Meine Geschichte spielt in der heutigen Welt in einer schmuddeligen Gegend, sagen wir Frankfurter Ghetto. Es gibt einen zweiten Ort, räumlich getrennt, wo man sich hinbewerben kann. Er wirkt ein wenig wie eine Sekte auf die Frankfurter. Eine kleine unabhängige Kommune, mit eigener Gesetzgebung. Es gibt genau zwei Regeln dort: 1. Tu nichts, was du nicht von anderen erleben magst. 2. Tu was für die Gemeinschaft, dann tut sie was für dich.
In dieser kommunistischen Miniwelt ist alles toll, es gibt keine Gewalt, keinen Betrug, kein Geld. Wer die Gesetze nicht einhält, fliegt raus.
Und für diese Region, Grösse eines kleinen Bundeslandes, brauche ich einen Namen. Vielleicht kann man aus den zwei Gesetzen was machen, oder das Wort Utopie verbasteln, oder jemand hat eine ganz andere Idee?
Spontan fallen mir dazu zwei Sachen ein:
Triumph des Kollektivs;
Anarchia;
Grundsätzlich ist das was Du beschreibst für mich eine Anarchie, in der Form einer klassischen politische Utopie und nicht der missverstandenen Perversion von Anarchie: dem Gesetz des Stärkeren. Vielleicht hilft es Dir ein wenig über den philosophischen Anarchiebegriff zu lesen? Viele Philosophen schmeißen ja gerne mit Begriffen um sich und möglicherweise findest Du da etwas, das Dich inspiriert.
Kollektiv klingt ganz gut, Anarchie ist leider zu negativ belegt.
Revolutionäre Zelle XY
Republik der Morgendämmerung
Mundo Libertario
Solidaria
Libertario... Das ist auch vielleicht eine Idee. Nicht die Gesetze, sondern quasi das Ergebnis im Namen zu haben. Ich spiel mal mit allerlei Variationen von Freiheit, Liberta oder Freedom
Aurea Publica - der goldene Staat, angelehnt an der goldenen Regel, was du nicht willst was man dir tu, das füge auch Keinem anderen zu.
Zitat von: pink_paulchen am 23. April 2014, 07:42:07
Nicht die Gesetze, sondern quasi das Ergebnis im Namen zu haben. Ich spiel mal mit allerlei Variationen von Freiheit, Liberta oder Freedom
Für mich klingt die Kommune nicht sonderlich freiheitlich. Die Regeln formulieren 2 Gebote:
Zitat1. Tu nichts, was du nicht von anderen erleben magst. 2. Tu was für die Gemeinschaft, dann tut sie was für dich.
Während man Regel 1 noch als libertär auffassen könnte (wenngleich sie als Verbot formuliert ist!), postuliert Regel 2 eine klare Erwartungshaltung: Der Einzelne soll etwas tun. Logischerweise kann sich die "Gemeinschaft" nur revanchieren, wenn sie mit angemessenen Mitteln ausgestattet ist. Das widerspricht an für sich freiheitlichem Denken.
Natürlich kann man alles Mögliche als Freiheit bezeichnen. Dann kommt man aber möglicherweise in einen anderen Plot, und das möchte man nicht... :hmmm:
Ja, aber durch die Existenz der Gesetze entsteht nahezu unbegrenzte Freiheit. Du willst Drogen nehmen? Kein Problem. Du schliesst deine Haustür nicht ab und es gibt kein Geld. Alles ist da. Wie in StarTrek.
Wie stellt die Kommune das Vorhandensein von "Allem" sicher? Dein erdachter Ministaat muss ja komplett autark sein. Wenn du Drogen nehmen willst und es darfst, muss der Ministaat ja bspw. ausreichend Drogen bereitstellen. Wie wird das gemanaged? Wie regelt sich die Gemeinschaft? Wenn ich was für die Gemeinschaft tue, wer regelt dann, wer dafür verantwortlich ist, mir den Gegenwert meines Einsatzes zu erstatten? Klingt nicht sehr durchdacht. Gerade Gesetz Nr. 2 fördert ja wieder Abhängigkeitsverhältnisse, die das gesamte Ideal konterkarieren.
Ist ganz durchdacht, keine Sorge. Mag ich aber hier nicht episch auswalzen. Ich such aktuell nur, wie es heißt. :)
Spielt ja in Deutschland (FM), sollte daher vielleicht ein deutscher Name sein, oder gibt man sich bewusst international?
Thomas Morus schrieb mal ein Buch über einen Inselstaat mit ähnlicher Lebensstruktur. Er nannte dieses Land "Utopia"
Vielleicht Utopio?
Ansonsten fiele mir noch ein:
- Aequalitas (lat. für Gleichheit)
- Unitas
- ius omnium
Klingt für mich wie etwas größere Variante von Christiania in Kopenhagen, soll es soetwas sein? ;)
Das ist ja einfach nach dem Stadtteil benannt, in dem es liegt.
Also wäre das möglicherweise eine neutrale Bezeichnung?
Oder vielleicht nach dem Gründer der ganzen Angelegenheit?
Sonst fällt mir nicht viel ein, außer "Paradies" :D
Chillia
Zitat von: pink_paulchen am 23. April 2014, 09:55:22
es gibt kein Geld. Alles ist da. Wie in StarTrek.
Du schreibst ja, es ist schon alles sehr durchdacht. Falls Du trotzdem noch lesen magst, wie andere sich das mal durchgedacht haben (gibt vllt. noch ein paar neue Ideen):
http://www.5-stunden-woche.de/
Hab ich vor zig Zeiten mal gefunden, und irgendwie hat die Idee schon ihren Charme...
Auf Zuruf sinnige Namen ausdenken klappt bei mir leider nie, aber da hatten andere ja schon schöne Einfälle.
Biregula... das wirds - oder eine Abwandlung davon. Zwei-Regeln Bi-Regula und das tollste: es ist der Name für so einen Falter. http://en.wikipedia.org/wiki/Plecoptera_(moth) Das kann ich sicher noch irgendwie als Logo/Symbol verwursten.
Klingt auf den ersten Blick wie ein Paradies für Biertrinker (vor allem, wenn man den Namen falsch betont) :D
Hihi, ich könnte das mit einem Bindestrich oder grossem R abwenden, aber ich find das so lustig, dass es extra bleibt! Ich werde dann wie Maja mit Spitznamen für meine Romane anfangen und der wird dann Oktoberfest ;)