Der DPP ist ja seit Jahren immer wieder verschiedener Kritik ausgestzt und versuchte schon, den Modus etwas zu ändern. Aber wie sieht die Zukunft dieses Preises aus? Soll die Art der Abstimmung so bleiben oder sich ändern?
Dirk van den Boom, der ja seit Jahren mit viel ehrenamtlichem Engagement bei der Organisation des DPP tätig ist, macht sich Gedanken und regt zur Diskussion an:
http://sfboom.wordpress.com/2014/05/16/ein-paar-worte-zum-deutschen-phantastik-preis/
Er fasst das Dilemma ganz gut zusammen, das ich ja auch aus eigener Erfahrung kenne (ich gehöre locker zum pn-Team). Ich habe mich damals auch schon beim Zusammenstellen meiner Vorschläge für den DPP nicht wohlgefühlt und weiß aus Autoren-Erfahrung, dass man nur dann Chancen hat, auf die Nominierungsliste zu kommen, wenn man selbst und/oder mit Hilfe des Verlags seinen Bekanntenkreis und die Leser mobilisiert.
So oder so wird der DPP niemals ein objektiver Preis der eindeutig die Qualität eines Buches festlegt, sondern immer auch davon durchzogen sein, dass vor allem die Autoren und Verlage Aufmerksamkeit und Nominierungen erhalten, die ihre Leserschaft dafür mobilisieren können und wollen.
Unter diesen Gesichtspunkten betrachtet ist das dann aber auch für mich okay.
Ich persönlich bin ganz froh, dass sich eines der Urgesteine des DPP Gedanken über die Zukunft macht. Und er hat recht - mit dem Nominierungsverfahren ist so einiges im argen. Da hat sich die Jury aber teilweise selbst zuzuschreiben, da sie zuvor selbst DKZV Titel nominiert hat und damit das falsche Signal gesetzt wurde. Eventuell wäre eine Alternative, dass die Vorschlagsliste nach wie vor von der Öffentlichkeit zusammengestellt wird und dann die Jury aus dieser Liste den Gewinner ermittelt?
Ich kann solche Preise, die so stark von Votings, Werbung etc. abhängen, leider nicht wirklich ernst nehmen. Webvideopreis, Phantastikpreis... es geht nur noch darum, wer am lautesten krähen, am besten mobilisieren kann und den größten Bekanntenkreis hat.
Wobei ich ihn natürlich selber nicht ablehnen würde und wenn ich Leute habe, die nominiert sind, vote ich auch entsprechend. Aber... ich finde es doof.
Die Verlags- und Kleinverlagslandschaft und auch die Internetnutzung und -kommunikation hat sich seit Gründung des Preises einfach sehr stark verändert. Die Frage ist, wie man darauf reagiert. Die Menge der Publikationen, die um Aufmerksamkeit buhlen, ist gestiegen und auch die Anzahl der Autoren, die Social Media Marketing nutzen. Es wird ja längst nicht mehr nur im Bekanntenkreis abgestimmt, sondern es gibt regelrechte Facebookgruppen, in denen Leute Stimmen für alles Mögliche austauschen und "Wenn 500 Leute Gefällt mir gedrückt haben, mache ich einen Kopfstand und singe"-Events.
Wahrscheinlich wäre es am fairsten, wenn man sich die oberen 20 Nominierungen schnappt, zu den Verlagen geht und sagt: "Gebt uns doch bitte mal die Verklaufszahlen". Verkaufszahlen und wenn dann mehr Stimmen als wahrscheinliche Leser da sind, runter von der Liste.
Denn das ist ja eins der Probleme des Preises, dass bei einigen Werken weitaus mehr Leute abstimmen, als die Geschichten überhaupt gelesen haben können.
Vor einigen Jahren hatte ich auch das "Problem", dass ich nominiert war (Ich glaube, es war im Jahr der Vorauswahlliste und da kam ganz viel SF rein, die bei den Nominierungen für andere Preise stand). Einerseits habe ich mich gefreut, dass so viele Leute mir ihr Vertrauen und ihre Stimme schenken, andererseits war ich echt im Schwitzen, was ich in der Laudatio hätte sagen sollen. Wäre der Preis etwas für mich wert gewesen?
Man wird nie alle zufrieden stellen können und Gemecker wird es immer geben.
Das Verdienst des DPP ist es, dass auch Kleinverlage eine Chance haben, und selbst Indie-Autoren so eine Möglichkeit besitzen, in die Listen zu kommen.
Wenn man den DPP weiterhin als Publikumspreis lassen will - was ich gut fände - wäre eine Vorschlagliste aber hilfreich.
Manchmal braucht man Anregungen, wenn man zum Beispiel unbedingt für sein Lieblingsdebut abstimmen möchte, einem aber bei den anderen Sparten auf Anhieb nichts einfällt. Vielleicht gibt es dann doch den Aha-Effekt oder man lässt eben die Sparte aus, wenn einem die Vorschläge nicht gefallen.
Um irgendwelchen obskuren Nominierten das Wasser abzugraben, fände ich es sinnvoll, Kurzgeschichten oder Romane, die bei einem DKZ veröffentlicht sind, von vorneherein auszuschließen.
Jede Art von Abstimmung und Preisverteilung hat ihre Vor- und Nachteile.
Jury sucht Vorschlagsliste aus? Dann wir ihnen vorgeworfen, einzelne zu bevorzugen.
Leute suchen Vorschläge aus? Dann kommen Sachen auf die Liste, die wie der Autor sagt "obskur" ist.
Leute suchen Vorschläge aus, Jury wählt aus? In dem Moment haben die Jurymitglieder jedes Jahr einen Riesenshitstorm am Backen, warum sie denn den Titel und nicht einen anderen ausgewählt hätten, nach welchen Gesichtspunkten sie gewählt hätten, und dass sie bestimmte Autoren oder Verlage bevorzugen würden. Schaut euch doch nur mal das Echo jedes Jahr vom Eurovision an. Da müssen die Jurymitglieder sich jedes Jahr rechtfertigen.
Kein Literaturpreis kann '"objektiv" festlegen welches Buch das "beste" ist. Wie sollte man ein "bestes" Buch definieren können? Insofern bleibt es immer ein "eine ausgewählte Gruppe entscheidet nach Präferenzen" oder ein "die Mehrheit entscheidet". Und mir ist "Mehrheit entscheidet" in dem Fall deutlich lieber.
@nadine: "und wenn dann mehr Stimmen als wahrscheinliche Leser da sind, runter von der Liste"
1. Geben die Verlage ihre Zahlen einfach so raus?
2. Vergleich Zahlen mit Stimmen in allen Kategorien hört sich für mich nach Arbeit für drei Vollbeschäftigte an.
3. es gibt Möglichkeiten, sich Bücher von Freunden zu leihen oder aus der Bibliothek.
die Idee klingt auf den ersten Blick toll, aber bei näherem Hinsehen ist das für mich Garantie für Shitstorm.
Zitat von: Valkyrie Tina am 16. Mai 2014, 11:56:27
@nadine: "und wenn dann mehr Stimmen als wahrscheinliche Leser da sind, runter von der Liste"
1. Geben die Verlage ihre Zahlen einfach so raus?
2. Vergleich Zahlen mit Stimmen in allen Kategorien hört sich für mich nach Arbeit für drei Vollbeschäftigte an.
3. es gibt Möglichkeiten, sich Bücher von Freunden zu leihen oder aus der Bibliothek.
die Idee klingt auf den ersten Blick toll, aber bei näherem Hinsehen ist das für mich Garantie für Shitstorm.
1 Garantiert gibt nicht jeder die Zahlen raus.
3 Das hatte ich schon reinüberlegt und in der Erstfassung meines Beitrags einen Aufschlag von Käufer + 20% gemacht. Da aber nur ein kleiner Teil der Käufer auch abstimmt, sollte das ohne den Aufschlag hinkommen. Kleinverlagsbücher und Anthologien in Bibliotheken sind quasi nicht vorhanden (Sage ich mal mit 5 Jahren Berufserfahrung in der Bib und zahlreichen Versuchen, diese und entsprechende Lesungen zu etablieren).
Es gibt einfach keine Möglichkeit, einen Faktor zu finden und zu nutzen, mit dem man gewährleisten kann, dass zumindest 60%-80% der Abstimmenden das Werk auch gelesen haben. Meine Idee war eine Überlegung, die nicht durchführbar ist. Und das finde ich schade, weil ich gerne interessante Neuentdeckungen mache, aber wenn ich vermute, dass die "beste phantastische Kurzgeschichte des Jahres" von quasi niemandem der Abstimmenden gelesen wurde, dann habe ich nicht das Gefühl, etwas Besonderes zu entdecken.
Jedes Jahr wird es im Saal häufiger still und man hört irritiertes "Wer ist das denn?"-Gemurmel, wenn die Nominierungen verlesen werden und das ist irgendwie schade. Mal sehen, wie es in diesem Jahr wird.
ZitatIch kann solche Preise, die so stark von Votings, Werbung etc. abhängen, leider nicht wirklich ernst nehmen. Webvideopreis, Phantastikpreis... es geht nur noch darum, wer am lautesten krähen, am besten mobilisieren kann und den größten Bekanntenkreis hat.
Wobei ich ihn natürlich selber nicht ablehnen würde und wenn ich Leute habe, die nominiert sind, vote ich auch entsprechend. Aber... ich finde es doof.
Ich will nicht sagen: Ich kann es nicht erst nehmen - aber größtenteils spiegeln Guddys Worte meine eigenen Gedanken wieder. Natürlich, der DPP ist ein Publikumspreis und ihn zu etwas ganz anderem zu machen, naja, funktioniert auch nicht so ganz. Aber - ich weiß jetzt nicht, wie das die frühen Jahre war - wie wäre beispielsweise die Option: freie Abstimmung zuerst einmal, diese aber dann durch Juryvorschläge ergänzen? Ich habe das unschöne Gefühl, das von Jahr zu Jahr mehr Willkür hier herrscht. Versteht mich nicht falsch, ich gönne es jedem, der auf die Liste kommt. Aber da sind immer wieder Namen dabei, wo ich ein Fragezeichen über dem Kopf habe. Namen, die dann 3/4 des Saals überhaupt nicht kennt, nie gelesen hat. Und trotzdem stehen diese Namen da, einfach, weil da jemand dahinter steht, der viel Sympathie hat und seine Leute um sich sammeln kann. Ich weiß, das ist der Charakter eines Publikumspreises, aber etwas sauer stößt mir das auf. Zumal wir jetzt unter den Endnominierten, soweit ich weiß, auch schon DKZ hatten.
Ich fände für die Endabstimmung eine Ergänzung je Kategorie um X (evtl 1-2) nennungen einer Jury ganz nett. Dann habe ich eine etwas ausgewogenere Kombination aus Autoren/Namen mit großer Fanbase und Empfehlungen aus der Szene.
Ich bin noch mal in mich gegangen, was mich da vor allem stört.
Normale Werbung macht ja eigentlich nichts anderes, als ein Produkt anpreisen, von dem auch nicht alle der Anpreisenden überzeugt sind. Gut, man kann sagen, die werden dafür bezahlt. Aber Autoren wollen letztendlich auch nur ihren Lebensunterhalt verdienen und der DPP ist ein Werbeargument.
Aber bei Werbung wissen wir, dass es Werbung ist. Der DPP als Publikumspreis gibt mir das Gefühl, dass mir echte Menschen etwas empfehlen, das ihnen am Herzen liegt. Und wenn diese echten Menschen ein Produkt empfehlen, das sie nicht einmal gelesen haben, dann fühlt sich das für mich als Leser schlecht an. Da ist der Hombuchpreis vielleicht fast ehrlicher, weil man nicht über ein Werk abstimmt, sondern über einen Autor, der einem sympathisch ist (Obwohl auch hier der Preis "bester Autor" heißt ...)
ZitatAber bei Werbung wissen wir, dass es Werbung ist. Der DPP als Publikumspreis gibt mir das Gefühl, dass mir echte Menschen etwas empfehlen, das ihnen am Herzen liegt. Und wenn diese echten Menschen ein Produkt empfehlen, das sie nicht einmal gelesen haben, dann fühlt sich das für mich als Leser schlecht an. Da ist der Hombuchpreis vielleicht fast ehrlicher, weil man nicht über ein Werk abstimmt, sondern über einen Autor, der einem sympathisch ist (Obwohl auch hier der Preis "bester Autor" heißt ...)
Das ist richtig schön zusammengefasst. Ich tu mir da schwer, meine Gedanken auszudrücken, weil ich auch niemandem auf die Füße treten will. Aber gerade der 2. Satz spiegelt ein bisschen die Erwartung wieder, mit der ich da ran gehe. Ich selbst kann deshalb auf den DPP nicht mehr so viel geben, wie ich gerne würde, und empfinde es auch nicht als "uhhh, genial", eben wegen dieser Empfehlung, die dann der halbe Saal nicht mal kennt - aber irgendwie doch dafür gevotet hat. Letztes Jahr habe ich auch eine Mail von Autorin X bekommen, dass Anthologie X vertreten ist und ich doch abstimmen könnte, das wäre toll. Ich habe dann hin und her überlegt, weil ich mich damit sehr unwohl gefühlt habe. Schließlich habe ich zurückgeschrieben, dass sie es mir nicht übel nehmen soll und ich alle Daumen drücke - aber ich einfach nicht etwas nominieren kann, von dem ich bisher nicht mal den Klappentext gelesen habe. Einfach weil ich denke, meine Stimme ist nur eine, aber Stimmen summieren sich. Und dann steht da am Ende eine Antho als Empfehlung der COmmunity, die keiner wirklich gelesen hat ...
Ich lasse die Kategorien immer leer, bei denen ich nicht weiß, wofür ich stimmen soll, einfach, weil ich keines der Bücher gelesen habe, die dorthin passen.
Ich denke, es geht vielen Leute so, dass sie gar nicht über alle Kategorien etwas sagen können. Wenn man mal den Durchschnittsleser betrachtet, schafft der gar nicht, soviele Bücher pro Jahr zu lesen (und dann auch noch aus dem Genre Phantastik), um überall sinnvoll abstimmen zu können.
Natürlich ist es bei jedem Publikumspreis so, dass die gewinnen, die am lautesten schreien. Auch Bücher verkaufen sich am Besten, von denen an jeder zweiten Litfastsäule ein Plakat hängt, sofern sie einigermaßen lesbar sind. Aber was wollt ihr denn sonst? Dass jemand für einen anderen Autor abstimmt, den er nicht kennt, von dem er womöglich nie gehört hat? Natürlich stimmt man für den ab, den man gelesen hat bzw. den man persönlich kennt. Dass da auch welche abstimmen, die nie etwas gelesen haben, ist sicher richtig. Sicher kaufen auch Leute stimmen, vor allem wenn es um Geld geht. Aber ist es der Großteil?
Mit dem Preis ist kein Geld verbunden, deswegen denke ich, hält sich die Spammentalität da noch in Grenzen. Wer das doch in großem Maß betreibt, sollte dann eben ausgeschlossen werden. Z.b. wenn verstärkt reine Spamemailadressen zum voten für eine bestimmte Person verwendet werden. Oder wenn total agressiv das eigene Buch beworben wird, außerhalb der eigenen Kanäle. Leuten eine Email zu schicken, dass man für sie abstimmen soll, halte ich da schon für sehr agressives werben um Stimmen. Alles muss eben einen Rahmen haben. Zusätzlich könnte man noch Bücher aus DKZV ausschließen. Wobei die ja auch nicht per se grottig sein müssen oder von niemandem gelesen... aber so würde man natürlich auch zusätzlich zeigen, dass man DKZV nicht mag ;)
ZitatAber was wollt ihr denn sonst?
Meine Idee habe ich ja oben geschildet. DIE Lösung gibt es hier für mich nicht. Und ich denke, der DPP sollte auch Publikumspreis bleiben. Allerdings fände ich zur Endabstimmung eine Liste pro Kategorie als Kombination aus freier Leserwahl (3 oder 4 Namen) und Empfehlung einer Jury (1-2 Namen) besser.
Kurze Zwischenfrage, entschuldigt, wenn es dumm klingt aber ich habe die Preisverleihung nie mitbekommen und kenne ich da nicht aus.
Sowohl Tinnue als auch Nadine sprachen davon, dass "im Saal große Fragezeichen zu sehen wären". Aber das ist doch keine große Überraschung mehr. Die Nominierten stehen doch jetzt schon fest. Das heißt, jeder der sich interessiert, kann doch die Nominierten jetzt ansehen, oder? Und das man den nicht kennt, kann doch auch darauf hinweisen, dass auch Indie-Autoren eine Chance haben, wie Djamena sagte.
Tinnue, was du sagst, dass da mehr Willkür herrscht - hat sich das wirklich verschlechtert, oder kommt es dir nur so vor? Mir passiert es öfters, dass ich andere Gründe suche, wenn eine Entscheidung sich nicht mit meinen persönlichen Präferenzen deckt. Bei wie vielen hattet ihr denn wirklich das Gefühl, da hätte jemand gemauschelt?
Ich habe die ganze Zeit jetzt überlegt, ob ich auch was schreiben soll, da ich ja nun mal zu einer aus der Endrund gehöre. Was soll ich sagen? Grundsätzlich gebe ich dem Artikel recht. Es ist schwer es allen Recht zu machen. Besonders, da es wirklich so viele Jurypreise/Stipendienvergaben nach Juryauswahl heutzutage gibt. Der DPP hat sich zu einer gewissen Größe in unserem Genre entwickelt und ja, ich bin ehrlich: Ich würde ihn gerne gewinnen, weil er natürlich gute Werbung ist. Wenn mein Verleger auf ner Con steht und einen Aufkleber drauklebt: Gewinner DPP 2014 zieht das Kunden. Den Rest muss aber das Buch selbst machen.
Ich bin selbst jemand, der die Werbetrommel für den Preis rührt, aber ich schreibe immer explizit in meiner Kategorie, dass jeder so abstimmen soll, wie er möchte. Ich spreche nur Empfehlungen für andere Kategorien aus, in denen ich selbst nicht nominiert bin.
Das Problem, das ich sehe: Die Szene wächst immer mehr und so stehen da vielleicht Namen drauf, die in dem einen Teil völlig unbekannt sind, aber in der anderen Hälfte der absolute Renner sind. Klar kann es dann passieren, dass im Saal Leute sitzen, die die Person dann nicht kennen.
Nur, was will man dagegen unternehmen? Einen der letzten Publikumspreise abschaffen/abändern oder vielleicht klarer herausstellen, dass er eben genau das ist: Gewählt von Leuten mit einer Emailadresse?
Edit: Tinnues Idee wäre schon eine gute. Nur braucht man wieder Leute, die dann Vorschläge machen können und auch qualifiziert dazu sind( 10 Bücher, 100 Bücher, 200 Bücher pro Jahr gelesen?)
ZitatBei wie vielen hattet ihr denn wirklich das Gefühl, da hätte jemand gemauschelt?
Oh nein, dann hast du das falsch verstanden. Gemauschelt ist da nix, meiner Meinung nach. Und ich gehe da ohne große Erwartung ran, sodass ich auch nicht sagen kann, "es deckt sich mit meinen Präferenzen nicht". Mir stoßen jetzt eher so Sachen auf, wie das eben auch schon ein DKZ-Verlag in der Endrunde (Top 5) stand, und ich da schon mal finde, dass muss nicht sein. Klar, von Leuten des Teams habe ich shcon gehört, das nähme ja auch nochmal viel Zeit in Anspruch, jedes Mal zu prüfen, ob der Verlag/Autor für die Lesung etc. "koscher" ist oder nicht. Aber ich finde, DKZ sollte man da unterbinden.
Und das andere, das hat Nadine hier gut zusammengefasst:
ZitatDer DPP als Publikumspreis gibt mir das Gefühl, dass mir echte Menschen etwas empfehlen, das ihnen am Herzen liegt. Und wenn diese echten Menschen ein Produkt empfehlen, das sie nicht einmal gelesen haben, dann fühlt sich das für mich als Leser schlecht an. Da ist der Hombuchpreis vielleicht fast ehrlicher, weil man nicht über ein Werk abstimmt, sondern über einen Autor, der einem sympathisch ist (Obwohl auch hier der Preis "bester Autor" heißt ...)
Zitat von: Nadine am 16. Mai 2014, 11:43:10
Die Verlags- und Kleinverlagslandschaft und auch die Internetnutzung und -kommunikation hat sich seit Gründung des Preises einfach sehr stark verändert. Die Frage ist, wie man darauf reagiert. Die Menge der Publikationen, die um Aufmerksamkeit buhlen, ist gestiegen und auch die Anzahl der Autoren, die Social Media Marketing nutzen.
Das ist in meinen Augen auch das Haupt-"Problem", nicht nur am DPP, sondern generell an Publikumspreisen.
Das fängt schon damit an, dass für diese Preise übers Netz abgestimmt werden kann. Alles andere wäre unzeitgemäß, aber wenn man im Extremfall nur eine Seite immer wieder neu laden muss, um abzustimmen (hatte ich letztens bei einem Musikpreis und ist es so nicht sogar auch beim Hombuch Preis?) ... na ja, dann ist irgendwie klar, dass der mit den klickfreudigsten Freunden große Chancen hat, vor allem, wenn er die auch noch über Facebook mobilisieren kann.
Hinzu kommen die Communitys und, wenn man so will, "Netz/Publishing-Ideologien". Zum Beispiel machen Kleinverleger und Selfpublisher zuweilen keinen Hehl daraus, andere Kleinverleger und Selfpublisher einfach deshalb zu unterstützen, weil es eben Kleinverleger oder Selfpublisher sind. Was ja auch irgendwie nett, aber bei solchen Preisen nicht wirklich fair ist. Ebenso ist es bei Communitys. Wie viele Tintenzirkler wählen TiZis, weil es TiZis sind? Wie viele Qindies wählen Qindies, weil es Qindies sind?
Aber das sind generelle Probleme von derzeitigen Publikumspreisen. Und trotz allem bin ich froh, dass es solche Preise noch gibt und ich war auch kein Fan der Vorschlagslisten. Die Verlagslandschaft im Phantastikbereich ist meiner Meinung nach für solche Listen zu weitläufig geworden.
Zitat von: Nadine am 16. Mai 2014, 11:43:10
Vor einigen Jahren hatte ich auch das "Problem", dass ich nominiert war (Ich glaube, es war im Jahr der Vorauswahlliste und da kam ganz viel SF rein, die bei den Nominierungen für andere Preise stand). Einerseits habe ich mich gefreut, dass so viele Leute mir ihr Vertrauen und ihre Stimme schenken, andererseits war ich echt im Schwitzen, was ich in der Laudatio hätte sagen sollen. Wäre der Preis etwas für mich wert gewesen?
Um ehrlich zu sein, habe ich manchmal auch ein bisschen Angst davor, was wäre, wenn ich dieses Jahr gewinnen würde (obwohl ich mich über die Nominierung wahnsinnig gefreut habe). Ich halte das nicht für besonders wahrscheinlich - schließlich ist Malinche auch nominiert ;) - und mein Problem wäre auch nicht die Frage, ob der Preis was für mich wert ist. Aber manchmal hab ich das Gefühl, dass inzwischen einfach per sé davon ausgegangen wird, dass man den Preis nicht verdient, wenn man ihn gewinnt, sondern ihn eben nur aus Freundschaftsvotingsgründen bekommen hat. Vielleicht ist das zu paranoid gedacht, aber wenn ich mir Diskussionen zum DPP durchlese, scheint diese Meinung irgendwie doch recht oft durch.
Ich finde bei der Diskussion sind besonders zwei Dinge zu beachten:
1.) Wie hoch ist die Bedeutung des DPP überhaupt einzuschätzen?
Also ist es konkret so, dass man durch die Auszeichnung mehr wahrgenommen wird, oder ist das ganze sowieso mehr eine szeneninterne Selbstbeweihräucherung, die an den meisten Lesern vorbei geht?
Weil genau so habe ich die Veranstaltung als interessierter Laie bisher immer empfunden: Halbundurchsichtige Nominierungen in obskuren Kategorien und am Ende gewinnen immer die Selben (wobei sich Letzteres ja gefühlt etwas gebesser hat). :-X
2.) Wie kann man einen Publikumspreis so gestalten, dass er einerseits fair und transparent und andererseits nicht extrem arbeitssam wird.
Ich würde ganz frech behaupten: Das ist quasi unmöglich.
Es scheitert nicht nur an der Definition von fair (sind Community-Bewertungen untereinander besonders fair? Ist es fair, wenn jemand seine gesamte YouTubeCommunity "zwingt" für einene abzustimmen?), sondern auch einfach an der Technik, da jede Abstimmungsmethode im Internet irgendwie auszuhebeln ist.
Bliebe also scheinbar nur übrig, den Preis etwas weniger vom Publikum, sondern mehr von einer Jury abhängig zu machen. Aber dann gäbe es sicherlich genausoviele (berechtigte) Bedenken und gefühlte Mauscheleien.
Imho sind Preise und Auszeichnungen heute sowieso viel weniger wert als früher. Ich kann gar nicht richtig ausdefinieren woran es liegt, aber ich gehe z.B bei jeder Form von Preis, bei dem im Internet abgestimmt wird, immer davon aus, dass die Sieger nicht unbedingt die Besten sind. :hmmm:
Das geht sogar so weit, dass bestimmte Auszeichnungen für mich eher ein Prädikat für "bloss-nicht-kaufen" geworden sind.
Entweder ich bin ein extremer Pessimist, oder das ist halt der Preis vom Web 2.0
Nun, "Deutscher Phantastik-Preis" hört sich zunächst mal sehr allumfassend an, und ehe ich etwas über die Hintergründe wusste, fand ich das auch sehr beeindruckend. Als ich erfahren habe, wie das Voting abläuft, hat das meine Sicht schon verändert.
Aber grundsätzlich finde ich Publikumspreise in Ordnung. Und es ist ja auch nicht so, dass die Leute immer nur aus Sympathie für den Autor abstimmen. Markus Heitz zum Beispiel hat ja tatsächlich jede Menge Fans, die seine Bücher toll finden. Außerdem gibt es quasi als Kontrapunkt zum DPP mittlerweile auch den Seraph, der von einer Jury verliehen wird. Und wie Kuddel sagt, ist die Szene vielleicht wirklich größer oder zumindest heterogener als früher, sodass nicht mehr jeder jeden und alles kennen kann.
Was ich mir beim DPP vor allem wünschen würde, wäre, dass die Preisverleihung dieses Jahr weniger peinlich abläuft als letztes Jahr. Dann könnte man den Preis vielleicht auch ernster nehmen.
Ich habe meinen Senf dazu gegeben. Ich finde eine solche Diskussion in einer laufenden Preisverleihung den Beteiligten gegenüber nicht fair. Punkt und aus. So etwas kann diskutiert werden, wenn der Preis vorbei ist. Und dann bitte sachlich. Was Dirk da von sich gegeben hat, ist ein großer Wattebausch aus nichts und ich verstehe nicht, was er zu diesem Zeitpunkt damit bezwecken wollte. Ich bin ehrlich gesagt sogar richtig sauer, weil es einfach unnötig war.
Damit meine ich nicht eure Beiträge und durchaus fundierten Ansätze. Ich finde einfach nur den Zeitpunkt, eine solche Diskussion abzustoßen falsch gewählt. Vollkommen falsch!
Das stimmt, da hast du sicher recht. Der Zeitpunkt ist tatsächlich etwas doof. Auf Facebook gab es die Aufforderung, man könne ja gemeinsam schauen, was man so ändern könnte - ich habe da nicht dran gedacht, dass das für das laufende Jahr vielleicht etwas ungünstig sein könnte. Im Nachhinein frage ich mich auch, ob Dirk daran gedacht hat und ob es nicht noch etwas Zeit gehabt hätte, sodass man es nach der Verleihung hätte ansprechen können. Immerhin steht ja alles.
Ich wollte garantiert aber niemandem auf den Schlips treten. Und ganz sicher finde ich NICHT, dass es einer von euch nicht verdient hätte. Mir persönlich wäre einfach zu den normalen Nominierten ein Juryvorshclag noch ganz lieb - das heißt aber nicht, dass das, was hier gerade in der Endrunde steht, unverdient da steht. Würde ich das denken, hätte ich dieses Jahr ganz sicher nicht so ein tolles Menü zusammengewählt. ;)
Persönlich finde ich es nicht schlecht, dass das Buch/die Reihe/die Internetseite/der Grafiker gewinnt, das/die/der die meisten Leser oder sonstige Fans mobilisieren kann. Letztlich macht jeder, der etwas herstellt und verkaufen will, schließlich Werbung dafür, die Großverlage mindestens so sehr, wie die kleinen (oder die Selbstverleger, die Dienstleister oder die DKZV). Es sollte einem großen Verlag mit Marktmacht doch nicht schwerer fallen als einem kleinen, seinen Debüt-Autor und dessen Werk einer entsprechenden Anzahl Leser und potentieller Voter bekannt zu machen. Ich bin mir sicher, dass auch Random-House, wenn sie denn mal in einen Debütautoren investieren, für diesen Werbung machen und zur Wahl aufrufen.
Wenn sich am Ende für das Finale Namen herauskristallisieren, die viele von uns noch niemals gehört haben, dann halte ich das nicht unbedingt für einen Nachteil. Auf diese Weise können auch bisher unbekannte Autoren und Verlage Aufmerksamkeit erregen. Das kann auch für den interessierten Leser ein Gewinn sein. Ich glaube, ein richtig schlechtes Buch, wie man es ja im Programm eines DKZV grundsätzlich erwarten würde, und für das keine Werbung gemacht worden ist (wie man es von einem DKZV ja ebenfalls erwarten würde) , hätte auch keine Chance, in das Finale des DPP zu kommen. Falls so ein Buch es aber trotz des Stigmas seiner Herkunft schafft, gegen die Konkurrenz von Büchern aus namhaften Verlagen mit traditionell anständigem Lektorat und Korrektorat, finde ich, ehrlich gesagt, dass es das vielleicht auch verdient haben könnte. Allerdings bin ich auch bereit einzuräumen, dass ich in dieser Frage natürlich nicht ganz objektiv bin.
Will man Zuschussverlage jeder Art grundsätzlich von diesem prestigeträchtigen Preis ausschließen, will man ihnen komplett die Möglichkeit nehmen, sich und ihre Produkte öffentlich darzustellen, was ja von Vielen für richtig gehalten wird, dann müsste bei der Nominierung von vornherein ein Filter gegen diese Verlage, ihre Autoren und Bücher eingeschaltet werden. Das dürfte technisch möglich, aber rechtlich problematisch sein. Es ist die Frage, ob eine derartige Maßnahme notwendig ist. Wie gesagt: ich denke, dass sich gute Qualität ebenso durchsetzt, wie sich schlechte selber disqualifiziert. Wenn man verhindern möchte, dass sich gekaufte oder sonstwie manipulierte Stimmenanteile signifikant auswirken können, dann muss man dafür sorgen, dass mehr echte Leser an der Abstimmung teilnehmen. Vielleicht wäre der richtige Weg, dass mehr für den DPP an sich geworben wird. Wenn er bekannter wäre, wenn man mehr "echte" Wähler motivieren könnte mitzumachen, dann würden "unechte" Wähler keine Mehrheiten mehr erzielen.
Zitat von: canis lupus niger am 16. Mai 2014, 19:41:16
Wenn man verhindern möchte, dass sich gekaufte oder sonstwie manipulierte Stimmenanteile signifikant auswirken können, dann muss man dafür sorgen, dass mehr echte Leser an der Abstimmung teilnehmen. Vielleicht wäre der richtige Weg, dass mehr für den DPP an sich geworben wird. Wenn er bekannter wäre, wenn man mehr "echte" Wähler motivieren könnte mitzumachen, dann würden "unechte" Wähler keine Mehrheiten mehr erzielen.
Wobei man bei soetwas realistisch sein muss: Wenn der Preis deutlich wichtiger/werbewirksamer würde, wären Random-House und Konsorten die Ersten, die davon profitieren würden.
Das ist wahr. Aber Random-House und Konsorten nehmen den Preis auch jetzt schon wichtig genug, um auf den Covers ihrer Siegertitel schon am Tag nach der Preisverleihung auf der Buchmesse einen Aufkleber mit dem Text "Sieger beim Deutschen Phantastik Preis" anzubringen, wenn sie denn Siegertitel haben. Und wer könnte es ihnen verdenken. Der DPP IST eine Auszeichnung, auf die man stolz sein kann. Und dem Absatz schadet er ganz bestimmt auch nicht.
Ob sie den Preis ernst nehmen, lässt sich, denke ich, nicht sagen. Was ich mir aber insgeheim immer denke: Wenn auf irgendeinem Produkt drauf steht, dass es ausgezeichnet wurde, dann signalisiert das dem Käufer Qualität und er greift eher zu dem Produkt mit der Auszeichnung als zu dem ohne. (Auf wie vielen Produkten kleben diese Wertungen von Stiftung Warentest, die z.T. aber schon sehr viele Jahre alt sind?) "Deutscher Phantastik Preis" klingt ja auch sehr gewichtig und allgemeingültig.
Ich denke, dem Preis würde es vll. helfen, wenn er den Pool, aus dem gewählt werden kann, einschränkt. Vll. nur noch Kleinverlage? (Wobei man dann natürlich nicht mit den Großen spielen darf und Renommee/ Verbreitung einbüßt...) Ansonsten wird der Aufwand immer groß sein oder man muss sich viel Kritik anhören. Ich teile da die Gedanken von Verwirrter Geist.
Ich meine, dass man dem Preis nur dann eine größere Bedeutung, "Echtheit" und Objektivität verleihen kann, wenn man mehr Menschen dazu bringt, abzustimmen. Vor allem solche Menschen, deren Entscheidung weder von den Autoren, noch den Verlagen beeinflusst wurde. Die Formulierung "interne Selbstbeweihräucherung" fand ich schon ziemlich heftig. Aber wenn sich die Abstimmung nur auf die Betroffenen und ihre Anhänger beschränkt, dann ist auch eine heftige Formulierung nicht ganz unangemessen.
Was also tun? Mehr werben für den Preis. Vielleicht können künftig in fantastischen Büchern Hinweise auf die Abstimmung enthalten sein. Ich erinnere mich noch an die unsäglichen Werbeseiten irgendwelcher Banken in Belletristik-Werken. Das war so in den Siebzigern. Schrecklich! Aber ein kleines Nachwort, so auf der vorletzten Seite, ... das fände ich nicht schlimm, sondern sogar irgendwie charmant.
"Wenn Ihnen dieses Buch gefallen hat, oder ein anderes aus unserem phantastischen Programm, dann geben Sie doch zwischen dem XX.04.YYYY und dem XX.05.YYYY im Internet unter XXXXXXXXXXXXX.de Ihre Stimme bei der Wahl zum Deutschen Phantastikpreis ab. Sie könnten damit die Arbeit des Autors und seines Verlages anerkennen und unterstützen."
Auch von Seiten der Phantastik-News könnte ein bisschen mehr allgemeine Öffentlichkeitsarbeit gemacht werden. Es gibt wirklich unglaublich viele SciFi- und Fantasy-Leser, die noch nie vom DPP gehört haben. Das muss nicht sein. Die Phantastik-News-Mitglieder könnten mehr an die Öffentlichkeit gehen, mehr Interviews geben, ihr Magazin und ihren Preis auf messen vorstellen, vielleicht sogar in Funk und Fernsehen. Anzeigen auch außerhalb des Internets, in ganz normalen Fantasy-, Game- und Film-Magazinen, vielleicht von den Zeitschriften in eigenem Interesse sogar kostenlos platziert als Sponsoring. Eine schmutzige Hand wäscht die andere! Für welche spezielle Game-Zeitschrift stimmen die Leser von Game-Zeitschriften? Für ihre eigene vermutlich. Aber erstmal müssen sie wissen, dass es überhaupt eine Abstimmung gibt.
Der "Oskar" im Filmgeschäft fing auch mal aus Auszeichnung einer "Academy" an, also im Prinzip einer "internen Selbstbeweihräucherungs-Gruppe". Die haben nur einen größeren Zirkus daraus gemacht. Gut, ist jetzt auch wieder ein Jury-Preis. Aber das öffentliche Interesse ist riesengroß, sogar weltweit. Und wie haben die das gemacht? Über Öffentlichkeitsarbeit, und darüber, dass die Geehrten natürlich zeigten, wie geehrt sie sich fühlen, dass sie zeigten, wie viel ihnen diese Ehrung bedeutet. Und dass auch andere (natürlich vor allem die, die Vorteile davon hatten) zeigten, wie sehr sie diesen Preis achteten.
Zitat von: canis lupus niger am 18. Mai 2014, 10:08:14
Was also tun? mehr werben für den preis. Vielleicht können künftig in fantastischen Büchern Hinweise auf die Abstimmung enthalten sein. ich erinnere mich noch an die unsäglichen Werbeseiten irgendwelcher Banken in Belletristik-Werken. Das war so in den Siebzigern. Schrecklich! Aber ein kleines Nachwort, so auf der vorletzten Seite, ... das fände ich nicht schlimm, sondern sogar irgendwie charmant.
Also eine ganze gedruckte Seite im Buch, fände ich ziemlich unangenehm, vor allem wenn dann 90% der Leser das ganze nur veraltet mitbekommen. Da würde mir eine riesige Lesezeichenaktion in allen neuen Fantasybüchern besser gefallen. Wenn das auch noch hübsch gemacht ist kann man da unter Umständen mehr Leute erreichen als mit einer Seite, die ev. gar nicht mehr gelesen wird, weil sie als Werbung möglicherweise sogar überlesen wird.
Genau, irgendwie hübsch und ansprechend gemacht, nur als Hingucker. Soll ja eine positive Wirkung erzielen, keinen Widerwillen.
Aber in einem Magazin? Warum keine ganzseitige Werbung dort, mit einer ansprechenden großflächigen Grafik als Hintergrund, wie zum Beispiel bei den Einladungen zu den großen Cons.
Und wenn ich sehe, dass sogar unser hiesiger Filmtiertrainer Bodemann ständig in irgendwelchen Frühstücks- oder Jugend-Fernsehshows auftritt und sich interviewen lässt, zeitweise sogar eine eigene Sendung hatte, dann frage ich mich, ob Roger und Co. als Talk-Gäste nicht mal mindestens so interessant wären.
In einem Magazin sehe ich auch kein Problem für eine ganzseitige Werbung, ich dachte nur wie Du erwähnt hast, an die Bankenwerbungen in den alten Büchern und da sehe ich die einfach nicht positiv.
Ich könnte mir die Werbung sehr gut in den Quartalszeitschriften von Verlagen und Buchhandlungen vorstellen in denen die neusten Bücher vorgestellt werden. Oder sogar in dem Literaturteil gewisser Wochenzeitungen. Ich vermute allerdings, dass es zu viel Kosten und zu viel Arbeit bedeutet.
Diese Quartalszeitschriften sind ja insgesamt eine einzige Werbung. Einen Beitrag über die stattfindende Wahl zum DPP darin zu platzieren würde aus meiner Sicht keinen wesentlichen Mehraufwand und auch keine Mehrkosten erfordern. Im Gegenteil, die Herausgeber dieser Zeitschriften und Flyer täten sich auch selber einen Gefallen, weil sie oder ihre Produkte ja auch selber gewählt werden könnten.
??? Wieso keine Mehrkosten? Als wenn Zeitschriften Samariter sind und den DPP seine Anzeige dort für Umme platzieren lassen.
Natürlich lässt sich bestimmt mehr Öffentlichkeitsarbeit betreiben. Nur habe ich irgendwie das Gefühl, dass die Leute, die den DPP organisieren, das auch nur als Feierabendding betreiben (siehe Gestaltung der Internetseite) und dazu dann auch keine Geldmittel irgendwie eintreiben. Es gibt ja auch kein Geld zu gewinnen. Woher soll also die Kohle und die Zeit für Öffentlichkeitsarbeit kommen? Irgendwie beißt sich die Katze in den Schwanz. Es wird rumgeheult, aber für Veränderungen fehlen Ressourcen (oder auch der Willen).
Zitat von: Zitkalasa am 18. Mai 2014, 13:19:54
Natürlich lässt sich bestimmt mehr Öffentlichkeitsarbeit betreiben. Nur habe ich irgendwie das Gefühl, dass die Leute, die den DPP organisieren, das auch nur als Feierabendding betreiben (siehe Gestaltung der Internetseite) und dazu dann auch keine Geldmittel irgendwie eintreiben. Es gibt ja auch kein Geld zu gewinnen. Woher soll also die Kohle und die Zeit für Öffentlichkeitsarbeit kommen? Irgendwie beißt sich die Katze in den Schwanz. Es wird rumgeheult, aber für Veränderungen fehlen Ressourcen (oder auch der Willen).
Die Kosten dafür könnten sich zum Beispiel alle Verlage, die Phantastik im Programm haben und von der Veranstaltung profitieren, indem sie mit dem späteren Gewinner werben, teilen. Es müsste noch nichtmal eine Anzeige in den Magazinen sein, Flyer (A4 in die Magazine reingelegt; A5/A6 in die Bücher, in Buchhandlungen ausgelegt ...) wären sicher auch kein Fehler. Man könnte Blogger aufrufen, mehr über den DPP zu berichten, und Blogger können auch eigene Vorschläge für ihre Leser nennen, ohne, dass man ihnen Mauschelei unterstellt, wenn sie die Bücher empfehlen, die sie selbst gelesen und gut bewertet haben.
Genau, jeder Autor, jeder Verlag, jedes potentiell zu nominierende Sekundärwerk oder Magazin müsste doch Interesse daran haben, dass ein DPP repräsentativer und somit bedeutender wird. Im Grunde liegt es im Interesse der ganzen Community, dass dieser Publikumspreis nicht ein preis dafür wird, welcher Autor/Verleger die meisten E-Mail-Adressen aktivieren kann. Falls, wie manchmal gemunkelt wurde, nur ein paar hundert Stimmen überhaupt abgegeben werden, dann könnte ein finanzstarker Kandidat durchaus genügend Stimmen kaufen (gibt ja auch genug Leute, die für ein paar Euro Gefälligkeitsrezensionen schreiben), um sich den Sieg insgesamt zu kaufen.
Und wer kann schon auf so einen Preis stolz sein.
Also: Mitmachen und werben!
Als erstes stimme ich Grummel zu:
der Zeitpunkt, sich über diesen Preis solch tiefliegende Gedanken zu machen, ist schlecht gewählt. Das hätte man sich auch noch für den Winter aufheben können, sozusagen in Vorbereitung auf die nächste Runde.
Ansonsten bin ich sehr froh, dass es diesen Preis als Publikumspreis gibt - gerade als Gegengewicht zu den Jurypreisen. Die sind nämlich in der Regel auch nicht transparenter und nicht unbedingt 'fairer' (das jetzt im Detail ausführen zu wollen ist denke ich nicht der richtige Ort in diesem Thread).
Als nächstes stimme ich Canis zu:
die gesamte Community der Phantastik sollte (eigentlich) ein Interesse daran haben, dass der DPP bekannter wird und mehr Gewicht erhält.
Werbemöglichkeiten wurden schon einige genannt - und den Verlagen, uns Autoren und Bloggern fällt bestimmt noch so manches ein :)
:) Mitmachen! :)