Hallo an Alle!
Ich habe eine Frage zu den sogenannten Auslassungspunkten.
Vor langer Zeit hatte ich mal gelernt, dass diese von einem Satz durch Leerzeichen getrennt werden.
Das habe ich auch lange Zeit so gehandhabt, bis mir ein Deutschprofi mal erklärte, dass es falsch sei. Was ich mache, sei plenken. Die Auslassungspunkte müssen immer direkt an das Wort.
Nun kommt aber der nächste, der sagt: Nein, genau das ist falsch, es muss so sein, wie ich es früher geschrieben habe, nämlich mit einem Leerzeichen.
Nun bin ich vollkommen verunsichert. Wie denn jetzt? Mit oder ohne Leerzeichen?
Verwirrte Grüße und Danke im Voraus
Feuertraum
Also meines Wissens nach ersetzen die drei Punkte ein Wort, das ja auch mit Leerzeichen abgetrennt wird, also heißt das, zwischen dem letzten Wort und den Punkten gehört ein Leerschritt. So handhabe ich es bisher, lese es überall und so wurde es auch bisher von der Deutschlehrerin, die meine Sachen prüft, akzeptiert.
Wenn die Auslassungspunkte für fehlende Buchstaben eines Wortes stehen, müssen sie direkt an das Wort. Beispiel: Das finde ich Sch...
Ist das letzte Wort vor den Pünktchen allerdings vollständig, muss da ein Leerzeichen hin. Beispiel: Wer weiß ...
Genau - Leann bringt es auf den Punkt. Die Auslassungspunkte ersetzen einen Wortteil oder ein ganzes Wort und werden genau wie eben das Ersetzte behandelt. Außer am Satzende - da entfällt der Endpunkt.
Übrigens sind das eigentlich nicht drei Punkte, sondern man verwendet ein Sonderzeichen, welches Ellipse heisst. Das ist optisch schöner im Satz und Layout.
Zitat von: Leann am 29. Juli 2014, 15:32:22
Wenn die Auslassungspunkte für fehlende Buchstaben eines Wortes stehen, müssen sie direkt an das Wort. Beispiel: Das finde ich Sch...
Ist das letzte Wort vor den Pünktchen allerdings vollständig, muss da ein Leerzeichen hin. Beispiel: Wer weiß ...
Genau so handhabe ich es auch. :jau:
Danke erstmal für die vielen Antworten.
Wie gesagt, so habe ich es auch früher gehandhabt, bis jemand mir eben erklärte, dass dies falsch sei, weil eben Plenk.
Dummerweise leuchten mir beide Argumente ein.
Einerseits das Leerzeichen bei den Auslassungspunkten, um anzuzeigen, dass der Satz (nicht aber das Wort) unterbrochen ist.
Andererseits: Wenn wir ehrlich sind, gibt es ansonsten kein anderes Satzzeichen, vor dem vorher ein Leerzeichen kommt. Selbst Fragezeichen oder Ausrufezeichen kleben direkt am Wort.
Ich werde das mit den Auslassungspunkten wieder so handhaben wie früher, da ja Ihre Antworten eindeutig sind. Aber irritiert bin ich immer noch ein wenig.
Wenn ich das richtig verstanden habe, liegt ihre Verwirrung in der fälschlichen Annahme begründet, die "..." wären ein Satzzeichen, was sie aber wohl nicht sind. Dementsprechend sind sie anders zu behandeln.
Ich sehe es ebenfalls wie Nycra und Leann.
Ersetzen die Punkte ein Wort, dann mit Leerzeichen
Ersetzen die Punkte ein Teil des Wortes, dann ohne Leerzeichen.
Die Annahme es wären Satzzeichen (was Christoph erwähnte) habe auch ich schon öfters mitbekommen. Doch ist es kein Satzzeichen sondern wie bereits mehrfach erwähnt ein fehlendes Wort, fehlende Buchstaben oder ein eventuell fehlender Satzteil.
Ich habe bemerkt, dass ich diese Auslassungspunkte sogar sehr oft im Text gebrauche.
Einzige Ausnahme ist btw das Ende eines Satzes, da können sie neben ihrer Funktion als Satzteilersatz auch noch den Schlusspunkt ersetzen und werden damit gleichzeitig auch noch zu einem Satzzeichenersatz.
Sprich:
"Sie würde es herausfinden müssen ... "
Und nicht:
"Sie würde es herausfinden müssen ... ."
Stimmt. Habe auch schon oft gesehen, dass dann ein 4ter Punkt gemacht wird.
Ja, Leann hat recht. So steht's im Duden. Es machen aber sehr sehr viele falsch.
Auch ich kann mich Leann nur anschließen. Andere "Varianten" waren mir bis eben nicht mal bekannt.
LG Atra
Genau wie Leann und die anderen es erklärt haben mache ich es auch.
Was das Thema Leerzeichen vor Satzzeichen angeht, so mache ich vor einem Gedankenstrich (engl hyphen, auf Deutsch heißt das wohl Viertelgeviertstricht, habe ich gerade nachgelesen :hmhm?:) ein Leerzeichen und auch danach, weil Satzteile eingeschoben werden. Nach einem Bindestrich (engl. dash, auf Deutsch auch Halbgeviertenstrich) auf beiden Seiten nicht, da er zwei Worte miteinander verbindet.
Danke auch für diese Antworten :D
Was ich noch rausgefunden habe: Es scheint etwas mit der Typographie zu tun zu haben. Unabhängig davon jetzt, dass die Elipse mit dem Leerzeichen geschrieben wird, so kommt von den Menschen, die dies verdammen und als Plenking bezeichnen, das Argument des bescheidenen Aussehens.
So führen sie als Beispiel an:
"Sie würde es herausfinden müssen
...
Bei der Gelegenheit bringt mich aber der Beispielsatz von "Verwirrter Geist" auch wieder ins Schleudern, da er ja genau etwas aufzeigt, dass nicht erwähnt wird: Es fehlt ja kein Wort, es wird auch kein Wort unterbrochen.
Trotzdem mit Leerzeichen?
Es fehlt in dem Fall kein Wort, sondern ein Satz/Satzteil.
Die Regel kenne ich auch so wie Leann. Dennoch bringt mich dieser Fall auch ins Grübeln. Müsste man hier nicht auch noch unterscheiden zwischen einem Satz wie diesem, wo ja eher ein Satzzeichen, also ein Punkt, Ausrufezeichen oder so ersetzt wird (und in dem Fall würde doch auch kein Leerzeichen gesetzt werden, oder irre ich mich da?) und Sätzen, die tatsächlich unvollendet sind (wo Leerzeichen also angebracht wären?). Da bin ich mir gerade selbst sehr unsicher.
Generell kann "man" sagen:
wo drei Pünktchen stehen, fehlt etwas.
Ich fass mal zusammen und ergänze, soweit ich mich damit auskenne:
Fall 1: das unvollendete Wort"Das finde ich Sch..." --> ohne Leerzeichen, weil das
Wort unvollendet ist. Anstelle der Pünktchen könnte man weiterschreiben: "Das finde ich Schade." Dabei würde niemand schreiben: "Das finde ich Sch ade."
Fall 2: der unvollendete Satz"Wer weiß ..." --> mit Leerzeichen, weil das
Wort vollendet, aber der
Satz unvollendet ist. Anstelle der Pünktchen könnte man weiterschreiben: "Wer weiß schon alles." Dabei würde niemand schreiben: "Wer weißschon alles." Oder: "Wer weißschonalles."
Fall 3: der unvollendete Absatz"Sie würde es herausfinden müssen ..." --> mit Leerzeichen, weil das
Wort vollendet, aber der
Absatz unvollendet ist. Anstelle der Pünktchen könnte man jetzt auch weiterschreiben, haarklein bis ins letzte Detail ausführen, was genau sie noch mal herausfinden muss. Aber anhand vorangegangener Informationen kann sich der Leser das selbst zusammenreimen. Und die drei Pünktchen an dieser Stelle sind im Grunde genommen die Aufforderung des Autors an den Leser, genau dies zu tun: Sich zusammenreimen, was sie herausfinden muss. [Edit: Bzw. die Aufforderung des Autors an den Leser, doch mal kurz selber die Fantasie zu bemühen, wie sie das wohl bewerkstelligen würde, um z.B. ein bisschen Spannung ins Spiel zu bringen]
Fall 4: das verkürzte ZitatEs gibt noch weitere drei Pünktchen, die ich generell in eckige Klammern setze: [...]
Sie bedeuten, dass in einem Zitat Text ausgelassen wurde.
Z.B. anstelle:
Zitat von: Christopher am 29. Juli 2014, 20:59:56
Es fehlt in dem Fall kein Wort, sondern ein Satz/Satzteil.
könnte es so aussehen:
Zitat von: Christopher am 29. Juli 2014, 20:59:56
Es fehlt [...] ein Satz/Satzteil.
Mehr ... fallen mir nicht ein ... ;D
[Edit:]Gelogen, einen hab ich noch:
Fall 5: wörtliche Rede"Ähm ... ja, also ... hm, ich glaube ... dann geh ich mal." --> Pünktchen zum Verdeutlichen, dass der Sprecher Sprechpausen macht (um nachzudenken oder weil man Unentschlossenheit/Schüchternheit/Verklemmtheit/körperliche Anstrengung etc. pp. beim Sprecher verdeutlichen will.)