Für den Krieg in »Falkenwinter« fehlt mir eigentlich ein Wort. Ich möchte gern Mendrions Einheit, die schlechtbewaffneten Fußtruppen, die nur durch ihre Masse glänzen und jeweils entbehrlich sind, abschätzig als Kanonenfutter bezeichnen. Leider kann ich das Wort nicht nehmen, denn in der Welt gibt es keine Kanonen, noch nicht mal das Schießpulver ist erfunden.
Kennt jemand ein vergleichbares Wort für eine solche Wegwerftruppe? Für rasche Hilfe bin ich dankbar.
Vielleicht einfach Fussvolk oder Fleischwall/Fleischbarrikade oder Graben/Grubenratten.
Fleischwall gefällt mir, das klingt wirklich gehässig.
"Verlorener Haufen"? "Fleischschilde"?
oder vielleicht etwas in Richtung Nadel-/Pfeilkissen, wenn das von den vorhandenen Waffen her passt?
Ansonsten vielleicht mal unter Soldatensprache nachgoogeln
[Edit: Kerimaya war schneller :)]
"Bauern" - was sie oft genug auch waren; zur Unterscheidung von 'echten' Soldaten
oder auch: Hackfleisch, Schlachtvieh (in beider Bedeutung)
Der Opferblock vielleicht.
LG
Thali
Die Ochsengarde
Schlachtvolk
Galgeninfantrie
Höllengrenadiere
Zitat von: Thosuko am 18. Februar 2010, 09:55:17
Höllengrenadiere
Das passt nicht wirklich, da ist Sprengstoff mit im Spiel ;)
Die Hoffnungslosen
Die Schlachtlämmer
Auch heute noch gebräuchlich: "Frischfleisch"
Je nach dem aus welchem Blickwinkel das geschrieben wird, ist die Bezeichnung negativ belastet,
oder schön gefärbt...
Bauernopfer
Kriegsgabe
Liebe Grüsse
Zonka
"Schussfang" wurde noch nicht genannt, aber es passt wohl auch nicht so ganz.
Schlecht ausgebildete Truppen könnte man auch einfach als "Ballast" bezeichnen.
Vielleicht könnte man sie auch die Entbehrlichen/ Überflüssigen nennen.
Sie sind ja nicht Überflüssig. Sie haben z.B. die heere Aufgabe, ins feindliche Gebiet rüberzuflitzen und verschossene Pfeile einzusammeln. Oder mit aufgesetztem Speer versuchen, die gegnerische Reiterei aufzuhalten. Klar, dabei stirbt man schonmal. Aber wären diese Leute nicht so wichtig, würde der König sich nicht soviel Arbeit machen, sie zu rekrutieren.
Soll der Begriff eher abschätzig sein, oder abschätzig mit einem Hauch von Hochachtung? Was ich meine ist, daß diese Individuen dieser Truppe wohl am ehesten zu verschmerzen sind - so grausam das auch klingt - aber daß sie auch immens wichtig sind für den Rest der Armee im Kampfeinsatz, und daß die Soldaten sich darüber schon im Klaren sind, auch wenn sie das vielleicht nicht zugeben würden. Diese "Frontschweine" retten sicher viele Leben, indem sie u.a. ihre opfern.
Die Bouvier de Flandres (Hunderasse) wurden beispielsweise im WKI als Meldegänger eingesetzt und dabei wurde diese Rasse fast ausgerottet. Wahrscheinlich kann man auf einen Hund eher verzichten als auf einen Menschen (ich teile diese Ansicht nicht, nur kann ich vor dieser Sichtweise nicht die Augen verschließen im größeren oder großen Zusammenhang), nichtsdestotrotz waren die Hunde immens wichtig.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß alle Soldaten/Krieger eine Truppe, die Wichtigkeit einer Truppe ignorieren, auch wenn sie sie vielleicht abschätzig benennen. Insofern sollte in der Bezeichnung auch ein Hauch von Achtung und Respekt mitschwingen. Ein zweischneidiges Schwert ...
Btw: Ich denke schon die ganze Zeit an eine Szene aus RinTinTin, in der des darum ging, daß der Junge (wie heißt er noch?) als Soldat bezeichnet wurde, und er ziemlich mürrisch darauf reagiert, weil er Kavallerist ist und kein "Fußlatscher". Ach, ich weiß auch nicht, worauf ich gerade hinauswill. :-\
Du hättest die Möglichkeit, nicht der Einheit einen Namen zu geben, sondern das zu benennen, was sie erledigen soll, bsp. Himmelfahrtskommando. Von dem einfachen Fußvolk muss halt jeder einmal ran. Entweder freiwillig oder per Befehl. Es ginge auch, Freiwillige zu rekrutieren, die für diese Dienste gut bezahlt werden und nach einer Schlacht den Lohn bekommen. Da hättest du viele Möglichkeiten, deren arbeiten zu benennen. Knochensammler, Schrottverwerter, bei einem Angriff, Idiotenwand, Bauernmauer, Himmelswall.
Vielleicht sowas wie Hilfsknechte oder Hilfsvolk.
Besonders in spätrömischer Zeit war es offizielle Taktik, die germanischen Hilfstruppen zu verheizen und die Originalrömer in schonender Reserve zu halten.
Ich gebe allerdings zu bedenken, dass es sich kein Heerführer leisten kann, unzuverlässige Truppen an Brennpunkten einzusetzen, denn dann verliert er am Ende die Schlacht. Somit haben drittklassige Truppen auch weniger Ausfälle zu verzeichnen.
Dreckfresser oder auch "Die ewig Verlorenen"...
Vielleicht ist es auch eine Möglichkeit schnell wieder nach Hause zu kommen. Ein Krieg, ein Dienst. Diene in der ersten Reihe und überlebe es vielleicht oder weigere Dich und werde sofort hingerichtet...
Es ist der Druck der dahinter steht, der die Knochenbrigade vorrantreibt das sie eben diese für die "große Sache" hinhalten
Da das Feld der Ehre wird gedüngt.
Folglich sind die Stoppelhopser einfach "Dünger".
Stoppelhopser gefällt mir - obwohl ich dabei eher an Kaninchen denke und der Niedlichkeitsfaktor dabei eher hinderlich ist.
Stoppelhopser war zur Bundeswehrzeit meines Mannes eine der Slangbezeichnungen für die Infanterie ... jedenfalls in Bayern.
Wie wäre es einfach mit "Pfeilfutter"? Das ist meiner Meinung nach das naheliegendste und ich habe es auch schon in mehreren Fantasy-Büchern gelesen. (Ich erinnere mich gerade an A Song of Ice & Fire: "If the Others come and attack us, I hope they'll have bows for you are nothing more than arrow fudder.")
Grüße
Joscha
Also, die Stoppelhopser finde ich süß, das Wort laß ich Gaven bestimmt mal benutzen. Und Dünger ist wirklich abgrundtief zynisch, wenn ich das auch borgen darf...
Klar.