Liebe Leute,
ich bin gerade dabei, ein Stück Familienmythologie aufzuarbeiten. Als meine Schwester und ich noch jung und frisch waren, gab es für uns ein Wesen, das Leute, die sich nachts in der Gegend herumtrieben, nach Hause scheuchte. Dazu war es mit drei Kochlöffeln bewaffnet, zwei in den Händen und einer im - kilometerlangen - Schwanz. Es war braun und zottig mit kahlem rotem Kopf und eher weiblich.
In der Geschichte, die ich plane, heißt es jetzt erstmal Holda, aber das ist mir zu seriös und zu harmlos. Es soll schon eine Gestalt sein, vor der die Großeltern ihre Enkelkinder warnen: "Komm nach Hause, ehe es dunkel wird, sonst kriegt dich die ???" (Dabei "kriegt" sie einen gar nicht, sondern scheucht nur - und zwar, damit die wirklich Bösen, die nächtliche Wanderer übel zurichten, einen eben nicht erwischen.)
Fällt euch ein halbwegs gruseliger Name ein?
Schon mal vielen Dank im Voraus.
Wie wäre es mit einer -hexe? Es könnte zum Beispiel die Zottelhexe oder die Weghexe sein ...
Mir fällt da spontan nur der Name "Rhogfura" ein. Ist zwar eher eine sinnlose Aneinanderreihung von Silben und ohne jede Bedeutung aber irgendwie kam mir dieser Name in den Sinn, als ich deine Beschreibung gelesen habe. ;)
Wie wäre es mit Furie? Die rote Furie? Zottelfurie ist wahrscheinlich schon wieder zu witzig.
Vielen Dank für die Antworten. Da frage ich hier einfach nach einem Namen und kriege als Dreingabe jede Menge Plotideen geliefert.
Bei Omas stehen Hexen sicher noch in dem Ruf, Kinder zu fressen. Die Kinder denken vielleicht eher an Bibi Blocksberg und fragen sich, was daran so gefährlich sein soll ... Gute Voraussetzungen für eine Mutprobe, die schiefgeht.
Rhogfura ist auch hübsch. Das findet man nicht bei Google, also hat sich das nur jemand ausgedacht, um andere zu erschrecken. Da tun sich schon wieder neue Plotmöglichkeiten auf.
Die Furie könnte eine andere Erscheinungsform desselben Wesens sein. Wenn sie einen erwischt, der es beim ersten Mal nicht kapiert, sondern weiter nachts durch die Gegend stolpert, dreht sie nochmal richtig auf, mit Geheul und Lichteffekten und allem. Daraus ergeben sich dann widersprüchliche Beschreibungen, was den Glauben an das Wesen weiter untergräbt ...
Damit kann ich auf jeden Fall etwas anfangen. Vielen Dank noch mal.
Ist vielleicht ein wenig zu spät, aber ich finde "Holda" überaus passend. Vom Lautmalerischen her ist der Name schön dunkel und donnergleich, ein wenig geheimnisvoll.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kinderschreckfigur
Die Naachseil könnte vll. auch etwas für dich sein, sonst vll. auch die Popelhole (die, vll. abgewandelt, im Gegensatz zum Popelmann eher die Kinder vor ihrem Mann warnt, dass sie nach Hause gehen sollen)? Wobei ich schon an den Nachtgiger denken musste, aber der ist "männlich" und definitiv "nicht gut".
Rhogfura ist aber auch ein schöner Name und besser als Holga, imho. Das klingt eher niedlich oder nach Mundsprache (statt Holger).
Das Problem an Holda und ihren Nebenformen ist ja, dass es die als Sagengestalt schon gibt und sie prinzipiell als gut bekannt ist - vielleicht nicht besonders nett zu Pechmarie, aber sonst nicht primär gefährlich.
Vielen Dank für den Link, Zit. Da gibt's ja auch noch allerhand weiterführende Literatur, nach der ich in der UB mal suchen kann.
In Anlehnung an die Gestalten, die vor gefährlichen Orten warnen, wird vielleicht eine Galgenfrau oder -hexe aus meinem Monster. Das ist auch "überregional" einsetzbar, bis sich der Schauplatz ein bisschen genauer lokalisieren lässt.