Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum

Allgemeines => Tintenzirkel => Thema gestartet von: Björn am 09. März 2008, 14:52:07

Titel: Von Wartans, Sauroden und anderen Wesen...
Beitrag von: Björn am 09. März 2008, 14:52:07
Hallo liebe SchreibkollegInnen,

in meinen Geschichten verwende ich gern Namen für die entsprechenden Wesen, die ich mir entweder selbst ausdenke, oder die in gewisser Weise etwas abgewandelt aus anderen Sprachen kommen. So habe ich im "Kaiser von Tharon" sogenannte Wartans (der erste Teil War= Krieg war irgendwie eindringlich) die natürlich zu einer aggressiven Rasse gehören, erfunden. Zudem gibt es die sogenannten Sauroden, die halb Echse, halb Mensch sind und etwas dem Wort Sauropoden aus der Paläonthologie ähneln. Weiterhin "tummeln" sich z.B. Alven, Dwanen (aus dem Englischen Dwarf= Zwerg) und Golianten in der Welt von Tharon.

Wie haltet Ihr es mit der Namensfindung, was insperiert Euch zur Erfindung neuer Wesen oder zumindest neuer Namen, damit man nicht immer Orks, Elben & co. heranziehen muß?

Ich bin sehr gespannt auf Eure "Schöpfungen"    ::)
Titel: Re: Von Wartans, Sauroden und anderen Wesen...
Beitrag von: THDuana am 09. März 2008, 15:07:56
Ich verwende ja ganz gern die "bekannten" Fabelwesen und somit auch ihre Namen. Drachen sind Drachen und Zentauren Zentauren. Auf mich würde es nämlich etwas seltsam wirken, wenn ich zwar Zentauren beschreibe, aber ihnen andere Namen aufdrücke.
In Sachen Rassen bin ich also eher jemand, der im Sagenfundus stöbert und sich seine Lieblingswesen in seine Welt entführt.

Für wen ich aber regelmäßig Namen brauche sind die Völker. Bei den Benennungen versuche ich oft, sie Ortsabhängig zu machen. Bei Wüstenvölkern verwende ich gerne "s" oder "ch" in Verbindungen mit "ar". Das ist einfach ein persönlicher Hand von mir ;)
Bei allen anderen Volksnamen achte ich darauf, dass sie aussprechbar sind, keinem mir bekannten Wort ähneln, mit dem sie nicht in Verbindung gebracht werden sollen und viele Vokale haben.
Wenn ein Name in meiner Geschichte häufiger vor kommt (zum Beispiel beim Protagonisten-Volk) google ich es zur Sicherheit noch einmal, bevor es das Wort schon mit völlig anderer Bedeutung gibt.

Inspirieren kann man daher bei mir nicht sagen, ich verfahre oft nach demselben Muster. ::)
Titel: Re: Von Wartans, Sauroden und anderen Wesen...
Beitrag von: zitatus am 11. März 2008, 18:40:35
Je nach Story verwende ich das Klischee der bekannten Rassen oder denke mir neue Gestalten aus. Meine liebste Erfindung: Der "pipistinkende Riecherling". Da ich mich dem Genre der Kurzgeschichte verschrieben habe, darf ich mich da ziemlich austoben.
Titel: Re: Von Wartans, Sauroden und anderen Wesen...
Beitrag von: Björn am 11. März 2008, 19:07:43
Hallo Zitatus,

das klingt ja wirklich sehr interessant mit dem "Riecherling" der offensichtlich den Geruch von Urin nachahmt. Ich frage jetzt aber noch einmal konkreter nach: bevorzugt Ihr die klassischen Wesen oder werden in der Mehrzahl eigene Kreationen oder Abwandelungen entwickelt? Ich würde die Frage auch noch auf Ländernamen oder Kontinente ausweiten. Was und wie inspiriert Ihr Euch dabei?

Gruß
Björn
Titel: Re: Von Wartans, Sauroden und anderen Wesen...
Beitrag von: Linda am 11. März 2008, 19:21:42
Hallo Björn,

ich nehme nur die exotischsten Kreaturen und den "schrecklichsten der Schrecken" als Hauptfiguren in meine Geschichten auf: den Mensch.

Gruß,

Linda
Titel: Re: Von Wartans, Sauroden und anderen Wesen...
Beitrag von: DarkDreamer am 11. März 2008, 21:00:19
Bis jetzt habe ich mich relativ nah an den klassischen Völkern gehalten, vll. hier und da eine kleine Prise von mir zugetan, die das Ganze etwas entfremdet. Ein neues Volk habe ich zwar in Planung, doch, da ich es noch nicht brauche, nur eine ganz wage Vorstellung.
Anders sieht es bei einem schon vorbereiteten Projekt aus. Als Grundlage nehme ich Elfen/Elben und Zwerge und so, zweckentfremde sie aber so, dass man noch ihre Herkunft erkennt, aber ihre Darstellung doch in einigen Teilen vollkommen anders ist. Manches behalte ich also bei, anderes verändere ich, dass es eben ein wenig "exotischer" wirkt.
Hin und wider packe ich auch zwei verschiedene Figuren, die man eher nicht zusammen in einer Geschichte kennt, zusammen. Wie z.B. einen Vampir und einen Drachen.

Namen sind relativ willkürlich. Elfen haben meist etwas eher melodisch klingendens, Zwerge etwas härter klingende Namen. Bei Städtenamen und Ländern verhält es sich ähnlich.
Titel: Re: Von Wartans, Sauroden und anderen Wesen...
Beitrag von: Ary am 11. März 2008, 21:12:52
Ich entwerfe am liebsten meine eigenen Völker, lehne mich dabei aber schon an klassische Fantasygestalten an. Doch die wandle ich dann so ab, dass man nicht denken muss: Wenn sie von Elfen spricht, warum NENNT sie sie dann nicht auch so?
Aktuelles Projekt: meine Nithyara. Sie sehen aus wie sehr zierliche, eher kleine Elfen, sind nachtaktiv und keinem gängigen "gut und böse"-Schema unterworfen. Sie haben ihren eigenen Ehrenkodex und aufgrund dessen eine Vorliebe für schwarze Halbmasken. Man zeigt schließlich nicht jedem sein Gesicht. In ihrem verhalten haben sie große Ähnlichkeit mit Katzen, sie sind anschmiegsam und kraulsüchtig, aber auch wilde Krieger, wenn es sein muss. Ein Volk voller Gegensätze eben. Ihre Sprache stelle ich mir eher weich und geschmeidig und sehr melodisch vor. Was das Wort "Nithyara" bedeutet, daran bastele ich noch, es hat verschiedene Bedeutungen. Sprachen basteln macht mir riesigen Spaß.
Titel: Re: Von Wartans, Sauroden und anderen Wesen...
Beitrag von: Coppelia am 12. März 2008, 06:38:54
 Wenn ich die "klassischen" Völker benutze, muss ich die Erwartungshaltung des Lesers mitbenutzen. Ich glaube nicht, dass alle Leser es originell fänden, wenn Elfen, Zwerge und Orks sich plötzlich ganz anders verhalten würden. Nun gut, originell vielleicht, aber wenn sie über Zwerge lesen, weil sie axtschwingende Biertrinker mögen, wären sie sicher enttäuscht, wenn sie nichts davon erhalten.
Die klassischen Völker verwende ich aber nur in einem Projekt, das in einer Art Steampunk-Welt spielt. Die Völker sind noch fast, wie sie einmal waren, nur die Welt hat sich verändert. Daher mag ich meine halborkische Öko-Terroristin und meinen Halbelfen, der den begehrten Job bei der Industriefirma nicht bekommt, weil die Menschen glauben, dass Elfen und Industrie nicht zusammenpassen.

Ansonsten bin ich vor allem Nur-Menschen-Verwenderin wie Linda. Andere Völker habe ich schon häufig erfunden, aber meist nicht viel verwendet. Mich zieht es zu den Menschen, denn ich bin selbst einer, und die Menschen sind für mich die facettenreichsten und interessantesten Wesen überhaupt.
Titel: Re: Von Wartans, Sauroden und anderen Wesen...
Beitrag von: Lavendel am 12. März 2008, 07:46:41
Ich muss sagen, ich arbeite auch am liebsten mit Menschen. Existierende Rassen haben eine wirklich hohe Kitschgefahr - und erlauben nicht die Freiheiten, die ich gerne hätte. Auch wenn man sich eigene Rassen ausdenkt, driftet das schnell ins kitschige. Entweder das oder sie werden sowieso wie Menschen, die eben nur anders aussehen.
Titel: Re: Von Wartans, Sauroden und anderen Wesen...
Beitrag von: Wölfin am 12. März 2008, 11:22:37
Ich denke, ich verwende eine gesunde Mischung aus beiden. So kommen in meinen Geschichten durchaus Elfen, Zwerge oder Drachen vor, ebenso aber auch Eigenkreationen, wenn diese eher dem entsprechen, was ich suche.
Die Welten, Länder und ähnliches denke ich mir in der Regel aber immer selbst aus, es sei denn, die Handlung spielt in der realen Welt ;).

Bei den übernommen Wesen ist es meist allerdings so, dass sie nicht zwangsweise den gängigen Vorstellungen entsprechen. Zumindest versuche ich es...^^.

Eure
Okami
Titel: Re: Von Wartans, Sauroden und anderen Wesen...
Beitrag von: Lord Zahnstocher am 12. März 2008, 15:10:49
Also ich verschmähe meistens die schon bekannten Rassen wie Elfen und Zwerge , denn man kann wenig eigene Ideen einbringen und muss sich dauernd an die Erwartungen halten , und der Kitschfaktor ( bei Elfen ) ist mir zu hoch .
Demnach habe ich nicht so viel gegen die existierenden Rassen  , wäre da nicht ihre Abgedroschenheit .
Selten benutzte Kreaturen sind jedoch OK .

Was die Eigenkreationen angeht , bleibe ich doch bei Lebewesen die eher selten ausgebaut werden , z.B. Langusten ( Schrimps  ;D ) oder sowas . Die Namen versuche ich dann von der Aussprache her nahe an das Deutsche ranzubringen . Jedoch benutze ich doch eher exotische Silben .
Da kommt dann sowas wie meine Quarphonten [ Copyright ] (*stolz ist*) oder Gornakil (* schäm *) raus , wobei das letzte eigentlich nur ein Arbeitstitel ist .
Es sollte einfach Wiedererkennungswert haben .

Grüße von mir .....
Titel: Re: Von Wartans, Sauroden und anderen Wesen...
Beitrag von: Grey am 12. März 2008, 15:16:55
Zitat von: Lord Zahnstocher am 12. März 2008, 15:10:49
Also ich verschmähe meistens die schon bekannten Rassen wie Elfen und Zwerge , denn man kann wenig eigene Ideen einbringen und muss sich dauernd an die Erwartungen halten , und der Kitsch- bzw. Homosexuallitätsfaktor ( bei Elfen ) ist mir zu hoch .


Entschuldige bitte, aber ich finde es nicht in Ordnung, Homosexualität als negativen Argumentationspunkt gegen die Verwendung von Elfen zu benutzen ... ohne jetzt hier eine große Diskussion darüber auslösen zu wollen, aber solche Aussagen sind einfach unreflektiert.
Titel: Re: Von Wartans, Sauroden und anderen Wesen...
Beitrag von: Lord Zahnstocher am 12. März 2008, 15:22:50
Zitat von: Grey am 12. März 2008, 15:16:55
Entschuldige bitte, aber ich finde es nicht in Ordnung, Homosexualität als negativen Argumentationspunkt gegen die Verwendung von Elfen zu benutzen ... ohne jetzt hier eine große Diskussion darüber auslösen zu wollen, aber solche Aussagen sind einfach unreflektiert.
Ich bitte vielmals um Verzeihung .
Ist es jetzt besser ?
Ich habe nichts gegen Homosexualität , und wollte es auch nicht als negative Eigenschaft bezeichnen , ich mag einfach nur keine Elfen , was außerdem nur meine persönliche Meinung ist , und mehr auch nicht . Wenn ihr euch in eurer Meinungsfreiheit oder soaws von mir bedrängt fühlt , könnt ihr auch die Moderatoren darum bitten , dass sie mich rauswerfen .

Zahnstocher Ende .
Titel: Re: Von Wartans, Sauroden und anderen Wesen...
Beitrag von: Grey am 12. März 2008, 15:27:07
Na na, jetzt mal nicht mit dem Kopf durch die Wand. Wer bin ich denn, dass ich auf Rausschmiss plädiere?

Nein, es ist mir nur wichtig, dass man nicht einfach ein "homosexuell" in den Raum schmeißt, damit eigentlich nur das Klischee meint und es dann auch noch als negative Eigenschaft verwendet.

Ein bisschen mehr nachdenken, was man sagt. Mehr will ich doch gar nicht. ;)

Und Elfen, die mag ich übrigens auch nicht. Zumindest nicht in meinen eigenen Geschichten. Lesen tu ich ab und an ganz gern über sie. Aber darüber hab ich mich hier im Forum schon genug gestritten ;D
Titel: Re: Von Wartans, Sauroden und anderen Wesen...
Beitrag von: Ary am 12. März 2008, 21:33:08
Ahem. Mod Mode, aber nur ganz kurz. Rausgeschmissen wird hier so schnell keiner.
Ich gebe Grey recht, was aber nicht heißt, dass hier gleich die großen Rausschmeißfetzen fliegen.

Zurück zum Thema: ich weiß, ich werde jetzt viele vor den Kopf stoßen und provoziere wahrscheinlich sehr viele zu Gegenstimmen: ich finde Menschen sehr häufig langweilig. Zu Fantasy gehört für mich das Andere, das Fremde, das Exotische, das nicht-menschliche Äußere und das nicht-menschliche Verhalten. Darum stricke ich mir so gern eigene Völker, und ich gebe mir durchaus Mühe, sie nicht als "verkleidete Menschen" erscheinen zu lassen.
Titel: Re: Von Wartans, Sauroden und anderen Wesen...
Beitrag von: Solatar am 13. März 2008, 14:34:11
Elfen sind als "Erfindung" schon in Ordnung und das Interessante daran ist, dass es selbst bei der Kreation eigener, vollkommen eigenständiger Rassen erstaunlicherweise immer wieder darauf hinausläuft, ein Volk mit zumindest ähnlichen Attributen oder einem Mix daraus zu haben.
Das liegt sicher an den ganz besonderen Eigenschaften, wie Langlebigkeit, der Naturverbundenheit, der Kunstbeflissenheit, dem Schönen und dem Mysteriösen an sich.
Insoweit sind Elfen - auch wenn ich wahrscheinlich selbst nie über sie schreiben werde - für mich eher ein Stereotyp oder ein Oberbegriff für immerwiederkehrende Eigenschaften, die ideal in eine Fantasywelt passen. Ähnliches gilt für die anderen klassischen Völker wie die Zwerge, Orks oder Trolle.

Ich wusste gar nicht, dass man Elfen "Homosexualität" und einen Hang zum Kitsch nachsagt. Ich dachte immer die Zwergen wären so veranlagt oder waren es die Orks oder am Ende doch die Trolle. Ist ja auch völlig wurscht, wer am Ende mit wem, wie, wann und wo seinen Spaß hat. Hauptsache es bleibt spannend.  ::) ... und wenn der Zwerg mit seinem Elfenfreund Hand in Hand in den Sonnenuntergang spaziert, sie sich in wilden Bächen der Liebe hingeben und dabei von einem fröhlich im Gebüsch pfeifenden Orkgeneral beobachtet werden, während sich der Troll mit besten Absichten von hinten an den Ork heranschleicht, ja dann und nur dann ist die Fantasywelt noch in Ordnung.

Und wenn schon der Hang zum Kitsch angesprochen wird, meine Oma hat auch allerhand Kitsch gesammelt und sich ins Regal gestellt. Warum sollten Orks, Zwerge, Trolle und Elfen das nicht auch machen dürfen?

und zum Schluss noch schnell völlig unmotiviert, undifferenziert und beläufig provokant für Greychen ein *homosexuell* in den Raum schmeißt und sich so schnell es geht wieder zurückzieht  ;D

Nichts für ungut... heute ist Gedankenverwirrungstag bei mir...
Titel: Re: Von Wartans, Sauroden und anderen Wesen...
Beitrag von: Artemis am 13. März 2008, 14:52:00
Zitat von: Solatar am 13. März 2008, 14:34:11
Nichts für ungut... heute ist Gedankenverwirrungstag bei mir...

Man merkts, mein Guter, man merkts  ;)

Na ja, ich finde es auch ganz gut, wenn die Leute ihre Fantasie anwerfen und sich mal selbst ein paar Völker ausdenken, statt sich (wie so viele) in der großen Wunderkiste der Fantasy zu bedienen. Ein wenig Elf hier, eine Prise Zwerg da, als Garnitur ein paar Orks, und schon ist die Truppe fertig.

Dummerweise ist die Sache zweischneidig. Auf der einen Seite denken die Autoren, dass sie unbedingt neue Völker in den Raum werfen müssen, dass es nur so kracht, aber auf der anderen Seite wünschen sich etliche Fantasy-Fans die altbwährte Kost. Wenn ich Äpfel kaufe, dann sollen die nach Äpfeln schmecken - auf Experimente lass ich mich da nicht gern ein. So gehts vielen Fans. Lesen sie das Stichwort "Elfen", wissen sie sofort, was sie erwartet. Stehen auf dem Buchrücken aber Kreaturen mit unaussprechlichen Namen, die glattweg aus der "Try and Error"-Box der Evolution stammen könnten, legen die das Buch ganz schnell wieder weg.

Vielleicht liegt es daran, dass viele Autoren zwar eigene Rassen erfinden, die aber immer bis zu einem gewissen Grad an das Bekannte anlehnen, damit die Leserschaft nicht allzu sehr im Unwissen treibt. Wenn ich erst seitenlang erklären muss, warum mein sechfüßiger Hundsschwanzrüssler Eier legen und trotzdem Milch geben kann, um daraus mittels einer ameisenähnlichen Wiederverwertung Baumaterial für seine unterirdischen Höhlen zu produzieren, wirds echt unlustig  ::)

Erinnern die Kreaturen aber halbwegs an bekannte Wesen, schaltet das Leserhirn sofort auf Autopilot und spult Schema F ab - ähnelt deas Vieh einem Ork, ist es ein Ork, auch wenn es in diesem Buch eben Huancahyk genannt wird. Das macht es dem Leser leichter, sich in die Story zu versetzen, und das find ich in Ordnung. Nun gebt dem armen Leser doch auch mal ein Stück Heimeligkeit, damit er sich nicht so fremd in euren Büchern fühlt, Kinners  ;)

Ich machs auch so in der Art. Ich habe zwar eigene Rassen mit eigenen Merkmalen, aber ein kundiger Fan wird erkennen, woran die Kreaturen gelehnt sind. Nur die typischen Klischee-Eigenschaften, die hab ich weg gelassen - ganz so dolle wollte ich auch nicht auf der Brot-und-Butter-Schiene fahren  ;D


EDIT
Zu den schwulen Elfen: Ist mir auch schon aufgefallen. Vielleicht liegt es daran, dass die klassischen Elfenmänner langhaarig und sehr sanft beschrieben werden - ihnen fehlen die typischen "männlichen" Macken (nicht, dass ich die vermissen würde, aber ein Elf, der rülpst und sich am ihr-wisst-schon-was kratzt, hätte tatsächlich was für sich  :rofl:) Aber das sind nunmal menschliche Züge, und bei den Menschen sind die Geschlechter klar getrennt.
Elfen sind Elfen - wenn sie in so vielem anders sind, warum dann nicht auch in ihrem Liebesleben? Sie müssen ja nicht gleich homosexuell sein, aber zumindest etwas bi darf gern drin sein, das unterstreicht diese verschwommene Grenze zwischen Elf und Elfe.

btw: Sogar Affen sind teilweise bisexuell, wer hätte das gedacht? ^^
Titel: Re: Von Wartans, Sauroden und anderen Wesen...
Beitrag von: Berjosa am 13. März 2008, 16:03:13
Sagen wir mal, die Vorbilder, an denen man sich bei der Entwicklung glaubwürdiger Völker und Gesellschaften orientieren kann, sind nicht unbegrenzt vorhanden. Wir haben nur diese eine Erde und ihre Bewohner.
Zugegeben, das ist schon eine Menge. Als Fantasy-Schreiber haben wir außerdem die Freiheit, von dem, was historisch/archäologisch belegbar ist, abzuweichen und uns bei der "mündlichen Überlieferung" zu bedienen. Aber früher oder später werden doch wieder ähnliche Gestalten auftauchen.
Mal ganz abgesehen vom Lesen kann es auch schon beim Schreiben schwierig werden, über 400 Seiten oder mehr eine völlig nichtmenschliche Perspektive beizubehalten.
Ich fliege schon bei einer menschlichen Kultur öfter aus der Kurve, die Einverständnis bzw. Ablehnung nicht mit dem Kopf, sondern mit der Hand signalisiert. Solange sich ein Vertreter dieser Kultur in Europa aufhält, ist es kein Problem, da denke ich immer daran, dass er der Alien ist. Aber wenn die Fantasy-Menschen unter sich sind, muss ich verstärkt darauf achten, dass da keiner nickt. Und das ist ja nun wirklich eine Kleinigkeit im Vergleich zu, sagen wir mal, Wesen, die nicht räumlich sehen können.
Titel: Re: Von Wartans, Sauroden und anderen Wesen...
Beitrag von: Grey am 13. März 2008, 16:06:03
Zitat von: Solatar am 13. März 2008, 14:34:11
und wenn der Zwerg mit seinem Elfenfreund Hand in Hand in den Sonnenuntergang spaziert, sie sich in wilden Bächen der Liebe hingeben und dabei von einem fröhlich im Gebüsch pfeifenden Orkgeneral beobachtet werden, während sich der Troll mit besten Absichten von hinten an den Ork heranschleicht, ja dann und nur dann ist die Fantasywelt noch in Ordnung.


Argh Solatar! Jetzt bin ich vor Lachen vom Stuhl gefallen! :rofl:
Schreibst du mir bitte dieses Buch???

Zitat von: Solatar am 13. März 2008, 14:34:11
und zum Schluss noch schnell völlig unmotiviert, undifferenziert und beläufig provokant für Greychen ein *homosexuell* in den Raum schmeißt und sich so schnell es geht wieder zurückzieht  ;D


Und dazu sag ich jetzt gar nichts mehr ...
:pfanne:
Titel: Re: Von Wartans, Sauroden und anderen Wesen...
Beitrag von: Hr. Kürbis am 13. März 2008, 16:32:00
Häh? Hab ich hier irgendwo ein "homosexuell" durch den Raum flattern sehen? :hmmm:

Ich glaube um da ernsthaft beleidigt zu sein müsste man erstmal das Klischee selbst definieren, denn davon gibt es genauso viele wie Klischee-Völker in der Fantasy.

Homosexuell = unmännlich? gepflegt? tuntig? Lederkerl? Fetischist? katholischer Priester?  ;), immer geil? im Alter allein? untreu?  liebt die Oper aber auch den Schlager? hasst Frauen? kulturell gebildet? ... ?

Das könnte man endlos weiterführen, aber in gewisser Weise kann ich Lord Zahnstocher verstehen, wohl kaum ein anderes Volk der Fantasy wird so oft für gleichgeschlechtliche Beziehungen herangezogen wie die Elfen, oder ist das nur mein subjektiver Eindruck? Ich würde auch lieber über schwule Zwerge lesen, die haben Haare im Gesicht (und am Körper) und sind wenigstens "ordentliche Kerle", außerdem muss es ja wohl einen Grund geben, dass es so wenige Zwergenfrauen gibt, oder? ;D

Aber zurück zum Thema, so gänzlich neue Rassen und/oder Völker stehen noch nicht auf meiner Liste der Eigenkreationen, ich hab nur die Nefao, Hybridwesen aus Mensch und Tier, die die jeweiligen Eigenschafter der Zugrunde liegenden Tierart haben und mit den eigentlichen Menschen in Koexistenz leben, wenn auch nicht sehr angesehen sind.
Titel: Re: Von Wartans, Sauroden und anderen Wesen...
Beitrag von: Björn am 13. März 2008, 17:07:16
Donnerwetter, das war ja mal ne Menge an Meinungen zu dem Thema. Wenn ich mal zusammenfassen darf, dann meint ungefähr ein Drittel von Euch, daß es der klassischen Wesen bedarf, weil die Leser das erwarten, ein Drittel bleibt rein bei den Menschen und das letzte Drittel (was bin ich  wieder mathematös heute) ist neuen Erfindungen aufgeschlossen.

Wenn ich ehrlich bin (und ich bin ehrlich), habe ich bei meinen "Erfindungen" natürlich auch Anleihen an die Klassiker was Verhalten, Art und Wesenszüge angeht gemacht. Ich finde aber, daß neue Namen auch immer mit eigenständiger Verhaltensweise der Wesen zusammenhängen... auch Tolkien hat sich schließlich in verschiedenen zumeist nordischen Mythologien bedient und es ist was neues draus geworden :)

Auf jeden Fall erst einmal vielen Dank für die verschiedenen Anregungen, Meinungen und Diskussionen.

Gruß
Björn
Titel: Re: Von Wartans, Sauroden und anderen Wesen...
Beitrag von: Lisande am 13. März 2008, 19:56:56
Zitat von: Hr. Kürbis am 13. März 2008, 16:32:00

Das könnte man endlos weiterführen, aber in gewisser Weise kann ich Lord Zahnstocher verstehen, wohl kaum ein anderes Volk der Fantasy wird so oft für gleichgeschlechtliche Beziehungen herangezogen wie die Elfen, oder ist das nur mein subjektiver Eindruck?

Ich weiß nicht - ich würde eher sagen, dass Homosexualität gerade Hochkonjunktur in der Literatur, und da ganz besonders in der Fanfiction hat.
Klar werden da auch immer wieder gerne die Elfen bemüht. Ich hatte vor einiger Zeit mal eine Diskussion mit einer Freundin (die sich sehr gelegentlich auch mal hier rumtreibt), und wir sind zu einer völlig logischen Erklärung gekommen, warum Elfen (in dem Fall ging es um meine Rollenspiele mit einer anderen Freundin) so oft schwul sind: ja, was glaubt ihr denn, wie sonst vernünftig Geburtenkontrolle bei so einem langlebigen Volk betrieben werden soll?!?! Die würden doch die Welt überrennen, wenn man da nicht einen Riegel vorschieben würde!
(Und kommt mir jetzt ja nicht mit geringerer Fruchtbarkeit, das ist doch 'ne langweilige Erklärung!  :P)

Zum Thema: ich mag Elfen. Jawoll.
Geschrieben habe ich trotzdem noch nicht über sie, außer in Rollenspielen. Bzw mein einziger Versuch, es zu tun, ist so ins Klischee abgeschmiert, dass ich meine Tastatur entklebt und die Geschichte in die hinterste Ecke meiner Festplatte verschoben habe, auf dass sie für immer dort bleibe - es sei denn, mir fällt was Originelleres zu dem Thema ein.
Titel: Re: Von Wartans, Sauroden und anderen Wesen...
Beitrag von: Lavendel am 13. März 2008, 22:19:34
*hinter jedes 'schwul' ein 'oder lesbisch' setz*
Elfen sind schwul, aber nie lesbisch? Und nur die schwulen Männer tragen dann zur Geburtenkontrolle bei?
Weibliche Homosexualität wird anders gewertet als männliche. Was man auch schon daran sieht wie viel schwule und wieviel lesbische Fanfic es so gibt. Bisschen OT jetzt, aber darüber könnte man mal nachdenken.
Titel: Re: Von Wartans, Sauroden und anderen Wesen...
Beitrag von: felis am 14. März 2008, 12:01:34
Nur weil Björn ja diese Statistik aufgemacht hat:
Ich gehöre beim Fantasy-Schreiben auch zu der Fraktion die ausschließlich Homo Sapiens auftreten lässt. Die "klassischen" Fantasyvölker halte ich einfach für zu klischeelastig und "verbraucht", als das ich Lust hätte, darüber zu schreiben.
Als Leserin finde ich übrigends, von der Originalität beim Völkererfinden schlägt SF die Fantasy um Längen - man denke an Cherrys Chanur - Zyklus, oder die Heißweltechsen von Ringo/Weber, oder, oder....
LG
felis
Titel: Re: Von Wartans, Sauroden und anderen Wesen...
Beitrag von: Lord Zahnstocher am 14. März 2008, 15:31:46
Zitat von: Lavendel am 13. März 2008, 22:19:34
Weibliche Homosexualität wird anders gewertet als männliche.
Inwiefern denn? Ich weiß,dass diese Frage zwar OT ist, aber ich kenn mich in solchen Sachen, auf Literatur bezogen(verdammt nochmal ich bin kein Schwulen- oder Lesbenfeind!), nicht aus. Würde mich nur mal interessieren.

Bye

Titel: Re: Von Wartans, Sauroden und anderen Wesen...
Beitrag von: THDuana am 14. März 2008, 16:05:25
OT

Zitat von: Lord Zahnstocher am 14. März 2008, 15:31:46Inwiefern denn? Ich weiß,dass diese Frage zwar OT ist, aber ich kenn mich in solchen Sachen, auf Literatur bezogen(verdammt nochmal ich bin kein Schwulen- oder Lesbenfeind!), nicht aus. Würde mich nur mal interessieren.
Insofern, dass in zum Beispiel FanFictions oftmals männliche Figuren genommen werden und sich die Geschichte zum Großteil (oder auch nicht ::)) um ihre Homosexualität dreht.
Solche Geschichten gibt es bei FanFictions sehr viele, wobei die Protagonisten dann meist männlich sind. Kaum weiblich. Daher mein Lavendel eben, dass vor allem beim Beispiel der FanFictions die weibliche Homosexualität kaum dargestellt wird.

/ OT
Titel: Re: Von Wartans, Sauroden und anderen Wesen...
Beitrag von: Grey am 14. März 2008, 17:09:25
Ich glaube ja, dass es vor allem daran liegt, dass viele Frauen gern über hübsche, schwule Pärchen lesen/schreiben, weil sie es eben irgendwie erotisch finden. Erotischer als Lesben.

Und Männer ... naja, von denen schreiben halt weniger über schwule Pärchen aus dem konträren Grund. Warum die dann nicht einfach über Lesben schreiben, das muss man die Männer fragen, aber ich denke mal, der Grund wird nicht sein, dass sie lesbische Pärchen nicht erotisch finden. Oder sogar "schlechter" als schwule Pärchen.

Das ist in meinen Augen aber nicht automatisch eine Wertung ... ::)
Titel: Re: Von Wartans, Sauroden und anderen Wesen...
Beitrag von: Lomax am 14. März 2008, 19:41:17
Ich glaube, das geht jetzt hier alles sehr OT, und wurde auch schon anderswo diskutiert. Wo dann auch schon darauf hingewiesen wurde, dass der vermutliche Grund für die erotischen Konstellationen in einschlägigen Fanfics derjenige ist, dass diese Geschichten in der Regel von sehr jungen Frauen geschrieben werden, die dadurch eine Phase mit spezifischen Ausprägungen durchleben - zu der es eben das konträre Gegenstück nicht gibt  ;)
Titel: Re: Von Wartans, Sauroden und anderen Wesen...
Beitrag von: Lord Zahnstocher am 14. März 2008, 20:30:24
Zitat von: Artemis am 13. März 2008, 14:52:00
Vielleicht liegt es daran, dass viele Autoren zwar eigene Rassen erfinden, die aber immer bis zu einem gewissen Grad an das Bekannte anlehnen, damit die Leserschaft nicht allzu sehr im Unwissen treibt. Wenn ich erst seitenlang erklären muss, warum mein sechfüßiger Hundsschwanzrüssler Eier legen und trotzdem Milch geben kann, um daraus mittels einer ameisenähnlichen Wiederverwertung Baumaterial für seine unterirdischen Höhlen zu produzieren, wirds echt unlustig  ::)
Jaah schon, aber irgendwo kommen ja auch die Orks her, und die Elfen, und die Enhörner, und .. bla bla bla.
Was ich sagen will ist, dass ja irgenwoher die originellen Ideen (also die neuen) kommen müssen.
Und wenn die Leser in den nächsten 400 Jahrzehnrten nicht Schema F Teil 08/15 die Folge >>Abgegriffenheit im Stereotypental der Langeweile<< lesen wollen, dann müssen die auch mal einen Autor gewähren lassen, und ihn ein paar neue Wesen erschaffen lassen.
Nätürlich macht ein gutes Manuskript mehr aus als ein paar neue Kreaturen.
Titel: Re: Von Wartans, Sauroden und anderen Wesen...
Beitrag von: Björn am 15. März 2008, 13:36:46
Hallo liebe SchreibkollegInnen,

ist ja interessant, welche Wendung die Diskussion in diesem Tread genommen hat. Aber Leute, ich muß Euch ehrlich sagen, daß ich die Antworten teilweise etwas zu flach für das Thema finde.

Zunächst einmal: die mir bekannten Homosexuellen, sowohl weiblichen als auch männlichen Geschlechtes, entsprechen in keinster Weise den gängigen Klischees (von wegen Tunte oder auch der sog. kesse Vater). Deshalb ist auch die bildliche übertragung auf zumeist die Elfen in Bezug auf Schwulsein nicht unbedingt ohne Widerspruch hinzunehmen.

Wie Ihr sicher alle wißt, gibt es in Island und in Teilen Irlands und Wales sogenannte von den Regierungen eingesetzte Elfenbeauftragte (kein Witz), die z.B. beim geplanten Bau neuer Straßen und Gebäude hinzugezogen werden, ob etwa das Gleichgewicht der Natur gestört werden würde. Hier zeigt sich die Jahrhunderte alte Tradition und der Glaube an Naturgeister wieder. Die zumeist sanfte Darstellung der Elfen in unserem so geliebten Genre entstammt also vor allem der Naturverbundenheit der Elfen.

Weiterhin wird ihnen Weisheit als Eigenschaft nachgesagt, was sich z.B. in den älteren Namen Alfred (der von den Elfen Beratene) oder Alfgard (...Geschützte) widerspiegelt. Daß diese Eigenschaften in der Literatur genutzt und dargestellt werden, ist somit nachvollziehbar. Auch hier wieder die Beispiele aus der klassischen Fantasy (wenn ich sie mal so nennen darf) wie etwa die Elfe in Peter Pan oder im weiteren Sinn auch die Elben bei Tolkien.

Insgesamt glaube ich, daß Elfen, Trolle, Zwerge, Orks u.s.w. den ewigen Kampf zwischen Gut und Böse darstellen, der letztlich immer wieder in allen Geschichten epischer Größe vorkommt... und von mir aus dürfen die auch schwul oder lesbisch dabei sein ;D

So, das ist meine Meinung dazu ;)

Gruß
Björn
Titel: Re: Von Wartans, Sauroden und anderen Wesen...
Beitrag von: Hr. Kürbis am 15. März 2008, 20:59:08
Ja ja, hier geht es manchmal merkwürdig zu, was den Lauf eines Themas angeht. Elfen, Orks und Zwerge, alles dem auch nur mal annähernd in die Fantasy hineingeschnupperten Leser bekannte Archetypen, an die bestimmte Erwartungen und Vorstellungen geknüpft sind.
Als Autor sollte man das berücksichtigen, wer wirklich "innovative" Fantasy schreiben will, erfindet neu, aber auch wer sich bekannter Völker bedient, kann diese noch frisch und interessant interpretieren. Nur muss er sich dann bewusst sein, "Fans" eines bestimmten Volkes durch zu viel Ummodelei zu vergrätzen.
Aber mir fällt auf, viele Autoren gestehen den Menschen die größte Wandelbarkeit zu und beschränken sich auf dieses Volk. Vielleicht weil man diese Bandbreite nur zu gut kennt und sich nicht getraut, bitterböse Elfen, zivilisierte Orks und feige Zwerge auftreten zu lassen? :hmmm:
Titel: Re: Von Wartans, Sauroden und anderen Wesen...
Beitrag von: Lord Zahnstocher am 15. März 2008, 21:18:34
Menschen sind im Grunde ja auch die Rasse, aus der alle anderen Rassen, wie Zwerge, Elfen ... und so weiter und erbricht der Geier noch was, kommen. Es sind ja alles nur Rassen, bei denen ein Charakterzug absurd verstärkt wurde. Und dadurch werden die Möglichkeiten solcher Rassen eingeschränkt. Z.B. hab ich (fast) noch nie eine Zwergen-, Ork-, oder Trollfrau gesehen, weil (verzeiht mir wenn ihr anderer Meinung seid) ich finde, dass die Charakterzüge solcher Rassen einfach nicht dazu passen.
In dem Fall sind Menschen ja vielseitiger. Sie besitzen fast alle bekannten Charakterzüge (außer vielleicht von irgendwelchen Insekten) dieser Welt. Und so kann man auch alle ihre Charakterzüge übertreiben, sodass am Ende im Prinzip sowieso das gleiche herauskommt wie bei Elfen, Zwergen, oder Orks.
Konntet ihr mir folgen?
Titel: Re: Von Wartans, Sauroden und anderen Wesen...
Beitrag von: Hr. Kürbis am 15. März 2008, 21:35:25
Äh, ja, einigermaßen ... ;)
Sicherlich macht die "Bandbreite" des möglichen Spektrums des Menschen ein Auftauchen anderer Völker fast nicht notwendig, allerdings ist das Fantasy-Genre ja für seine Schwarz/Weiß-Malerei bekannt, Gut gegen Böse, Licht gegen Schatten, da braucht es manchmal harte Kontraste, um das Grau der Menschen  zwischen blendendem Weiß und dunkelstem Schwarz sichtbar zu machen.

Wie, das ist ein Satz geworden? Ich glaube, ich gehe besser ins Bett ...  :gähn:
Titel: Re: Von Wartans, Sauroden und anderen Wesen...
Beitrag von: Lord Zahnstocher am 15. März 2008, 22:24:08
Dann werden die von dem Dunklen Herrscher halt solange gefoltert, bis sie hässlich genug sind um grundlos böse zu sein, und er sich nicht mehr schämen braucht, sie in den Kampf zu schicken.  ;D
Titel: Re: Von Wartans, Sauroden und anderen Wesen...
Beitrag von: Björn am 15. März 2008, 23:57:49
Also ich glaube, daß die verschiedenen Völker in der Fantasy (die übrigens auch im Genre Sience Fiction eine Rolle spielen) vor allem die unterschiedlichen Eigenschaften der Menschen in der Realität darstellen. Zunächst einmal sind diese Unterschiede in der Morphologie auch bei allen Menschen zu erkennen und es macht eine Geschichte in der Fantasy-Welt interessant - vor allem dann, wenn man ein Volk selbst erfunden hat. Gleiches läßt sich auf die geographischen und kommunalen Elemente ausweiten.

Die Unterschiede einzelner Gestalten (ob nun klassisch oder selbst erfunden) trägt ja auch immer bestimmte Karakterzüge mit sich, die eine Geschichte ebenfalls interessant machen. Ich nenne hier das Beispiel von Gefährten der verschiedenen Arten, die sich dann untereinander ergänzen, obwohl sie so verschieden sind.  Das ist der tolerante Teil des Bildes.

Der andere ist die Tatsache, daß die Bösen auch immer böse aussehen. Das mag auf den ersten Blick zu klischeehaft und eingefahren wirken, ist aber im Grunde auch nur eine Metapher für das Böse an sich. Seht euch nur einmal das Verhalten von eigentlich normalen Menschen im Krieg an - da gibt es genügend Beispiele. Da zeigt sich die Fratze hinter dem Biedermeinergesicht. Wenn man diese Bilder entsprechend umwandelt, kommen solche Gestalten wie Orks und Konsorten dabei heraus - und auch bei den "Eigenkompositionen" ist es ähnlich. Es liegt an jedem Autor, diese "Schwarzweißmalerei" durch entsprechende Charaktäre zu kompensieren.

Gruß
Björn
Titel: Re: Von Wartans, Sauroden und anderen Wesen...
Beitrag von: Tanrien am 17. März 2008, 01:42:47
Zitat von: Björn am 15. März 2008, 23:57:49
Also ich glaube, daß die verschiedenen Völker in der Fantasy (die übrigens auch im Genre Sience Fiction eine Rolle spielen) vor allem die unterschiedlichen Eigenschaften der Menschen in der Realität darstellen.

Genau aus dem Grund benutze ich Menschen als Charaktere. Wozu etwas hinzuerfinden, was nicht benötigt wird? Das ist auch etwas, was mich in vielen Büchern stört: Wenn unnötigerweise Völker eingeführt werden, für die man auch einfach hätte Menschen nehmen können. (Wenn "Elfen" sich nur durch spitze Ohren und längeres Leben von "Menschen" unterscheiden, "Orks" hässlicher als der Durchschnitt sind und "Zwerge" kleine "Menschen" mit vielen Haaren sind, dann frage ich mich, warum keine Menschen verwendet wurden.) Natürlich kann man sagen, dass der diskriminierte Elf/Mensch-Mischling jetzt die Metapher für einen heutigen Menschen ist, dessen Eltern zwei unterscheidliche Hautfarben hatten. Der Ork die Metapher für den vom Krieg und Bösen mental geschädigten Menschen. Natürlich.

Aber das ist etwas, bei dem ich immer noch mit mir selbst streite. Ich empfinde Fantasy gerade als spannend, wenn sie sich von den Metaphern weg bewegt, soweit das für eine in einem Buch erzählte fiktionale Geschichte eben möglich ist. Wenn sie so realistisch wie möglich ist. Ich lese wenig bis keine Science Fiction, deswegen ist mein Gefühl da vermutlich verschoben, aber wenn ich in der Science Fiction andere Völker/Rassen sehe, dann bin ich fasziniert von ihnen, weil sie eben keine Metaphern sind. (Wie gesagt, das beruht auf meiner Leseerfahrung von ein paar SF-Romanen.) Ob das nun immer so ist, oder nicht - jedenfalls ist es genau das, was ich möchte. Wenn ich schon andere Völker mit reinbringe, dann sollen sie auch andere Völker sein. Mit eigener Wirklichkeitswahrnehmung, eigener Kommunikation, eigenem Körperbau (und ich meine hier nicht, "groß und dünn und blass" oder "klein und behaart") etc. Sie sollen nicht-menschlich sein. Andere Arten, wenn man so will. (Elfen, Menschen, Zwerge, Orks (wie sie meistens in Fantasy behandelt werden) beispielsweise, sind für mich doch auf jeden Fall eine Art/Spezies. Pferd und Ork aber nicht die gleiche Art.)

Natürlich ist hier dann die Bezeichung "Volk" (genauso wie ja auch "Rasse") problematisch, aber in Fantasy ist "Volk" ja eh größtenteils eine intelligente Gruppe von Individuen.

Will ich einen Vergleich ziehen, andere Völker in Fantasy sind zu Mensch wie dann will ich da für mich selbst nicht stehen haben wie andere Menschen zum "normalen" Menschen, sondern würde sie eher mit "Tieren"/anderen Arten vergleichen. Delfine. Vögel. Katzen. Keine Vermenschlichungn davon, sondern eigenständige Arten/Völker. Das ist für mich persönlich realistischer und macht es auch einfacher, aus dem menschlichen Denken soweit wie es eben geht auszubrechen, damit diese Völker auch nicht-menschlich werden.

Völker als Mittel einsetzen ("Ich brauche jemand Böses, hey, nehme ich doch einen Ork!"), das ist jedenfalls etwas, was ich nicht machen möchte. Da bevorzuge ich Menschen mit allen Höhen und Tiefen. (Menschen sind dann vielleicht nicht Menschen wie wir, aber wer braucht schon Definitionen, wenn er die (vermeintlich) einzige intelligente Art in seiner Welt ist.)
Titel: Re: Von Wartans, Sauroden und anderen Wesen...
Beitrag von: FeeamPC am 17. März 2008, 16:00:24
Ich denke, man kann sich ohne Bedenken an die gängigen Fantasy-Völker wie Elfen und Zwerge halten. Nicht nur spricht der Leser besser darauf an, diese Völker können auch sehr deutlich nicht-menschlich sein, wenn man sie denn läßt.
Unsere Vorfahren haben diese Wesen ja wohl in erster Linie erfunden, um sich Geschehnisse in der Welt erklären zu können, die sie beängstigend fanden. Entsprechend sind die nichtmenschlichen Wesen zwar mit menschlichen Charaktereigenschaften, aber auch mit teils furchterregenden, nicht-menschlichen Eigenschaften, Ideen und Reaktion ausgestattet worden. Erst die Neuzeit hat sie zu relartiv harmlosen Geschöpfen verniedlicht.
Geben wir diesen Wesen ihre ursprüngliche Gefährlichkeit und Unberechenbarkeit zurück, erübrigt sich fast schon die Erfindung neuer Arten.
Titel: Re: Von Wartans, Sauroden und anderen Wesen...
Beitrag von: Lord Zahnstocher am 17. März 2008, 22:33:54
Das Problem ist ja auch, dass die ganzen Rassen wie Elfen etc. als so selbstverständlich angesehen werden, das es nur noch Elfen um der Elfen Notwendigkeit sind, und nicht weil sie irgendwas zu der Geschichte beizutragen hätten. Und deswegen vermag auch kaum jemand den Elfen ihre maßlose Selbstverständlichkeit zu nehmen. Und so wird auch nur selten die Faszination für solche Rassen neu geweckt, weil sie nur noch dazu da sind, um Menschen weitesgehend zu ersetzen und ein Manuskript vielfarbig wirken zu lassen, auch wenn es phänomänal eintönig ist.
Titel: Re: Von Wartans, Sauroden und anderen Wesen...
Beitrag von: hima am 26. März 2008, 12:55:40
Namen für verschiedene Völker und Länder zu finden, ist etwas vom schwierigsten für mich. Für meine aktuelle Geschichte sass ich mehrere Tage über der selbst gezeichneten Landkarte und habe über Namen gegrübelt, und wenn mir gar nichts mehr einfiel, habe ich bereits existeirende Wörter verwendet (z.B. Amrun).

Hmm, eine Frage in die Runde:
Wie beschreibt ihr eure Wesen, wenn sie Charakteristiken von Tieren wie Wolf, Panther oder Schlange aufweisen, allerdings nicht als solche erkannt werden dürfen?
Titel: Re: Von Wartans, Sauroden und anderen Wesen...
Beitrag von: Wargomar am 26. März 2008, 20:43:05
Da ist für mich das aller spannendste. Sich Namen und Wesen ausdenken. Völker und Länder, Inseln und Kontinente. Pflanzen, Sternenkonstellationen... Oh Entschuldigung.  Da gibt es so viel.
Und da herum dann eine Geschichte basteln, ist doch das Größte. Ich liebe es. Denn das ist eine sache, die man überall machen kann. Ob in der Bahn auf der Arbeit beim Spaziergang im Wald oder wo auch immer.

Gruß, Wargomar
Titel: Re: Von Wartans, Sauroden und anderen Wesen...
Beitrag von: Björn am 26. März 2008, 21:27:27
@hima: wenn die Wesen bestimmte Eigenschaften/Aussehen von Tieren besitzen, dann beschreibe ich das Aussehen halt einfach (Form des Kopfes/ Körpers, Augen, Haltung, Kleidung, Rüstung etc) ohne z.B. zu schreiben: ..."wie ein Wolf" oder ähnliches.
@ Wargomar: in der Tat macht das Erfinden neuer Wesen, Städte, Länder u.s.w. wirklich Spaß - allerdings ist es immer sehr schwierig, den Überblick zu behalten, wenn man sozusagen grenzübergreifend agiert und sich merken muß, in welcher Richtung nochmal was liegt. Ist mir z.B. schon passiert, daß meine Protagonisten irgendwo langestiefelt sind und das eigentlich gar nicht sein konnte, weil dort ein Fluß langfließt, den ich in einem Kapitel vorher dort "hingegossen" und dann leider vergessen hatte.

Gruß
Björn