Hallöchen ihr Lieben!
Ich bin mir nicht ganz sicher ob Workshop das richtige Forum für dieses Thema ist, aber Sprachbastelboard kam mir auch nicht stimmig vor.
Also, irgendwie sind meine Namen komplett durcheinander. Da gibt es ein Liam, Nathaniel, eine Dealy, eine Yiriwi, usw. Irgendwie mische ich aktuelle Namen, mit erfundenen Namen und mit historischen Namen. Mir stellt sich die Frage: "Darf man das?" Zum Teil sitze ich vor einem Namen und denke mir: "Ist der jetzt nicht total aus dem Kontext gerissen?"
Würde es euch verwirren oder stören wenn neben einem Klaus, Tom, Moritz ein Nefarian stehen würde? Ich weiß das Beispiel ist bisschen sehr übertrieben, doch es sollte unterstreichen was ich meine.
Ich dachte, dass es eine gute Diskussion ergeben könnte, tut mir leid, wenn das so nicht ist.
Was denkt ihr?
Ich fürchte, dass das mit den ungewöhnlichen Namen sehr oft ein wenig Mary-Sue-mäßig ist. Warum sollten Eltern in Deutschland ihr Kind auf einmal Neferian nennen? Dann müssen sie schon entsprechende Persönlichkeiten haben. Vor allem aber begegnest du doch auf der Straße selten einem Neferian, meiner Meinung nach musst du schon einen Grund haben, um einen so aus dem Kontext gerissenen Namen zu wählen. Ansonsten... naja, Mary Sue würde ich beim ersten Mal denken und ein anderer Grund fällt mir nicht ein, wenn ich ein Buch aus dem Mittelalter schreibe, lasse ich meine Protagonisten ja auch nicht Jeans und T-Shirt tragen, Namen gehören ebenso zum Setting.
Hey, Dealein,
Wenn es so krass wie in deinem Beispiel sein würde, wäre ich wahrscheinlich eher misstrauisch gegenüber diesem Nefarian. Ich glaube, der Name würde mich dazu verleiten, ihn als geheimnisvoll einzustufen und ihm eine besondere Rolle zuzusprechen. Er wäre für mich auf jeden Fall jemand, der sicherlich noch was zu sagen/zu tun hat.
Wenn jetzt aber alle Namen wild exotisch durcheinander gemixt sind, wie du es von deinen Namen erzählst - ich kann mir nicht vorstellen, dass mich das groß stören würde. Dann bilden sie ja im Grunde wieder den Durchschnitt.
Das ganze hat meiner Meinung nach aber auch viel mit deinem Setting zu tun.
Falls du High Fanatsy schreiben solltest, würde ich sagen: Eher nein zu solch gemischten Namen, es sei denn, sie kommen aus verschiedenen Völkern und haben ihre Daseinsberechtigung. Schreibst du aber Urban Fantasy oder in die Richtung der Tribute von Panem - ehrlich, das wär mir, denke ich, Schnurz. Solange du deinen Figuren nicht irgendwelche ominösen Namen gibst oder es total übertreibst.
Ich selbst habe ein relativ ebenes Namensbild in den einzelnen Geschichten. Wenn ein exotisches Volk vorkommt: Klar, dann wird etwas an der Konstellation der Buchstaben geschraubt, aber ansonsten stechen sie nicht besonders hervor. Es sei denn, es ist bei einem bestimmten Charakter gewollt (so ist es zumindest bei meinen HighFantasy Projekten). Bei meinen Projekten, die in unserer Welt spielen, ist der Name eine Frage der Nationalität. Aber das ist ja normal. Allerdings finde ich es hier auch nicht schlimm, wenn man mal einen Chinesen Tom nennt o.ä. das macht ihn eigentlich nur interessanter, finde ich.
LG,
Wolli.
Es kommt aufs Setting an. Wenn Klaus und Moritz in einem mittelalterlich angehauchten Dorf leben, würde Nefarian wohl auffallen. Wenn Nefarian andererseits ein Bote der Schwarzelfen ist, dann wäre der Name vielleicht wieder okay. Wenn ein Ritter des Königs namens Jeremy Higgins auftaucht, ist das nicht okay, weil es einfach nicht stimmig ist und es keinen Grund gibt, warum diese Figur einen solchen Namen haben sollte.
Wenn Klaus und Moritz Protagonisten eines Urban-Fantasy-Projekts sind, das in einer postmodernen Multikultiwelt spielt, können da meinetwegen auch Ayse und Nefarian mitmischen.
Ich schließe mich da Moa an. Namen gehören zum Setting. In meinem Western haben alle englische Namen, außer der Mexikanerin, die hat natürlich einen spanischen. Wenn Namen sich von den anderen abheben, sollte das für mein Gefühl einen guten Grund haben und etwas über die Person bzw. ihre Zugehörigkeit aussagen.
G.R.R. Martin verwendet in "A Song of Ice and Fire" sowohl erfundene (korrigiert mich, wenn ich falsch liege) und existierende Namen. Oder zumindest Namen, die so klingen, als ob sie real existieren könnten ... Ihm gelingt es allerdings, das Ganze sehr stimmig zu gestalten, vermutlich, weil kein absoluter Exot unter den Namen ist. Man kann also durchaus mischen, denke ich, aber es muss stimmig bleiben.
So krass wie bei Klaus und Moritz ist es jetzt bei mir nicht. Doch ich benutze Liam und Nathaniel für meine männlichen Protas und für meinen Bösewicht eben Nefarian. Liam und Nathaniel haben aber auch viel mit Morg, Garab, Sunuya zu tun. Ich weiß eben nicht ob Nathaniel und Liam in ein mittelalterliches Setting passen wo es eben Magie gibt. Immerhin sind Liam und Nathaniel ja Namen unserer jetzigen Zeit, aber nicht so z.B. Sunuya.
Namen gehören auf alle Fälle zum Setting, aber pauschal sagen, dies und das sollte man nicht mischen, kann man nicht machen. Es kommt ja ganz darauf an, was für einen Hintergrund die Leute haben. Wie schon erwähnt wurde, wenn es ein Multi-Kulti-Setting ist, ob heute (z.B. eine Grossstadt) oder in einer mittelalterlichen Welt, dann darf man das sicher machen.
ZitatWürde es euch verwirren oder stören wenn neben einem Klaus, Tom, Moritz ein Nefarian stehen würde?
Wenn es einen Grund gibt, dass Nefarian so heisst, würde es mich keinesweg stören. Es sollte aber erklärt werden, weshalb er zu diesem Namen gekommen ist.
ZitatAllerdings finde ich es hier auch nicht schlimm, wenn man mal einen Chinesen Tom nennt o.ä. das macht ihn eigentlich nur interessanter, finde ich.
Die meisten Chinesen geben sich ja einen "westlichen" Namen, weil sie denken, dass Westler besser damit klar kommen.
ZitatG.R.R. Martin verwendet in "A Song of Ice and Fire" sowohl erfundene (korrigiert mich, wenn ich falsch liege) und existierende Namen.
Ich glaube, die meisten sind erfunden oder zumindest im Schriftbild abgewandelt. Aber mich würde es nicht stören, wenn er erfundene und existierende mischt, solange es glaubwürdig rüberkommt.
Ist halt wirklich alles kontextbedingt ...
ZitatDa gibt es ein Liam, Nathaniel, eine Dealy, eine Yiriwi, usw.
Mich würden da noch ein paar zusätzliche Infos interessieren. Wer trägt die Namen und welchem Setting spielt das Ganze?
EDIT: Ich wollte noch anfügen, dass bei Robin Hood in der Costner-Version ja auch dieser Azeem vorkommt. Das ist völlig glaubwürdig, da er schliesslich einen anderen Hintergrund hat.
Ich kann leider noch nicht wirklich so viel zu den Namen sagen, denn sie sind mir sofort in den Kopf gekommen, als die Figuren aufgetaucht sind. Es ging mir tatsächlich nur darum, ob man Namen mischen kann. Und gut, es muss eben stimmig sein. Ich werde darauf achten ;)
Mischt ihr in euren Romanen Namen?
Zitat von: Dealein am 23. Mai 2011, 22:59:23
So krass wie bei Klaus und Moritz ist es jetzt bei mir nicht. Doch ich benutze Liam und Nathaniel für meine männlichen Protas und für meinen Bösewicht eben Nefarian. Liam und Nathaniel haben aber auch viel mit Morg, Garab, Sunuya zu tun. Ich weiß eben nicht ob Nathaniel und Liam in ein mittelalterliches Setting passen wo es eben Magie gibt. Immerhin sind Liam und Nathaniel ja Namen unserer jetzigen Zeit, aber nicht so z.B. Sunuya.
Diese Kombination von Namen innerhalb eines Romans finde ich völlig in Ordnung. Klar, einen Liam trifft man wohl eher, als einen Garab, aber er passt dennoch herein. Bei einem Leon würde ich schon eher stutzen.
Tja, mische ich Namen? Ich verwende meistens japanische oder generell asiatisch angehauchte Namen, sowie amerikanische. Wenn mir besondere Namen mit Klang einfach gefallen, darf es gerne auch etwas wie Chumani oder Angeni sein.
Innerhalb einer Geschichte mische ich eher selten.
Bei meinen Elementaren habe ich Kurochi, Yasuo, Nisho und Kagura.
Bei meiner Klinik habe ich Tino, Luke, Brian, Sandy, Maik und Nick.
Wie schon gesagt wurde, es ist vom Setting abhängig. Meine Elementare würden niemals in der gleichen Stadt auftauchen, wie die Protas meiner Klinik.
Namen haben ja immer was mit persönlichem Geschmack zu tun, meist mit dem der Eltern oder in der Literatur mit dem Geschmack des Autors. Meist ist so was kulturell oder zeitlich bedingt.
Am Beispiel des Chinesen. Die meisten Chinesen die (auch) einen englischen/portugiesischen Namen tragen, stammen eben aus Hongkong oder Macao. Da dort die Amtssprachen eben an aller erster Stelle Englisch oder Portugiesisch waren, gab man Kindern oft noch westliche Namen, da das edel und "oberschichtig" wirkt, da chinesische Namen oft als provinzial wahrgenommen wurden.
Hunderte Jahre davor, als die Europäer da noch gelandet waren, wäre niemand auf die Idee gekommen (Ok, ein blödes Beispiel, da ja nicht die Möglichkeit bestand) Soviel dazu, ich hoffe, das war jetzt nicht zu abwegig...
Ich persönlich mag es gerne, wenn in alternativhistorischen Geschichten oder in Urban-Fantasy die Namen querbeet sind. So lange die Namenswahl begründet ist und schlüssig wirkt, ist das in Ordnung und nachvollzieh bar. Obwohl ein Name ja nicht immer auf die Nationalität schließen kann/muss/sollte.
Ein Extrembeispiel wäre ja mein englischer Wissenschaftler, der einen italienischen Vornamen, einen anglizierten, griechischen Zweitnamen und einen tschechischen Nachnamen hat. Da wären sogar viele verschiedene Namen in einer Person drinnen. Ob das stimmig wirkt, hängt vom Kontext ab (obwohl ich mir da nicht mehr so sicher bin ::) )
Generell bewundere ich Autoren, die es schaffen ihren Figuren (passende) Namen zu geben, die weit gestreut sind.
Bei High-Fantasy hat man ja weit aus größere Möglichkeiten. Aber es sollte nicht so aussehen, als hätte der Autor blind auf der Tastatur herumgehauen. Gewisse regelmäßigkeiten sollten schon auftreten, aber so was macht man ja meist unbewusst.
Lange Rede, kurzer Sinn; Wie meine Vorgänger schon bemerkt haben, kommt es darauf an ob es eben in den Kontext der Geschichte, in die Kultur oder in die Zeit passt.
ZitatMischt ihr in euren Romanen Namen?
Definitiv. Aktuell habe ich einen Dreoric und eine Ethelyn, die gemeinsam einen Auftritt haben, und einen Sgt. Gently Bleeding und eine Tammie Flanagan.
Generell tendiere ich wohl eher zu realen Namen in letzter Zeit, ich habe eine Vorliebe für italienische und französische Namen :vibes:.
ZitatEin Extrembeispiel wäre ja mein englischer Wissenschaftler, der einen italienischen Vornamen, einen anglizierten, griechischen Zweitnamen und einen tschechischen Nachnamen hat. Da wären sogar viele verschiedene Namen in einer Person drinnen. Ob das stimmig wirkt, hängt vom Kontext ab (obwohl ich mir da nicht mehr so sicher bin ::) )
Meine Mitbewohnerin hat einen Spanisch-Ungarischen Nachnamen und ist Schweizerin. So abwegig ist das doch gar nicht. Ich habe auch einen Schweizer Akzent, einen Österreichischen Nachnamen und einen chinesischen Vornamen ...
Zitat von: Dealein am 23. Mai 2011, 23:08:00
Mischt ihr in euren Romanen Namen?
Also bei meinem Zeit-Roman-Projekt tauchen viele verschiedene Namen auf: Henry Barrot, Lluís Francec Pujol, Martín Argüello und Naiara Larrea. Das sind französische, katalanische, spanische und baskische Namen. Oder eben der besagte Wissenschaftler Salvatore Ulysses Hrubynsky oder Ferenc Snájder-Rahm und Andreas Esterházy.
Schön finde ich auch Namen, die aus einer anderen Sprache stammen und dann dem Schriftbild angepasst werden. Bei einem Contemporary-Projekt habe ich z. B. eine Wissenschaftlerin mit Namen Ofra Zilbershatz.
@sirwen:
Dachte ich mir anfangs auch, dass es nicht zu abwegig sein kann. Namen die aus verschiedenen Kulturkeisen "zusammengetragen" sind finde ich furchtbar interessant, da sie etwas weltgewantes und geheimnisvolles ausdrücken. Ich für meinen Teil bin da benachteiligt, da ich zwar Halbungar/Vierteltscheche mit wahrscheinlich noch österreichischen und jüdischen Vorfahren bin, aber eben einen "typisch" deutschen Namen habe.
Ich kann mich nur vielen meiner Vorrednern anschließen. Ein "Namensgemisch" ist einfach vom setting abhängig.
Lorna Freemans Prota in den "Grenzlande"-Romanen heißt z.B. Hase. Als ich den Namen das erstemal las, hätte ich das Buch beinahe weggelegt und nie wieder angerührt. Glücklicherweise folgte ich dem Impuls nicht, sondern ließ mich mit einem "Na gut, dann heißt er eben so" auf die Geschichte ein. Im weiteren Verlauf der story wird der Name dann auch thematisiert. Es wird, zumindest andeutungsweise, erklärt, warum der Prota so heißt, und die Begründung ist Teil der storyline. So kann es kommen.
Ein Negativbeispiel habe ich allerdings, an dem ich euch gerne teilhaben lassen möchte. Es stammt nicht aus der Belletristik, noch aus irgendeinem anderen künstlerischen Bereich, sondern in der hiesigen Tageszeitung unter den Geburtsanzeigen. Ein Dean Martin Tekumseh M. hatte das Licht der Welt erblickt. Das ist KEINE Ente. Es ist ein paar Jahre her, aber es kommt mir vor, als sei es gestern gewesen, daß meine Kollegen und ich auf diese Anzeige starrten, und nicht wußten, ob wir lachen, oder das arme Kind bedauern sollen.
Zitat von: Maran am 24. Mai 2011, 00:07:40
Ein Dean Martin Tekumseh M. hatte das Licht der Welt erblickt.
Okay, wow...
Aus allen Wolken gefallen bin ich allerdings durch den Namen 'Tekumseh' an sich, der ist mir noch sehr bekannt, als ich mich damals so für indianische Namen interessiert habe. (War irgendein Raubtier, glaube ich...)
Also ich mische ehrlich gesagt relativ bunt.
Mein Monster ist ein mehr oder weniger High Fantasy Projekt und ich habe die Namen einfach frei von der Leber weg ausgesucht wie sie am besten zu den Figuren passten, wichtig jedoch war mir einfach dass sie aussprechbar sind. So gibt es darin eine Eliza, neben einer Ophar, dann wieder ein recht gewöhnlicher Finn, aber es gibt auch Charas die Jachim, Saiph, Asim oder Sairen heißen. Ganz bunt gemischt wie es mir gerade gefiel. Da ich allerdings verschiedene Völker in meiner Welt habe, versuche ich die Namen dahingend etwas zu strukturieren, gelingt aber bislang noch nicht wirklich.
Ich denke ich suche meine Namen wirklich etwas zu sehr nach persönlichem Geschmack aus, jedem dem ich bisher sagte einer meiner Protas hieße Finn und wäre ein ziemlich düsterer Typ hat nur den Kopf geschüttelt, aber ich habe einfach einen Narren an dem Namen gefressen, drum werde ich wohl erstmal dabei bleiben.
So richtig extrem exotische Namen, bei denen man sich beim Aussprechen schwer tut versuche ich allerdings größtenteils zu vermeiden. Wobei aber etwas das mir mittlerweile leicht über die Lippen geht für einen potentiellen Leser ein ziemlicher Zungenbrecher sein kann *grübel*
Richtig spannend wird es wohl bei meinem nächsten Projekt werden, Urban Fantasy, in München angesiedelt und noch komme ich nicht davon weg dass meine Prota Timea heißt (sie hat ein bisschen was Übersinnliches an sich), mal sehen wie lange das noch dauert und mal sehen was mir noch so für Namen einfallen werden *grübel*
Ja Mika, mir geht es genauso. Es ist ziemlich kunterbunt und nach den Reaktionen hier versuche ich sie etwas zu ordnen.
Ich finde die Mischung zwischen realen, modernen Namen sogar weniger befremdlich als die Mischung von modernen Namen und mittelalterlichen Namen.
Was soll das heißen? Ich könnte eher damit leben, wenn du einen Nefarian neben einen Tom stellst, anstatt einen Gunthram.
Fantasynamen sind meiner Meinung nach zeitloser als reale Namen. Ansonsten würde ich Realnamen immer der entsprechenden Epoche zuordnen.
Übrigens finde ich, dass fantasievolle Eigenkreationen durchaus in ein modernes Setting passen können. Man braucht nur mal einen Blick in die standesamtlichen Veröffentlichungen werfen. Die Namen, die Eltern heutzutage ihren Kindern geben, habe ich manchmal noch nie zuvor gehört. Ein kreativer Mix ist also gar nicht einmal so unreal ;).
Ich mische auch bei meinem High-Fantasy Projekt, nur passen muss es. Z. B. neben erfundenen Namen findet sich da auch eine Solveigh darunter, weil ich den Namen so toll finde. Hans-Walter oder Klaus-Peter hingegen finde ich dann doch zu befremdlich.
An Fantasy-Autoren die mischen, fällt mir grad spontan Terry Goodkind ein.
Meine Fantasywelt ist eher antik orientiert, daher mische ich eher selten und nur dann, wenn es begründet ist. Soll heißen: Die Namen sind der jeweiligen Kultur/Landessprache angepasst. Wenn nun jemand aus dieser Kultur einen "exotischen" Namen hat, dann gibt es dafür einen Grund. Ein Elternteil etwa aus einem anderen Land, ein bewusstes Abwenden von Traditionen, ein bewusstes Hinwenden zu einer anderen Kultur, das Annehmen einer neuen Religion - etwas in der Art.
Ich bin auch als Leserin kein großer Fan davon, wenn in einem High Fantasy-Setting die Namen bunt gemischt werden, muss ich ehrlich sagen. Dafür steckt in mir zuviel Weltenbastlerin und Sprachwissenschaftlerin.
Ich mische ebenfalls. Mir ist auch am Wichtigsten, dass der Name zur Figur passt. Egal ob er frei erfunden, oder ein realer Name ist. Aber ich vermeide, was hier ja auch schon gesagt wurde, dass der Name zu schwierig auszusprechen ist. Mich stört das bei Büchern sehr, wenn ich keine Ahnung habe wie der Name klingen könnte, oder wenn ich bei jedem Lesen darüber stolpere, weil der Name ellenlang ist und nur aus Konsonanten und Ypsilons besteht ;D
In einem urbanen Setting ist es sowieso recht egal. Natürlich sollte der Großteil der Namen schon widerspiegeln wo und wann der Roman spielt. Aber wenn die Geschichte in unserer Zeit spielt, dann schließe ich mich Andoras an: Einen kreativen Mix gibt es heutzutage sowieso. Ich rede darüber gerne mit einem Freund, der Lehrer ist. Wenn man sich die Schulklassen anschaut, gibt es überall Namen, die entweder sehr ausgefallen oder in Deutschland nicht geläufig sind.
Und in einer High-Fantasy-Welt habe ich diese Welt schließlich selber geschaffen, dann kann ich ja auch entscheiden, welche Namensgebung dort üblich ist ;D Und wenn es da ein Volk gibt, bei dem auch Namen üblich sind, die es real gibt, dann stört mich das überhaupt nicht.
Sollten Betaleser sich an bestimmten Namen oder Namenskombinationen stören, dann würde ich sie aber sicher noch einmal überdenken.
Mische ich? Ja! Sehr gerne sogar! Hier mal was isländisches, dort mal was walisisches, oder was mir sonst so gefällt.
Ich finde, die Gesamtkompoition muss stimmen und für das Setting exotische Namen sollten innerhalb der Geschichte erklärt werden, dann kann man sich meiner Meinung nach eigentlich ziemlich viel Narrenfreiheit lassen, was die Namenswahl betrifft.
Es liegt wahrscheinlich an der Übersetzung. Aber bei Dave Duncan passen die Namen zu Teil überhaupt nicht zusammen. Da ist der eine "Sir Tancred" und der andere heißt "Eisenfaust" oder so ähnlich.
Mischen tu ich auch, aber nur, wenn es zum Setting passt und die Figuren einen entsprechenden Hintergrund haben. Als Leserin handhabe ich es da genauso. Wenn ich High Fantasy lese, will ich nicht, dass da plötzlich ein Klaus oder Paul drin vorkommt, es sei denn, er ist via Portal in diese Welt gelangt (;D). Umgekehrt verhält es sich genauso.
Gerade die Urban Fantasy lebt ja von solchen Mischungen, finde ich. Wer gibt Dämonen, die NY heimsuchen, schon gewöhnliche, reale Namen?
Ganz davon abgesehen sind nicht alle Namen auffällig. Ob nun mittelalterlich (ja wir haben teils immer noch sehr alte Namen in Gebrauch), modern oder komplett erfunden - man kann überall mit Extrema auffallen.
Bei einer Brunhilde neben einen Leon und einen Neferian wäre ich hingegen vielleicht schon etwas irritiert. Das liest sich nebeneinander nicht so flüssig. Vermutlich aber auch nur eine reine Gewöhnungssache.
Was mir gerade einfällt und wahrscheinlich nicht gerade 100%ig ins topic passt:
Der Vorname Sina entstammt dem Tatort "Reifezeugnis". :hmmm: Weiß auch gerade nicht, was ich damit ausdrücken will. ;D Vielleicht, daß ein Name, der nicht allzu realitätsfern ist, auch leichter akzeptiert wird. Also, ein bischen fremdländisch ist ok, aber bei ausgefallenen Kreationen wäre ich vorsichtig. Der Name muß nicht nur zum setting, sondern auch zum Charakter passen. Es kann durchaus sinnvoll sein, eine Rasse von einer anderen durch den Grundklang von Namen unterscheidbar zu machen ... :hmmm: ... eigentlich ein interessanter Gedanke.
@ Maran: Ich kenne Sina als ganz normalen westlichen Namen. Eine Freundin von mir heißt so ;)
Heutzutage werden die Namen doch sowieso immer sonderbarer - gerade die Kinder von Stars haben da wirklich mein Mitgleid (Stichwort "Apple" ><)
(*hust* Apfel=Vitamine, Vitamine=Kraft, Kraft=Macht, Macht=Geld, Geld=Frauen, Frauen=Sex, Sex=Aids. Wer will nen Apfel?)
TV Tropes hat dazu eine Liste:
http://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/AerithAndBob (http://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/AerithAndBob)
Ich persönlich mag erfundene Fantasynamen nicht so gerne und benutze lieber klassisch/histroische. Wenn das Volk sehr exotisch ist, mische ich dann vielleicht doch mal ein paar Silben durch einander.
Was mir auch ganz gut gefällt ist der Super-Mega-Mix in G.R.R.Martins Lied von Eis und Feuer. Der hat normale Namen wie Robert oder Catelyn, klassische Fantasy namen wie Theon oder Tywin und Abwandlungen von normalen Namen wie Eddard statt Edward oder Tommen statt Thomas.