Hi,
Ich denke viele von euch kennen es. Man beginnt ein neues Buch und fängt klein an. Ein Handlungsort, einige Personen und dann wird es immer größer und größer und größer und...
Was mich interessiert ist, wie ihr damit umgeht, lasst ihr es zu und lasst ihr eure Geschichte einfach immer weiter wachsen? Schränkt ihr das Ganze klar ein?
Oder wisst ihr sogar schon von Anfang an ganz genau wo es man hingehen soll?
Ich hatte leider in letzter Zeit einigen um die Ohren, und war desshalb nicht in der Lage mich hier nochmal zu melden. Zunächst möchte ich mich für die Antworten bedanken, doch leider gingen diese nicht
so ganz in die Richtung die ich beabsichtigt hatte. Das istt allerdings meine Schuld, da ich die Frage und vor allem den Titel etwas missverständlich formuliert habe.
Also der Punkt auf den ich eigentlich hinaus wollte, ist nicht wie ihr eure Geschichten entwickelt, sodern viel mehr wie ihre sie sich entwickeln lasst.
Also etwas genauer gesagt interessiert mich, ob ihr euch während des Schreibens strickt an eure Pläne haltet, wie ausgearbeitet sie auch sein mögen, oder ob ihr eurer Geschichte Raum gebt sich zu
entfalten.
Was mich angeht, kann ich sagen, dass ich auf jeden Fall jemand bin, bei dem sich die Geschichte entwickeln muss. Ich erstelle mir zwar durchaus einen recht simplen Plot, doch die besten Ideen kommen
mir bei Schreiben selbst. Was mich daran vorallem so fasziniert, ist das ganz neue Orte, Personen und Handlungssträge entstehen können.
Allerdings birgt sich darin natürlich auch die Gefahr, sie in Kleinigkeiten zu verlieren, oder die Geschichte soweit ausfleddern zu lassen, dass sie für den Leser kaum mehr verständlich, gescheige denn interessant ist.
Also um wieder zu eingentlich Punkt zu kommen, ich würde mich freuen zu lesen wie ihr das steht, und was eure Meinung dazu ist.
Lg Pablo
PS: Ich hoffe dieser Beitrag ist hier an der richtigen Stelle gelandet. Ich bin wie gesagt noch recht neu hier und finde mich um ehrlich zu sein eher so mittelmäßig gut zurecht ;).
Wenn es also schon einen Beitrag zu diesem Thema gibt, den ich nicht gefunden haben. Fall einer der Mods einen kennt, dann kann er mir natürlich gerne Helfen.
Naja, es gibt zwei Strömungen beim Schreiben und eine ganze Menge an Grauzone dazwischen. Im Prinzip ist die Frage ob man lieber vorher oder nachher Arbeit hat. Die Plotter machen sich die Arbeit vorher, sie planen Handlung, Charaktere, Orte und alles genauestens aus und haben dann wenn sie schreiben ein klares Gerüst wonach sie vorgehen können.
Bauchschreiber hingegen stürzen sich direkt in die Geschichte und fühlen sich praktisch in die Welt ein. Hierbei entsteht alles mehr oder weniger beim Schreiben. Allerdings müssen Bauchschreiber dann dementsprechend häufig nach der ersten Rohfassung noch einmal genauer über das Werk und diverse Sprünge und Logikfehler ausmerzen. Die Vorarbeit der Plotter wird dann einfach nach hinten versetzt.
Beides ist legitim, man muss da seine Version finden.
Persönlich bin ich Bauchschreiber, wenn ich bei Akt 1 weiß was am Ende passiert, dann lach ich mich eine Woche später aus, weil es in eine ganz andere Richtung gegangen ist.
Ich lasse mich gerne von meinen Ideen treiben und schaue, was passiert. Dabei bin ich nicht wirklich Bauchschreiber. Aber ich stecke meinen Plot in Eckpunkten ab. Ich weiß, wie sich die Figuren entwickeln werden oder zumindest sollten und eine grobe Vorstellung vom Worldbuilding habe ich auch, so ich es brauche. Trotzdem können sich da hin und wieder Dinge ändern oder plötzlich einen neuen Sinn ergeben. Ich finde das spannend und lasse es zu. Aussortieren kann ich immer noch hinterher. Man sollte allerdings darauf achten, dass die Geschichte nicht zu voll wird. Plot, ja Plot kann eine Geschichte kaum genug haben, aber ich meine eher den Bereich Lore und Hintergrundinfos und Figuren samt ihren Vorgeschichten. Da sollte man gut auswählen. Es ist schön, wenn ich mir detailliert Gedanken zur Theologie oder zur Währung meiner Welt gemacht habe. Man muss aber nicht zwangsläufig den Leser damit belästigen in all seinen ausgeschmückten Details, wenn das zum Plot oder zur Atmosphäre an sich nicht allzu viel beträgt. Ich brauche auch nicht die Leidensgeschichte jeder Nebenfigur dem Leser auf die Nase binden. Es ist schön, wenn ich als Autor weiß, warum eine Figur so ist wie sie ist. Aber nicht immer muss der Leser das zwangsläufig auch wissen. Allzu ausgebreitete Vorgeschichten lesen sich in der Regel sehr langatmig und langweilig, weil sie noch ohne den äußeren Druck des eigentlichen Plots so vor sich hinplätschern.
Kurz und gut: Gerne zulassen und alles notieren und hinterher schauen, was wirklich in die Geschichte rein muss und was nicht. Manchmal ist weniger mehr.
Zitat von: Araluen am 29. Januar 2017, 14:38:42
Manchmal ist weniger mehr.
Das kann ich nur so unterschreiben. Schnell überladet man seinen Plot mit fremden Völkern, neuen Charakteren etc. Bisher habe ich nur eine High Fantasy Welt entworfen und es wurde immer komplexer und verworrener. Bis ich einfach "ausgemistet" habe und mir die Frage stellte, was brauche ich wirklich, was ist für die Handlung entscheidend. Was man selbst im Kopf hat und so übersichtlich erscheint, ist für den Leser oft ein Berg an Infos, den er vielleicht gar nicht überblicken kann.
Hallo Prolbab,
du bist noch neu im Forum, und dazu gehört auch, sich die Regeln für die verschiedenen Boards durchzulesen (das sind die gepinnten Threads mit dem Titel "Regeln für dieses Board" ;) ). Und die Regeln für "Autoren helfen Autoren" sind sehr eindeutig darin, dass es in dem Board nicht um allgemeine Fragen "Wie schreibt man einen Roman" geht, sondern um Lösung für ganz konkrete klemmende und hakende Plotprobleme.
Ich habe das jetzt verschoben, aber bitte achte beim nächsten Mal auf die Regeln. Sie sind wirklich nicht versteckt. Und zum Thema "Plots Entwickeln" haben wir schon so viele alte Threads, das ich mich nicht entscheide konnte, mit welchem ich diesen hier zusammenführen sollte. Du darfst in jeden alten Thread schreiben, es sei denn, er steht im Archiv. Manche Fragen wurden hier einfach schon sehr, sehr oft thematisiert und brauchen nicht gleich ein neues Thema, wenn man auch ein altes nehmen kann.
LG, Maja
Hallo Maja,
was ich jetzt schreibe ist hier wohl wieder nicht am richtigen Ort, aber dein Antwort ist es meiner Meinug nach auch nicht.
Ich habe im allgemeinen kein Problem mit Kritik und auch nicht damit auf einen Fehler hingewiesen zu werden. Doch das muss doch wohl nicht
in aller Öffentlichkeit passieren.
Eine Nachricht an mich hätte es durchaus auch getan, dann hätte ich gesagt ok tut mir leid ich habe einen Fehler gemacht und alles wäre gut gewesen.
Doch die Art und Weise wie ich auf meinen Fehler hingewiesen habe finde ich ehrlich gesagt nicht angebracht.
Wenn schon ein Kommentar direkt unter die Frage muss, dann hätte man auch einfach schreiben können, dass das Thema hier an der falschen Stelle ist und jetzt
verschoben wurde. Damit habe ich keine Problem.
Ein Problem habe ich damit, wenn man mich dabei wie ein Kleinkind oder einen Idioten behandelt.
Jetzt zu den Regeln. Ich habe mir tatsächlich ca. eine Stunde lang eure Regel durchgelesen. Ohne einem der Autoren zu nahe treten zu wollen, sind sie doch recht trockene Lektüre.
Wenn man dann noch bemerkt, dass die Angaben die da stehen teilweise falsch, unverständlich oder schlicht nicht mehr aktuell sind, bitte guckt euch die Regeln des Willkommensboards noch mal an,
dann überlege ich Persönlich mir doch ob ich nicht besseres zu tun habe, als noch eine Stunde Regeln zu lesen. Ich will hier schließlich nicht Jurist werden, sondern meine Fähigkeiten als Autor verbessern.
Mir war auch durchaus bewusst, dass meine Frage vielleicht nicht ganz an der richtigen Stelle gelandet ist. Da ich aber recht neu hier bin habe ich keinen und alles ehrlich gesagt ziemlich unübersichtlich finde, möge es nun an mir oder am Aufbau des Forum liegen, habe ich schlicht und ergreifend keinen besseren Ort gefunden.
Langer Text, kurzer Sinn, ich finde die Art wie hier Kritik geäußert wurde nicht angebracht.
Da ich nicht weiß, ob ich hier nach diesem Kommentar noch erwünscht bin, wüsche ich euch allen, die mich hier so nett begrüßt, oder mir sogar weitergeholfen haben, dabei möchte ich vorallem Janika
hervorheben, noch viel Glück und Erfolg bei Schreiben und Veröffentlichen.
LG, Pablo
@Prolbab, Maja hat dir höflich erklärt, welche Art Threads hierher gehören und welche besser woanders gepostet werden sollten. Das ist ihre Aufgabe als Mod, sowas wird immer direkt im betreffenden Thread gepostet, und so ein Fehler ist nun wirklich nicht schlimm, passiert jedem Neuling mal und manchmal auch Leuten, die schon länger da sind - entsprechend hättest du dir auch keine Sorgen machen müssen, dass man jetzt negativ auf dich reagiert. Mir stößt es aber in der Tat sauer auf, wenn man auf einen kleinen, freundlich gemeinten Mod-Hinweis, der auch schärfer hätte ausfallen können, so pampig reagiert. Du sagst, du hättest das Gefühl, wie ein Idiot oder Kleinkind behandelt zu werden, aber wer einen Fehler macht, der wird darauf hingewiesen, das ist auch als Erwachsener nicht anders. Was ich gerade tatsächlich sehr kleinkindmäßig finde, ist deine Reaktion auf einen gerechtfertigten, freundlichen Hinweis.
Ich komme mal wieder zur Ausgangsfrage zurück, damit wir wieder bei der Sacharbeit sind. Dass einem die Geschichte zerfasert, sollte eigentlich nicht passieren, auch wenn selbst Bestsellerautoren wie Martin das manchmal nicht verhindern können. Ich glaube, wir müssen unterscheiden zwischen einer Ideensammlung, die erst beendet ist, wenn die Autor keine Lust mehr hat, und der eigentlichen Geschichte, denn nicht alles aus dem Materialhaufen, muss auch Eingang in die Geschichte finden. Das gilt vor allem für das Material zu den Figuren. Im Normalfall kommt der Autor irgendwann während seines Kreativprozesses an einen Punkt, wo er weiß, welche Geschichte er schreiben will. Und wenn er das weiß, dann weiß er auch, was er dazu braucht und as nicht.
Ob Plan- oder Bauchschreiber spielt da keine so große Rolle. Eien Geschichte kann durchaus einen unerwarteten Verlauf nehmen. Aber dann wird altes Zeug weggeschmissen und Neues hinzugenommen. Die Geschichte bekommt also keinen Blähbauch dadurch. An einer Leitidee entlangschreiben ist eine Frage des Handwerks, denn ein Autor muss im Großen wie im Kleinen immer entscheiden, was er auswählt und was er weglässt. Das gilt für einen ganzen Roman, aber auch für die Beschreibung einer Figur, für die manchmal nur ein einziger Satz ausreicht.
Liebe Grüße
Trippelschritt
Tatsächlich gibt es dafür sogar Fachbegriffe. Zum einen gibt es die sogenannten Plotter, also diejenigen, die ihre Geschichte dezidiert planen, ihre Figuren intensiv charakterisieren, das Setting minutiös ausarbeiten und einfach allgemein eine Menge Arbeit und Hirnschmalz in Recherche und Planung stecken, also eine Menge an "Vorarbeit" leisten. Zum anderen gibt es die Pantser (Anm. d. Red.: evtl. aus dem Englischen von "to pant" = "keuchen/hecheln"?), also diejenige, die überhaupt nicht planen, sondern einfach frei nach Bauch und Schnauze drauflos schreiben und ihre Geschichte ohne große Vorarbeit einfach "durchhecheln". Und natürlich gibt es, wie immer, auch Zwischenformen, für die es allerdings meines Wissens nach keinen eigenen Begriff gibt.
Es sei gesagt, dass es ein besser oder schlechter, ein richtig oder falsch hier nicht gibt. Was dem einen liegt, steht dem anderen eher im Weg. Womit der eine wahnsinnige Probleme hat, geht dem anderen leicht von der Hand. Ich für mich persönlich bin eindeutig eine Plotterin. Bei mir geht es nicht ohne Planung, ohne Recherche, ohne Vorarbeit, ohne roten Faden. Ich habe eine grobe Idee, eine vage Inspiration, die ich mit den groben Eckdaten in einem neuen Dokument festhalte und dann wird erst einmal wild drauflos gebrainstormt und alles hinzugefügt, was mir dazu einfällt. Das sind zunächst meist die wichtigsten Plotelemente und natürlich die Hauptfiguren. Sobald ich den Plot möglichst klar umrissen habe geht es an die Figuren und danach oder meistens eigentlich parallel zu dem ganzen an die Recherche. Neue Ideen und Gedanken zu der Gesamtthematik werden zunächst von mir stichpunktartig festgehalten und später eingearbeitet. Wenn dann der Plot lückenlos steht und die Figuren gut und gründlich ausgearbeitet sind, dann mache ich mich ans schreiben. Mir persönlich fällt das dann viel leichter, weil ich mich dann einfach nur noch an meinem roten Faden entlanghangeln brauche und mir während des Schreibens keine großen Gedanken mehr um die Handlung und die Figuren machen muss. Das würde mich eher beim Schreiben hindern.
Andere wiederum finden gerade diese Vorarbeit lästig und hinderlich und sind wahnsinnig gut darin einfach drauflos zu schreiben. Beide Methoden haben, wie alles, natürlich ihre Vor- und Nachteile. Über diesen Link (http://schreibwahnsinn.de/plane-einen-roman-plotter-vs-pantser/) findest du einen sehr gelungenen Artikel zu diesem Thema, der die genannten Methoden sehr übersichtlich gegenüberstellt und deren Vor- und Nachteile sehr anschaulich verdeutlicht. :)
Guten Abend,
ich bin eindeutig ein sehr pingeliger Plotter. Ich habe schon oft versucht, einfach aus dem Bauch heraus zu schreiben, aber ziemlich schnell verliere ich den Überblick und verrenne mich in unnötigen Details und völlig abwegigen Handlungen.
Ich persönlich mache es so, dass ich anhand der Kapitel die Handlung strukturiere. Ich erstelle mir dazu eine Powerpoint-Präsentation und nehme für jedes Kapitel eine eigene Folie (sollten im Kapitel längere Dialoge vorkommen, bekommen die eine eigene, untergeordnete Folie.)
Personen arbeite ich im Normalfall aus, wenn ich sie schreibe. Manchmal aber auch schon bei der Planung der Kapitel und damit der Handlung, wenn eine ihrer Eigenschaften die Handlung verursacht bzw. maßgeblich verändert.
LG Thistle
@ Tastentänzerin
Das habe ich allerdings nicht gemeint. Ob jemand recherchiert oder wie gründlich er seine Geschichte vorbereitet ist eine Sache, wie jemand seine Geschichte schreibt, ist die andere. Bei Bauchschreibern kommen die meisten guten Ideen während des Schreibens an sich. Für sie gilt: Wie soll ich wissen, was ich schreiben will, wenn ich es noch nicht geschrieben habe. (Schade, dass ich den Autor dieses genialen Satzes vergessen habe.) Aber auch Bauchschreiber bereiten ihre Geschichten vor. Denn, täten sie es nicht, könnten sie nie einen neuen Kosmos erfinden und auch nie einen Kriminalroman schreiben.
Ich vermute allerdings, dass Plotter oder Planschreiber (Fachbegriff) vielleicht bei der Erschaffung von Figuren lieber mit Listen arbeiten als Bauchschreiber es tun, aber das ist eine reine Vermutung von mir. Einfach drauf los zu schreiben, ist ein Ideenfindungsprozess (auch bekannt aus der Kreativitätsschule), der auch dazu führen kann, dass am Ende eine Geschichte dabei herausspringt.
In dem einen Punkt, dass es zwischen Plan- und Bauchschreibern viele Übergangsstufen gibt, sind wir uns dann wieder einig.
Liebe Grüße
Trippelschritt
@Trippelschritt :
Deswegen schrieb ich "ohne große Vorarbeit". Ich meinte damit oder wollte damit nicht behaupten, dass
Pantser überhaupt keine Vorarbeit leisten. Und "überhaupt nicht planen" heißt ja nicht "planlos sein". So ein Plan kann ja durchaus spontan im Kopf entstehen und ebenso rasch umgesetzt werden. Im Unterschied dazu kann man sich aber genauso auch bewusst Zeit zum Planen nehmen. :buch:
Hi,
ich war in den letzten Wochen ziemlich beschäftigt und habe es leider erst jetzt geschafft hier zu antworten.
Ich habe gemerkt, dass ich meine Frage etwas missverständlich/falsch formuliert habe und habe dies nun
korrigiert, um noch einmal genau zu erklären worauf ich hinaus wollte.
Lg Pablo
Also bis zum vorletzten Projekt war ich noch ein Spotanschreiber, aber bei dem habe ich dann mal nach Schneeflocken-Methode geplottet - und ich kann deine Frage klar mit JA beantworten.
Nicht nur, dass der Roman 30% länger wurde, als geplant, es kamen noch Charaktere hinzu, andere flogen raus, zwei tauschten die Rollen (Anführer/Mitläufer) und vor allem wurde das Happy-End gestrichen, weil mir auffiel, dass es aufgrund einiger Details, die ich beim Plotten nicht bedacht hatte, für den Überlebenden gar nicht so happy geworden wäre. Da hab ich ihm lieber den glorreichen Heldentod gegönnt.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, mich sklavisch an meinen Plot zu halten. In dem Moment, wo ich eine Idee habe, die mich wirklich begeistert, finde ich die ursprüngliche Variante meist doof und schmeiße lieber einen Großteil weg bzw überarbeite ihn, um die neue Idee einzubauen, als an der ursprünglichen Idee festzuhalten, nur um fertig zu werden.
Ok, so geht es mir auch. Der Plot ist für mich eher eine Richtungsangabe, wohin es gehen soll. Wie und auf welchem Weg man dort ankommt kann sich hingegen öfters ändern. Das bringt natürlich deutlich mehr Arbeit mit sich, als wenn man sich strickt daran hällt, aber ich könnte nie aus Zeitgründen etwas nicht ändern obwohl es mir anders besser gefällt. Dass würde mich den ganzen Tag nerven. ;)
@ Kaeptn
Ich habe mich mit verschiedenen Plotmothoden noch nicht so außereinander gesetzt und bin auch eingentlich nicht so der Fan von Schemata oder Klassifizierungen, aber worum handelt es sich bei der Schneeflocken-Methode denn?
Früher in meinen Anfangszeiten war ich totaler Bauchschreiber. Begeistert von einer Idee und einigen Charaktern, die mir im Kopf herum geisterten, habe ich einfach drauf los geschrieben. Mit dem Ergebnis, dass ich meistens nach etlichen Seiten mich irgendwo total verstrickt habe in der Geschichte und keinen wirklichen Plan mehr hatte, wo alles hinführen soll. Ums kurz zu machen, unzählige handgeschriebene, später auf Computer verfasste Dateien, verstauben irgendwo unbeendent vor sich hin!
Mittlerweile versuche ich einen groben Plott, wenigstens mit den Eckpunkten im Vorfeld zu haben. Und nein, ich klammere ich mich daran nicht krampfhaft fest. Ich habe festgestellt, dass mir oftmals beim Schreiben, wenn ich die Charaktere immer näher und besser kennen lerne, sie hin und wieder eine gewisse Selbständigkeit entwickeln, und sie mir Storys erzählen und Verknüpfungen herstellen, in die ich im Vorfeld in der trockenen, geplanten Theorie glaube nicht so gekommen wäre! ;)
Und das macht meiner Meinung nach erst eine Geschichte so richtig lebendig, wenn man dieses Eigenleben der Charaktere zulässt, anstatt stets nur den vorgeplanten Weg zu beschreiten. Ein Umweg, kann ja auch früher oder später zum eigentlichen Hauptstrang zurückgeführt werden. Aber es wäre schade, wenn man nicht den Mut hat, auch mal das Vertraute zu verlassen, weil die ungeschriebenen Geschichten, die sich beim Schreiben wie von selbst erzählen, oftmals die sind, die die Seiten völlig neu verblättern und sich zwischen den bereits erdachten und geplanten Worten, einflechten und so ein gänzlich anderes Werk schaffen, als ursprünglich geplant.
@Prolbab: Ich komme mal Kaeptn zuvor. Die Schneeflockenmethode dient dazu einen Roman zu designen. Aus einer anfangs sehr einfachen Struktur, entwickelt sich ein komplexes Gebilde, eben wie bei einer Schneeflocke, die letztlich aus ienfachen geometrischen Formen zusammen gesetzt ist. Das ganze umfasst zehn Schritte, bei denen man am Ende den Roman wirklich gut und detailliert kennt. Ich finde ise nett, letztlich geht sie mir aber zu sehr ins Detail: Hier (http://www.schriftsteller-werden.de/kreatives-schreiben/wie-du-einen-roman-schreibst-die-schneeflocken-methode-1/) gibt es was zum Nachlesen.
Wie ich eingangs schon einmal sagte, glaube ich, plotte ich eher Eckpunkte. Derzeit favorisiere ich daher die Sieben-Punkte-Methode. Da habe ich dann sieben festgelegte Punkte samt ihrer Funktion für den Roman. Wie ich von einem Punkt zum anderen komme, ist aber noch offen. Es ist auch schon vorgekommen, dass ich einzelne Punkte noch einmal anpasse, weil sie eben andere Dinge noch ergeben, vor allem wenn ich anfangs die Figuren noch nicht so gut kannte. Derzeit habe ich auch ein reines Bauchprojekt angefangen. Aber ich sehe schon, dass ich sehr bald wieder sieben Punkte festlegen werde, in diesem Fall aber für die einzelnen Figuren.
Araluen war schneller, hier noch ein alternativer Link. http://www.dirk-eickenhorst.de/ueber-das-schreiben/die-schneeflocken-technik/index.html
Ich habe die Schneeflocken-Methode jetzt auch nicht bis zuletzt durchgezogen, aber in meinem Ideenbuch steht meist genau das, womit man bei der SFM anfängt: Ein Satz, der den Inhalt sehr grob umreißt. Und sich dann erst etwas mehr Gedanken über die Handlung zu machen, dann aber auch schon über die Charaktere und deren Motivation nachzudenken, hat sich bei meinem letzten Roman als recht hilfreich erwiesen - auch wenn ich mich dann eben doch nicht komplett an den Plot gehalten habe. Es ist halt auch die Frage, ob man die Charaktere dem Plot unterordnet oder umgekehrt. Wenn man sich ERST über die Charaktere Gedanken macht, entwickelt sich der Plot im weiteren wohl anders, als wenn man erst den Plot stellt und dann die Charakter so modelliert, dass sie so handeln, wie es der Plot erfordert.
Davor war ich auch als Bauchschreiber unterwegs, von daher habe ich mit anderen Methoden noch keine Erfahrung.
Hallo,
also ich mag die Schneeflockenmethode auch Recht gerne, bin aber auch die totale Planerin. Allerdings mische ich die Methode immer mit der 7-Punkte Struktur und hab da mittlerweile mein eignes Gerüst entwickelt.
Auch bin ich so eine, die versucht alles möglichen Wendungen mit einzuplanen, sodass die Geschichte sich nicht verselbstständigt. Natürlich habe ich nicht immer Glück, aber meist sind es dann nicht zu große Abweichungen, so das ich mit ihnen leben kann.
Dadurch das ich sehr viel plane, kriege ich auch schlecht den Absprung zum Schreiben. Also meine Methode ist auch nicht gerade grandios. ;)
Eigentlich würde ich sagen, ich bin Planerin, aber mir ist grade aufgefallen, dass das nicht ganz passt ;D
Dabei mag ich das Planen eines Plots überhaupt nicht und muss mich regelmäßig durchkämpfen, aber ohne geht bei mir gar nichts.
Zum Thema: Es hängt immer von der Geschichte ab, aber ich werte es als gutes Zeichen, wenn sie sich selbstständig macht. Zumindest bei mir bekomme ich da manchmal mehr Tiefe und gute Ideen, als ich sonst hätte.
Das ist mir grade so gegangen. Eigentlich hatte ich das Buch durchgeplant, zu jeder Szene mindestens eine kurze Zusammenfassung und ich war schon zu zwei Dritteln durch mit dem Schreiben. Dann hatte ich eine gute Idee fürs Ende und hab gedacht, kann ich ja als Epilog anhängen. Inzwischen ist das mein letztes Kapitel und schließt das ganze Buch ab. Wenn ich jetzt über die Dramaturgie und die Entwicklung der Protagonistin und so nachdenke, ist die Szene ein elementarer Baustein :P
Dabei hab ich eigentlich wenig an dem verändert, was ich schon hatte, es ist einfach mehr dazugekommen.
Diese Momente, in denen man eine tolle Idee hat, machen das Schreiben so großartig. :wolke: Ob das jetzt passiert, wenn ich eine Idee für eine Geschichte habe, in der Planung oder während des Schreibens, macht wenig Unterschied. Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, warum manche solche Sachen "wegplanen" wollen. Klar ist es blöd, wenn etwas, das man sich vorgenommen hatte, nicht funktioniert, aber das Neue ist doch besser. Oder falls es doch keine so gute Idee war, baut man sie halt nicht ein :wache!:
Zumindest ist das meine Erfahrung damit ...
Meiner Meinung nach, bin ich auch eher eine Planerin, ich weiß jedenfalls eigentlich immer, welches Ende die Geschichte nimmt und welche wichtigen Punkte auftauchen. Trotzdem kommen mir oft beim Schreiben noch ganz neue Ideen, die ich dann meist mit einarbeite. Ich denke, für mich funktioniert das so ganz gut, ich halte mich nicht zu strikt an meinen Plan, er ist eben nur ein Grundgerüst, auf dem ich dann aufbauen kann. Ein Plot ist bei mir anfangs noch nie richtig ausgereift.
Wenn sich eine Geschichte also etwas entwickelt stimme ich den anderen zu, dass man es einfach so laufen lassen solle. Das bringt oft wahre Wunder hervor und ganz neue Wendungen.
Das kommt immer auf den jeweiligen Fall an. Wenn ich irgendwo dranstoße und merke, da will sich grad was ganz andres entwickeln, dann je nach Drängen a) schreibe ich es erst mal so und sehe danach, wie es sich fügt bzw. ob es berechtigt und besser so ist oder b) notiere mir das grob und lasse alles, was danach kommt an Ideen, herumspinnen. In dem Fall mache ich dann meistens einfach auf einem Blatt eine Szenenfolge mit dem sich neu Ergebenden und schaue, wohin mich das bringen, was es ändern würde.
Manchmal ist es gut, wenn sich etwas verändern will. Dann heißt dass, dass ich noch nicht richtig geplottet habe oder aber irgendwo noch oberflächlich kratze oder mir etwas ausgedacht habe, der Charakter aber genau weiß, dass es anders läuft. Meistens, wenn meine Charaktere ein Eigenleben entwickeln, hat das Gründe, und meistens finde ich dann etwas heraus, was mir vorher noch nicht klar war. Häufig wissen sie besser, wie sie sind, als ich - ich habe dann einfach Dinge übersehen oder nicht beachtet.
Es ist aber nicht immer von Vorteil, wenn sich was ändert. Manchmal schaue ich danach auf das Ganze und merke: Ist zwar schön und gut, funktioniert aber so nicht mehr - auch mit darauf folgendem Umschreiben anderer Szenen. Daher mache ich das wirklich gern, dass ich Neuerungen erst notiere, erst mal alles rauslasse und festhalte und danach schaue, was mie eher nützt.
Ich habe früher nie geplant und habe zugelassen, dass meine Geschichten machten, was sie wollten. Da hatte ich auch Zeit. Heute muss ich mich mehr an den Plot halten, den ich vorher ersonnen habe, sonst hinke ich mit allem hinterher und das macht mich wahnsinnig. Wenn mir Kleinigkeiten einfallen, wie einer meiner Darsteller hat plötzlich den übermäßigen Drang Zuckerwatte zu essen, da es ihn an etwas ganz Bestimmtes erinnert und muss sich dafür auf ein Volksfest begeben, das ich so gar nicht eingeplant habe - bitte. Aber nur, wenn ihm dann im Zuge auch noch was anderes einfällt, was für die laufende Geschichte von Bedeutung ist. Dann bin ich für jeden(kurzen) Spaß zu haben.
Wenn es allerdings eine Idee ist, die mich absolut vom Plan abringt, notiere ich sie mir voller Feuereifer und benutze sie für das nächste Buch ...
Für so längere Ausflüge habe ich keinen Nerv mehr ...
Zitat von: Prolbab am 16. Februar 2017, 15:47:43
Hi,
ich war in den letzten Wochen ziemlich beschäftigt und habe es leider erst jetzt geschafft hier zu antworten.
Ich habe gemerkt, dass ich meine Frage etwas missverständlich/falsch formuliert habe und habe dies nun
korrigiert, um noch einmal genau zu erklären worauf ich hinaus wollte.
Lg Pablo
Neues Spiel, neues Glück
Dass ich Bauchschreiber bin, habe ich ja bereits betont. Aber ich lasse meine Geschcihten niemals wild wuchern. Ich beginne immer mit einer Grundidee (Pitch, Prämisse, nennt es, wie ihr wollt), entwickle das dafür notwendige Setting und mache mich dann an die Figuren. Sicherlich ist niemals etwas davon abgeschlossen und kann und wird sich auch verändern. Aber diese Ecksteine geben meinem Plot eine klare Richtung, obwohl noch keine Form. Ich habe einen Anfang: Meine Figuren betreten die Bühne, ein Ziel (Showdown) und einen mir völlig unbekannten Mittelteil mit vielen Komplikationen.
Wenn ich meihn Ziel aus den Augen verliere, dann habe ich einen anderen Roman vor mir, als den, den ich schreiben wollte. Und das passiert mir nicht. Dafür sorge ich.
Und sollte ich eine Superidee haben, die aber einfach nicht richtig in den Zusammenhang passt, dann folge ich ihr, schneide den text aus und speichere ihn separat ab. wenn diese Idee wirklich so super ist, wie ich in dem Augenblick de rEntstehnung vermute, dann passt sie woanders hin. Später.
Liebe Grüße
Trippelschritt
(der viel von Kreativität in kombination mit Selbstdisziplin hält)
Früher war ich ein reiner Bauchschreiber.
Ich habe mir einfach den Stift geschnappt und losgeschrieben.
Inzwischen versuche ich dem Wildwuchs Herr zu werden und lege ein Plotgerüst an, an dem ich mich entlanghangel. Wichtige Szenen plane ich sehr detailreich vor, den Rest lasse ich immer noch beim Schreiben entstehen. Dabei kann es tatsächlich zu Plotänderungen kommen, weil eine Szene viel besser in die Situation passt, als der ursprüngliche Plan.
Oder meine Protas verhalten sich anders als erwartet.
Grad haben sich aus meiner harmonischen Reisegruppe ein Haufen Streithähne entwickelt. Und entsprechend muss ich den Plot umschreiben. Aber nur auf Kuschelkurs bleiben, würde gar nicht zur Geschichte und den Charakteren passen. Daher bin ich für Abweichungen gerne offen, sofern sie nicht mein komplettes Plotgerüst zerstören, was auch hin und wieder vorkommt.