Halli Hallo!
Hier ist eine Sache, über die ich schon länger nachdenke. Wird eine Geschichte, die in einer magischen Schule spielt, auotmatisch als Harry Potter Kopie abgestempelt?
Natürlich hat Rowling weder die Magie noch den Schauplatz Schule für sich gepachtet, aber HP ist eben in den meisten Köpfen Gegenwärtig.
Ich habe dazu schon die verschiedensten Meinungen gehört. Von: "Vermutlich würde man verklagt werden." bis zu "Wir brauchen Bücher, die so sind wie Harry Potter, damit die Kinder weiter Bücher lesen."
Was meint ihr dazu?
Das kommt darauf an, wie Du das Thema ausgestaltest, würde ich sagen. Schließlich gabs schon vor HP Magierschulen - spontan fällt mit U. le Guinns Rok ein aus dem Erdseezyklus, aber es gibt sicher noch andere.
Ein anderer Klassiker, wenn auch im SF-Gewand: Die Kristalltürme auf MZBs Darkover.
Älter als Buch wie auch als (Kinder-) Fernsehserie: "Worst Witch" von Jill Murphy - auf Deutsch "Eine lausige Hexe".
Magierschulen gibt es doch in relativ vielen Büchern, also sollte es,denke ich, auch nicht das Problm sein, über eine zu schreiben.
Die eigentliche Gefahr liegt meińer Meinung nach eher darin nicht in die HP "Welt" abzugleiten, also nicht zu sehr während des eigenen Schreibvorgangs an das Werk von J.K.R. heranzukommen.
Da Harry Potter so bekannt ist und ein ebenfalls populäres Thema behandelt (Magie), kann es recht schwer sein, etwas durch und durch eigenes aus seiner Magierschule zu machen.
Durch den Bekanntheits -und Beliebtheitsgrad von HP fällt es zwar leicht zu sagen: Ich gestalte eine völlig andere Magierschule. Aber im Grunde genommen vergleicht man sein Werk im Nachhinein vielleicht doch heimlich mit dem von J.K.R. und stellt fest, dass das Eigene einen nicht so sehr fasziniert, weil man von Anfang an darauf hingearbeitet hat möglichst andere Elemente in die Magierschule einzubringen als sie in HP vorhanden sind und dass das Endergebnis eine Schule ist, die sich bemüht um jeden Preis anders zu sein, es aber im Grunde genommen nicht wirklich ist, da der Autor sich die ganze Zeit an Hogwarts gemessen hat und somit ein schlechtes Gefühl bei der Sache hat.
Was die Leser zum fertigen Roman/Manuskript sagen, ist auch wieder schwierig. Eine Magierschule wird sicherlich viele an HP denken lassen und da entsteht dann auch fast automatisch ein Vergleich.
Ob man den scheut, oder nicht, sollte sich jeder selbst überlegen.
LG
Ja, im ersten Moment denkt man bei dem Wort Zauberschule sicherlich an Harry Potter. Der ist nun einmal allgegenwärtig.
Es gibt aber m.M.n. noch immer viele Möglichkeiten, eine eigene Schule/Welt zu schaffen. Und wenn es mal eine Überschneidung gibt, na und. Das normale Schulsystem ist sich ja auch recht ähnlich. Da ist es nicht verwunderlich, wenn Zauberschulen sich auch ähneln.
Man muss sich nur bewusst sein, dass ein solches Werk vermutlich tatsächlich verglichen wird. Wenn man aber der Meinung ist, dass das eigene einem solchen Vergleich durchaus standhalten kann, warum sollte man es dann nicht versuchen?
Okami
Ich denke auch, dass es sehr viele Möglichkeiten gibt, um das eigene Werk von HP abzugrenzen. Das kann man dadurch machen, dass die Magie im eigenen Werk ganz anders funktioniert, als bei Harry Potter, dadurch, dass der Unterricht völlig anders aufgebaut ist, das Schulsystem an sich ein anderes ist - ggf. das Ganze noch nicht einmal in unserer Welt spielt. Das alles sind ja Komponenten, die HP und die Welt der JKR sehr stark prägen. Ein anderer Schreibstil, ein anderer Blickwinkel, kann auch eine Menge bewirken.
Also: frisch ans Werk - und nicht von vornherein bange machen lassen!
Hi,
so sehe ich das auch.
Auch wenn man sich noch soviele Änderungen überlegt, verglichen wird das Werk eh mit HP. Also nicht beirren lassen und die eigene Welt gebaut...
;)
VG
Grimmer
Sicherlich wird das Werk mit dem von Rowling verglichen, aber ich denke es kommt auf den Aufbau an.
Wie unterscheiden sich die Örtlichkeiten, die Schulgeschichte, die Charaktere.
Wenn du z.B. die Schule im Mittelalter ansiedeln würdest, wäre der Vergleich schon fast nicht mehr möglich.
Dazu ein anderes Land, meinetwegen naher Osten oder in nördlichen Gefilden und eventuell dem Zusatz, dass auch "Sagengestalten" wie z.B. Gestaltenwandler oder Naturgeister mit die Schule besuchen, als Schüler.
Eventuell das ganze auch nicht "Zauberschule" sondern beispielsweise "Magische Stätte" oder "Magische Universität" o.ä. nennen.
Alles nur Beispiele ;)
Aber so wäre der Unterschied von Anfang an geschaffen und auch, wenn manche mit dem ersten Gedanken "Harry Potter" ans Lesen gehen würden, würde sich das dann doch ziemlich schnell einstellen.
Denke ich.
Meiner Meinung nach kommt es einfach nur darauf an wie man die Schule und den Unterricht (als Autor) gestaltet.
Ein Beispiel: Die Rebellin von Trudi Canavan
Canavan hat da auch eine Magieschule beschrieben und ich muss ehrlich zugeben, dass ich nicht einmal an einen Vergleich mit HP gedacht habe.
Ich denke, dass deine Gleichung nicht ganz aufgehen wird. ;)
"Od Magic" von Patricia McKilip spielt auch an einer Magierschule, hat aber schon vom Klappentext her rein gar nix mit dem kleinen Potter zu tun. ;) Magierschulen sind älter als HP und werden den Burschen wohl auch noch lange überdauern. Also einfach schreiben und nicht so viele Gedanken machen! Hauptsache, man macht es anders als der Rest.
Es gibt ja noch Dinge außer "Zauberschule", die Harry Potter kennzeichnen und entsprechend viele, mit denen du dich davon abzugrenzen kannst. Immerhin kommt es auf die Handlung und die Charaktere an, mehr als auf den Ort, selbst wenn er eine größere Rolle spielt. Wenn du deine eigene, originelle Geschichte hast, die eben zufällig in einer Zauberschule spielt, würde ich gar nicht mal an Harry Potter denken. Ganz abgesehen von der öfter erwähnten Tatsache, dass es Zauberschulen auch schon vorher gab. Ich würde mir darum also keine Gedanken machen; es sei denn du orientierst dich mit dem Rest der Geschichte an HP. ;)
Liebe Grüße,
Füchslein
Ich schliesse mich meinen Vorrednern an, die auf Gefahr hinweisen, das man hierbei bewusst oder unbewusst von den Lesern mit den HP-Romanen verglichen wird bzw. daran gemessen wird.
Andererseits hat J.K.R. die Zauberschulen nicht für sich allein gepachtet. Grundsätzlich kann man diese Thematik ebenfalls aufgreifen. Es kommt nur darauf an, das man sich dennoch von HP deutlich unterscheidet. Da gibt es unzählige, mögliche Ansätze.
Also warum nicht? Die Hilfe von Betalesern bekommt hierbei allerdings eine ganz besondere Bedeutung. Die Betaleser werden dann schon sagen, ob HP durchkommt oder nicht ;)
Danke für eure tollen antworten. Ich habe die Idee "Zauberschule" jedoch wieder verworfen, da ich bemerkt habe, dass ich quasi ständig in Richtung Harry Potter abgedriftet bin. Plot und sontige Notizen bleiben aber natürlich gespeichert, vielleicht wage ich zu einem späteren Zeitpunkt einen zweiten Versuch.
Eigentlich ist ja schon alles dazu gesagt, aber da ich einige Zeit nicht hier war und das erst jetzt gelesen habe, will ich meine eigene Erfahrung mit dem Thema auch noch mal kund tun :D
Ich hab ja mal ein Fernstudium zum schreiben absolviert und habe eine ca. vierseitige Kurzgeschichte in einer Zauberschule spielen lassen. Im Grunde hätte die Geschichte überall spielen können, aber so wurde halt am schnellsten deutlich, dass die zwei fünfjährigen Hauptpersonen magisch begabt sind. Das Ganze hatte von der Zauberschule abgesehen REIN GAR NICHTS mit Harry Potter zu tun und ich habe beim Schreiben ganz ehrlich KEIN EINZIGES MAL an Harry Potter gedacht.
Aber was schreibt mir mein Studienleiter zurück, völlig am eigentlichen Thema der Geschichte vorbei? Nicht wortgetreu, aber sinngemäß wiedergegeben: Naja, ist ja alles gut und schön, aber ich solle mir bloß nicht einbilden, dass ich so etwas veröffentlichen könnte, was mit einer Zauberschule zu tun hat, weil ja sowieso alle Welt nur an Harry Potter denken würde ...
Das ist nun schon einige Jahre her und da ich wie alle hier nun mal Fantasy schreibe, gibt es bei mir häufiger mal eine Zauberschule, auch in meinem Roman, an dem ich aktuell arbeite. Ich versuche seitdem auch, meine Zauberschulen ganz anders zu gestalten, sodass kein Vergleich möglich ist (wobei das ja damals auch nicht funktioniert hat, aber mein damaliger Studienleiter hat sowieso fast nie kapiert was ich geschrieben habe, selbst wenn es eine realistische Geschichte war ... :darth: )
Ich denke, die Art Magie die in meinem jetzigen Romanprojekt praktiziert wird, hat nun wirklich nichts mit HP gemeinsam, deshalb dürfte kein Leser auf die Idee zu einem Vergleich kommen ... ;D
Falls es irgendjemanden interessiert: Ich habe mich doch wieder an die Idee gewagt und dank den großartigen Motivationsfähigkeiten meines besten Freundes auch innerhalb von 2 Wochen beendet. Ich habe mir die zweite Fassung für die Herbstferien vorgenommen. Vielleicht finde ich ja hier einen Beta-Leser, wenn sie fertig ist. das wäre echt super.
Hm, das Thema ist zwar schon alt, trotzdem kann man die Diskussion unendlich lange weiterführen. Wahrscheinlich werden bald, vor allem da die Potter Reihe beendet ist, die Buchhandlungen überquillen von halbherzig dahingetippten Potterklonen. Beispielsweise habe ich tragischerweise ein Potter-ähnliches Buch gekauft, das absolut keine eigenen Ideen des Autors zu enthalten scheint, weswegen ich es auch nicht über mich bringe, weiterzulesen. Die Idee des Autors war ziemlich plump: Harry Potter = Magierschule und mehr nicht. Und nun schlawienert sich der Autor durch die Welt der Literatur und heimst Preise ein, obwohl er nur einen winzigsten Bruchteil des Potter Universums kopiert und zu einer Trilogie erweitert hat.
Ein großer Aspekt Potters sind wohl auch die Freundschaften in der Schule und die Skurilität des ganzen, indem zum Beispiel Gegenständen allerlei menschliche Eigenschaften gegeben werden. Hinzu kommt noch Harrys Ausgangssituation, dass er bei den verhassten Dursleys wohnt und Hogwarts ihm einen Ausweg aus dem Elend bietet.
Diese Faktoren tragen wohl dazu bei, dass sich Bücher wie jene von Canavan nicht mit den Potter Romanen vergleichen lassen, denn Canavans Protagonistin hat in der Schule keine Freunde, welche bei Potter einen erheblichen Teil ausmachen.(Bücher, in denen der Protagonist schon for seinem Aufenthalt in der Zauberschule schon Freunde und ein tolles Leben hatte, würden aus der Zauberschule selbst daher nur eine Farce machen; denn für Harry bietet die Schule nicht nur ein Mittel zum Zweck des Plots, sonden eine Heimat.) Darin sieht man, dass sich viele Autoren nur Sorgen darüber machen, über eine Zeuberschule zu schreiben und dabei andere wichtige Elemente von Potter vollkommen außer Acht lassen, weil sie ihnen keine Bedeutung zumessen.
Die meisten Autoren, die mit Potter Geld verdienen wollen, beherzigen dabei nicht, wie groß das gesamte Universum der Bücher ist und wie viel mehr darin existiert als nur Hogwarts. Sie machen sich keine Sorgen um die Vorgeschichte des Protas oder über die Details, die Rowling ohne jede Bedeutung für den Plot einbaut, und die ihre Bücher so besonders machen.
Und daher die Frage: Ist es Zufall, dass auf einmal, wo Harry Potter sich solcher Beliebtheit erfreut, plötzlich anfangen möchten, auch über Zauberschulen zu schreiben, oder hängt es doch eher mit dem damit einhergehenden Erfolg oder mit der Phantasielosigkeit der Leute selbst zusammen? Leute die vor Potter von Herr der Ringe geschwärmt haben und Ähnliches schreiben wollten und plötzlich Potter Jünger wurden, wissen wohl nicht, dass sie selbst insgeheim keine Ideen für ein gutes Setting oder Plot haben (was ich jedch niemandem hier unterstellen will.) Und wenn es besagte Zauberschulen schon vor Potter gab, wieso komen dann erst jetzt Leute auf die Idee über solche zu schreiben, wo sie (Zauberschulen) doch angeblich allgemeines und allgegenwertiges Gedankengut sein sollen?
Denkt an meine Worte :darth:,
Alex
Habe ich schon erwähnt, dass mein nächster Roman ganz und gar an einer Zauberschule spielt? ;D Allerdingst mit einem alternden Bösi als Hauptfigur, und als jugendfrei schätze ich ihn nicht ein. Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass ein allzu HPähnliches Flair aufkommt. Nun kenne ich die Bücher aber auch nicht. Aber HP oder nicht, er hätte auf jeden Fall an dieser Magierschule gespielt.
Ich wollte übrigens gerade einen Roman über eine Zauberschule schreiben, als HP rauskam, und hab es dann drangegeben. Ok, ich war wohl auch erst 16 oder so. :)
Zitat von: Alex am 22. Januar 2009, 18:33:32
Darin sieht man, dass sich viele Autoren nur Sorgen darüber machen, über eine Zeuberschule zu schreiben und dabei andere wichtige Elemente von Potter vollkommen außer Acht lassen, weil sie ihnen keine Bedeutung zumessen.
Möglicherweise zeigt dies aber auch, dass viele Autoren eben gar kein Potterklon schreiben wollen, ob nun bewusst oder unbewusst. Ich kenne ja nun nicht alle Autoren, auch nicht ihre Werke, aber manchmal ist es doch recht schwer zu unterscheiden, welche Intentionen und Vorgeschichten da eine Rolle spielen.
Aber natürlich hast du Recht, dass einige auf der Welle mit schwimmen wollen. Aber das ist ja normal und war in jeder Kunst seit frühester Menschheitsgeschichte so. Allerdings hat natürlich Harry Potter sehr weite Wellen geschlagen, weshalb die Resonanz und Folgen erheblich größer sein werden.
Ich habe heute übrigens endlich mal in "Die Märchen von Beedle dem Barden" rein gelesen. Wirklich tolles Buch.
Mein momentanes Projekt baut übrigens auch auf der Idee einer Zauberschule auf. Allerdings ist sie nur ein Teil davon. Und die Idee habe ich aus Harry Potter. Allerdings sehe ich sonst keine Parallelen. Es gibt zwar Magie und Schulen, aber kein zweites Hogwarts und keinen zweiten Harry Potter. Aber die Herkunft meiner Idee kann (und will) ich nicht leugnen. :)
Hallo zusammen,
Mich wundert wie viele hier einem solchen Thema positiv gegenüberstehen. Habe da schon Gegenteiliges gehört, als ich meinen Roman Max Meier in ein Forum gestellt habe,
Mein Max Meier, lebt auch im Waisenhaus, kommt auch an eine Zauberschule, will dort aber obwohl er es kann nicht Zauberer sondern Drachenreiter werde.
Ich selbst habe in meinem Werk einen Stiel gewählt, HP nicht totzuschweigen, sondern stelle meinen Prol als HP Leser vor, der ab und zu mal feststellt, so etwas hat es bei HP nicht gegeben.
Ich weiß auch nicht, ob ich die Grenzen des zulässigen überschreite, wenn ich meine Drachen im Band 2 zum Wachdienst nach Gringots schicke, aber im Moment hab ich das Projekt sowieso auf Eis gelegt.
Nachdem was ich hier gelesen habe, überlege ich ernsthaft es doch wieder aus der Schublade zu holen.
Hallo Wilpito
Warum sollte man seinen Protagonisten nicht in der gleichen Welt leben lassen wie Harry Potter? Was spricht dagegen? Solange man nicht sklavisch die Ideen von J.K.Rowling kopiert.
Mein Protagonist zum Beispiel besitzt ebenfalls ein Tuch mit dem er sich unsichtbar machen kann. ;D
Gruß
Leon
Na ja, dieselbe Welt zu benutzen, würde einem bei der Veröffentlichung sicher jede Menge Ärger einbringen. Bei berühmten Autoren sind meist auch die Welten geschützt, und ihre Nutzung ist verboten.
Ideenklau dagegen ist ja nicht verboten ... obwohl da die Grenzen fließend sind. Aber das Thema gab es ja schon oft.
Hallo Coppelia
Damit keine Missverständnisse entstehen, mit "in der gleichen Welt", meinte ich jetzt nicht Hogwarts und Co., denn die sind in der Tat geschützt, und dass ist auch gut und richtig so. Sondern mit "in der gleichen Welt" meinte ich zwar die gleiche Welt, also Erde und Zeitepoche, aber ein anderer Ort und eine andere Schule.
Gruß
Leon
Mit "Magie" und "Schule" verbinde auch ich zunächst Harry Potter, aber eine Zauberschule kann man doch beliebig ausgestalten. Solange der Prota nicht das tut, was Harry durchmachen muss, finde ich es überhaupt nicht schlimm, wenn man eine Lernstätte für Zauberei als Ort des Geschehens wählt.
Lg
Tarah
Also ich glaube, egal in welcher Art die Magierschule auch vorkommen mag, man wird immer mit HP verglichen. Dazu war dieser Hype um dieses Buch einfach zu gigantisch...aber wieso sollte man jetzt darauf verzichten so etwas in seine Story einzubauen? In meiner Story kommen sehr viele Drachen vor, trotz Eragon und sollte ich deshalb darauf verzichten? Ganz klar: NEIN! Weil es ist ja meine Geschichte, meine Idee und wenn man voll und ganz dahinter steht ist das vollkommmen ok. Aber Romane, wo die Parallelen schon mehr als deutlich zu erkennen sind finde ich einfach nur arm. Ich meine es gibt ja auch noch so etwas wie eine Autorenehre, nicht wahr? ;)
Zauber-Schulen sind doch sehr variabel. An meiner Zauber-Schule ist das erstrebte Ausbildungsziel, so viele Schüler wie möglich umzubringen oder auf andere Weise ausscheiden zu lassen...ich gebe zu, meine Welt ist eher mörderisch veranlagt. Jedenfalls glaube ich nicht, dass sie irgendeine Ähnlichkeit mit Hogwards hat.
Es bleibt immernoch die Frage im Raum stehen, warum jetzt, da Potter so erfolgreich war, gefühlte 30% der Fantasybücher plötzlich auch in Zaubererschulen spielen. Ich möchte niemanden hier beleidigen oder jemandem etwas unterstellen, aber wenn die halbe Autorenwelt bekundet, dass es ach so viele Zauberschulen vor Potter gab, wieso gab es vorher dann kaum Romane über solche. Mir fallen spontan nur 3 Romanserien ein, die von Zauberschulen handelten, bevor Potter erfolgreich wurde, und nur eine davon scheint auch wirklich berühmt zu sein.
Also die Frage: Lügen sich die Autoren, die davon überzeugt sind, dass Rowling sich nur an bereits bestehenden Motiven bedient hat, selbst in die Tasche, um von Potters Vorarbeit profitieren zu können, oder ist es eine Tatsache, dass Zauberschulen auch vor Potter ein weit verbreitetes, literarisches Motiv waren??
Zitat von: Alex am 25. Januar 2009, 12:44:09
Es bleibt immernoch die Frage im Raum stehen, warum jetzt, da Potter so erfolgreich war, 30% der Fantasybücher plötzlich auch in Zaubererschulen spielen.
Wo hast du denn die Statistik her? ;D
Ist mir gar nicht so aufgefallen, dass es neuerdings angeblich so viele Zauberschulen-Bücher gibt ... ganz ehrlich jetzt.
Ich kann dir die Frage nicht wirklich beantworten. Aber ich denke, es ist auch die Frage, was verlegt wurde. Vielleicht werden jetzt auch einfach eher Manuskripte über Zauberschulen angenommen?
Ich weiß nur, dass ich mich über Eragon geärgert habe, weil ich auch gerade im Rollenspiel eine schöne Geschichte entwickelte mit - Drachen. Etwas anders, aber Drachen. Nun, bis ich diese Geschichte schreiben werde, ist diese Modewelle vermutlich ausgereizt und überstanden - und ich Äonen zu spät. Und ich schätze, so wird es vielleicht auch manch einer Magierschule gegangen sein.
Und vielleicht war HP ja auch für einige inspirierend, so dass sie eigene Ideen entwickelt haben.
@Grey
Betreten auf den Boden guckt..... :-[
Also ein Freund von mir hat gesagt: >>Die meisten Leute versuchen ihre wertlosen Meinungen mit schwachsinnigen Statistiken zu belegen; 80% der Menschen wissen das.<<
Ich wollte damit mehr zum Ausdruck bringen, dass jetzt vermehrt Zauberschulen zu Motiven in der Literatur werden, es handelt sich also nicht um eine echte Statistik.
Sorry.
So kompliziert erscheint mir das gar nicht. Natürlich gibt es jetzt mehr Zauberschulen in der Literatur, ob nun veröffentlicht oder nicht. Dazu beigetragen hat Harry Potter. Das hat die Autoren entweder auf die Idee gebracht, über Zauberschulen zu schreiben, lässt die Dollarnoten in ihren Augen erscheinen oder sie fühlen sich ermutigt, weiter über ihre bereits vorher bestehenden Schulen weiter zu schreiben. Welches Verhältnis da nun besteht, das ist doch alles reine Spekulation.
Und das Harry Potter diese Thematik auf dem Markt gefördert hat, ist klar. Und wenn nun jemand den Windschatten als Chance sieht, dann ist das ja noch keine Söldnerseele.
Ich für meinen Teil, nutze jetzt auch eine Zauberschule (in ganz anderem Maße), weil mich Harry Potter auf die Idee gebracht hat. Und Interesse von Käufern hat ja immer etwas mit Wissenheit zu tun. Niemand kauft etwas, was er nicht kaufen kann. Und da wurde das Angebot der Zauberschulen mit Harry Potter eben gesteigert, sodass auch nicht Fantasyleser mal zu einem Buch griffen, obwohl es schon vorher Zauberschulen gab.
@Alex
Setz doch vor die Prozentzahlen ein "gefühltes" - also gefühlte XX %. ;)
Ich schließe mich dem an, dass das Vorkommen einer Magierschule allein keinen Harry Potter Klon macht. Die Schule ist schließlich nur eins von vielen wichtigen Elementen. Die Kombination macht dann den Klon. Wie genannt, ist ein wichtiges Element, dass der jugendliche Prota bei einer schrecklichen Nicht-Magier Familie leben muss, die Magie hassen und die Schule die eigentliche Heimat des Protas ist. In der Schule ist der Prota ein Promi und schon bekannt wie ein bunter Hund. Freundschaften, Cliquen und allgemein Beziehungen spielen eine wichtige Rolle und es kommen jede Menge Fabelwesen vor. Wichtiges Merkmal ist auch, dass die Geschichte in der Gegenwart in einer geheimen Parallelgesellschaft spielt. Weniger wichtig ist die grundlegende Story über ein Kind, das der Auserwählte ist, der den bösesten Bösewicht aller Zeiten besiegen soll. Sowas kommt in sehr sehr sehr sehr vielen Fantasyromanen vor (u.a. Herr der Ringe) und gab es schon lange vor Harry Potter.
Ich gebe zu, ich habe auch eine Art Zauberschule :hatschi: Wage es aber zu behaupten, dass man die nicht mit HP assoziiert. Es handelt sich auch eher um eine Zauber-Uni mit (langweiligen) allgemeinen, theoretischen Vorlesungen und Seminaren zur Spezialisierung. Die Studenten sind alle erwachsen und haben in "normalen" Schulen ihren Abschluss gemacht. Magie kann so ziemlich jeder bis zu einem gewissen Grad erlernen, weshalb sich keine Parallelgesellschaft bildet. Dass es diese Unis gibt, weiß auch jeder, also nichts mit "geheim". Magie hat generell einen anderen Stellenwert als bei HP. Magier sind eine Berufsgruppe mit dem Schwerpunkt Wissenschaft, kann aber auch in die technische, heilberufliche Richtung gehen. Nur ein sehr geringer Teil ist sportlich angelegt (wer zaubert den dynamischsten Blitzzauber?), allerdings nicht in Richtung Kampfkunst, von wegen Magier-Duelle. ::) Dass es überhaupt aggressive Zauber gibt, ist ein Rudiment aus der Geschichte der Kriegsführung.
Selbst wenn man nicht berücksichtigt, dass ich in einem anderen Fantasy Subgenre schreibe als JK Rowling, eine andere Zielgruppe habe und die Schule als Ort des Geschehens eine weniger wichtige Rolle bei mir spielt (mein Prota lernt nur ganze 2 Wochen dort bis er sich freiwillig exmatrikuliert), dürfte man bei meinem Beispiel wohl sehen, dass man über eine Magierschule schreiben kann ohne gleich Erinnerungen an Hogwarts und Harry Potter zu wecken.
Es kann ja sein, dass viele Autoren mit Zauberschulen von Harry Potter inspiriert wurden, aber es gibt ja auch einige, die Harry Potter nie gelesen haben und/oder schon über eine Zauberschule geschrieben haben bevor dieser Hype losging. Man muss ja auch überlegen, wenn man eine Welt mit sehr vielen magiebegabten Leuten hat, dann müssen die den Umgang damit doch irgendwie lernen. Viele finden es unlogisch, wenn die Magier von vornherein schon zaubern können und dann durch Kampferfahrung plötzlich -schnipps- einen Feuerball der höheren Stufe beschwören können. Das Meister-Lehrling-System funktioniert bei größeren Massen nicht so gut. Da ist die Schule wohl am naheliegendsten.
Ich habe übrigens nicht den Eindruck, dass seit Harry Potter in jeder Ecke mehr Zauberschulenromane sprießen. Ich zumindest kenne kaum welche.
Zitat von: Alex am 25. Januar 2009, 12:44:09Mir fallen spontan nur 3 Romanserien ein, die von Zauberschulen handelten, bevor Potter erfolgreich wurde, und nur eine davon scheint auch wirklich berühmt zu sein.
Ehrlich gesagt fallen mir auch nicht mehr Romane ein, die von Zauberschulen handeln und
nach Harry Potter erschienen sind. Ich weiß, dass es welche gibt, habe davon gehört - aber weil ich sie nicht gelesen habe und sie mich nicht interessieren, habe ich die meisten dieser Titel auch gleich wieder vergessen.
Mit den Zauberschulen vor Harry Potter dürfte es dasselbe sein: Es gab das meiste schon vorher mal, was in Harry Potter verwendet wurde. Nur hat es damals halt nicht so interessiert, und darum kennt man auch nicht mehr so viele der älteren Titel. Und auch wenn Harry Potter seine Vorbilder hatte, so gab es eben vorher noch nicht diese spezielle Kombination mit dieser speziellen Geschichte.
Und das kann natürlich auch für die Bücher gelten, die sich Harry Potter zum Vorbild nehmen. Auch wenn manches sicher eher wie ein müder Abklatsch wirkt und es auch für originelle Variationen schwerer werden dürfte, aus dem Schatten des jetzt vorhandenen großen Vorbilds herauszutreten. Aber das ist mit anderen Motiven ja auch nicht einfach.
Nochmal zu wilpito:
ZitatMich wundert wie viele hier einem solchen Thema positiv gegenüberstehen. Habe da schon Gegenteiliges gehört, als ich meinen Roman Max Meier in ein Forum gestellt habe,
Mein Max Meier, lebt auch im Waisenhaus, kommt auch an eine Zauberschule, will dort aber obwohl er es kann nicht Zauberer sondern Drachenreiter werde.
Also ich kenne ja deinen Anfang nicht, daher nur mal folgende Gedankenspielerei (mit der ich dir nicht unterstellen will, dass es bei dir so ist!):
Wenn die Eltern des Protagonisten gestorben sind, als er noch ein Baby war (vielleicht sogar unter magischen/mysteriösen Umständen), er im Waisenhaus schlecht behandelt (vielleicht gemobbt) wird, an sich magische Fähigkeiten entdeckt und dann erfährt, dass er ein Zauberer ist und an eine entsprechende Schule kommen soll, dann wären die Parallelen zu Harry Potter halt einfach so groß, dass es nicht mehr allzu viel bringt, wenn nachher dann alles anders wird - viele würden es einfach an dem Punkt schon für einen reinen HP-Klon halten.
Wenn also ein Roman von einem anderen inspiriert wurde, aber zu 90 % ganz anders ist, dann ist es dennoch ein Problem, wenn sich die 10%-Übereinstimmung genau am Anfang befinden. Denn der Anfang definiert ja die Erwartungshaltung der Leser (und entscheidet auch darüber, ob sie weiterlesen oder nicht).
Von daher: Ich sehe kein Problem, einen Roman in einer Zauberschule anzusiedeln. Eine Zauberschule allein macht nicht Harry Potter. Aber wenn die Ausgangssituation ganz gleich ist, dann wird es natürlich problematisch.
Umgekehrt kann natürlich ein Buch enorm an Harry Potter erinnern, ohne in einer Zauberschule zu spielen, wenn zu viele andere Handlungselemente übernommen werden. So wie Eragon auch ohne Weltraum und Sternenschiffe das Handlungsschema von Star Wars enthält. ;)