Als ich gestern weiter in "Taltos" las, las ich die Zeile "Er warf mir einen welken Blick zu".
Was aber ist das, ein welker Blick? Ich kann mit diesem Begriff gar nichts anfangen.
Grüblerische Grüße und dankeschön im voraus
Feuertraum
Huh? Das habe ich ja noch nie gehört, klingt aber irgenwie poetisch. Vielleicht ist es ein matter, müder Blick? Passt as zum Kontext?
Klingt mir auch nach einer selbst erfundenen Metapher für sowas wie einen müden, abgeschlagenen Blick. Und wäre mir auch als etwas zweifelhaft aufgefallen.
Das habe ich auch noch nie gehört. So aus dem Zusammenhang gerissen, kann ich mir auch nichts darunter vorstellen. ???
@ Aryana: Das mit dem müden/matten Blick paßt gut zum Kontext. Leider habe ich das Buch inzwischen ausgelesen und meinem Papa ausgeliehen, so dass ich jetzt kein Zitat aufführen kann :(
Aber wie gesagt: Ihr Vorschlag klingt sehr gut. Vielen lieben Dank.
"welk" findet auch für "zerfurcht" Anwendung, auch wenn ich das so noch nie gelesen habe. Möglicherweise wurde hier versucht einem nachdenklichen Blick nebst Stirnrunzeln eine einfachere Bezeichnung zu verpassen.
Alternativ bietet sich ein Übersetzungsbockschuss aus dem Rollenspiel an: "shriveling gaze" ist - wenn ich mich da richtig erinnere einer dieser wundervollen magischen Sprüche aus dem Ich-kann-mich-gerade-nicht-erinnern-System und hat zur Folge, dass eine Fähigkeit (oder Energie?) auf den den Magier übergeht. Und eben der wurde in der deutschen Version mit "Welker Blick" übersetzt, da die visuellen Auswirkungen des Spruches einem "Verwelken" (Vergehen?) des Gegenüber gleichkamen. Andere Anekdoten überaus fähiger Übesetzer sind ja bereits Legende ...
Bevor wir lange herumorakeln (Obwohl das spannend sein kann!), schlage ich vor, die Autorin selbst zu befragen.
shade & sweet water
>x<
Unter einem 'welken' Blick kann ich mir, wie meine Vorschreiber schon schrieben, einen müden, abgespannten, schlaffen Blick vorstellen.
Oder auch resigniert, k.o., niedergeschlagen. Das kommt auf den Zusammenhang an.
LG
Sin
"Welk" hat für mich etwas fast totes, in dem noch ein Rest Leben steckt - aber eben zum Tode verdammt. Aber in Bezug auf einen Blick? Ich weiß nicht recht ...
Könnte auch ein verschleierter, zielloser, ungerichteter Blick sein.
Zitat von: xadhoom am 09. Januar 2010, 22:17:40
"welk" findet auch für "zerfurcht" Anwendung, auch wenn ich das so noch nie gelesen habe. Möglicherweise wurde hier versucht einem nachdenklichen Blick nebst Stirnrunzeln eine einfachere Bezeichnung zu verpassen.
>x<
Seltsamerweise kam mir ein ähnlicher Gedanke.
Mit müde und abgespannt würde ich es, rein vom Bauchgefühl geleitet, nicht direkt verbinden.
Da würde mich auch mal interessieren, was sich der/die Autor/in dabei gedacht hat.
Wie gesagt: Buch hat derzeit Papa. Und dann gilt es noch, die Stelle wiederzufinden, bevor ich hier ein Zitat einstellen kann.