Liebe Tintenzirkler,
neuerdings arbeite ich an einer ganz neuen Geschichte. Bisher stehen noch nicht so viele Grundlagen fest und doch bin ich schon auf ein widerspenstiges Problem gestoßen. In der Geschichte geht es um Tiere, die es sich irgendwann nicht mehr haben gefallen lassen, von den Menschen so unterdrückt zu werden und sich dagegen wehren. Jede Tierart besitzt mindestens die gleiche Intelligenz wie ein Mensch, nur wenige ausnahmen sind klüger, oder Dümmer. Sie haben sich bisher lediglich bedeckt gehalten und nicht in das Treiben der Menschen eingemischt, naja, bis sie gemerkt haben, dass es reicht.
Jetzt gibt es Menschen, die mit der Einstellung der Tiere übereinstimmen und sich auf ihre Seite gestellt haben, um den Menschen einhalt zu gebieten und ihnen zu zeigen, dass es so nicht weitergehen kann. Die Geschichte handelt von einem jungen Mädchen, das sich den "Friedenskriegern", wie sich diese Bewegung nennt, als Übersetzerin angeschlossen hat. Die Zielgruppe für dieses Buch ist meine Altersgruppe (12-17) und aus diesem Grund muss es -wie nicht anders zu erwarten- auch eine Liebesgeschichte geben. ;D
Jetzt ist mein Problem, dass ich es unwahrscheinlich egoistisch fände, wenn sie sich unter all den Tieren, mit denen gemeinsam sie lebt, ausgerechnet in einen anderen Menschen verliebt. Das würde doch nur wieder einen Menschen über ein Tier stellen und die ganzen Grundsätze des Buches (nämlich dass Tiere mindestens genauso viel wert sind, wie Menschen) über den Haufen werfen.
Was also tun? Neulich hatte ich dann den blöden Gedanken, dass sie sich doch, wegen der Ähnlichkeit, in einen anderen allesfresser, in ein Wildschwein verlieben könnte.
Diese Liebe besteht natürlich auf rein Psychischer Basis, also so etwas wie eine sehr vertiefte Freundschaft mit Flirts und gegenseitiger Hingabe (Sie würden also alles für einander tun, obwohl sie theoretisch nur Freunde sind).
Keine körperlichen öhöm... Begegnungen also, das währe mich dann doch etwas zu abschreckend...
Jetzt frage ich euch: Wie findet ihr diese Idee? Ist das akzeptabel, oder wird jeder Leser aufschreien und das Buch in die Ecke schleudern, wenn sich mein Hauptcharakter in ein Schwein verliebt? :-\
Und wenn es so ist, was soll ich dann machen? Eine Liebe muss vorkommen, das steht fest, aber ich will möglichst nicht die Menschen wieder den Tieren vorziehen!
Könnt ihr mir helfen?
l.g.
Antonia :vibes:
Na ja, rein biologisch betrachtet hat Liebe ja nichts mit Intelligenz zu tun. ;) Tatsächlich fänd ich es merkwürdig, wenn ein Mädchen sich in ein Schwein verliebt - was vielleicht auch daran liegt, dass ich Schweine denkbar unästhetisch und unhübsch finde. ;) Grundsätzlich finde ich es auch ein bisschen verquer gedacht, Tiere dadurch aufzuwerten und dem Menschen gleichzustellen, dass du sie anthropomorphisierst, ihnen also menschliches Verhalten bzw. menschliche Denkweise und menschliches Urteilsvermögen zuschreibst. Denn das läuft ja eigentlich deinem Ursprungsgedanken zuwider, oder?
Aber mal ganz nüchtern betrachtet und nur auf deine eigentliche Frage bezogen: Selbst unter Menschen ist es sehr viel häufiger, dass man sich einen Partner aus einer ähnlichen ethnischen Gruppe sucht. Daher käme es mir nicht wie ein "Vorziehen" vor, wenn sie einen Menschen wählt, sondern recht natürlich. Wenn du tatsächlich eine Sau wählst, hättest du natürlich nicht nur eine andere Rasse, sondern auch gleich noch eine Homosexuelle Partnerschaft, das ist ganz schön mutig. ;D
So oder so erfordert es sehr viel Fingerspitzengefühl, so eine Beziehung aufzubauen und glaubwürdig darzustellen. Und mal ehrlich: Eine Liebesgeschichte ohne Knutschen? Och ... das wär aber schade ... :-[
Ich weiß nicht. Echte Liebe fände ich sehr befremdlich, auch wenn es nur psychisch ist.
Was spricht gegen eine wirklich tiefe, intensive Freundschaft?
Zitat von: Schakka am 08. Februar 2011, 21:12:33
(Sie würden also alles für einander tun, obwohl sie theoretisch nur Freunde sind).
Verstehe ich ehrlich gesagt nicht.
Ich würde für die Freunde, die mir wirklich wichtig sind, alles tun. Vermutlich sogar eher, als für irgend nen Kerl. ;) Naja, oder sagen wir, wenn ich wirklich Hals über Kopf verliebt wäre, wären mir beide ungefähr gleichwichtig.
Aber wahre Freunde sind wichtiger als eine Liebe. Denn die Freunde sind für gewöhnlich auch noch da, wenn die Liebe(-sbeziehung) vorbei ist. ;)
Zitat von: Grey am 08. Februar 2011, 21:32:45
Aber mal ganz nüchtern betrachtet und nur auf deine eigentliche Frage bezogen: Selbst unter Menschen ist es sehr viel häufiger, dass man sich einen Partner aus einer ähnlichen ethnischen Gruppe sucht. Daher käme es mir nicht wie ein "Vorziehen" vor, wenn sie einen Menschen wählt, sondern recht natürlich. Wenn du tatsächlich eine Sau wählst, hättest du natürlich nicht nur eine andere Rasse, sondern auch gleich noch eine Homosexuelle Partnerschaft, das ist ganz schön mutig. ;D
Damit hat Grey den Nagel auf den Kopf getroffen, würde ich sagen. ;D
Nein, also das mit den Tieren mit Menschlicher Intelligenz ist sehr schwer zu erklären... natürlich sind sie eben nicht so, wie die Menschen, aber das ist jetzt glaube ich etwas zu schwer zu erklären..
Hm, aber das mit dem Biologischen klingt logisch... leider, ich will nämlich nicht, dass sie sich in einen Menschen verliebt^^ Das wirkt finde ich ein bisschen ab gelatscht...
Ich weiß auch nicht so recht, wie ich das erklären kann, aber es währe einfach so vorhersehbar, wenn sie sich jetzt ausgerechnet in einen Menschen verlieben würde! Logisch, aber ab gelatscht^^
Dann bestünde natürlich noch die Möglichkeit, ein anderes Tier als Liebespartner zu nehmen, aber ich will sie jetzt auch nicht mit einer Hummel, oder einem Krokodil verkuppeln... Was denkst du, käme noch in Frage, in das sie sich verlieben könnte?
und neiin, keine Sau, tut mir leid, dass ich mich so ausgedrückt habe, es währe natürlich ein Eber^^
Und die Sache mit der tiefen Freundschaft... Das währe eben einfach nicht das gleiche... oder? :-\
l.g.
Antonia
Also, mir käme das seltsam vor. Nicht so sehr wegen dem Schwein, sondern wegen dem Gattungssprung allgemein.
Hast du auch eine Gans dabei, die sich in ein Pferd verliebt?
Tiefe Freundschaft zwischen Menschen und Tieren kann ich mir vorstellen. Alles, was ins Sexuelle geht, und dazu gehört auch Flirten, ist ähhh öhhhh, lass mal. Es gibt da diese Southpark Folge mit dem militanten Tierliebhabern ... da muss ich gerade die ganze Zeit dran denken.
Es macht für mich einfach keinen Sinn, dass sich ein Tier in ein Tier einer anderen Gattung (das ist vermutlich ein biologischer Fachbegriff, den ich gerade völlig falsch verwende) verlieben kann.
Und wenn du für 12-17 jährige schreibst, ist Sexualität immer ein Thema in der Liebe. Gerade in dem Alter, würde ich sagen. Es auszublenden, würde erst Recht zu wilden Spekulationen bei deiner Leserschaft führen. Und das willst du vermutlich nicht.
Lösungsvorschlag: Beschreibe doch zwei parallele Liebesgeschichten. Eine zwischen zwei Tieren (Zwei Schweinen) und eine zwischen zwei Menschen. Lass die beiden Pärchen miteinander befreundet sein, zeig, wo sich die Liebe unterscheidet und wo sie gleich ist. (Denk daran, dass nur Menschen und ein zwei Ausnahmen Sex zum Vergnügen haben.
Was Hält Störche ein Leben lang zusammen, wenn die körperliche Anziehungskraft nur einmal im Jahr da ist?)
Vielleicht läßt du die menschliche Beziehung scheitern und die tierische Überleben?
Liebe Grüße,
Kirsten
Ich sehe das wie Kirsten. Befreundet sein kann die Gute mit allen möglichen Tieren, aber Verlieben :-\ zum romantischen Verlieben gehört immer ein körperlicher Aspekt, so naiv die Liebe am Anfang auch ist. Selbst die "Wahre-Liebe-wartet"-Teenies wissen, worauf sie warten.
Aber wenn du es drauf anlegst ... am ehesten könnte ich mir vorstellen, mich in eine Seekuh zu verlieben. Die wurden immerhin mal für Meerjungfrauen gehalten.
Also die Idee mit den Tieren die sich gegen die Menschen auflehnen, erinnert mich irgendwie an die Farm der Tiere von George Orwell.
Aber die Liebe zwischen einem Eber und einem Mädchen wirkt doch etwas befremdlich :-\ . Ich könnte mir vorstellen, dass sich Leser da her abwenden und dich Kritiker im Wind zerreißen würden (ist nicht böse gemeint), weil den meisten Menschen doch so etwas ziemlich, nun ja, gegen den Strich geht.
Ich würde mich da Kirsten anschließen, dass du auf eine parallelen Liebesgeschichte ausweichst. Oder aber, wie ebenfalls schon gesagt, dass es eben nur bei Freundschaft zwischen dem besagten Eber und dem Mädchen bleibt. Denn dass ist ja auch eine gewisse Form von Liebe, nur auf einer anderen Ebene. Und wär würde für gute Freunde denn nicht alles tun?
Natürlich könntest du auch anderweitig ausweichen (wüsste jetzt aber nicht wie).
Gruß,
Szajkó
Zitat von: Schakka am 08. Februar 2011, 21:41:51
ich will nämlich nicht, dass sie sich in einen Menschen verliebt^^ Das wirkt finde ich ein bisschen ab gelatscht...
Ich weiß auch nicht so recht, wie ich das erklären kann, aber es währe einfach so vorhersehbar, wenn sie sich jetzt ausgerechnet in einen Menschen verlieben würde! Logisch, aber ab gelatscht^^
Ja nu, was heißt abgelatscht ... es kommt immer drauf an, was du daraus machst. Nur weil der arme Kerl ein Mensch ist, ist er doch nicht gleich langweilig. Wenn du einen richtig interessanten, coolen, außergewöhnlichen obwohl menschlichen Love Interest hast, dann ist auch die Liebesgeschichte nicht abgelatscht, sondern interessant, cool und außerwgewöhnlich obwohl menschlich. Du bist die Autorin, du hast das ganz in der Hand. ;)
Zitat von: Schakka am 08. Februar 2011, 21:12:33
Die Zielgruppe für dieses Buch ist meine Altersgruppe (12-17) und aus diesem Grund muss es -wie nicht anders zu erwarten- auch eine Liebesgeschichte geben. ;D
Habe ich das jetzt richtig verstanden, dass die einzige Motivation für die Liebesgeschichte die Zielgrupppe ist? Also das kann cih jetzt gar nicht nachvollziehen. Ich bin ja nur geringfügig älter und kann mich noch in das Alter reinfühlen... ich weiß noch wie unglaublich furchtbar ich es fand, dass wirklich in jedem Buch das man in die handbekommt, passe es oder passe es nicht irgendeine Liebesgeschichte reingewurschtet wurde und das teilweise auf eine wirklich bizarre Art. Auch hier empfinde ich eine Liebesgeschichte als hineingepresst, als nicht notwendig und gerade dein Problem zeigt zumindest in welche Richtungen es gehen kann wenn man sich daran klammert, dass unbedingt eine Liebesgeschichte drin sein muss. Achje, kaum etwas ist ausgelutschter als die ewigen Liebesbeziehungen. Klar nen starkes Motiv ist sie, die Liebe, kann man viel mit machen. Aber sie muss auch nun wirklich nicht immer und überall mitmischen.
Wenn Liebe, dann in diesem Fall ganz klar nicht mit einem Tier. Eine sexuelle Bindung (und Liebe hat immer einen sexuellen Charakter, sonst ist sie wie du selbst schon sagst auch nicht groß etwas anderes als eine tiefe Freundschaft) zu einem Tier ist unnatürlich und wie so viele hier schon erwähnt haben, kommt es auch in der Natur nicht vor oder so gut wie nicht. Eine Katze fängt nichts mit einem Hund an und eine Maus verliebt sich nicht in einen Elefanten. Es ist ganz und gar nicht problematisch, wenn sich deine Prota in einen Menschen verliebt, es ist natürlich.
Außerdem empfände ich eine Liebesbeziehung zwischen Mensch und Tier dann wirklich viel zu viel Vermenschlichung der Tiere, was Grey ja auch schon angesprochen hat. Man tut Tieren keinen wirklichen Gefallen, sie dadurch aufzuwerten, dass man sie wie Menschen darstellt. Tiere sind etwas unglaublich wertvolles, aber sie sind keine Menschen und sie "funktionieren" anders als Menschen, daran lässt sich nichts rütteln. Du selbst sagst, dass das auch nciht deine Absicht ist, Tiere also so weit zu vermenschlichen wie Grey es angesprochen hat- dann lass auch ab von einer Liebesbeziehung, denn sie wäre genau so etwas. Tiere sind Tiere und man wird ihnen am meisten gerecht, indem man sie in ihrer ganz speziellen Art akzeptiert und nicht vermenschlicht.
So weit meine Meinung, ich hoffe du nimmst mir meine manchmal deutlichen Worte nicht übel, ich wollte dir nur aufzeigen, wo wirklich ziemlich schwere Mängel an diesem Konzept zumindest meiner Meinung nach liegen.
Kurze Zwischenfrage aus dem Off: Würde es dir vielleicht reichen, wenn die beiden nur darüber nachdächten, was dabei rauskäme, wenn so etwas passieren würde? Das könnte ja sogar eine ganz witzige Pfilosophiererei werden...
(nur so ein Gedanke am Rande)
Ich denke auch, daß Liebesgeschichten zwischen verschiedenen Spezies fortpflanzungstechnisch sinnlos sind, und deswegen in der Natur so gut wie nie vorkommen. Wahrscheinlich ist die Abscheu, die wir bei dem Gedanken empfinden, auch nur ein Ausdruck dieser Regel.
Wenn ich das richtig verstanden habe, ist deine Protagonistin noch relativ jung. Da ist man ja tendentiell noch etwas unsicher in Liebesdingen. In so einer Situation kann man einen guten Freund brauchen - und das kann ja durchaus ein Eber sein.
Ich spinn jetzt einfach mal so ins Blaue hinein, und ohne deine Geschichte genauer zu kennen. Vielleicht kannst du es verwenden, vielleicht nicht, aber so würde ich das Problem lösen.
Irgendwo gibt es eine Liebesgeschichte zwischen zwei verschiedenen Spezies (z.B. ein Pinguin und ein Flamingo oder irgend so etwas). Das wird nur am Rand erwähnt, weil die Leute darüber sprechen. Vielleicht wäre es zu hart, wenn sich die Leute darüber lustig machen, aber man kann sie ja bedauern und ein bißchen den Kopf schütteln. Damit ist klar, daß es so etwas nicht geben soll. Der Mädchen ist in dem Alter, wo man so langsam nach einem Partner Ausschau hält, aber alle menschlichen Männer sind für sie totale Vollpfosten. Ihr bester Freund ist ein Tier (kann auch etwas anderes als ein Eber sein). Je nachdem, wieviel Platz du dem Liebesthema geben willst, könnte dann der Freund eine Partnerin innerhalb seiner Spezies finden, was erstmal Grund für Eifersucht etc. ist. Dann renkt sich die Freundschaft wieder ein und ganz am Schluß trifft das Mädel dann doch noch einen saucoolen (das Wortspiel war gar nicht beabsichtigt ;) ) Burschen. Ich glaube, ich würde dann sogar ausblenden, sobald klar ist, daß der in Frage käme, also noch bevor sie wirklich zusammen sind. Was weiß ich... Sie haben miteinander getanzt und abends im Bett denkt sie noch ganbz aufgeregt daran, wie nett er war - und dann Schluß.
Ist aber wie gesagt nur so eine Idee
Von Antonia zu Antonia ;D ,
doch ich kann mir das vorstellen. Ich gehöre jetzt in eine ganz andere Zielgruppe und muss sagen ich kann mir das sogar sehr interessant vorstellen. Und zwar in dem Moment, da Deine Heldin feststellt, dass sie die Gespräche und Abenteuer mit ihrem Freund, dem Eber so genießt, dass sie sich selber fragt, ob sie verliebt ist- oder spöttisch von anderen gefragt wird. Vielleicht sogar von einem jungen Mann, der in sie verliebt ist. Dann könnte die Verzweiflung, dass so eine Liebe nicht funktioniert, dass sie nicht und nie akzeptiert wird, in den Vordergrund treten. Auch Streiterein zwischen Deiner Heldin und dem Eber. Ich finde, wenn Du das nicht so schnulzig angehst und es nicht zu "romantischen Candlelight-dinners" zwischen Tier und Mensch kommt, kann man vollkommen nachvollziehen, dass sich die beiden ineienander verlieben mit dem Wissen, dass sowas nie funktionieren kann. Da diese Altersgruppe gerne zu Lieben, die nicht funktionieren können, neigen, finde ich Deine Idee nicht blöde. Sei ruhig mutig und bewege Dich mal weg vom ewig gleichen!
Liebe Grüße
Antonia :winke:
Wenn sich das Mädchen richtig in den Eber verlieben würde, fände ich das auch komisch und nicht glaubhaft. Eine tiefe Freundschaft, ja, aber verlieben, ne. Dazu sind Schweine biologisch einfach zu anders, und du willst sie ja bewusst ncht antropomorphisieren.
Spontan fällt mir da noch "Planet of the apes" (hab nur die Tim Burton Version gesehen). In dieser Geschichte wird ja der Spiess umgedreht und die intelligenten, zivilisierten Affen halten Menschen für Tiere. Ari (Helena Bonham Carter in Affenkostüm) verliebt sich dort in Leo (Mark Wahlberg als Mensch). Zwischen den beiden passiert aber nichts, weil sie wissen, dass es nicht funktionieren würde ... es bleibt bei ein paar Blicken und Gesprächen.
Ich muss auch sagen, dass mich der Gedanke abschreckt. Eine Liebe zwischen einem Menschen und einem Tier? Überleg mal, wie sehr man die Menschen verabscheut und schief ansieht, die es mit Tieren treiben. Nein, eine Liebe würde da vermutlich nicht funktionieren, selbst wenn du es überzeugend darstellst.
Was du probieren kannst, ist eine Dreiecksbeziehung. So nach dem Motto: Das Tier liebt sie, Sie liebt Ihn und Er trauert noch seiner Verflossenen hinterher und kann sich nicht entscheiden.
Das kann zu den philosophischen Gedanken führen, die der Rabe vorgeschlagen hat und es hat einen Love Interest dabei, der für deine Leserschaft interessant wird. Zwischen dem Tier und ihr könnte später eine intensive Freundschaft entstehen, so dass auch das Tier glücklich wird oder du opferst es als tragischen Helden.
Ich unterschreibe bei Sirwen und Kuddel. Beim lesen der Themenüberschrift dachte ich nur , ihh, nähhhhhhhhhhhhh, widerlich, und habe mir überlegt, ob ich überhaupt etwas dazu schreiben soll. Die anderen haben es ja schon gut auf den Punkt gebracht. Auch wenn Deine Tiere vernunftbegabt und intelligent sind, es sind in den Gedanken der Leser trotz allem immer noch Tiere, und da denke ich, ist das Gefühl des "ihbäh" beim Leser doch stärker als die Lust auf etwas Neues. Mal ehrlich, ein Flirt mit einem Schwein... das kann ich mir einfach nicht vorstellen. Tiefe, rein platonische Freundschaft, ja, aber keine Liebe - Liebe hat für mich einfach auch immer den körperlichen Aspekt mitschwingen, damit komme ich bei einer Mensch-Tier-Beziehung einfach nicht klar.
Davon ausgehend, dass die Sexualität beim Menschen noch immer einer der grundlegendsten und animalischten Instinkte ist, der durch kulturelle Prägung und religöse Verklärung zu dem geworen ist, was er heute ist, finde ich die Idee gar nicht mal so abwegig. Ich weiß ja nicht genau wie die Umsetzung der Geschichte geplant ist, aber das Mädchen verliebt sich ja vielleicht nicht nut in das Schwein, weil es so "menschlich" wirkt, sondern vielleicht auch, weil es spürt, dass irgendwo tief unter dem ganzen Schorf von Zivilisation und Konventionen auch in jedem Mensch noch eine Art Tier steckt.
Das einzig fragwürdige bleibt deshalb für mich die Umsetzung für die Zielgruppe. Immerhin sind das, mal ganz vom Sex abgesehen doch sehr philosophische Ansätze.
@Schakka:
Ist es etwas, das du selbst würdest lesen wollen? Dann schreib es.
Ist es etwas, das du nur reinbringst, "um originell zu sein"? Dann laß es.
Tatsächlich, wenn du selbst keine Lust auf eine Lovestory hast, laß sie ganz raus. Wenn du aber eine drin haben willst, schreib eine, die du selbst gern erleben würdest. Mach dir dann keine Gedanken darüber, ob es "gut genug" oder "originell" oder "für die Leser nicht zu hart" oder "zu abgedroschen" ist. Wenn es etwas ist, woran du selbst Spaß hast und das du mit authentischen Gefühlen erfüllen kannst, wird es -- auch wenn es "schon x-mal dagewesen ist" -- immer zehnmal besser und lebendiger, als wenn du dich zwingst, was zu konstruieren.
Hm, also ich muss auch sagen, dass ich die Sache mit dem Eber problematisch finde.
Ich finde die eingegangenen Vorschläge in Sachen menschenliebe + Schweinliebe + Freundschaft in Ordnung. Fände ich glaube ich auch interessanter.
ich muss allerdings anbringen, dass ich da so eine Hörspielserie für Kinder kenne, die Lady Lockenlicht heißt. Da verliebt sich Lady Lockenlicht in einen Hund, es stellt sich zwar heraus, dass der Hund ein verzauberter Prinz ist, aber trotzdem, sie verliebt sich in den Hund.
Das komische ist: Wäre dein Eber ein verzauberter Mensch, würde niemand das stören, aber nur ein Eber lässt alle zögern.
Trotzdem: Ich wäre nicht für diese Idee!
Wie Farean sagt, es kommt darauf an, ob es dir wirklich gefallen würde, wie du es umsetzt/umsetzten möchtest. Wenn ja, kann man ja immernoch schauen, ob es ankommt. Dazu sind ja auch Betaleser da...
Zunächst einmal: Liebe, auch offensichtlich sexualler Art, kommt zwischen verschiedenen Tierarten durchaus vor, wenn auch selten und meist nur bei Tieren, die unter menschlicher Obhut leben. Dann gibt es da noch Berichte über einen Schwan, der sich in ein Holzboot mit Schwanenfigur verliebte. Und der unvermeidliche delphin, der offensichtlich auch mehr als nur bloße Freundschaft zu einem bestimmten Menschen hegt. Alles belegt.
Außerdem gibt es diverse Schweinearten, die als Haustiere gehalten werden und sich dabei nicht schlechter benehmen als ein Hund, auch und gerade beim Thema Sauberkeit.
Etwas anderes ist allerdings, ob die Leser diese Thematik gut finden würden. Ich fürchte, eher nicht, schon gar nicht mit einem Schwein. Da spielen zu viele Emotionen mit rein, bewußt und unbewußt.
Und: kein Leser = kein Verlag.
Ich könnte mir noch vorstellen, dass du deine Heldin in folgenden Konflikt stürzt: Sie lebt mit den Tieren zusammen, mag und unterstützt sie (gegen die Menschen?), jetzt, sagt ihr Kopf, muss sie sich auch in ein Tier verlieben, und nicht in den dahergelaufenen Kerl auf zwei Beinen, der sich für so toll hält.
Aber der Bauch sagt etwas anderes.
Eine interessante Idee...vorerst mal ganz doll vertschuldigung, dass ich nur jeden 2. oder 3. Beitrag gelesen habe, aber ich möchte hier mit dieser "Ihbah"-Grundhaltung mal ein bisschen aufräumen. ;D
Das erste, an das ich bei dem Thema dachte, war der Film "Porco Rosso" von Hayao Mjyazaki. Da gibt es auch eine Frau, die sich in ein Schwein verliebt...naja, er ist eigentlich ein verwandelter Mensch, aber vielleicht kannst du dir da ja ein paar Ideen holen, solltest du an der Idee festhalten.
Wenn du das Tier, dass die Zuneigung deiner Protagonistin erhalten soll noch ändern willst, würde ich ein Pferd vorschlagen. Zu Pferden sind gewisse, liebesähnliche Gefühle vielleicht nicht ganz so abwegig. *Pferdenarr ist*
Dürfte natürlich nicht viel weiter als platonische Liebe gehen, aber da gibt es ja sehr viele Anregungen in diversen Filmen, Kinderbüchern (Mein Tipp: "Sternschnuppe reißt aus", hab ich als Kind gelesen. :pompom:).
Weiß natürlich nicht, wie alt deine Prota sein soll, wenn sie noch ein junges Mädchen ist, sollte es kein Problem sein, eine platonische Liebe zu einem Pferd herzustellen.
Gruß
Eric
Ich wäre überaus vorsichtig mit dem Thema.
Freundschaft ist völlig ok, (tiefe) Zuneigung auch, denn das eine ohne das andere geht nicht. Aber wenn es um das "Ver-lieben" geht, dann geht es auch in Richtung Sodomie, auch wenn dieses Thema nicht explizit ausgeführt werden würde. Vor allem sagt einem nicht nur der gesunde Menschenverstand, daß bei einer Paarung - und zwar unabhängig davon, wie sie überhaupt vonstatten gehen könnte - auch nichts als Endergebnis herauskommen würde.
Normalerweise ist das "Verlieben" ein erster Schritt zur Arterhaltung, zumindest bei den Menschen. Soviel zum Offensichtlichen.
Was mir gerade auffällt:
1.Bei den verzauberten Kreaturen handelt es sich im Kern um Menschen. Das Thema hierbei ist Erlösung, die Liebe dient dabei als Zweck, damit am Ende alles gut wird und wieder richtig ins Lot gerückt wird.
2. Der Schwan folgt dem Schwanenboot, weil Schwäne monogam sind, und der Schwan das Boot für einen Artgenossen hält. In unseren Augen mag das vielleicht unsinnig wirken, zumal das Boot sehr viel größer ist als das Tier, und wir wissen, daß es sich um ein Boot handelt. Der Schwan hingegen folgt nur seinem Instinkt - behaupte ich einfach mal in meinem jugendlichen Leichtsinn. :engel:
3. "Farm der Tiere" ist im Grunde genommen/im weitesten Sinne eine Fabel, da die Geschichte den Menschen/Lesern einen Spiegel vorhält.
4. Ich hebe diesen Punkt einmal von den anderen ab, weil er meines Erachtens nach wichtig ist. Wenn die Tiere wie Menschen denken, fühlen und handeln, dann sind es auch Menschen, und, meinem persönlichen Gefühl in diesem speziellen Falle nach, auch die besseren Menschen, bzw. sie sollen es sein. Da ist nichts tierisches mehr vorhanden, nichts, was ein Schwein ausmacht, um es einmal ganz grob zu sagen. Aber das sollte schon vorhanden sein, wenn es sich um "echte" Tiere und keine verkappten Menschen handelt. Und wenn es sich um "echte" Tiere handelt, dann sage ich ein ganz klares Nein zu "Liebesszenen".
... öhm ... Versteht jemand, was ich sagen will?
Ich kann Marans Beitrag nur unterschreiben. Eine innige Freundschaft zu dem Schwein finde ich völlig passend, auch, dass sie ihr ganzes Herz an das Tier hängt. Aber sobald du von Flirten sprichst, kommt eine sexuelle Note ins Spiel, die aus meiner Sicht problematisch ist. Und wenn man sich die Beiträge hier so durchliest, merkt man doch, dass das die meisten eher abschrecken würde.
Das größte Problem, das ich sehe, ist folgendes: Du meinst, dass du wegen der Zielgruppe eine Liebesgeschichte brauchst. Die Liebe zu dem Schwein scheint also nicht aus dem tiefen Inneren der Figur selbst zu kommen, sondern ist etwas, das du ihr von außen auferlegst, um die Zielgruppe zufriedenzustellen. Wenn du aber schon so weit leserorientiert denkst, dann bringt es wenig, eine Liebesgeschichte reinzubringen, die keine wirkliche ist und die nie erfüllt wird.
Und deshalb: Warum muss zwangsläufig eine Liebesgeschichte reingebracht werden? Ein Mädchen, das als besten Freund ein Schwein hat und zu dem auch eine wirkliche, tiefe Freundschaft entwickelt, fände ich viel interessanter. Durch die ganze Konzentration von vielen Romanen auf Liebe, kommt allgemein Freundschaft in Jugendbüchern viel zu kurz, wie ich finde. Das ist doch eigentlich schade.
Ich glaube, reine Freundschaftsgeschichten kommen deswegen zu kurz, weil viele Verlage eine Liebesgeschichte fordern. Als ich einem Lektor von meinem momentanen Projekt berichtete, kam auch gleich dass das aber ohne Liebesgeschichte nicht ankommen würde (ich hatte mich eigentlich mit Händen und Füßen gegen eine "muss unbedingt drin sein"-Liebesgeschichte gewehrt und füge sie jetzt (auch) ein, aus Gründen ver "Verkäuflichkeit"). Ich würde mich freuen, wenn es wieder mehr Freundschaft in den Geschichten und weniger Liebesgeschmachte gäbe. Eine tiefe, ehrliche Freundschaft zwischen dem Menschen und dem Tier fände ich hier auch sehr gut.
Ok also nach all diesen kritischen Antworten bin ich mir ziemlich sicher, dass es sehr unklug wäre, es in meiner Geschichte so zu machen, wie eigentlich geplant^^
Die Idee mit der richtig tiefen Freundschaft hat mir gut gefallen und... tut mir Leid, ich weiß gerade nicht, wer das geschrieben hat, aber dass ihre Freundschaft zu dem Tier die Liebe zu dem Menschen überdauern konnte ist einfach nur genial!
Ich glaube so mache ich es jetzt :)
vielen vielen dank für eure Hilfe!
Und ich hoffe, dass jemand mit einem ähnlichen Problem hier auch Hilfe finden konnte^^
nochmals danke,
eure Antonia