Normalerweise fallen mir sehr schnell Namen, Titel und Bedeutungen ein, aber hier fehlt mir einfach ein passender Begriff.
Hintergrund: eine mittelalterliche Wüstenstadt.
Es geht um einen mehrtägigen Fußmarsch durch die Wüste den jedes zehnjährige Kind absolvieren muss, um als "lebenswürdig" angesehen zu werden. Dazu werden alle Kids, die in einem Jahr zu diesem Zeitpunkt 10 geworden sind, in einer Prozession eingesammelt und mehrere Tage hinaus in die offene Wüste gebracht. Nur mit einer Wasserflasche ausgestattet müssen sie innerhalb einer bestimmten Frist zurückfinden. Die Frist beinhaltet auch gleich die geschätzte maximale Lebenserwartung dort draußen.
Über die Hälfte der Kinder schafft es meist, der Rest geht verloren und wird auch nicht mehr gefunden.
Dieser "Lauf" dient nicht nur zur Selektion der Stärksten, sondern hat auch noch einen morbiden Hintergrund, den aber niemand der Stadtbewohner weiß (höchstens ein paar Abergläubische ahnen etwas).
Ich dachte an so etwas wie "Wüstenlauf", aber das klingt mehr nach einem fröhlichen Sportereignis. Es soll aber etwas Rituelles haben.
"Todeslauf" klingt zu negativ und "Lebenslauf" (wer es schafft, ist des Lebens würdig), klingt mehr nach Bewerbungsschreiben.
Hat jemand Ideen?
Initiationsgang
Lauf der Jugend
Lauf der Starken
Weihenlauf
Auserwähltenlauf
Sortierungsmarsch
"Die Wüste wählt"
Der erste Marsch
Lebenswanderung
Nur mal so als erste Gedanken:
- Umstellen, den Gang/Lauf/Marsch nach vorne setzen.
- Ev. einen gänzlich anderen Namen wählen, der nichts mit Laufen zu tun hat?
- Es als Initiation/Einweihung/Erwählung/Ritus verkaufen.
Lauf des Wassers
Lauf der Hitze
Lauf des Überlebens
Lauf der Überlebenden
Lauf ums Überleben
Als Ritus würde ich es auf jeden Fall verkaufen. Vielleicht gefällt dir ja einer der Namen.
Viele Grüße
Mieze
Du könntest den Lauf auch einfach "Die Rückkehr" oder "Die Wiederkehr" nennen.
Weitere spontane Ideen:
Sonnenpfad
Sandgesang
@ heroine
Einen Namen, der nichts mit Laufen zu tun hat, würde auch passen. Ich werde gleich nochmal das Wörterbuch wälzen.
Makaberer Lauf muss ich sagen - ein paar Vorschläge:
Sonnenlauf
glühende Entscheidung
Sandgang
Kampf gegen die Sonne/Hitze
Glühwürmchenlauf
Wüstentanz
Irgendwie finde ich, der Ausdruck sollte auf jeden Fall euphemistisch sein.
Soll ganz toll positiv klingen. Ist doch wie im echten Leben: Der größte Dreck kriegt die schönsten Namen.
("Ausverkauf der Infrastruktur"? Nö. "Private public partnership" klingt doch viel besser. Du weißt, was ich meine.)
Reise/Weg des Lebens
Pfad der Kraft
Sowas in der Art.
Hm....
Ich würde von einer Prüfung sprechen. Nicht so sehr im modernen, sondern im alten Sinne.
z.B. Sonnenprüfung
Denkbar und noch nicht angesprochen ist Urteil. So wie früher Gottesurteil
Urteil der Wüste
Vielleicht auch
10 Tage der Prüfung
Aber am Besten fände ich, wenn Du einen zur Kultur passenden Fantasienamen nimmst. Bei Marathon würde man nur dem Wort nach ja auch nicht auf einen monstermäßigen Distanzlauf kommen.
Bin gerade über das Wort "Takmathon" gestolpert (mein Kopf bastelt grad wieder an neuen Kreationen).
Das ist eine Mischung aus Taxidi (griech. "Reise") und Marathon.
Ansonsten fiele mir noch Souzan-Fest ein (pers. "Feuer").
Sonnenlauf oder Sandlauf gefielen mir auch noch.
Vielen Dank schon mal an euch alle. :gruppenknuddel: So ein Ideen-Bombardement wirkt immer sehr inspirierend.
Takmathon wäre wegen der Sprachen, die du verwendest, nichts, das für mich zu einem Wüstensetting passt. Und ich kann mir darunter auch nichts vorstellen, hättest du nicht gleich dazu geschrieben, was es bedeutet.
Ich mag das Wort "Marsch" eigentlich sehr gern für solche kräftezehrenden Wanderungen. Spontan ist mir da auch Zehntagesmarsch eingefallen. Vll. geht ja auch eine Legende herum, dass ein Junge, von dem es nie einer geglaubt hätte, doch noch nach lange Zeit zurück gefunden hat und dann zum stärksten Krieger wurde; oder so ähnlich. Eine sagenhafte Heldengestalt. Vll. ist der Marsch auch nach ihm benannt, weil das alle so beeindruckend fanden, dass sie das als Ritual aufgenommen haben (oder der Krieger wurde Herrscher und hat das eingeführt)? Auf alle Fälle eine tolle Idee. ;D
Der Marsch soll eine Göttin gnädig stimmen, die die Stadt mit Wasser versorgt. Sie hat auch diesen Lauf ins Leben gerufen.
Sie will, dass nur die besten und stärksten in der Stadt leben, denn Vorräte sind halt knapp. Das ist zumindest die "offizielle" Begründung. ;D
Mh, also mir gefällt Sand- oder Sonnenlauf noch am besten, aber es ist noch nicht das Ultimo. :hmmm:
Salve Sternsaphir,
hier noch ein paar Ideen:
Weg/Pfad/Marsch/Reise der Seele - Selbstfindungstrip
Weg/Pfad/Marsch/Reise der Ahnen - Ein riteller Weg, den einst die Ahnend es Volkes gehen mussten
Weg/Pfad/Marsch/Reise des Schah - Man folgtd en Spuren des Volksvaters oder der Volksmutter
Weg/Pfad/Marsch/Reise des Selbst - Wieder der Selbstfindungstrip
Der Zehner - weil die Kids ja alle 10 seind
Das Maß - Gewogen, gemessen und für ...
Die Waage - wiederum Gewogen, gemessen und für ...
Gruß
~c~
Ganz spontan ohne Lauf oder Marsch:
Wüstentage
Lebenstage
Sonnentage
Lebensprobe
Wüstenprobe
Sonnenprobe
Sonnenweihe
Lebensweihe
Göttinnamenweihe
Wüstentaufe
Sonnentaufe
Mir würde "Die Esse" gefallen. Es ist sehr heiß und darin wird der stärkste Stahl geschmiedet :)
(Wenn du das nicht möchtest, muss ich es irgendwo verwenden ;) )
Sehr typisch für ein orientalisches Setting (falls es ein solches ist) fände ich auch einen sehr blumigen Namen.
So etwas wie: "Weg der 1.000 Feuer" oder "Marsch des immerwährenden Sommers" oder "Pfad der 100 Sonnen" (wahlweise auch andere Zahlen, falls die eine besondere Bedeutung haben).
Wobei ich Anjanas Idee mit "Taufe" auch sehr schön finde, das würde diesen Initiationsritus betonen.
Der Weg ins/durchs Licht!? :hmmm:
Hm....
Wüstensand-->remal assahraa`
Sand--> remal
Düne-->Kutheib, kasib
Leben--> Hayat
nicht aufgeben --> la tastaslim
nicht verzweifeln - - > la taya'as
Okay ich übernehme keine Verantwortung für die Richtigkeit der Übersetzungen. Aber vielleicht kannst du den Namen an die Übersetzungen anlehnen? :)
Hey,
Zitat von: Sternensaphir"Der Marsch soll eine Göttin gnädig stimmen, die die Stadt mit Wasser versorgt. Sie hat auch diesen Lauf ins Leben gerufen.
Sie will, dass nur die besten und stärksten in der Stadt leben, denn Vorräte sind halt knapp. Das ist zumindest die "offizielle" Begründung.
Dann würde ich darauf aufbauen.
A: Hat die Göttin einen Namen, der für den Lauf abgewandelt werden kann?
B: Wie wichtig ist der Aspekt des Wassers für die Menschen? Bisher drehten sich die Namen um die Wüste oder die Sonne. Wenn der Lauf dazu da sein soll, die Besten zu finden, warum nicht diejenigen, die dem lebenserhaltenen Wasser würdig sind?
C: Wäre die inoffizielle Begründung ein Namensgeber? Einer bei dem die Bevölkerung vielleicht den Sinn nicht gänzlich versteht, aber der Lauf eben schon immer so genannt wurde?
D: Wie steht es um die Kultur? Gibt es nur einen, oder mehrere Initiationsriten (was, wenn einige der Kinder Glück hatten, aber dennoch unfähig sind, wie sich später zeigt)? Warum gerade 10 Jahre? Hat das eine besondere Bedeutung? Z.b. weil der Gründer der Stadt die ersten Bewohner im Alter von zehn Jahren durch die Wüste geführt hat? Dann kann er als Namensgeber herhalten.
E: Ist es eigentlich eine Sandwüste? Das hast du bisher nicht erwähnt (ich gehe zwar davon aus, aber eine Wüste besteht z.b. auch aus Gesteinslandschaften).
LG Atra
Die Göttin heißt Tapuchepa. Nach ihr ist schon der einzige Fluss der Gegend benannt.
Ja, es ist eine Sandwüste, also arides Klima, viele Felsen, zwischendrin auch wieder Sand und Dünen und hier und da etwas trockene Vegetation.
Den inoffiziellen Grund der Läufe kennt eigentlich niemand, auch wenn manche etwas ahnen, dass es dort draußen nicht mit rechten Dingen zugeht und manche von "Dämonen" sprechen, die durch die Wüste streifen sollen. Aber einerseits sind die Menschen bereits von ihrer Kultur her etwas "härter" in solchen Dingen und andererseits will man die Göttin nicht verärgern, die jederzeit den (Wasser-)Hahn zudrehen kann.
Außer diesem einen Initiationsritus gibt es keine weiteren Prüfungen im Leben dieser Menschen. Das Leben ist schon hart genug, da reicht eine einmalige "Aussiebung" völlig.
Dann würde ich den Namen trotzdem einsetzen, wenn die Göttin einen so elementaren Bestandteil darstellt, und vor allem die Einmaligkeit des Ereignisses betonen (einen Lauf macht man gefühlt mehrmals im Leben):
Tapuchepas Taufe
Tapuchepas Wahl
Tapuchepas Urteil
Tapuchepas Opfer
Tapuchepas Band (vielleicht als Bindung des sich Opfernden an die Göttin, eventuell eine erweiterte Glaubensbekenntnis, etwa wie die Firmung)