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Allgemeines => Buch- und Verlagswesen => Thema gestartet von: gbwolf am 07. April 2015, 13:00:18

Titel: Bologna 2015: Realismus, weniger Fantasy und Political Correctness ohne Plot
Beitrag von: gbwolf am 07. April 2015, 13:00:18
Ich habe in diesem Jahr noch gar nicht geschaut, ob es Berichte aus Bologna gibt. Vielleicht mag jemand noch ergänzen? Den hier, aus dem Börsenblatt, finde ich sehr interessant. Auch, dass Deutschland im nächsten Jahr Gastland sein wird:
http://www.boersenblatt.net/953390/

ZitatNach dem Abebben der Fantasy-Flut und dem Wiedererstarken der realistischen Inhalte finden sich in diesem Jahr im Jugendbuch verstärkt Titel mit zunächst unvorstellbaren Momenten, die in ganz gewöhnlichen Situationen dann überraschend explodieren - a new kind of realism.

Erinnert irgendwie an das "Fantasy bei KiJu auf dem absteigenden Ast" von 2012: http://forum.tintenzirkel.de/index.php/topic,9988.0.html
Titel: Re: Bologna 2015: Realismus, weniger Fantasy und Political Correctness ohne Plot
Beitrag von: Nachtblick am 07. April 2015, 15:21:24
ZitatNach dem Abebben der Fantasy-Flut und dem Wiedererstarken der realistischen Inhalte finden sich in diesem Jahr im Jugendbuch verstärkt Titel mit zunächst unvorstellbaren Momenten, die in ganz gewöhnlichen Situationen dann überraschend explodieren - a new kind of realism.

Ehrlich gesagt versteh ich hier nicht ganz, was gemeint ist, oder steige zumindest nicht durch die Formulierung. Gibt es jetzt wieder verstärkt Jugendromane mit phantastischen Elementen?

(Und ausgerechnet bei Fischer KJB dürfte gerade mein Manuskript liegen, das ein politisch korrekter Albtraum ist und in den USA spielt ... :-X )
Titel: Re: Bologna 2015: Realismus, weniger Fantasy und Political Correctness ohne Plot
Beitrag von: gbwolf am 07. April 2015, 15:26:21
Also ich verstehe das so, dass der ganz große Fantasyhype für Kinder und Jugendliche vorbei ist und realistische Bücher gesucht sind, die am Schluss überraschende Wendungen bringen und einen Knalleffekt (Ohne Phantastik). Ist jetzt aber nur meine Interpretation. Da ich momentan agenturlos bin, kann ich in der Richtung auch nicht nachhorchen.

Zitat von: Nachtblick am 07. April 2015, 15:21:24
(Und ausgerechnet bei Fischer KJB dürfte gerade mein Manuskript liegen, das ein politisch korrekter Albtraum ist und in den USA spielt ... :-X )
So wie ich den Text verstehe, ist das ja völlig in Ordnung, sofern du einen Plot hast und den Leser unterhältst und der Roman nicht nur den Zweck hat, andere zu belehren.
Titel: Re: Bologna 2015: Realismus, weniger Fantasy und Political Correctness ohne Plot
Beitrag von: Blackhat am 07. April 2015, 18:06:04
Nadine, danke für den Link :)

ich interpretiere das so wie du, allerdings gebe ich nicht viel auf solche Trends. "Nach der Fantasy Schwemme" heißt für mich, dass sich der Bedarf auf einem normalen Niveau einpendelt, Fantasy also immer noch eine Chance hat. Wie lange jetzt diese PC-Phase anhält wird sich zeigen. Ich kann ja mal meinen Agenten aushorchen, wenn ich ihn denn am Telefon erwische, der war in Bologna. Vertiefende Infos werde ich dann hier platzieren  ;). 
Titel: Re: Bologna 2015: Realismus, weniger Fantasy und Political Correctness ohne Plot
Beitrag von: Franziska am 07. April 2015, 19:07:00
Das klingt irgendwie so als wären die angebotenen Bücher alle schlecht. Heißt das deutsche Autoren haben noch eine Chance es besser zu machen? :D
Titel: Re: Bologna 2015: Realismus, weniger Fantasy und Political Correctness ohne Plot
Beitrag von: gbwolf am 07. April 2015, 19:42:31
Zitat von: Blackhat am 07. April 2015, 18:06:04"Nach der Fantasy Schwemme" heißt für mich, dass sich der Bedarf auf einem normalen Niveau einpendelt, Fantasy also immer noch eine Chance hat.
Ja, genau so sehe ich das auch. Wie bei den Erwachsenen: Der Riesentrend ist vorbei, aber die Phantastik-Regale sind viel umfangreicher als früher. Natürlich haben die Verlage jetzt einiges an Hausautoren aufgebaut, aber da die allgemeine Akzeptanz für Phantastisches gestiegen ist, sind die Chancen ja weitaus besser, als vor 15 Jahren. Und ein gut verkäuflicher Roman findet früher oder später ja immer sein Zielpublikum.