Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum

Handwerkliches => Wie nenn ich nur...? => Das Sprachbastelboard => Archiv: Wie nenn ich nur...? => Thema gestartet von: Ary am 08. Januar 2008, 11:55:21

Titel: Bilder vor Augen
Beitrag von: Ary am 08. Januar 2008, 11:55:21
Hi Mitzirkler,

ich suche eine Formulierung, die nicht so abgedroschen klingt wie "Bilder erschienen vor seinem inneren Auge", die aber genau das aussagt. Mein Protagonist fühlt sich durch aktuelle Ereignisse an seine (fiese) Vergangenheit erinnert und auf einmal ziehen all die ERinnerungen wieder an ihm vorbei und machen ihm panische Angst. Wie kann ich den "Kopffilm" beschreiben, der bei ihm abläuft, ohne auf diese doofe Formulierung zurückzugreifen? Ich mag sie nicht, sie bremst so und nimmt das Gefühl aus der Szene.
Wäre es eine Idee, die Erinnerungsfetzen als Gedanken einfach in den Text zu schreiben? Oder verwirrt das zu sehr?

???
Aryana
Titel: Re: Bilder vor Augen
Beitrag von: zDatze am 08. Januar 2008, 12:14:29
Wenn der Schwung nicht verloren gehn soll, würde ich etwas Ähnliches wie

... Eine Erinnerung zuckte an seinem Bewusstsein vorbei, bohrte sich an die Oberfläche der Gedanken ...

schreiben. Oder klingt das auch so abgedroschen? *Schultern hilflos in die Höhe zuck*
Titel: Re: Bilder vor Augen
Beitrag von: Möchtegernautorin am 08. Januar 2008, 12:29:31
,,Lang verdrängte Erinnerungen flackerten in seinem Geist auf"
,,Wie mit langen Klauen bohrend, suchten sich Bilder ihren Weg aus seinem Gedächtnis"
,,Blasse Bilder blitzten auf, die mit jedem weiteren aufzucken an Farbe gewannen"


Sind so meine spontanen Einfälle... genauso, wie mir gerade spontan aufgefallen ist, dass ich meine Mittagspause vielleicht zu schreiben verwenden sollte <kopfkratz>

Die Idee Erinnerungsfetzen in den Text zu integrieren finde ich allerdings auch nicht schlecht, wenn man dann das Gefühl hat, dass eben genau diese Gedankenfetzen deinen Protagonisten sehr einnehmen und er von dem eigentlichen Geschehen abgelenkt ist.
Titel: Re: Bilder vor Augen
Beitrag von: Lisande am 08. Januar 2008, 12:33:02
Oder bring die Schatten ein (um die geht es doch wahrscheinlich, oder?) aus denen sich dann die übrigen Bilder formen

"Und wieder sah er die Schatten, die auf ihn zukamen. Langsam wallten sie um ihn herum, änderten dann ihre Form, verdichteten sich zu Gestalten..."
Titel: Re: Bilder vor Augen
Beitrag von: Ary am 08. Januar 2008, 12:37:24
Ja, es geht um die Schatten, aber wenn ich das Ganze so formuliere, klingt es mir zu sehr, als wären die Biester schon da, sind sie aber gar nicht.
Titel: Re: Bilder vor Augen
Beitrag von: Lisande am 08. Januar 2008, 12:40:50
Dann müsste ich mehr über die Szene wissen, um Dir da einen auf die Geschichte abgestimmten Vorschlag zu machen. (Vertrau doch einfach Deiner Beta und schick es ihr mit der nicht so schönen Formulierung und schau, was sie daraus macht!  ;D)

Ansonsten finde ich auch Drachenelfes aufzuckende Bilder oder aufflackernde Erinnerungen schön - und die kann man auch wieder gut mit den Schatten kombinieren.  :)
Titel: Re: Bilder vor Augen
Beitrag von: Ary am 08. Januar 2008, 13:40:38
@Lisande: Okay, heute Abend...

@Drachenelfe: Sehr schön! Wenn ich davon hier nichts verwende, spare ich mir die Vorschläge für später auf. :)
Titel: Re: Bilder vor Augen
Beitrag von: Warlock am 08. Januar 2008, 15:09:44
Wie wäre es mit:

- Gedankensturm
- Bilder ziehen vorbei
- Erinnerungsfetzen geistern durch den Kopf
- ...
Titel: Re: Bilder vor Augen
Beitrag von: felis am 08. Januar 2008, 16:27:46
Schade dass man den "Film im Kopf" in einem Fantasy setting nicht verwenden kann.  ;)
Um das Abgedroschene etwas raus zu bekommen könntest du auch spezifisch werden, in dem du beschreibst, was genau er sieht.
"vor seinem inneren Auge sah er die Szene..."

Titel: Re: Bilder vor Augen
Beitrag von: Ary am 08. Januar 2008, 17:02:15
@Warlock: auch schön, danke! *notier*

@Felis: Dann habe ich aber wieder das "innere Auge" drin, das ich gern vermeiden würde.   ;)
Titel: Re: Bilder vor Augen
Beitrag von: felis am 08. Januar 2008, 17:20:40
*Überleg*
Man könnte ja auch statt dessen
"in seinem Kopf entstand die Szene..." oder so was bringen, wenn du ide Augen vermeidfen willst.
Titel: Re: Bilder vor Augen
Beitrag von: Ary am 08. Januar 2008, 17:24:24
Jup.
Ich denke, ich hab dann erst mal genug Vorschläge, danke Ihr Lieben!
Titel: Re: Bilder vor Augen
Beitrag von: Termoniaelfe am 08. Januar 2008, 20:39:14
Hi Aryana,

wie wäre es denn mit:

Wie eine übergroße Welle schwappte die Erinnerung in seinem Kopf und auf ihr schwammen, mehr als deutlich die Bilder, die er so gern aus seinem Geist verbannt hätte.

Vielleicht ist das ja was.

LG
Termi
Titel: Re: Bilder vor Augen
Beitrag von: Ary am 08. Januar 2008, 20:44:21
Oh ja, sehr schön bildhaft! :)
Titel: Re: Bilder vor Augen
Beitrag von: saraneth am 09. Januar 2008, 10:06:34
Oder sowas in der Art:

"Die Erinnerungen wirbelten wie alter Staub auf und ließen ihn erstarren..."


"Ein Sturm alter Bilder drängte sich ihm auf, als..."
Titel: Re: Bilder vor Augen
Beitrag von: Marek am 09. Januar 2008, 23:11:36
Etwas kam aus seinem Verstand gekrochen, ehe er es zurückhalten konnte. Für einen Moment hing er zwischen zwei Zeiten, Wirklichkeit und Erinnerung. Zwischen zwei Welten. Beide zerrten an ihm, zerrten an seinem Bewußtsein.
- und dann, wie in einer Diashow, Schnappschüsse vor dem inneren Auge...
Titel: Re: Bilder vor Augen
Beitrag von: Ary am 09. Januar 2008, 23:28:38
Oh, Maja, das ist toll, dieses Zerren trifft genau das, was der Charakter gerade erlebt.
Titel: Re: Bilder vor Augen
Beitrag von: Marek am 09. Januar 2008, 23:29:51
Kannst du haben, wenn du willst. Aber es entstammt meinem Bestreben, Gefühle bewußter wahrzunehmen. Dazu gehören auch Flashbacks.
Titel: Re: Bilder vor Augen
Beitrag von: Ary am 10. Januar 2008, 10:18:51
Danke nochmal! Mit der Darstellung von Gefühlen habe ich hin und wieder einfach Probleme - ich mach oft zuviel und zu klischeehaft.