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Verlag für schon einmal veröffentlichte Bücher?

Begonnen von Aquamarin, 24. November 2017, 17:16:15

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Aquamarin

Ihr Lieben,

ich habe gerade schon die Suchfunktion bemüht, aber irgendwie keine Antwort gefunden, die mir weiterhilft. Daher stelle ich die Frage mal hier. 2013 kamen zwei Romane von mir als Taschenbücher in einem Verlag raus. Zum Jahreswechsel haben der Verlag und ich uns (im Guten) getrennt. Die Rechte der Bücher liegen also wieder bei mir.

Meine Frage ist nun: wie stehen die Chancen, diese Romane (es sind 2 aus der gleichen Reihe) neu bei einem anderen Verlag zu platzieren? Lohnt der Versuch bei einer Agentur, oder wollen die nur ganz neue Geschichten? Ich habe darüber nachgedacht, die Bücher auch im Selfpublishing rauszubringen, da ich das bei meinen Sachbüchern immer so mache, aber eigentlich wäre mir im Fall der Belletristik die VÖ über einen Verlag wirklich lieber.

Hat jemand von euch Erfahrungen mit der Wiederverwertung bereits veröffentlichter Romane?

Danke und herzliche Grüße
*Aquamarin

Malinche

Meine Agentur versucht sich gerade an der Neuvermittlung zweier bereits erschienener Bücher. Mein Stand ist dabei, dass Publikumsverlage das ausgesprochen ungern machen. Sie hatten es nichtsdestotrotz geschafft, dass nach der Buchmesse Bologna doch ein oder zwei Verlage zumindest mal mit Interesse geprüft haben. Insgesamt aber gucken wir mittlerweile eher in die Kleinverlagsecke, und was mir so an Beispielen einfällt, spricht auch dafür, dass kleine Verlage eher offen sind, schon einmal veröffentlichte Titel in ihrem Programm neu rauszubringen. Wofür man dann entsprechend keine Agentur braucht.

Versuchen kannst du es bei einer Agentur natürlich trotzdem, vielleicht ergibt sich etwas für einen Werksvertrag. Ich denke aber, dass in den meisten Fällen doch eher eine längerfristige  Zusammenarbeit interessant ist, wobei dann auch du als Autorin im Mittelpunkt stehst und nicht ein oder zwei Bücher, die du neu unterbringen möchtest. Bei mir war es jetzt so, dass ich ja ohnehin von meiner Agentur betreut werde und sie in dem Rahmen auch zugesagt haben, sich dieser schon einmal veröffentlichten Sachen anzunehmen, das ist halt noch mal was anderes, als eine neue Bewerbung rein auf solche Projekte zu stützen.
»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

Aphelion

Mir ist bei E-Book-Imprints von großen Verlagen mehrfach aufgefallen, dass diese oft auch explizit nach solchen Büchern suchen. Allerdings gibt es nicht bei allen auch Printversionen. Wenn dich das nicht stört, sind diese Imprints eventuell einen Versuch wert. :)

Ich meine, das träfe z.B. auf Impress und Knaur E-Book zu. Wenn du im Verlagsboard nach "Imprint" suchst, findest du aber bestimmt noch mehr.

Alana

#3
Sehr schwierig, vor allem, wenn du vielleicht nicht vorhast, neue Titel zu liefern. Oder hast du das? Ansonsten macht Dotbooks das teils sehr erfolgreich. Mein Tipp wäre tatsächlich SP. Lektoriert sind die Bücher, warum willst du den Verdienst teilen? Zumal Krimis und Thriller im SP super laufen.
Alhambrana

Aquamarin

Danke euch!

Eigentlich hätte lediglich mein Ego gerne eine Verlagsadresse ;) Die Ebookrechte sind noch durch einen Vertrag vertreten (der sie aber an mich abgeben würde, wenn nötig), die Printrechte liegen bei mir.

Der Printverlag hat damals das Taschenbuch in einem, wie soll ich sagen, etwas extravaganten Format herausgegeben, so dass ich die Datei kompett neu setzen (lassen) müsste, sollte ich SP anstreben. Hält mich tatsächlich (zusätzlich zur Ego-Nummer) davon ab, es so zu machen. Wenn es irgendwie anders ginge, würde ich das begrüßen. Ein dritter (noch unveröffentlichter) Band liegt halbfertig auf meiner Festplatte - würde das die Chancen erhöhen? Grundsätzlich hätte ich enorm viele Ideen für die Reihe, so ist das nicht ...

Liebe Grüße
*Aquamarin

chaosqueen

Ich hab da ja so eine Idee, um welche Reihe es geht und würde es sehr begrüßen, wenn sie a) wieder am Markt wären und b) es weitere Bände gäbe. ;)

Du hast doch vermutlich die finale Fassung der gedruckten Versionen auch digital vorliegen, oder? Damit müsstest Du eigentlich recht unkompliziert auch eine Drduckvorlage in einem gängigen Format erstellen können, so dass SP nicht allzu viel Aufwand bedeutet.
Ansonsten denke ich auch, dass Kleinverlage da die erfolgversprechendere Variante sind. Da sollten sich einige finden können, und der eine oder die andere VerlegerIn ist ja auch im Zirkel zu finden, so dass Du da direkt vorfühlen kannst.

Ratzefatz

#6
Zitat von: Aphelion am 24. November 2017, 19:41:28
Mir ist bei E-Book-Imprints von großen Verlagen mehrfach aufgefallen, dass diese oft auch explizit nach solchen Büchern suchen. Allerdings gibt es nicht bei allen auch Printversionen. Wenn dich das nicht stört, sind diese Imprints eventuell einen Versuch wert. :)

Ich meine, das träfe z.B. auf Impress und Knaur E-Book zu. Wenn du im Verlagsboard nach "Imprint" suchst, findest du aber bestimmt noch mehr.

Ich kann bestätigen, dass Impress zum Teil schon vorher veröffentlichte Bücher im Programm hat. "All die süßen Lügen" von Rebecca Wild erschien zum Beispiel 2017 bei Impress, wurde aber schon 2015 als CreateSpace-Taschenbuch veröffentlicht (sieht man, wenn man bei Amazon auf den Reiter fürs Taschenbuch klickt). Und Veronika Mauels "Shadow Twins" klingt inhaltlich sehr nach dem älteren Titel "Seelenfänger" derselben Autorin.
Allerdings weiß ich in keinem Fall etwas über die Details und beide Autorinnen veröffentlichen regelmäßig beim Impress (Veronika Mauel soviel ich weiß auch bei Dark Diamonds) - kann also gut sein, dass die bereits vorher veröffentlichten Titel da "mitlaufen". Ob Impress auch Neuautoren (nur) auf Basis eines bereits veröffentlichten Titels aufnimmt, müsstest du daher erfragen.
,,Dein Name ist Venko", raunte Zoya in sein Ohr. ,,Venko, Venko, Venko." Sie gab ihm für jedes ,,Venko" einen Kuss und ermahnte ihren Mann: ,,Vergiss deinen Namen nicht!"
,,Wie könnte ich ihn vergessen, meine Zoya", raunte er zurück, ,,wenn ihn vergessen auch dich vergessen hieße?"

Evanesca Feuerblut

Soweit ich weiß, veröffentlichen auch Drachenmond (z.B. "Kernstaub") und Eisermann (übernahm z.B. Veronika Serwotkas "Wyfern") gerne Titel, die schon mal im Handel waren. Und ich glaube, auch der Gedankenreich-Verlag.

Ryadne

Ich musste auch wie @Alana direkt an Dotbooks denken.Feder&Schwert zweitverwerten auch ab und zu, aber ich weiß nicht, ob deine Reihe da reinpasst? Anders herum veröffentlicht z. B. Oliver Plaschka seinen Feder&Schwert-Roman "Fairwater" jetzt neu bei Knaur, also grundsätzlich machen das wohl auch mal Publikumsverlage; aber er hat natürlich auch eine Agentur und inzwischen Fuß gefasst bei den "Großen".

Linda

Falls es noch aktuell ist:

von mir kommt im Sommer eine Zweitverwertung als E-Book bei digital publishers, vermittelt von meiner Agentur. Dementsprechend steht der Verlag also wohl auch für diese Werke offen.
Generell dürften die Chancen bei E-Book ganz gut sein. 

Akirai

Ich hänge mich einfach mal frech an den Thread an, wenn das Ok ist:

Ich habe gerade erfahren, dass die Rechte an einer Kurzgeschichte, die jetzt ca. 3 Jahre in einer Anthologie lief, wieder bei mir sind. Das Buch ist aus dem Handel, Restexemplare gibt es noch auf Amazon.
Preisfrage: was mache ich jetzt mit dieser Geschichte?

Kann man so etwas wieder bei anderen Ausschreibungen einreichen? Meines Erachtens nein, denn es findet sich in den Ausschreibungstexten ja häufig der Passus, dass die Geschichte vorher noch nirgendwo publiziert worden sein sollte.

Was mir dann noch einfiele: die Geschichte als "Werbe- / Bonusmaterial" irgendwo rausbringen.

Gibt es hier sonst noch Ideen, was man mit an sich ganz witzigen Kurzgeschichten zum Thema "Recycling" noch so anstellen kann?

Evanesca Feuerblut

Es gibt durchaus Ausschreibungen, bei denen Zweitverwertungen gewünscht sind. Ansonsten habe ich gute Erfahrungen damit gemacht, im Zweifelsfall (also wenn es nicht angegeben ist) auf der Seite nachzufragen: "Ich habe eine Geschichte, alle Rechte liegen bei mir, das, wo sie veröffentlicht wurde, ist vom Markt, darf ich trotzdem einreichen?"
Ich nehme dann im Anschreiben Bezug ("Ich bin xy und habe am [Datum] gefragt, ob ich darf. Hier ist die Story") darauf. Dass man vielleicht im Vergleich zu unveröffentlichten Geschichten bei gleicher Qualität eventuell gekickt wird, ist die andere Sache.

Akirai

Oh, an den Weg hatte ich gar nicht gedacht. Ich danke dir, das behalte ich definitiv im Hinterkopf!

Ratzefatz

Ich würde es so wie @Evanesca Feuerblut machen und nachfragen.

Ansonsten: Wenn du mehr als eine KG zum selben Thema hast, kannst du ja auch eine eigenen Kurzgeschichtensammlung rausgeben. @Aryana hat das mit ihren "Seidenpfoten" so gemacht: https://forum.tintenzirkel.de/index.php?topic=22815.0
,,Dein Name ist Venko", raunte Zoya in sein Ohr. ,,Venko, Venko, Venko." Sie gab ihm für jedes ,,Venko" einen Kuss und ermahnte ihren Mann: ,,Vergiss deinen Namen nicht!"
,,Wie könnte ich ihn vergessen, meine Zoya", raunte er zurück, ,,wenn ihn vergessen auch dich vergessen hieße?"

Akirai

Auch dir ganz lieben Dank für den Hinweis - dafür sind es noch zu wenige KGs, aber die Idee kann man ja immer mal im Hinterkopf behalten  ;D