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Ein ganzes Sonnensystem

Begonnen von Kashi, 17. Februar 2015, 17:12:11

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Kashi

Meine aktuelle Geschichte umspannt eigentlich mehrere Planeten. Bei meinen Recherchen (Google sei dank) habe ich festgestellt, dass es ganz schön komplex ist, ein ganzes Sonnensystem zu entwerfen... Was ich soweit verstanden habe, ist, dass Masse und die Distanz zueinander die Umlaufbahnen maßgeblich beeinflussen (und letztendlich Leben ermöglichen - Stichwort "habitable Zone").

Wie soll ich nun beim Sonnensystem-Bau vorgehen (hat hier jemand vielleicht Erfahrungen?)? Wie viel freie Hand habe ich, mehrere Planeten zu entwerfen, bevor es ins Lächerliche/Unglaubwürdige abdriftet? Worauf muss ich achten, damit es nicht zu spacig wirkt? Welche Elemente der Phantastik wären ein "Muss"? Bereits angedacht sind "astrale" Außerirdische, die über magische Kräfte verfügen ... :-\

Bisher angedacht ist (von außen nach innen):

Planet A --> Staubplanet, durch Terraforming bewohnbar gemacht, mittlerweile verlassen, da Ressourcen nicht für viele Menschen aussreichten
Planet B --> kleiner Gasplanet mit mehreren, z.T. bewohnten Monden
Planet C (Habitable Zone) --> kleiner Gasplanet mit mehreren, z.T.  bewohnten Monden und Satelliten
Planet D (Habitable Zone) --> Erdähnlicher Planet
Planet E --> unbewohnbarer Planet nach Vorbild Merkur
Roter Zwerg als Sonne

Sascha

Hi!
Ich hab jetzt nicht wahnwitzig viel Ahnung, aber wenn Du schon von Dir aus nur die Planeten C und D in die habitable Zone packst, wieso sind dann die Monde von B und war auch A mal bewohnt? Dürfte dann ja nur in einer Art Kuppelstädte oder so sein, da sie außerhalb der habitablen Zone liegen. Groß kann die hab.Zone eines roten Zwerges auch nicht sein, denke ich, die müßten also recht nah dran sein und somit ein kurzes Jahr haben. Mehrere bewohnbare Planeten sind nach den bisherigen Funden der Exoplanetenjäger auch sehr unwahrscheinlich, aber das war die Entstehung von Leben ja auch. Bei der enormen Größe des Universums, den irrwitzig vielen Sonnen darin und ein paar Milliarden Jahren Zeit passiert natürlich auch seeehr unwahrscheinliches irgendwo und irgendwann dann doch mal. Das ist also kein Gegenargument.
Ich nehme dann noch an, daß die Bahnen eines Mehrplanetensystems nicht allzu exzentrisch sein dürfen, da sie sich sonst früher oder später zumindest mit ihrer Gravitation in die Quere kommen und gegenseitig aus der Bahn werfen würden. Ist allerdings nur eine Annahme, echtes Wissen hab ich da nicht. Aber auch so: Wenn Deine Planeten recht nah zusammen sein müssen, um alle in der vergleichsweise kleinen hab. Zone zu liegen (oder zumindest noch nah dran), dann könnten die sich evtl. schon auch gegenseitig in ihrer Bahn beeinflussen. DAs System wäre dann evtl. instabil.
Im Wiki-Artikel zur habitalben Zone werden u.A. auch gezielt rote Zwerge angesprochen. Die sind wohl nicht grad erste Wahl für belebte Planeten:
http://de.wikipedia.org/wiki/Habitable_Zone
(Ich denke, soweit kann man Wiki schon auch als Quelle ansehen oder sich von dort weiterhangeln.)

Entropy

Ich an deiner Stelle würden keine M-Sonne nehmen, wenn du mehrere (natürlich) bewohnbare Welten in deinem System unterbringen willst. Eine M-Sonne ist wesentlich kühler als unsere Sonne, weswegen die äußeren Planeten viel zu kalte Temperaturen aufweisen, um Leben zu ermöglichen. Eine bewohnbare Welt müsste deswegen sehr dicht an der Sonne liegen. Weiterhin neigen viele Rote Zwerge zu Sonneneruptionen, viel stärker als bei unserer Sonne. Die ausgesandte Strahlung würde das Leben auf Planeten innerhalb kürzester Zeit zerstören oder mutieren lassen. Nimm am besten eine G-Sonne als Zentralstern, die unserer Sonne ähnlich ist. Dann kannst du auch das Sonnensystem ähnlich dem unseren aufbauen.

Die habitable Zone ist dann immer abhängig von der Entfernung der Planeten zum Stern. Liegen die Planeten sehr dicht an der Sonne, sind eher die hinteren Planeten und Monde bewohnbar. Ich verstehe auch nicht, warum bei dir die Planeten A und B bewohnt waren/sind, wenn sie sich außerhalb dieser Zone befinden. Bei uns im Sonnensystem umfasst diese Zone lediglich die Erde und vielleicht zu früheren Zeiten noch den Mars. Ich würde also nicht mehr als zwei oder drei Planeten in die Zone packen.

Fafharad

Hallo Kashi!

Okay, du schaust von außerhalb ins System, und A ist der sonnenfernste ... Alles klar  :)!

ZitatPlanet A --> Staubplanet, durch Terraforming bewohnbar gemacht, mittlerweile verlassen, da Ressourcen nicht für viele Menschen aussreichten
Du kannst ja mal schauen, ob der Planet den Machbarkeitstest für Terraforming besteht: https://de.wikipedia.org/wiki/Terraforming
Was nicht ins Bild passt: Einen solch immensen wirtschaftlichen Kraftakt wie das Terraforming nimmt man nicht in Angriff, bevor feststeht, ob der Nutzen in einem angemessenen Verhältnis zum Aufwand steht. Sprich: Ob die Ressourcen für wenigstens einige hunderttausend Siedler reichen. Für weniger würde es sich nicht lohnen, das wäre, wie Disneyland für einen Kindergeburtstag mit fünf Gästen zu mieten.

ZitatPlanet B --> kleiner Gasplanet mit mehreren, z.T. bewohnten Monden
Wie ist auf diesen Monden Leben möglich, wenn der Planet nicht in der habitablen Zone liegt? Kunstsonnen? Subplanetare Anlagen? Druckkuppeln?

ZitatPlanet C (Habitable Zone) --> kleiner Gasplanet mit mehreren, z.T.  bewohnten Monden und Satelliten
Think big! Hier kannst du aus dem Vollen schöpfen: Ein extrasolarer Jupiter mit bis zu erdgroßen Monden (die wiederum Monde haben  :)), ein System im System. Fände ich toll.

ZitatPlanet E --> unbewohnbarer Planet nach Vorbild Merkur
Idee: Planet ohne Eigenrotation, der entlang des "ewigen Terminators" eine Reihe von Kuppelstädten beherbergt.

Ich bin gerade mal neugierig  ;): Entwirfst du ein Fantasy-Setting á la "John Carter"? Oder wird es "harte" SciFi?'

Assantora

Hallo Kashi

Ich kann im Großen und ganzen meinen Vorrednern zustimmen. Das von dir angedachte System weist einige logische Lücken auf und ich bin im ersten Moment nicht darauf gekommen, dass du mit den Planeten von Außen nach innen gegangen bist  ::)

ZitatPlanet A --> Staubplanet, durch Terraforming bewohnbar gemacht, mittlerweile verlassen, da Ressourcen nicht für viele Menschen aussreichten
Wie stellst du dir einen Staubplaneten vor. Ich würde sagen, so etwas wie den Mars. Aber aufgrund der Entfernung die dieser fünfte Planet im System hätte, würde wahrscheinlich alles auf ihn gefrieren. Wäre nicht mehr ein Pluto 2.0 möglich? Seine Oberfläche besteht vor allem aus Eis.
Gerade diesen am weitest entfernten Planeten zu terraformen, macht in meinen Augen überhaupt keinen Sinn. Dort muss es etwas extrem wertvolles geben, dass man diese Mühe auf sich nimmt.

ZitatPlanet B --> kleiner Gasplanet mit mehreren, z.T. bewohnten Monden
Schon besser, die Monde wurden offenbar nicht terraformt. Kuppelstädte, durch Geothermie bekommt man Energie, alles wunderbar. Da habe ich nichts dran auszusetzen.

ZitatPlanet C (Habitable Zone) --> kleiner Gasplanet mit mehreren, z.T.  bewohnten Monden und Satelliten
Planet D (Habitable Zone) --> Erdähnlicher Planet
Zwei Planeten in der habitalen Zone? Die Wahrscheinlichkeit ist ziemlich klein, auch ohne die Sonne zu beachten. Weiß auch nicht, was du mit kleinen Gasplanet meinst. Es ist weniger wichtig, wie groß der Gasplanet ist, als viel wie er zur Sonne steht. Bei dem Planet mit den erdgroßen Monden, die selbst wieder Monde habe, wenn du das so haben willst, sehe ich ehrlich schwarz. Zwar haben wir im Sonnensystem sogar einen Asteroiden, der einen eigenen Satelliten besitzt, aber die kleinen Monde würden innerhalb weniger Jahrtausende durch die Gravitationskräfte des Gasplaneten aus der Bahn geschleudert, oder aber, sie stürzen gleich in den Planeten hinein und sind dann auch weg.

ZitatPlanet E --> unbewohnbarer Planet nach Vorbild Merkur
Also ein Röst-Planet mit gebundener Rotation. Kein Problem.

ZitatRoter Zwerg als Sonne
Zerstört in meinen Augen jegliche Möglichkeit auf ein solches System. Muss es unbedingt ein roter Zwergstern sein? Zwar leben diese Sterne extrem lange, aber damit deine zwei habitalen Planeten in der entsprechenden Zone sind, müssen die ziemlich dicht beieinander sein. Zu dicht, wenn du mich fragst.
Außerdem ist die Entfernung zur Sonne extrem gering. Nicht nur Sonneneruptionen die auf unserer Erde 1989 diesen riesigen Stromausfall in Kanada ausgelöst haben, sind ein Problem. Viel gravierender könnte es sein, dass die Rotation des Planeten immer weiter abnimmt und beinahe gebunden ist. Das bedeutet, die eine Seite wird immer länger gegrillt, während es sich auf der anderen Seite sehr stark abkühlt. Nur an den Rand könnte noch Leben existieren, aber das ist sehr unwahrscheinlich. Da gehören einige Schippen Glück dazu.
Die habitale Zone ist von Stern zu Stern unterschiedlich und auch ist sie nicht immer gleich breit. Ein roter Zwergstern hat in Sachen habitablen Planeten nur ein sehr schmales Band, dass wird breiter, wenn der Stern leuchtstärker wird, ungefähr bis zu einem Stern unserer Sonne. Ist der Stern noch heller und massereicher, schmilzt dieses Band soweit zusammen, bis es plötzlich nicht mehr vorhanden ist. F/G-Sterne sind die optimalen Klassen, um Planeten mit Leben zu beherbergen.

Faol

Hmm, ich bin jetzt kein Profi in dem Gebiet, aber ich habe dieses Semester Astrophysik gehört und da ein bisschen was aufgeschnappt. Also erstmal zum Thema habitable Zone. Die habitable Zone gibt die Zone an, in der es warm genug ist, dass Wasser in flüssiger Form vorliegt. Nur dann kann Leben vorliegen, wie wir es kenne. Aber sind wir das Maß aller Dinge? Gerade in der Fantasy ließe das einigen Spielraum offen. Dazu kommt, dass man inzwischen auch außerhalb der habitablen Zone flüssiges Wasser vermutet. So zum Beispiel auf einigen Monden des Jupiter (der heißt  Europa) , auf denen es sein könnte, dass sich unter einer Eisschicht flüssiges Wasser befindet(dass so weit ich mich erinnere durch Gezeitenkräfte flüssig gehalten wird) oder auf dem Saturnmond Enceladus.
Willst du jedoch erdähnliches Leben ermöglichenund die Planeten tatsächlich in die habitable Zone legen, so sehe ich ein Problem darin, dass diese habitable Zone doch recht klein ist und so weit ich das weiß sind alle Gasplaneten sehr viel größer als unsere Erde und in sofern müsste dein Gasplanet auch sehr viel größer sein, als dein erdähnlicher Planet. Damit beide in der habitablen Zone liegen müssten die Planetenbahnen der beiden Planeten recht nah aneinander liegen und inwiefern das ein stabiles System gibt, kann ich nicht sagen, kann mir aber gut vorstellen, dass der große Gasplanet die Bahn des kleineren Planeten stark beeinflusst und dessen Monde erst recht.
Ob es auch kleiner Gasplaneten gibt, kann ich nicht ausschließen, aber nach dem was ich dazu gefunden habe, könnte das ein Problem bei der Bildung geben, weil die Planeten eine gewisse Masse brauchen um das Gas halten zu können. (Damit kenne ich mich aber nicht wirklich aus).
Was ich mir eher vorstellen könnte wäre, dass der Gasplanet einen erdähnlichen Mond hat, der aber den Gasplanet umkreist.
Two roads diverged in a wood, and I -
I took the one less traveled by,
And that has made all the difference.
(Robert Frost - The Road Not Taken)

Sascha

Eines möchte ich zu dem Thema grad noch loswerden: Ich denke, wie realistisch Du das System aufbauen mußt, hängt auch davon ab, wie phantastisch die Geschichte wird. In Richtung SciFi solltest Du schon möglichst jeden halbwegs auffälligen Fehler vermeiden, aber wenn es sehr in die Phantastik geht, verzeihen die Leser, denke ich, auch mehr. Bestes Beispiel sind Romane um "Die zerbrochene Welt" von Ralph Isau. Der Weltenbau ist da absolut hanebüchen und weit, weit entfernt von allem, was realistisch sein könnte. Was mich auch irgendwie gestört hat, andererseits für seinen speziellen Plot halt wohl nötig war. Und da es nun mal extrem phantastisch zugeht ... was soll's, da macht das auch schon nix mehr.

AutorinAZ

Ich bin Saschas Meinung.
Es kommt letztendlich darauf an, wie wichtig ein "reales" Sonnensystem ist.
Spielt die Geschichte denn auf jedem der geplanten Planeten? Müssen diese Planeten im selben Sonnensystem liegen?
Und wie bereits erwähnt wurde: Habitable Zone bezieht sich ausschließlich auf das Leben wie der Mensch es definiert hat. Das muss ja noch lange nicht für alle Welten gelten - geschweige denn für anderes Leben.
Selbst humanoides Leben (was ja nur "Menschenähnlich" und nicht "Menschengleich" heißt) könnte ich mir in einer völlig anderen Lebensumgebung vorstellen, als sie auf der Erde vorkommt. Letztendlich ist das abhängig von der Sonne, ihrer Gravität, der Anzahl der Planeten, die um sie kreisen, etc. etc. etc.
Es wäre mir neu, dass die Wissenschaft hier schon alle Möglichkeiten auch nur annähernd erkannt hat.

Wenn ich so darüber nachdenke: Die meisten (erfolgreichen) Sci-Fi-Geschichten beschäftigen sich gar nicht damit, ein realistisches Sonnensystem aufzubauen. Es ist Fiction! Nicht Realität!
Und für Fantasy gelten sowieso eigene Regeln - nämlich gar keine!  ;D

Coehoorn

Ich kenne mich mit sowas nicht gut aus. Aber eventuell helfen dir diese Dokus hier weiter:

https://www.youtube.com/watch?v=nSWKZTn2ag4

https://www.youtube.com/watch?v=Cf5QE1Xbup0#t=4877

Das erste befasst sich mit Außerirdischen, das zweite im Verlauf mit der Möglichkeit, neue Planeten zu besiedeln.

Kashi

Erst einmal vielen Dank für die hilfreichen Beiträge!!!  :buch:

Also ganz realistisch lässt sich so ein Sonnensystem sicherlich nicht erdenken - dafür fehlt es mir an dem nötigen physikalischen Wissen. Allerdings möchte ich auch nicht etwas völlig an den Haaren herbeigezogene Dinge erfinden. Fragt sich nur, wo die Grenze ist? Was empfindet ihr als "hanebüchen" was so etwas anbelangt?

Auf den Planeten außerhalb der habitablen Zone soll natürliches Leben nicht möglich sein - ich stelle mir hier eher Arbeiterkolonien vor, à la Aliens.

Und eigentlich möchte ich Hyperraumantriebe oder ähnliche Antriebe vermeiden, und zwar aus folgenden Gründen:

- erklärt, warum die Menschen sich zuerst auf dem äußersten Planeten niedergelassen haben (ich brauche eine verlassene Kolonie als Plotort)
- es ist schwieriger, zwischen den Planeten zu reisen, dadurch werden über Jahrhunderte entstandene Kulturen sowie Flora/Fauna weniger stark beeinflusst
(es soll schwierig werden, Leute über entfernte Planeten leicht aufzuspüren)
- in diesem Sinne bleiben auch politische Konflikte eher auf Planeten-Niveau anstatt interplanetar (auf einigen kleineren Planeten/Monden soll Krieg herrschen - da sollten andere Planeten nicht so schnell einspringen)

Oder würdet ihr es für eher abwegig halten, eben keinen Hyperraumantrieb zu haben?

Nach bisherigem Stand müsste also mein Sonnensystem eher so aufgebaut sein (erneut von außen nach innen):

Planet A --> Pluto-ähnlich, vereist, verlassene Kolonie, die ähnlich einer Mondkolonie aufgebaut ist
Planet B --> mittlerer Gasplanet mit mehreren, z.T. bewohnten Monden und Satelliten
Planet C (Habitable Zone) --> kleiner, erdähnlicher Planet
Planet D (Habitable Zone) --> größerer erdähnlicher Planet
Planet E --> unbewohnbarer Planet nach Vorbild Merkur
K- oder G-Sonne

Sascha

Zitat von: Kashi am 18. Februar 2015, 23:17:09
Was empfindet ihr als "hanebüchen" was so etwas anbelangt?
Du kennst Isaus zerbrochene Welt wahrscheinlich nicht. Der Name ist wörtlich zu nehmen, die einzelnen "Planeten" sind eigentlich Bruchstücke eines einst großen Planeten (oder mehrerer...), die aber über ausreichend Gravitation verfügen, um die Leute normal am Boden zu halten und sogar eine Atmosphäre zu halten. Außerdem schweben die alle in so einer Art Nebel rum, der einigen Wesen das Atmen außerhalb der jeweiligen "richtigen" Atmosphären erlaubt und so weiter. Nichts, was physikalisch irgendwie Sinn ergäbe. Das meine ich mit hanebüchen.

Zitat von: Kashi am 18. Februar 2015, 23:17:09
Auf den Planeten außerhalb der habitablen Zone soll natürliches Leben nicht möglich sein - ich stelle mir hier eher Arbeiterkolonien vor, à la Aliens.
Dann muß das auch für die Monde von B gelten, ne? Nur Kuppelstädte und sowas.

Zitat von: Kashi am 18. Februar 2015, 23:17:09
Und eigentlich möchte ich Hyperraumantriebe oder ähnliche Antriebe vermeiden, und zwar aus folgenden Gründen:
...
Oder würdet ihr es für eher abwegig halten, eben keinen Hyperraumantrieb zu haben?
Ich glaube, für die Besiedlung von außen nach innen ist das kein Grund. Wenn man interstellare Entfernungen überwinden kann, dann ist alles Interplanetare nur noch ein Katzensprung. Aber deshalb kann es ja trotzdem eine verlassene Kolonie geben. Für den Rest klingt das durchaus sinnig. Nimm halt ein Generationenschiff (oder auch mehrere, dann könnten verschiedene Siedlungen parallel entstanden sein), laß die Leute unterwegs noch was von ihrer Technologie vergessen, nach der Besiedlung haben sie auch erst mal was anderes im Kopf, und Du kannst die Raumfahrttechnologie noch ein ganzes Stück zurückwerfen. Grad so auf das Niveau, daß man Wochen zu einem anderen Planeten braucht. Oder wie's halt für Dein Szenario nötig ist. Technologische Rückschritte sind ja nun nichts Außergewöhnliches.


Zitat von: Kashi am 18. Februar 2015, 23:17:09
Nach bisherigem Stand müsste also mein Sonnensystem eher so aufgebaut sein (erneut von außen nach innen):

Planet A --> Pluto-ähnlich, vereist, verlassene Kolonie, die ähnlich einer Mondkolonie aufgebaut ist
Planet B --> mittlerer Gasplanet mit mehreren, z.T. bewohnten Monden und Satelliten
Planet C (Habitable Zone) --> kleiner, erdähnlicher Planet
Planet D (Habitable Zone) --> größerer erdähnlicher Planet
Planet E --> unbewohnbarer Planet nach Vorbild Merkur
K- oder G-Sonne
Z den Siedlungen auf den B-Monden hab ich ja schon was geschrieben. Bei unterschiedlich großen Planeten mußt Du an die unterschiedliche Schwerkraft denken. Oder Du trickst da mit der Dichte rum, gibst dem kleineren mehr schwere Elemente (Eisen, Nickel), dem größeren mehr leichte. Aber ein ausreichend großer Eisenkern muß sein, ohne Magnetfeld wird der Sonnenwind nicht genug abgeschirmt. Auf Dauer ist das ungesund. Außer, Du kannst eine schnellere Mutationsrate sinnvoll einsetzen...

Entropy

#11
"Die zerbrochene Welt" habe ich auch gelesen. Für eine reine Fantasy-Welt ist dieses Setting sehr interessant, aber hinsichtlich eines Science-Fiction oder Science-Fantasy-Settings irrational. Deswegen musst du dir sicher sein, in welche Richtung deine Geschichte geht. Gibt es Magie und andere phantastische Elemente, würde ich mir über die Details keine allzu großen Gedanken machen. Dann merke ich als Leserin, dass das Ganze klare Abtrennungen von der Realität vorweist und erwarte keine Einhaltung wissenschaftlicher Grundlagen, obwohl ich ansonsten eher ein Fan der Hard-SF bin. Möchtest du allerdings eine möglichst realistische Welt darstellen, solltest du dich schon um die Details bemühen und Pannen vermeiden. Bei einem Science-Fiction-Buch würde es mich aufstoßen, wenn die Leute plötzlich im Weltraum atmen können und die Meteoriten von kleinen grünen Fischen bevölkert sind. Dasselbe gilt für die Bewohnbarkeit von Planeten und den Aufbau eines Sonnensystems.

Ich würde es keineswegs für abwegig halten keinen Hyperantrieb zu haben. Der würde bloß die Sachen verkomplizieren, weil sich dann die Frage stellt, warum deine Zivilisation noch nicht in fremde Systeme expandiert ist. Für interplanetare Reisen ist ein normaler Antrieb vollkommen ausreichend. Nicht unbedingt der, mit dem man die Leute auf den Mond befördert hat, aber es ist relativ einfach die heutigen Antriebe in der Fiktion zu verbessern, sodass die Reisezeiten zwischen den Planeten kürzer sind. Aus diesem Grund würde ich auf einen Hyperantrieb besser verzichten.

Für die Sonne würde ich einen schwachen G-Stern oder einen hellen K-Stern nehmen. Dieser wäre ein bisschen leuchtschwächer als unsere Sonne und das erklärt, warum zwei der inneren Planeten sich in der bewohnbaren Zone befinden. Du solltest bedenken, dass für die Entwicklung des fortgeschrittenen Lebens auf unserer Erde die Anwesenheit eines großen Mondes erforderlich war. Dieser stabilisiert das Klima und führt zu regelmäßigen Jahreszeiten. Deswegen solltest du dir unbedingt noch Gedanken um die Monde deiner beiden bewohnbaren Planeten machen. Sascha hat bereits die Schwerkraft erwähnt. Die wäre auf dem kleineren Planeten ein bisschen geringer als auf dem größeren. Alles hinter dem Planeten C hat eine sehr kalte Oberfäche. Und mit "sehr kalt" meine ich unter -100°C. Ich weiß nicht, ob das ein Problem für deine Geschichte darstellt.

Kashi

Zitat
Ich glaube, für die Besiedlung von außen nach innen ist das kein Grund. Wenn man interstellare Entfernungen überwinden kann, dann ist alles Interplanetare nur noch ein Katzensprung. Aber deshalb kann es ja trotzdem eine verlassene Kolonie geben. Für den Rest klingt das durchaus sinnig. Nimm halt ein Generationenschiff (oder auch mehrere, dann könnten verschiedene Siedlungen parallel entstanden sein), laß die Leute unterwegs noch was von ihrer Technologie vergessen, nach der Besiedlung haben sie auch erst mal was anderes im Kopf, und Du kannst die Raumfahrttechnologie noch ein ganzes Stück zurückwerfen. Grad so auf das Niveau, daß man Wochen zu einem anderen Planeten braucht. Oder wie's halt für Dein Szenario nötig ist. Technologische Rückschritte sind ja nun nichts Außergewöhnliches.

Hm, stimmt, gute Idee, danke!

Ich denke, ich bin mir jetzt zumindest im Klar(er)en, wie das Sonnsensystem aussehen soll, also nochmals herzlichen Dank an alle!

Auch wenn das Setting eher in Richtung Science Fantasy gehen wird, wollte ich mir wie gesagt nichts völlig Hanebüchenes ausdenken. Ich habe "Die zerbrochene Welt" zwar nicht gelesen, kenne es aber vom Hörensagen - in diese Richtung wollte ich jedenfalls nciht gehen.  ;D Ich geh dann mal in den Keller und bastel an meinem Sonnensystem weiter herum.

Hm kleine grüne Fische auf Meteoriten ...

Mithras

Solltest du dann Hilfe bei der Ausgestaltung deiner Flora und Fauna brauchen, darfst du dich gerne bei mir melden - mit Biologie kenne ich mich von Berufs wegen aus, und alternative Lebensformen zu erschaffen ist genau mein Ding! ;D

Ich persönlich finde alternative Sonnensysteme und mehrere bewohnbare Himmelskörper - ob diese nun im selben Sonnensystem liegen oder nicht - ja sehr interessant. Da viele Aspekte meiner Welt nur funktionieren können, wenn sie sich exakt wie unsere Erde verhält, ist mein Sonnensystem genau so ie unseres aufgebaut. Das ist natürlich etwas einengend, und wenn man wirklich etwas Alternatives unterbringen möchte, muss man auf andere Planeten/Monde ausweichen.

Gerade Rote Zwerge finde ich extrem interessant, da sich die zu ihnen gehörenden Planeten ja völlig anders verhalten. Die ausgebremste Rotation bewirkt schließlich nicht nur, dass nur die Randbereiche bewohnbar sind, sondern auch, dass die Winde ganz anders wehen, da sich so hohe Druckdifferenzen zwischen der sonnenzu- und -abgewandten Seite aufbauen, die auch relativ konstanz bleiben. Auf einer solchen Welt ginge es also permanent stürmisch zu, und da diese Winde von der sonnenabgewandten Wehen würden, wären sie entsprechen kalt.
Auf das Leben hätte das natürlich mehrere Auswirkungen. Da eben nur die Randbereiche bewohnbar sind, kann das ganze nur funktionieren, wenn wenn sich der Planet gar nicht mehr dreht, denn sollte er es doch tun, würde sich das Klima nahezu in allen bewohnbaren Regionen außer den Polen drastisch ändern und den meisten Arten ihre Lebensgrundlage entziehen. Andererseits wird so die Migration von Arten enorm erschwert, da nur ein schmaler Bereich überhaupt die Voraussetzungen erfüllt, dass eine solche erfolgen kann. Und wenn dort keine zusammenhängenden Lanmassen oder Seewege existieren - Pech gehabt. So könnten gerade die permanent wehehenden Winde einen wichtigen Motor in der Artverbreitung und Migration darstellen, doch im Großen und Ganzen dürften die existierenden Arten und Artengemeinschaften ziemlich einzigartig sein.
Dann kommt noch hinzu, dass sich alle Arten - vor allem aber die "Pflanzen", d. h. der Organismen, die so etwas wie Photosynthese betreiben - an die permanente Sonneneinstrahlung anpassen müssen. Lichtschutzmechanismen - evtl. sogar aktive Bewegungen von Pflanzenteilen oder Fortbewegung der gesamten Pflanze - sind da unabdingbar. Grün werden sie auch nicht sein, da das Spektrum eines Roten Zwerges natürlich ein gänzlich anderes ist.

Ich finde dieses Thema unglaublich spannend, weil es so viel Neuland für alternative Szenarien bietet. Man muss nur aufpassen, dass alles in sich Sinn ergibt. Ich zähle da eher zur Fraktion, die größtmögliche wissenschaftliche Exaktheit verlangt. Ich habe mal eine Kurzgeschichte über eine "Supererde" gelesen, die den zenfachen Erdradius besitzt. Auf den ersten Blick ist es zwar verlockend, einen Planeten zu erschaffen, der so viel größer ist als unsere Welt. Zehnfacher Erdradius - das bedeutet hundertfache Erdoberfläche und damit unvorstellbar viele/große Lebensräume. In vielen Regionen würde ein derart kontinentales Klima vorherrschen, dass Leben dort unmöglich wäre, während in Äuquatornähe praktisch unendlich viel Platz zur Verfügung steht.
Problem: Aus einem zehnfachen Erdradius folgt auch tausendfaches Erdvolumen. Bei annähernd gleicher Dichte der Materie zöge das die tausendfache Erdanziehung nach sich - was Leben, wie wir es kennen, praktisch unmöglich macht. Schreibt man sowas, erwarte ich, dass sich der Autor darüber Gedanken macht und es auf irgendeine Weise begründet, und bevor man wieder alles auf die Magie schiebt, würde ich generell darauf verzichten.

Ahneun

Hallo Kashi, sei gegrüßt!   :winke:

Wenn Du an Deinem Sonnensystem "herum bastelst" hätte ich hier eventuell noch eine Anmerkung;
Bei Allem was Du schreiben willst, kommt mir dabei der folgende Gedanke,
Je mehr Du die reale Welt (Astronomie / Weltraumforschung / Himmelsmechanik) in Dein Projekt einfließen lassen möchtest,
umso mehr verliert Dein Projekt an "SiFi"

An Hand der hier aufgeworfenen Problematiken stellst Du selbst fest, wie komplex das Projekt wird.

Ich sag immer;
"Du kannst sämtliche Gesetze missachten, wenn Du die Konsequenzen verträgst oder sogar duldest. Aber ein Gesetz kannst Du nicht ignorieren. Das ist das Naturgesetz!"

Ich meine damit, wenn Du die Naturgesetzte in Deinem Projekt beachten willst, kommst Du in ein Labyrinth
ohne Ausgang. Natürlich auf das Schreiben bezogen.
Inwieweit willst Du in die Materie eindringen?

Ich würde Dir sehr gern bei Deinem Projekt helfen,

LG
- Ein Diamant
ist