Hallo liebe Tintenzirkler,
mich würde mal interessieren, wie ihr eure Geschichten schützt. Ich glaube der Albtraum jedes Autor ist doch, dass er mit Herzblut ein Manuskript verfasst und es eines Tages mit dem Namen eines völlig anderen in den Regalen von Bücherläden stehen sieht. Das wäre auf jeden Fall mein persönlicher Albtraum, auch wenn es nur Charaktere oder einzelne Szenen sind.
Ich muss mich immer schon wahnsinnig überwinden, einem Betaleser oder Testleser die Geschichte per E-Mail zuzusenden. Natürlich nicht ohne deutlich zu machen, dass er den Text und Ideen weder kopieren noch verändern darf etc. :-[
Manchmal fühle ich mich schon richtig paranoid. Kennt ihr das?
Diesbezüglich habe ich mal einen Notar gefragt und dieser gab mir den Rat, ein ausführliches Exposé und die wichtigsten Charaktere zusammen mit einem Schreiben, dass es mein Gedankengut ist und einem Zeitungsausschnitt in einen Briefumschlag zu packen und mir selbst mit Einschreiben zuzusenden. So hat man folglich einen mit Datum versiegelten Brief, der quasi beweist, dass man selbst Urheber der Geschichte ist.
Was meint ihr dazu? Hätte man mit so etwas tatsächlich eine Beweismöglichkeit? Und habt ihr auch so etwas Ähnliches mit euren Werken gemacht?
Was tut ihr zum Schutz eurer Geschichten?
Dieser Ratschlag taucht immer wieder auf, ebenso aber auch Wortmeldungen von Autoren, deren juristische Berater das für nicht stichhaltig halten.
Gerade wenn man sich mit dem Bewerbungsverfahren bei Verlagen auseinander setzt, sieht man doch, dass das gar nicht so einfach geht.
Neben dem Manuskript braucht man vor allem erstmal ein richtig gutes Expose (dass man ja nicht mitverschickt), und wenn jemand so unkreativ ist, dass er fremde Manuskripte klaut, würde der es niemals schaffen, ein gutes Expose zu verfassen, so dass das geklaute Manuskript ohnehin nicht in Gesamtlänge angefordert wird (einfach nicht weiter kommt im Bewerbungsverfahren).
Ich passe auf, dass meine Geschichten nicht online geraten und nur von Leuten gegen gelesen werden, die ich gut kenne oder denen ich vertraue, ansonsten mache ich mich da micht verrückt.
Mal davon abgesehen, dass ich diese Angst nicht habe...
Ideen genießen generell keinen Schutz. Wenn meine Wenigkeit auf den Trichter kommt, eine Figur mittels eines Dolches über den Jordan zu schicken, dann kann kein Autor sich hinstellen und sagen: Heh: Mord via Messer, das war aber meine Idee!
Anders schaut es aus, wenn es eine ausgearbeitete Idee ist, sprich, Sie haben die Idee in Worte gekleidet und beschrieben und dabei die Schöpfungshöhe (!) beachtet, dann haben Sie selbstverständlich das Urheberrecht drauf. Das bezieht sich allerdings dann auf den Text, nicht auf die Idee selber.
Wenn Ideen schützenswert wären, wäre die Literaturlandschaft extrem dünn besiedelt.
Die Idee mit dem "sich selber zuschicken" ist schon recht alt, dennoch hilfreich.
Trotzdem können Sie ein Manu an einen Verlag schicken, und dieser kann trotzdem die Ideen verwenden, weil man ja schlechterdings nachweisen kann, dass es wirklich Ideen sind, die man Ihnen gemopst hat oder auf den eigenen Mist gewachsen sind.
Als ich jünger war, hatte ich diese Angst auch. Mittlerweile nicht mehr. Zehn Autoren können sich hinsetzen und nach einem Exposé das Buch schreiben und es würde zehnmal ein anderes Buch werden. Außerdem ist Manuskriptklau sehr viel seltener als man gemeinhin annimmt.
Richtig schützen tue ich mich gar nicht, wenn ich ehrlich bin.
Ich poste und rede zwar nicht groß über meine Texte, Figuren, etc., aber das geschieht nicht aus Angst vor Diebstahl, sondern einfach, weil ich keinen Sinn darin sehe, mich dazu groß auszulassen (und damit bin ich angeblich ein höchst seltenes Exemplar der Rasse Autor ;D).
Ich habe mal gelesen, dass man vor Gericht nur beweisen müsste, dass man quasi als Erster die Idee (und hiermit meine ich nicht die grundsätzliche Idee, denn die kann man nicht schützen, sondern einfach die Geschichte als gesamtes) hatte, und dafür reicht es, wenn du Betaleser oder Freunde hast, die bestätigen, dass du sie schon seit 5 Jahren mit der Geschichte volllabberst ;)
Keine Ahnung, ob das auch wirklich stimmt, aber im Zweifelsfall sieht man auch immer an den Speicherdaten, wie lang du schon an etwas arbeitest. Außerdem speichert so ein E-Mailpostfach ja auch Mails, man sieht also, wann du was an welchen Beta geschickt hast und wenn die Person ganz zufällig 2 Wochen später den gleichen Roman wie du geschrieben hat, wäre das schon ein komischer Zufall.
Drauf, mir selbst ein Einschreiben zuzuschicken, wäre ich nicht gekommen, aber wenn die Aussage von einem Fachmann kommt, würde ich sie erst mal als glaubwürdig einschätzen. Irgendwie finde ich das aber schon ziemlich paranoid, das würde ich wahrscheinlich nur machen, wenn ich wirklich einen handfesten Verdacht hätte, dass jemand von mir klauen will.
Lustigerweise ist eine meiner Geschichten auch aus einem "Diebstahl" entstanden. Als Kind habe ich immer meine Lieblingszenen aus Büchern abgeschrieben und irgendwann angefangen sie umzuschreiben. Erst nur sprachlich, später auch inhaltlich.
Aus einer dieser "geklauten" Szenen ist dann eine ganz eigene Idee entsprungen, die mit dem ursprünglichen Roman nichts gemein hat. Falls der Autor dieses Romans also eines Tages bei mir antanzen würde, um mich zu verklagen, würde ich mir das nicht gefallen lassen. Als Kind habe ich den Text vielleicht eins zu eins abgeschrieben, aber danach ist immerhin etwas eigenes draus entstanden, bei dem man die originale Textstelle allerhöchstens noch als Inspiration bezeichnen könnte.
Wie Hanna schon sagte, ein Expose, zehn Autoren, zehn verschiedene Geschichten.
Also ich bin bei dieser Frage wirklich ziemlich sorglos. Dass da tatsächlich jemand mein Manuskript klaut, halte ich für eher unwahrscheinlich. Und selbst wenn das tatsächlich mal der Fall sein sollte, bin ich mir ziemlich sicher, dass derjenige kaum eine Chance bei einer Veröffentlichung hat.
Worauf ich inzwischen allerdings auch achte, ist, dass ich nichts mehr so ins Netz stelle, dass es danach verbrannt ist und es lesen nur recht wenige Leute tatsächlich das gesamte Manuskript, denn vieles an Textarbeit findet in geschlossenen Räumen an Ausschnitten statt. Und das mit Usern, die ich entweder schon länger kenne, oder deren Geschichten ich im Gegenzug auch lese oder die befreundete Betas schon länger kennen.
Natürlich ist es letztlich immer eine Form des Vertrauens, das man jemandem entgegenbringt, deswegen spricht nichts gegen eine sorgfältige Wahl eines Betas. Aber Angst, dass mir wirklich mal was geklaut wird, habe ich kaum.
Sollte ich irgendwann mal soweit sein, dass sich meine Geschichten tatsächlich verkaufen und damit für evtl. Manuskriptdiebe tatsächlich interessant sein, dürfte ich meine festen Betas, bzw. einen Angent/Lektor haben, und keine neuen mehr suchen.
Und letztlich beruhigt mich auch immer wieder ein Blick in die Hobbyschreiberszene, denn ich würde auch kaum die Nerven aufbringen ein fremdes Werk veröffentlichungsreif zu überarbeiten, schließlich habe ich mit meinen eigenen genug zu tun. Und ich wage zu behaupten, dass so gut wie kein offen einsehbares Werk schon veröffentlichungsreif ist. ;)
Auch ich, sonst gern mal paranoid, bin es in der Hinsicht nicht. Erstmal gibt es genug Leute, die bezeugen können, welche Ideen von mir sind und seit wann. Zweitens habe ich über meine Romane zahlreiche datierte Hintergrundaufzeichnungen mit Notizen (ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass man mich verdächtigen würde, sie alle gefälscht zu haben). Wenn jemand ein Konzept und Figuren von mir klauen wollte, könnte er darüber hinaus - wie einige schon gesagt haben - niemals dieselbe Geschichte schreiben. Er könnte sich nicht einmal wie ich in die Welten meiner Romane hineindenken, denn er ist nicht ich.
Mir hat tatsächlich mal vor vielen Jahren eine Mailbekanntschaft Geschichte und Figuren geklaut und im Internet veröffentlicht. Ich habe gar nichts gemacht. Die Person ist dann von allein von der Bildfläche verschwunden. Und ganz ehrlich - was sollte sie auch mit dem geklauten Zeug? Sie konnte damit ohnehin nicht umgehen. Ich lasse mich aber nicht davon abhalten, mich mit anderen Mailbekanntschaften über Texte auszutauschen.
Davon abgesehen sind meine Ideen und Figuren auch eher nicht so, dass sie den Wunsch "haben will" bei anderen Personen auslösen ("geklaut" werden komischerweise immer nur schöne junge Männer). ;D Und Geld machen lässt sich mit ihnen auch nicht.
Natürlich würde ich nicht jeden meine Manuskripte lesen lassen, und ich passe auch auf, dass ich nicht zu vieles frei zugänglich im Internet stehen habe. Das aber eher, damit die Verlage sie noch kaufen, als weil ich Angst vor Klau hätte.
Wenn meine Geschichten Leute zu eigenen Ideen inspirieren sollten, fände ich das sogar ziemlich cool.
Die Gedanken habe ich auch manchmal.
Ich versuche daher, nix groß online zu stellen und wähle meine Betaleser sehr sorgfältig aus.
Dass mit dem Einschreiben zustellen lassen, ist zwar ein guter Tipp, kann aber leicht manipuliert werden. Wenn es wirklich zu einer Urheberrechts-Anklage kommt, kann die Gegenbehauptung sein, dass man das Manuskript nachträglich in den Briefumschlag gesteckt hätte.
Ich habe schon so einige Gerichtsverhandlungen durch Freunde und Familie erfahren müssen und bei manchen kam ich mir vor, im falschen Film zu sitzen, wenn sich der Richter von fadenscheinigen Begründungen der Gegenpartei überzeugen ließ.
Ich habe eine ältere Version meiner Geschichte ausgedruckt als "Vor-Manuskript" bei mir zu liegen und auch ältere abgespeicherte Versionen. Zwei Freunde von mir sind Juristen, denen ich das Manuskript dann noch zu lesen geben werde, bevor es an andere geht, damit sie bezeugen können, dass es von mir stammt.
Vielleicht kann man sich auch beim Notar eine Beglaubigung holen lassen, dass man ihm das Manuskript mit Datumsstempel ihm vorgelegt hat. *schulterzuck*
Aber im allgemeinen sollte man da nicht zu paranoid rangehen.
Zitat von: Polarfuchs am 10. Februar 2014, 09:44:43
mich würde mal interessieren, wie ihr eure Geschichten schützt.
Überhaupt nicht. Das halte ich für vollkommen unwahrscheinlich. Außerdem gibt es noch die Statistik-Daten in den Textdateien, die meistens für den Urheber sprechen.
Wenn ich ehrlich bin, habe ich erst zweimal von Fällen gehört, wo jemand versucht haben soll, ein MS zuklauen... Beide Male aber vom selben Autor, der die Sory auch verbreitete - und der sich ein bisschen zu gerne inszeniert und zu ernst nimmt (der große künstlerische Meister: das ist kein Grammatikfehler, das ist künstlerische Freiheit... ihr wisst schon).
Jedenfalls glaube ich auch in diesen beiden Fällen nicht, dass sich jemand herablassen würde, so ein MS zu klauen. ;)
Das sollte man ohnehin bedenken: Ein Manuskript, ist erst einmal nur eine Rohfassung, selbst wenn man sie x mal überarbeitet hat. Erst in Zusammenarbeit mit dem Verlag (wenn man diesen Weg wählt), wird die endgültige Fassung festgelegt. Bis dahin kann sich noch vieles ändern.
D.h. es ist erst noch sehr viel Arbeit nötig, um aus einem (vorausgesetzt: guten) MS ein (gutes) Buch zu machen.
Wie viel man online stellt, sollte man sich allerdings schon überlegen.
Betalesern sollte man so weit schon vertrauen - oder sich andere suchen. Auch beim Mailversand hat man immerhin einen Nachweis, was wann an wen verschickt wurde - wenn man dann immer noch solche Bedenken hat, ist das wirklich etwas extrem.
Denk an deine Geschichte. Nicht an einen eventuellen entgangenen Weltruhm, der ohnehin nicht übermäßig wahrscheinlich ist. (Nicht, weil du so schlecht schreibst, sondern weil es die Umstände ienfach in den seltensten Fällen her geben - da spielt man wahrscheinlich besser Lotto.)
Jo, ich schütze sie auch nicht, ich weiß auch ehrlich gesagt nicht, wogegen. Dass Stephen King das tut, hat vermutlich auch eher den Grund, dass er nicht will, dass das neue Manuskript von seinem Pc geklaut und dann vor der veröffentlichung im Internet landet. Dass wirklich komplette Manuskripte eines Autors durch einen anderen gestohlen und dann auch noch veröffentlicht werden, halte ich für extrem unwahrscheinlich und selten. Wir sind ja nicht alle Hank Moody :D
Darüber hinaus, das wurde ja schon gesagt, hat ja jeder die Textdateien auf seinem Rechner, da steht, wann die angelegt wurden. Und da ich mir Sicherungen gegen den Ausfall des PC´s auch nicht selten als mail sende und die ewig aufbewahre, wäre auch zur Not da noch ein Datumsstempel dran. das Manuskript per Einschreiben selbst senden finde ich wirklich ein bisschen Paranoid :D
Ich bin diesbezüglich auch ziemlich paranoid. Ich weiß noch, als ich mein Manuskript das erste Mal einer Betaleserin gegeben habe (selbstverständlich nur ausgedruckt, niemals digital!!!), hab ich sie unterschreiben lassen, dass sie es nicht weitergeben darf. (nachträglich noch mal sorry, Neyasha, aber ich kannte dich damals ja noch nicht...)
Mittlerweile seh ich das etwas lockerer; bzw. kenn ich die meisten Betas persönlich - oder schon lange genug aus dem www.
Und eigentlich hab ich auch gar keine Angst, dass das ganze Manuskript geklaut wird. Aber sehr wohl bei einzelnen Ideen. Jetzt glaub ich zwar nicht, dass meine Ideen so weltbewegend einzigartig sind, aber vlt. machts ja dann die Zusammensetzung. Klar würde dann immer noch ein anderes Buch rauskommen, als wenn sich geschrieben hätte, aber meine Idee wär dann für die Katz.
Außerdem muss ich gestehen, bin ich selbst nicht davor gefeit. Eine Freundin hatte mal eine Idee, bei der ich mir gedacht habe: wow - die Geschichte will ich auch schreiben, die ist so super. Ja, auch da wäre eine ganz andere Geschichte dabei rausgekommen, aber trotzdem. Ich habs natürlich nicht weiterverfolgt, weil Ideen klaut man eben nicht.
lg, A.
Ich habe da eine ganz simple Methode. Ich rede nicht über Texte, bis sie veröffentlicht sind. Eine Handvoll Vertrauter (und natürlich meine Agentur) wissen über Projekte Bescheid - aber auch Betaleser bekommen von mir vorab keine großartigen Infos, weil ich verhindern möchte, dass sie voreingenommen an die Geschichte herangehen. Der Text soll ja für sich sprechen, nicht mein Rumschwallern darüber.
Zitat von: Antigone am 10. Februar 2014, 12:59:11
Ich bin diesbezüglich auch ziemlich paranoid. Ich weiß noch, als ich mein Manuskript das erste Mal einer Betaleserin gegeben habe (selbstverständlich nur ausgedruckt, niemals digital!!!), hab ich sie unterschreiben lassen, dass sie es nicht weitergeben darf. (nachträglich noch mal sorry, Neyasha, aber ich kannte dich damals ja noch nicht...)
Kein Thema, ich konnte mich schon gar nicht mehr daran erinnern. ;D
Ich bin da nicht besonders paranoid. Was rein die Idee/das Expose betrifft, sehe ich es wie Coppi: Jemand anderes könnte niemals dieselbe Geschichte schreiben wie ich. Selbst wenn mir jemand eine Idee an sich klauen würde, würde dabei noch immer etwas ganz anderes herauskommen.
Was ganze Texte betrifft: Bisher habe ich die ohnehin nur an Betaleser gegeben, die ich persönlich oder zumindest aus dem Forum schon länger kenne - da hatte ich bisher noch keine Bedenken, auch nicht, wenn ich ihnen die Texte per Mail schicke. Davon abgesehen ist ein Roman nichts, womit man mal eben ohne Mühe und Zeitaufwand reich und berühmt wird. Das Szenario, dass jemand eines meiner (ohnehin nicht allzu markttauglichen) Manuskripte klaut und sich dann in die Tretmühle der langen Verlagssuche begibt, um mit einer solchen "Eintagsfliege" vielleicht ein wenig Geld zu verdienen, halte ich für dermaßen unwahrscheinlich, dass ich darüber bis jetzt noch nicht einmal ernsthaft nachgedacht habe.
Wenns denn unbedingt sein muss:
Unsere Sparkasse hat so nette Datumsstempel für die Überweisungen. Ich bin sicher, was für eine Überweisung als Nachweis reicht, tut es auch für ein Manuskript.
Hab ich aber noch nie gemacht. Manuskriptklau dürfte eher absoluten Seltenheitswert haben.
Was geklaut wird, sind offensichtlich Texte fertiger, veröffentlichter Bücher. Und da ist der Beweis ohnehin einfach.
Obwohl ich selbst schon Opfer von Figurenklau geworden bin, schütze ich meine Sachen trotzdem nicht. Ich schicke sie auch digital an Betas. Und ich sichere nicht ab, dass bloß niemand irgendetwas klaut. Erstens habe ich mit der versendeten E-Mail den Beweis, dass der Text von mir ist. Zweitens würde, wie schon gesagt wurde, immer ein komplett anderes Buch herauskommen, wenn dir jemand Idee und Figuren klaut. Und ich bin momentan an einem Punkt, wo ich sage: Wenn mir doch mal jemand eine Figur oder die Idee klaut und es tatsächlich irgendwie schafft, das auch noch zu veröffentlichen, ändere ich halt zwei, drei Sachen am Plot und die Namen und schon merkt es keiner mehr. Aber ich halte es für sehr, sehr unwahrscheinlich, dass jemand, der es nötig hat, anderen Autoren die Ideen zu stehlen, jemals überhaupt auch so weit kommen würde. Dazu kommt, dass ich meine Ideen nicht für so unglaublich genial und überragend gut halte, dass sie mir irgendjemand klauen wollen könnte. Mal ehrlich: Natürlich mag ich meine Ideen. Aber trotzdem würde dafür keiner das Risiko eingehen, dass der Diebstahl aufgedeckt wird und Konsequenzen hat, so besonders bin ich nicht.
Ich hatte mal eine Freundin, die merkwürdigerweise immer ähnliche Figuren und Geschichten hatte wie ich, nachdem sie die Geschichten gelesen hatte. Hat mich das geärgert? Wahnsinnig. Aber ehrlich: Die war keine gute Autorin und sie hatte auch nicht genug Leidenschaft für das Hobby um jemals eine zu werden, ihr hat das ein bisschen Spaß gemacht und sie wollte sich nicht so anstrengen, also hat sie Sachen geschrieben, die so ähnlich waren wie das, was sie kannte. Nicht nur meine Sachen, auch Sachen aus Filmen und Büchern, die sie mochte, das war nicht mal böse gemeint von ihr und schon gar nicht berechnend nach dem Motto: "Ich klau das jetzt und werde damit reich und berühmt." Autoren, denen wirklich etwas am Schreiben liegt, die genug üben um gut zu sein und veröffentlichen zu können, wollen gar nicht die Ideen anderer Autoren umsetzen, sondern ihre eigenen. Was soll man denn auch mit fremden Ideen, beim Schreiben geht es doch darum, die eigenen Ideen umzusetzen und lebendig werden zu lassen.
Ich denke, das einzige Risiko auf Plagiate ist, wenn man veröffentlicht ist, aber dann kann man mal richtig leicht nachweisen, wer die Idee zu erst hatte und den Text zuerst geschrieben hat. Ob das jetzt im Internet ist oder professionell über den Verlag. Aber dabei geht es um das Klauen von Absätzen und Textstellen, nicht um Ideenklau: Wie schon gesagt wurde, Ideen selbst kann man nicht schützen. Wenn man es könnte, wären bald keine mehr für die anderen Autoren da.
Ich hatte daran mal gedacht, als ich meinen Roman an einige Beta-Leser verschickt hab, aber im Grunde kann da, meiner Meinung nach, nicht viel passieren. Hat mir mein Freund, der Jura studiert, auch so bestätigt.
Zum einen, weil mittlerweile eine ganze Menge Menschen bezeugen können, das der Kram von mir stammt, zum anderen, weil ich Dutzende Personenkonstellationen, Hintergrundbeschreibungen, Kartenmaterial etc. auf meinem Rechner habe :)
Im Zweifelsfall dürfte es doch schon reichen, wenn man das Ganze mal beim Copy-Shop ausdruckt und sich einen Datumsstempel draufmachen lässt oder....?
So einen Datumsstempel kann man auch ein paar Monate oder ein Jahr vorstellen... Also.nein, ich denke nicht dass das reicht. ;)
Jedenfalls im Sinne der Frage. Ich persönlich halte nichts davon für notwendig.
Einfache Antwort, wie so viele hier: Gar nichts. ;D
Ich halte es schlicht und ergreifend nicht für nötig. Mein komplett fertiges Manuskript bekommt nur der Verlag. Wenn jemand meint, meine Exposés umsetzen zu müssen - nun ja, ich traue mich wetten, dass immer noch eine ganz andere Geschichte herauskommen würde als die, die ich geplant habe. Und dass andere dieselben Ideen haben wie ich, damit kann ich leben. Mehr noch: Ich halte es mit dem dummen alten Spruch: "If I give you an apple and you give me an apple, we both have one apple. If I give you an idea and you give me an idea, we both have two ideas." Ich rede gerne und viel über meine Projekte, auch weil ich weiß, dass die Umsetzung genau so nur ich vollbringen kann. Mein Gegenüber würde eine ganz andere Geschichte daraus machen. Ob besser oder schlechter, sei dahingestellt, das ist ja auch nicht die Frage. Aber es wäre auf jeden Fall nicht dieselbe Geschichte.
Und auch bei Betas mache ich mir wenig Gedanken. Meine Betas bekommen eine Rohfassung. An der muss noch so viel gefeilt und gemacht werden, das tut sich doch niemand freiwillig an!
Das mit dem Umschlag und an sich selbst schicken kann natürlich funktionieren, allerdings würde ich dann auch noch dafür sorgen, dass der Umschlag versiegelt ist, d.h. beispielsweise einen Stempel quer über den verklebten Umschlag, darauf dann noch mal Tesa, sodass man den Stempel nicht mehr verändern kann, ohne ihn zu verändern - so wurde es an der Uni mit Gutachten gemacht, die geheim bleiben sollten, und was dafür reicht, muss als Beweis auch reichen. Aber ich persönlich halte so etwas für vollkommen unnötig.
Ich war da auch mal - gerade in der Anfangszeit - deutlich paranoider als heute. Heute seh ich das Thema gelassen. Ich hab auf meinem Rechner so viele Unterlagen un Datein mit verschiedenen Versionen... die müsste man mir ALLE klauen um nur gegen mich eine Chance in einem Prozess zu haben. Dazu die gezeichneten Karten und Notizen. Und dann braucht man noch mehr als 3 Betaleser die das ganze seit Jahren mitverfolgen, muss nachweisen, dass man das alles hatte bevor ich hier den Thread im Romanboard eröffnet habe... und, und, und. Keine Chance. Das Thema ist durch. Da kann ich völlig entspannt bleiben.
Das einzige worauf ich noch achte ist, die Geschichte nicht irgendwo öffentlich einsehbar zu haben, sondern nur auf den lokalen Rechnern meiner Betas. Das aber auch nur, damit ich einer Agentur/einem Verlag versichern kann, dass sie noch unveröffentlich ist.
Kleinere Ausnahmen wie hier z.b. ausgenommen.
Ich schütze meine Geschichten ebenfalls nicht, so wie die meisten hier. Wozu auch? Meine Ideen sind nicht so originell, dass man sie unbedingt klauen müsste, und außerdem habe ich einen ziemlich speziellen Stil, der bei den meisten Verlagen wohl nicht so gut ankommen dürfte. Dazu kommt noch, dass meine Rohfassungen immer viel Arbeit brauchen ... die Mühe würde sich niemand machen wollen, denn schnell verdientes Geld und Ruhm ist das nun wirklich nicht. (Davon mal ganz abgesehen, dass ohnehin nur die wenigsten Autoren den großen Durchbruch schaffen.)
Sollte doch einmal jemand meine Geschichte stehlen, habe ich Unmengen an Material auf meiner Festplatte, das zweifelsfrei nachweist, von wem das Manuskript verfasst wurde. Außerdem quatsche ich regelmäßig meinen Freund und meine Oma mit meinen Ideen und Plots voll, an Zeugen würde es mir also auch nicht mangeln. Deswegen halte ich solche Sachen wie sich das Manuskript selbst per Post zuschicken für unnötig paranoid. Aber wenn es die Nerven beruhigt ...
Vor meinen Betas habe ich übrigens keine Angst. Ich könnte ja im Zweifelsfall nachweisen, dass die Geschichte von mir kommt. Und dass ein Hacker oder die NSA sich meine Dokumente aus den Mails krallt, halte ich für ziemlich unwahrscheinlich ;) Außerdem vertraue ich meinen Betas, dass sie mich nicht beklauen. Die meisten (oder eher, alle) sind schließlich selbst Autoren und wissen, wie mies Manuskriptklau ist.
Ich bin da auch nicht so, dass ich mich davor fürchte, weil ich mir denke, dass ich meistens gar nicht über meine Ideen rede und wenn nur mit Leuten, die niemals ein Buch schreiben würden oder mit Leuten, die schreiben, aber das nicht machen würden, weil man sich kennt und dann wäre es einfach, da einen Bezug zu mir herzustellen und zu Beweisen, dass es von mir ist. Aber wie gesagt, sehe das da auch nicht so eng ;D
Wenn ihr das alle ähnlich locker seht, kann ich ja beruhigt sein.
Ich rechne auch nicht damit, dass jemand mit meinem Manuskript "Weltruhm" erlangt. Es würde mir nur einfach in der Seele wehtun, wenn zum Beispiel in einem Weltuntergangsszenario, einer der Betas die komplette Story als E-Book bei Bookrix reinstellt. Das sind nur wenige Klicks.
So, was würde dann ein Verlag dazu sagen, wenn ich irgendwann einmal das Manuskript dort vorstellen möchte. Dann kursiert es ja schon überall im Netz (von Bookrix werden E-Books gestohlen und auf polnischen Websites verscherbelt...). Bei einem Manuskriptklau könnte ich natürlich auch durch Betas und ältere Dateien, Disketten etc. beweisen, dass es ursprünglich mir gehört, ich finde einfach nur den Gedanken so schlimm.
Kleine Anekdote:
Vor ein paar Jahren gab ich die Rohfassung einem Freund zum Lesen, der gab sie mir schmunzelnd zurück mit dem Kommentar: "Ob ich eigentlich das Video Spiel "God of War" kennen würde. Ich hab das einfach mal so hingenommen, kannte das Spiel nicht. Durch einen Zufall fällt mir vor ein paar Wochen die Trilogie in die Hände und ich spiele und bin erschüttert....
Viele einzigartige Bewegungen, gar abstruse Tötungsmöglichkeiten und andere eher nebensächliche Elemente tauchen genau so in meiner Geschichte auf. Für meinen Freund muss das damals so ausgesehen haben, als hätte ich wie ein bekloppter dieses Spiel gezockt und dann in meinem Wahn eine Geschichte dazu geschrieben, die aber von der Story her ganz anders ist.
Klar hat jetzt in diesem Fall keiner vom anderen abgeschaut. Aber für die Leser, die dieses Spiel kennen, ist mein Werk dann sicher so etwas wie ein Abklatsch vom Videospiel. Das ist irgendwie ein furchtbar blödes Gefühl, da ich immer so stolz auf meine kreativen Ideen war. Und jetzt war irgendein Spieleentwickler genau auf der selben Welle kreativ :brüll:
Es ist ein bisschen so: Wer hat die Idee als erstes und wirft sie auf den Markt? Der zweite, der die Idee hatte oder eben der langsamere, ist dann der "Abklatsch"... :wums:
Das mit den "geklauten" Ideen kommt durchaus oft vor. Wir haben da sogar einen eigenen Thread dafür ;)
http://forum.tintenzirkel.de/index.php/topic,4415.0.html (http://forum.tintenzirkel.de/index.php/topic,4415.0.html)
Es gibt einfach so viele Menschen mit so vielen Ideen, dass du deine Gedankengänge einfach immer wieder irgendwo entdecken wirst. Wahrscheinlich ist jede einzelne deiner Ideen bereits Dutzende Male umgesetzt worden und wenn man Pech hat, entdeckt man das eben. Das ist natürlich durchaus etwas frustrierend und man muss sich einfach damit abfinden, dass andere Menschen auch bereits die Idee gehabt haben.
Literatur/Film/Musik ist ja voll von gewollten oder ungewollten Wiederholungen von Altbekanntem.
Liebe Polarfuchs,
ich war auch auf BookRix aktiv. Meine Freunde und ich haben den Download ausgeschaltet und meist das Ebook nur für bestimmte Gruppen sichtbar gemacht (weiss nicht ob es die Funktion seit dem Relaunch noch gibt).
Seit dem ReLaunch hat sich die Plattform so verändert, dass ich inzwischen keinen Betaleser mehr von dort nehmen würde. Wir haben alle ganz aufgehört, etwas bei BookRix einzustellen - zum einen weil diese gesamte verbesserungsuchende Fantasygesellschaft geschlossen auf eine andere Plattform umgezogen ist.
Ein wichtiger Grund war aber auch, dass schon vor der Distributor-Funktion von bx so dreiste Textklauer unterwegs waren, dass sich eine extra Gruppe gründete, wo die Leute, die über sowas stolperten, sich austauschen und ihre Verdachtsmomente überprüfen können (und der arme Support pro Plagiat möglichst nur eine Mail bekommt).
Und damals gabs ja quasi nichts zu gewinnen, im Gegensatz zu heute mit der Verkaufsfunktion.
Ich würd an Deiner Stelle keinen Romandort einstellen, falls es diese "Nur für Gruppe..."-Funktion nicht mehr gibt.