Hallo ihr,
gerade mal wieder durch einen Kommentar im Federfeuer drauf gekommen - wie haltet ihr es eigentlich mit Prologen?
Ich sehe da eine deutliche Tendenz zu einer sehr ablehnenden Haltung gegenüber Prologen, gerade in der Fantasy. Vielleicht, weil bei dem Wort Prolog sofort sämtliche Alarmglocken zu schrillen beginnen - weil der Leser fürchtet, jetzt erst einmal ausschweifender Göttergeschichten und pathetische Heldensagen von Annodazumal vorgesetzt bekommen, die mit der Geschichte an sich gar nichts zu tun haben? Weil der leser fürchtet, eine Szene vorgesetzt zu bekommen, die zwar mit der geschichte zu tun hat, aber erst einmal andere Figuren als die hauptakteure vorstellt?
Was ist so schrecklich an dem guten alten Prolog?
Ich bin bekennender Prologliebhaber. ich schreibe gern Prologe, und sei es nur, um mich warmzuschreiben für ein neues Projekt - oft fliegt der Prolog in seiner Urform später raus oder er wird komplett neugeschrieben.
Wie steht ihr zu Prologen? Mögt ihr sie, hast ihr sie? Und wenn ja, warum nicht?
;D
Ich mag keine Prologe, obwohl ich des öfteren mal welche zwischen schiebe (bei Erotikbüchern oder so). Für mich haben viele Prologe, grade in der Fantasy, noch was von "Ich schmeiss dem Leser jetzt was Geheimnisvolles an den Kopf, damit er eventuell auf eine Auflösung wartet, aber bis Ende des Buches hat er ohnehin schon wieder alles vergessen".
Das klingt jetzt polemischer, als es gemeint ist. Es gibt sehr gute Prologe! Besonders, wenn der Autor es schafft, eine schöne Ellipse aus Pro- und Epilog um das Buch herum zu schaffen. Aber viele, vollkommen unsinnige Prologe aus den 90ern haben mir eher eine Abneigung eingeflösst (so gemein es ist, aber diverse Holbein Bücher gehören dazu).
Ich stehe etwas zwiegespalten zu diesem Thema. Ich mag Prologe, das ist ganz klar, aber ich hasse Prologe, die, wie schon erwähnt, seitenlange Heldensagen oder SChöpfungsgeschichten erzählen, die für den weiteren Verlauf der Handlung völlig nebensächlich sind und die darin erwähnten Helden höchstens einmal auftauchen, bzw. der Roman nur so konstruiert ist, dass er ohne diesen langweiligen Prolog nicht auskommt.
Ich finde es viel schöner, Informationen subtil einfließen zu lassen, dass der Leser das Buch zuklappt und denkt: hmm, ich weiß viel über die Welt, aber nicht, weil es mir mit eingehämmert wurde. Subtile Wissensvermittlung macht mir persönlich auch viel mehr Spaß.
Anders halte ich es mit Prologen, die etwas relevantes erzählen, die es schaffen, wie Kerimaya schon gesagt hat, eine Ellipse um das Buch zu schaffen, die einen in ihren Bann ziehen, vielleicht in die Geschichte hinein führen, oder sogar eine Schlüsselszene irgendwo aus dem Buch darstellen, die man dann zweimal im Buch findet.
Allerdings kommt es beim Prolog auch auf das Buch an. Zu meinem aktuellen T12-Roman gibt es keinen Prolog, weil das Buch ihn nicht braucht, bei "Die Silberweberin" gibt es einen, der eine Schlüsselszene darstellt, den geneigten Leser aber erst mal aufs Glatteis führt.
Trotz dessen kommt es mir auch darauf an, wie der Prolog geschrieben ist. Einem Autor mit einem Stil, der mir total gefällt, verzeihe ich auch schonmal einen absolut langweiligen Prolog. ;D Wenn das Buch dann gut ist, versteht sich.
Hm. Ich liebe es, Prologe zu schreiben, aber hasse es, bei einem Buch als erstes den Prolog lesen zu müssen. ;D Meistens lese ich die Prologe trotzdem, aber erst, wenn ich am Ende des Romans angelangt bin. Ja, ich weiß, das erfüllt nicht so ganz den Zweck eines Prologs, das ist irgendwie einer meiner Macken beim Lesen.
Als Autorin wäre ich natürlich froh, wenn meine Leser meinen Prolog nicht überspringen oder überfliegen würden... :hmmm: Wenn ich ein Buch plane, dann meistens nicht mit dem Gedanken, mit einem Prolog anzufangen. Oft kommt die Idee, die Vorgeschichte einer bestimmten Person oder Wesen oder einer Stadt als Prolog einzubauen, irgendwann mitten in der Geschichte. Mir gefällt es, Prologe so zu schreiben, dass sie theoretisch auch für sich eine Kurzgeschichte bilden, die sich im Roman dann mit der Gesamtgeschichte vereint.
Hallo,
ich werde das Gefühl nicht los, dass wir so ein Thema schon mal angesprochen hatten ...
Ich schreibe gern Prologe.
Ein Großteil meiner Romane hat einen Prolog, eine kompakte Szene, und ist daher meist eher kurz, von 1 - 12 Buchseiten liegen die Extreme, im Durchschnitt sind sie aber 5 Seiten lang.
Ich wähle einen solchen Einstieg aus verschiedenen Gründen:
*Eine (lange) zurückliegende Szene, deren Auswirkung bis in die Gegenwart reicht
**Eine Actionszene bei einer Geschichte, die eher langsam beginnt, oder wo eine Person, die erst spät auftaucht, eingeführt wird.
***Und tatsächlich Legenden zur Vorstellung der Welt.
Ich finde es unschlagbar, auf einer Seite in die Grundstimmung eines Buches gezogen, über grobe religiöse Vorstellungen aufgeklärt und mit der Umwelt vertraut gemacht zu werden. Echte Legenden sind meist komprimiert, schade, dass einige Schwafelköpfe unter den Autoren diese Methode des Einstiegs 'verbrannt' haben, nur weil sie unbedingt die Entstehung der Hammerkopfzwerge ausbreiten wollten.
**** Entstehung des romantragenden Artefakts, verpackt in eine Heldensage
X Vorstellung des Erzählers. So kann man z.B den Prolog in der Ich-Perspektive schreiben, und diese für den eigentlichen Roman verlassen.
So sieht mein Schnitt aus.
Veröffentlichtes:
*Der Geisterwolf
*Goldener Wolf
**Die Nebelburg
**Eiswolf
*Der Zweite Vollmond (im Vorbereitung)
Fertiges:
****Eiskrone 1 + 2
**Mondsilber
Projekte mit Leseprobe
**Eiskrone 3
***XProjekt A (Asia-Fantasy
Projekt B) Maritime Fantasy)
Projekt C) (urban)
Projekt D (Jugend-Fantasy)
Meist gibt es dann auch den Epilog, der die Geschichte entsprechend schließt, z B. im Falle von "Eiskrone" ein einseitiges Märchen, das den Roman noch einmal deutet.
Gruß,
Linda
Hier kommt es meines Erachtens auf das Buch an. In meiner Krimikomödie, an der ich derzeit bastele, lasse ich im Prolog erstmal den Autoren erschiessen. Diese Szene ist zudem nicht sonderlich lang (hier habe ich tatsächlich eine Regel bewußt gebrochen und ein Tell, don`t show gebracht).
Als Kapitel hätte es meiner Meinung nach nicht gepaßt, darum habe ich es einfach als Prolog angesetzt.
Meiner meinung ein sehr guter Einsatz von Prologen (kann man Prologe eigentlich auch als Teaser bezeichnen?) kommt bei der Hörspielserie "Point Whitmark" vor. Der Hörer wird mit einem Erlebnis aus der Vergangenheit konfrontiert (meistens aber nicht nur Mystery), die scheinbar mit der Folge gar nichts zu tun haben, im Laufe der Geschichte aber dann doch in eine Erklärung münden.
Es kommt ganz drauf an. Wenn der Prolog dem Leser etwas vermittelt, was er im Verlauf des Buches wirklich braucht, z. B. den Hinweis auf ein Relikt, das in dem Buch gefunden werden muss. Wo es herkommt, oder warum es verschwand. Wobei die Fragen, die dabei aufgeworfen werden, müssen meiner Meinung nach im Buch auch beantwortet werden. Dann halte ich das für möglich, aber nicht für zwingend erforderlich. Meist bestehen Prologe, wie schon von den anderen erwähnt, aus langweiligen Sagen oder Legenden, die den Verlauf der Story nicht weiter beeinflussen.
Interessant finde ich die Variante, mit dem vorgreifen einer Szene, wobei man den Leser ein actionreiches Geschehen schmackhaft machen kann. Man legt sozusagen einen Köder aus.
Auch wenn das sehr nichtssagend ist: Ich mag Prologe, die mich unterhalten. Solange es ansprechend vermittelt wird, kann sogar der Kindergeburtstag des Antagonisten spannend sein. Am besten ist es natürlich, wenn ich etwas, das im Prolog angedeutet wurde, auch später in der Handlung wiederfinde, beziehungsweise wenn es direkten Einfluss auf sie nimmt.
Was ich allerdings nicht mag, sind actiongeladene 0815-Prologe, denen dann nocheinmal zwei Kapitel über das Alltagsleben des Helden folgen. Auch wenn, oder gerade da der Prolog oft die Stimmung des ganzen Romans beeinflusst, sollte man diese auch beibehalten. Ein epischer Prolog wirkt in einer Satire dann doch eher befremdlich.
Mir gefallen Prologe wenn sie zu der Geschichte etwas beitragen, besonders wenn diese etwas davon profitiert in einem anderen Stil oder aus einem anderen Blickwinkel geschrieben zu sein. Es sollte aber schon auch etwas wirklich relevantes sein, und/oder so gut geschrieben, daß ich es auch für sich selbst dann gern lese.
Einen Prolog der mich als "Prolog um des Prologs willen" berührt mag ich nicht, aber mir sind auch schon welche begegnet die einen schönen Rahmen um die eigentliche Geschichte gesetzt haben und/oder etwas wirklich interessantes/wissenswertes zu der Geschichte dazu erzählt haben (sowas könnte z.B. eine von Linda erwähnte Enstehung oder Geschichte eines Artefakts, sofern diese denn in der Geschichte eine Rolle spielt sein, oder eine Ergänzung der eigentlichen Geschichte mit einem anderen Blickwinkel), und welche, die ich auch für sich genommen schlicht gerne gelesen habe.
Ich finde, Prologe müssen passen und sinnvoll sein. Wenn ich ein Buch über einen Krieg zwischen den Hammerkopf- und den Ambosskopf-Zwergen lese, dann interessiert es mich durchaus, warum dieser Krieg zustande kam. Wird das im Buch nicht direkt geklärt, oder wissen die Personen es selbst nicht, eignet sich hier ein Prolog gut. Aber um zu erklären, wie der Name Hammerkopfzwerg entstand, brauche ich nicht zwingend einen 10-seitigen Text, das fällt bei mir durchaus auch unter die Autorenfreiheit.
Bei meinem aktuellen Projekt wird es definitiv einen Prolog in Form von Zeitungsausschnitten aus "vergangenen Tagen" geben, immerhin ist die Welt komplett umgekrempelt. Und um diese Umwälzungen zu erklären, die für das "hier und jetzt" im Buch wichtig sind, eignet sich meiner Meinung nach ein Prolog sehr gut. Man braucht ihn nicht zwingend, um das Buch zu verstehen, aber er gibt hilfreiche und interessante Zusatzinformationen.
Hihi, ist ja lustig, Beate - so einen Prolog wird es in einem meiner Projekte auch geben. :)
Was mich wirklich richtig genervt hat, waren die Prologe in den Belgarion-Büchern von David Eddings. Die fand ich irgendwann einfach nur noch schnarchlangweilig. In diese Schiene möchte ich definitiv nicht rutschen mit meinen Prologen. Ich habe mich mal bei sowas ertappt - als ich mit "Feuersänger" anfing, wollte ich zuerst in einem Prolog die Entstehungsgeschichte des handlungstragenden Volkes so richtig schön zeigen, von den "Ureltern" an. Das uferte aber schnell so aus, dass es sich eher las wie ein Exposé zu einem vollkommen anderen Roman - Betaleser sagten einstimmig, es wüde sie nerven, in einem seitenlangen Prolog von den Charakteren A udn B zu lesen und dann im Roman mit den Charakteren C, D und E konfrontiert zu werden.
Als flog der Prologansatz raus und die Volksgeschichte wurde im Prolog dem Protagonisten von seinem Lehrer in einer Art "Schulstunde" erklärt. Der Leser begegnet dem Protagonisten als Kind, im ersten Kapitel ist er dann ein Jugendlicher an der Schwelle zum Erwachsenwerden.
Mit sowas kann ich auch als Leser gut leben.
Und den vermurksten, viel zu langen Prolog habe ich tatsächlich aufgehoben, um daraus irgendwann einmal ein "Prequel" zum Feuersänger zu stricken.
Ich habe eigentlich nichts gegen Prologe. Besonders gern mag ich sie, wenn sie zusammen mit dem Epilog eine Rahmenhandlung darstellen. Das gilt allerdings nur unter der Bedingung, dass der Prolog
a) eine Relevanz für die Handlung des Buches hat und
b) im selben Stil gehalten ist, wie der Rest des Buches: Ich will keinen Prolog, der aus eine ausschweifenden Legende besteht, solange nicht das ganze Buch in dieser Form verfasst ist, sondern eine szenische Darstellung.
Für meinen momentanen Roman habe ich keinen Prolog, aber das liegt einfach daran, dass ich nicht weiß, was ich überhaupt in den Prolog schreiben sollte - dann lasse ich die Finger davon. Prinzipiell habe ich allerdings nichts dagegen und ich habe bisher für fast alle meine Bücher einen Prolog geschrieben.
Zitat von: Aryana am 22. Januar 2010, 15:30:01
Ich bin bekennender Prologliebhaber.
Ich auch. Ich liebe Prologe, wenn ein Buch ohne Prolog beginnt, bin ich manchmal sogar enttäuscht, einfach weil ich sie so schön finde :)
Ich selbst benutze Prologe auch, allerdings werden meine nie länger als höchstens fünf Normseiten. Ich versuche darin die Handlung anzureißen, neugierig zu machen. Meistens schiebe ich einen Tagebucheintrag an den Anfang. Keine Ahnung wieso, aber ich mag es einfach.
Was ich nicht leiden kann sind Prologe, in denen ganz normale Handlung abläuft, nichts passiert, dass den Prolog zum Prolog macht. Es muss schon was Geheimnisvolles dabei sein ;)
Liebe Grüße,
Wolli
Bei den Prologen, die ich bis jetzt gelesen habe, habe ich meist kein Wort verstanden... weshalb ich fremde Prologe nicht unbedingt mag. Ich lese sie trotzdem.
Selber Prologe schreiben mag ich allerdings umso mehr ::) Trotzdem lasse ich bei meinen größeren Projekten den Prolog meist weg und schreibe ihn nur für mich (oder um beim NaNo mehr Wörter zu haben ;)).
Epiloge finde ich eigentlich gut. Nur einmal hat es mich gestört: Ich habe das Buch durchgelesen, der Schluss blieb so wunderbar offen - und dann kommt der Epilog und die Situation geht gewissermaßen kaputt...
Früher habe ich häufig Prologe verwendet, allerdings dachte ich damals noch, das müsste im Fantasy so sein ::) Mittlerweile schreibe ich sie nur noch dann, wenn die Szene für den Roman notwendig ist und sie sich zeitlich und/oder räumlich so stark vom Rest des Romans abhebt, dass ich sie nicht als erstes Kapitel schreiben kann.
Ansonsten lese ich Prologe gerne, wenn sie gut geschrieben sind. Wie die meisten hier kann ich mit den ellenlangen Sagen und Schöpfungsgeschichten nichts anfangen, aber ich habe nichts gegen ein kleines Geheimnis, über das man schon in den ersten Seiten stolpert und worauf sich der Rest des Romans immer wieder bezieht.
ZitatIch bin bekennender Prologliebhaber.
Ich auch. Wenn der Prolog zur Geschichte passt, vielleicht ganz geheimnisvoll aus der Sicht des Anta oder so etwas. Allerdings gibt es bei mir, wenn es einen Prolog gibt, auch immer einen Epilog, sonst komme ich mir immer vor, als wäre der Roman noch gar nicht fertig.
In meiner einzigen Reihe mache ich es so, dass jede Geschichte einen Prolog hat, die die Kindheit meines Ich-Erzählers ein bisschen entschlüsselt und im letzten Band soll dadurch dann alles klar sein.
Allerdings sind meine Prologe immer recht kurz, niemals länger als eine Din-A-4 Seite, damit es nicht langweilig wird.
Prologe, in denen mir erstmal die ganze Vorgeschichte erzählt wird, mag ich nicht, das kann man auch in die Geschichte selbst mit einfließen lassen.
LG,
Kati
Vielleicht kann man es auch anders herum betrachten. Wie bei allen anderen Teilen des Buches sollte auch der Anfang nur das erzählen, was zur Geschichte gehört. Wenn es überflüssig ist, lass es weg. Nur daß der Anfang insofern noch wichtiger ist, weil er darüber entscheidet, ob man das Buch nach den ersten paar Seiten weglegt oder nicht. Und was natürlich ein ganz dickes Eigentor ist, ist ein Anfang, der Erwartungen weckt, die der Rest nicht erfüllt (sei es weil es ein anderer Stil ist, oder weil komplett andere Personen auftauchen...)
Aber wann ist es ein Prolog und wann einfach das erste Kapitel? Ein Prolog ist vom Rest des Buches abgesetzt, sei es durch einen Zeitsprung, einen anderen Handlungsort, etc. Der Klassiker schlechthin ist da ja wohl Goethes Faust, der gleich zwei Prologe hat.
Bei meinem letzten Projekt gab es sowohl Prolog als auch Epilog. Die gehören zwar auch zur normalen Handlung und sind auch im gleichen Stil erzählt, aber während in den Kapiteln die Besetzung immer gleich bleibt, und alle in der Wildnis spielen, sind in Prolog und Epilog nicht alle Hauptpersonen dabei und sie spielen in zivilisierteren Gegenden.
Prolog - in der Tat ein Reizthema, über das ich für mein Projekt auch gerade wieder intensiv nachdenke. Wer immer eine Welt baut, kommt nicht darum herum, seine Spielwiese dem Leser zu erklären. Dafür sind Prologe schließlich da.
Ich weiß auch nicht, wo hier der Königsweg liegt. Wie Einige hier kann ich es auch nicht leiden, wenn der Prolog in Grauer Vorzeit beginnt und Schwupps, das eigentliche erste Kapitel spielt dann zwei Millionen Jahre später. Feuertraum zugestimmt, ist ein Prolog, in dem gleich mal ein Nebendarsteller möglichst spektakulär stirbt, natürlich das, was dem Leser - hoffentlich - den Mund wässert. Getreu dem Motto "Mit einer Katastrophe beginnen und dann ganz langsam steigern".
Weil das aber mittlerweile jeder zweite Fantasy-Autor macht, möchte ich es nicht tun.
Mir schwebt vielmehr folgende Lösung vor:
Ich möchte vor meinen Roman einen launigen Reisebericht setzen, in dem der Ort und die handelnden Personen kurz vorgestellt werden. Durchaus mit dem Schlussatz:
Das ist das Setting. Ich schreibe einen Roman.
Warum nicht ehrlich mit dem Leser sein?
Die Idee finde ich mal originell, Geli. An sowas hätte ich als Leser Spaß.
Geli - oh, was für eine lustige & clevere Idee, das mag ich!
Scheint ja vielen ähnlich zu gehen.
Prologe schreiben hat etwas Tolles, finde ich. Das macht irgendwie Lust, sich an den Roman zu setzen und den fertig zu bekommen.
Ich muss mich auch anschließen, dass ausschweifende Sagen oder dergleichen als Prolog nicht taugen und einfach langweilig sind, weil man schon weiß, dass das nicht zu der Geschichte gehört und man endlich möchte, dass sie losgeht. Also ein Prolog, der Lust auf die Geschichte weckt und einen Rahmen bildet. So gesehen mag ich Prologe auch sehr gerne.
Ich liebe Prologe, die vielleicht nur aus wenigen Zeilen oder einer Seite bestehen. Die dem Leser etwas an den Kopf werfen, womit er sich erstmal beschäftigen muss, oder dessen Intention er erst beim Lesen des Buches nach und nach versteht. Bekannter Aha-Effekt also.
Solche nutze ich selbst auch für meinen aktuellen Roman. Beim letzten habe ich als Prolog ein Ereignis genommen, das eigentlich erst am Ende geschieht, was durch eine andere Perspektive allerdings nicht erkennbar war.
Für solche Prologe bin ich immer zu haben! Die bereits angesprochenen, erklärenden, meist ausschweifenden Prologe über diese/s und jene/s Welt/Volk/etc. überspringe ich hingegen immer, vor allem wenn es langatmig und schwer zu lesen ist. Das verdirbt mir eher die Lust am Lesen. Denn für mich ist der Prolog ein spannender Einstieg in das Werk und kein Aneinanderreihen von Informationen.
Rigalad: Ich auch. ;D
Ich habe mir überlegt, ob ich für mein nächstes Projekt vielleicht ein wenig dichte. So im Stil der Ritterepen aus dem Mittelalter, bloß auf Hochdeutsch. ;D Die Idee ist mir heute Vormittag gekommen und ich finde sie ganz brauchbar, vielleicht mache ich es so, dass das Gedicht die Geschichte an sich schon erzählt, aber halt so, dass man das erst versteht, wenn man den Roman gelesen hat.
Das wird aber sicherlich schwer...
LG,
Kati
Ich bin bei Prologen sehr skeptisch. Wenn sie nichts zur Sache beitragen, ärgere ich mich, weil ich endlich die Geschichte lesen will, wegen der ich das Buch in die Hand genommen habe. Passend finde ich einen Prolog nur, wenn er von einem wichtigen Bestandteil der Geschichte handelt, der sich aus formalen Gründen schlecht in einem *richtigen* Kapitel darstellen lässt.
Ich bin ein totaler Fan von Prologen.
Außer, wie oben schon erwähnt, wen sie nur dazu dienen irgendwelche langweiligen Aufzählungen von Götter usw. aufzuzeigen.
Ich finde Prologe bieten die Gelegenheit neugierig zu machen. Von Anfang an zu fesseln ohne erst alle Personen vorzustellen. Oder auch irgendwas erkären, was der Leser von Anfang an wissen sollte.
Ja ich liebe Prologe, aber nur die guten. ;D
Kommt drauf an, ob's passt. Ich hab' Fantasy-Sachen mit und ohne Prolog gelesen - und ob ich sie gut oder schlecht fand, hing eigentlich nie am Prolog.
Bei meiner eigenen Fantasy-Geschichte gehört der Prolog dazu. Denn das ist - wie sich später herausstellen wird - der Punkt, an dem das ganze Übel seinen Lauf nahm, das im Verlauf der Geschichte beendet werden muss. Das ist alles irgendwie viel größer geworden, als ich mir gedacht hatte, dass es wird. Wenn ich's je wieder anpacke (momentan hab'ich fast schon etwas Angst davor), wird's episch. Und was Episches kann gut einen Prolog verkraften. ;)
Wenn ich dann allerdings meine Nick-Starkey-Sache anschaue - nee. Da passt kein Prolog. Absolut nicht. Nick würd' mir die Ohren langziehen!
Ich war schon immer ein Mensch, der sich vor Prologen scheut. Egal wie gut ein Buch sein mag, der Prolog schreckt mich oftmals ab. Ich darf gestehen, dass ich mich deswegen niemals dazu überwinden konnte Der Herr der Ringe zu lesen.
Mittlerweile bin ich aber oft auch positiv überrascht von Prologen. Deswegen bevorzuge ich Bücher, in denen die Handlung sofort einsetzt. Langes Gerede, wo man sich befindet und wer der Protagonist ist, wie er aussieht und seine ganze Lebensgeschichte sind einfach nur schrecklich öde. Denn später kann man es doch immer noch einbauen? Aber zum Glück ist es nicht in allen Büchern so. Ich denke es liegt am Buch, ob ein Prolog passt oder nicht.
Bei Fantasy ist es natürlich so, dass Prologe eher weniger wegdenkbar sind. Zumal es doch auch immer etwas fantastisches an sich hat ein Buch mit einer Prophezeiung oder dergleichen beginnen zu lassen.
Meinem Vater hatte ich mal ein Science-Fiction Buch geschenkt, in dem der Leser vom ersten Satz an mitten in einem Gespräch zwischen zwei Leuten festsitzt, die sich über Dinge unterhalten, die man teilweise nicht einmal versteht. Es war langweilig. Nichts hätte uns dazu verleiten können die Charaktere symphatisch zu finden. Es war als würde man zwei Fremden zuhören.
Hier hätte ein Prolog sehr gut gepasst. (Wenigstens hat dieses Buch damit meine Abneigung gegen Science-Fiction nur gemehrt.)