Da ich mich das schon seit Monaten frage, interessiert mich jetzt mal eure Meinung.
Was erwartet ihr von Roman-Serien? Damit meine ich ganz speziell eine Reihe von verschiedenen Fortsetzungsgeschichten, die sich immer um denselben Protagonisten drehen und so gesehen vielleicht auch zusammenhängen, wenn auch nicht so stark wie bei einer Trilogie oder so.
Sollten diese Geschichten sich eher ähneln oder auch mal unterschiedlich sein? Und wie tolerant wärt ihr bei solchen Unterschieden?
Wenn ich da an mich selbst denke - mich langweilt es tödlich, wenn ein Autor bei einer Reihe von Fortsetzungen nach 08/15-Schema immer wieder dieselbe Art Story abliefert. Da darf durchaus auch mal frischer Wind rein. Aber ein zu starker Bruch stört irgendwie auch.
Ich zermartere mir das Hirn wegen meiner aktuellen Thriller-Projekte. Der erste Teil und einige weitere haben es ziemlich in sich, das ist nix für schwache Nerven. Es gibt aber auch welche (der zweite und dritte), die verglichen damit eher harmlos sind.
Und ich kann mich seit Monaten nicht mit mir selbst einigen, ob eine solche Abwechslung nun eher gut oder schlecht ist. Das geht so weit, daß ich ständig überlege, den zweiten zu streichen, wobei ich das eigentlich nicht möchte und bisher auch noch kein Leser dazu geraten hätte. Die fanden das bisher alle okay.
Aber auf meiner Schulter sitzt trotzdem so ein Teufelchen ;)
Was denkt ihr?
Ich habe zwölf Bände Maynard geschrieben. Heroic Urban könnte man sagen.
Das Schema ist ähnlich: Es taucht ein Gegner auf, der Maynard und/oder seine Familie mehr oder weniger direkt bedroht, und Maynard sorgt für Friedhofsruhe.
Sie sind unterschiedlich actionlastig. Der zehnte trieb mich sogar dezent zur Verzweifelung, weil Maynard nicht einmal zum Schwert greifen mußte. Aber nägelkauspannend war er laut Testlesern trotzdem - oder gerade deswegen.
Einige Bände sind humorvoller als andere (Steinkreis, Grüne Welt), andere dunkler und kampflastiger (Odins Wolf, Nastrand, Baobhan-Sith).
Ich denke, Abwechslung ist das Salz in der Suppe!
Hm, gute Frage.
Ich fürchte, meine Antwort bringt dich auch nicht wirklich weiter. Ich finde Abwechslung wichtig, wie schon gesagt, immer das Geleiche mit anderen Namen wird auf Dauer langweilig. Andererseits, hat man als Leser an "seine" Helden gewisse Erwartungen und mich würde es stören, wenn auf einmal etwas völlig abweichendes passiert.
Ich denke, solange man die Geschichte glaubhaft verkaufen kann und es zum Verhalten der Protas passt, können durchaus Variationen vorkommen.
Ich würde sagen, dass Abwechslung grundsätzlich schon dazu gehört, nur eben nicht zu viel. Insbesondere würde es mich stören, wenn außer Prota und Genre nichts mehr gleich ist. Wenn es in einer Reihe bisher immer um Liebe, Freundschaft, Vertrauen ging und der Tonfall recht locker war, sollte es im nächsten Teil nicht nur um Sozialkritik gehen, die knallhart serviert wird, Liebe und Freundschaft mit keiner Silbe auch nur angedeutet werden.
Auf deinen Fall übertragen würde ich sagen - wenn die einzige Abweichung ist, dass der Band "harmlos" ist, kannst du das ruhig machen. Wenn es aber mehrere Aspekte gibt, die stark abweichen, wäre ich etwas vorsichtiger.
Hi Dani,
das Schöne an Serein ist ja, dass man die Charaktere viel besser kennenlernt, als bei einem Roman, der für sich steht.
Man kann quasi vorhersagen, wie sich ein Charakter verhält.
Richtig interessant wird es in meinen Augen, sobald die "Färbung" des Romans sich ändert. Wenn er humorvoll wird, oder bitterernst, wenn man die Charaktere in allen Facetten des Lebens erleben kann.
So wie Sprotte es sagt Abwechslung ist in einer Reihe enorm wichtig. Wenn die Geschichte in jedem Band gleich abgespult wird, kommt schnell Langeweile auf, eben weil man ja die Charaktere bereits kennt.
Du solltest Dir also nicht so viel Sorgen machen ;)
Ich denke Du solltest Dich eher an den Charakteren orientieren, als den Geschichten.
Zitat von: Dani am 03. Mai 2011, 13:54:11
Wenn ich da an mich selbst denke - mich langweilt es tödlich, wenn ein Autor bei einer Reihe von Fortsetzungen nach 08/15-Schema immer wieder dieselbe Art Story abliefert.
Hi Kollegin. ;)
Nee, Abwechslung darf nicht nur sein, sie muß sogar. Wichtig ist mir nur das Gefühl der Kontinuität, daß ich in Band 4 nicht das Gefühl habe, mit einem ganz anderen Protagonisten unterwegs zu sein als in Band 1 -- oder daß die anderen Charaktere sich bis zur Unkenntlichkeit wandeln oder der Weltenbau plötzlich ganz anders angelegt ist. Ich kann es zum Beispiel immer nicht haben, wenn aus erbitterten Feinden binnen weniger Bände gute Freunde werden, nur weil man sich ja seit Band 1 kennt und plötzlich einen gemeinsamen Feind hat. Oder wenn die große, finstere Bedrohung aus Band 1 sich im Nachhinein als das arme, mißverstandene Fremde herausstellt, das es in Band 6 zu retten gilt.
Solange ich mit einem liebgewonnenen Charakter mitfühlen kann und der Plot für ihn spannend und aufreibend ist, sollen die Plots ruhig von einem Buch zum nächsten möglichst unterschiedlich sein. Dann habe ich das Gefühl, das Leben des Protagonisten ist spannend und abwechslungsreich.
Nachtrag: da war Sven jetzt fertig, bevor ich abschicken konnte. ;) Er bringt es gut auf den Punkt:
Zitat von: Sven am 03. Mai 2011, 14:36:48
Richtig interessant wird es in meinen Augen, sobald die "Färbung" des Romans sich ändert. Wenn er humorvoll wird, oder bitterernst, wenn man die Charaktere in allen Facetten des Lebens erleben kann.
Danke schon mal für eure interessanten Antworten! :)
ZitatDer zehnte trieb mich sogar dezent zur Verzweifelung
Da geht's dir wie mir, Sprotte - bin auch völlig verzweifelt! Obwohl meine Testleser das genauso sehen wie deine. Schon lustig!
ZitatInsbesondere würde es mich stören, wenn außer Prota und Genre nichts mehr gleich ist.
Richtig. Das darf natürlich nicht passieren!
Das ist bei mir auch nicht der Fall. Genaugenommen geht's darum, daß im ersten Teil ein Serienkiller sein Unwesen treibt und meine Prota an den Rand des Wahnsinns treibt. Das ist im zweiten Teil nicht der Fall, da ermittelt sie fast "nur".
Alle Teile gemeinsam haben das Profiling, das immer eine große Rolle spielt. Aber ansonsten hab ich eine ganze Bandbreite an Fällen - Serienmorde, Entführungsfälle, das unterschiedlichste Zeug. Mal haarsträubend und mal nicht so sehr.
Es würde ja auch irgendwann kein Mensch mehr glauben, daß meine Prota echt nur die verrücktesten Irren jagt. Das ist nicht sehr wahrscheinlich.
Zitatdas Schöne an Serein ist ja, dass man die Charaktere viel besser kennenlernt,
Absolut, ja :) Das ist für mich auch wichtig. Und auch die angesprochene Änderung der "Färbung" der ganzen Sache habe ich drin. Meine Charas machen schon einiges durch und das ist absolut spannend!
Finde ich wirklich interessant, daß ihr die Charaktere so zentral seht. Auf die Idee bin ich noch nicht gekommen, obwohl es eigentlich auf der Hand liegt und eigentlich auch mein Steckenpferd ist. Charaktererschaffung ist für manche Autoren ja echt harte Arbeit, aber ich find das nicht schwer. Dafür finde ich es aber sehr wichtig. Starke, glaubhafte Charaktere, die man mag, sind ein riesiger Pfeiler für eine Geschichte. Und ich glaube, man hat viel gewonnen, wenn man es soweit bringt, wie ihr gesagt habt - daß der Leser die Figuren mag und mit ihnen mitfiebert, ganz egal was los ist.
ZitatDu solltest Dir also nicht so viel Sorgen machen ;)
Gut, danke ;D
Eine Testleserin sagte das mal ganz nett: Maynard gehört zur Familie. :vibes:
Ich kenne ja die Reihe von Dani und kann bestätigen, dass Band 1 eben richtig was für Hartgesottene ist :o. Bei Band 2 bin ich gerade halb durch und sehr erleichtert, dass ich ein wenig Durchschnaufen kann. Was keinesfalls heißt, dass es nicht superspannend ist.
Ich gebe meinen Vorrednern Recht, Abwechslung ist gerade bei einer Reihe wichtig. Die Protagonisten führst du wunderbar konsequent durch alle Widrigkeiten, bisher ist das absolut stimmig. Wenn der Hauptperson ständig abgedrehte Serienkiller über den Weg laufen, wird es eher unglaubwürdig. Auch der wechselnde Nebenplotanteil (mal mehr mal weniger) ist nachvollziehbar, es gibt wie bei jedem Menschen auch bei der Prota Zeiten in denen mal das Private und mal die Arbeit überwiegt. Das sorgt für Empathie.
Zitat von: Dani am 03. Mai 2011, 14:54:09
Finde ich wirklich interessant, daß ihr die Charaktere so zentral seht. Auf die Idee bin ich noch nicht gekommen, obwohl es eigentlich auf der Hand liegt und eigentlich auch mein Steckenpferd ist.
Das ist mal wieder der klassische Konflikt im erzählerischen Dreieck: Charaktere-Plot-Weltenbau. Jeder hat seine eigene Ecke, die ihm am leichtesten fällt und aus der er sich an seine Geschichte heranpirscht.
Und gerade bei einer Serie, deren verbindendes Element der Hauptcharakter sein soll, bietet sich ein Fokus aufs charakterorientierte Schreiben ja auch an. @Dani: Um so besser, wenn das dein Ding ist. :)
Zitat von: Sorella am 03. Mai 2011, 15:05:58
Ich kenne ja die Reihe von Dani und kann bestätigen, dass Band 1 eben richtig was für Hartgesottene ist :o.
::) tüdelü... pfeif... :engel:
Zitat von: Sorella am 03. Mai 2011, 15:05:58
Bei Band 2 bin ich gerade halb durch und sehr erleichtert, dass ich ein wenig Durchschnaufen kann. Was keinesfalls heißt, dass es nicht superspannend ist.
Wenn du das sagst - ich möchte ihn gerade wieder nehmen und aus dem Fenster werfen, weil ich das Überarbeiten so satt habe... :omn:
So ein Dreck, das Forum hat meinen Thread gefressen. :happs: In Kurzfassung:
Eine Serie kann eine dramatische oder episodische Struktur aufweisen. Bei letzterer werden durch verschiedene in sich abgeschlossene Handlungssegmente verschiedene Aspekte der Charaktere/ der Welt offengelegt. Das finde ich immer toll an Serien, und deshalb wäre ich ebenfalls für die Abwechslung. Der Prota/ die Welt hat ja bestimmt mehrere Seiten, und das sollte auch zur Geltung kommen.
LG, Leo
Liebe Dani,
ich habe nun Deine Bände alle gelesen und kann nur zusammenfassen: Deine Fälle sind spannend- egal, ob gerade wieder ein durchgeknallter Mädchenfresser unterwegs ist, oder sich "nur" ein Mord ereignet.
Deine Protas machen die Fälle spannend- man will wissen, wie es mit ihnen weitergeht, man fiebert mit ihnen mit.
Nach dem ersten wirklichen "Reißer" kann ich mich Sorella nur anschließen ist man mit den "Knights" zufrieden, weil es realistisch ist, dass Deine Prota studiert und nicht schon wieder einem Massenmörder begegnet. Dan reicht vollkommen und ich möchte ihm nicht begegnen.
Allgemein finde ich, wenn man sich mit den Protas in einer Reihe wohlfühlt, wenn die, wie Sprotte zitiert, schon in die Familie gehören, dann ist es schon fast egal, was sie tun, hauptsache es bleibt für den Charakter nachvollziehbar.
Langweilig würde mir mit Deinen Protas nur, wenn sie im Zimmer blieben und kein Wort mehr sprächen... Da ich das allerdings nicht erwarte- nur weiter so, ich warte!
Liebe Grüße
Antonia
Habe das Thema in die allgemeine Rubrik umgetopft. Es geht ja nicht darum, wie man Abwechslung in eine Reihe bringt oder wie es überhaupt handwerklich funktioniert, sondern darum, ob Lesern das gefällt.
Wenn ich von mir ausgehe, dann reicht es mir in einer Reihe, wenn sie innerhalb eines Universums spielt (Justifiers), wenn Protagonisten immer wieder auftauchen oder wenn es andere Querverbindungen gibt. Die meisten Reihen auf dem Buchmarkt funktionieren allerdings so, dass es entweder eine Shared World ist wie bei vielen Rollenspielromanen oder die Roman immer ein ähnliches Schema einhalten. In der "Weiblich, ledig, untot"-Reihe entwickelt sich die Protagonistin beispielsweise weiter, aber die Romane haben alle ein ähnliches Schema und eine ähnliche Länge. Man kann es vielleicht mit Fernsehserien vergleichen. Ein gewisser Wiedererkennungseffekt muss vorhanden sein.
Die meisten Menschen lesen zur Unterhaltung und wenn sie eine Reihe lieben, dann lieben sie daran die Beständigkeit. Das sind nicht nur die Figuren, sondern auch Muster. Wenn ich beispielsweise einen Krimi von Horst Eckert lese, in dem eine bestimmte Düsseldorfer Kommissarin vorkommt, dann möchte ich in jedem Teil ähnliche Elemente finden und einen ähnlichen Schreibstil. Weshalb soll ich denn sonst die Reihe lesen und nicht einen anderen Roman vom selben Autor, der sich um ein anderes Thema und um andere Leute dreht? Ich will meine Feierabendunterhaltung und kein unerwartet anderes Buch! Wenn ich Tatort gucke, will ich Tatort gucken und ich hasse es, wenn ein Regisseur meint, sich verkünsteln zu müssen, obwohl Figuren udn Stadt sind wie immer!
Ich stimme da mit der Wölfin vollkommen überein. Buchreihen sollen für mich wie Fernsehserien sein - Protagonisten und Welt sollen möglichst immer gleich vorkommen, und die Handlung darf gern von Band zu Band in sich abgeschlossen sein, jedoch kein 0815-Abklatsch von Band 1. Ganz toll ist natürlich, wenn zu allem ein roter Faden kommt, der sich über alle Bände hinweg zieht, z.B dass der Prota auf der Spur eines ganz bestimmten Mörders ist (meinetwegen auch aus privaten Gründen) und in jedem Band kommt er einen Schritt weiter. Als Beispiel dafür nenne ich jetzt mal Serien wie The Mentalist und Supernatural. In sich sind die Folgen abgeschlossen, doch ein Nebenplot zieht sich durch die ganze Serie.
Die Charaktere können sich so in ihrer ganzen Facette zeigen, sich entwickeln und dabei die unterschiedlichsten Dinge erleben. Es darf auch gerne einmal etwas "seichter" zugehen, solange das Gefühl am Ende des Buches stimmt, ist alles in Ordnung.
Hier meldet sich der talentierte "ich schwanke immer zwischen zwei Rubriken und nehme dann die falsche"-Poster ;)
Danke auch für eure Gedanken zur Sache! Ich bin da übrigens ganz bei dir, Wölfin - die angesprochene Beständigkeit ist es, über die ich auch hauptsächlich nachdenke. Der Reihen-Leser möchte ja nix völlig Neues vor die Füße geknallt kriegen.
Aber wenn ich den bisherigen Lesern glauben darf, dann paßt das wohl alles und ich bin dann jetzt mal beruhigt. Ich hab sogar, wenn ich mal genau drüber nachdenke, das drin, was Erdbeere angesprochen hat - ein roter Faden, der über die Bände hinweg bestimmte Aspekte aufrecht erhält und weiterentwickelt.
Find ich gut :)
Hi,
ich denke sowohl die Serien, wo der/die Prota sich weiter entwickeln und sich ein roter Faden über alle Bände spannt, als auch Serien, wo die Charaktere relativ gleich bleiben und die Reihenfolge, in der man die Bände liest ziemlich egal ist, haben Vor- und Nachteile.
Ich bin ein absoluter Fortsetzungsjunkie. Serien, wo die Entwicklung weiter geht und man von Band zu Band oder Folge zu Folge mehr über die Hintergründe und das große Geheimnis erfährt finde ich klasse. Es führt auch regelmäßig dazu, dass ich dann alle Bände lesen/alle Folgen ansehen möchte. Darkover und Drizzt, Bille und Zottel, Blitz, die Tortall-Bücher habe ich z.B. komplett gelesen, weil ich halt immer wissen wollte, wie es denn jetzt weiter geht.
Reihen, wo Welt und Prota konstant bleiben mag ich dagegen, wenn ich mal ein bisschen was lesen will, wo klar ist, worauf ich mich einlasse und einfach "so etwas wie xy, nur ein bisschen anders" lesen will. Da wäre ich dann aber schwer enttäuscht, wenn ich einmal einen beinharten Thriller und mal einen seicht plätschernden Detektivkrimi vorgesetzt bekäme.
Ich denke, man spricht mit den beiden Arten von Serien auch unterschiedliche Klientel an. Soap- oder Serienjunkies von Fortsetzungsstorys sind zB meist so süchtig, dass sie keine Folge/keinen Band verpassen wollen. Die "gleiche Setting - gleiche Prota" Variante ist halt eher etwas für Leser/Zuschauer, die mal einen netten Tatort schauen oder ein nettes Buch lesen wollen, wo sie wissen, auf was sie sich einlassen. Dort macht es ja auch nichts, in welcher Reihenfolge man die Bücher liest oder ob man mal eins auslässt.
Och, also seichtes Plätschern erreiche ich wohl nie, da mache ich mir nun keine Sorgen. Ich glaub, die Unterschiede sind auch gar nicht so groß, wie ich sie mir einrede...
Zitat von: Alia am 05. Mai 2011, 13:11:51
Die "gleiche Setting - gleiche Prota" Variante ist halt eher etwas für Leser/Zuschauer, die mal einen netten Tatort schauen oder ein nettes Buch lesen wollen, wo sie wissen, auf was sie sich einlassen. Dort macht es ja auch nichts, in welcher Reihenfolge man die Bücher liest oder ob man mal eins auslässt.
Ja... noch so ein Problem. Ich geh nicht so richtig davon aus, daß man meine Reihe lesen könnte, wie man wollte. Ich liefere am Anfang zwar immer mehr oder weniger detailliert einen Rückblick - ich baue Hinweise ein, wo es sich gerade anbietet. Aber das baut schon alles aufeinander auf und das mag ich eigentlich auch so. Ist aber auch Geschmackssache, glaube ich - wie du schon sagtest!
Ich denke, die wichtigsten Sachen wurden schon gesagt. Mir persönlich ist auch wichtig, dass es einen Wiedererkennungseffekt gibt - und dass aber der Plot nicht immer nach dem gleichen Schema abläuft. Es ist vielleicht nicht das glücklichste Beispiel, aber ich habe mal vor Jahren von meiner Oma einen fetten Hanni-und-Nanni-Sammelband bekommen. Und nach etwa drei Vierteln aufgegeben. Einer der Hauptgründe dafür war, dass jedes Buch dem vorhergehenden glich.
Es gab immer eine Neue am Internat, die im Laufe des Schuljahrs geläutert wurde. Es gab immer eine geheime Mitternachtsparty im Schlafsaal. Und mehr war da eigentlich nicht.
Die Härte fand ich damals, dass ich mich bis zu dem Punkt kämpfte, an dem Hanni und Nanni endlich von der Schule sind und dachte, cool, jetzt wird vielleicht wirklich mal was anderes passieren. Was war? Es kamen "unveröffentlichte" Geschichten aus der Schulzeit, die noch mal das Gleiche wiederkäuen.
Langer Rede kurzer Sinn: roter Faden ja, Wiedererkennungswert ja, aber bitte und sehr gerne auch Abwechslung im Plot. Natürlich sollte es nicht von einem Genre ins andere umschlagen, aber variieren lässt sich doch durchaus einiges, denke ich, und trotzdem kann man insgesamt stimmig bleiben.
Ich persönlich denke, solange man als Autor noch das Gefühl hat, dass man wirklich an der gleichen Reihe schreibt und sich vertraut fühlt, ist es okay. Das dürfte dann auch bei den Lesern so ankommen.
Den Hanni und Nanni Sammelband hatte ich auch mal (keine Ahnung wohin der verschwunden ist). Ich kann mich erinnern, dass ich den auch nicht so toll fand wie die Einzelbände, die ich mir von meinen Freundinnen geliehen hatte. Obwohl es der selbe Inhalt war.
Ich vermute, das liegt auch daran, das einem das abgeschlossene Gefühl des Buchdeckels fehlt, wenn eine Geschichte zu Ende ist.
[OT-Modus]
Oh Gott, die Hanni und Nanni Bücher... ::) Die hab ich parallel zur Trickfilmserie gelesen. Und fand die ersten beiden Bände toll, den Rest einfach nur öde. Hab aber brav durchgehalten.
[/OT-Modus]
Naja, ich denke das hängt ganz vom Leser ab. Manche sind da ziemlich streng und wollen keine große Abwechslung, andere dagegen schon.
Ich persönlich gehöre eher zu letzteren, wenn der Roman nicht eine völlig andere Richtung einschlägt als zuvor.
Ich würde sagen, es tut der Reihe auch besser, wenn man nicht immer das Gleiche liest. Klar, es gibt Leute, die durch so etwas abspringen, aber mal ganz im Ernst: Wer will denn immer das Gleiche lesen?
Das wäre so wie die Fernsehserien, die immer nach Schema F ablaufen.
Ich war zum Beispiel ein Fan der Reihe 'Weiblich, ledig, untot', die nach mehreren Teilen ziemlich eingeschlafen war. Der letzte Band ging in eine ganz andere Richtung. Es war natürlich erstmal etwas überraschend, aber sicherlich nicht die falsche Entscheidung, auch wenn ich genug negative Meinungen zu dem Buch gehört habe.
Und solange man nicht zum Beispiel vom Thriller-Genre in die Liebesromanabteilung fällt, ist es doch okay.
Puh, ich glaube wirklich, das kommt ganz auf die Vorlieben des Lesers an...einige mögen Abwechslung, andere mögen es vielleicht immer nach dem selben Schema (ja, ich rede von Büchern... :engel: :-[ )
Ich denke, dass ein ähnliches Schema für eine Reihe schon ganz gut ist, naja, jedenfalls mag ich es. Natürlich sollte es abwechslungsreich geschrieben sein. Aber zum Beispiel bin ich ein riesiger Fan der Black Dagger Reihe. Die Inhalte dieser Bücher sind sich ziemlich ähnlich. Vampir verliebt sich in schöne Frau, die verliebt sich auch in ihn, sie wollen zusammen sein, es treten Probleme auf, am Ende bekommen sie sich aber doch. Dieses Schema zieht sich irgendwie durch jedes Buch, aber J.R. Ward schreibt das selbe Thema immer so unterschiedlich, dass es in jedem Buch wieder aufs neue spannend ist. Und obwohl ich langsam ihre Art zu schreiben kenne, frage ich mich jedes Mal aufs Neue: na, kriegen sie sich jetzt? Oder vielleicht doch nicht??
Also, ich denke, die Bücher einer Reihe können sich schon ähneln, aber man sollte es geschickt verpacken, so dass die Storys nicht langweilig werden...
Zitat von: Rhi am 22. Oktober 2012, 18:14:56
Ich denke, dass ein ähnliches Schema für eine Reihe schon ganz gut ist, naja, jedenfalls mag ich es. Natürlich sollte es abwechslungsreich geschrieben sein. Aber zum Beispiel bin ich ein riesiger Fan der Black Dagger Reihe. Die Inhalte dieser Bücher sind sich ziemlich ähnlich. Vampir verliebt sich in schöne Frau, die verliebt sich auch in ihn, sie wollen zusammen sein, es treten Probleme auf, am Ende bekommen sie sich aber doch. Dieses Schema zieht sich irgendwie durch jedes Buch, aber J.R. Ward schreibt das selbe Thema immer so unterschiedlich, dass es in jedem Buch wieder aufs neue spannend ist. Und obwohl ich langsam ihre Art zu schreiben kenne, frage ich mich jedes Mal aufs Neue: na, kriegen sie sich jetzt? Oder vielleicht doch nicht??
Also, ich denke, die Bücher einer Reihe können sich schon ähneln, aber man sollte es geschickt verpacken, so dass die Storys nicht langweilig werden...
Ich weiß nicht, ich hab damit so meine Probleme. Es macht mir nichts aus, wenn verschiedene Autoren diese Schemata in ihren Romanen aufgreifen - außer es wird zu häufig benutzt - aber exakt dieses Schema, das du gerade genannt hast, mach mir zu schaffen. Vielleicht liegt es aber auch einfach daran, dass ich Romantasyromane generell nicht so sehr mag und es dann nur noch schlimmer finde, wenn eigentlich immer das gleiche drin steht - mal abgesehen davon, dass es sich um andere Leute handelt.
Aber das mit dem Verpacken, da hast du Recht. Nur gelingt das nicht jedem. J.R. Wards Bücher habe ich jetzt selbst nicht gelesen, weil ich zugeben muss, dass mich das Thema immer abgeschreckt hat, aber die meisten Autoren schaffen es einfach nicht es originell wirken zu lassen.
Auch wenn ich es ungern tue, muss ich da auch die 'Alaskan Royals'-Reihe von Mary Janice Davidson anschwärzen und als gutes Beispiel nehmen. Das Schema war in den bisher erschienenen Romanen immer gleich - es waren allerdings nur drei. Und der 2. Band war schon völlig ausgelutschst. Okay, Band 3 war dann wieder okay, aber trotzdem. Es fällt auf, wenn immer das gleiche drin steht und ich persönlich fühl mich dann auch manchmal veräppelt, da ich ja etwas Originelles lesen wollte und nicht einen Abklatsch.