Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum

Handwerkliches => Wie nenn ich nur...? => Das Sprachbastelboard => Archiv: Wie nenn ich nur...? => Thema gestartet von: Sonnenblumenfee am 07. August 2011, 17:06:23

Titel: ... das Gegenteil von Nekromantik?
Beitrag von: Sonnenblumenfee am 07. August 2011, 17:06:23
Hallo zusammen,

einer der Charas aus meinem neuen Projekt hat mir vor ein paar Tagen eröffnet, dass er Nekromant ist. Das bedeutet im Rahmen dieses Projekts dass er neben der klassischen Nekromantik (also der Totenbeschwörung), alle "toten" (=nicht lebenden) Gegenstände wie z.B. Stein, Plastik, Metall manipulieren, bewegen, beschwören und verzaubern kann.

Als Gegenstück zu dieser Nekromantik soll es dann eben die Magie geben, die sich nur auf Lebendes, also Tiere, Menschen, Pflanzen bezieht. Jetzt brauche ich einen schönen Namen dafür und mir will partout nichts einfallen.

Schön wäre es, wenn der Name sich auch aus altgriechischen und/oder lateinischen Begriffen zusammensetzen würde.

Ich hoffe, ihr könnt mir helfen.

LG
Sonnenblumenfee
Titel: Re: ... das Gegenteil von Nekromantik?
Beitrag von: der Rabe am 07. August 2011, 17:12:22
Die Entsprechung müsste dann wohl "Zoemantik" oder "Vivimantik" sein. Hört sich beides aber irgendwie... hmm an.  :P
Titel: Re: ... das Gegenteil von Nekromantik?
Beitrag von: Ary am 07. August 2011, 17:12:48
Das exakte Gegenstück wäre wohl "Biomantie" - altgriechisch nekros ist Tod, bios Leben. Klingt aber vielleicht ein bisschen arg wissenschaftlich. In was für eine Welt muss das passen? Fantasy, SciFi, Urban?
Titel: Re: ... das Gegenteil von Nekromantik?
Beitrag von: Sonnenblumenfee am 07. August 2011, 17:16:12
Zitat von: Aryana am 07. August 2011, 17:12:48
Klingt aber vielleicht ein bisschen arg wissenschaftlich. In was für eine Welt muss das passen? Fantasy, SciFi, Urban?
Setting ist spätes 19. Jahrhundert in Deutschland

Es muss auch nicht unbedingt das genaue Gegenstück zu Nekromantie/Nekromantik (ist eigentlich eines davon "richtiger"? Im Internet findet man beides) sein, nur halt irgendwie passen...
Titel: Re: ... das Gegenteil von Nekromantik?
Beitrag von: Ary am 07. August 2011, 17:27:04
Ich weiß nicht. Vom Sprach/Klanggefühl ist mir die Nekromantie lieber als die Nekromantik, aber ich glaube, keines von beiden ist falsch.
Wie wäre es mit Vivomagie?
Titel: Re: ... das Gegenteil von Nekromantik?
Beitrag von: der Rabe am 07. August 2011, 17:29:54
"Vivomagie" hört sich jedenfalls besser an als "Vivimantik". Mir gefällt das. ;D
Titel: Re: ... das Gegenteil von Nekromantik?
Beitrag von: Rakso am 07. August 2011, 17:48:40
So ich hab' mich mal schlau gemacht. Ich habe mich an gängige alte Sprachen orientiert. Anzubieten hätte ich (vorerst):

Chayemantik/Chayemantie oder Hayemantik/Hayemantie - von haye/hayaa = syrisch/arabisch "Leben" oder chayim = hebräisch ebenfalls "Leben"

Anapmantik/Anapmantie - von anapnoi = griechisch "Atem"

Somantik/Somantie - von sóma = griechisch "Körper"

EDIT:

Urjamantik/Urjamantie von urja = hindi "(Lebens-)energie"

EDIT II:

Orgamantik/Orgamantie oder Organomantik/Organomantie von organismós = griechisch "living thing"
Titel: Re: ... das Gegenteil von Nekromantik?
Beitrag von: Golden am 07. August 2011, 18:10:09
Mh....
sicher dass du ein "neues" Wort benutzen solltest? Vielleicht wäre einfach "weiße Magie"/"Heilmagie"/"Magie"/"Naturmagie" einfacher.... es sind halt Wörter, die quasi schon im deutschen Wortschatz und in der Fantasyliteratur integriert sind(ich schließe jetzt einfach mal von mir auf andere).
War jetzt zwar nicht deine Frage, aber würde ich "Vivomagie" in einem Text lesen, würde ich mich fragen wozu extra das Wort genommen wurde.
Die Geschichte spielt ja zudem auch noch in Deutschland(okay, Biologie ist alles in Latein) und anstelle von einem "Nekromanten" kannst du ja auch von einem "Totenbeschwörer" schreiben oder so.

lg golden
Titel: Re: ... das Gegenteil von Nekromantik?
Beitrag von: Sonnenblumenfee am 07. August 2011, 18:23:40
@Aryana: Vivomagie wird auf die Liste gesetzt, das hört sich wirklich gut an. Ist vielleicht ein bisschen offensichtlich.

@Silberrauch: Danke für die Vorschläge! Bei "Soma" muss ich sofort an die Droge aus "Brave New World" denken, das fällt damit für mich raus ;) Und Orgamantik hört sich so nach organisieren an, was mir als Assoziation auch nicht gefällt.
Aber Hayemantie hört sich ganz gut an.

@Golden: ich möchte eigentlich eine Wertung, wie sie mit "weiße Magie" oder Ähnlichem oft assoziiert wird, umgehen. Es sind zwei verschiedene Arten von Magie, die aber nicht unbedingt schlechter oder besser sein müssen. (Meine nichtnekromantischen Magier können zum Beispiel erinnerungen, Gefühle und Gedanken von Menschen manipulieren, das hat dann mit Heilung oder "guter Magie" nicht mehr viel zu tun).
Ich käme mir zudem komisch vor, wenn ich einen deutschen und einen nichtdeutschen Begriff verwenden würde. Und Totenbeschwörung ist halt nur ein Teil der Nekromantie in diesem Projekt.
Titel: Re: ... das Gegenteil von Nekromantik?
Beitrag von: Schommes am 07. August 2011, 18:32:52
Wollte nochmal einen Vorschlag vom Raben in etwas anderer Form ins Gespräch bringen: Zoomantie mit deutlich getrennt gesprochenem Doppel_o also Zo-o-mantie, so wie Zoologie. Auch Zoos bedeutet Leben.
Titel: Re: ... das Gegenteil von Nekromantik?
Beitrag von: Golden am 07. August 2011, 18:57:06

Naja, wenn du keine Wertung riskieren möchtest, solltest du vielleicht nicht Nekromantie nehmen. Die meisten Menschen assoziieren damit glaube ich eher "negative" Magie. Auf der anderen Seite ist es natürlich ein und dieselbe Medaille, denn "weiße Magie" wird ja nur durch die Wertung der Menschen gut und nicht weil sie per se gut ist.

Vielleicht ansonsten zwei komplett neue Namen verwenden, mit denen überhaupt keine Assoziationen verbunden sind?
Titel: Re: ... das Gegenteil von Nekromantik?
Beitrag von: Valaé am 07. August 2011, 19:00:19
Also ich habe jetzt keinen direkten Vorschlag, würde dir aber einen anderen Ansatz raten. Ich stimme im Großteil Golden zu. Ich habe mir zwar auch auf die Frage hin den Kopf nach einem wohlklingenden, nicht zu sehr mit dem Holzhammer winkenden, Wort gesucht, kam aber immer wieder auf die Frage ob man ihm jetzt wirklich auf Teufel komm raus ein solches Wort geben muss. Naturmagie zum Beispiel wäre viel selbsterklärender und träfe das was du meinst meiner Meinung nach sowieso mit am besten.
Zudem sagst du, du möchtest Wertungen vermeiden. Dann darfst du das Gegenteil meiner Meinung nach auf gar keinen Fall Nekromantie nennen. Denn die wird verdammt oft mit schwarzer, dunkler Magie im Sinne von gefährlich, verwerflich, böse gleichgesetzt. Zudem trifft Nekromantie doch auch gar nicht das, was du beschreiben willst? Nekromantie befasst sich doch so weit mir bekannt wirklich weitestgehend mit dem Tod, der Totenbeschwörung und allem was damit zu tun hat. Dass dein Nekromant zudem noch unbelebte Gegenstände manipulieren kann, ist doch keine Nekromantie mehr? Nekros heißt doch Tod? Nicht unbelebt. Ich würde da schon einen Unterschied machen. Dementsprechend wäre doch die Nekromantie auch nur ein Teilgebiet der Magie, zu der du hier das Gegenteil suchst?
Wenn du also argumentierst, du möchtest nicht einen deutschen und einen nichtdeutschen Begriff nehmen, warum suchst du dann keinen nichtdeutschen Begriff für deine "unbelebt"-Magie? Dann kannst du auch so etwas wie Naturmagie für das Gegenteil verwenden.
Ich weiß ja nicht wie die Nekromantie bei dir funktioniert, aber wenn sie den weit verbreiteten Gedanken, dass die beschworenen Toten danach nur leere Gefäße sind und man die Seele nicht zurückholen kann, würde sich vielleicht ein Gegensatz von Naturmagie und Körpermagie anbieten. Diese Namensgebung würde eben die Ansicht eines Körpers als ein weitestgehend unbelebtes, leeres Gefäß bekräftigen.
Nur ein Vorschlag, wie ich es lösen würde.

Edit: Mist mit der einen Anmerkung war Golden schneller^^. Aber schön zu sehen, dass noch jemand Nekromantie auch als wertend empfindet.
Titel: Re: ... das Gegenteil von Nekromantik?
Beitrag von: Schommes am 07. August 2011, 19:05:03
... manno, aber Nekromantie klingt doch so nekromantisch.
Titel: Re: ... das Gegenteil von Nekromantik?
Beitrag von: Farean am 07. August 2011, 19:40:38
In den Diebeswelt-Anthologien wurde mal der Nekromantie die Hieromantie gegenübergestellt (von "hieros" = "Heiliges", "Opfer"). Ist jetzt natürlich nicht die Bedeutung von "Magie des Lebens", sondern entsprach eher dem Dualismus "böse Magie" - "gute Magie".

Ansonsten habe ich noch anzubieten:

"Psychomantie" (nach "Psyche" = "Atem", "Hauch")
"Physiomantie" (nach "Physis" = "Natur")

EDIT: Allerdings muß ich mich bei näherem Hinsehen Valaé anschließen: Nekromantie auch im Sinne "Magie der toten Materie" erscheint auch mir irreführend. Klassischerweise wird Nekromantie immer als "Magie des verstorbenen Lebens" angesehen, aber nicht als Magie dessen, was eh nie gelebt hat.
Titel: Re: ... das Gegenteil von Nekromantik?
Beitrag von: Sonnenblumenfee am 08. August 2011, 09:50:43
@Valaé und Golden: Vielleicht habt ihr Recht  :-\ Ich persönlich hätte Nekromantie nicht mit böser Magie gleichgesetzt, aber die Assoziation liegt schon nahe. Mit der Bedeutung "Magie des verstorbenen Lebens" hatte ich mir das so gedacht, dass die normalen Menschen halt nur diesen Teil der Magie wahrgenommen haben, obwohl Nekromantie viel weiter geht. Aber vielleicht ist es dann wirklich am besten, doch zwei komplett neue Begriffe zu verwenden - was mein Problem aber eher schwieriger macht als leichter  :-\
Vorschläge?  :bittebittebitte:
Titel: Re: ... das Gegenteil von Nekromantik?
Beitrag von: Rika am 08. August 2011, 10:34:29
Ich finde es gerade gut, daß du Nekromantie/Nekromantik verwenden willst, und zwar als etwas ungewertetest anderes vom gängigen "böse/schwarze Magie"! Deine Aufteilung gefällt mir, ich gehe davon aus, daß die Leserin im Lauf der Geschichte auch die Erklärung Einsicht darin bekommt, was in deiner Welt/Geschichte eben die beidn Arten von Magie sind, worin sie sich unterscheiden - und eben auch, wie du sagst, daß keine der beiden nur "böse" oder "gut" ist, keine nur "schwarz" oder "weiß", sondern eben beide "grau". Und die Schattierng vom Ausüber, bzw von der anwedung abhängt.
So nach dem Motto "nicht das Werkzeug ist böse, sondern nur einiges von dem, was die Person damit tut".

Mir gefällt Vivomagie, oder auch Vivi-/Vivomantik als Gegenbegriff gut.

Scheu dich nicht, Dinge mal anders zu verwenden und auszulegen, bei Lesern wie mir kommst du gerade damit sehr gut an! (Allerdings solltet du darauf achten, daß diese Eigenständigkeit deiner Interpretation des Begriffs bei einem eventuellen Klappentext später auch rauskommt.)
Titel: Re: ... das Gegenteil von Nekromantik?
Beitrag von: caity am 08. August 2011, 11:01:44
Hi Sonnenblumenfee,

ich glaube, du hast noch ein ganz anderes Problem, wenn du wirklich auf die Wortbedeutung achten möchtest:
mantie kommt vom Griechischen "mantis" = Seher, Weissager. Nekromanten sind wortwörtlich also Leute, die durch Tote vorhersagen treffen, das passt also überhaupt nicht zu deiner Macht über tote Gegenstände. Passender fände ich da vielleicht eher mit "kratie" zu arbeiten:
Nekrokratie und Bio-/Zookratie
andere Möglichkeit wäre mit Archon oder Basileus zu arbeiten und dann könnte man eventuell auch einen Genetivus objectivus verwenden:
Archon nekron: Ein Archonekron und ein Archobion
Kyrios heißt sonst auch noch Herr: Kyrionekron und Kyriobion / Kyriozoon
Vielleicht passt ja was davon.
Wobei du bei nekros auch ein bisschen das Problem hast - es ist halt schon mehr der Leichnam. Apsychos = Unbeseelt wäre eigentlich eher das Wort, das der Altgrieche in deinem Zusammenhang benutzen würde, aber das passt halt wieder nicht zu den Toten, die er ja auch beherrscht. Hier widerspricht sich halt leider die altgriechische mit unserer momentanen deutschen Vorstellung :(

Bye
caity
Titel: Re: ... das Gegenteil von Nekromantik?
Beitrag von: Farean am 08. August 2011, 11:15:06
Zitat von: Rika am 08. August 2011, 10:34:29
Ich finde es gerade gut, daß du Nekromantie/Nekromantik verwenden willst, und zwar als etwas ungewertetest anderes vom gängigen "böse/schwarze Magie"!
"Nekromantie" in der ursprünglichen Wortbedeutung von der "Magie der Verstorbenen" zu verwenden, enthält doch per se erst mal keine Wertung als "böse". Und die Wortbedeutung dann noch auf unbelebte Materie zu erweitern, erscheint mir, ehrlich gesagt, sinnentstellend. Mir als Leser würden sich da die Fußnägel hochrollen. Ein bißchen Respekt vor den Kulturen, bei deren Mythologie man sich bedient, halte ich auch für einen Fantasy-Autor für angebracht.

@Sonnenblumenfee: wie sehr bist du denn darauf festgelegt, daß es altgriechisch klingen sollte? Wenn es dir nicht wehtäte, davon abzuweichen, hätte ich den Vorschlag "organische Magie" vs. "anorganische Magie" anzubieten.
Titel: Re: ... das Gegenteil von Nekromantik?
Beitrag von: Rika am 08. August 2011, 11:55:12
Zitat von: Farean am 08. August 2011, 11:15:06
"Nekromantie" in der ursprünglichen Wortbedeutung von der "Magie der Verstorbenen" zu verwenden, enthält doch per se erst mal keine Wertung als "böse".
Das habe ich auch nicht behauptet, ich kann kein Griechisch, neu oder alt, stünde mir also nicht zu.
In der heutzutage ziemlich gängigen verwendung allerdings, besonders in der Fantasy, ist der Begriff allerdings schon meist ziemlich negativ belegt, sowohl im deutschen wie im englischen Sprachraum. U.a. deshalb gefällt mir Sonnenblumenfee's Idee hier. Es ist ja bei vielen Fremdwörtern so, daß sich die Bedeutung beim "eingliedern" in einen anderen Sprachraum etwas ändert, auf einen bestimten Aspekt beschränkt, oder Aufgrund von existierenden Assoziationen eine neue Mitbedeutung oder mitschwingende Wertung bekommt.
Und dann kommt noch hinzu, daß sich mit der Zeit bestimmte Auslegungen, die irgendwann/-wo gemacht werden, dann halt verbreiten. Siehe z.B. Tolkien's Elben & Zwerge, die ja doch großen Einfluß auf die Vorstellung der westlichen Welt genommen haben. Oder den Einfluß, den die Brüder Grimm mit ihren Versionen der Märchen, die sie sammelten, auf das Allgemeingut haben.

Zitat von: Farean am 08. August 2011, 11:15:06
Und die Wortbedeutung dann noch auf unbelebte Materie zu erweitern, erscheint mir, ehrlich gesagt, sinnentstellend. Mir als Leser würden sich da die Fußnägel hochrollen. Ein bißchen Respekt vor den Kulturen, bei deren Mythologie man sich bedient, halte ich auch für einen Fantasy-Autor für angebracht.
Ich finde nicht, daß eine erweiternde Auslegung von Respektlosigkeit zeugt. Mir gefallen Neuinterpretationen von Mythen, Sagen und Märchen, besonders wenn sie durch eine andere Auslegung des Bekannten eben andere Fragen aufwerfen oder andere mögliche Sichtweisen zeigen. Natürlich kann das auch respektlos werden, aber in den meisten Fällen, die mir begegnet sind und gefallen ist es meiner Ansicht nach nicht so.

Titel: Re: ... das Gegenteil von Nekromantik?
Beitrag von: caity am 08. August 2011, 12:16:15
Hallo Rika,

ZitatIch finde nicht, daß eine erweiternde Auslegung von Respektlosigkeit zeugt. Mir gefallen Neuinterpretationen von Mythen, Sagen und Märchen, besonders wenn sie durch eine andere Auslegung des Bekannten eben andere Fragen aufwerfen oder andere mögliche Sichtweisen zeigen. Natürlich kann das auch respektlos werden, aber in den meisten Fällen, die mir begegnet sind und gefallen ist es meiner Ansicht nach nicht so.

Ich denke, die Uminterpretierung von bereits niedergeschriebenen Geschichten ist noch einmal etwas anderes als das, was hier passiert. Hier wird einem in gewisser Weise festgelegt Begriff eine völlig neue Definition verliehen. Das ist ein bisschen, wie wenn du sagen würdest: Stuhl bedeutet bei mir das, was ihr als Tisch bezeichnet. Ist natürlich ein extremes Beispiel. Ich denke nur, dass Sonnenblumenfee mit dem Begriff "Nekromantie" so, wie sie in verwenden möchte, in Schwierigkeiten geraten kann. Ein kundiger Leser kann ihr da schnell einfach schlechte Recherche vorwerfen und ich persönlich finde so etwas immer Schade. Letztendlich kommt es darauf an, wie das umgesetzt wird, aber ich kann vorstellen, dass es schwierig wird, das dem Leser richtig zu verkaufen.
Titel: Re: ... das Gegenteil von Nekromantik?
Beitrag von: Dämmerungshexe am 08. August 2011, 15:29:00
Ich finde an sich das was unter "Nekromantie" hierzusammengefasst werden soll etwas wiederprüchlich - vor allem in Anbetracht des geplanten Gegenpartes: tote Körper sind immerhin auch organische Substanz und unterscheiden sich deshalb (meiner Meinung nach) nicht allzusehr von fruchtbarer Erde.
Ich denke mal dass sich Fearans Idee mit "organischer" und "anorganischer" Magie sehr gut umsetzen lassen würde.

Es würde mich aber noch interessieren, was diese "Nekromantie" bzw. ihr Gegenpart tatsächlich bewirken sollen. Bei Nekromantie denke ich automatisch an Totenbeschwörung: von Sehen/Reden mit Geistern, über Flüche bishin zur Erschaffung von Zombies aus toten Körpern. Ich für meinen Teil sehe da nur schwer eine Verbindung zu Felsen u.ä. (außer das alles "tot" ist). Ich würde das eher unter "Geistermagie" o.ä. zusammenfassen.
Titel: Re: ... das Gegenteil von Nekromantik?
Beitrag von: Rika am 08. August 2011, 15:43:56
Zitat von: caity am 08. August 2011, 12:16:15
Hallo Rika,

Ich denke, die Uminterpretierung von bereits niedergeschriebenen Geschichten ist noch einmal etwas anderes als das, was hier passiert. Hier wird einem in gewisser Weise festgelegt Begriff eine völlig neue Definition verliehen. Das ist ein bisschen, wie wenn du sagen würdest: Stuhl bedeutet bei mir das, was ihr als Tisch bezeichnet. Ist natürlich ein extremes Beispiel. Ich denke nur, dass Sonnenblumenfee mit dem Begriff "Nekromantie" so, wie sie in verwenden möchte, in Schwierigkeiten geraten kann. Ein kundiger Leser kann ihr da schnell einfach schlechte Recherche vorwerfen und ich persönlich finde so etwas immer Schade. Letztendlich kommt es darauf an, wie das umgesetzt wird, aber ich kann vorstellen, dass es schwierig wird, das dem Leser richtig zu verkaufen.
Damit hast du durchaus Recht, Caity, nur daß ich eben eher die Nähe zu einer individuellen Definition von "Elf/Elb" sehe, als zu deinem Tisch/Stuhl Vergleich. Wichtig ist aber auf jeden Fall wie es rübergebracht wird, es muß schon in sich stimmig sein, sowie auch erkennbar, daß es eine bewußte Entscheidung der Autorin war, dann habe ich damit kein Problem, sondern finde es eben im Gegenteil gut, u. a. weil es auch zum Nachdenken darüber wie ein Begriff verwendet wird anregt. Scheint aber so, als ob ich damit vielleicht eher zu einer Randgruppe gehöre...?
Immer gut, wenn es unterschiedliche Meinungen gibt und darüber intelligent diskutiert werden kann, ich bedanke mich also für den Austausch (Ja, regt mich auch zum Nachdenken an ;)) und für den Anstoß dazu! :)
Titel: Re: ... das Gegenteil von Nekromantik?
Beitrag von: Sonnenblumenfee am 08. August 2011, 16:13:46
Oha, was hab ich denn da für eine Diskussion losgetreten?  :d'oh:

Ich denke, ich werde es jetzt folgendermaßen machen: wenn ich ein gutes Paar für diese zwei Arten von Magie finde, dann nehme ich das. Ansonsten werde ich doch wieder auf Nekromantie und einen der bereits vorgeschlagenen Begriffe zurückgreifen.
Aber von den von Nekromantie losgelösten Begriffen hat mich bisher noch keiner überzeugt.
"organisch" und "anorganisch" hört sich für mich zu modern an. Diese Begriffe soll es in den betreffenden Kreisen schon seit Jahrhunderten geben. Deshalb fände ich eine Anlehnung an lateinisch/griechisch auch ganz schön. Aber ansonsten beschrieben die Begriffe ziemlich genau das, was ich meine. Außer, das Leichnahme und Kadaver ja auch organisch sind, aber in meiner Unterscheidung zu den "toten" Materialien gehören.
"Naturmagie" finde ich deshalb nicht so gut, weil auch Steine usw. zur Natur gehören.

Zitat von: Dämmerungshexe am 08. August 2011, 15:29:00
Es würde mich aber noch interessieren, was diese "Nekromantie" bzw. ihr Gegenpart tatsächlich bewirken sollen.

Ich kann das vielleicht am Besten an einem beispiel erklären:
nehmen wir an, wir haben einen großen Haufen "Zeugs", also ganz viele verschiedene Gegenstände, die wir in die Luft heben wollen.
Jetzt stellen wir einen "Nekromanten" davor. Er wirkt einen Levitations-Zauber und schwupps sind alle Felsen, Keramik- und Plastikgegenstände in der Luft. Aber Pflanzen, Tiere und Menschen usw. bleiben liegen.
Wenn wir einen "Nichtnekromantischen" Zauberer davorstellen und der einen levitationszauber wirkt, ist es genau umgekehrt, nur Pflanzen, Tiere u.Ä. schweben, alles andere liegt weiterhin auf dem Boden.

Macht es das etwas verständlicher?
Titel: Re: ... das Gegenteil von Nekromantik?
Beitrag von: caity am 08. August 2011, 16:48:23
Hallo Sonnenblumenfee,

falls dir noch irgendwelche anderen Begriffe einfallen, die du ins Lateinische / Griechische übersetzen möchtest, eignen sich diese beiden online-Wörterbücher ganz gut:

http://www.albertmartin.de/altgriechisch/

http://www.albertmartin.de/latein/

Und wenn du noch irgendwelche Formenangleichungen brauchst, sag Bescheid ;)

Bye
caity
Titel: Re: ... das Gegenteil von Nekromantik?
Beitrag von: Sonnenblumenfee am 08. August 2011, 19:39:38
Danke sehr, caity, das kann ich gut gebrauchen. Allerdings spuckt der Alt-Griechisch-Übersetzer mir nur griechische Schriftzeichen aus, mit denen ich ohne Transkription nicht viel anfangen kann. Oder kann man das irgendwie umstellen?

Ich werde jetzt noch mal ein eWeile überlegen, aber wenn jemand Vorschläge hat, immer her damit!
Titel: Re: ... das Gegenteil von Nekromantik?
Beitrag von: caity am 08. August 2011, 19:51:19
Mmh, ja, stimmt, darauf habe ich jetzt gar nicht geachtet, weil ich das ja lesen kann.
Sonst kannst du mich auch noch mal per PN kontaktieren, falls du von was konkreten die Übersetzung möchtest ;)
Titel: Re: ... das Gegenteil von Nekromantik?
Beitrag von: Sonnenblumenfee am 08. August 2011, 19:51:47
Danke, caity, darauf komme ich noch zurück.
Titel: Re: ... das Gegenteil von Nekromantik?
Beitrag von: Valaé am 08. August 2011, 20:34:40
Zitat von: Rika am 08. August 2011, 15:43:56
Damit hast du durchaus Recht, Caity, nur daß ich eben eher die Nähe zu einer individuellen Definition von "Elf/Elb" sehe, als zu deinem Tisch/Stuhl Vergleich. Wichtig ist aber auf jeden Fall wie es rübergebracht wird, es muß schon in sich stimmig sein, sowie auch erkennbar, daß es eine bewußte Entscheidung der Autorin war, dann habe ich damit kein Problem, sondern finde es eben im Gegenteil gut, u. a. weil es auch zum Nachdenken darüber wie ein Begriff verwendet wird anregt. Scheint aber so, als ob ich damit vielleicht eher zu einer Randgruppe gehöre...?

Oh, das sehe ich ganz und gar nicht so. Ich glaube, dass die meisten hier im TZ durchaus ebenfalls zu dieser "Randgruppe" gehören, die kein Schwarz/Weiß gezeichne mag und gerne Begriffe anders verwendet als sie von vielen interpretiert werden. Da gehört der TZ so weit ich es beurteilen kann zu den sehr experimentellen und aufgeschlossenen Ecken. Was wie ich glaube an deiner Assoziation zumindest für mich etwas hängt ist, das "Elf/ELb" eine weitestgehend Fantasyspezifische Frage ist und dass zumindest die Elben außerhalb von Fantasygeschichten in keiner Kultur verankert sind. Ob es nun Elf oder Elb heißt, was Elfen oder Elben sind und inwieweit man sie gleichsetzen kann oder auch nicht, ist insofern eine etwas andere Frage, als das Elben außerhalb einer bestimmten Gruppe (der Fantasy) gar nicht existieren. Elfen dagegen spielen für viele Völker eine kulturelle Rolle, ebenso wie auch die Nekromantie. Wenn man das kulturell verankerte Wort in seiner Bedeutung verändert, dann sollte man doch ein wenig aufpassen. Das kann schnell als schlechte Recherche und/oder respektlos gegenüber der Kultur angesehen werden. Es ist also doch eher eine Tisch/Stuhl Frage. Zumindest meiner Ansicht nach.
So viel dazu. Das ist aber etwas OT.

Zu deinem Problem nochmal Sonnenblumenfee: Ich denke du solltest dir vor allem klar sein, was genau du willst und nicht willst und dabei konsequent bleiben. So wie du beispielsweise meintest dass du kein nicht-deutsches und ein deutsches Wort zusammen haben möchtest (finde ich sehr gut!), würde ich auch ganz stark davon abraten, ein belastetes und ein nicht belastetes Wort zu nehmen. Wenn du also bewusst und eindeutig mit den Vorurteilen gegenüber der Nekromantie aufräumen möchtest, dann finde ich das gut. Dann sollte der Gegenpart aber genauso belastet klingen (etwas in die Richtung Lichtmagie/ weißte Magie), damit du auch hieran zeigen kannst, dass du dich gegen die Vorurteile bei den Bezeichnungen der Magie stellen willst.
Wenn du aber, und so hörte es sich für mich bisher an, nicht wirklich an diesem Konflikt interessiert bist und dein Schwerpunkt auf anderen Dingen liegt, es dir daher wichtig ist dass solche Assoziationen gar nicht erst auftauchen, dann lass bitte auch die Finger von Nekromantie. Ich persönlich empfinde eine Mischung beider Methoden ein bisschen als "Nicht Fisch und nicht Fleisch", zumal deine Nekromantie eben auch nicht das ist, was Nekromantie im traditionellen Sinn bedeutet und das Wort ist nun doch schon ein so fester Bestandteil von Kulturen und Fantasyromanen dass ich es eher nicht in seiner Bedeutung verändern würde. Könnte Probleme geben. Ich gehe jede Wette ein, dass 90% aller Leser mit einem Nekromanten sofort einen Totenbeschwörer verbinden. Eine Umdefinierung von so etwas ist meistens ein ziemlich harter Akt und sollte schon fast plotrelevant sein. Dann wird es wieder sehr interessant.

Allerdings habe ich ja auch so ein bisschen das Gefühl als ob die Diskussion hier etwas weit gekommen ist und du es dir so kompliziert und problematisch gar nicht vorgestellt hast. Eigentlich willst du ja nur ein wohlklingendes Wort haben, wie du deine Magie bezeichnen kannst^^ (aber genau das ist ja am TZ so toll, das man immer bei Dingen landet die man gar nicht so bedacht hat, nicht wahr?).
Ich würde an deiner Stelle noch ein wenig in Sprachen suchen/dich an caitys Übersetzungsseiten versuchen und/oder dir ein Wortgebilde aus ihrem Beitrag zusammenfügen. Das wäre sicher mit am Stimmigsten.
Oder ich würde einen ganz anderen Weg einschlagen. Wenn du schon ins Wanken gerätst, ob du es Nekromantie nennen sollst, dann schmeiß doch mal die ganzen kompliziertren Wörter raus, da man sich da sowieso sehr leicht mit der Bedeutung verhagelt. Da sie einer echten Sprache entnommen/an sie angelehnt sind, muss man damit verdammt aufpassen. Wenn das ganze in einer Fantasywelt spielt, erfinde doch einfach eigene Worte dafür? So ziehe ich mich auch sehr gerne aus der Affäre wenn es um  solche festgefahrenen Probleme geht.
Oder ich fange an, mit Metaphern zu arbeiten. Wäre hier auch wunderschön möglich. Hier würde ich dann beispielsweise etwas wie: Magie des Wassers/Magie des Steins wählen. Denn Wasser wird gerne mit Leben gleichgesetzt und Stein mit Unbelebt/Tod. Schon hättest du die ganzen komplizierten Dinge schön umschifft und noch eine nette Metapher eingebaut.
Titel: Re: ... das Gegenteil von Nekromantik?
Beitrag von: Sonnenblumenfee am 08. August 2011, 20:53:51
@Valaé: Je länger ich darüber nachdenke, desto besser hört sich ein vollkommen neues Wort an  :) Zumal es in dem Projekt nicht wirklich um Nekromantie als verkannte Kunst oder so gehen soll. Letzlich spielt es eigentlich auch keine Rolle, wie die beiden Arten heißen, solange es einigermaßen klingt.  ;)

ZitatOder ich würde einen ganz anderen Weg einschlagen. Wenn du schon ins Wanken gerätst, ob du es Nekromantie nennen sollst, dann schmeiß doch mal die ganzen kompliziertren Wörter raus, da man sich da sowieso sehr leicht mit der Bedeutung verhagelt. Da sie einer echten Sprache entnommen/an sie angelehnt sind, muss man damit verdammt aufpassen. Wenn das ganze in einer Fantasywelt spielt, erfinde doch einfach eigene Worte dafür? So ziehe ich mich auch sehr gerne aus der Affäre wenn es um  solche festgefahrenen Probleme geht.
Grundsätzlich mache ich sowas auch gerne, aber da es sich hier um Historik Fantasy geht, wollte ich schon recht nahe an der Realität bleiben, da passt eine ausgedachte Sprache nicht so gut.

Zitat von: Valaé am 08. August 2011, 20:34:40
Oder ich fange an, mit Metaphern zu arbeiten. Wäre hier auch wunderschön möglich. Hier würde ich dann beispielsweise etwas wie: Magie des Wassers/Magie des Steins wählen. Denn Wasser wird gerne mit Leben gleichgesetzt und Stein mit Unbelebt/Tod. Schon hättest du die ganzen komplizierten Dinge schön umschifft und noch eine nette Metapher eingebaut.
Ich weiß nicht warum, aber ich hätte eigentlich schon gerne zwei lateinische/altgriechische/altsprachliche Begriffe. Obwohl ich mir da auch was mit Sonne (= Feuerball = Lebendig) und Mond (= großer Steinklumpen = tot) vorstellen könnte... obwohl man da wieder Wertungen reinlesen könnte  :-\
Titel: Re: ... das Gegenteil von Nekromantik?
Beitrag von: Valaé am 08. August 2011, 22:08:24
Hm, historische Fantasy macht es natürlich komplizierter weil es ein vollkommen erfundenes Wort ziemlich problematisch macht. Dass der Name der Magie im Plot von dir eher weniger eine Rolle spielt habe ich mir gedacht XD. Klang so^^. Deswegen hab ich ja so energisch gegen Nekromantie geraten. Weil man das eigentlich fast nur dann wirklich als positiv darstellen kann, wenn mans auch thematisiert.

Hm, ich kenn das von mir das man an solchen *so schön mystisch/altertümlich/zu Magie passenden* Bezeichnungen hängt aber in diesem Fall würde ich dir dazu raten, davon Abstand zu nehmen weil das wie du siehst ziemlich kompliziert wird. Die meisten altgriechische/lateinische Bezeichnungen für diese Begriffe klingen irgendwie nicht so super oder es lässt sich schlecht zum Namen einer Magie ummodeln.
Es sei denn natürlich du verbindest die Metapher mit der Übersetzung ins altgriechische/lateinische/altirgendwassische (^^). Beispielsweise das von dir angesprochene Sonne und Mond. Übersetz das doch Mal und schau ob du was Schönes draus machen kannst^^.
Übrigens finde ich Sonne und Mond jetzt nicht gefährdet für Wertungen. Man nimmt sie zwar gerne als wertendes Beiwort, aber ich kann jetzt nicht sagen, ob die Sonne jetzt so oft positiver verwendet wird als der Mond. Den hab ich jetzt auch schon so oft für eine positive Wertung gelesen, dass ich es für unproblematisch halte. Der Mond wird immerhin auch gerne mit Ruhe in Verbindung gebracht. Das ist ja nicht zwangsläufig etwas schlechtes.^^
Titel: Re: ... das Gegenteil von Nekromantik?
Beitrag von: Debbie am 09. August 2011, 12:46:54
So, jetzt komm ich endlich mal dazu auch was zum Thema zu sagen - immer diese Alltags-Hektik  ::)

Generell würde ich von allen Worten abraten, die auf -mantie enden. Die Endung kommt von Mantik (griechisch), was dem lateinischen divinatio entspricht = Kunst der Wahrsagung.

Da dieser Begriff keinesfalls synonym mit Magie ist, sondern die Mantik lediglich als Teil der Magie gesehen wird - und du ja nah an der "Realtiät" bleiben willst, würde ich dir dringend davon abraten, das alles in einen Topf zu werfen  :no:

Dann ist deine Figur eben Nekromant und Magier. Ich hab mal im Lateinlexikon nachgesehen und bin auf folgende Möglichkeiten gestoßen:

- agrestis magica (lebend Magie)

- animans magica (")

- vivus magica  (")


und als Gegenstück:

- mortuus magica (tote Magie)

- exsangius magica (leblos Magie)

- exanimus magica (")

- inanimus magica  (")


Die, die ich vom Klang her am besten finde, hab ich fett dargestellt - aber das ist natürlich Geschmackssache  ;)

Da du "nichtwertende" Begriffe haben willst, würde ich auch von solchen Begrifflichkeiten wie "schwarz" und "weiß" absehen...
Titel: Re: ... das Gegenteil von Nekromantik?
Beitrag von: Schommes am 09. August 2011, 13:20:07
Ich vermute mal Dein Buch ist eher düster und ernst, denn sonst gäbe es ja auch noch die JKRowling Variante, also Fantasielatein bzw. Griechisch: z.B. Mortumant oder Mortomagus etc. aber das hätte dann wahrscheinlich eher einen zu ironischen Unterton?!
Titel: Re: ... das Gegenteil von Nekromantik?
Beitrag von: Rika am 09. August 2011, 13:58:20
Zitat von: Debbie am 09. August 2011, 12:46:54
Generell würde ich von allen Worten abraten, die auf -mantie enden. Die Endung kommt von Mantik (griechisch), was dem lateinischen divinatio entspricht = Kunst der Wahrsagung.

Da dieser Begriff keinesfalls synonym mit Magie ist, sondern die Mantik lediglich als Teil der Magie gesehen wird
Guter Punkt!

Zitat von: Debbie am 09. August 2011, 12:46:54
- exsangius magica (leblos Magie)
Hm, ist das nicht wörtlich sogar, bzw auch, "blutlose Magie"?
Titel: Re: ... das Gegenteil von Nekromantik?
Beitrag von: Debbie am 09. August 2011, 17:44:21
@Rika: Ja, blutlos dürfte hinkommen...  :)

Wenn ich schon nochmal schreibe, muss ich den "Nutzungs-Gegnern" hier noch kurz den Rücken stärken. Ich mag es auch überhaupt nicht, wenn man feststehende Begriffe einfach "umdeutet". Meiner Meinung nach kann man den Stuhl/Tisch Vergleich schon recht gut heranziehen - die haben schließlich auch was gemeinsam; vier Beine, evtl. das gleiche Material und sie lassen sich unter einem Oberbegriff zusammenfassen... Trotzdem ist es eben nicht das gleiche!

Aber da ich bei meiner Story sehr fixiert auf Original-Überlieferungen und historischen Bezug bin, kann es sein, dass ich da etwas "übersensibel" bin  :d'oh:

@Caity: Sorry, ich hab den Kommentar, in dem du das mit der Nekromantie schon erwähnt hattest, irgendwie überlesen - sonst hätte ich natürlich Bezug darauf genommen  :versteck:
Titel: Re: ... das Gegenteil von Nekromantik?
Beitrag von: Sonnenblumenfee am 09. August 2011, 20:44:21
@Valaé und Debbie: Ja, schon gut, ich beuge mich ja ;) Nekromantie wird nicht genommen.

@Debbie: Danke für die tollen Vorschläge! "exsangius magica" gefällt mir sehr gut, aber die anderen Vorschläge passen als gegenstück für mich irgendwie nicht.
"animans magica" und "exanimus magica" finde ich auch gut, aber so als Kombination wirkt das mit den unterschiedlichen Formen von "animus" irgendwie nicht so gut...  :hmmm: mal sehen... wäre "animus magica" falsch?

@Schommes: düster würde ich zwar nicht gerade sagen (geht ein bisschen Richtung Romantasy), aber die Rowling-Variante passt trotzdem nicht (wegen weil zu ironisch und so... ;) ).
Titel: Re: ... das Gegenteil von Nekromantik?
Beitrag von: Debbie am 09. August 2011, 21:33:38
Zitatwäre "animus magica" falsch?

Nein, im Grunde nicht. Animus/Anima bedeutet "Leben", man könnte es also als "Lebensmagie" übersetzen (was Konjunktionen angeht, bin ich allerdings nicht der richtige Ansprechpartner...  :no:).

Ich würde es dennoch, wegen seiner sprachlichen Nähe zu "Animagus", nicht nehmen - das Wort kennt immerhin fast die halbe Welt!

Aber das ist natürlich deine Entscheidung  ;)
Titel: Re: ... das Gegenteil von Nekromantik?
Beitrag von: Sonnenblumenfee am 10. August 2011, 20:29:46
@Debbie: Danke sehr!

Ich liebäugle im Moment mit "magica lunaris" (Magie des Mondes) und "magica solaris" (Magie der Sonne) aber so richtig gefällt mir das auch noch nicht.

Kann mri jemand sagen, was "Mond" und "Sonne" auf Altgriechisch bedeutet?
Titel: Re: ... das Gegenteil von Nekromantik?
Beitrag von: caity am 10. August 2011, 21:00:49
Mond: Selene
Sonne: Helios
Magier des Mondes = Magos Selenes
Magier der Sonne = Magos Heliu

Da finde ich "magica" aber schöner.

Magica lunae/solis wäre übrigens die ganz genau Übersetzung von dem, was bei dir in Klammer steht, dein Latein bedeutet eher "die zum Mond/zur Sonne gehörige Magie" würde ja auch passen ;)

Ich habe mich übrigens mal noch ein bisschen in der Symbol-Welt schlau gemacht:

Symbole für das Leben: Ring (Zeukteria / anulus / Näsäm), Diamant (- / adamas), Salz (Hals / salarius), Storch (- / ciconia), Wein (oinos / vinum / jajin), Ei (Oon / ovum), Fackel (Lampas / facula), Herz (Kardia / Cor / Leb)
Symbole für den Tod: Ratte (- / rattus), Sense (- / falx), Stroh (- / stramen), Wurm (skolex / vermis), Schwert (Machaira / Gladius / Cherev)

Ich habe dir jetzt immer: Griechisch - Latein und wo ich es wusste noch Althebräisch dazu geschrieben, bei Althebräisch heißt "Zauber" = "Awän" - wobei du es sicher auch "Aven" schreiben könntest, das erkennt aber mit Sicherheit niemand mehr XD
Avenor = Magie des Lichts
Avenoschech = Magie der Finsternis
Aven Jareach = Magie des Mondes
Aven Schämäsch = Magie der Sonne

Vielleicht bringt dir ja da irgendwie noch was ^^"

Bye
caity

EDIT: Und um noch zum Ursprünglichen zurückzukommen auf Hebräisch:
Leben = Haij / Tod = Maweth
Mawethaven und Haijaven ...
Mmh, also ich persönlich finde "Aven" klingt einfach nicht schlecht (wobei es wörtlich eigentlich die böse Macht ist, aber gut, das ist christlicher Kontext  :psssst:)
Titel: Re: ... das Gegenteil von Nekromantik?
Beitrag von: Sonnenblumenfee am 10. August 2011, 21:19:55
Wow, vielen Dank, Caity! Das sind tolle Vorschläge!

ZitatMmh, also ich persönlich finde "Aven" klingt einfach nicht schlecht
Aven klingt total toll! Damit müsste man doch was machen können... Ich werd mir das mal ein bisschen durch den Kopf gehen lassen.
Wie hieße denn dann Magier?

Nochmal vielen Dank!
Titel: Re: ... das Gegenteil von Nekromantik?
Beitrag von: caity am 10. August 2011, 22:04:08
ZitatWie hieße denn dann Magier?

Mmh. Um rauszufinden, ob es ein konkretes Wort für "Magier" gibt, bräuchte ich jetzt meine Biblia Hebraica und die ist leider in Tübingen und ich bin Zuhause bei meiner Familie, da komme ich erst nächsten Montag wieder dran, dann könnte ich mal bei den entsprechenden Stellen nachschauen. Eine Umschreibung wäre "Isch Aven" (Mann des Zaubers).

Im Prinzip wären vielleicht noch Spielereien mit "aufweckende" und "beherrschende" Magie möglich: Deine "Nekromantie" erweckt ja eigentlich in jeder Hinsicht und das Gegenteil davon beherrscht eben alles, was eigentlich schon einen eigenen Willen hat.
Erwecken heißt auf Hebräisch: "Hiqiz" (q wie k gesprochen, wobei man die Vokale fast beliebig ändern kann, je nachdem, welche Form man haben möchte, da bräuchte ich jetzt aber wieder meine Grammatik, ich glaube das Partizip war Hoqez, aber da bin ich mir echt nicht sicher, weil das auch nich Hifil ist ... argh, äh, Hebräisch halt, müsste ich auch nachschauen)
Beherrschen heißt "Maschall" (auch mit eventuell nicht "a" sondern irgendwie "Moschell" oder so ...), ich kann dir das am Montag aber nochmal genauer schreiben.

Freut mich, dass es dir was bringt! Ist doch schön, wenn man sein Wissen auch mal in so einer Form anwenden kann, da freu ich mich doch glatt drüber, für Theologie so viele alte Sprachen lernen zu müssen  :D

Bye
caity
Titel: Re: ... das Gegenteil von Nekromantik?
Beitrag von: Sonnenblumenfee am 10. August 2011, 22:08:04
Noch mal vielen Dank, das hilft mir wirklich!
Und die Idee mit "aufwecken" und "beherrschen" finde ich wirklich schön und vor allem passend!

Und es eilt auch nicht, im Moment beschränkt sich mein "plotten" nämlich tatsächlich darauf, nach geeigneten Namen für die Magiearten zu suchen, wofür ich eigentlich auch keine Zeit hätte. Also lass dir ruhig Zeit!
Titel: Re: ... das Gegenteil von Nekromantik?
Beitrag von: Rika am 10. August 2011, 22:11:05
Wow, caity!!! Du bist ja fantastisch! :)

Aven finde ich auch klasse - gerade in einer Schreibweise die vielleicht nur für Wissende nachvollziehbar ist.

(PS: Avenor ist auch ein LARP chara eines damaligen Freundes von mir. Magier und Musiker, der ein ausgesprochenes Talent dafür hatte, mit seiner Bodhran Regen "herbeizuzaubern"... ;P)