Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum

Handwerkliches => Workshop => Thema gestartet von: Mrs.Finster am 18. Oktober 2008, 10:32:04

Titel: Legende, Prolog oder doch ganz anders?
Beitrag von: Mrs.Finster am 18. Oktober 2008, 10:32:04
Guten Morgen! :)

Oft liegen Fantasygeschichten ja Legenden, Mythen oder Weißsagungen zu Grunde, auf dem der ganze Plot aufgebaut wurde. Wie haltet ihr es damit? Schreibt ihr die Legenden auf die erste Seite und kennzeichnet es mit dem Satz: ,,Aus den Chroniken von XY´´ oder wäre die Methode es in einen Prolog zu verarbeiten der elegantere Weg? Als Bsp denke ich da vielleicht an den Großvater, der seinem Enkel davon erzählt. Es gibt ja zahlreiche Möglichkeiten, wie sich so etwas verarbeiten lässt. Nur will mir davon nichts so recht gefallen  :-\ Habt ihr auch schon Erfahrungen damit gemacht?
Titel: Re: Legende, Prolog oder doch ganz anders?
Beitrag von: Aidan am 18. Oktober 2008, 10:55:44
Guten Morgen!

Ich bin kein großer Fan von Prologen. Ich könnte mir zwar vorstellen, die Prophezeihung meiner einen Geschichte vorweg zu schreiben, aber ich denke nicht, dass ich es tue. Es gibt ja doch teilweise den Punkt, wo der oder die Prota über diese Prophezeihung "stolpert". Und da möchte ich sie eigentlich auch erst plazieren. Genauso wie ich lieber meine Figuren Legenden erzählen lasse, als diese vorweg zu packen.

Ansonsten können Rahmengeschichten auch manchmal sehr nett sein, erinnert mich aber tendentiell an ein paar Kinderbücher, die ich gelesen habe. Warum weiß ich nicht. Wenn man allerdings eine Figur als Erzähler einsetzt, die zum Beispiel die Geschichte von Bla bla blubb erzählt, dann gibt das auch gleichzeitig eine bestimmte Perspektive und "Stimme" vor.
Titel: Re: Legende, Prolog oder doch ganz anders?
Beitrag von: Manja_Bindig am 18. Oktober 2008, 11:14:00
Legenden baue ich inzwischen in den Haupttext ein - der Chara hört was, liest in einem Buch, aber wenn die Legende für ihn relevant ist - was selten ist - bekommt er es rechtzeitig(also immer viel zu spät ;) ) mit.

Prologe... hm, manchmal. In Prologen lege ich gern den auslösenden Faktor des Plots fest. Zum Beispiel stelle ich eine Person vor, lass den LEser sie begleiten - und bring sie am Ende um, weil ich ne Leiche brauche.

An und für sich gehe ich jedoch inzwischen gerne direkt in den Plot rein. Vorgeschichten von Charas schreib ich zwar formuliert auf, baue das dann aber in den Text ein - die Ausformulierung dient nur dazu, dass ich mehr Überblick habe und ggf. in der Situation mit drin bin.
Titel: Re: Legende, Prolog oder doch ganz anders?
Beitrag von: Coppelia am 18. Oktober 2008, 11:31:18
In den Lottiromanen gibt es im Prolog eine Prophezeiung, aber etwas anders als ich es sonst aus Fantasy kenne. Es ist auch keine Prophezeiung, die erfüllt werden muss, sondern mehr eine düstere Voraussage, was in den Romanen passieren wird. Verschlüsselt sozusagen. Der Prolog handelt davon, wie meinem Prota diese "persönliche Prophezeiung" gemacht wird. Da er aber nicht an Prophezeiungen glaubt, ist er darüber hauptsächlich eingeschnappt und weiß nicht so recht, ob er sich veräppelt oder bedroht fühlen soll - sein Weltbild sieht nämlich Prophezeiungen nicht vor, und er ist Philosoph, der sehr viel auf sein Weltbild hält.
Im Lauf der Handlung versucht er dann gern zu beweisen, dass Prophezeiungen Unsinn sind. Natürlich erfüllt sich diese trotzdem (oder darum?).

Es muss irgend einen Grund geben, warum Prophezeiungen so beliebt sind. Aber wenn sie nicht in die Handlung integriert sind, sondern nur in gestelzten Worten in der Gegend herumstehen, finde ich sie persönlich einfach nur langweilig. Ach ja: schlimm finde ich auch an den Haaren herbeigezogene Reime. :rofl:
Der Auserwählte wird erscheinen
auf seinen eigenen Beinen
Ein Artefakt ist in seinem Besitz,
das ist kein Witz,
er muss nach der Rettung der Welt suchen
und das Böse wird über ihn fluchen.
(na ihr versteht schon ... ;))
Titel: Re: Legende, Prolog oder doch ganz anders?
Beitrag von: Sarina am 18. Oktober 2008, 11:36:41
Also Prologe verwende ich nur als Einleitung in die Geschichte, um z.B. für die Hauptfigur ein Motiv für die Handlungen zu geben (wobei die Figur noch gar nicht dabei ist). Z.B. es wird jemand umgebracht oder etwas zerstört, wird verflucht oder wird Sterbenskrank. So etwas in der Art.
Legenden oder ähnliches würde ich nicht unbedingt schon einbauen...
Titel: Re: Legende, Prolog oder doch ganz anders?
Beitrag von: Falckensteyn am 18. Oktober 2008, 13:51:10
In meiner Neufassung des Manuskripts habe ich die Weissagung zwischen Prolog und 1. Kapitel in ein Gedicht gepackt. Das schiebe ich einfach so ein. Wenns meine Testleser später mal als gelungen bewerten, werd ich's drinnlassen. Das Gedicht habe ich bestimmt schon 10x überarbeitet. Es gefällt mir gottlob immer besser.
Titel: Re: Legende, Prolog oder doch ganz anders?
Beitrag von: felis am 18. Oktober 2008, 14:52:17
Ich bin auch ein Feind von Prologen.
Da bei den Magiern auch eine alte Legende eine nicht unwesentliche Info enthält stolpert eineer meiner Protas darüber in einer alten Schriftrolle, die er aus einer abgebrannten Bibliothek gerettet hat. Irgendwo mitten im Roman.  ;)
Titel: Re: Legende, Prolog oder doch ganz anders?
Beitrag von: Marek am 18. Oktober 2008, 16:09:37
Auch um die Gefahr hin, eine lebhafte Diskussion zu stören, muß ich doch jetzt die Themenstarterin abwatschen ;)
Dieser Thread liegt im falschen Board. Er gehört *nixht* nach "Autoren helfen Autoren", und ich habe so schöne Regeln geschrieben, aus denen das ganz ganz ganz klar hervorgeht (*sniff* niemand liebt mich! Niemand liest meine Regeln!)
Ich verschiebe den jetzt mal an seinen richtigen Ort - aber das mir das nie wieder vorkommt, ja? Und nächtes Mal bitte bitte bitte die Regeln lesen...
Titel: Re: Legende, Prolog oder doch ganz anders?
Beitrag von: Rumpelstilzchen am 18. Oktober 2008, 16:19:58
Wo das Thema nun im richtigen Board steht, will ich auch mal meinen Senf dazu geben ;)

Ich mag Prologe, beim Schreiben und beim Lesen, weil man zuerst etwas über die Geschichte im Allgemeinen erfährt. Außerdem machen sie neugierig, zumindest die meisten, aber Ausnahmen gibt es natürlich immer.
Beim Schreiben verwende ich sie entweder für Geschehnisse, in denen mein Prota nicht verwickelt ist oder Geschehnisse, die schon einige Zeit zurückliegen. Und warum nicht auch eine Prophezeiung im Prolog.
Titel: Re: Legende, Prolog oder doch ganz anders?
Beitrag von: Maran am 18. Oktober 2008, 16:36:43
Als Leserin mag ich gut geschriebene Prologe, weil sie mich in eine Geschichte hineinversetzen, weil sie mich neugierig machen, wie es weitergeht, weil ich einen Eindruck vom Stil des Autors/der Autorin bekomme, weil sie auch eine gute Methode sind, einen Charakter vorzustellen etc. Was ich nicht so sehr leiden kann, ist der folgende abrupte Absturz ins erste Kapitel ...  :o

Als Schreiberin (Autorin will ich mich nicht gerade nennen) mag ich Prologe, weil sie mir helfen, mich wieder in die Geschichte hineinzufinden, wenn ich mal den Faden verloren habe oder mich in irgendwelchen plot-Labyrinthen verirre.

Trotzdem denke ich, daß ein Prolog nur dann geschrieben werden sollte, wenn er zu der Geschichte passt. ... Ich fürchte, mein Beitrag ist nicht gerade hilfreich ... 
Titel: Re: Legende, Prolog oder doch ganz anders?
Beitrag von: Lisande am 18. Oktober 2008, 19:35:20
Ich habe auch prinzipiell nichts gegen Prologe. Ganz besonders mag ich sie, wenn sie etwas erklären, was jeder in der Welt weiß, dem Leser aber vorgestellt werden muss. Manchmal gibt es solche Situationen, in denen man einfach gewissen "allgemein bekannte" Dinge (Legenden gehören zum Beispiel gern dazu) nicht vernünftig im eigentlichen Plot unterbringen kann, weil es keinen Sinn macht, den Prota darüber stolpern zu lassen (er kann's ja eh im Schlaf runterbeten). Und, wie Rumpelstilzchen so treffend festgestellt hat: ein guter Prolog kann neugierig machen. Was will man mehr?
Titel: Re: Legende, Prolog oder doch ganz anders?
Beitrag von: Tenryu am 18. Oktober 2008, 21:24:04
Prologe sind nicht so mein Ding; und ich habe bislang auch erst einen richtigen geschrieben. Ansonsten verwende ich sie nur, um bei einer Fortsetzung die Ereignisse des vorangehenden Bandes kurz zusammenzufassen.

Weissagungen finde ich nur dann interessant, wenn sie die Grundlage einer Tragödie bilden, d.h, wenn sie sich auf jeden Fall am Ende auch erfüllen. Ob man sie der Geschichte als Prolog voranstellen muß, ist eine andere Frage. Ich denke, daß eigentlich jede Geschichte auch ohne auskommen kann, indem man die wichtigen informationen in den ersten 1-2 Kapiteln liefert.
Titel: Re: Legende, Prolog oder doch ganz anders?
Beitrag von: Luisa am 18. Oktober 2008, 22:27:33
@Coppi
Oh, diese Reime kenne ich. Dann merkt man immer wieder, das Autoren oft nicht wirklich poetisch veranlagt sind. Ich habe mal eine Prophezeihung in der Form in einen Deutschaufsatz geschrieben, in der 5. Klasse. Mein Lehrer mochte es auch noch  ;D

Zum Thema:
Ich mag Prologe. Besonders wenn du am Anfang nicht weißt, was du mit ihnen anfangen sollst und es dir später langsam erschließen kannst.
Was ich schrecklich fände sind Prologe wie in deinem Beispiel. Der Opa erzählt dem Enkel die Geschichte. Kurze Szene und dann nur langes Gerede. Irgendwann verlierst du die ursprüngliche Szene eh aus dem Kopf und konzentrierst dich nur noch auf die Legende. Dann bitte nur die Legende und zwar ohne das Geschwafel vorher.

Bei Legenden kann aber auch einiges schief gehen. Ich finde, man sollte nur dann eine einfügen, wenn sie auch wirklich eine Rolle spielt, die zum Tragen kommt. Wenn darin nur die Entstehung der Welt oder etwas in der Richtung erzählt wird, nervt das. Denn es ist nicht wichtig für die Handlung, sondern wurde vom Autor nur eingefügt, damit er sich später die Beschreibung seiner Welt sparen kann und sofort drauflosschreiben kann.
Titel: Re: Legende, Prolog oder doch ganz anders?
Beitrag von: Beate am 19. Oktober 2008, 09:21:39
Ich habe bei meinem aktuellen Roman einen Prolog vorneweg gestellt. ich hatte einfach das Problem, dass ich das Aussehen meiner "Wesen" nur so beschreiben konnte. Denn die sehen sich ja alle gleich und es hätte mir nirgends gepasst. So konnte ich sowohl das Aussehen als auch die "weltlichen" Erzählungen dazu in einen Prolog packen, der bereits eine Einführung in das Thema ist, aber noch nichts von der eigentlichen Handlung verrät. Auch die Figuren, die im Prolog vorkommen, tauchen sonst nirgends auf.

In der Elenientrilogie ist es so, dass der Prolog immer im Stil einer Geschichtsaufzeichnung ist und irgendein Artefakt erklärt, das sehr wichtig in dem entsprechenden Buch ist. Das ist auch eine nette Art und Weise, allerdings durch den staubtrocknen Stil etwas schwer zu lesen, wenn man sich auf einen super geschriebenen Roman freut ;).
Titel: Re: Legende, Prolog oder doch ganz anders?
Beitrag von: Judith am 19. Oktober 2008, 09:34:05
Ich mag Prologe, die gleich mitten ins Geschehen springen und eine Szene erzählen, die so dann nicht mehr in den Roman passen würde - also etwas, das lange vor der eigentlichen Romanhandlung stattgefunden hat oder etwas aus der Sicht einer Figur, die später kein Perspektiventräger mehr ist.
Daher mag ich die Prologe bei George R. R. Martins "Lied von Eis und Feuer" und ganz besonders auch den Prolog in "Ein Lied für Arbonne" von Guy Gavriel Kay. Hier wird man als Leser gleich mal in eine Szene hineingezogen, die eine Weile vor den Geschehnissen der eigentlichen Handlung stattfindet, trotzdem aber dann noch eine ganz wichtige Rolle spielt.

Legenden als Prolog mag ich allerdings meistens nicht. Ganz ehrlich: Wenn ich die Welt noch nicht kenne, dann interessiert mich eine Legende über ihre Entstehung/ihren bevorstehenden Untergang/über die Entstehung eines Volkes/etc. nicht sonderlich. Sowas finde ich als Einstieg extrem bremsend, und wenn so etwas bei Büchern vorkommt, die ich trotzdem unbedingt lesen will, führt das meist dazu, dass ich mich schrecklich über die ersten Seiten hindurch quäle.  :-\
Titel: Re: Legende, Prolog oder doch ganz anders?
Beitrag von: Artemis am 19. Oktober 2008, 10:30:05
Prologe mag ich auch, sofern sie zu Stil und Story des Romans passen. Wenn eine kurze Szene, ein Augenblick aus der Vergangenheit oder Zukunft aufblitzt und man ein Fragment der Geschichte bekommt, kann das durchaus die Neugierde erwecken. Noch besser ist es, wenn sich der Sinn und vor allem der Zeitraum, in dem der Prolog spielt, einem erst viel später erschließt, so dass man stückweise versteht, wie es zu dem Prolog kam / wie er sich auf die weitere Geschichte auswirkte.

Und Legenden ... na ja, denen stehe ich eher mit gemischten Gefühlen gegenüber. Handeln die Legenden davon, wie bestimmte Götter / Heilige / Helden irgendwann mal gehandelt haben, sollte es schon wichtig sein, dass sie zum richtigen Zeitpunkt erwähnt werden. Nichts ist schlimmer als nervtötendes Blah am Anfang über irgendwelche Katastrophen vor langer, langer Zeit, mit Figuren, die man gar nicht kennt. Das ist mir im Film vom Herrn der Ringe schon sauer aufgestoßen  :-X
Wenn die Legenden aber irgendwann im Roman auftauchen und einem einen Einblick in die Geschichte hinter der Geschichte geben, kann das das Bild dieser Welt durchaus vertiefen.


Wirklich übel finde ich allerdings Prophezeihungen. Die geben dem unbedarften, unfähigen Helden doch meist erst einen Grund, überhaupt durch die Geschichte zu stolpern. Ob er es kann oder will, er ist nun mal der Held aus den alten Prophezeihungen, also muss er das gefälligst auch machen. Ein wunderbares Mittel, die Story wieder abzuschubsen, sollte dem Helden mal der Elan und der innere Antrieb flöten gehen  ;)
Ganz böse wirds, wenn durch die Prophezeihung herauskommt, dass der Held von irgendeinem Gott abstammt oder er sonst irgendein Überwesen mit unglaublicher Macht ist, wodurch er jetzt gleich und sofort die Welt retten muss, obwohl er aber bisher keine Ahnung davon hatte und lieber nichtsnutzig die Zeit totschlug. Nein, nein, geht gar nicht  :gähn:
Titel: Re: Legende, Prolog oder doch ganz anders?
Beitrag von: Mrs.Finster am 25. Oktober 2008, 11:52:24
Vielen Dank für die vielen Antworten! Ich werde wohl darauf zurück greifen es in die Story einzubauen, aber das Problem dabei ist ich kann es erst recht spät verwenden.  :seufz: ist es nicht unglücklich, dass der Leser erst ab Seite 60 davon erfährt? Aber ich hab´s gedreht und gewendet es passt vorher nicht  :no: Es ist halt die Legende bzw Vorgeschichte, worauf meine Geschichte aufbaut. Ich kann sie leider nicht weg lassen

LG das Finster

P.S. Sorry für die falsche Positionierung  :innocent:
Titel: Re: Legende, Prolog oder doch ganz anders?
Beitrag von: Linda am 25. Oktober 2008, 14:28:32
Hallo,

(wieso ist dieser Thread nur bisher an mir vorbeigegangen?)

Prologe erfüllen in meinen Romanen ganz unterschiedliche Funktionen. Manchmal nutze ich sie als "Teaser", um den Leser in die Handlung hineinzuziehen. Manchmal verpacke ich zeitlich oder räumlich abweichende Exkurse hinein (was soweit ich weiß, ohnehin die "klassische" Verwendung ist).
Was Legenden und Entstehungsgeschichten angeht, so kommt es auf die Länge an. Als Leser hasse ich es, schon zu Beginn 12 Seiten lang über die Entstehung und den Aufbau einer Welt gequält zu werden. Wenn es schon sein muss, dann doch lieber in der Handlung integriert.
Gegen ein oder zwei Seiten Legende zu Beginn habe ich dagegen nichts, Legenden sind ja recht verdichtet und da passt das auch. Außerdem ist es schnell gelesen und kann eine stimmungsvolle Einführung sein. Merke: was auf zwei Seiten gut klingt, kann nach 12 Seiten zur Qual werden. ;)
Bei meiner Asiengeschichte stand lange Zeit eine 5-seitige Legende im Prolog - sie war der Schlüssel zum Roman, auch wenn man das erst nach und nach herausgefunden hat. Inzwischen ist sie in eine kleine Rahmenhandlung verpackt. Ich bin darüber nicht wirklich glücklich, aber das kommt den Lesegewohnheiten wohl entgegen...
Bei meinen anderen Werken - und da gibt es, wie mir gerade auffällt, keins ohne nicht zumindest eine Legende - werden die Geschichten dann ganz klassisch erzählt (oder wie im neusten Fall aufgeführt).

Gruß,

Linda

Titel: Re: Legende, Prolog oder doch ganz anders?
Beitrag von: Junipera am 25. Oktober 2008, 15:58:28
Hallo!

Ich selber mag beim Lesen Prologe, die mir  über ein vorangegangenes Geschehen berichten.

Prologe die mir  erzählen was erst später in der Geschichte passiert finde ich blöd. Die Handlung beginnt dann lange davor, nach dem Motto ""wie kam es zu dieser Situation"!
Dann weiß ich irgendwie das zum Beispiel: der gute noch existiert, oder das überlebt, usw.

Gedichte oder Prophezeiungen finde ich leider auch nicht immer so toll. Interpretiere da dann zu schnell was rein und das nervt mich.

Gruß Juni
Titel: Re: Legende, Prolog oder doch ganz anders?
Beitrag von: Tarah am 27. Oktober 2008, 19:42:14
@Finster: 1. Wie wichtig ist diese Legende denn für die ersten 60 Seiten
                    entscheidend?
                 2. Wie viele Seiten benötigst du denn für diese Vorgeschichte?

zu 1. Ich als Leser finde es immer ganz freundlich von den Autoren, wenn sie mich bei der Stang halten, aber nicht ewig eine wichtige Tatsache verheimlich. Auf mich jedenfalls wirkt es dann immer verwirrend, wenn plötzlich etwas voranbringendes für die Story mitten in der Handlung eingeschoben worden ist. Deshalb würde ich etwas wichtiges lieber auf die ersten Seiten des ersten Kapitels oder aber in den Prolog packen.

zu 2. Wenn diese Legende nicht allzu lang ist, würde ich (wie schon vorgeschlagen wurde) eine Art Gedicht verfassen, das außerhalb der gesamten Handlung steht und dennoch die Geschichte "beherrscht".

Nur meine Meinung...
Lg
Tarah
               
Titel: Re: Legende, Prolog oder doch ganz anders?
Beitrag von: caity am 27. Oktober 2008, 19:54:55
Hallo Mrs. Finster,

ja, meine Trilogie hat das als Grundlage. Allerdings spielen da mehrere Legenden eine Rolle, die alle im "Filaburem", dem Legendenbuch meiner Welt, festgehalten sind.
Der wichtigste Teil dieser Legenden habe ich an den Anfang der Geschichte gestellt. Es ist ein Gedicht-Fluch, was in der Form auch nie wieder in der Geschichte selbst auftritt. Die anderen Legenden flechte ich in die Geschichte ein. Da meine Protagonistin nicht Teil der Welt ist deshalb viel erfahren muss, ist es nur verständlich, dass sie sich irgendwann auch für die Legenden interessiert und die Geschichte deshalb selbst liest.

Bye
caity
Titel: Re: Legende, Prolog oder doch ganz anders?
Beitrag von: Lila am 01. November 2008, 20:53:04
Wie lang darf oder muss so ein Prolog eigentlich sein? Wie viele Manuskriptseiten sollte er mindestens/höchstens umfassen? Wäre z.B. ein Prolog von nur einer oder zwei Manuskriptseiten "zu kurz"?
Titel: Re: Legende, Prolog oder doch ganz anders?
Beitrag von: Linda am 01. November 2008, 20:55:38
Zitat von: Tastentänzerin am 01. November 2008, 20:53:04
Wie lang darf oder muss so ein Prolog eigentlich sein? Wie viele Manuskriptseiten sollte er mindestens/höchstens umfassen? Wäre z.B. ein Prolog von nur einer oder zwei Manuskriptseiten "zu kurz"?

Nein! Und zu kurz geht schon mal gar nicht  ;)

Es gibt da keine Regeln. Man muss im Gefühl haben, was (und wie lange) man dem Leser eine u.U. schwierige Passage zumuten kann

Gruß,

Linda Budinger
Titel: Re: Legende, Prolog oder doch ganz anders?
Beitrag von: Lila am 01. November 2008, 20:59:20
Super, du machst mich grad echt glücklich, Linda! :vibes: Danke! Ich hoffe mal, dass mein Prolog nicht allzu schwere Kost ist. Na ja, aber dafür ist er ja zumindest schön kurz. :rofl:
Titel: Re: Legende, Prolog oder doch ganz anders?
Beitrag von: Simone am 01. November 2008, 21:33:31
Ich finde ein Prolog meistens sehr schön, auch wenn man zu Anfang vielleicht noch nicht alles versteht, sind sie doch oft sehr schön geschrieben.
Titel: Re: Legende, Prolog oder doch ganz anders?
Beitrag von: Aarous am 01. November 2008, 23:00:53
Zitat von: Simone am 01. November 2008, 21:33:31
Ich finde ein Prolog meistens sehr schön, auch wenn man zu Anfang vielleicht noch nicht alles versteht, sind sie doch oft sehr schön geschrieben.
Ja, geht mir auch so. Im Prolog muss man nicht unbedingt durchsteigen, mMn sollte sich der Prolog eines Buchs so wirken wie der Trailer für einen Film oder eine Fernsehserie: Etwas schnelle Action, die einen Ausblick auf das gesamt Werk gibt, ohne zuviel zu verraten. Aber im Nachhinein ergibt dann doch alles Sinn.


Auch als Schreiber mag ich Prologe. Eine schöne Möglichkeit, dem Leser einen Charakter oder einen Ort vorzustellen, der dann draufgehen muss, weil das in der eigentlichen Handlung noch wichtig sein wird.
Titel: Re: Legende, Prolog oder doch ganz anders?
Beitrag von: Lila am 01. November 2008, 23:11:13
Wo it eigentlich der genaue Unterschied zwischen einem Prolog und einem Vorwort? :hmmm:
Titel: Re: Legende, Prolog oder doch ganz anders?
Beitrag von: Nagi Naoe am 02. November 2008, 00:29:10
Also, meiner Meinung nach gehört ein Prolog schon zur Geschichte dazu und ist schon Teil der Handlung, ein Vorwort ändert aber nichts an der Handlung.
In einem Vorwort schreibt der Autor oder der Übersetzer irgendetwas.
Im Prolog passiert schon etwas, das für die Handlung mehr oder weniger relevant ist.

Liebe Grüße,
Nagi.
Titel: Re: Legende, Prolog oder doch ganz anders?
Beitrag von: Lila am 02. November 2008, 01:11:46
Ah, danke Nagi! Jetzt bin ich schon ein bisschen schlauer. Aber wie bezeichnet man denn dann etwas, was zwar eindeutig nicht das erste Kapitel, aber auch weder Prolog, noch Vorwort ist? Bei dem, was ich meine, wird in dem Sinne nicht wirklich auf die Geschichte selbst Bezug genommen. Es ist viel mehr eine allgemeine philosophische Anekdote. :omn:
Titel: Re: Legende, Prolog oder doch ganz anders?
Beitrag von: Simone am 02. November 2008, 14:33:09
Du brauchst doch keine Bezeichnung. Stelle dir vor, du schlägst die "erste" Seite deines Buches auf und da steht einfach ein philosphischer Text. Lesen, gefällt, umblättern, Prolog oder auch nicht, erstes Kapitel= Super ;D

Titel: Re: Legende, Prolog oder doch ganz anders?
Beitrag von: Lila am 02. November 2008, 14:36:00
Zitat von: Simone am 02. November 2008, 14:33:09Du brauchst doch keine Bezeichnung. Stelle dir vor, du schlägst die "erste" Seite deines Buches auf und da steht einfach ein philosphischer Text. Lesen, gefällt, umblättern, Prolog oder auch nicht, erstes Kapitel= Super ;D

Ja, im Prinzip hast du ja Recht. Aber ich brauche doch irgendeine Überschrift für das ganze. Wobei ich da momentan dann, glaube ich, eher zu "Vorwort" tendieren würde. Oder ist es doch mehr ein Prolog? Oh mann, Fragen über Fragen...! :d'oh:
Titel: Re: Legende, Prolog oder doch ganz anders?
Beitrag von: Simone am 02. November 2008, 15:40:08
Wenn es keinen Bezug zu deiner Geschichte hat, dann würde ich es auch nicht als Prolog oder Vorwort betiteln. Wenn es einfach nur ein philosphischer "Absatz" ist, finde ich, kann der ruhig auch als solcher auf einer Seite stehen. Du könntest höchstens einen Namen drunter schreiben. Einen deiner Charas, der vielleicht solch Ansichten hat und zu dem es passen könnte bzw. wo man sich vorstellen könnte, dass er das durchaus gesagt hat, also: Bla, bla, bla, philisophier hin und her und dann:

Text des So und so, zur Zeit des oder so. Oder nur den Namen des Charas.

  :hmmm:
Titel: Re: Legende, Prolog oder doch ganz anders?
Beitrag von: Lila am 02. November 2008, 16:00:57
Zitat von: Simone am 02. November 2008, 15:40:08Wenn es keinen Bezug zu deiner Geschichte hat, dann würde ich es auch nicht als Prolog oder Vorwort betiteln. Wenn es einfach nur ein philosphischer "Absatz" ist, finde ich, kann der ruhig auch als solcher auf einer Seite stehen. Du könntest höchstens einen Namen drunter schreiben. Einen deiner Charas, der vielleicht solch Ansichten hat und zu dem es passen könnte bzw. wo man sich vorstellen könnte, dass er das durchaus gesagt hat, also: Bla, bla, bla, philisophier hin und her und dann:

Text des So und so, zur Zeit des oder so. Oder nur den Namen des Charas.


  :hmmm:

Das ist genial! :o Genau so werd ich es machen! Klasse! Danke, Simone! :jau:
Titel: Re: Legende, Prolog oder doch ganz anders?
Beitrag von: Aithoriell am 27. November 2008, 15:31:20
Will mal einen ganz neuen Ansatz versuchen: Ich arbeite gerade an meinen Charakterfragebögen aber ich könnte auch bereits den Prolog beginnen. Einem Rat folgend habe ich nämlich mit dem Bösewicht meiner Story begonnen und in meinem Prolog möchte ich gerne ca. 17 Jahre zurückgehen und ein wenig von den Gründen für die Bösartigkeit erzählen und wie weit er bereits mit 10 Jahren geht, um seine Ziele zu erreichen. Ich frage mich immer wieder nur, ob es sinnvoll ist, dies einen Prolog zu nennen oder gleich ein erstes Kapitel daraus zu machen oder weder noch und nur eine Zeitangabe voranzustellen, damit der Leser weiß, dass er sich gedanklich im Moment zehn Jahre vor der eigentlichen Handlung befindet.
Titel: Re: Legende, Prolog oder doch ganz anders?
Beitrag von: Alana am 05. Dezember 2008, 16:07:36
Hi,

also genausowas mache ich auch gerade.
Ich denke, ich werd es dem Erzähler quasi in den Mund legen.
Es wird wohl der Anfang vom 1. Kapitel werden. Oder der Prolog, aber dann kommt mehr in den Prolog als die Legende.