Hallo!
Meine Frage ist, ob ihr bestimmte Bücher kennt, die ihr immer wieder für Recherchezwecke heranziehen könnt. Bei mir sind das zum einen eine (physikalische, chemische, biologische und mathematische) Formelsammlung und das Buch: Medieval costume and fashion.
Welche Bücher nutzt ihr für eure Recherchen?
mein buch heißt: Internet - nimmt rel. wenig platz im Bücherregal ein ;)
Hast du da dann bestimmte Seiten (vielleicht außer Wikipedia, da unterstelle ich mal, dass die jeder benutzt)?
Ich dachte, wir können hier vielleicht eine schöne Liste mit hm.. Basisliteratur aufstellen, die in jeden Lebenslagen weiter hilft (oder so) ;D
nö. Keine bestimmten Seiten - google heißt das Zauberwort
Ich weiß nicht, ob man das so veralgemeinern kann - jeder hat unterschiedliche Schwerpunkte und unterschiedliche Forschungsgebiete. Ich selbst habe bis jetzt für keine zwei Geschichten mit dem selben Buch recherchiert.
Bücher, die ich selbst empfehlen kann, um sich ein solides Fundament anzulesen, das man später immer wieder brauchen kann:
- Oliver Sacks: Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte (Gebiet: Neurologie)
- Jürgen Thorwald: Das Jahrhundert/Die Stunde der Detektive (zwei Bücher) (Kriminaltechnik)
- Kleine Kostümkunde in Bildern
Eine Auswahl sinnvoller Stil- und Sprachbücher habe ich schon für die Tintenzirkel-Fachbuchhandlung zusammengefaßt: Link (http://astore.amazon.de/tintenfach-21/302-9025952-4324867?%5Fencoding=UTF8&node=3)
Ich bin da auch eher ans Netz gebunden. Hier kann man viele Seiten und Eindrücke und Berichte lesen. Also viele verschiedene. Wikipedia ist auch ein Fave meinerseits. Erst wenn ich hier nichts finde wende ich mich der Bibliothek zu. Ich habs gerne einfach :)
Hmmm.... gar nix. Für meine Kinderbücher habe ich im Netz recherchiert per Suchmaschine und Wikipedia, für meine Fantasybücher brauche ich keine Quellen, da ich mir alles selbst ausdenken muss.
Erste Addresse ist auch für mich google.
Wikipedia ist gut, um mal schnell was nachzugucken, aber wenn man wirklich verlässliche Infos will, sollte man auf jeden Fall weiter recherchieren, denn für Wikipedia kann jede/e Artikel schreiben. Man kann nie sicher sein, dass alle Inhalte korrekt sind (auch wenn ich nicht bezweifeln will, dass eine Reihe Artikel durchaus fundiert sind). Ein Guter Anhaltspunkt ist die History. Ein Artikel, an dem nur ein Autor gearbeitet hat ist wahrscheinlich weniger verlässlich als einer, der schon 300 Mal bearbeitet wurde. Außerdem die Links checken, falls vorhanden. Manchmal sagen die Quellen an sich schon einiges aus.
Ich würde trotzdem immer nochmal woanders prüfen, vor allem wenn die Info wichtig für die Story ist.
Kleiner Tip für die Internetrecherche: Die zuverlässigsten Quellen sind Seiten mit .ac(academic), .edu(education), .gov(government), uni (unversität) in der Addresse. Außerdem kann man vielen öffentlichen Einrichtungen, wie z.B. Museen oder der BBC auch über den Weg trauen^^.
Und um wirklich auf Nummer Sicher zu gehen würde ich im Netz Bücher zu dem Thema und ihren Rezis suchen. Gutes Buch gefunden? Bestellen/in der Bib besorgen, lesen glücklich sein. Manchmal geht das sogar schneller, als sich im Internet totzusuchen! ;)
Zitat von: Lavendel am 13. Juli 2007, 19:01:13Wikipedia ist gut, um mal schnell was nachzugucken, aber wenn man wirklich verlässliche Infos will, sollte man auf jeden Fall weiter recherchieren, denn für Wikipedia kann jede/e Artikel schreiben.
Da möchte ich doch mal eine Lanze für die Wikipedia brechen. Es wird immer wieder als Nachteil und scheinbares Einfallstor für Fehler genannt, dass theoretisch jeder alles schreiben kann. In der Praxis funktioniert die Qualitätskontrolle jedoch sehr gut - in einer wissenschaftlichen Evaluation wies die Wikipedia eine Fehlerquote auf, die mit der Encyclopedia Britannica vergleichbar war - und letztere ist eine zitierfähige Quelle. Seit dieser Untersuchung erkenne ich Einträge in der Wikipedia auch beruflich als Referenz an - so ziemlich als einzige Internetquelle.
Die Untersuchung bezog sich natürlich auf die englischsprachige Wikipedia, aber da die Deutsche eigentlich als "strenger" gilt, kann ich mir nicht vorstellen, dass hier die Einträge weniger verlässlich sind. Hier in Deutschland kam die Wikipedia hauptsächlich durch Pressekampagnen ins Gerede, wie sie beispielsweise SZ und Bild im letzten Jahr gestartet haben. Über die Gründe dafür ist viel diskutiert worden, und das will ich hier nicht weiter ausbreiten. Interessant ist allerdings die Hintergrundinformation, dass die meisten der extra für diese Artikel bewusst in die Wikipedia geschleusten Fehler im Sekunden- bis Minutenrahmen entdeckt und beseitigt wurden, was eigentlich eher für das System spricht.
Jedenfalls ist die Wikipedia deutlich verlässlicher als eine allgemeine Internetrecherche. Denn im Netz findet man leider alles - egal wie blödsinnig es ist. In vielen Fällen bedeutet das, wenn man ein heikles Thema recherchieren will, dass man gerade nicht nach diesem Thema suchen darf, sondern "drumherumrecherchieren" muss. Wer also seine Suchanfragen nicht mit einer sehr präzisen Einschätzung möglicher Fehlerquellen verbinden kann, ist mit Wikipedia jedenfalls deutlich besser bedient als mit einer allgemeinen Internetrecherche.
ZitatJedenfalls ist die Wikipedia deutlich verlässlicher als eine allgemeine Internetrecherche. Denn im Netz findet man leider alles - egal wie blödsinnig es ist. In vielen Fällen bedeutet das, wenn man ein heikles Thema recherchieren will, dass man gerade nicht nach diesem Thema suchen darf, sondern "drumherumrecherchieren" muss. Wer also seine Suchanfragen nicht mit einer sehr präzisen Einschätzung möglicher Fehlerquellen verbinden kann, ist mit Wikipedia jedenfalls deutlich besser bedient als mit einer allgemeinen Internetrecherche.
@ Lomax: Sorry, aber für mich klingt das ganze ein bißchen zu sehr nach: Schaut in Wikipedia, weil alles andere ist nicht wirklich recherchetauglich. Ich will nicht abstreiten, dass es in der Wikipedia auch exzellente und gut ausgearbeitete Informationen gibt, aber ich durfte feststellen, dass man Artikel von mehreren Webseiten zu einem Thema ZUSAMMEN ausarbeiten sollte, um wirklich VERNÜNFTIGE Recherche zu betreiben.
Was übrigens auch eine sehr gute Quelle zum Recherchieren ist: www.wer-weiss-was.de
Dort gibt es eine Community mit Leuten, die sich mit ihrem Fach teilweise sehr gut auskennen. Man kann diese fragen und (fast) immer mit einer Antwort rechnen.
LG
Feuertraum
Naja, Feuertraum, irgendwo hat Lomax schon Recht. Es steht nun mal viel Müll im Internet, weil einfach jede/r das reinstellen kann, wozu er/sie grade Lust hat. Natürlich ist vieles recherchetauglich, vieles aber auch nicht. Grundsätzlich sollte man sehr vorsichtig sein, wenn man im Netz nach Infos sucht. Oft sieht man schon an der Seite, ob sie seriös ist. Ganz wichtig ist z.B. nach dem Namen des Autors zu suchen. Viele seriöse Seiten haben mittlerweile auch einen 'how to quote this site' Menüpunkt. Sehr praktisch^^.
Man muss einfach zwischen Müll und solide differenzieren können, sonst fällt man schnell mal auf die Klappe.
Achso: Ich halte Tante Wiki auch nicht für grundsätzlich schlecht. Ich sagte ja, es gibt eine Reihe fundierte Artikel, aber ich bin mir sicher, es haben sich hier und da ein paar Fehler eingeschlichen. Aber die Einrichtung ist auf jeden Fall super, um weiterführende Internetseiten und auch andere Literaturangaben zu finden, und um sich einen schnellen Überblick über ein Thema zu verschaffen. Außerdem findet man u.U. Anregungen in welche Richtung die Recherche weitergehen soll. Wenn es aber sehr ins Detail geht braucht man sowieso noch andere Quellen.
Was ich noch vergessen habe zu sagen: Ich spreche am liebsten persönlich mit Leuten, die sich auskennen. Das ist sowieso der beste Weg, um an eine lebendige Schilderung zu kommen.
Spezielle Bücher, in denen ich immer wieder nachgucke habe ich nicht. Man braucht ja eh für jedes Projekt andere^^'.
Zitat von: Feuertraum am 13. Juli 2007, 20:11:39@ Lomax: Sorry, aber für mich klingt das ganze ein bißchen zu sehr nach: Schaut in Wikipedia, weil alles andere ist nicht wirklich recherchetauglich. ..., dass man Artikel von mehreren Webseiten zu einem Thema ZUSAMMEN ausarbeiten sollte, um wirklich VERNÜNFTIGE Recherche zu betreiben.
Nein, das wollte ich keinesfalls sagen. Ich recherchiere für Übersetzungen und Lektorate eine Menge im Internet, und in den meisten Fällen sammle ich dann Material aus verschiedenen Quellen. Der Unterschied ist nur der, dass ich Einträge in der Wikipedia als gleichberechtigt zur Encyclopädia, zum Brockhaus oder vergleichbaren Nachschlagewerken einstufe, während sonstige Funde im Internet Hinweise, Hilfen oder Meinungen sind, deren Treffsicherheit ich dann noch selbst einschätzen muss.
Manchmal kann man diese Einschätzung ganz gut vornehmen, manchmal weniger gut. Aber wenn man es schlecht einschätzen kann, bieten Nachschlagewerke mit Qualitätskontrolle zumindest eine Grundsicherheit, die allgemeine "Internetquellen" nicht haben.
Also, eine breite Recherche empfiehlt sich in jedem Fall. Zumal mitunter auch ungesicherte Informationen interessant sein können, die vielleicht gerade wegen ihrer Unsicherheit kein Handbuchwissen sind, aber für die Betrachtung trotzdem wichtig sein können.
Zitat von: Lavendel am 13. Juli 2007, 20:46:24Ich halte Tante Wiki auch nicht für grundsätzlich schlecht. Ich sagte ja, es gibt eine Reihe fundierte Artikel, aber ich bin mir sicher, es haben sich hier und da ein paar Fehler eingeschlichen.
Fehler gibt es überall. Gerade als Lektor stellt man das sehr schnell fest ;D
Nein, aber im Ernst: Bei meiner beruflichen Recherche orientiere ich mich an den Maßstäben, die ich während des Studiums für wissenschaftliches Arbeiten gelernt habe. Dort ist es durchaus üblich, gewisse "Banalinformationen" als "Handbuchwissen" aus üblichen Nachschlagewerken erst mal ohne weiteres Hinterfragen zu übernehmen. Für wissenschaftliches Arbeiten ist die Wikipedia als zitierfähige Quelle problematisch, weil die Inhalte nicht statisch sind. Aber die Fehlerquote ist zumindest nicht größer als die anerkannt zitierfähiger Werke, und das reicht ja erst mal.
Dass die Wikipedia Fehler aufweist, ist unbestritten. Man sollte sich allerdings nicht der Illusion hingeben, dass anerkannte Lexika oder auch wissenschaftliche Veröffentlichungen fehlerfreier wären.
Ich persönlich habe meine Lektion gelernt, als ich in einem Hauptseminar ein Referat zur "oppositionellen Politik in der Karolingerzeit hielt". Das Referat hielt ich auf Basis üblicher Handbücher sowie Einzelwerken und Aufsätzen zum Thema. Es war ein nettes, aussagekräftiges Referat, und aufgrund der wissenschaftlichen Literatur schien recht klar, wie oppositionelle Politik im Frühmittelalter funktionierte und was für Möglichkeiten es da gab.
Und dann habe ich in den Semesterferien für die schriftliche Ausarbeitung nachrecherchiert und auch die Quellen der wissenschaftlichen Fachliteratur überprüft. Da fand ich dann in der Quellenedition ein als Beleg angegebenes Zitat als "unleserlich" markiert; ein anderes Zitat war frei erfunden, weil die Quelle vor diesem angeblichen Satz abbrach. Wieder ein Zitat zwar zwar korrekt wiedergegeben, bezog sich aber auf einen ganz anderen Kontext. Bei einem anderen Zitat dachte ich mir nach Lektüre des lateinischen Originals: "Na ja, das hat der gute Professor ja sehr frei ausgelegt."
Das waren die Extremfälle, aber Tatsache war, in der schriftlichen Ausarbeitung blieb von meinem schönen Referat nichts mehr übrig, nur ein großes "könnte sein", "möglicherweise", "deutet darauf hin ..." - und das zu Sachverhalten, die in den anerkannten wissenschaftlichen Publikationen als "ganz eindeutig und erwiesen" beschrieben wurden.
Als ich die Arbeit beim meinem Professor abgab, stand ich förmlich unter Schock und schilderte meine Erfahrungen. Ich dachte, ich hätte da einen wissenschaftlichen Skandal aufgedeckt - aber der Professor zuckte nur die Schultern und meinte nur nonchalant: "Ach, da müssen Sie sich dran gewöhnen."
Und er fand weder an meinem Referat etwas auszusetzen, das auf Basis der gängigen wissenschaftlichen Literatur erstellt war, noch an der schriftlichen Ausarbeitung auf Basis der Quellen; noch fand er die Differenz zwischen beidem irgendwie ungewöhnlich.
Was ich daraus gelernt habe: Man sollte auch anerkannte Nachschlagewerke und wissenschaftliche Literatur nicht überschätzen. Es schleichen sich erstaunlich viele Fehler ein, und manches, was da als Tatsache steht, ist tatsächlich eine Potemkinsche Fassade und wird nur deshalb (vorläufig) als Wahrheit akzeptiert, weil es die wahrscheinlichste Theorie ist, weil man nun mal nicht mehr darüber weiß, aber eine geschlossene und stimmig klingende Theorie präsentieren muss.
Und normalerweise akzeptiert man solche Informationen im Alltag halt als "aktuellen Forschungsstand" und hinterfragt ihn nicht weiter. Kann es auch gar nicht, wenn man nicht wirklich gerade in der Forschung zu diesem Thema arbeitet.
Also: Ob man in einem Nachschlagewerk Fehler findet, sagt nichts über dessen Zuverlässigkeit aus. Das sagt erst die "Fehlerquote" im Vergleich zu den verfügbaren Alternativen.
Dann hab ich wohl immer Pech mit Wikipedia - bei jedem 2. oder 3. Artikel, den ich dort lese, finde ich Fehler und so häufig passiert mir das in Lexika/Fachliteratur nicht. :hmmm:
Für schnelle Recherchen guck ich aber auch ganz gern in Wiki, gerade was so allgemeine Kleinigkeiten betrifft (Ist dieser oder jener Pilz giftig, wie sind die Symptome einer bestimmten Krankheit, wie sah diese oder jene Waffe aus, etc.). Allerdings hab ich als Geschenk für mein abgeschlossenes Studium von meiner Familie den Brockhaus in 10 Bänden bekommen - der ist jetzt mein bevorzugstes Nachschlagewerk.
Grundsätzlich recherchiere ich lieber mit Büchern, 1. weil man sich da so gemütlich auf die Couch fläzen kann und 2. weil ich ja nicht am Computer schreibe - und wenn ich dann zwischendurch schnell was nachschauen will, dann wärs unpraktisch, deshalb extra den Computer hochzufahren.
Es fällt mir aber schwer, da jetzt Werke zu nennen, die vielleicht auch anderen helfen. Meine Welt ist ja recht antik und daher entstammen meine üblichen Nachschlagewerke alle dem altertumskundlichen Bereich. Was das Alltagsleben betrifft, kann ich hier vor allem "Die antike Stadt. Ein Leben in Athen und Rom" von Peter Connolly empfehlen. Da sind viele Bilder drin, die alles sehr anschaulich machen und zudem äußerst inspirierend sind.
Der Rest ist meist wissenschaftliche Literatur aus der Unibibliothek.
Ich persönlich verlasse mich nur zu 30% auf das Internet. Ich habe, was Internetrecherche betrifft nur schlechte Erfahrungen gemacht. (ausgenommen Datenbanken)
Außgenommen sind Hilfen in Foren. ;) Da habe ich, ehrlich gesagt, immer gute Erfahrungen gemacht.
In jedem Forum findet man jemanden, der sich in bestimmten Gebieten hervorragend auskennt, und den man um Hilfe fragen kann. Als ich zum Beispiel hilfe bei meiner KG brauchte - ich wollte unbedingt wissen, welche Waffen für das 18 Jahrhundert typisch waren und wie die ausehen - habe ich meinen MSN Kumpel Robin gefragt, der beschäftigt sich in seiner Freizeit mit der Restorierung alter Revolver und Pistolen aus vergangenen Zeiten. Der hatte sofort die passende Lösung parat und hat sich obendrein noch gefreut mir helfen zu können.
In jedem Forum finden sich nette Leute, die auf einem bestimmten Gebiet Experten sind und diese helfen einem in der Regel gerne weiter. Auch imTintenzirkel gibt es zum Beispiel viele Leute, die sich in ihrer Freizeit mit sehr ausgefallenen Dingen beschäftigen oder besondere Interessen haben - ich bin mir sicher, wenn man eine Liste anfertigen würde, wer sich wo und in welchen Themen sehr gut auskennt, würde man eine sehr genaue und umfangreiche Wissensdatenbank erschaffen können, auf die jeder im Notfall zurück greifen könnte. ;) * nur mal einen Vorschlag mach* ;) ;D
Meine persönlich besten und zuverlässigsten Recherchefreunde sind erstens "Mr. Zettelkatalog" in Bibliotheken und wissenschaftliche Datenbanken, für die man leider zahlen muss, aber dafür kann man sicher sein, dass die Informationen alle 100% korrekt sind. Manche Datenbanken, wie zum Beispiel FIS Bildung, kann man auch in Bibliotheken kostenlos benutzen.
2. Bücher :buch:
Ich persönlich vertrete die Meinung, dass man sich privat einige Standartwerke zulegen sollte, die sehr informativ und wissenswert sind und auf die man im Notfall immer zurück greifen kann. So hab ich zum Beispiel eine sehr große Sachbuchbibliothek zu Hause, die mir gerne aus der Patsche hilft. Als Autor sollte man sowieso eine kleine "Helferleinbibliothek" zu Hause haben. ;) Mittlerweile besitze ich auch eine riesige Fantasy - Sachbuchbibliothek ;)
3. und jetzt wird es "illegal" ;) :wache!:
Daher schreib ich mal eine Warnung! Wer schwache Nerven hat oder nicht gerne etwas wagt, moralische Bedenken hat oder nicht gerne etwas "anderes" lesen oder wissen möchte, sollte jetzt nicht weiterlesen ;D ;)
Wer auf der Suche nach guten Plots oder interessanten Hintergrund Wissens ist, der sollte sich mit der "Black List" auseinander setzen. Ich persönlich liebe diese Liste. Man glaubt nicht, was man da alles für Schätze findet. Bei uns kommt jährlich eine "Black List" der zensierten und nicht für die Öffentlichkeit bestimmten Bücher heraus. Darauf befinden sich Buchtitel oder Autoren Namen, die von wissenschaftlichen Fachkreisen, der Inquisitation oder Politik "verboten" wurden. Vieles was sich auf dieser Liste befindet stammt noch aus der NS Zeit. Aber es gibt laufend neue Publikationen, die ebenso darauf landen. Vor allem seit dem elften September. Auf älteren Listen findet man Werke aus der Zeit Kaiser Konstantins usw. In manchen Buchhandlungen - keinen Buchhandlungsketten - erhält man diese Liste.
Sie beinhaltete nicht nur die Namen der Werke und Autoren, sondern auch die Namen der Verlage, wo diese Bücher gedruckt wurden oder werden. Meistens stehen die selbst auch auf einer Liste von illegalen Verlagen - die hängt der "Black List" normalerweise an. Oder ihr fragt und surft mal im Internet danach.
Ich hoffe, dass diese Liste bei euch da draußen auch so genannt wird - ich geh jetzt mal nur von unseren Verhältnissen hier aus.
Ich weiß, dass das Gesetz in Deutschland viel strenger ist, was das Bestellen dieser Bücher betrifft. Meist erhält man diese Werke nur Online bei den zensierten Verlagen direkt. Bei uns ist das Gesetz sehr locker. Ich kann viele dieser Bücher über den Buchhandel bestellen. Meist muss man dann ein gesondertes Formular ausfüllen, aber in der Regel erhält man das Buch ziemlich schnell. Allerdings sind sie manchmal nicht gerade billig. Probleme kann es bei Werken geben, die aus politischen Gründen zensiert wurden. Aber selbst da kann man den Verlag dann direkt anschreiben oder es Online bestellen.
So und nun eine kleine WARNUNG!!! Nicht das jemand verhaftet wird! Es gibt allerdings auch Bücher, die so streng zensiert sind oder wurden, dass der Besitz eines solchen Werkes GESETZLICH VERBOTEN ist. Bitte erkundigt euch vorher 10000 mal, wenn ihr euch nicht sicher seid oder keine Erahrungen mit der "Black List" habt, falls ihr ein Buch, wo ihr die "Sicherheitsbeschränkungen nicht genau entziffern könnt" online bestellt. Es gibt LEIDER sehr viele Online Verlage, die Profitgier höher schreiben, als die Sicherheit ihrer Kunden. Und falls ihr mit einem solchen Werk erwischt werdet gibts :pfanne: von Vater Staat :wache!: Also immer aufpassen! ;) ;D, dann passiert auch nichts.
Bei uns an der Uni wird der umgang mit der "Black List" in manchen Studienfächern sogar trainiert. So habe auch ich den Umgang damit erlernt. Allerdings habe ich mich schon viel früher mit dieser interessanten Wissensquelle beschäftigt.
Wer sich nun fragt, was das denn für Bücher sind die auf der Liste stehen. Oder worum es darin geht kann mir gerne eine PN schreiben ;) Sorry, wenn ich das hier nicht schreibe, aber es gibt unter uns Urgesteinen von "Listenbenutzern" eine Art sentimentalen "Verschwörungs - Schweige Kodex". ;) ;D
Also in diesem Sinne liebe verschwörerische Grüße
Mondstern
ZitatWas ich daraus gelernt habe: Man sollte auch anerkannte Nachschlagewerke und wissenschaftliche Literatur nicht überschätzen. Es schleichen sich erstaunlich viele Fehler ein, und manches, was da als Tatsache steht, ist tatsächlich eine Potemkinsche Fassade und wird nur deshalb (vorläufig) als Wahrheit akzeptiert, weil es die wahrscheinlichste Theorie ist, weil man nun mal nicht mehr darüber weiß, aber eine geschlossene und stimmig klingende Theorie präsentieren muss.
Und normalerweise akzeptiert man solche Informationen im Alltag halt als "aktuellen Forschungsstand" und hinterfragt ihn nicht weiter. Kann es auch gar nicht, wenn man nicht wirklich gerade in der Forschung zu diesem Thema arbeitet.
Da muss ich Lomax recht geben! Ist mir selbst auch schon 100 mal im Studium passiert! Das gleiche gilt für die Titel in der Black List. Ich zitieren mal meinen Prof: "nur weil es in einem zensierten Buch steht, heißt es noch lange nicht, dass es der Wahrheit entspricht. Es liefert uns nur eine andere sichtweise auf Dinge, die wir gründlich durchforschen und überdenken müssen. Was am Ende dabei raus kommt, wenn man "beide" Seiten betrachtet hat, ist die "persönliche" Theorie oder Einstellungen zu dem Objekt oder der untersuchten Sache".
Ich denke, es geht beim Recherchieren nicht nur um die 100% Wahrheit oder Richtigkeit, sonder um die "Beschäftigung" mit dem Thema an sich. Wenn man sich lange genug mit einer Sache beschäftigt hat und dabei die offizielle, wie auch inoffizielle Meinung betrachtet hat, dann schließt man aus diesen Berg von verschiedenen Theorien seine individuelle ganz persönliche "Wahrheit" und durch diese Beschäftigung haben wir Wissen angeeignet.
Liebe Grüße
Mondstern
Ich finde Wikipedia schon sehr hilfreich. Als erster Einstieg ins Thema ist Wikipedia sicherlich nicht zu verachten.
Eines der wenigen Nachschlagewerke, die ich mir tatsächlich zugelegt habe, ist Criminal Investigation (http://www.amazon.com/Criminal-Investigation-7th-James-Gilbert/dp/0131962078/ref=sr_1_8/105-0756027-0990004?ie=UTF8&s=books&qid=1184439440&sr=1-8), ein Handbuch für Studenten der Kriminalistik, das ausführlich über Verhörtechniken usw. informiert :)
Mein wichtigstes Nachschlagewerk für eine FF von mir(FF! Recherchen für eine FF! Hilfe, man merkt, wo mich meine Krümelkackerei noch hinführt!;) ) war "Die Nazis in Erfurt - die Jahre 1921 bis 1939" herausgegeben vom Thüringer landtag. :) Ansonsten Literatur über den ERfurter Dom(einige Schlüsselszenen spielen dort) und etliche Stadtpläne und Streckenkarten der Elektrischen Straßenbahn.
(eine lokalpatriotische FF, wer hat denn so was schon gesehen?)
Ansonsten ist meine erste Anlaufstelle immer Wikipedia, dann google und schlussendlich hab ich hier ja noch mehrere Stadtbibliotheken und eine Universitätsbilbiothek zur Verfügung.
Für Geschichtswissen nehme ich sehr gern meine "Propyläen der Weltgeschichte", wo ich mir meistens noch vor der Wiki anhaltspunkte suche...
und man kann sich sicher denken, wie meine Büchersammlung zum Thema "Borgia" aussieht, oder?
Also Wikipedia ist eigentlich mein erster Anlaufpunkt. Mein Bücherregal besteht zu etwa 70% aus Fantasy á la Tolkien, Miles & Bradley, 10% Karl May aus Jugendtagen, 10% antiquarischer Literatur aus der Zeit von 1910 bis 1950 und nochmal 10% Allerlei. Bücher eben, die mir entweder geschenkt wurden, die ich in Buchtauschbörsen eingetauscht habe, Erbstücke meiner Mutter und all sowas...
Recherchen sind da also eher etwas schwierig. Das Internet ist aber auch die größte Bibliothek der Welt und Wikipedia ist nicht die einzigste Anlaufstelle. Da ich aber hauptsächlich im Fantasybereich schreibe, erübrigen sich großteils Recherchen dieser Art...
Also dass sich im Fantasybereich Recherchen erledigen, ist für mich ein Rätsel. Für kein anderes Genre müsste ich soviel recherchieren, wie ich es für Fantasy tue, wo ich erst mal eine komplette Hintergrundwelt erschaffen muss. Mag sein, dass ich da etwas fanatisch bin, aber trotz Unmengen an Notizen und Karten, Stapeln von Büchern, die ich zu den verschiedensten Themen gewälzt habe (angefangen von Astronomie und Plattentektonik über alte Handwerkskunst bis hin zu Landwirtschaft in der Antike) und jahrelangem Basteln an meiner Welt hab ich noch immer das Gefühl, dass ich viel zu wenig über sie weiß, um einen brauchbaren Roman mit genügend Hintergrund darin ansiedeln zu können. :-\
Hängt wohl von der Art der Welt ab. Was nützen mir auf einer umgebauten Geisterleiche, die meine Welt nunmal ist, Infos über Astronomie und Plattentektonik? Platten gibt es nicht. Die Welt ist flach, nicht rund. Na und? ;) Außerdem verlangt keine meiner Geschichten, dass ich Infos über Chemie, Physik oder so mit reinbringe, das spare ich einfach aus.
Selbst wenn ich das alles auslasse, bleibt bei mir noch stapelweise Rechercheliteratur. Vielleicht liegt es daran, dass ich 1. kein allzu großes politisches Gespür und 2. zu wenig Fantasie habe. Sobald es also um Herrschaftsformen geht, um die Frage, was Könige eigentlich alles so machen, um den Aufbau von Städten, Kriegsführung und solcherlei Dinge, bin ich wieder auf Recherche angewiesen.
Zum Thema "Herrscher" fällt mir noch ein nettes Buch ein: "Das Privatleben der römischen Kaiser" von Alexander Demandt. Sehr amüsant und informativ. :)
Wenn man gute Fantasyrecherchen will von fantastischen Dingen, die wohl nie so passieren könnten (und wohl auch nicht sind), dann könnte man ja zunächst die BILD-Zeitung als Anlaufstelle nutzen. hö hö.
Mein erste Anlaufstelle ist Google, wobei ich dann sowieso meist auf Wikipedia verwiesen werde. Schön das es mittlerweile oben im Browser die hübsche Suchfunktion gibt für verschiedene Seiten.
Von Wikipedia kommt man aber auch recht gut zu weiterführenden Quellen, über die Quellenangaben am Ende der Artikel.
- Bücher nutze ich meist Wörterbücher (Latein und Griechisch sehr häufig), wobei es dabei meist um Namensfindung geht.
- Ansonsten nutze ich gerne einen Atlas um mich von Geografie inspirieren zu lassen.
- Allgemeine Lexika nutze ich auch.
- Und das gute Abiturwissen eben, wozu ich natürlich mehrere Nachschlagewerke habe (Angefangen bei meinen Schulbüchern, die ich glücklicherweise nicht abgeben musste). Dabei handelt es sich dann oft um Bio, Chemie und Physik... (am Anfang der 12ten bestand meine Motivation für den Biokurs "leider" nur aus den Mädchen die dort in der Mehrheit angesiedelt waren. :psssst: ;D )
- Bei Kriegsgeschehen sehe ich mir gerne Sun Tsu´s "Über die Kriegskunst" an, um den ein bis anderen Trick für nen schlauen Herrführer zu finden.
Joa, soweit so gut. :)
Ich schau noch recht oft in den Büchern von Norbert Ohler über das Mittelalter nach (Leben und Tod im MA, Reisen im MA...). Das sind so etwas wie kommentierte Quellensammlungen mit einer Abschätzung auf Plausibilität und außerdem gut zu lesen. Vor allem aber stehen da auch mal Zahlen drin wie durchschnittliche Reisegeschwindigkeiten unter verschiedenen Bedingungen etc.
Ich unterscheide, wie bedeutend das, was es zu recherchieren gilt, für meinen Roman ist.
Marginalien werden kurz bei wiki oder sonst wo nachgeschlagen. Diffiziles erfährt eine ausgiebige Recherche. Allerdings steht bei mir an erster Stelle die Benutzbarkeit der Info für meine Story. Was nützt es mir, zu erfahren, dass in Kamerun nur blaue Autos fahren, wenn ich mit einem roten durch besagtes Land brausen will?
Romane sind keine Fachliteratur - der Leser, der meint, er könne sich durch Romane fundiertes Wissen aneignen, tut mir leid. Was nicht heißen soll, dass ich nicht alles versuche, um >richtige Informationen< zu schreiben.
LG
Gefion
Also ich recherchiere meistens im Internet, aber auch in Sachbüchern über die jeweiligen Themen, die in meinen Büchern vorkommen.
Die Schulbibliothek bietet auch ein reichhaltiges Fundament und da mich der Bibliothekar kennt, darf ich mal ab und an rein. ;)
Internet ist absolut hilfreich keine Frage.
Manche Dinge habe ich aber lieber als Buch zuhause stehen. Daher habe ich mir in den letzten Jahren doch einiges an Literatur angeschafft. Fachzeug über zum Beispiel die Templer, Mythen und Sagen von vergangenen Völkern, Aberglauben im Mittelalter, diverse Schriften wie die Edda oder ähnliches.
Zumindest als Inspiration für Fantasy sind diese Sachen echt klasse.
Wenn es um technische Belange geht oder spezielle historische Fakten, dann bemühe ich auch das Internet.
Ist einfach schneller und einfacher.
;)
VG
Grimmer
Da mein Genre die Kurzgeschichte ist steht für mich am Anfang die Inspiration. Ein Auslöser, sei es eine Fernseh-Doku oder der "Stichtag" im WDR2 Hörfunk, lässt mich losspinnen. Die gewonnenen Infos aus solchen Beiträgen erfüllen für mich schon oft die Bedingungen der Vorrecherche.
Den Wiki-Fundus (auch Wikiquote und so weiter) verwende ich auch gerne - aber wie bereits von Euch auch angemerkt - mit Vorsicht.
Wenn ich wieder einer meiner Blitzeinfälle bekomme, ist ganz klar das Internet mein erster Weg für Recherchezwecke. Meistens suche ich dabei allgemein im Google oder in Wikipedia und ihre aufgeführten Links.:jau:
Eine weitere Hilfe sind eigene Sach- und Wörterbücher, allgemeine Lexikas, Mythologie Bücher, Deutsche Sagen etc.
Alles andere oder spezielles hole ich mir aus der Mediathek. Dort findet sich ja so gut wie alles. ;)
Also, dass man für Fantasy nicht recherchieren braucht halte ich auch für n Gerücht. Ich hab mir ein ganzes Buch über die irdischen Weltreligionen reingezogen, als ich vor dem Problem stand, für Khargad glaubwürdige Religionen erfinden zu müssen....
Ansonsten recherchiere ich auch viel allgemein im net.
Z. B. hab ich eine prima WDR Doku über den Düsseldorfer flughafenbrand aufgetrieben als ich für meine KG im Naturgewalten - Wettbewerb recherchiert habe. (Die story ist dann aber leider nicht genommen worden :'( )
Zitat von: Sandera am 19. Dezember 2007, 20:06:51
Alles andere oder spezielles hole ich mir aus der Mediathek. Dort findet sich ja so gut wie alles. ;)
Dumme Frage, aber was ist die Mediathek?
Das Mittelalter und alles was damit zusammenhängt, steht dem Fantasy-Genre sehr nahe (manchmal mehr, manchmal weniger). Diverse Nachschlagewerke über dieses Zeitalter sind für mich daher ebenso unverzichtbar, wie spezielle mythologische Fachbücher, Lexika und Wörterbücher. Meine etymologischen Wörterbücher möchte ich nicht mehr missen.
Aber natürlich gilt auch bei mir, das die Favoritenliste meines Browsers für Recherchen mindestens genauso wichtig für mich ist, wie die Bücher in meinem Regal, wenn nicht gar wichtiger. ;) Denn nur all zu oft habe ich eine ganz spezifische Frage, deren Antwort ich nur auf entsprechenden Infoportalen im Internet finde. Es lebe das Informationszeitalter.
Hm... ich stelle fest, dass ich im Moment recht wenig recherchiere, von Giften und Heiltränken und Mittelalterlicher Hexenheilerei im Allgemeinen abgesehen. Aufbau einer Stadt habe ich einigermaßen intus, außerdem haben meine Städte ein recht eigenes System im Aufbau.
Pflanzen sind auch nix, was ich als Recherche betrachte(Recherche ist für mich etwas, was ich mir SO nicht antun würde), weil ich allgemein ein Pflanzenmensch bin und da recht gut bescheid weiß. :)
Aber meine Bibliothek wird langsam wieder fantasy-lastiger. Bisher war sie erstaunlich fantasy-los für eine Fantasy-Autorin. :)
Gefällt mir. :)
DAs Harry-Potter-Lexikon der Magie ;D
Stehen echt interessante Sachen drin.
Mir geht es ähnlich wie Maja, ich recherchiere selten für zwei verschiedene Geschichten im gleichen Buch. Aber es gibt einige Standardwerke, die auch in meinem Regal stehen und bei denen ich immer zuerst nachschaue, bevor ich das Internet bemühe.
Zum einen aus dem Bereich Theologie (ich schreibe nichts religiöses, aber die Hintergründe zur Entstehung von Religionen sind in der Fantasy ein nicht zu unterschätzender Faktor):
- Friedrich Heiler: Die Religionen der Menscheit in der Überarbeitung von Kurt Goldammer. Reclam Verlag. Mittlerweile in der 7.Auflage aus 2003 lieferbar.
Für die Mythologien haben ich diverse Lexika und Übersichtswerke (also eher allgemein), neben den Kelten und der Antike auch die Mythologien der Neuen Welt.
Zur Geschichte: ein ganzes Regal (kein Brett, ein Regal) mit Büchern von Urzeit bis Neuzeit, Schwerpunkt Ägyptologie und römische Geschichte. Zu letzterer sind besonders hervorzuheben Mommsens Römische Geschichte und Janes F.Gardners Frauen im antiken Rom. Außerdem eines meiner Lieblingsbücher über die Römer in Deutschland: Mit dem Fahrstuhl in die Römerzeit von Pörtner (das Buch ist leider seit den 80er nicht mehr neu aufgelegt worden, aber in vielen Antiquariaten günstig zu erstehen.)
Für allgemeine Fragen greife ich erst mal zur Propyläen Weltgeschichte, eignet sich dank des Aufbaus nach Epochen auch einfach mal zum interessierten Lesen.
Es gibt außerdem noch zwei Bücher, die ich jedem Autor empfehlen kann, der seine Welt auf mehr als nur einer vagen Landkarte und drei nebeneinander herlebenden Spezies aufbaut.
Von Jarred Diamond: "Kollaps, warum Gesellschaften überleben oder untergehen" und vom gleichen Autor "Der dritte Schimpanse - Evolution und Zukunft des Menschen"
ZitatEs gibt außerdem noch zwei Bücher, die ich jedem Autor empfehlen kann, der seine Welt auf mehr als nur einer vagen Landkarte und drei nebeneinander herlebenden Spezies aufbaut.
Von Jarred Diamond: "Kollaps, warum Gesellschaften überleben oder untergehen" und vom gleichen Autor "Der dritte Schimpanse - Evolution und Zukunft des Menschen"
:jau:
Das sind super Bücher und ich hab einen Haufen für meine Welt daraus gelernt. Da gehört aber auf jeden Fall noch das dritte dazu: "Arm und Reich - die Schicksale menschlicher Gesellschaften" (auf englisch "Guns, Germs and Steel"). Das finde ich vom Thema her fast noch besser geeignet fürs Weltenerfinden, da es in gewisser Weise die Mitte zwischen dem dritten Schimpansen (Entstehung des Menschen) und Kollaps (wie sich Gesellschaften selbst zerstören) einnimmt, und die Entstehung menschlicher Gesellschaften und Technologiern beschreibt.
Diamond ist ja nicht ganz unumstritten, aber für mich ist seine Argumentation dermaßen logisch, daß er so etwas wie meine "Bibel" beim Weltenbasteln geworden ist - und mein Guns, Germs and Steel ist mittlerweile nur noch eine Loseblattsammlung.
Zitat von: Shay am 21. Dezember 2007, 21:55:29
Diamond ist ja nicht ganz unumstritten, aber für mich ist seine Argumentation dermaßen logisch, daß er so etwas wie meine "Bibel" beim Weltenbasteln geworden ist - und mein Guns, Germs and Steel ist mittlerweile nur noch eine Loseblattsammlung.
Ah, das kenn ich noch gar nicht, mal dirket auf meine Anschaffungsliste setzen. Tja, das Diamond nicht unumstritten ist, liegt sicherlich auch an seiner schonungslos offenen Schreibe im Zusammenhang mit dem Selbstzerstörungsdrang der menschlichen Spezies. Er liest sich aber (auch in der deutschen Übersetzung) sehr gut und man lernt wirklich viel.
... und daran, daß er als Naturwissenschaftler im Gebiet der Historiker "wildert". ;)
Für die kleinen Details des Alltags taugen auch gut die Webseiten von Re-enactment und Mittelalter- Darsteller-Gruppen. Noch besser ist natürlich ein direkter Kontakt zu einem Mitspieler. Dort kriegt man die ganzen kleinen Friemeligkeiten mit, die kein Geschichtsbuch erwähnt, die aber gut dazu taugen, einer Geschichte noch einen kleinen Tupfen Realität mehr zu verpassen.
@ Steffi
Die Bücherei nennt sich in meiner Stadt Mediathek, weil man dort mit angebotenen PC`s im Internet surfen kann und Musik-CD`s sowie DVDs ausleihen kann. ;)