Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum

Allgemeines => Buch- und Verlagswesen => Thema gestartet von: Grey am 04. Dezember 2012, 21:48:06

Titel: Bastei Lübbe Academy
Beitrag von: Grey am 04. Dezember 2012, 21:48:06
Bastei Lübbe hat ein neues Projekt: Die Bastei Lübbe Academy, allem Anschein nach eine Schreibschule, die Autoren ausbilden soll. Dozenten sind Lektoren und Autoren wie z.B. Andreas Eschbach oder Michael Peinkofer. Ich bin mir noch nicht so sicher, was ich davon halten soll, aber es lohnt sich sicher, das mal im Auge zu behalten.

http://www.bastei-luebbe-academy.de/
Titel: Re: Bastei Lübbe Academy
Beitrag von: Shin am 04. Dezember 2012, 21:54:44
Schade, bei Schreibschule dachte ich zuerst an Kurse, für die man sich bewerben kann, vielleicht studienähnlich, nur kürzer. Naja, Wunschdenken. ;)
Mit den Kosten ist das natürlich ziemlich happig.
Einsteigerkurs für 549 Euro? Naja.
Titel: Re: Bastei Lübbe Academy
Beitrag von: Janika am 04. Dezember 2012, 22:01:09
Ach, es gibt auch "Von der Idee zum fertigen Buch" für 295€ ... da bin ich in den letzten Jahren aber günstiger und persönlicher weggekommen :hmmm:
Titel: Re: Bastei Lübbe Academy
Beitrag von: Kerimaya am 04. Dezember 2012, 22:26:06
Ich würd dem Projekt nicht allzu kritisch gegenüber stehen - im letzten Jahr durfte ich ja zu einem Kaffe bei Lübbe vorbei kommen und die Lektorin, mit der ich mich getroffen hatte, meinte, dass solche Workshops durchaus auch dazu da sind, dass Lübbe dort Autoren für sich rekrutiert, die ihnen auffallen.
Titel: Re: Bastei Lübbe Academy
Beitrag von: Janika am 04. Dezember 2012, 22:38:40
Mein einziges Problem damit - es ist so schweineviel Geld für meine Verhältnisse!
Dass man sich mit Vita bewerben soll, heißt das, sie picken sich die vielversprechensten Bewerber raus? Wenn man in so einen Kurs reinkommt, bringt einen das nicht nur lern-, sondern auch chancentechnisch weiter? Ich kann mir irgendwie wirklich nicht vorstellen, so etwas zu besuchen ...
Titel: Re: Bastei Lübbe Academy
Beitrag von: Yukan am 04. Dezember 2012, 22:40:46
Ich denke mir nur, wie es dann mit anderen Verlagen aussieht? Unter Umständen macht es kein gutes Bild, wenn man sich nach dieser Academy dann (mit oder ohne Agentur) bei Heyne (etc.) bewirbt. Nur mal so ein Gedanke.  ???
Titel: Re: Bastei Lübbe Academy
Beitrag von: Janika am 04. Dezember 2012, 22:42:55
Naja, es zeigt ja, dass du interessant bist, wenn du für sowas angenommen wurdest (vorausgesetzt, ich habe das Annahmeverfahren richtig verstanden). Und wenn sie damit ein verheißungsvolles Neutalent ihrer Konkurrenz wegschnappen können, die diesen Neuling zudem schon einmal vorgeschliffen hat, ohne einen wirklichen Nutzen außer den Einnahmen davon zu haben ... naja ;D
Titel: Re: Bastei Lübbe Academy
Beitrag von: Grey am 04. Dezember 2012, 22:43:40
Wieso sollte das schlecht aussehen? Dann sehen die Verlage doch, dass du einen Kurs bei rennommierten Leuten gemacht hast. Für eine Agenturbewerbung wäre es sicher kein Nachteil, und wenn du erstmal vertreten wirst, wird dein Agent vermutlich ohnehin eher weniger über Kurse sprechen, die du gemacht hast, wenn er deine Manuskripte anbietet.
Titel: Re: Bastei Lübbe Academy
Beitrag von: Kerimaya am 04. Dezember 2012, 23:01:50
Ich denke auch, dass einem ein solcher Kurs nur helfen kann. Schaden in keinem Fall. Die Preise sind natürlich sehr happig, aber es gibt auch eine ganze Menge anderer (sehr guter) Schreibworkshops im Netz, die ein bisschen günstiger sind.
Titel: Re: Bastei Lübbe Academy
Beitrag von: Yukan am 04. Dezember 2012, 23:12:13
Ok, stimmt. Damit habt ihr natürlich Recht, war auch nur so ein Gedanke  :-[
Dann wäre wohl auch nur noch das Geld, die einzige Abschreckung.
Titel: Re: Bastei Lübbe Academy
Beitrag von: Cairiel am 05. Dezember 2012, 08:06:28
Ich will ...  :seufz:
Der Preis ist imA viel zu hoch, aber ich denke, dass man da viel lernen kann.
Titel: Re: Bastei Lübbe Academy
Beitrag von: gbwolf am 05. Dezember 2012, 12:02:26
@Cairiel: Was bedeutet "imA"?

Nachdem jahrelang in allen möglichen Foren immer gemeckert wurde, die Verlage wären doch auch dafür zuständig, die Rohdiamanten zu schleifen, finde ich das einen richtigen und konsequenten Schritt. Ob die Preise so bleiben, es eventuell Stipendien geben wird, wie die Rekrutierung laufen könnte ... das alles wird sich sicherlich in den nächsten Jahren einspielen. Auf jeden Fall ist ein Anfang gemacht.

Und auch wenn die Preise am oberen Rand dessen liegen, was man beispielsweise in Wolfenbüttel oder bei der Akademie Oberkassel bezahlt, muss man sich immer vor Augen halten: Der Dozent hat noch eine Vorbereitungszeit, in der er intensiv die Einsendungen seiner Teilnehmer liest, muss das Programm vorbereiten, muss Steuern, Altersvorsorge und Lebenshaltungskosten bezahlen und dann hängt da vielleicht noch Anfahrt, Raummiete, Catering, Übernachtung, etc. dran.

Die Seminare von Eschbach klingen gut. Falls ich überraschend Zeit habe, spare ich vielleicht. Mein Vorteil ist allerdings auch, dass ich Seminare steuerlich voll absetzen kann.
Titel: Re: Bastei Lübbe Academy
Beitrag von: pink_paulchen am 05. Dezember 2012, 13:48:53
Ich finde das Angebot auch hochspannend. Falls jemand an einem Seminar teilnimmt, wäre ich total interessiert an einem Feedback dazu. Wobei ich mich frage, ob diese "Bewerbung" um einen Seminarplatz überhaupt zum tragen kommt, wenn die Seminare doch recht hochpreisig sind. Ich finde sie aber nicht zu teuer.
Titel: Re: Bastei Lübbe Academy
Beitrag von: Cairiel am 05. Dezember 2012, 15:29:35
Zitat von: Nadine am 05. Dezember 2012, 12:02:26
@Cairiel: Was bedeutet "imA"?
Hoppla, ist mir auf die Schnelle hineingerutscht.  :versteck:  Es bedeutet "in meinen Augen".
Titel: Re: Bastei Lübbe Academy
Beitrag von: Bianca Jones am 12. Dezember 2012, 18:59:17
Mein Mann hat mir heute den Link zu der Academy geschickt - aber natürlich hast du, Gray, sie  schon vorher gefunden  :jau:

Ich fand die Kurse wirklich sehr interessant - und Eschenbach ist ja auch international unterwegs, das ist noch mal eine ganz andere Klasse - aber die Preise! Seufz! Ich weiß, sie sind sicher gerechtfertigt. Aber da muss ich auf 2014 warten, im nächsten Jahr kriege ich nur die Kurse in Wolfenbüttel zusammen  ;)

Aber, wenn mal jemand daran teilnimmt, bitte berichten!

@ Nadine: Du kannst die Kurse sicher komplett absetzen, weil du mit dem literarischen Schreiben Geld verdienst, oder? Wenn man nur textet, wie ich, geht das nicht, oder?
Titel: Re: Bastei Lübbe Academy
Beitrag von: Kaeptn am 13. Dezember 2012, 08:49:23
Bei buchreport gibts ein kurzes Interview mit Eschbach zum Thema.

"Es fehlt an autoren mit Biss"
http://www.buchreport.de/nachrichten/buecher_autoren/buecher_autoren_nachricht/datum/2012/12/11/es-fehlt-an-autoren-mit-biss.htm
Titel: Re: Bastei Lübbe Academy
Beitrag von: chaosqueen am 13. Dezember 2012, 13:00:11
Ich hab da mal ein bisschen gestöbert. Mit Mario Giordano (ist er eigentlich mit Ralph Giordano verwandt?) nach Mallorca zu reisen fände ich ja auch spannend - allerdings soll man dort ein Motivationsschreiben einreichen (da muss ich erstmal prüfen, was in so etwas hineingehört) und die Leseliste der letzten sechs Monate. Und ausgerechnet in diesem Jahr hab ich meine Leseliste nicht mehr festgehalten! :d'oh:

Generell finde ich es begrüßenswert, wenn Verlage Autoren ausbilden. Der Vergleich zum Automechaniker hinkt aber, denn der bekomme Geld für seine Ausbildung, hier muss man dafür bezahlen. ;)
Titel: Re: Bastei Lübbe Academy
Beitrag von: Thaliope am 13. Dezember 2012, 13:06:25
Ich bin ja echt zwiegespalten, was diese Akademie angeht. Eigentlich ist es ja wirklich richtig toll, dass Verlage die Ausbildung des Nachwuchses fördern, klar. Aber die Preise sind schon happig.
Und wenn dann solche Sachen wie Autobiografisches Schreiben angeboten werden ... klingt das für mich nicht nach Profi-Ausbildung, sondern danach, die Leute noch weiter zu schröpfen, die ihr Geld sonst schon DKZV-Verlagen in den Rachen schmeißen.

Also, ich bin sehr gespannt, was daraus wird und hoffe natürlich das Beste.
Titel: Re: Bastei Lübbe Academy
Beitrag von: Kaeptn am 13. Dezember 2012, 15:17:22
Die Preise sind schon hyperkrass. Man gucke sich mal die Eschbach-Schulung an. 649 Euro für 3 Tage und 12 Teilnehmer. Das sind 7700 Euro Einnahmen für die.

Klar, ich hab auch schon an IT-Schulungen teilgenommen die genauso teuer oder gar teurer waren, aber man muss ja an die Zielgruppe denken. Autoren, die schon von der Schriftstellerei leben können, werden wohl eher nicht dorthin gehen. Und die, die es nicht können, müssen sich halt fragen: Lohnt sich das wirklich? Kriege ich das Geld durch die Schreiberei jemals wieder rein? Für mich ist das nix.
Titel: Re: Bastei Lübbe Academy
Beitrag von: Runaway am 13. Dezember 2012, 15:32:58
Meine bisherigen Erfahrungen mit Schreibkursen und Seminaren waren auch eher ... mittelprächtig.
Das hängt natürlich extrem vom Veranstalter und vom Dozenten ab, aber natürlich muß die Zukunft zeigen, ob die Academy wirklich soviel mehr vermitteln kann als ein wirklich guter Schreibratgeber oder so.
Ich find's schön, daß es sowas überhaupt gibt, aber die Preise sind wirklich heftig.
Titel: Re: Bastei Lübbe Academy
Beitrag von: Alia am 13. Dezember 2012, 16:01:23
Ich finde, dass es eine zweischneidige Sache ist. Klar. Ausbildung kostet Geld. Unsere Anwaltfortbildungen sind meist noch teurer. Aber danach hat man etwas in der Hand, was man vorzeigen und mit dem man sich bewerben kann. Das ist hier ja jetzt nicht der Fall.
Der Weg Musikunterricht - Aufnahmeprüfung - Musikhochschule - Profimusiker ist da für mich klarer.
Der Musikunterricht am Anfang ist allerdings nur dazu da das Ganze erstmal so zu erlernen, dass man überhaupt den Sprung zur Aufnahmeprüfung schaffen kann. Und m.E. ist das das Niveau, was hier angeboten wird. Kann mich aber auch irren.
Und da reicht es nicht zum Unterricht zu laufen, sondern man muss täglich üben. Und nicht mal ein paar Minuten, sondern Stunde um Stunde.
Ich glaube bei allem anderen ist es auch so.
Malen lernt man nur durch malen, Fotografieren durch Fotografieren, Töpfern durch Töpfern, etc.
Und Schreiben lernt man halt auch nur durch Schreiben. Und sich mit Werken von anderen Schriftstellern auseinandersetzen. Und da muss man erstmal ein paar 100 (wenn nicht gar 1000) Seiten Müll produzieren, bevor  man gut wird.
Titel: Re: Bastei Lübbe Academy
Beitrag von: gbwolf am 13. Dezember 2012, 16:27:54
Weiß denn jemand, ob beispielsweise in Wolfenbüttel die Seminare öffentlich gefördert werden? Mir kommen die Preise dort nämlich sehr niedrig vor, denn die sind ja ebenfalls inklusive Übernachtung und Verpflegung. Vergleiche mit anderen Anbietern weichen nicht so sehr ab: Schreibcamp (http://forum.tintenzirkel.de/index.php/topic,5555.0.html), Akademie Oberkassel (http://forum.tintenzirkel.de/index.php/topic,9808.0.html), Akademie für Autoren (http://akademie-fuer-autoren.com), etc.

Bei Montségur wird ebenfalls fleißig diskutiert: http://autorenforum.montsegur.de/cgi-bin/yabb/YaBB.pl?num=1354740704

Ich bin - wie gesagt - gespannt, wie sich das in den nächsten Jahren entwickelt. Die ganz hochpreisigen Seminare werde ich selbst auch nicht belegen (können).

@Bianca: Mal sehen, wieviel das Finanzamt anerkennt, ich versuche es in diesem Jahr zum ersten Mal. Am besten fragst du dort nach, inwieweit das als Fortbildung zählt.

@Dani: Also die Seminare, die ich bislang belegt hatte, haben mich immer einen sehr großen Schritt weitergebracht. Waren beide bei Autoren, die sowohls elbst sehr gut schrieben, als auch bereits Erfahrung mit Seminaren hatten. Eine gute Mischung aus Theorie und Textarbeit.
Titel: Re: Bastei Lübbe Academy
Beitrag von: Runaway am 13. Dezember 2012, 17:50:59
Dann hattest du definitiv bessere als ich, Nadine ... der Knüller bei einem "Schreib"seminar, das ich besucht hab, bestand ja darin, daß nicht geschrieben wurde. Nein. Es wurden vier Stunden lang alle zwei Wochen bereits fertige Texte vorgelesen und zerrupft. Da war ich sehr enttäuscht. Ich hätte einen praxisnahen Workshop erwartet.
Aber deshalb meinte ich ja auch: Es gibt gute und schlechte ... Ich hatte offensichtlich Pech  :-\
Titel: Re: Bastei Lübbe Academy
Beitrag von: Linda am 13. Dezember 2012, 18:13:59
Zitat von: Dani am 13. Dezember 2012, 17:50:59
der Knüller bei einem "Schreib"seminar, das ich besucht hab, bestand ja darin, daß nicht geschrieben wurde. Nein. Es wurden vier Stunden lang alle zwei Wochen bereits fertige Texte vorgelesen und zerrupft. Da war ich sehr enttäuscht. Ich hätte einen praxisnahen Workshop erwartet.

tja, genauso würde ich so etwas aufziehen. Ich kann nicht auf Kommando schreiben und schon gar nicht in Gesellschaft. Und in der Kursstunde schreiben, was soll das bringen, wenn dir dabei jemand über die Schulter schaut wie ein Lehrer bei der Klausur? Ne ne!

Ich finde, es bringt hundert Mal mehr, wenn man Schreibhausaufgaben bekommt, die man dann intensiv (und nach bereits erfolgter, eigener Bearbeitung) analysiert. Das ist mir praxisnah genug. Ist allerdings meine theoretische Meinung, da ich noch nie ein Schreibseminar besucht habe.
Ganz doof finde ich Ansätze wie, dass Herr oder Frau Starautor ihre meisterhaften Texte vorlesen, ihre Art der Bearbeitung erklären und über ihre Probleme reden. Und die anderen daran lernen sollen, wie es geht, ohne dass der Finger in die Wunde der eigenen schreiberischen Schwächen gelegt wird.
Bücher von Herr oder Frau Starautor kann ich bei Interesse zuhause für lau lesen. Aber das hat nichts mehr mit dem eigentlichen Thread zu tun.
Titel: Re: Bastei Lübbe Academy
Beitrag von: Runaway am 13. Dezember 2012, 19:50:04
Zitat von: Linda am 13. Dezember 2012, 18:13:59
Ich finde, es bringt hundert Mal mehr, wenn man Schreibhausaufgaben bekommt, die man dann intensiv (und nach bereits erfolgter, eigener Bearbeitung) analysiert.
Da hast du recht, das hätte ich auch gut gefunden. Nur: Wir haben da alte Texte gelesen. Manche Leute fühlten sich auch mal bemüßigt, was neues zu schreiben. Aber eine wirkliche Hausaufgabe gab es nie. Es war eigentlich eher ein Textbesprechungsseminar ... total konzeptlos einfach.
Daß es auch anders geht, hab ich in der Uni (ausgerechnet!) erlebt. Da haben wir wirklich Schreibworkshops gemacht. Eine kleine Aufgabe, zwei Stunden Zeit, man durfte raus auf die Wiese oder in die Cafeteria oder Musik hören.
Da kamen total tolle Sachen bei raus, geniale Texte bei Leuten, die vorher noch nie geschrieben hatten. Das hat mir total gut gefallen und dabei hab ich auch mehr gelernt und ich hab auch mehr davon behalten. Die Dozentin war super.
Titel: Re: Bastei Lübbe Academy
Beitrag von: Kerimaya am 13. Dezember 2012, 20:51:16
 :wache!: Ihr Lieben, bitte verlagert die Diskussion über Schreibseminare im Allgemeinen bzw. den Erfahrungsaustausch in einen eigenen Thread (ich denke, die Erfahrungen würden sicherlich auch andere Mitglieder spannend finden!) Hier soll es gezielt um die Kurse der Schreibakademie von Lübbe gehen. Danke!
Titel: Re: Bastei Lübbe Academy - Gewinnspiel
Beitrag von: gbwolf am 23. Januar 2013, 14:23:39
Zum Start gibt es ein Gewinnspiel: http://www.bastei-luebbe-academy.de/content-35-35/gewinnspiel/

Und zwar kann man einen Platz im ersten Seminar vom 1.3.- 3.3. geinnen; "Bestseller: Der Weg zum Erfolgsroman".
Titel: Re: Bastei Lübbe Academy
Beitrag von: Kerimaya am 20. März 2013, 09:00:40
Es gab einen Schnupperkurs. Einen Erfahrungsbericht zum Nachlesen hat der SWR verfasst: http://www.swr.de/nachrichten/bw/-/id=1622/nid=1622/did=11163260/1h3lmxg/index.html
Titel: Re: Bastei Lübbe Academy
Beitrag von: Thaliope am 28. Juni 2013, 11:43:12
Bei Spiegel Online gibts einen Artikel über einen Kurs mit Andreas Eschbach: hier (http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/schreibseminar-wege-zum-bestseller-a-903123.html).
Titel: Re: Bastei Lübbe Academy
Beitrag von: gbwolf am 28. Dezember 2013, 20:50:08
Bei Zeit Online gibt es einen Artikel zur Akademie und zum Thema "Beruf Autor", mit Fokus auf den Fantasyautor: http://www.zeit.de/2013/51/autor-fantasyroman

Schade, dass es so klingt, als hätte die Autorin von "Fesseln der Freiheit" eins der bezahlten Seminare belegt. Wir wissen ja, dass es der kostenfreie Talentwettbewerb war. ;)
Titel: Re: Bastei Lübbe Academy
Beitrag von: TheaEvanda am 11. April 2014, 10:03:12
Ich habe das "Romanwerkstatt - wie sie ein richtig gutes Buch schreiben" - Seminar besucht.

Für mich enthielt das Seminar nichts wirklich Neues:
Verlagsstruktur, Arbeit eines Lektors, Entstehung eines Buchs, Buchwerbung pro und Kontra, Plotstruktur mit drei Akten, die Heldenreise, Grundlagen der Charakterisierung. Soziogramme zeichnen.
OK, letzeres kannte ich als Charakterisierungshilfe noch nicht, und das Beispiel mit dem Erfinder Jesus von Nazareth war einfach nur köstlich.

Aufgaben, an denen die anderen Teilnehmer geschwitzt haben, habe ich einfach nur runtergeschrieben.
Ein Pitch zu Zeit & Zufall nach Vorgabe? Da. Ich habe in der gegebenen Zeit neun Versionen geschrieben, hauptsächlich auf der Suche nach einer noch besseren Formulierung.
Den Plot des Romans auf Plotpunkte untersuchen? Hier PPI, und da die Katastrophe, und da PPII.
Die Idee aus Sicht der Hauptperson ins Schema der Heldenreise pressen? Ich hatte eine Stunde Zeit, also habe ich die gesamte Geschichte entsprechend dargestellt, nicht nur die Hauptpunkte. Und das hat nur deshalb so lange gedauert, weil mein Stift so unbequem in der Hand lag.
Eine gewisse Herausforderung war nur, eine auf fünf Akte geplante Geschichte in ein Dreiaktschema zu überführen - und das Soziogramm der Hauptfiguren so zu erklären, dass ich keine zwei Stunden dazu benötige.

Das Semininar war für mich nicht das Richtige - hauptsächlich deshalb, weil ich den Inhalt schon zur Genüge kannte. Aber auch mein Projekt ist schon deutlich weiter gediehen als dieses Seminar seine Teilnehmer je führen wollte. Ich benötige diese Strukturierungshilfen nicht mehr, dazu habe ich schon viele Bücher gelesen und mir die Zähne an den einschlägigen Übungsvorschlägen ausgebissen und viel daran gelernt. Für mich war es eher ein Repetitorium als eine Vorlesung mit neuem Stoff.

Hätte ich den Seminarplatz nicht gewonnen, hätte ich nie daran gedacht, mich in ein solches Seminar zu setzen. Leider hatte ich mit meinem Bauchgefühl recht - ich bin in einem Anfängerseminar einfach nicht mehr richtig und ermüde eher aus Unter- als Überforderung. Das ist schade und wird weder meinen tollen Mitseminaristen mit ihren ausgezeichneten Ideen noch den wirklich fähigen Dozenten gerecht.

Viel mitgenommen habe ich aus dem Einzelgespräch zu Expose und Leseprobe: Meine Vermutungen in Sachen "Genretauglichkeit" haben sich mal wieder voll bestätigt, und die Aussage "Twilight entsprach ursprünglich auch keinem Standardgenre" hat mich jetzt nicht so überzeugt. Natürlich würde ich gerne so berühmt werden wie Goethe und die Verkaufszahlen von JK Rowling haben - aber auch wenn ich voll von dem Projekt überzeugt bin, kenne ich die Realitäten des Markts. Die Anmerkungen zum Stil und der Szenenfolge, die auch bei uns im Autorenteam regelmäßig heiß beredet wird, waren sehr hilfreich - nicht zuletzt, da die Lektorin/Dozentin die Finger noch mal auf alle wunden Stellen gelegt hat und einige Anmerkungen in Hinsicht auf die Markttauglichkeit hatte.

Wann bringt also ein solches Seminar etwas?
* Wenn man Genre-Literatur schreiben möchte, aber keinen Zugang zu den Standard-Handlungsmustern findet (oder gefunden hat): Die Übungen helfen dabei sehr.
* Wenn man ein neues Projekt angedacht hat und zwei Tage ungestörte Plot- und Strukturarbeit brauchen kann.
* Wenn man eine ehrliche, privat geäußerte Meinung zur Verkäuflichkeit und zu Verbesserungspunkten des neuen Projekts braucht und mit der Antwort leben kann.

Wann bringt es nichts?
* Wenn man schon erfolgreich mit Schema F gearbeitet und es verstanden hat.
* Wenn man das Projekt schon selbst erfolgreich mit Aktstruktur und Heldenreise sortiert hat.
* Wenn man ohne eine halbe Stunde persönliches Gespräch mit einem Lektoratsprofi auskommt.
* Wenn das jüngere Kind am Abfahrtstag mit Fieber im Bett allein lassen muss, das ältere Kind am Tag darauf krank wird und man zwei mal 450km Solo-Autofahrt an den zwei Seminartagen runterreißen muss.

Ich werde die Akademie in Sachen "Meisterkurs" im Auge behalten, aber für das Anfängerseminar war ich schon zu weit.

--Thea

P.S.: Zur Antwort auf Nadines alte Frage: Wolfenbüttel heißt nicht umsonst "Bundesakademie für kulturelle Bildung". Sie werden schwer vom Staat subventioniert.
Titel: Re: Bastei Lübbe Academy
Beitrag von: serenade am 18. September 2014, 18:56:44
Ich war im August beim "Open Day" der Academy und meine Meinung dazu ist ambivalent. Zum einen wirken die beiden Dozenten sehr nett und motiviert. Andererseits hatte ich den Eindruck, dass sich die Seminare größtenteils an absolute Neulinge richten, die die Branche überhaupt nicht kennen. Zum Beispiel wurde beim "Open Day" ausgiebig darüber informiert, dass man sich üblicherweise mit Leseprobe und Exposé bei einem Verlag bewirbt, und dass man das Manuskript bereits geschrieben haben sollte... Und Aussagen wie "Jeder kann Schreiben lernen" schrecken mich eher ab, einen Kurs der Academy zu besuchen - und dürften auch nicht gerade schmeichelhaft für die Verlagsautoren klingen.
Der "Open Day" war natürlich primär eine Werbeveranstaltung für die kostenpflichtigen Seminare der Academy, was a priori klar war und auch verständlich ist. Sehr positiv war, dass die Dozenten sich trotzdem viel Zeit für Nachfragen der Seminarteilnehmer genommen haben. Nachdem einige Fragen zum Schreiben von Exposés gestellt wurden, haben sie noch eine kleine Sonderlektion zu diesem Thema eingeschoben (Was gehört alles in ein Exposé, was nicht? Was sollte im Anschreiben stehen?). Auch hier gilt: Wenn man sich mit dem Thema bereits beschäftigt hat, war es nichts Neues - aber es war mehr als ich mir von einem "Open Day" erwartet hatte.
Titel: Re: Bastei Lübbe Academy
Beitrag von: UlfFildebrandt am 25. September 2014, 11:24:04
Ich wollte einen kurzen Überblick über einen anderen Kurs geben an der Bastei Lübbe Academy: "Horror Factory".

Der Workshop ist schon knapp ein Jahr her, aber da es ja immer noch ein paar Kurse gibt, die man buchen kann, wollte ich meine Eindrücke schildern. Es waren drei Tage in Köln und der Preis von 99 Euro entsprach auch nicht den 500 Euro, die für andere Kurse verlangt wurden. Deshalb hab ich mich angemeldet, denn bei einem Preis von 99 Euro dachte ich mir, dass ich auf jeden Fall etwas mitnehmen kann.

Am ersten Tag haben die Dozenten (Ann-Kathrin Schwarz, Jan Wielpütz, Helmut Pesch) über Bastei-Lübbe ganz allgemein gesprochen. Das war interessant, weil es Einblicke gibt, wie Bastei-Lübbe die Zukunft plant (neue Medien, eBooks usw.). Und zum anderen war es auch nett, Herrn Pesch über sein Tolkien-Wörterbuch reden zu hören. Das sind einfach Einblicke, die wirklich gut sind.

Im weiteren Verlauf entwickelte sich der Workshop mehr zu einem Expose-Workshop. Man musste wie bei solchen Workshops ein Expose und eine Textprobe einreichen. Jetzt kam der eingeladene Autor, Uwe Voehl, ins Spiel. Zusammen mit Jan Wielpütz, zerlegten sie die Exposes und gaben Hinweise, was funktioniert und was nicht funktioniert. Dabei haben sie auch Übungen verwendet wie das Erzählen des Exposes an den Nebenmann. Der Nebenmann musste dann der ganzen Runde die Geschichte in seinen Worten berichten. Das hatte ich bisher noch nie gemacht, denn so häufig findet man ja so große Kreise nicht, vor allen Dingen bekommt man durch die Wiedergabe eines dritten ein Gefühl, was die beeindruckenden Punkte in der eigenen Story sind.

Uwe und Jan haben am Anfang gesagt, dass Textprobe und Expose ungefähr gleichwertig behandelt werden, aber wie gesagt, es entwickelte sich mehr zu einem Expose-Workshop. Ich fand die Änderung nicht schlecht, denn ich habe selber bemerkt, dass ich dem Expose zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt habe. Uwe Voehl hat hinterher per Email noch seine ganzen Kommentar geschickt, so dass man auch zur Textprobe Feedback bekommen hat.

Man lernte unabhängig von dem Fokus auf Horror-Literatur etwas für die eigene Entwicklung. Auch die Kontakte zu anderen Autoren sind wie bei Workshops in Wolfenbüttel sehr wertvoll.

Ein Schmankerl hatte der Workshop auch noch: Bastei-Lübbe hatte sich bereiterklärt, eine der Geschichten in der Horror-Factory-Reihe zu veröffentlichen. Das ist mittlerweile mit Diana Dark auch wirklich passiert. Ich konnte die Story nicht wirklich wiedererkennen, daher weiß ich nicht, was da alles hinter den Kulissen vorgegangen ist, aber jeder Teilnehmer hatte zumindest die Chance, seine Geschichte zu veröffentlichen.

Für einen Workshop für 99 Euro war also eine Menge drin. Das Argument mit dem Preis galt für diesen Workshop daher nicht.
Titel: Re: Bastei Lübbe Academy
Beitrag von: Lamarie am 29. September 2014, 16:34:33
Danke Tuoma, das klingt wirklich interessant!

Es scheint ja eher eine Art Workshop zu sein - ich denke oft macht so etwas mehr Sinn als ein längerer Kurs, einfach weil Schreiben dann doch etwas Kreatives ist, bei dem es schwierig ist, von nur einem Lehrer zu lernen.
Titel: Re: Bastei Lübbe Academy
Beitrag von: UlfFildebrandt am 29. September 2014, 17:17:07
Die ganze über war Uwe Voehl dabei, der ja auch viel Erfahrung hat, also Krimi, Science Fiction (erst letztens einen Perry Rhodan Neo) und diverse andere Sachen bei Bastei. Dann war auch Jan Wielpütz die ganze Zeit dabei. Am ersten Tag Herr Pesch, der auch einiges zu Fantasy zu sagen hatte (siehe Elfisch-Lehrbuch).

War also wirklich mehr ein Workshop. Man kann jetzt anmerken, dass eigene Schreibübungen gefehlt haben, aber das haben die Leiter ganz bewusst entschieden, denn es ging ihnen wohl darum, zu vermitteln, dass die Ideen das entscheidende sind und nicht, ob das Komma an dieser oder jener Stelle richtig ist (überspitzt dargestellt). Jetzt bitte nicht falsch verstehen, sie haben schon klargemacht, dass schon ein falsches Wort ausreicht, um den Leser aus der Story zu werfen, aber ihre Meinung war halt, dass erst einmal etwas zu verbessern da sein muss, bevor es an die Formulierung ging. Und vor allen Dingen, wie man die unglaublich vielen Ideen an den Mann bringt, denn meistens waren in den Exposés nicht zu wenig Ideen, sondern eher zuviele, die man nicht gescheit einordnen konnte.
Titel: Re: Bastei Lübbe Academy
Beitrag von: Christian am 19. Mai 2015, 06:39:32
Die Bastei Lübbe Academy ist übrigens derzeit geschlossen. Auf der Webseite heißt es, man wolle sich auf Master Classes mit Filmhochschulen und literarische Studiengänge konzentrieren. Es könnte aber möglicherweise daran liegen, dass die beiden Leiter der Academy, Ann-Kathrin Schwarz und Jan Wielpütz, sich selbständig gemacht haben.

FAQ Bastei Lübbe Academy (https://www.luebbe.de/bastei-luebbe/faq/id_3416526#bastei_luebbe_academy)
Meldung zur Bastei Lübbe Academy bei Autorenwelt (http://www.autorenwelt.de/aktuelles/branchennews/meldung-27042015-bastei-l%C3%BCbbe-academy)

Mal sehen, ob und was da in Zukunft noch passiert.
Titel: Re: Bastei Lübbe Academy
Beitrag von: Tika am 19. Mai 2015, 09:40:32
Ich glaube, es wird eher umgekehrt ein Schuh draus. Läuft nicht, wird dicht gemacht und was nu? Wir machen uns selbstständig.
Titel: Re: Bastei Lübbe Academy
Beitrag von: Angela am 19. Mai 2015, 14:44:58
Ich kann die Webseite attraktive-texte.de nicht lesen, da sie sich bei mir unter Windows 8/Firefox nicht scrollen/schieben lässt.
Titel: Re: Bastei Lübbe Academy
Beitrag von: FeeamPC am 19. Mai 2015, 15:05:05
Läasst sich auch bei mir nicht schieben. Für Profis, die eine berufliche Webseite haben, ist das eine Todsünde, wenn die nicht in den wichtigsten Browsern einwandfrei läuft.
Titel: Re: Bastei Lübbe Academy
Beitrag von: Christian am 19. Mai 2015, 15:32:07
Zitat von: Tika am 19. Mai 2015, 09:40:32
Ich glaube, es wird eher umgekehrt ein Schuh draus. Läuft nicht, wird dicht gemacht und was nu? Wir machen uns selbstständig.
Das ist eine weitere Möglichkeit. Wer weiß. Aber ich mag da gar nicht allzu sehr spekulieren.

Hmm, attraktive-texte.de geht bei mir. Ich kann alles sehen, lesen und hin und her scrollen in Firefox, Chrome und Opera. Vielleicht liegt es an irgendeinem Script? Keine Ahnung. Bei mir ging zuerst in Firefox gar nichts, weil da erstmal per NoScript alles blockiert wird.