Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum

Handwerkliches => Das Sprachbastelboard => Thema gestartet von: Chrissy am 27. März 2015, 19:45:12

Titel: Namen mit Y
Beitrag von: Chrissy am 27. März 2015, 19:45:12
Hallo Tintenzirkler,
ich hoffe, dass ich das Thema hier richtig platziert habe. Wenn nicht, sagt mir bitte Bescheid.
Ich überlege nun schon recht lange bzgl. des Namens meiner Protagonistin. Mir gefallen so viele Namen, ich habe aber gehört, dass Namen mit Y scheinbar sehr unbeliebt sind. Warum kann ich allerdings nicht sagen. Was ist eure Meinung dazu? ???
Lg Chrissy
Titel: Re: Namen mit Y
Beitrag von: KaPunkt am 27. März 2015, 19:49:50
Ausgedachte Namen mit Y klingen häufig sehr nach 'das ist ein wunderschöner Fantasy-Name, der ganz doll mystisch klingen soll, und den ich mir ganz allein ausgedacht habe'
Ylenia, Ylara, Ylarion, Symon, Davyd, Elyria ...

Wenn dir viele Namen gefallen, haben die dann ein Y?

Liebe Grüße,
KaPunkt
Titel: Re: Namen mit Y
Beitrag von: Antigone am 27. März 2015, 19:56:45
Ich denke, in erster Linie musst DU den Namen mögen. Und er muss gefühlsmäßig einfach zu deiner Figur passen. Ob er dann den anderen gefällt, oder ob er quasi "Fantasy-Klischee-Name" brüllt - ist doch egal. Aber meistens sind nicht-schreibende Leser eh viel weniger kritisch bei solchen Dingen als Schreibkollegen.

Also, wenn dir der Name gefällt, dann mach doch ruhig!

lg, A.

Edit: ach ja - zu deiner Welt bzw. den anderen Namen sollte er natürlich auch passen. Also eine Ylenyia zwischen lauter Kurts und Karls herumlaufen zu lassen, wäre tatsächlich ein wenig seltsam....  ;)
Titel: Re: Namen mit Y
Beitrag von: Norrive am 27. März 2015, 20:09:54
[kurzes OT] @Antigone: Die Ylenyia zwischen Kurts und Karls wird aber immer mehr zur Realität  ;D Kleines Beispiel aus meinem Umfeld: Andreas, Christian, Thomas, Stefanie, Klaus und Zelda.  Wenn sie also in der heutigen Zeit Urban Fantasy schreibt...  :rofl:
Titel: Re: Namen mit Y
Beitrag von: Christopher am 27. März 2015, 20:11:08
Lieber ein Name mit Y als eín Nàmê mit komischen Zeichen, die nicht mal die Franzosen selbst aussprechen können und der einfach nur gezwungen "anders" aussehen soll. Dann aber bitte nicht ein I durch ein Y ersetzen (Marya, Maryanne, Martyn, ...), denn das sieht wirklich aus wie übers Knie gebrochen fantastisch. Ist es ein eigener Name, kann mir das durchaus gefallen.
Titel: Re: Namen mit Y
Beitrag von: Fynja am 27. März 2015, 20:15:14
Dass so viele Namen mit Y nicht sonderlich mögen, habe ich noch nie gehört. Ich muss aber zugeben, dass ich ein großer Fan von Ys im Namen bin. (Was man ja auch gar nicht an meinem Nick erkennt ... ;D) In meinem aktuellen Projekt heißt meine Protagonistin Sanya, weil es um Träume geht und "Sanja" in irgendeiner Sprache Traum/Träumende heißt (war es Bosnisch? Weiß ich gar nicht mehr.) In einem anderen Projekt hieß eine Prota mal Ylendra, das hat aber, jetzt, wo ich darüber nachdenke, tatsächlich nicht gepasst, weil das Projekt in unserer Welt gespielt hat - gut, dass es auf Eis gelegt ist. ;D

Weshalb ich Ys so mag, kann ich gar nicht recht sagen, ich finde auch, dass Namen dadurch irgendwie mystischer klingen, aber bisher habe ich es nicht als klischeemäßig empfunden. Außerdem sehen Namen so ... ästhetischer aus. Das kann aber auch daran liegen, dass ich Synästhetiker bin.  :hmmm:

Ich stimme aber einen Vorpostern zu. Kümmer dich erst mal nicht zu sehr darum, ob andere Leute die Namen deiner Protas mögen oder nicht - auch bei gewöhnlicheren Namen ist es unmöglich, etwas zu finden, was allen Lesern gefällt. In erster Linie sollte er wirklich passen, natürlich auch zum Umfeld, aber vor allem zu der Figur. Allgemein, ob mit Y oder nicht, mag ich es, in Büchern auf Namen zu stoßen, die man in der Form oder noch überhaupt nicht gehört hat, solange sie irgendwie aussprechbar bleiben.

Titel: Re: Namen mit Y
Beitrag von: Sternsaphir am 27. März 2015, 20:23:17
Ich hab auch noch nie etwas davon gehört, dass Namen mit Y unbeliebt sein sollen.
Und ich stimme Christopher zu: Ich finde Namen mit komischen Zeichen wesentlich anstrengender als mit Y, weil man nie so recht weiß, wie man sie aussprechen soll.
Namen mit Y klingen auch etwas altertümlicher, vor allem, wenn das y ein i ersetzt.
Titel: Re: Namen mit Y
Beitrag von: Sipres am 27. März 2015, 21:08:30
Ich mag Namen mit Y sehr. Zwei meiner Protas haben ein Y im Name. Jay und Sayo. Gerade im englischen und japanischen Raum ist dieser Buchstabe recht häufig in Namen anzutreffen. Ich kenne auch niemanden, der je meinte, dass Namen mit Y unbeliebt sind.
Titel: Re: Namen mit Y
Beitrag von: Layka am 27. März 2015, 21:14:08
Das Y in Namen trägt in manchen Fantasygeschichten zu dem Effekt bei, den Christopher erwähnt hat: Der Leser muss auf den ersten Blick auf den Namen, am besten ohne ihn wirklich gelesen zu haben, sehen, dass er da einen Charakter vor sich hat, der was ganz Besonderes ist. Gerade bei manchen Elfen-Fanfictions kommen dann so Sachen raus wie Máahryjâ als fantastische Variante von Maria. Ich denke, aus diesem zwangweisen Umwandeln von jedem i oder j in ein y kommt dann auch die Abneigung bei manchen Leuten. Aber wohldosiert, in einem passenden Setting, fällt es bestimmt nicht negativ auf. Also lass dich von einem einzigen Buchstaben nicht davon abhalten, deinen Charakteren einen passenden Namen zu geben!
Titel: Re: Namen mit Y
Beitrag von: Shedzyala am 27. März 2015, 21:37:29
Ich gestehe: Ich mag es, wenn bekannte Namen leicht variiert werden, auch gern durch ein Y. Allerdings denke ich dabei nicht an etwas elfisches, für mich macht ein y einen Namen brachialer und ich spreche es dann meist als einen Buchstaben zwischen i und e aus.

Zitat von: Sipres am 27. März 2015, 21:08:30
Ich mag Namen mit Y sehr. Zwei meiner Protas haben ein Y im Name. Jay und Sayo. Gerade im englischen und japanischen Raum ist dieser Buchstabe recht häufig in Namen anzutreffen. Ich kenne auch niemanden, der je meinte, dass Namen mit Y unbeliebt sind.

Auch im Polnischen ist das y sehr verbreitet, da es dort meist das e ersetzt. Ich kenne zum Beispiel einen Fryderyk und das ist keine fantastische Variante, sondern ein ganz normaler Vorname.
Titel: Re: Namen mit Y
Beitrag von: Sipres am 27. März 2015, 21:39:52
Interessant zu wissen. Mit polnischen Vornamen habe ich mich bisher kaum auseinandergesetzt. Ich brauchte bisher erst zwei und habe mich für Valeska und Wido entschieden. Aber es scheint ja recht interessant zu sein, wenn sie das Y wie ein E verwenden.
Titel: Re: Namen mit Y
Beitrag von: Shedzyala am 27. März 2015, 21:57:06
Zitat von: Sipres am 27. März 2015, 21:39:52
Interessant zu wissen. Mit polnischen Vornamen habe ich mich bisher kaum auseinandergesetzt. Ich brauchte bisher erst zwei und habe mich für Valeska und Wido entschieden. Aber es scheint ja recht interessant zu sein, wenn sie das Y wie ein E verwenden.

Valeska ist ein sehr schöner Name, wobei diese Schreibweise eingedeutscht ist. Denn im Polnischen gibt es kein V (übrigens auch kein Q und kein X; man kommt aber trotzdem auf 32 Buchstaben). Das Y wird meist wie ein unbetontes E gesprochen, kann aber auch das I ersetzen – wo es sich dann wie eine Mischung aus E und I spricht, ganz so, wie ich das Y in den meisten Fantasy-Namen aussprechen. Unglaublich, was eine leichte kulturelle Prägung so alles anstellen kann :D
Titel: Re: Namen mit Y
Beitrag von: Lucien am 27. März 2015, 22:11:44
Ich verwende auch gerne Y in Namen, allerdings nicht willkürlich, weil es gerade hübsch aussieht. Entweder möchte ich vermeiden, dass ein Name mit "ei" ausgesprochen wird, wie wir es im Deutschen eben tun, sondern wirklich e und i, wie z.B. in "hey". Oder um zu vermeiden, dass ein J englisch ausgesprochen wird ... oder weil es tatsächlich ein englisch angehauchter Name ist. ;D
Titel: Re: Namen mit Y
Beitrag von: Ratzefatz am 29. März 2015, 11:14:02
"Das Lied von Eis und Feuer" hat auch Namen mit Y, darunter ein paar recht wichtige Charaktere (Daenerys/Dany Targaryen, Tyrion, Catelyn, Arya, Tywin, Ygritte, Aerys, Arys, Oberyn, Syrio, Lysa Arryn, Margaery Tyrell, Pycelle, Renly, Petyr usw.). Ehrlich gesagt fällt mir erst jetzt, wenn ich bewusst darüber nachdenke, auf, wie viele Y da drin sind. Als störend habe ich das nie empfunden.

LG
Ratzefatz
Titel: Re: Namen mit Y
Beitrag von: Rakso am 29. März 2015, 11:42:01
Ich finde, man muss ja unterscheiden, wie die ys verwendet werden. Stellen sie einen Konsonanten dar (Englisch, Spanisch, Umschrift Japanisch, Chinesisch), dann ist es ein ,,j". Ist es ein Vokal (wie Polnisch, Tschechisch, Walisisch, Schwedisch) bleibt natürlich die Frage offen, was für ein Vokal: ,,i", ,,ü", oder doch russisches jerj (also der gleiche Laut wie im Polnischen?) oder wird sowohl als Konsonanten und Vokal gebraucht (Französisch, Englisch)?
Dann würde ich mir auf jeden Fall wünschen, dass man die ys konsequent verwendet, dann habe ich eigentlich nichts dagegen, ist ja ein Buchstabe wie jeder andere auch.

Ich verwende auch ys und in meinem Hauptprojekt entspricht er immer einem Vokal, einem Schwa oder i-Schwa. Für dt. ,,j" verwende ich immer ,,j" (sofern es den Laut gibt).
Titel: Re: Namen mit Y
Beitrag von: THDuana am 29. März 2015, 12:25:12
Dass das Y unbeliebt sein soll, höre ich jetzt auch zum ersten Mal. Mich stören weder Namen, die ausgedacht sind, noch "normale" Namen, bei denen ein I oder J durch Y ausgetauscht wurde. Schwierig wird es für mich nur bei Namen vor allem aus dem Gälischen (Irisch und Schottisch Gälisch), sowie Walisisch, da hier mich die Ausspracheregeln verlassen. ;D Interessanterweise finde ich, dass oft Namen aus diesen Sprachen oder Kulturräumen für die Fantasy verwendet werden.

Was ich viel schlimmer finde sind Namensregister als Appendix, in denen die Aussprache erklärt wird!
Titel: Re: Namen mit Y
Beitrag von: Chrissy am 30. März 2015, 21:52:05
Ich finde ja Namen mit Y auch prima, war aber irgendwie verunsichert. Ich hab vor allem ausgefallene Namen gerne, die nicht allzu lang/kompliziert zu lesen sind. z.B. Namen aus den nord. Sagen sind toll - die versch. Teile der Thorsagen - doch da gibt es auch viele Namen, die ausgefallen aber noch lesbar sind.  :buch:
Titel: Re: Namen mit Y
Beitrag von: Ryadne am 04. April 2015, 17:58:40
Ich sehe ebenfalls kein generelles Problem bei Namen mit "y" und benutze den Buchstaben auch gerne ;). Allerdings rolle ich schon mal mit den Augen, wenn mir ein allzu "fantastischer" Name begegnet, und die beinhalten neben den ganzen Sonderzeichen auch gerne Ypsilons, Vs und Ws, dazu dramatische Änderungen ... Ein Beispiel ist etwa "Lyndwyn" aus der Elfen-Reihe. Tolle Bücher mit tollen Figuren - aber der Name klingt mir zu pseudopoetisch. Ich vermute, der walisische Einschlag ist hier gewollt, aber da er bei anderen Elfennamen nicht besteht, sehe ich hier auch keinen besonderen Nutzen dafür.

Zitat von: Duana am 29. März 2015, 12:25:12
Was ich viel schlimmer finde sind Namensregister als Appendix, in denen die Aussprache erklärt wird!

Wenn es um tatsächlich existierende Namen gibt, finde ich die sehr praktisch. Gerade bei gälischen Namen. Ohne Aussprachenerklärung in "Der Sohn der Sidhe" hätte ich "Sidhe" noch sehr lange falsch ausgesprochen. ;D

Zitat von: Duana am 29. März 2015, 12:25:12Schwierig wird es für mich nur bei Namen vor allem aus dem Gälischen (Irisch und Schottisch Gälisch), sowie Walisisch, da hier mich die Ausspracheregeln verlassen. ;D Interessanterweise finde ich, dass oft Namen aus diesen Sprachen oder Kulturräumen für die Fantasy verwendet werden.
Nun ja, in der westlichen Fantasy wird sich ja generell sowohl bewusst als auch unbewusst sehr stark an keltischer Mythologie orientiert. Da finde ich es nur natürlich, wenn sich das auch in den Namen niederschlägt.
Titel: Re: Namen mit Y
Beitrag von: flowrite am 05. April 2015, 22:10:35
Zum Teil ist es deutlich, wenn ein Name auf Teufel-komm-raus auf mystisch frisiert ist. Halbherzige Abwandlungen wie Eva zu Yva, etwa, oder Janine zu Yanine. Das gefällt mir dann nicht so, dann schon lieber einen bekannten Namen mit Y (Yvonne, Yves), was wiederum aus anderen Gründen in High Fantasy nicht geht. Anders ginge es mir mit Namen, die originär klingen: Yrbad, Yornea, Tybir. Es ist wichtiger zu unterscheiden, ob man "echte" Namen nimmt – dann in einer Schreibweise, die man in üblichen Vornamenbüchern findet – oder erfundene, und im letzteren Fall kann man dann auch y verwenden, warum nicht.
Titel: Re: Namen mit Y
Beitrag von: Ahneun am 18. April 2015, 02:52:39
Beim Schreiben hatte ich bereits Probleme mit der Auswahl von vernünftigen Namen, gerade wenn ich Namen mit "y" vermeiden will. Inzwischen haben meine Protas ein "y" im Namen drin. Ich finde es auch schlimm, wenn ich als Autor der in Frage kommenden zukünftigen Leserschaft (Zielgruppe) irgendwie erklären will, wie man den Namen des Protagonisten lesen bzw. aussprechen soll.
Titel: Re: Namen mit Y
Beitrag von: Maja am 18. April 2015, 03:12:02
Als ich vor Jahren den Prolog meines "Gefälschten Siegels" in einem Textkritikforum einstellte, kam der Kommentar "Toll, High Fantasy, aber so ein schön niedriger Ypsilon-Faktor". Das habe ich nicht verstanden - erstmal war mir auch nicht bewusst, dass Leser eine Überempfindlichkeit gegen zu viele Ypse in der Fantasy entwickelt haben, und zum anderen kommen in dem Prolog nur zwei Personen vor. Von denen eine Tymur heißt, mit Ypsilon. Ich wüsste echt nicht, wo ich da noch mehr Ypse hätte unterbringen sollen?

Ich mag den Buchstaben wegen seiner Vielseitigkeit, aber die kann insofern nach hinten losgehen, als dass Leser sehr viele Möglichkeiten finden können, einen Namen auszusprechen. Um beim Beispiel von Tymur zu bleiben: Mein Lektor spricht ihn Tümur aus, mit ü. Ich selbst nenne ihn Tiemur, mir langem IE. Und ich wette, wenn das Buch einmal auf dem Markt ist, werden drei Viertel der Leser alle Namen englisch aussprechen und Teimur draus machen. Aber damit kann ich leben. Mir hat die Schreibweise mit Y deutlich besser gefallen als mit I (Timur als Namen gibt es ja), und weil ich in dem Buch viel mit High Fantasy-Klischees spiele, darf ich mir auch ein paar Ypsilons erlauben.

Problematisch werden für mich Namen mit drei Ypsen nacheinander - da frage ich mich, ob man den Namen jodeln muss? Aber grundsätzlich habe ich mit dem Namen auch weniger Probleme als mit überdosierten Akzenten. Ich habe aber gerade mal Namen überschlagen und gemerkt, dass ich tatsächlich nur wenige Ypsilons verwende. In den "Schattenklingen" habe ich eine Yelko, und ich glaube, das war's dann auch schon.
Titel: Re: Namen mit Y
Beitrag von: Ahneun am 18. April 2015, 03:22:52
Zitat von: Maja am 18. April 2015, 03:12:02
Um beim Beispiel von Tymur zu bleiben: Mein Lektor spricht ihn Tümur aus, mit ü. Ich selbst nenne ihn Tiemur, mir langem IE. Und ich wette, wenn das Buch einmal auf dem Markt ist, werden drei Viertel der Leser alle Namen englisch aussprechen und Teimur draus machen. Aber damit kann ich leben. Mir hat die Schreibweise mit Y deutlich besser gefallen als mit I (Timur als Namen gibt es ja), und weil ich in dem Buch viel mit High Fantasy-Klischees spiele, darf ich mir auch ein paar Ypsilons erlauben.

Guten Morgen Maja,
ja und genau das meine ich. Ich hätte "Tymur" eben auch Tümur - also mit "ü" ausgesprochen. Aber da gibt es ja noch verrücktere Namen als Dein "Tymur". Ich hätte hier auch beim lesen Probleme, weil ich auch einen "Timur" kenne. Aus dem Roman, "Timur und sein Trupp"

Aber wie willst Du als Autor erreichen, dass die Namen Deiner Figuren eben richtig vom Leser gelesen werden?
Titel: Re: Namen mit Y
Beitrag von: Thaliope am 18. April 2015, 07:17:49
Ich gehöre da auch eher zu den Skeptikern. Für mich schreien solche Namen manchmal einfach zu laut "Fantasy!!!" "ungewöhnlich!!!" *schnippsschnipps* Nicht bei allen Namen mit y natürlich, es gibt da sicher viele gute Gründe. Aber wenn man den Eindruck hat, die einzige kreative Leistung bei diesem Namen bestünde darin, ein i durch ein y zu ersetzen. Das hab ich so oft gesehen, dass ich bei y erstmal skeptisch gucke ...
Titel: Re: Namen mit Y
Beitrag von: Liliane am 18. April 2015, 08:26:59
Hallo Maja,
fanden deine Kritiker Ypsilons nun gut oder schlecht in einer Fantasygeschichte? Und haben sie danach noch irgendwas dazu gesagt?

Ich finde das ziemlich seltsam, falls sie es mögen, ich dachte eigentlich immer, die meisten sehen das wie ich: Namen mit Ypsilon verwirren meist in der Aussprache, ein Ypsilon geht noch, wie in Tymur zum Beispiel, da finde ich es sogar noch ganz interessant, weil es etwas fremdartig ist und man sich dann fragt, wie die Leute in der Geschichte das wohl aussprechen würde.
Aber wenn es dann drei oder mehr werden, oje, so Namen kann man sich dann auch kaum merken, das ist nicht so nett und wie Thaliope schon gesagt hat, schreit das irgendwie auch einfach nach "Hier hallo, ich bin Fantasy, ich bin ganz außergewöhnlich!"

Ich denke, da muss man einfach ein gutes Gleichgewicht finden.
Titel: Re: Namen mit Y
Beitrag von: Churke am 18. April 2015, 10:41:26
Verwirrend?
Ist wahrscheinlich Gewöhnungssache. Es hat ja auch eine Weile gebraucht, bis die Medien Yanis Varoufakis richtig schreiben konnten.  ;)
Titel: Re: Namen mit Y
Beitrag von: AutorinAZ am 18. April 2015, 12:19:09
Hm, heißt das jetzt, dass Namen mit Y in High-Fantasy Pflicht sind?  ;D
Ist Tolkien nicht auch ganz ohne ausgekommen?  :hmmm:

Ich finde Y immer schwierig, egal ob in der Fantasy (hihihi) oder im RL.
Ich bin definitiv immer froh, wenn ich eine Geschichte lese, in der keine Name mit Y vorkommt. Ständig überlegen zu müssen, wie das wohl jetzt ausgesprochen wird... ::)
Aber das gilt auch für kyrillische Namen...
Titel: Re: Namen mit Y
Beitrag von: Liliane am 18. April 2015, 14:05:00
Klar ist es Gewohnheitssache, aber viele sind es denke ich vielleicht eben nicht gewöhnt. Aber ich denke auch, man entscheidet als Autor selbst, welcher Name zum Charakter am besten passt und wenn dann nunmal ein Ypsilon in ihm vorkommt, sollte man sich auch nicht scheuen, ihn trotzdem zu verwenden. Zur Not kann man es ja auch noch irgendwie in die Geschichte einbinden, dass erklärt wird, wie der Name ausgesprochen wird. (Harry Potter, Hermine erklärt Viktor Krum, wie ihr Name ausgesprochen wird z.B.)
Andersherum sollte man denke ich auch auf keinen Fall versuchen, außergewöhnliche Namen zu finden, oder welche, in denen seltene Buchstaben vorkommen. Einfach danach entscheiden, was am besten passt und wenn es etwas ganz gewöhnliches ist.
Titel: Re: Namen mit Y
Beitrag von: Sipres am 18. April 2015, 14:09:18
Das mit dem Erklären, wie ein Name ausgesprochen wird, finde ich gut. Ich selbst habe so etwas in meinem Buch eingebracht, weil Jay gefragt wird, wieso man Sipres wie Cypress (Zypresse) ausspricht und nicht so wie den Sipresanischen Ozean, nachdem er benannt ist.
Titel: Re: Namen mit Y
Beitrag von: Ahneun am 19. April 2015, 05:24:47
O.K. das wäre eine Variante, wie man dem Leser, schonend und geschickt, einen sehr fantasievollen Namen, erklären kann.
Titel: Re: Namen mit Y
Beitrag von: Zit am 19. April 2015, 05:46:11
Zitat von: A9 am 19. April 2015, 05:24:47
O.K. das wäre eine Variante, wie man dem Leser, schonend und geschickt, einen sehr fantasievollen Namen, erklären kann.

Eigentlich ist das alles immer sehr offensichtlich als Erklärung für den Leser, finde ich. Zumindest habe ich solche Erklärungen selten in der Realität erlebt.
Titel: Re: Namen mit Y
Beitrag von: Sipres am 19. April 2015, 13:04:39
Zitat von: Zitkalasa am 19. April 2015, 05:46:11
Eigentlich ist das alles immer sehr offensichtlich als Erklärung für den Leser, finde ich. Zumindest habe ich solche Erklärungen selten in der Realität erlebt.

Bei ungewöhnlichen Namen habe ich auch schon mal gefragt, warum sie wie etwas geschrieben werden, aber anders ausgeprochen. Ein Freund von mir heißt mit Nachnamen Frei. Die Aussprache ist aber Wrey, weil das aus einer anderen Sprache kommt. Woher genau, weiß ich gerade nicht, aber das ist ein guter Beweis dafür, dass so etwas auch in der Realität vorkommt.
Titel: Re: Namen mit Y
Beitrag von: Liliane am 19. April 2015, 17:01:34
Naja ich finde es schon in Ordnung, Namen zu erklären. Ich heiße zum Beispiel Suzan und werde eigentlich andauernd gefragt, wie man das jetzt ausspricht (warum auch immer eigentlich) und erklär es dann eben auch. Klar kann man es irgendwie so verpacken, dass es gewollt wirkt, aber man kann es denke ich auch geschickt einbauen  :)
Titel: Re: Namen mit Y
Beitrag von: DodyLuNatic am 20. April 2015, 22:29:47
Jetzt fällt mir gerade mal auf, dass drei meiner wichtigsten Charaktere in meinem Buch ein Y drin haben (Aeyl, Vailyn und Merelyn) :hmmm:
Dabei war das wenig geplant, die hießen plötzlich so. Aber bei ersteren beiden kommt es tatsächlich recht oft vor, dass meine Testleser mich fragen, wie man das ausspricht.

Ich persönlich als Leser finde es wichtig, dass man beim erstmaligen Lesen sich eine gewisse Aussprache zurechtlegen kann, die man dann im Kopf nutzt. ob die richtig ist oder nicht, stört mich dann persönlich weniger. Und auch wie vele Y darin vorkommen ist mir ziemlich gleich, wenn der Name an sich schön und zum Charakter passend klingt. Da wäre mir z. B. eine "Lynna" lieber als ein "Irkmandgrik", über den ich immer wieder stolpern würde.



Titel: Re: Namen mit Y
Beitrag von: Aylis am 20. April 2015, 22:42:41
Ich finde die Diskussion hier ziemlich witzig, denn ich habe es mit meinem eigenen Namen gemacht.
Einfach umgedreht und ein "Y" für ein "J" eingesetzt, aber nicht, weil ich unbedingt einen fantastischen Tintenzirkel Benutzernamen haben wollte - sondern weil ich persönlich "Aylis" viel schöner finde, als "Ajlis". Ist bestimmt Geschmackssache und ich denke, wie viele vor mir auch schon geschrieben haben, dass damit das Thema schon fast gegessen ist.
Nur, weil George R. R. Martin zum Beispiel Arya geschrieben hat und nicht Aria, versucht er ja nicht krampfhaft fantastisch zu sein.

Ich persönlich finde Namen sehr wichtig und bin einfach der Meinung, dass sie zu deiner Figur und deinem Empfinden passen müssen.
Bei mir geht es manchmal so weit, dass ich sogar bestimmten Völkern oder Stämmen bestimmte Buchstaben als typisch zuschreibe, beispielsweise dass die Menschen eben mehr "I"'s benutzen und die Elfen mehr "Y"'.
Das Wichtigste ist doch, dass du als Autor damit leben kannst und den Namen immer wieder schreiben kannst.
Wenn meine Hauptfigur Albytius Hubertus Quàk heißen würde, würde ich vermutlich verrückt werden.  :rofl:
Zumindest würde ich so meine Prioritäten setzen.
Erstmal muss ich mit dem Namen klar kommen und dann der Leser. Falls das Werk überhaupt dann mal unter Leute kommt.  ;D