Mit Runen werden ja eigentlich die alten germanischen Schriftzeichnen bezeichnet.
Ist es legitim, den Begriff in der Fantasy auch übergreifen für "alte Schriftzeichen" zu verwenden?
Das, was mir da im Sinn schwebt, sieht nämlich eher arabisch als altgermanisch aus ;)
Rein vom Gerfühl her würde ich ja sagen, da man sich unter Runen immer irgendwelche alten Schrfitzeichen und Symbole vorstellt. Und ich denke nicht, dass es eine Art Copyright auf das Wort gibt, das es dir verbietet, andere Sachen bzw. Symbole oder Schriftzeichen darunter zu verwenden.
Nya, also da Runen ja bei den alten Germanen auch noch gleichzeitig diese magische Bedeutung hatten, bin ich persönlich gegen diese Verallgemeinerung, aber das Wort taucht in sehr vielen Fantasyromanen auf. Wenn irgendwo irgendetwas in einen Stock geritzt ist, sind es Runen. Insofern...
Zitat von: Jules am 01. März 2006, 18:10:25
Wenn irgendwo irgendetwas in einen Stock geritzt ist, sind es Runen.
Genau, daher denke ich, daß Runen nicht nur als die altgermanischen Schriftzeichen gedeutet werden, sondern hauptsächlich als ein Teil der Fantasy. Daher kannst Du das Wort ruhig verwenden.
Die alten Germanen werden Dir nicht gleich den Hintern versohlen... ;D ;)
*lol* ne, zum Glück sind die schon lange tot.
Meine Schriftzeichen werden zwar nicht in Holz geritzt, sondern eher in Metall graviert, aber wahrscheinlich macht das nicht viel Unterschied.
Vom Worturspung her sind "Buchstaben" ja auch Buchenstäbe, die IMHO zu orakelzwecken geworfen wurden. Wobei man im Englischen sagt "to cast the runes". Diese Stäbe nannte man runstaef
"Rune" hat sprachlich den gleichen Urspung wie "raunen" - Geheimes, Geflüstertes. Es ist erst seit dem 17. Jahrhundert (sic!) wieder gebräuchlich - erst als die Bezeichnung für gemanische Sänger (Runen und Skalden), später (18. Jhd.) für die Schriftzeichen. (Quelle: Wolfgang Pfeiffer, Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, dtv)
Also nicht wirklich ein altes Wort, vor allem nicht älter als Buchstabe (ab 8. Jhd)!
Was gibt es noch? Lettern - aber Lettern sind die in Metall gegossenen Druckvorlagen. Was wiederum aus dem Altfranzösischen stammt (lettre). Die Buchstaben selbst hießen vorher Litter - was wie das französische Wort vom lateinischen Littera (=Buchstabe) abstammt.
Was arabische Schriftzeichen angeht, da ist die Wikipedia sehr informativ: http://de.wikipedia.org/wiki/Arabische_Schrift - und legt mir die Idee nahe, die Zeichen als Ornamente zu bezeichnen...
Hm, bei dem Artikel war ich vorhin auch ... allerdings klingt "Runenmeister" irgendwie stimmungsvoller als "Ornamentiker" ;)
Hallo Silvia,
stimmt, in Fantasy-Geschichten heißen nicht sofort lesbare, altertümliche Schriftzeichen häufig Runen. Ich stelle mir darunter allerdings prinzipiell "eckige" Zeichen vor, nichts Fließendes wie Arabisch.
Könnte dein Runenmeister auch ein Schriftgelehrter sein?
Schöne Grüße
Susanne
Naja, sie sollen ihre Zauber dadurch wirken, daß sie die Worte entweder auf Pergament schreiben oder, was häufiger vorkommen wird, in Metall eingravieren. Damit sind sie sowohl (Schrift)Gelehrte als auch Kunstschmiede.
Dann nenn sie doch Schriftschmiede!
Schriftschmiede! Das ist klasse...!
Runen sind im Moment furchtbar in Mode, aber ich verwende sie auch gerne als Synonyme für magische Schriftzeichen. In Rollenspiel gibt es eine eigene Charakterklasse, die ihre Zauber auch über magische Schriftzeichen (Siegel/Runenstäbe wirken), die Thaumaturgen.
Ich mogel mich um das Problem rum und sage zu solchen Symbolen, die bei mir für Magie verwendet werden "Glyphe".
Elfen schreiben allerdings doch in Runen - und setzt du da einen Strich falsch, hast du ein andere Wort.
Das geht auch :-) Immerhin waren die alten Hiero"glyphen" ja nun auch magisch religiöse Schriftzeichen.
Ja, die Manja ist ganz ausgefuchst. ;D
Elfenrunen:
Hübsch anzusehen, können auch zum weben von magischen Bannen benutzt werden, wenn gewusst wie. Und wie gesagt - hübsch anzusehen, da kam der Ästhet in mir durch.
Allerdings haben die Zeichen einen Nachteil - es gibt ungefähr so viele, wie es worte auf der Welt gibt. Und einige worte, die mit doppeldeutiger Bedeutung(sprich, fast alle, außer denen, die nur positiv oder negativ gemeint sein können), haben noch mehrere Runen für das gleiche Wort. Und die unterscheiden sich wieder minimal in Betonung von der aussprache(hach, ich liebe es - das macht das Sprachenlernen sehr schwer ;D ).
Und setzt man mal bei der Runde für "Zwilling" - "mehashrez"(stellt es euch als "Om"-Zeichen mit geschwungenen Ausläufern vor) einen Strich zu weit oben, unten, lässt ihn weg oder macht ihn zu lang, kommt was ganz anderes raus - zum beispiel das Wort "Tod". Wird auch noch anders ausgesprochen.
Kleiner Tintenklecks, große wirkung, kann ich dan nur sagen. ;D
Besonders, wenn man die mesharez-Rune in der Magie für eine Verdopplung anwenden will. Die Banne und Zauber zeichnet man ja per hand in die Luft wenn man Zeit hat(oder vorbereitend auf einen Zettel). Und da ein Todesbann zufällig fast genauso aussieht und sich nur durch diese minimal anders aussehende Rune unterscheidet... nun ja, ein Fehler beim Verdopplungsbann und du bist tot, ohne dass dein Gegner was machen musste.
Runen kenne ich als die religiösen Zeichen und als Keilschrift.
Ich konnte die mal schreiben, bzw. kann es immer noch, wenn ich nachdenke (also kann ich es nicht).
Wenn die Schrift nicht so schön geschwungen ist, wie die Arabische, dann kann man ruhig Runen sagen, aber wenn ich in einem Buch lese und da ist die Rede von Runen, denke ich an Keilschrift und nicht an arabische Schrift.
Stimmt, die Runen werden in Fantasyromanen sehr gerne verwendet, finde ich aber gut, auch wenn die Bedeutung manchmal nicht ganz historisch ist (was sie einer Meinung nach auch nicht sein muss).
Dadurch bleiben die Runen sozusagen "am Leben".
Manja, das hört sich ja kompliziert an. Ich vermeide solche "Sprachlichen Verränkungen", wenn es geht. ;)
THDuana
Ornamentiker finde ich gar nicht schlecht, wäre auf jeden Fall nicht so abgenudelt und erfrischend anders...
Und bei Runen denke ich auch nicht an etwas orientalisches, sondern eben an die Keilschrift.