicht (Watcher) oder findet er die Pillen so reizvoll, die er mitgehen lassen kann?

Und was ist das mit dem Schacht? Ich vermute, es ist kein Club.

Gewollt-lässig (nicht unpassend für einen jungen Mann) erzählt er uns von seinem Umfeld - aber nichts von seinem Ziel und wie er es zu erreichen gedenkt. Es tauchen etliche Konflikte auf. Aber die wischt er beiseite, als wäre es eine Kleinigkeit, dass sein Vater ihn umbringen könnte, wenn Gabriel etwas sagt, das ihm nicht passt. Und das berührt ihn nicht? Tut der so cool, weil er sich vorstellt oder ist er wirklich so?

Unternimmt er etwas, um seinem Beta zu entkommen? Oder kommt der Zwillingsbruder seines Kumpels gleich mit in den Schacht, um die Pausenbrote zu klauen? (Das ist so ein gutbürgerliches Ding, das ich in einer dystopischen Welt nicht erwarten würde. Da hätte ich eher das Bild, dass alles verteilt wird. Kontrolle über die Nahrung. Lasst alle mal ein bisschen hungern, dann sind sie schön in der Spur. Nicht viel, nur so ein bisschen, sie brauchen Hoffnung. Muahahaha.)

Will er die Welt für sich und seine Mutter besser machen?

Also, Gabriel - was willst du vom Leben? Außer einer Beziehung mit dem schönsten Mädchen der Welt (mit Verlaub: wenn es nur das ist, was er an ihr toll findet, wird das nichts).

[Agrafena]

Hallo Mer&Gabriel,
von Neuling zu Neuling: Auch ich wage hier meinen ersten Forum-Schritt, mit euch! Also, du scheinst ja ein cooler Typ zu sein, aber ein paar Sachen sind noch unklar: Wie siehst du eigentlich aus? Bist du uniformiert? Könnte man ja in einer total überwachten Welt erwarten, oder? Wie siehst du überhaupt aus, wenn du irgendwo dein Spiegelbild entdeckst?
Hast du ein dunkles Geheimnis?
Was für Ziele treiben dich an?
Was für eine Art Therapie ist das?
Warum bezahlst du alle Rechnungen, und nicht deine Mom?
Hast du eine körperliche Beeinträchtigung? Wie sieht es überhaupt mit deiner Gesundheit aus? Bist du fit, treibst du Sport?
Wie genau wirst du überwacht und welche Aktivitäten sind für deine Überwacher von Interesse?
Liebste Grüße
Agrafena

[Rotkehlchen]

Wie denkt dein Protagonist über seinen Nachnamen?
Ich würde das als Autorin, falls ich so einen Namen gewählt hätte, von deinem Protagonisten kontrovers oder mit Ironie kommentieren lassen. Andernfalls wirkt es auf den Leser "cheesy" und vorhersehbar, ausgerechnet der Hauptfigur so einen Namen zu geben.