Seit Monaten suche ich nun nach einer detaillierten Ortsbeschreibung - mit geringem Erfolg! Google und Wiki sind nur bedingt hilfreich, und irgendwie trifft kein Eintrag den Kern der Sache... :-\
Da ich wohl nicht die Einzige bin, die solche Probleme hat, und wahrscheinlich auch nicht die Einzige, die nicht die Gelegenheit hat, mal eben zu Recherchezwecken rund um die Welt zu reisen, dachte ich, wir könnten vielleicht gegenseitig von unseren Reiseerfahrungen profitieren.
Dieser Thread soll also dazu gedacht sein, die Detailbeschreibungen von Orten zu erhalten, die im Internet nicht oder nur schwer zugänglich sind.
Im Moment suche ich also jemanden, der schon mal in Dublin war - im Nordteil der Stadt: Bezirk Arran Quay, Queen Street, Mary's Lane, Henrietta Street. Da ich sehr detaillierte Infos bräuchte, wären die Berichte von Leuten, die längere Zeit in der Gegend verbracht, oder einen guten Einblick in die Sozialstruktur der Stadt haben, natürlich besonders hilfreich.
Vielen lieben Dank schon mal im Voraus! :knuddel:
Hast du auch schon Google Street View versucht? Ich hab's gerade mal ausprobiert und stehe jetzt virtuell auf der Queen Street, Ecke King Street North. Oder brauchst du Infos, die darüber hinausgehen?
Bilder hab ich genug - sogar über das Interieur der Bar, in der meine Prota arbeitet; dafür ist google einfach perfekt :)
Aber ich bräuchte Infos über die soziale Struktur, den Geruch an verschiedenen Orten, etc.. Also nichts, bei dem Streetview mir helfen könnte :(
Also in Dublin war ich schon mal, jedoch nicht direkt im Nordbezirk. Mit soziaker Struktur kann ich dir nicht helfen, wie die Stadt aussieht, weißt du ja offenbar selbst, aber ich kann mal meine Eindrücke von Atmosphäre schildern, die die ganze Stadt vermittelt hat :)
Erst einmal: Es ist laut. Laut und voll. Selbst ohne Touristen ist es furchtbar vollgestopft. Stimmengewirr, Gelächter, Musik aus den Pubs, Autos Die Gerüche sind eigentlich wie in jeder Stadt auch ein Mischmasch aus Menschenansammlung, Essensdunst und halbwegs frischer Luft. Man wird regelrecht mit der Menge über die Straße geschoben, hat manchmal etwas Platzangst. Man fühlt sich wie in einer Kiste und wenn man nach oben schaut, öffnet sich der Himmel, der nach Freiheit aussieht... :wolke: Quasi wie eine ganz normale, deutsche Großstadt, nur mit mehr historischem Ambiente. Aber die Menschen, die ich in Dublin getroffen habe, waren durchweg freundlich (außer die, die, wie auch in Deutschland von A nach B gehetzt sind). Großstadtflair eben. Was den Nordbezirk angeht: Soweit ich mich entsinne ganz normale Mittelklasse (von weitem betrachtet; ich war nur einen Tag in Dublin).
Vielleicht konnte ich dir ja ein bisschen helfen.
Soll ich meine Cousinen und Cousins einfach mal fragen? Die kommen alle aus Dublin und leben dort, allerdings in Drimnagh, Cabra West etc. Aber so groß ist Dublin nicht, die kennen die Gegend sicher. Ich selbst war da im Norden noch nicht, wenn ich mich recht erinnere...
Huh, ich glaube, wenn du mehr als ein paar Szenen aus der Ecke brauchst, könnte das auch über Erklärungen schwer werden, wenn du so genau sein willst.
Aber du könntest Oblivion hier aus dem Forum mal anschreiben, sie hat einige Zeit in Irland verbraucht und war auch mehrmals für mehrere Tage in Dublin, soweit ich weiß. Wo genau weiß ich allerdings nicht.
@Nirathina: Vielen Dank für die Beschreibung deiner Eindrücke :vibes: Hört sich nach klaustrophobischen Zuständen an...
@Aqua: Das wäre großartig! Ich denke, wenn sie in der Stadt leben, kennen sie die soziale Strukutur mit Sicherheit - das würde mir waaaaahhnsinnig helfen :bittebittebitte: Schick dir gleich eine PM.
@Ryadne: Naja, dass es nicht einfach wird, dachte ich mir schon... Aber ich bin einfach zwanghaft perfektionistisch ::) Vielen Dank für den Tipp übrigens!
Aus meinem Kurzurlaub in Dublin hab ich noch sehr gut in Erinnerung, dass rote Fußgängerampeln hauptsächlich dazu da sind, das Stadtbild etwas bunter zu gestalten. Interessieren tun sich - so war zumindest mein Eindruck - nur (deutsche) Touristen dafür. Aber auch nur bei den ersten beiden Ampeln. :engel:
Zitat von: Pestillenzia am 18. März 2012, 08:02:27
Aus meinem Kurzurlaub in Dublin hab ich noch sehr gut in Erinnerung, dass rote Fußgängerampeln hauptsächlich dazu da sind, das Stadtbild etwas bunter zu gestalten. Interessieren tun sich - so war zumindest mein Eindruck - nur (deutsche) Touristen dafür. Aber auch nur bei den ersten beiden Ampeln. :engel:
Ich war ein paar Mal in Dublin und kann das so bestätigen :D An den roten Ampeln bin ich auch nur am Anfang stehen geblieben, aber das ist ja in London nicht anders ;)
Wirklich in die Nordbezirke gekommen bin ich allerdings nie. Ich hatte mal ein Hotel etwa einen halbstündigen Fußmasch südlich von Temple Bar und Grafton Street, und das war ziemlich interessant weil es weit ab vom Schuss lag und touristisch wenig erschlossen war. Am meisten erinnere ich mich an die asiatischen Take Aways an jeder Ecke.
@Pestillenzia & Steffi: Das mit den Fußgängerampeln ist eine interessante Anekdote - an die ich mich aus meiner Zeit in London schon garnicht mehr erinnert hab ;) Das lässt sich in den 530 Seiten bestimmt irgendwo einbauen...
Hast du mal überlegt, in die Bücher von Roddy Doyle und Peter Sheridan reinzulesen? Ich kann dir die genauen Stadtteile nicht sagen, aber beide Autoren haben viel aus dem Arbeitermilieu in Dublin geschrieben. Bei Roddy Doyle wäre das z.B. "The Commitments", "The Snapper", "Fish'n'Chips" und "Paddy Clarke Ha Ha" und bei Peter Sheridan "Forty Four: A Dublin Memoir" und "Big Fat Love". ;)
Von "The Commitments" gibt es auch eine sehenswerte Verfilmung. Falls du rankommen kannst du dir auch mal "Agnes Browne" ("Frauen unter sich") anschauen, der ebenfalls in diesen Dubliner Kreisen spielt ;) Eventuell gibt dir auch "Inside I'm Dancing" noch ein paar Ideen, wobei das Umfeld da nicht zentraler Angelpunkt der Handlung ist.
(Ich hab nen ganzes Regalfach bei mir für irische Literatur reserviert ;) )
Ja, hab ich - und Paddy Clarke steht sogar auf meinem Wunschzettel :); zusammen mit den Dubliners, New Dubliners, Henry der Held, Tatty, The journey home... Aber nur die letzten beiden sind annähernd zeitnah, soweit ich mich erinnern kann. Vor ein paar Monaten hab ich "Pride of Parnell Street" gelesen (was übrigens sehr gute und
ehrliche Einblicke in das Dublin der 90er gibt) und "Understanding Contemporary Ireland"- ich bräuchte aber definitiv brandaktuelle Infos, v. a. von der Zeit
nach der Wirtschaftskrise & auch Infos, die man wahrscheinlich nicht in Büchern findet :-\ Da hätte ich zur Not aber einen Spielraum, was künstlerische Freiheit angeht...
Was auch auf meiner Wunschliste steht, aber lange irre schwer zu beschaffen war:
The "Sunday Times" Guide to Secondary Schools in Ireland: The Definitive Guide for Parents . Ist wahrscheinlich das nächste Buch, das ich mir zu dem Thema zulegen werde.
Zitat(Ich hab nen ganzes Regalfach bei mir für irische Literatur reserviert ;) )
Kann ich gut verstehen :vibes:
Die Asche meiner Mutter ist eines meiner Lieblingsbücher!
Dank Aquamarin's tatkräftiger Hilfe :knuddel:, sind eigentlich alle meine Fragen für den Moment beantwortet. Falls sich aber noch jemand findet, der mir was über seine Eindrücke von Dublin mitteilen will oder sich an exotische Kleinigkeiten, etc. erinnert, seid ihr natürlich herzlichst eingeladen, euch ausführlich zu Wort zu melden - auch gerne per PM!
Danke nochmals an alle, die sich zum Thema Gedanken gemacht, und mir hilfreiche Tipps gegeben haben - Ihr seid spitze! :jau:
Mein aktuelles Projekt spielt in Costa Rica, hauptsächlich auf der Isla del Coco. Dank Google-Erth und Wikki, habe ich auch eine gute Vorstellung von den Orten, an denen mein Projekt spielt.
Was mir fehlt sind, persönliche Empfindungen, wie Gerüche und Geräusche.
Costa Rica und die Isla del Coco sind fast komplett von einem Regenwald bedeckt und ich war noch nie in einem Regenwald. :seufz:
Meine Prota geht auch in Puntarenas an Bord einer Jacht. In dem Hafen riecht es sicherlich nach Salzwasser, totem Fisch und Diesel, aber ich habe keine Ahnung nach was es noch 'schnuppern' könnte.
Ich suche jemanden der schon in Lateinamerika, oder in einem Regenwald, egal wo auf der Welt gewesen ist.
Im Voraus schon einmal vielen Dank für eure Antworten. :knuddel:
Hallo Alessa,
auf der Isla del Coco war ich nicht, aber wir haben 2005 eine Rundreise per Jeep durch Costa Rica gemacht und dabei einige der grandiosen Nationalparks besucht, für die das Land berühmt ist.
Meinem Empfinden nach war der Regenwald fast ein Overload für die Sinne. Um mich herum eine unendliche Vielfalt von Grün: Pflanzen, Orchideen, Bäume, ausufernde Natur und ein ständiges, leises Hintergrundgeräusch vom Rascheln des Windes in den Baumkronen. Dazu das Zirpen von Zikaden oder ähnlichen Insekten (keine Ahnung, was da alles um uns herum kreuchte und fleuchte - manches will man nicht wissen), Vögel zwitschern, keckern oder singen, ab und an schreit ein Brüllaffe... vor allem die Brüllaffen sind eine ganz eigene Erfahrung. Wenn man das als dschungelunerfahrener Europäer (wie wir es waren) hört, klingt das vor allem nachts wirklich unheimlich. Und unglaublich laut! Haben sich die Viecher das Dach deiner Unterkunft als Übernachtungsplatz auserkoren, kannst du Schlafen vergessen, so lange die nicht ebenfalls pennen.
Aber zurück in den Dschungel: auf der Walking-Tour durch den Dschungel krachte ab und an immer mal wieder irgendwo ein Ast. Das Laubdach war meist so dicht, dass der Himmel so gut wie immer grün war und die Sonne nur an ganz wenigen Stellen zu sehen. Meist nur dann, wenn ein Baumriese umgestürzt war und eine Schneise gerissen hatte.
Wenn es regnete, hörte man zuerst nur, wie der Regen auf die Blätter der Baumkronen ganz oben fiel. Ganz langsam nahm das Prasseln dann zu, als das Wasser von den oberen Blättern immer weiter nach unten auf darunter liegende Blätter tropfte, und mit der Zeit wurde es wirklich laut. Ohne Regenklamotten bist du dann nach wenigen Minuten vollkommen durchnässt, es fühlt sich dann wirklich wie eine Dusche an.
An feuchten Stellen schmatzt der Boden, wenn deine Schuhe sich in den Schlamm graben. Immer wieder kommst du an kleine Rinnsale oder Bäche, die munter vor sich hin plätschern und dir die Schuhe einweichen, so dass anschließend jeder Schritt von einem Quietschen oder Schmatzen der nassen Wanderstiefel begleitet wird.
Die Augen sind fast schon überfordert von den unendlichen Schattierungen an Grün in allen Formen und Größenordnungen. Wo wir nur eine "grüne Wand" vor uns sahen, wiesen uns die Guides immer wieder geduldig auf regungslos auf einem riesigen Blatt verharrende Gottesanbeterinnen hin, auf träge Chamäleons und seltene Vögel. Am Boden zeigten sie uns unwirklich bunte Frösche sowie viele andere Insekten und Kleintiere. Vor allem die Falter und Schmetterlinge fand ich faszinierend und am beeindruckendsten den Blue Monarch, der eigentlich gar nicht blau ist.
Auch der Geruchssinn kommt nicht zu kurz. Während der Regenzeit - Green Season in Costa Rica - ist es im Regenwald meist dampfig. Überall wehen dich erdige Gerüche an, feuchte Erde, verrottende Blätter am Boden, manchmal roch es unglaublich frisch, wie eine frisch gemähte Wiese. Hält man das Riechorgan nahe an eine Orchidee, kann man in betörend süßlichen Düften schwelgen.
Wie gesagt, ein Overload für die Sinne und ein unvergessliches Erlebnis.
Hallo Tokanda,
ein ganz dicken :knuddel: für deine Beschreibung von Costa Rica. Ich freue mich gerade riesig, vielen Dank. :vibes:
Deine Eindrücke helfen mir ein ganzes Stück weiter. Endlich habe ich eine wirkliche Vorstellung vom Regenwald, bisher war es immer nur ein zusammenkratzen aus meinen Erinnerungen von Doku-Sendungen.
Sicher, ich habe mir auch viele Bilder von Costa Rica angesehen (und bin seit dem nur am schwärem für das Land), aber auch wenn die Bilder voller Farben sind, ist es nichts was man mit eigenen Augen gesehen hat. Costa Rica steht zwar nun ganz oben auf meiner Liste, der Länder die ich gerne einmal besuchen würde, aber so schnell werd ich da nicht hin kommen, vielleicht auch nie. Nun, abwarten.
Ein riesen Dankeschön an dich. :knuddel:
LG
Alessa
Gern geschehen! :)
Costa Rica ist wirklich ein unglaubliches Land, manche meinen ja, es wäre gar nicht wirklich Südamerika, weil viel zu "reich" im Gegensatz zu manch anderen südamerikanischen Ländern. Na gut, ist ja eigentlich auch Mittelamerika...
Was ich unglaublich beeindruckend und berührend fand, war die Lebensfreude der Ticos, wie sie sich selbst nennen. Auch wenn so gut wie niemand dort englisch spricht und wir kein Wort spanisch konnten, immer wurden wir mit einem Lächeln bedacht und man bemühte sich mit Händen und Füßen (metaphorisch gesprochen), uns weiterzuhelfen, wenn wir uns verfahren hatten.
Auch eine ganz eigene Erfahrung war, dass wir auf dem Weg zu der Lodge an der Pazifikküste mit dem Jeep Flüsse durchqueren mussten. Als wir das erste Mal am Ufer standen, an dem die Fahrspur endete und das gegenüberliegende Ufer 50 Meter weit entfernt lag, dazwischen nur Wasser, haben wir echt schwer geschluckt... Aber nach den ersten paar Mal macht es dann richtig Spaß! ;D
Zitat von: Tokanda am 21. März 2012, 11:23:15
Gern geschehen! :)
Costa Rica ist wirklich ein unglaubliches Land, manche meinen ja, es wäre gar nicht wirklich Südamerika, weil viel zu "reich" im Gegensatz zu manch anderen südamerikanischen Ländern. Na gut, ist ja eigentlich auch Mittelamerika...
:hmmm: Vielleicht auch, weil es politisch sehr stabil ist. Das Land hat ja seit Mitte des 19. Jahrhunderts eine Demokratie und das ist auch selten in den Mittel/Südamerikanischen Ländern.
Zitat von: Tokanda am 21. März 2012, 11:23:15
Was ich unglaublich beeindruckend und berührend fand, war die Lebensfreude der Ticos, wie sie sich selbst nennen. Auch wenn so gut wie niemand dort englisch spricht und wir kein Wort spanisch konnten, immer wurden wir mit einem Lächeln bedacht und man bemühte sich mit Händen und Füßen (metaphorisch gesprochen), uns weiterzuhelfen, wenn wir uns verfahren hatten.
Bei all meinen Nachforschungen bin ich immer wieder darauf gestoßen, dass die Ticos wahnsinnig freundlich sind. Ihre positive Lebenseinstellung kommt ja auch in dem Spruch "Pura Vida!" rüber, der so viel wie das pure/reine Leben bedeutet. Sie sollen sich mit diesem Spruch auch begrüßen, bin mir aber nicht sicher, ob das tatsächlich so ist. ???
Zitat von: Tokanda am 21. März 2012, 11:23:15
Auch eine ganz eigene Erfahrung war, dass wir auf dem Weg zu der Lodge an der Pazifikküste mit dem Jeep Flüsse durchqueren mussten. Als wir das erste Mal am Ufer standen, an dem die Fahrspur endete und das gegenüberliegende Ufer 50 Meter weit entfernt lag, dazwischen nur Wasser, haben wir echt schwer geschluckt... Aber nach den ersten paar Mal macht es dann richtig Spaß! ;D
Das kann ich nachvollziehen, für mich wäre das auch eine unglaubliche Erfahrung, die vergisst man niemals wieder. :D
Zitat von: Alessa am 21. März 2012, 18:34:29
:hmmm: Vielleicht auch, weil es politisch sehr stabil ist. Das Land hat ja seit Mitte des 19. Jahrhunderts eine Demokratie und das ist auch selten in den Mittel/Südamerikanischen Ländern.
Liegt vermutlich auch daran, dass Costa Rica kaum Geld für Militär ausgibt, sondern unglaublich viel in Bildung investiert. Mit dem Effekt, dass beispielsweise das Gesundheitssystem in Vergleich zu anderen mittel- und südamerikanischen Ländern überragend gut ist. Sogar so gut, dass viele Nordamerikaner nach Costa Rica reisen, um sich dort (zahn-)medizinisch behandeln zu lassen, weil die Leistungen dort viel günstiger sind als in den USA und vom Qualitätsstandard angeblich ebenbürtig.
Zitat von: Alessa am 21. März 2012, 18:34:29
Bei all meinen Nachforschungen bin ich immer wieder darauf gestoßen, dass die Ticos wahnsinnig freundlich sind. Ihre positive Lebenseinstellung kommt ja auch in dem Spruch "Pura Vida!" rüber, der so viel wie das pure/reine Leben bedeutet. Sie sollen sich mit diesem Spruch auch begrüßen, bin mir aber nicht sicher, ob das tatsächlich so ist. ???
Ob sie sich wirklich so begrüßen, weiß ich auch nicht. Wir hatten zwar Kontakt mit einigen Ticos, die allerdings mehr einen US-amerikanisch lockeren (Begrüßungs-)Stil pflegten und meist einfach "Hello" oder "Hi" sagten. Ein "pura vida" schallte uns nirgendwo entgegen - schade eigentlich. Allerdings haben wir uns T-Shirts mit dem Spruch als Souvenir gekauft... ;)
Hi Alessa,
Ich fahr nächste Woche für ein paar Tage in den ecuadorianischen Dschungel, danach kann ich vielleicht auch helfen - wobei Tokanda ja schon sehr ausführlich geantwortet hat. Sag Bescheid, wenn du irgendeine ganz bestimmte Situation brauchst, dann achte ich da besonders drauf ;)
Der letzte Yachthafen, in dem ich war, war vor 1 Monat auf den Galapagos Inseln, das ist natürlich recht speziell, vor allem weil es dort auch nach Seehundurin riecht, was wohl eher ungewöhnlich ist für einen Hafen. Ansonsten ist es an Land sehr betriebsam, immer wieder fahren kleine Pangaboote zu den Booten im Hafen, mit Besitzern oder Touris an Bord. Sogar in der Nacht läuft der Betrieb, vor allem wenn eins der größeren Kreuzfahrtschiffe einläuft (die haben bis zu 150 Personen an Bord, sind also vergleichsweise klein zu den europäischen Superkreuzern). Die Schiffe ankern alle im Wasser, im Gegensatz zu europ. Yachthäfen gibt es keine eigenen Anlegstege, hier wäre ganz interessant zu vergleichen, wie das in Costa Rica ist... Der Hafen in Puerto Ayora ist halt für alle Schiffe und nicht speziell für Yachten. Hab auch mitgekriegt, wie eins der Pangas im Dunkeln aus Versehen die falsche Yacht angesteuert hat und danach weitersuchen musste, welches der vielen Schiffe denn jetzt dasjenige ist - herrliche, südamerikanische Verpeiltheit :) Das könnte ich mir in jedem Land in Südamerika vorstellen...
Auf den Stegen sonnen sich Seehunde, Meeresvögel sind ständig zu sehen, ab und zu schlängelt sich eine Meeresechse durch das Wasser - sehr spezifisch, wie schon gesagt. Nach Diesel hat es kaum gerochen, da der Wind das schnell wegträgt, größtenteils hast du wirklich die salzige Seeluft in der Nase und die Sonne brennt dermaßen vom Himmel, dass du dich lieber in die schattigen Ecken verdrückst.
Zu der südamerikanischen Art gehört dann eben auch, dass ein Panga mit Gästen ablegt, die Schiffswesten mit an Bord, aber keiner zieht sie an, weil es keinen interessiert. All diese kleinen Eigenheiten könnte man vielleicht einbringen, diese kulturelle Bereitschaft, fünf einfach mal gerade sein zu lassen, eine gewisse "Ach, das passt schon"-Mentalität, ohne im Vorraus zu planen, ohne auch nur einen Schritt weiterzudenken, als nötig. Das spiegelt sich eben auch in der Organisation widerund bestimmt auch in Yachthäfen.
LG Nayoni
@Alessa: ich war zwar noch nie im Regenwald... aber wie sieht es denn mit einem Besuch im Regenwaldhaus eines Zoos aus? Vielleicht hast du ja einen Zoo in der Nähe, der das bietet, würde ich mal in Bezug auf Luftfeuchtigkeit und Geräusche in Betracht ziehen. Auch wenn es natürlich nicht die genaue Atmosphäre wiederspiegeln kann, wäre das doch eine Idee.
Ich habe gesucht und zwei vielleicht für Dich hilfreiche Videos gefunden:
3Sat-Reportage: http://youtu.be/PEf7mawAwU0
Arte: Kongo-Regenwald: http://youtu.be/lZdnBWG-0cw
Ich weiß, es sind wieder nur Dokus, aber gerade beim Kongo-Film fand ich, daß der recht "dicht dran" ist (wenngleich ein wenig reißerisch).
Zitat von: Moni am 24. März 2012, 14:27:37
@Alessa: ich war zwar noch nie im Regenwald... aber wie sieht es denn mit einem Besuch im Regenwaldhaus eines Zoos aus? Vielleicht hast du ja einen Zoo in der Nähe, der das bietet, würde ich mal in Bezug auf Luftfeuchtigkeit und Geräusche in Betracht ziehen. Auch wenn es natürlich nicht die genaue Atmosphäre wiederspiegeln kann, wäre das doch eine Idee.
Luftfeuchtigkeit ist ein gutes Thema, gerade auch in Bezug auf Costa Rica, dessen eine Küste karibisches und die andere pazifisches Klima besitzt. Ein Beispiel: auf der Karibikseite war es meist so, dass man sich nach dem Duschen das Handtuch zum Abtrocknen schnappte und feststellen musste, dass das Ding ja schon nass war... Auf der Karibikseite ist die Luftfeuchtigkeit vor allem in der Regenzeit (in unseren Sommermonaten) so hoch, dass das frisch angezogene T-Shirt im Nu am Körper klebt. Nicht laminierte Karten in Restaurants fühlten sich meist ziemlich "pappig" an und man schwitzt eigentlich ständig, zu jeder Tages- oder Nachtzeit.
Auf der Pazifikseite ist es im Gegensatz dazu regelrecht trocken und - soweit ich mich erinnern kann- es geht dort meist ein leichter Wind, zumindest an der Küste. Dein Roman spielt ja dort, wäre also eventuell auch ein beachtenswerter Punkt.
Hallo ihr Lieben,
vielen Dank für eure Hinweise und Links. :knuddel:
Speziell ist es so, dass meine Prota mitten in der Nacht in Costa Ricas Hauptstadt landet und von dort aus nach Puntarenas fährt. Da die Farht in etwa 1,5 Stunden dauert ist es füher Morgen, wenn sie in der Hafenstadt ankommt (sprich so gegen 4 Uhr). Ich denke, dass sicher um diese Zeit die Fischer ablegen und von daher bestimmt im Hafen schon Trubel herrscht, kann das aber nicht sagen. Der Hafen in Puntarenas war früher der größte in Costa Rica, hat aber an Bedeutung verloren, da in der Nähe ein neuer Hafen eröffnet(?) wurde. In Puntarenas legen zwar noch Kreuzfahrtschiffe an, aber ich denke, dass die Passagiere um diese Uhrzeit noch schlafen werden.
Bei meinen Recherchen über Puntarenas wurde immer wieder betont, wie schwül es in dem Ort ist, weshalb ich nun ein wenig verwirrt bin. Vielleicht liegt es auch an der Regenzeit. Meine Prota reist Mitte November nach Costa Rica.
Im Internet bin ich auch auf einen Reisebericht einer Tauchgruppe gestoßen. Die Kokos-Insel zählt laut der Meinungen die ich gelesen habe, zu den 10 besten Tauchplätzen der Welt. Jedenfalls haben diese immer wieder betont, wie feucht es auf der Insel ist. Ständig tropfte es von den Baumriesen und ein stetiger Wasserfluss spülte die Wege aus. Darum nehme ich an, dass es auf der Insel auch sehr feucht und schwül ist. Auch wurde gesagt, dass auf der Insel die Regenzeit anders ist, wie in Costa Rica selbst.
Was mir von der Insel fehlt sind Tiere und Pflanzen. Einige Vogelarten die dort leben habe ich gefunden und auch, dass frühere Bewohner auf die Insel Ratten, Schweine und Ziegen sowie Kaffeepflanzen eingeschleppt haben. Allerdings weiß ich nicht, ob es dort Brüllaffen oder andere Säugetiere gibt. Dazu konnte ich leider nichts spezielles finden.
Vor einiger Zeit war ich im Leipziger Zoo und kann mich noch gut an die Orchideen und Bromelien erinneren, die in den Astgabeln wuchsen. Da ich vor einigen Jahren zur Regenzeit (würde ich nie wieder tun) in Thailand war, weiß ich, wie es sich anfühlt, wenn man pures Wasser einatmet. :o
In der ersten Nacht haben wir unser Badehandtücher auf den Balkon gehängt, haben wir nicht noch einmal getan. Sie waren am nächsten morgen komplett nass.
Mein Problem bei der Isla del Coco ist, dass die Insel als einzige im Pazifischen Ozean einen Regenwald besitzt und es hier spezielle endemische Pflanzen und Tiere gibt. Daher bin ich mir sehr unsicher, ob ich hier den Regenwald Costa Ricas als Grundlage nehmen kann.
Einige Seiten über die Insel habe ich gefunden, interessant war vor allem die Internetseite der Biologen die auf der Insel Forschung betreiben. Allerdings ist die Seite auf Spanisch (war nicht anders zu erwarten) und meine Spanischkenntisse sind null. :seufz: Die Übersetzung brachte mir viele neue Informationen, allerdings war es auch manchmal so, dass ich nicht wusste, wie ich die Übersetzung verstehen sollte. :brüll:
Zitat von: Alessa am 29. März 2012, 10:29:59
Bei meinen Recherchen über Puntarenas wurde immer wieder betont, wie schwül es in dem Ort ist, weshalb ich nun ein wenig verwirrt bin. Vielleicht liegt es auch an der Regenzeit. Meine Prota reist Mitte November nach Costa Rica.
Tut mir leid, wollte dich nicht verwirren! :versteck:
Auch in Puntarenas ist die Luftfeuchtigkeit im Vergleich zu unserem europäischen Klima mit Sicherheit deutlich höher und man kann das auch bestimmt als schwül bezeichnen. Mit "relativ trocken" meinte ich nur den Gegensatz zu den klimatischen Verhältnissen an der Ostküste von Costa Rica. Dort ist es ziemlich genau so wie in Thailand in der Regenzeit. Wie du unten ja schon beschrieben hast.
Wir waren damals im August 2005 und mir fiel eben noch etwas dazu ein. Das war das Jahr, in dem der Hurrikan Katrina New Orleans verwüstete. Ausläufer haben wir damals sogar an der Westküste mitbekommen, vielleicht kommt es daher, dass in meiner Erinnerung die Westküste als ständig windig verankert ist.
Zitat von: Alessa am 29. März 2012, 10:29:59
Im Internet bin ich auch auf einen Reisebericht einer Tauchgruppe gestoßen. Die Kokos-Insel zählt laut der Meinungen die ich gelesen habe, zu den 10 besten Tauchplätzen der Welt. Jedenfalls haben diese immer wieder betont, wie feucht es auf der Insel ist. Ständig tropfte es von den Baumriesen und ein stetiger Wasserfluss spülte die Wege aus. Darum nehme ich an, dass es auf der Insel auch sehr feucht und schwül ist. Auch wurde gesagt, dass auf der Insel die Regenzeit anders ist, wie in Costa Rica selbst.
Kann ich mir gut vorstellen, die Insel liegt ja ein gutes Stück vor der Küste. Meine Erfahrungen beziehen sich ausschließlich auf das Festland.
Zitat von: Alessa am 29. März 2012, 10:29:59
Da ich vor einigen Jahren zur Regenzeit (würde ich nie wieder tun) in Thailand war, weiß ich, wie es sich anfühlt, wenn man pures Wasser einatmet. :o
In der ersten Nacht haben wir unser Badehandtücher auf den Balkon gehängt, haben wir nicht noch einmal getan. Sie waren am nächsten morgen komplett nass.
Dann weist du ja, was ich meine. ;D
Zitat von: Tokanda am 29. März 2012, 12:17:35
Tut mir leid, wollte dich nicht verwirren! :versteck:
Auch in Puntarenas ist die Luftfeuchtigkeit im Vergleich zu unserem europäischen Klima mit Sicherheit deutlich höher und man kann das auch bestimmt als schwül bezeichnen. Mit "relativ trocken" meinte ich nur den Gegensatz zu den klimatischen Verhältnissen an der Ostküste von Costa Rica. Dort ist es ziemlich genau so wie in Thailand in der Regenzeit. Wie du unten ja schon beschrieben hast.
Wir waren damals im August 2005 und mir fiel eben noch etwas dazu ein. Das war das Jahr, in dem der Hurrikan Katrina New Orleans verwüstete. Ausläufer haben wir damals sogar an der Westküste mitbekommen, vielleicht kommt es daher, dass in meiner Erinnerung die Westküste als ständig windig verankert ist.
Oh, ach so, mit der Ostküste habe ich mich wenig beschäftigt. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass es dort wie in Thailand ist. Aber ich denke, für meine Prota, die ja aus Washington stammt, ist es in Puntarenas und auf der Kokos-Insel Saunawetter. ;)
LG
Alessa
Hallo Alessa,
habe eben gesehen, dass heute Abend um 20:15 Uhr auf WDR eine Doku über die Isla de Coco kommt, wenn ich die spärlichen Infos unserer TV-Zeitschrift richtig deute. Vielleicht findest du da noch ein paar interessante Infos, die du in deine Geschichte einfließen lassen kannst.
LG,
Tokanda
Hallo Tokanda,
herzlichen Dank für die Info! :knuddel:
Die Doku werde ich mir natürlich anschauen, bin schon ganz hibbelig. Endlich einmal Livebilder von der Insel, von der ich bisher nur Fotos gesehen habe. :wolke:
Der Bericht wird mir mein Gefühl für die Kokos-Insel sicherlich intensivieren. Trotz der vielen Infos die ich mir aus dem Netz geholt habe, ist sie ja bis dato immer nur ein Puzzel aus Fotos geblieben.
Liebe Grüße
Alessa
Zitat von: Alessa am 08. Mai 2012, 19:19:58
Hallo Tokanda,
herzlichen Dank für die Info und dafür, dass du an mich gedacht hast, als du die Doku in der Zeitschrift entdeckt hast! :knuddel:
Die Doku werde ich mir natürlich anschauen, bin schon ganz hibbelig. Endlich einmal Livebilder von der Insel, von der ich bisher nur Fotos gesehen habe. :wolke:
Der Bericht wird mir mein Gefühl für die Kokos-Insel sicherlich intensivieren. Trotz der vielen Infos die ich mir aus dem Netz geholt habe, ist sie ja bis dato immer nur ein Puzzel aus Fotos geblieben.
Liebe Grüße
Alessa
Nachdem ich gerade lange nach dem Thread gesucht habe, werde ich ihn jetzt gleich mal wieder hervorkramen. Ich bräuchte nämlich dringend Reiseeindrücke von Glasgow, Schottland und den Highlands. Das Buch wird hauptsächlich in einem Highland-Dorf spielen, aber meine Prota soll aus Glasgow kommen und ein paar Beschreibungen oder Besonderheiten oder eben das "Feeling" würde ich gern einstreuen. Ich war leider noch nie in Schottland und werde wohl auch so bald nicht hinkommen, deshalb würde ich mich über Hilfe sehr freuen. :)
Ich war vor ein paar Jahren u.a. mal in Glasgow. Von Besonderheiten kann ich jetzt spontan nichts berichten, aber an ein bestimmtes "Feeling" erinnere ich mich noch, als wärs gestern gewesen, vielleicht hilft dir das ja irgendwie weiter.
Generell fand ich die Stadt (ich war "nur" im Zentrum) nämlich ein bisschen grottig muss ich zugeben.
Mitten in der Stadt gibt es Straßen, bei denen mir beim Entlanggehen ernsthaft unwohl wurde. Nicht, weil da jetzt komische Gestalten rumgehangen wären, aber so einsame, dunkle Gässchen... Machte so den Eindruck von Hinterhofgassen aus US-Filmen, wo die ganzen bösen Buben ihren Opfern auflauern ;)
Bei einer Straße bin ich eiskalt wieder umgekehrt, weil ich mich nicht getraut hab, da runterzugehen (und ich bin echt kein schreckhafter Mensch), obwohl sie eigentlich direkt von der Hauptstraße abgegangen ist.
Genau diese Straße war dann aber wie sich herausstellte wirklich der einzige Weg für mich... na ja, ich habs überlebt.
Nachts war dann allerdings genau soviel los, wie in jeder anderen größeren Stadt auch, das war für mich wieder "normal". Viele Studenten von der Uni usw.
Wenn du irgendwas bestimmtes wissen willst, könnte ich dir anbieten, dass ich bei einer Freundin von mir nachfrage, die wohnt & arbeitet in Glasgow.
Ich habe vor ein paar Jahren den West Highland Way gemacht und könnte bei Bedarf mal mein Reisetagebuch und alte Fotos raussuchen, um mein Gedächtnis aufzufrischen, wenn dir das was hilft, Kati. :)
Malinche, das wäre großartig. :)
Merwyn: Danke schonmal für die Eindrücke. :)
Glasgow. Ich liebe Glasgow. Ich war zwei Mal dort, 2003 die Ecke. DIe genauen Daten müsste ich nachsehen ;).
Es ist eine Stadt mit einem ganz eigenen Charme. Sie hat etwas Heruntergekommenes, viel alte, zerfallene Industrie. Man merkt, dass es mal eine Arbeiterstadt war, die einen extremen wirtschaftlichen Niedergang erlebt hat. In den letzten Jahren kamen dann die Kreativen, so dass ich die Stadt zwar als stellenweise zerfallen, aber insgesamt lebendig erlebt habe. Die Fußgängerzone/Queen Street ist super zum Shoppen, es gibt dort ein recht großes Shopping Center - Buchanan Street Center, glaube ich - in dem man wunderbar Geld lassen konnte. Abends feiern war auch in Ordnung, wobei zum Feiern Aberdeen wirklich besser ist. Toll ist das technische Museum von Glasgow. Das ist so ausgestaltet, dass es sogar ich als Nichttechniker toll fand -viele Knöpfe zum Ausprobieren.
Ebenfalls in Erinnerung geblieben ist mir, dass Glasgow eine hügelige Stadt war. Zu unserer Jugendherberge mussten wir gefühlte Ewigkeiten nach oben laufen, und zwar ziemlich steil. Dafür hatte man von oben einen tollen Blick über Stadt und Fluss. Am Fluss kann ich mich vor allem an Hafenkräne erinnern.
Gerade im Vergleich zu Edinburgh fand ich Glasgow immer "echter". Edinburgh ist ein Museum, mit vielen Pubs, viel Mittelalterflair und dem ganzen Tamtam. Glasgow ist hart, lebendig und stolz. Die Glasgower waren supernett, aber etwas eigen. Im jugendlichen Leichtsinn fand ich es einfach nur schön dort. Dass Glasgow angeblich noch gefährlicher ist als Aberdeen, wurde mir erst im Nachhinein erzählt. Ich fand es toll dort, sehr schön und einfach nur lebendig.
Freunde haben uns auch erzählt, dass die Religionszugehörigkeit eine Rolle spielt. Je nachdem ist man auch Anhänger der Rangers oder von Celtic Glasgow - wobei die Religionszugehörigkeit der Teams in den letzten Jahren wohl ironischerweise mehrheitlich anders war als die der jeweiligen Anhänger. Ich bekomme nur leider nicht mehr hin, welcher der beiden Vereine nun von den Katholiken bevorzugt wurde ;).
So, und zu den Highlands: viele, viele Mücken. Kleine, fiese Stechmücken, die in Schwärmen auftreten und nicht mehr weggehen. Wir hatten Glück und gerieten nur einmal in deren Fänge. Außerdem gibt es quasi überall Wasser, und wenn man beim Wandern nicht aufpasst, tritt man in kleine Tümpel oder Bächlein, die sich unter dem Heidekraut verbergen. Das Heidekraut an sich ist relativ stachelig, aber wenn man genau in die Heidekrautbuschen tritt, kann man auch querfeldein halbwegs bequem laufen, ohne sich dabei allzu nass zu machen. Das Wasser schmeckt aus jeder Quelle anders, häufig sehr eisenhaltig. Regen hatten wir quasi gar keinen, dazu kann ich also nichts sagen. Dafür tolle Ausblicke ;). Zelten an einem Loch ist etwas ganz besonderes...
Wenn du noch mehr Eindrücke brauchst, zum Beispiel zu einem spezielleren Ort in den Highlands, melde dich. Ich bin einmal rund um Schottland gereist (Glasgow, Oban, Inverness, Aberdeen, Edinburgh, diese Route), und einmal quer durch die Highlands... ist zwar schon zehn Jahre her, aber so viel hat sich nicht verändert, hoffe ich ;).
Ich war bisher fünfmal in Schottland, einmal per Fahrrad, zweimal mit dem Auto und zweimal mit Rucksack und Zelt. Was Glasgow angeht, kann ich Snö ganz und gar zustimmen. Wobei die Glaswegians unheimlich freundlich sind und die "Problemzonen" ihrer Stadt genau kennen.
Als meine Freundin und ich mit unseren Fahrrädern ziemlich verloren am Straßenrand standen, quietschten auf einmal Reifen neben uns. Ein Auto hielt und ein Mann so um die 50 sprang heraus und sagte "You seem lost, girls". Es war ein Taxifahrer und er hat uns einen Weg durch die Stadt zu unserem B&B beschrieben, der uns um die schlimmsten Ecken herumführte. Dabei hat er uns auch von der Rivalität zwischen den Celtic- und den Rangers-Fans erzählt und noch so einiges mehr.
Glasgow hat aber auch eine großartige (Kunst-)Sammlung, die Burrell Collection im Pollok Country Park. Da gibt es von der Ritterrüstung bis hin zu Figuren von Rodin ("Der Denker") so ziemlich alles.
Und abends in der Kneipe ist es ganz normal, dass man sich zu Wildfremden an einen Tisch setzt (mein Mann und ich wurden sogar an einen Tisch gewunken, weil dort noch zwei Plätze frei waren) und einer nach dem anderen eine Runde schmeißt.
Mein Mann hat einen guten Bekannten, einen echten Highlander, sprich er ist mitten in den Highlands geboren und wohnt dort Zeit seines Lebens. Er ist Traditionalist durch und durch, trägt nur Kilt (er hat keine Hosen) und erkennt Elizabeth I nicht an, weshalb Elizabeth II für ihn Elizabeth I ist. Ein echtes Original eben. Wir haben einige Nächte bei ihm verbracht und andere Originale wie "Drunken Duncan" kennen gelernt. Whisky vor dem Frühstück ist kein Klischee... :gähn:
Auch für mich gilt: wenn Du Fotos brauchst oder sonstige Infos - melde Dich einfach.
Ihr seid wunderbar. :knuddel: Snö, besonders die Sache mit den Mücken und dem Moos finde ich genial, an sowas hätte ich niemals gedacht. Mich würde prinzipiell noch Inverness interessieren, allerdings wegen eines anderen Projektes. Auf alle Fälle schonmal danke an euch beide. :knuddel: Das löst schonmal eine ganze Menge an Ideen aus.
In Inverness war ich, aber das ist mittlerweile auch schon 10 Jahre her. Woran ich mich erinnern kann, ist, dass es sich um ein sehr kleines, schon fast ausgestorbenes Städtchen handelt, sobald man das Zentrum verlassen hat. Die meisten Touristen kommen dorthin, um eigentlich weiterzureisen, nach Loch Ness oder zu den Orkney Islands zum Beispiel. Es ist sehr nett und hübsch dort, aber ansonsten ist nicht viel los. Die Leute waren aber alle sehr freundlich, soweit ich mich erinnere. :) Kann leider nicht mehr dazu sagen, wir waren nur einen Tag oder so dort.