Hallo ihr Lieben.
Wieder mal brauche ich einen Rat und hoffe, dass ihr mir ein paar Meinungen geben könnt.
Ich habe eine Welt mit nichtmenschlichen Wesen drin. Also, sie sind zumindest von ihrer Anatomie nicht humanoid. Es gibt aber auch Menschen in der Geschichte, aber sie sind nicht auf dem Planeten, um den es geht, entstanden.Nun, die Welt mit dem ganzen drum und dran existiert in meinem Kopf seit vielen Jahren, genau so wie die Namen und "inworld"-Wörter, die darin vorkommen. Verständlicherweise gewöhnt man sich sehr an die Namen, sie werden irgendwann zu einer Selbstverständlichkeit für einen.Nun hatte ich gestern abend mit meinem Mann eine recht heftige Auseinandersetzung. Er meinte, meine Namen wären ihm nicht deutsch genug und so, wie ich sie ausspreche, kann sie doch kein Mensch sagen und deswegen sind sie scheiße. Hier muss ich vielleicht erwähnen, dass ich ursprünglich aus Russland komme, seit 2001 hier bin und zumindest meine Aussprache eine andere ist als die eines Ottonormalmitteleuropäer - mittlerweile nicht, wenn ich deutsch spreche, aber bei meinen eigenen Namen/Wörtern macht es sich doch bemerkbar, habe ich mir sagen lassen.
(Wir Russen können Dinge wie Peschtschera, Lwow, Hwost, Luzhitschscha und Dostoprimetschatelnosti aussprechen ohne unsere Zunge zu verknoten.)
Also, zu den Namen... mein Hauptvolk heißt Han'darhi. Einzahl männliches Individuum Darh, Einzahl weibliches Individuum Darha, Mehrzahl Darhi. Mit dem Namen kann mein Mann leben, aber er kann das H nicht leiden, aber ich brauche das H, weil wenn ich das wegmache und Dar schreibe, dann ists eigentlich ein Wort im Deutschen(er stellte es dar) und auch ein Wort im Russischen(dar = Geschenk, Gabe).Bei den Darhi gibts Unterarten die Kir'Naa, Phirlin, Morlan und Narjan heißen. Mein Mann bestand darauf, Kir'Naa (Kier-Na-a ausgesprochen) als Kürner auszusprechen weil "ein Deutscher spricht das so!". Und bei Kürner rollen sich meine Zehennägel hoch und ich verspüre körperliche Schmerzen. Phirlin ging ihm so... Morlan auch. Aber Narjan war schon wieder "falsch", ich soll es bitte Narian schreiben und auch so sprechen. Obwohl es in meiner Vorstellung wirklich Nar-Jan heißt und nicht Narnia oder wasauchimmer.
Unser größter Streitpunkt war aber Veruud. Veruud ist die Bezeichnung von einem alten, mittlerweile fast verschwundenen Volk, das sehr wichtig für die ganze Geschichte ist und auf dem die Geschichte mehr oder weniger aufbaut.We-ru-ud gesprochen, so wie es geschrieben wird eigentlich. Mein Mann war der Meinung, das kann kein Deutscher sprechen, ich muss den Namen ändern in Verud oder Ver-ud oder wasauchimmer, aber bloß kein Doppelvokal. Ach und bei Gelegenheit könnte man auch das V durch W ersetzen, liest sich deutscher.
Ich habe versucht, Tolkien zu Hilfe zu ziehen, da er Tolkien sehr verehrt. Und Tolkien hatte Namen wie Rohirrim und Elrohir und Silmarillion und Ar-Adûnakhôr, wo ich nicht mal weiß, wie es gesprochen wird... Das begründete mein Mann allerdings damit, dass Tolkien zu einer Zeit geschrieben hat, wo Französisch sehr in war und dass sein Werk als erstes ins Französische übersetzt wurde. Ich dagegen schreibe auf Deutsch und "du schreibst doch nicht auf Russisch, du schreibst auf Deutsch, also musst du deinem Leser den Gefallen tun und die Namen deutsch gestalten! Und nimm bloß keine dreisilibigen Worte wie Handaran, die sind viel zu lang!"
Muss ich mir jetzt wirklich Sorgen machen, dass keiner Worte wie Darhi, Kir'Naa und Veruud lesen kann und deswegen meine Geschichte nicht mag und somit versuchen die Namen "einzudeutschen" mit den ich schon seit bald 10 Jahren arbeite oder spinnt der Typ, gelinde gesagt? Wäre auch noch die dritte Möglichkeit, ihm nichts mehr von meinem Geschreibsel zu zeigen, ich würde, glaub ich, viele Nerven sparen... aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.
Also, ich finde die Namen nicht zu schwer. Bei "Veruud" würde ich selbst spontan das ganze Niederländisch aussprechen, bei denen es alle Vokale in Dopplung gibt, wenn sie in einer Endsilbe lang ausgesprochen werden - dann klänge es wie "Werüht".
Grundsätzlich hat man als Fantasyautor wenig Einfluß darauf, wie die Leser einen Namen aussprechen, sobald das irgendwie vom Standard abweichen könnte. Als ich als Zehnjährige die "Unendliche Geschichte" gelesen habe, meinte die Freundin, die mir das Buch geliehen hat, daß Atréju ausgesprochen wird wie "Atrijö", und so nenne ich den bis heute.
Das einzige an deinen aufgeführten Namen, wo ich etwas schmunzeln mußte, waren die Apostrophe. Wir haben auf dem letzten Tintenzirkeltreffen über Namen mir Akzenten und Apostrophen gelästert, weil das immer etwas bemüht aussieht - da! Fantasy! Sind Apostrophe drin! Nichts destotrotz gab es auch bei mir mal die Hohe Elbenfeste Dolua'd'llan und einen Helden mit Namen Clòn Lonnìl Dhub - und da soll sich dein Mann noch einmal beschweren...
Also vorweg gleich mal: Ich hab überhaupt kein Problem mit irgendeinen deiner Namen. Weder beim Lesen, noch beim Aussprechen. Lass dir da nichts einreden. Es sind deine Kreationen und bitte, bitte nicht eindeutschen. Das ist oft einfach nur grausam an zu sehen.
Außerdem sehe ich keinen Grund, deinen Mann da auch nur irgendwie mit reden zu lassen, wenn sein einziges Argument "Ein Deutscher spricht das so aus!" ist. Ich glaub ich krieg gleich nen Anfall. :darth:
Hallo wingedshadow,
meiner Meinung nach sollten geübte Fantasy- oder SF-Leser mit deinen Namen keine Schwierigkeiten haben.
Andererseits ist es vielleicht ganz gut, dass du nicht hörst, wie sie die Namen aussprechen. Selbst wenn du einen detaillierten Sprachführer beilegst, wird sich kaum jemand die Mühe machen nachzuschlagen, wie das h in Darh ausgesprochen wird oder ob ein Doppelvokal nun aufgelöst wird oder nicht. Also lass den Leuten ihre Phantasie. Es wird sich schließlich auch kaum jemand deine Figuren und ihre Welt exakt so vorstellen wie du.
Sollte es eines Tages ein Hörbuch/Hörspiel von deiner Geschichte geben, kannst du die Aussprache immer noch mit den Zuständigen ausdiskutieren.
Bin ich nicht Deutsche? *püh* ;)
Ich habe Narjan, Verduud und die anderen Sachen genau so "in Gedanken ausgesprochen" (<-- Wenn das zählt), wie du danach beschrieben hast.
Aber ich glaube, die Aussprache solcher Wörter hängt auch von Herkunft (auch innerhalb Deutschlands), Alter und noch einigen Faktoren ab und da wird fast jeder Leser die Bezeichnungen ein wenig anders aussprechen.
Liebe Grüße,
Schreiberling
Zitat von: Maja am 16. März 2010, 15:16:13
Das einzige an deinen aufgeführten Namen, wo ich etwas schmunzeln mußte, waren die Apostrophe. Wir haben auf dem letzten Tintenzirkeltreffen über Namen mir Akzenten und Apostrophen gelästert, weil das immer etwas bemüht aussieht - da! Fantasy! Sind Apostrophe drin! Nichts destotrotz gab es auch bei mir mal die Hohe Elbenfeste Dolua'd'llan und einen Helden mit Namen Clòn Lonnìl Dhub - und da soll sich dein Mann noch einmal beschweren...
Mh, die Apostrophe sind nicht da weil's Fantasy ist, sondern weil sie einen bestimmten Zweck erfüllen. Darhi sprechen anders als Menschen, viele Laute sind gar nicht gut in Buchstaben umzusetzen, manche Worte bestehen aus Knurrlauten, Zähne-aufeinander-klappen und diversen anderen Geräuschen. Wenn ich ein Wort habe, das aus etwaigen unmenschlichen Lauten besteht, dann kürze ich es mit einem Apostroph ab. Wird an einer Stelle erklärt wo ein Mensch versucht, die Sprache der Darhi zu lernen. Oder es sind zwei zusammengesetzte Worte.
Obwohl ich mich zB bei den Shao'Virrin und auch den Kir'Naa nicht entscheiden kann ob ich doch lieber den Bindestrich nehme...
Zitat von: Berjosa am 16. März 2010, 15:24:36
Hallo wingedshadow,
meiner Meinung nach sollten geübte Fantasy- oder SF-Leser mit deinen Namen keine Schwierigkeiten haben.
Andererseits ist es vielleicht ganz gut, dass du nicht hörst, wie sie die Namen aussprechen. Selbst wenn du einen detaillierten Sprachführer beilegst, wird sich kaum jemand die Mühe machen nachzuschlagen, wie das h in Darh ausgesprochen wird oder ob ein Doppelvokal nun aufgelöst wird oder nicht. Also lass den Leuten ihre Phantasie. Es wird sich schließlich auch kaum jemand deine Figuren und ihre Welt exakt so vorstellen wie du.
Sollte es eines Tages ein Hörbuch/Hörspiel von deiner Geschichte geben, kannst du die Aussprache immer noch mit den Zuständigen ausdiskutieren.
Aye, mir gehts ja nicht einmal darum, wie irgendjemand sie in seinem Kopf ausspricht. Weil ich kann in selbigen eh nicht reinsehen. Es geht mir eher darum, ob sie lesbar sind und ob man sie sich auf lange Sicht (so ab Manuskriptlänge von 400+ Normseiten) merken kann.
Und außerdem gehts mir darum dass ich irgendwas hab was ich meinem Mann unter die Nase reiben kann damit er die Ruhe gibt. *g*
"Werud"? Bloß nicht! :o
Ich kann es gerade gar nicht nachvollziehen, dass man mit diesen Namen Schwierigkeiten haben kann. Ich hätte spontan alles so oder zumindest so ähnlich ausgesprochen wie du es dir vorgestellt hast.
Lesbar und merkbar sind sie allemal, ich finde auch, dass sie eine schöne Melodie haben und wie aus einem Guss klingen. Aus meiner Sicht gibt es keinen Grund, da irgendetwas umzubenennen.
Und ich finde eigentlich auch, dass "ein Deutscher spricht das nicht so aus" ein ziemlich seltsames Argument ist. ;)
Also ich würde solche Namen auch bei einem langen Buch mir zwar nicht merken, aber durchaus wiedererkennen. Wenn der Name mit der "sprachlichen Anatomie" des Volkes übereinstimmt, ist es stimmig. Für mich geht es darum, authentisch rüberzukommen und z.B Menschen, wie wir nicht mit einer Zischsprache auszustatten und nicht ob ich mich mit dieser Sprache verbunden fühle oder nicht.
Zitat von: Waffelkuchen am 16. März 2010, 15:36:31
Lesbar und merkbar sind sie allemal, ich finde auch, dass sie eine schöne Melodie haben und wie aus einem Guss klingen. Aus meiner Sicht gibt es keinen Grund, da irgendetwas umzubenennen.
Und ich finde eigentlich auch, dass "ein Deutscher spricht das nicht so aus" ein ziemlich seltsames Argument ist. ;)
Genau das.
Wenn es dir wichtig ist, könntest du bei einer Veröffentlichung in Erwägung ziehen, ein kleines Aussprache-Glossar an den Anfang zu setzen.
Ich habe auch keine Probleme mit diesen Namen, es sind nicht einmal welche, die ich beim Lesen einfach überlesen würde. Und wie man die für sich ausspricht, kann ja eigentlich egal sein. ;D
Was dein Mann da bemängelt hat, kann ich allerdings dennoch verstehen. Es gibt eben Leute, die sich mit solchen fremdwirkenden Namen schwer tun. Aber diese können die Namen dann ja für sich so aussprechen wie sie möchten.
Einen Fantasyleser, der an sowas ja gewöhnt ist, sollten sie aber nicht stören.
LG,
Kati
Zitat von: thewingedshadow am 16. März 2010, 15:29:35
Wenn ich ein Wort habe, das aus etwaigen unmenschlichen Lauten besteht, dann kürze ich es mit einem Apostroph ab. Wird an einer Stelle erklärt wo ein Mensch versucht, die Sprache der Darhi zu lernen. Oder es sind zwei zusammengesetzte Worte.
Wenn man den Lautwert nicht aussprechen kann, ergibt es m.E. wenig Sinn, da einen Platzhalter zu setzen. Die Menschen würden den Namen so verändern, dass sie ihn aussprechen können, die Darhi andere Buchstaben erfinden.
Zitat von: Churke am 16. März 2010, 16:12:06
Wenn man den Lautwert nicht aussprechen kann, ergibt es m.E. wenig Sinn, da einen Platzhalter zu setzen. Die Menschen würden den Namen so verändern, dass sie ihn aussprechen können, die Darhi andere Buchstaben erfinden.
Darhi haben keine Buchstaben, Darhi haben gar keine Schrift, höchstens einige symbolische Zeichnungen. Und die Menschen haben die Namen bereits verändert, so, wie sie in meinen Texten vorkommen. *grins*
Zitat von: thewingedshadow am 16. März 2010, 15:04:12
Ich habe versucht, Tolkien zu Hilfe zu ziehen, da er Tolkien sehr verehrt. Und Tolkien hatte Namen wie Rohirrim und Elrohir und Silmarillion und Ar-Adûnakhôr, wo ich nicht mal weiß, wie es gesprochen wird... Das begründete mein Mann allerdings damit, dass Tolkien zu einer Zeit geschrieben hat, wo Französisch sehr in war und dass sein Werk als erstes ins Französische übersetzt wurde.
:wums: Ob es am Französischen lag oder nicht, weiß ich nicht zu sagen, aber es gibt ganz klare Regeln der Aussprache bei Tolkien, mit Ausnahmen und Lautsprache zur Verdeutlichung. Ich kann mich gerade nicht besinnen, aber gibt es im Französichen das oft gefürchtete th?
Wichtig für mich als Leserin ist es, daß ich auch ohne solche Hilfen einen Namen aussprechen kann - ob der nun so gedacht war, wie ich ihn dann spreche oder nicht, ist ein anderes Thema (zumindest für mich). Fantasynamen einzudeutschen ist für mich der Horror schlechthin. Dadurch wird - wenn es nicht eine gute Begründung gibt - die Geschichte für mich von vornherein unglaubwürdig. Man stelle sich vor, Aragorn hätte Andreas geheißen - und Frodo Fritz ... neee, wirklich.
Jeder Charakter hat doch einen Namen, der ihn ausmacht. Ich würde da ganz klar keine Abstriche machen, es sei denn, der Name ist nun wirklich nicht aussprechbar.
Hallo thewingedshadow,
ich habe mir die Namen durchgelesen und fand nichts daran zu beanstanden.
Die meisten klangen so, wie du das beabsichtigt hast.
Auch die deutsche Sprache kennt viele Fremdwörter und Worte aus anderen Sprachen, ich denke das Gehirn ergänzt automatisch und hangelt sich an bekannten Ausdrücken und Aussprachen entlang.
Vom Klang her sind die Wörter angenehm,
ich habe nur Probleme bei Namen, die aus lauter Knurr, Zisch und Knall fast ohne Vokal bestehen,
da streikt mein romanisches Sprachenhirn. Ist bei den o.a. aber nicht der Fall!
Liebe Grüsse
Zonka
Zitat von: zDatze am 16. März 2010, 15:20:36Also vorweg gleich mal: Ich hab überhaupt kein Problem mit irgendeinen deiner Namen. Weder beim Lesen, noch beim Aussprechen. Lass dir da nichts einreden. Es sind deine Kreationen und bitte, bitte nicht eindeutschen. Das ist oft einfach nur grausam an zu sehen.
Außerdem sehe ich keinen Grund, deinen Mann da auch nur irgendwie mit reden zu lassen, wenn sein einziges Argument "Ein Deutscher spricht das so aus!" ist. Ich glaub ich krieg gleich nen Anfall. :darth:
Danke, zDatze! Das drück so ziemlich genau das aus, was ich auch dachte, als ich thewingedshadow's Beitrag las. Lass die Namen um Himmels Willen so wie sie sind!!! Bis auf
Kir'Naa und
Veruud hätte ich sie alle so ausgesprochen, wie du es dir vorgestellt hast. Es wäre eventuell höchstens hilfreich die Apostrophe ein wenig zu verschieben, damit alle Unklarheiten beseitigt sind. Also ich würde es, wenn es so ausgesprochen werden soll wie du es meinst, vielleicht eher
Kir'Na'a und
Veru'ud schreiben. Dann wäre es für mich eindeutiger. Aber das ist zweitrangig. Lass dir von deinem Mann bloß nichts einreden!
Ich finde die Namen auch in Ordnung. Wichtiger als die Frage, wie sie ausgesprochen werden oder ob jemand die Namen im Kopf abkürzt (ich gehöre zu dieser furchtbaren Spezies ;)), finde ich die Frage, ob man die Namen schnell im Text wieder erkennt und voneinander unterscheiden kann. Wenn zwei Hauptcharaktere Christoph und Christian heißen, verwechselt man sie ganz schnell miteinander, selbst wenn sie von ihren Eigenschaften her ganz unterschiedlich sind.
Einzahl männliches Individuum Darh, Einzahl weibliches Individuum Darha, Mehrzahl Darhi
Den Endungen merkt man das Russische an. Mir gefällt das ;D
Ich glaube, ihr habt mir alle den Tag gerettet. *nickt*
Deswegen vielen, vielen Dank an alle, ihr habt mich sehr aufgebaut. Der komische Kauz von Kerl kann jetzt packen gehen und ich schreibe getrost weiter. *schmunzel*
Zitat von: thewingedshadow am 16. März 2010, 15:04:12
Mein Mann bestand darauf, Kir'Naa (Kier-Na-a ausgesprochen) als Kürner auszusprechen weil "ein Deutscher spricht das so!". Und bei Kürner rollen sich meine Zehennägel hoch und ich verspüre körperliche Schmerzen.
Oh ja, diese Schmerzen spüre ich auch. Wenn ein Deutscher das so Ausspricht bin ich keine Deutsche oder du hast mit mir dein Gegenargument gefunden. Ich würde es alles so aussprechen, wie du es dir gedacht hast und auf Kürner wäre ich nie im Leben gekommen. Deutsche die Namen auf keinen Fall ein, dann kannst du sie ja gleich alle Horst nennen.
Allmählich wird es langweilig, aber ich hänge mich trotzdem mal an: keine Probleme mit den Namen - aber eine Menge Probleme mit den Vorschlägen Deines Mannes! Lass Dir da nicht reinpfuschen, ich finde nun wirklich nicht, dass man auf die Idee kommen könnte, Kir'naa als "Kürner" auszusprechen. Zumindest nicht, wenn man Hochdeutsch spricht...
.... sagt die Frau aus dem Ruhrpott... ;)
Nein, im Ernst - ich denke, dieses "Kürner" ist tiefster Dialekt. Ist Dein Mann Sachse? (Ohne hier jetzt persönlich werden zu wollen, kann ja jedem passieren... :engel: )
Mit den Namen hätte ich überhaupt kein Problem. Damit habe ich mich vor kurzem auch herumschlagen müssen und meine Entscheidung ist eindeutig zugunsten der etwas ungewohnteren (bei mir kroatischen) Namen gefallen.
Dass die Namen nicht deutsch sind, finde ich sogar eher gelungen. Dadurch wird dem Leser sozusagen auf den ersten Blick klar, dass es sich nicht um seinen realen Kulturkreis handelt, sondern um einen anderen. Probleme mit der Aussprache hatte ich eigentlich keine, auch bei Veruud habe ich sofort an We-ru-ud gedacht und nicht an We-ruhd (okay, vielleicht liegt es daran, dass ich mich sowieso gerade ins Kroatische einzuarbeiten versuche).
Insofern schließe ich mich meinen Vorpostern an: Lass die Namen so. Ich kenne kaum einen Deutschen (abgesehen von Leuten, die so oder so Fantasymuffel sind), der wirklich Probleme mit solchen Namen hätte, mich selbst eingeschlossen.
Viele Grüße
Joscha
ZitatNein, im Ernst - ich denke, dieses "Kürner" ist tiefster Dialekt.
Daran habe ich auch erst gedacht, hier bei uns in Braunschweig spricht man so Sachen wie "Birne" gerne mal "Börne" aus, daran hat mich das erinnert. ;D
LG,
Kati
Irgendwie denke ich bei "Kürner" eher ans MA, so ein seltsamer Berufszweig aka Kürschner. Da klingelt was bei mir im Hinterkopf und ich sehe eine Szene mit Kiepe und allem (was natürlich nichts mit einem Kürschner zu tun hat). Allerdings ist das setting ganz klar rl und keine phantasy.
[edit]: Falls mir noch mehr dazu einfallen sollte, darf ich den "Kürner" dann verwenden?
Also ich finde auch, dass diese Namen völlig in Ordnung sind. Ich verstehe nicht, warum die Namen in Deutsche Lautsprache umgeschrieben werden sollen. Da könnte man sich auch über andere Sprachen wie zum Beispiel Englisch und Französisch aufregen. Wai schutt ju du sis? Ai wuddend du dad.
Außerdem sind die meiner Meinung nach nicht sehr kompliziert. Wenn diese Beispiele schon kompliziert sein sollen, dann ich ja gleich einpacken mit meinen verrückten Namen für mein Wüstenvolk, bei denen noch nicht mal ich weiß wie man die aussprechen soll und noch schlimmer, die unausprechbaren Namen von einem Volk aus der Tintenzirkelwelt :o ;) Na gut, Dostoprimetschatelnosti finde ich schon sehr hart an der Grenze, weil das Wort ziemlich lang ist. Noch gemeiner ist es wenn die verhassten Fantasy-Akzente und -apostrophe und schwierige Konsonantfolgen dazu kommen wie zum Beispiel Ârktzútschêl'hövèczdátûl'kruùushtu'mäb oder so. Aber wenn ich unbedingt meinen Berg so benennen will, dann heißt der eben so. Nur dass ich selbst irgendwann zu Arkmäb oder so abkürzen würde, weil das Original ebenfalls schwierig zu schreiben ist ;D
PS.: Bei Kürner anstelle des schönen Kir'Naa rollen sich auch bei mir die Zehnägel hoch! Also dadrauf wär ich nur gekommen, wenn ich versuchen würde die Namen Englisch auszusprechen (da wär ich allerdings auf Körner gekommen ;) )
Danke, Vali, Du demoralisierst mich gerade ... Ich nehme hiermit meine Anfrage zurück. :rofl:
*schüttel* Dein Mann scheint vom Kaliber meines Ex zu sein. Mit dem konnte ich auch nie über meine bücher reden. Der hat auch immer gesagt: "Deine Namen sind bekloppt und der Plot ist sowieso geklaut!"
Ich finde deine Namen super. Ein Deutschland gibt es in deiner Welt doch gar nicht! Warum sollten die Namen also deutsch sein? Russisch habe ich jetzt auch nicht darin erkannt, aber selbst wenn, wäre das wohl kaum dramatisch. Schau mal, was Heyne derzeit an russischen Autoren auf den Markt schmeißt. Wenn du erwähnst, dass du aus Russland kommst, nehmen die dich doch mit Kusshand.
Und bei Tolkien und Französisch habe ich gerade Herzrasen bekommen. :happs: Tolkien entwickelte wenn überhaupt seine Sprache auf Grundlage des Finnischen - zumindest war er in die Sprache total verknallt, als er seine entwickelte. Und sprachtechnisch kann sich heute vermutlich sowieso keiner mit Tolkien messen. *mecker*
So, und jetzt soll sich dein Gatte mal die Namen von finnischen Skispringern ansehen. So als Hausaufgabe.
Zitat von: Lisande am 16. März 2010, 21:23:27
Nein, im Ernst - ich denke, dieses "Kürner" ist tiefster Dialekt. Ist Dein Mann Sachse? (Ohne hier jetzt persönlich werden zu wollen, kann ja jedem passieren... :engel: )
Joah, isser. Gebürtiger Leipziger. *grins*
Bei einem Buch und dessen Geschichte geht es doch nicht darum, wo es geschrieben wurde und in welchem Land es zu erst veröffentlicht wird, sondern wo es spielt. Und wenn deine Story in einer anderen Welt spielt, sind auch Namen aus einer anderen Welt völlig in Ordnung :jau:
Und wenn dein Mann das kompliziert nennt, sollte er nicht "Wächter der Nacht" lesen....
Zitat von: thewingedshadow am 17. März 2010, 06:34:11
Joah, isser. Gebürtiger Leipziger. *grins*
Okay, dann mache ich mich mal jetzt so richtig unbeliebt: Und da maßt er sich an, zu wissen, wie Deutsche so sprechen?!?!?!?!? ;D
(Sorry an alle anwesenden Sachsen und sonstige Dialektler, die jetzt gerade die Wände hoch gehen - ich weiß, dass es durchaus Leute gibt, die beides können! ;) Un' hier im Pott sprechen wa ja bekanntlich dem besten Deutsch, woll?)
Ohne jetzt patzig klingen zu wollen - sag deinem Mann, es sind deine Völker und deine Namen und wenn's ihm nicht passt - sein Pech.
Ich persönlich finde an den Namen nix auszusetzen. Und da es sich um Fantasy handelt, zählt das Argument "Aber ein Deutscher würde das so sprechen /schreiben" nicht. Denn deine Völker sind ja auch keine Deutschen, oder? Mir rollen sich dagegen die Zehennägel auf bei dem was dein Mann so vorschlägt und das darfst du ihm auch ruhig von mir ausrichten.
Ganz ehrlich??
Ich liebe solche Namen. Je ausgefallener desto besser. Ich persönlich tue mich überhaupt nicht schwer mich "koplizierten" und ungewöhnlichen Namen. Und deine gefallen mir auch noch ausgesprochen gut!
Han'darhi & Kir'Naa :jau:
Ganz persönlich, nur geschmacklich und ohne Veröffentlichungsgedanken betrachtet: ich mag solcherlei Namen auch (im allgemeinen) und diese Namen im speziellen, besonders Han'darhi! :jau:
Ich kann mir auch nicht vorstellen, was an deinen Namen so verkehrt sein soll. So wie sie geschrieben sind, kann man sie lesen und vor allem auch aussprechen. Ich hatte schon einige Bücher in der Hand, bei denen es schwierigere Namen gab, die ich auch nach mehreren Versuchen nicht aussprechen konnte. Und wie schon einige vor mir geschrieben haben, nur weil wir deutsch sprechen müssen deine Völker, die nun rein gar nichts damit zu tun haben, es nicht auch tun, bzw. so heißen. Du schreibst ja auch keine Geschichte für Kinder, da wäre es logischer einfacherer Namen zu benutzen.
Also lass dich nicht von ihm ärgern und nimm deine Namen so wie du sie gern hättest.
Leipzig ist nicht gerade die Welt der Hochdeutsch-Sprechenden. Die Namen, die du geschrieben hast, habe ich genau so in Gedanken ausgespochen, wie du sie in Lautschrift hinterher erklärt hast. Eindeutig korrekte Namen. Dein Mann hat noch nie das Simarrilion gelesen, oder? Daran hätte er sicher seine helle Freude. ;D
Also, mach dir keine Sorgen. Die Namen sind nicht zu kompliziert. Hast du ihm schon den Ausdruck um die Ohren gepfeffert? :pfanne:
Ohne die ganzen anderen Antworten zu lesen '(ich bitte um Verzeihung) würde ich spontan sagen, dass mir gerade solche Namen in Romanen sehr gefallen, weil sie Wiedererkennunseffekt besitzen und dementsprechend die ganze Story klar wird.
Mir ist auch schon in anderen Romanen aufgefallen, dass ich das besagte Wort dann gar nicht in Gedanken "ausspreche", sondern vielmehr nehme ich die SChreibung einfach hin und erkenne es an Hand der Buchstabenfolge wieder... Und wenn man es doch ausspricht und es falsch sein sollte, ist es doch auch nicht weiter schlimm, oder?
Für mich ist es eher wichtig, dass es Wiedererkennugswert hat und nicht alle fremdartigen Bezeichungen zu ähnlcih sehen. Wenn man z.B. 5 Namen hat, in denen jeweils 3 "y" nur an verschiedenen Stellen vorkommen, könnte ich es niemals auseinander halten. Lieber eins mit 3 y und das andere mit 3 mal x :)
Also mache dir keine Sorgen. Ich denke, dass niemand dein Roman bei Seite legen wird, nur weil die Namen ein wenig fremdartig aussehen oder klingen!
Liebe Grüße
"Das ist nicht Deutsch"? :hmhm?: Du meine Güte, hör bloss nicht auf deinen Mann!
Um solche Dinge würde ich mir keine Gedanken machen. Die Namen klingen gut und schlüssig und ich sehe nicht, wo da jemand Probleme haben sollte.
Ich selbst ersetze und verkürze manche Namen wenn ich sie geistig nicht aussprechen kann. Solange ich mich nicht mit jemanden drüber unterhalte und wir deswegen ins Gehege kommen, wer oder was jetzt gemeint ist, würde ich sagen, dass es für mich ganz gut funktioniert.
Und wenn du mich fragst: wirklich seltsame Argumente, die deine bessere Hälfte da vorbringt ... :hmhm?:
Die besseren Hälften sind nunmal nicht in allem Besser ;) Vorallem nicht wenn ums Schreiben geht. Ich höre mir die Argumente von meinem Männe gerne an, aber lasse mich auch nicht durcheinander bringen, und wenn mir was nicht passt dann :pfanne: Zum Schluss bin ich die Autorin und er hat still zu sein ;D
Also ehrlich gesagt sehe ich kein Problem in deiner Namensvergabe.. Ich finde jeden Namen sehr interessant und die Aussprache ist jetzt auch nicht die Welt.. Die Vorschläge deines Mannes sind zwar ehr Deutsch aber ich finde sie würden alles kaputt machen.. Also lass die Namen bitte so wie sie sind :)
Ja, das stimmt. Es ist unglaublich wie sehr man die Atmosphäre mit unpassenden Namen kaputt machen kann, zum Beispiel wenn in einer Asiatisch anmutenden Fantasygesellschaft einer des Deutschem wegen Hanswurst heißen muss, weil Han Wu-Rus so undeutsch klingt und keiner weiß wie man diesen Namen betonen soll. :no: So schön die Deutsche Sprache auch ist, aber manchmal gehts echt nicht ;D
Hey, manchmal ist ein komplierter Name auch total einfach.
Ich habe einen Ort der heißt Allatass. Ich finde ihn total einfach, simple.
Doch dann habe ich ein Feeback bekommen. Doppelte Buchstaben wären kompliziert.
Mir egal. Ich mag das :D
Zitat von: Drachenfeder am 20. März 2010, 22:21:17
Hey, manchmal ist ein komplierter Name auch total einfach.
Ich habe einen Ort der heißt Allatass. Ich finde ihn total einfach, simple.
Doch dann habe ich ein Feeback bekommen. Doppelte Buchstaben wären kompliziert.
Mir egal. Ich mag das :D
Äh, wie jetzt - doppelte Buchstaben sind zu kompliziert? Da war aber jemand sehr einfach gestrickt, wenn er damit nicht klarkommt... :wums:
Ich finde die Namen passend und angemessen.
Und wenn sich ein Leser daran stört, dann soll er es machen wie ich: Einfach so aussprechen wie es einem passt ;D Mir fällt jetzt als Beispiel nur gerade Eragon ein. Da hieß bei mir wohl kein Ort so wie vom Autor beabsichtigt.
Womöglich ist dies bei vielen Büchern und Lesern der Fall, aber als Autor muss man dem Leser Spielraum für dessen eigene Fantasie geben; beim Aussehen der Charaktere, der Umgebung und beim Aussprechen von Namen.
Aber wie gesagt, fallen für mich deine Namen nicht in die Kategorie "Unaussprechbar" :)
Zitat von: Lisande am 20. März 2010, 22:35:22
Äh, wie jetzt - doppelte Buchstaben sind zu kompliziert? Da war aber jemand sehr einfach gestrickt, wenn er damit nicht klarkommt... :wums:
Du sagst es! Das war auch das erste und letzte Mal das ich mit dieser Person überhaupt über so etwas diskutiert habe