Hallo ihr Lieben,
meine Geschichte spielt in einer mittelalterlichen Welt. In einer Szene räumt jemand Blätter von seinem ...ja, Arbeits/Schreibtisch. Dieser Tisch wird wirklich zum Schreiben und Zusammentragen von Unterlagen gebraucht, aber "Schreibtisch" klingt irgendwie zu modern. Pult klingt irgendwie so nach Schule... Lehrerpult.
Habt ihr eine Idee, wie ich diesen Tisch noch nennen könnte? Am besten etwas, was mittelalterlich klingt :)
Sekretär? Das ist zwar eher sowas hier (http://cdn-imagecache.home24.de/media/catalog/product/750x750/png/s/e/sekretaer-bombay-i-sheesham-massiv-natur-1429038.jpg)... Aber klingt wenigstens alt :)
Korrekt heißt es im Mittelalter tatsächlich Schreibpult. Schreibtische sind auch gar nicht nachgewiesen, soweit ich weiß.
Ein Bildbeispiel aus dem 15. Jh.: http://www.in-nova-corpora.ch/bilder/rat/spiezerschilling_bernerrat.JPG
Katheder
Schreibpult
Kanzel oder Kanzlei für die Schreibstube
Schreibpult oder einfach nur Pult, fiele mir jetzt so spontan ein.
Hmm, das ist schwierig. Wie wär's mit Schreibstätte? "Er räumte die Blätter von seiner Schreibstätte aus massivem, dunklem Holz." :hmmm:
Ich muss gestehen, mein erster Gedanke war auch "Sekretär" (wobei ich eher die Variante kenne, in der die Schreibplatte hochgeklappt wird, um das Innenleben des Schrankes zu verbergen, wenn man nicht dran arbeitet.)
Sekretäre sind aber nicht mittelalterlich, sondern eine neuzeitliche Erfindung ;) *klugscheiß*
Wurde in mittelalterlichen Zeiten nicht eher an Stehpulten in dafür vorgesehenen Schreibstuben oder gleich in den Bibliotheken (meist im Kloster) geschrieben? :hmmm:
Wobei ja auch nur sehr wenige - die Mönche vor allem - überhaupt schreiben konnten.
Danke für die Antworten, ich werde mich wohl für "Schreibpult" entscheiden, damit dürfte jeder wissen, was gemeint ist...
Papier war teuer und kostbar. Normalerweise hatten die Schreiber daher nicht einen Stapel Papier auf den Schreibpult, sondern nur einen (1) Bogen. Plus daneben die Vorlage. Und das wurde auch nicht immer weggeräumt, sondern eventuell liegengelassen und so an den Schreiber der nächsten Schicht weitergegeben.Siehe auch (schnell gegoogelt):
http://www.frankenthal.de/sv_frankenthal/de/Homepage/Kultur%20und%20Bildung/Rarit%C3%A4ten/Frankenthaler%20Bibel/skriptorium%5B1%5D.pdf (http://www.frankenthal.de/sv_frankenthal/de/Homepage/Kultur%20und%20Bildung/Rarit%C3%A4ten/Frankenthaler%20Bibel/skriptorium%5B1%5D.pdf)
Überwiegend wurden wohl für heutige Verhältnisse sehr steil stehende Pulte verwendet - auch, damit die Tinte nicht ganz so schnell von der Feder auf das Papier schwappt. Füllfederhalter gab es da noch nicht.
http://www.monacensis.de/tipps/allgemeines/Mittelalterliche_Schreibkunst/index.php?title=Mittelalterliche_Schreibkunst (http://www.monacensis.de/tipps/allgemeines/Mittelalterliche_Schreibkunst/index.php?title=Mittelalterliche_Schreibkunst) und
http://www.uni-salzburg.at/fileadmin/oracle_file_imports/542859.PDF (http://www.uni-salzburg.at/fileadmin/oracle_file_imports/542859.PDF)
Zum Vergleich ist das Katheder ist dabei das Schreib- oder Vorlesepult des Lehrers - nicht so sehr das eines Schreibers.