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Handwerkliches => Autorenhard- und Software => Thema gestartet von: Christian Svensson am 26. Januar 2014, 12:27:15

Titel: Schreiben in der "Wolke"
Beitrag von: Christian Svensson am 26. Januar 2014, 12:27:15
Schreiben in der »Wolke«

Moin, moin
wie man bei uns im Norden auch am Nachmittag noch sagt. Seit einigen Tagen lese ich hier fleißig, und da ich noch bei den schriftstellerischen Themenkomplexen eher der Lesende denn der Schreibende bin, wird mein erstes »Werk« hier ein Technisches sein.
Ich bin seit vielen Jahren Informatiker, was bedeutet, dass ich Computern helfe, mit den Menschen klarzukommen. Alles, was einen Mikrochip intern hat, liebt mich und ich gebe diese Liebe zurück. Digitale Logik kennt nur »0« oder »1«, »Wahr« oder »Falsch« - zwei exakt definierte Zustände, glasklar und eineindeutig.
Frauen funktionieren noch analog. »Vielleicht«, »eventuell«, »könnte«, »ja, aber ...« wären schon schwierig, wenn es sich um feststehende Definitionen handelte. Zusätzlich können Frauen aber die Bedeutung dieser Begriffe auch noch je nach Laune bitweise shiften und dann steht »könnte« plötzlich für »Nein«. Welcher Mann soll das noch verstehen?
Aber ich schweife ab. Da ich viel unterwegs bin, an mehreren Geräten arbeite und einige Male die Folgen von Festplattendefekten, Computerabstürzen usw. ertragen musste, stellte sich die Frage: Wie kann ich mein Zweitwichtigstes so schützen, dass es sowohl maximal sicher als auch jederzeit im Zugriff ist? Ich habe dazu für mich eine Lösung gefunden und vielleicht hilft sie Euch auch.

Aufgabenstellung: Alles Geschriebene soll sich jederzeit von jedem Gerät (PC, Laptop, Handy, Tablet) an jedem Ort der Welt erreichen lassen, ohne dass aufwendige Synchronisierungen oder spezielle Handlungen beim Schreiben eines Textes notwendig sind. Sicherheitsaspekte spielen eine untergeordnete Rolle.

Lösungsansatz: Entsprechend kommt damit nur eine Datenspeicherung im Internet in Frage. Zwei generelle Möglichkeiten existieren dabei.
A) Direktes Bearbeiten des Textes an seinem Speicherplatz im Internet und alle anderen Geräte greifen auch darauf zu. Vorteil: Es existiert nur ein Dokument, das immer aktuell ist. Nachteil: Es ist eine Internetverbindung notwendig.
B) Schreiben auf dem jeweiligen Gerät. Texte werden automatisch hochgeladen. Vorteil: keine ständige Internetverbindung notwendig. Nachteil: Konfiguration eines Systems ist notwendig.

Lösung für mich ist B) wie folgt:
Verwendeter Onlinespeicher: Googledrive
Verwendete Software: Memomaster und Papyrus Autor.

Erläuterung:
Memomaster hat sich für mich als DAS Programm herausgestellt, mit dem ich alles, wirklich alles, was wichtig ist, speichern kann. Texte, auch Versionen davon, Links, Schnipsel, Grafiken etc. werden übersichtlich in einer Baumstruktur dargestellt. MM gibt es als Freeware, wer rund 50 Euro investiert, verfügt zusätzlich über eine Datenbankverschlüsselung und weitere Funktionalitäten.
Alle Daten werden in einer Datei gespeichert, diese wird in den Googledrive-Ordner gelegt und damit kann ich alles vergessen und mich um die Arbeit kümmern, denn eine Synchronisation erfolgt automatisch.
Zu Papyrus Autor gibt es hier genug Hinweise, muss ich nichts mehr dazu sagen.

Ergebnis: Ich kann jederzeit, mit jedem Gerät und an jedem Ort auf meine Arbeiten zugreifen.

Sicherheitsaspekt: Natürlich erfüllt diese Lösung keine wirklichen Sicherheitsanforderungen. Wer es gerne sicherer hätte, kann zusätzliche Tools einsetzen, die auch Daten im Googledrive verschlüsseln können.

Ergebnis: Seit über einem Jahr schreibe ich mit diesem System und tue nichts anderes. Ich kann mich auf meine Arbeit konzentrieren, muss mir keine Gedanken um Computerabstürze machen und muss nichts, wirklich nichts tun, damit meine Daten da sind, wo ich sie haben will - jederzeit und überall aktuell im Zugriff.

Falls sich jemand näher dafür interessiert, helfe ich gerne.

[Dateianhang durch Administrator gelöscht]
Titel: Re: Schreiben in der "Wolke"
Beitrag von: RaphaelE am 26. Januar 2014, 14:07:00
Hallo Christian,

Na DAS wäre wohl genau das richtige für mich, wenn man bedenkt, dass mein 32GB-USB-Stick erst kürzlich seinen Geist aufgegeben hat und all meine Skripte, Projekte, Dokumente etc. nun unerreichbar sind. Ich muss mich endlich dazu aufraffen, den Stick an einen Datenwiederherstellungsdienst zu schicken.
Nun denn: Ich werde wäre an dem Programm sicherlich interessiert und schau' mir das gleich mal an.

Grüsse

Raphael

PS: Eine achtläufige Maschinenkanone? Puuuh! Also als Gatling-Ausführung oder wirklich achtläufig?
Titel: Re: Schreiben in der "Wolke"
Beitrag von: Christian Svensson am 26. Januar 2014, 14:17:35
Hallo Rapha,

wie gehts deinem Rücken? Hoffe du kannst damit leben, dass du mal nicht die Australien Open gewonnen hast.  :D
Da das Gnaze mal eine Kurzgeschichte war, habe ich mir über die technischen Details natürlich noch keine Gedanken gemacht. Danke für den Tip. Wenn du Fragen hast, schreib mir.

LG Chris
Titel: Re: Schreiben in der "Wolke"
Beitrag von: Tanrien am 26. Januar 2014, 14:22:23
Zitat von: Christian Svensson am 26. Januar 2014, 12:27:15
Frauen funktionieren noch analog. »Vielleicht«, »eventuell«, »könnte«, »ja, aber ...« wären schon schwierig, wenn es sich um feststehende Definitionen handelte. Zusätzlich können Frauen aber die Bedeutung dieser Begriffe auch noch je nach Laune bitweise shiften und dann steht »könnte« plötzlich für »Nein«. Welcher Mann soll das noch verstehen?

Muss das sein? Wenn du ein bisschen suchst findest du sehr viele lange Diskussionen, die wir hier im Forum schon hatten und die alle damit begonnen haben, dass pauschalisierende Aussagen, am häufigsten über Frauen, getroffen wurden. Es geht echt auch ohne das, vor allem, da der Absatz mit dem Thema dieses Threads ja gar nichts zu tun hat...

Werde mir das Programm aber mal anschauen. Momentan sichere ich gar nichts (geschriebenes extra), weil ich gerade an nichts wichtigem sitze und mir dann der Aufwand zu groß ist, und ich mir natürlich gut einreden kann, ein Verlust wäre nicht schlimm. Muss man denn Papyrus Autor verwenden oder reicht auch Memomaster bzw. sind da die Möglichkeiten gegeben, auch mit was anderem zu schreiben?
Titel: Re: Schreiben in der "Wolke"
Beitrag von: Rynn am 26. Januar 2014, 15:05:29
Zitat von: Tanrien am 26. Januar 2014, 14:22:23
Muss das sein? Wenn du ein bisschen suchst findest du sehr viele lange Diskussionen, die wir hier im Forum schon hatten und die alle damit begonnen haben, dass pauschalisierende Aussagen, am häufigsten über Frauen, getroffen wurden. Es geht echt auch ohne das, vor allem, da der Absatz mit dem Thema dieses Threads ja gar nichts zu tun hat...
Danke, Tanrien.

Das ist für mich aber nicht nur "eine pauschalisierende Aussage", das ist nichts anderes als Sexismus. Was soll das bitte? (Guck mal, eine Frau, die klar sagen kann, was sie meint! WOW!)
Titel: Re: Schreiben in der "Wolke"
Beitrag von: Alana am 26. Januar 2014, 15:08:05
@Rynn: Das sehe ich genauso. So eine Aussage finde ich absolut unpassend, so etwas hat hier im Forum und in diesem Thema absolut nichts verloren. So was hat nirgendwo was verloren.
Titel: Re: Schreiben in der "Wolke"
Beitrag von: Runaway am 26. Januar 2014, 15:15:12
Zitat von: Christian Svensson am 26. Januar 2014, 12:27:15
Ich bin seit vielen Jahren Informatiker, was bedeutet, dass ich Computern helfe, mit den Menschen klarzukommen. Alles, was einen Mikrochip intern hat, liebt mich und ich gebe diese Liebe zurück. Digitale Logik kennt nur »0« oder »1«, »Wahr« oder »Falsch« - zwei exakt definierte Zustände, glasklar und eineindeutig.
Frauen funktionieren noch analog. »Vielleicht«, »eventuell«, »könnte«, »ja, aber ...« wären schon schwierig, wenn es sich um feststehende Definitionen handelte. Zusätzlich können Frauen aber die Bedeutung dieser Begriffe auch noch je nach Laune bitweise shiften und dann steht »könnte« plötzlich für »Nein«. Welcher Mann soll das noch verstehen?
Was willst du uns damit überhaupt sagen im Kontext dessen, was du hier eigentlich ansprechen wolltest? Reiner Logik folgend, haben grund- und sinnlose Unterstellungen hier irgendwie gar nix verloren.

Übrigens, soll auch Frauen geben, die Informatik studieren und neben "vielleicht" und "eventuell" auch mit 0 und 1 und dem Unterschied zwischen while- und if-Schleifen hantieren können ... hab ich gehört.
Ich hab übrigens auch gehört, daß die Mensch-Computer-Interaktion sich zum Ziel gemacht hat, Prozesse im Computer so auszugestalten, daß sie für die Menschen leichter verständlich sind und nicht
ZitatIch bin seit vielen Jahren Informatiker, was bedeutet, dass ich Computern helfe, mit den Menschen klarzukommen.
Hat mein Prof sich vielleicht geirrt ;)

Es soll ja auch Männer geben, die ihre Frauen verstehen, aber zwischen der Liebe von Mikrochips und der Liebe biologischer Organismen bestehen Unterschiede.
Titel: Re: Schreiben in der "Wolke"
Beitrag von: Valkyrie Tina am 26. Januar 2014, 15:30:38
Warum bist du der Meinung, Sicherheitsaspekte spielen eine untergeordnete Rolle? Für mich wäre das eine der interessanteren Fragen.
Warum verwendest du Googledrive und nicht z.B. Dropbox. Werden im Googledrive alte Versionen automatisch behalten und wie kann ich die wiederherstellen, sollte ich eine ältere Variante benötigen? Könntest du darauf noch eingehen?

Zum ersten Absatz, der nicht das geringste mit dem Thema zu tun hat, wirst du von anderer Stelle genug gerechtfertigte Dresche einstecken  :nöö:
Titel: Re: Schreiben in der "Wolke"
Beitrag von: Christian Svensson am 26. Januar 2014, 15:34:52
Hm, da bin ich also gerade mächtig in ein Fettnäpfchen gelatscht - und habe es nicht einmal gesehen. Vielleicht liegt es daran, dass ich solche Abschnitte, wenn ich sie anderswo lese - zum Beispiel über Männer - immer mit einem Schmunzeln sehe, weil ich weiß, dass sie niemand ernst nimmt. Meistens kann ich allerdings die Menschen nicht wirklich verstehen, die sofort auf so etwas anspringen, statt es mit einem Schmunzeln zu sehen. Vielleicht bin ich dazu nicht mehr jung genug.
Also - ich entschuldige mich, es handelte sich um einen Scherz. Wer mich kennt, weiß, dass ich eine machnmal sogar mehr als ehrfürchtige Einstellung gegenüber vielen Frauen habe und gegenüber Männern ebenfalls. Das Geschlecht macht nicht den Menschen und seine Seele.

Trotzdem gibt es - auch wenn ich sehr viele sehr gute Kollegen in meinem Beruf kenne - definitv Unterschiede im Kommunikationsverhalten von Frauen und Männern. Aber das hat dann eher weniger mit Computern zu tun. Das ist keine Wertung.

Die andere Frage - nein Papyrus Autor ist nicht notwendig. Das Konzept beeinhaltet lediglich, dass die zu bearbeitenden Dateien im GoogleDrive-Ordner abzulegen sind. Das ist die einzige Bedingung. Funktion genauso mit Word und jedem anderen Texteditor.

Die Diskussion der Versionierung und des Sicherheitsaspektes dauert etwas länger, ich schreibe in den nächsten Tagen dazu etwas. Dropbox kommt aus verschiedenen Aspekten nicht in Frage - dazu später mehr.
Titel: Re: Schreiben in der "Wolke"
Beitrag von: Malinche am 26. Januar 2014, 15:44:45
Zitat von: Christian Svensson am 26. Januar 2014, 15:34:52
Meistens kann ich allerdings die Menschen nicht wirklich verstehen, die sofort auf so etwas anspringen, statt es mit einem Schmunzeln zu sehen. Vielleicht bin ich dazu nicht mehr jung genug.
Das Problem ist eben, dass solche Aussagen häufig nicht einfach Scherz sind, sondern durchaus auch Wirklichkeit abbilden. Es gibt genug diskriminierende und verletzende Diskurse, die nicht gerade förderlich sind, was Chancengleichheit der Geschlechter betrifft - deswegen sind pauschalisierende Aussagen, auch wenn sie scherzhaft gemeint sind, oft problematisch. Wenn man es oft genug mit Ungerechtigkeiten in Form von knallharter Praxis zu tun hat, kann man irgendwann auch nicht mehr über Witze in dieser Richtung lachen.
Aber das ist nicht Thema dieses Threads. Ich bin froh, dass der Aspekt von einigen hier angesprochen wurde, ich bin aber auch froh, dass du darauf geantwortet hast.

Zitat von: Christian Svensson am 26. Januar 2014, 15:34:52
Das Geschlecht macht nicht den Menschen und seine Seele.
Das finde ich gut und wahr gesagt und hoffe, dass wir uns jetzt weiter zum eigentlichen Threadthema austauschen können. :)

Zitat von: Christian Svensson am 26. Januar 2014, 15:34:52
Das Konzept beeinhaltet lediglich, dass die zu bearbeitenden Dateien im GoogleDrive-Ordner abzulegen sind. Das ist die einzige Bedingung. Funktion genauso mit Word und jedem anderen Texteditor.

Die Diskussion der Versionierung und des Sicherheitsaspektes dauert etwas länger, ich schreibe in den nächsten Tagen dazu etwas. Dropbox kommt aus verschiedenen Aspekten nicht in Frage - dazu später mehr.
Auf den Sicherheitsaspekt bin ich auch schon gespannt. Ich muss gestehen, dass ich mich mit GoogleDrive auch bislang kaum auseinandergesetzt habe (und Google in der Hinsicht nicht sehr vertraue): Wie sieht es mit Speicherplatz aus?

Sehr interessant sieht der MemoMaster aus. Ist der speziell zum Synchronisieren, oder auch für die allgemeine Dateiverwaltung?
Titel: Re: Schreiben in der "Wolke"
Beitrag von: Runaway am 26. Januar 2014, 15:49:51
Zitat von: Christian Svensson am 26. Januar 2014, 15:34:52
Hm, da bin ich also gerade mächtig in ein Fettnäpfchen gelatscht - und habe es nicht einmal gesehen. Vielleicht liegt es daran, dass ich solche Abschnitte, wenn ich sie anderswo lese - zum Beispiel über Männer - immer mit einem Schmunzeln sehe, weil ich weiß, dass sie niemand ernst nimmt. Meistens kann ich allerdings die Menschen nicht wirklich verstehen, die sofort auf so etwas anspringen, statt es mit einem Schmunzeln zu sehen. Vielleicht bin ich dazu nicht mehr jung genug.
Mein Problem war, daß ich da nirgends einen Scherz erkennen konnte (so wie alle anderen auch) - davon abgesehen, daß das hier wirklich überhaupt gar nix zu suchen hat.
So, wie es da steht, ist es wirklich nur pauschalisierend und sowas ist immer schwierig. Ja, ich bin auch eine Frau und ja, ich war immer sehr schlecht in Mathe. Das hatte aber absolut nix mit meinem Geschlecht zu tun, sondern damit, daß ich einfach mit Zahlen nicht kann. Umgekehrt kann man mit Dyskalkulie aber hervorragend Informatik studieren, hab ich ausprobiert.
Insofern finde ich es immer wahnsinnig anstrengend und blöd, irgendwas über "Frauen" oder selbstverständlich auch "Männer" im Allgemeinen zu lesen, denn nicht alle Frauen und Männer sind so wie die meisten anderen Frauen und Männer usw.  ...
Aber Entschuldigungen werden natürlich jederzeit gern angenommen! Zumindest von mir ;)
Titel: Re: Schreiben in der "Wolke"
Beitrag von: TheaEvanda am 26. Januar 2014, 18:47:54
Abgesehen von allem Anderen (auch mich hat der analoge Einwurf gestört):

Google Drive und andere Cloud-Dienste sind zwar praktisch, aber wenn man nicht für den Dienst bezahlt, ist man nicht Kunde, sondern die Ware, die verkauft wird.
Viele meiner Verträge enthalten Klauseln, die jedes "Vorabveröffentlichen" und oft auch die öffentliche Bestätigung, dass ich an einem bestimmten Projekt arbeite, untersagen. Damit sind alle Cloud-Dienste, die mir meine Privatspähre nicht klar und vertraglich zusichern, für mich gestorben. Bei diesen gesamten kostenlosen verteilten Systemen fehlt jede Sorte von Datenschutz.

Ganz nebenbei frage ich mich auch, warum wir alle, die wir irgendwo eine Website haben, nicht einfach unsere Dateien dort unter obskuren Namen hochladen und dann vor Ort damit arbeiten. Selbst Windoofs kann mittlerweile eine IP-Adresse mit Pfad als FTP-Laufwerk einbinden. Da haben wir dann unseren bezahlten und privaten Webspace, und die universelle Verfügbarkeit auch. Papyrus kann man sogar mit allen Daten einfach auf dieses Laufwerk aufspielen und auf jedem kompatiblen Rechner remote starten. Wer brauch Google? Von der Datenkrake sollten wir uns wirklich nicht abhängig machen, wenn es nicht unbedingt sein muss.

--Thea
Herzogenaurach, Germany

Titel: Re: Schreiben in der "Wolke"
Beitrag von: Christian Svensson am 26. Januar 2014, 19:13:11
Hallo Thea,

ZitatIch habe dazu für mich eine Lösung gefunden und vielleicht hilft sie Euch auch

Ich habe hier nur eine Lösung vorgestellt, wie sie für mich praktikabel ist. Es ist keine Empfehlung. Dazu haben zu viele ihre eigenen Spezifika - wie du sie bereits zum Beispiel angesprochen hast.
Das Thema Sicherheit lässt sich relativ leicht abhandeln. So gut wie jede Sicherheit kann gebrochen werden - es ist nur eine Frage des zu betreibenden Aufwandes. Insofern muss jeder selbst wissen, welchen Aufwand er betreibt, um seine Daten zu schützen. An die Daten eines noch nicht veröffentlichen unbekannten Autors wird niemand einen Superrechner setzen - an die eines bekannten, der über brisante politische oder wirtschaftliche Themen schreibt, schon eher. Deutsche Domains sind hier nicht soviel sicherer als ausländische - aus mehreren Gründen. Der letzte ging erst vor ein paar Tagen durch die Presse.

Wie gesagt, ich verwende zur Zeit die geschilderte Lösung und bin damit zufrieden.



Titel: Re: Schreiben in der "Wolke"
Beitrag von: Sanjani am 26. Januar 2014, 19:20:40
Zitat von: Thea am 26. Januar 2014, 18:47:54
Ganz nebenbei frage ich mich auch, warum wir alle, die wir irgendwo eine Website haben, nicht einfach unsere Dateien dort unter obskuren Namen hochladen und dann vor Ort damit arbeiten.

Ich würd jetzt einfach mal logisch schlussfolgern, dass Christian keine Webseite hat und deshalb einen anderen Dienst braucht. Ich für meinen Teil hab auch keine Website, hätte aber trotzdem meine Daten gerne überall, wo ich sie brauche. Also, was tun?

Mit Google Drive hab ich persönlich ein ganz anderes Problem, nämlich, dass die Upload-Geschwindigkeit ungefähr Schneckentempo beträgt, und sobald man mal was Größeres Hochladen möchte, braucht man eine ziemlich lange Stange Geduld.

Ich selber bin kein sonderlich großer Anhänger von DropBox und Google Drive und was es da so alles gibt, weil ich mir immer denke, dass das Zeug da bestimmt nicht sonderlich sicher aufgehoben ist, und ich keine Ahnung habe, was jemand mit meinen Daten macht, wenn er meinen Account gehäckt hat.

Ich hab von Leuten gehört, die erfolgreich BTSync verwenden. Da landen die Sachen aber immer auf verschiedenen Geräten, und ich glaube, man kann auch immer nur zwei Geräte miteinander synchronisieren, in mir da jetzt aber nicht ganz sicher, weil ich es selber noch nicht wirklich ausprobiert habe.

LG Sanjani
Titel: Re: Schreiben in der "Wolke"
Beitrag von: Christian Svensson am 26. Januar 2014, 19:26:09
Christian hat sehr viele Webseiten  ;)

Nur für mich ist im Moment Komfort das entscheidende Argument - also schreiben, ohne sich um Sicherheit oder Versionierung kümmern zu müssen. "Wie die kleinen von Nikon - ganz automatisch"
Titel: Re: Schreiben in der "Wolke"
Beitrag von: Sanjani am 26. Januar 2014, 19:35:43
Ach so :D Für einen Informatiker finde ich das ja recht ungewöhnlich, muss ich sagen. Und gibt es denn eine Möglichkeit, die Schnecke Google Drive in den Popo zu treten? Ich hatte da vor ein paar Monaten mal recherchiert und keine Lösung gefunden. Oder sind deine Dateien immer so klein, dass das Synchronisieren nicht lange dauert?
Titel: Re: Schreiben in der "Wolke"
Beitrag von: Valkyrie Tina am 26. Januar 2014, 19:38:23
Eine Frage wäre, wie sicher die Daten auf einer persönlichen Webseite wären. Denn da liegen die Daten auch nur auf dem Server des Webseitenanbieters, und ich gehe mal davon aus, dass Amazon (Dropbox sichert seine Daten bei Amazon) seine Daten besser verschlüsselt und sichert als Webseitenanbieter xy. Ich kenne persönlich mehrere Informatiker, die ihre Daten über die Cloud austauschen, und da geht es um Programme, die potentiell wertvoller sind als ein Buchmanuskript...

Die andere Frage ist, was ein eventueller Hacker mit unserem Manuskripten machen würde. Unter eigenem Namen veröffentlichen? Kriminellen Hackern geht es doch in erster Linie um Geld, also Kreditkartendaten, Sachen die man leicht zu Geld machen kann.

Auf keinen Fall ist es so, daß es als veröffentlicht gilt, wenn man seine Daten auf Dropbox o.ä. hochlädt. Natürlich kann das gehackt werden, aber dann dürftest du auch dein Manuskript nicht auf deinem Laptop in ein Cafe mitnehmen. Weil, da kann es auch gehackt werden, und viel leichter als aus der "Cloud".

Aber Christian, das ist viel mehr dein Revier. Kannst du was dazu sagen, was wie sicher ist, und aufgrund welcher Vorteile du dich für Google entschieden hast? (bzw  wie aufwändig es wirklich wäre, google zu hacken).
Titel: Re: Schreiben in der "Wolke"
Beitrag von: Rynn am 26. Januar 2014, 19:52:14
Zitat von: Malinche am 26. Januar 2014, 15:44:45
Aber das ist nicht Thema dieses Threads. Ich bin froh, dass der Aspekt von einigen hier angesprochen wurde, ich bin aber auch froh, dass du darauf geantwortet hast.
Das finde ich auch. Danke dafür, Christian. :)


Jetzt noch eine Ergänzung zum Thema:
Ich mag meine Daten auch nicht einfach ungesichert in fremde Hände geben, so egal es Dropbox auch sein mag, wer ich bin und was ich schreibe. Ich synchronisiere meine Daten über Dropbox, ja, aber ich tue es etwas anders: Meine Dokumente liegen in einem "Container", also eine Art Ordner-Datei, die ich per TrueCrypt auf meinem Rechner lokal verschlüssele. Dann wird sie verschlüsselt auf Dropbox hochgeladen, wo sie ohne den Schlüssel nur Datenmüll ist. Um sie zu öffnen, entschlüssele ich sie über TrueCrypt lokal auf dem Rechner, auf dem ich gerade an meinen Texten arbeite.

Vorteile:
Ich habe meine Daten auf allen Rechnern, auf denen ich das Passwort für den Container habe.
Meine Texte sind noch da, auch wenn mein Laptop mal überraschend stirbt.
Trotzdem gebe ich Dropbox meine Texte nicht.

Nachteile:
Ich kann nur synchronisieren, wenn ich den Container gerade nicht benutze. Im Schnitt synchronisiere ich also nur einmal am Tag, wenn ich meine Schreibzeit beende.
Ich kann den Container immer nur auf einem PC öffnen. Will ich Daten auf einem anderen PC bearbeiten, muss ich den Container erst auf dem anderen Gerät schließen und synchronisieren lassen. (Das macht mir aber nichts. Ich halte mich halt einfach dran.)
Wenn ich das Passwort einmal verlieren sollte, habe ich keine Möglichkeit mehr, meine Texte wiederzukriegen. Dann ist alles unwiderruflich weg. Deshalb sollte man sein Passwort also am besten auf mehr als einem PC aufbewahren, im allerbesten Fall sogar an mehr als einem Ort (Feuer, Wasserschaden, man kann sich ja viel ausmalen ;)).
Titel: Re: Schreiben in der "Wolke"
Beitrag von: Christian Svensson am 26. Januar 2014, 21:47:54
ZitatFür einen Informatiker finde ich das ja recht ungewöhnlich
Was? Das ich nicht sicherer arbeite? Tja, was passiert denn, wenn einer meine Erzählungen knackt? Hat er halt Lesestoff. Je komplizierter ein System ist, um so anfälliger ist es und um so mehr Aufwand muss ich hinstecken, also Zeit, die ich nicht habe. Im Moment packe ich gerade Koffer, weil ich heute Nacht um vier los muss.

Thema Sicherheit. Nein, ich mag dazu hier nichts sagen aus folgenden Gründen:
1. Darüber gibt es jede  Menge Doktorarbeiten, die zum Zeitpunkt ihrer Entstehung schon veraltet sind - so schnell ist die Entwicklung.
2. Bin ich kein Experte für Computersicherheit. Das Gebiet ist mittlerweile so riesig, dass es seinerseits wieder Teilgebiete hat.
3. Im Internet gibt es jede Menge lesenswerte Seiten zu diesem Thema, was ich hier allgemein schreiben würde, findet ihr dort besser formuliert.

Ein kleines, wirklich phantastisches Büchlein und hervorragend geschrieben ist, kann ich euch gerne empfehlen. "Die Datenfresser", gibt es zur Zeit sogar hier als kostenlosen Download:
http://www.fischerverlage.de/media/fs/308/LP_978-3-10-048518-2.pdf (http://www.fischerverlage.de/media/fs/308/LP_978-3-10-048518-2.pdf)

Geschwindigkeit Googledrive
Hm, könnte auch dort nur Vermutungen äußern. Ich habe damit keine Probleme (ca. 4 GB Daten). Wird schnell und problemlos erledigt im laufenden Betrieb.
Titel: Re: Schreiben in der "Wolke"
Beitrag von: FeeamPC am 27. Januar 2014, 13:26:10
Ich arbeite gerne mit Dropbox.
Hacker sind normalerweise nicht an Manuskripten interesssiert.
Und wenn doch, dann kann ich mit Hilfe der Betaleser jederzeit beweisen, dass die Texte aus meiner Feder stammen. Im Zweifelsfall, wenn es NaNoRomane sind. ist sogar der Tintenzirkel selbst (das Nanitenboard) der Beweis.
Also alles kein Stress.
Titel: Re: Schreiben in der "Wolke"
Beitrag von: Alana am 27. Januar 2014, 14:35:06
ZitatHacker sind normalerweise nicht an Manuskripten interessiert.

Das denke ich auch. Und wenn doch, dann sind sie an den speziellen Manuskripten eines Autors interessiert und dann sind sie meiner Meinung nach auf genau dieser Website das Autors am unsichersten aufgehoben, denn da würde man dann ja zuerst suchen.
Titel: Re: Schreiben in der "Wolke"
Beitrag von: RockSheep am 27. Januar 2014, 14:51:38
Zitat von: Valkyrie Tina am 26. Januar 2014, 19:38:23Die andere Frage ist, was ein eventueller Hacker mit unserem Manuskripten machen würde. Unter eigenem Namen veröffentlichen?

Muahaha... das HackerSheep hat soeben eine neue Idee zum Geldverdienen gefunden. Ich veröffentliche all eure Manuskripte! :darth:

Zitat von: FeeamPC am 27. Januar 2014, 13:26:10
Ich arbeite gerne mit Dropbox.
Hacker sind normalerweise nicht an Manuskripten interesssiert.
Und wenn doch, dann kann ich mit Hilfe der Betaleser jederzeit beweisen, dass die Texte aus meiner Feder stammen. Im Zweifelsfall, wenn es NaNoRomane sind. ist sogar der Tintenzirkel selbst (das Nanitenboard) der Beweis.
Also alles kein Stress.

Und die Betaleser besteche ich mit dem Geld von den vorhergegangenen Manuskripten!

Spass beiseite. Ich arbeite nach genau derselben Methode wie Rynn. Dropbox gepaart mit TrueCrypt. Dass meine Daten in der Cloud sind ist fast unumgänglich, da ich auf so vielen unterschiedlichen Computern parallel an meinen Texten arbeie. Irgendwann gibt's dann mal einen eigenen Server, aber bis dahin sind solche Cloud-Dienste nun mal eine sehr gute Alternative.
Und auf GoogleDrive sind die Daten ungefähr gleich sicher, wie wenn ihr die Texte per Google-Mail verschickt, von dem her... *g*
Titel: Re: Schreiben in der "Wolke"
Beitrag von: Fianna am 07. März 2014, 16:55:58
Ich hoffe es passt noch in diesen Thread...
... könnt ihr das mit dem TrueCrypt näher erklären?

Wo bekommt man es (kostenpflichtig?), wie installiert man es, welche Hardware/Software-Anforderungen stellt es an die Geräte, gibt es eine Bedienungsanleitung?
Titel: Re: Schreiben in der "Wolke"
Beitrag von: pink_paulchen am 07. März 2014, 18:14:31
Da passt folgender Link schön her: https://www.boxcryptor.com/de/boxcryptor-verschl%C3%BCsselung-f%C3%BCr-die-cloud-einfach-und-sicher ein Tool, das die Daten für dich ver-und entschlüsselt.
Titel: Re: Schreiben in der "Wolke"
Beitrag von: cryphos am 07. März 2014, 21:33:07
Clouddienste bei M$, Google und Amazon sind zu meiden - weil Datenkraken. Hostet dort soviel wie sein muss und so wenig wie möglich.

Alternativen:
>> eigene Cloud mit Owncloud und eigenem Webspace. Nachteil: Webspace kostet Geld
>> Dropbox + Boxcryptor ist eine sehr interessante und praktikable Lösung - vor allem weil Dropbox offiziell noch zu keiner großen Datenkrake gehört.
>> TrueCrypt + Clouddienste

Noch ein Hinweis: alle für ein Geschäft relevanten Daten muss ein in D. ansässiges Unternehmen auch in D. vorhalten. Das heißt, ein Autor der ein Manuskript verkauft und die Daten nur in der allgemeinen Cloud speichert verstößt gegen deutsches Gesetz.
Titel: Re: Schreiben in der "Wolke"
Beitrag von: RaphaelE am 17. April 2014, 19:31:14
Ich habe mich letztens mal über Git(nicht als Beleidigung gemeint ;) ) informiert, denn ich wollte mir ansehen, wie ich mit einer Kollegin in der Zukunft Programmierprojekte vernetzt bearbeiten kann. Und ich dachte mir, dass mit dessen Technologie auch das Bearbeiten von Manuskripten in einer Autorengruppe funktionieren könnte: Alles ist mindestens in der Claud gespeichert und wird bei Bedarf automatisch auf den Computer übertragen. Nach Beendigung von Bearbeitungen/Änderungen etc. wird das Ganze auf Befehl wieder hochgeladen und analysiert. Es gibt mit jeder Änderung eine neue Version, die dann alle immer und überall abgerufen werden können. Auch Überschneidungen werden sehr angenehm behandelt.
Für die, die das kennen wird der Punkt, den ich hier angesprochen habe wohl einfacher zu erfassen sein: GitHub fällt raus, da alles öffentlich wäre. BitBucket (https://bitbucket.org/) bietet wiederum private Repositories an(wie das dann genau mit den Rechten aussieht, lese ich bei Gelegenheit mal nach).

Das war jetzt eigentlich nur ein Geistesblitz meinerseits. Wenn jemand sich da besser auskennt und das besser beurteilen kann, dann wäre ich um eine Korrektur ihrerseits erfreut.

EDIT: Ohh. Irgendwie habe ich das Thema verfehlt. Kommt wohl davon, wenn man zwischen verscheidenen Themen(1 (http://forum.tintenzirkel.de/index.php/topic,10087.45.html) und 2 (http://forum.tintenzirkel.de/index.php/topic,8227.0.html)) hin und her pendelt. :pfanne: