Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum

Handwerkliches => Auskunft und Recherchen => Autoren helfen Autoren => Archiv: Auskunft und Recherchen => Thema gestartet von: Calysta am 16. Juni 2012, 11:40:21

Titel: Frauen und Naturwissenschaften/Technik - Vorurteile
Beitrag von: Calysta am 16. Juni 2012, 11:40:21
Ganz nach dem Motto: "Frauen sind entweder hübsch oder schlau – such dir aus, was du bist" und "Es kann ja durchaus Frauen geben, die intelligenter sind als Männer - aber davon wird die Küche auch nicht sauber." such ich für eine Recherche alte, gängige, moderne bis bösartige Vorurteile und Anfeindungen gegenüber Frauen in Naturwissenschaften und technischen Fächern.

Ob Biologie, Chemie, Physik, Materialwissenschaften, Elektrotechnik, Maschinenbau, Mechatronik, Informations-und-Kommunikationstechnik, Informatik, Verfahrentechnik oder Wirtschaftsingenieure - ich brauche eure Meinungen. Jeder, der MINT (Mathematik, Informatik, Physik, Technik) hat, wird hiermit aufgerufen Vorurteile (von Familie, Männer allg. , Kommilitonen, Tutoren, Ausbilder, andere männl. Azubis, Professoren, etc..) kundzutun.

Ich zähle auf euch!



Edit: Vorurteile aus anderen Studiengängen im Bezug auf Frauen in Naturwissenschaften nehme ich auch gerne.

Titel: Re: Frauen und Naturwissenschaften/Technik - Vorurteile
Beitrag von: Ary am 16. Juni 2012, 11:45:22
Warum suchst du denn sowas? Für ein Buchprojekt?
Titel: Re: Frauen und Naturwissenschaften/Technik - Vorurteile
Beitrag von: KaPunkt am 16. Juni 2012, 11:47:05
Der Klassiker in allen gehobenen Berufen:
Wozu eine Frau einstellen, und sei sie noch so gut - die kriegt doch sowieso bald Kinder.

Oder auch, mir tatsächlich so zu Ohren gekommen: Frauen kann man eigentlich nur bis, ja bis wann eigentlich? Wann werden die denn schwanger? Ende zwanzig? einstellen. Und dann wieder ab 40 - wenn die Kinder Nummer durch ist.

Liebe Grüße,
KaPunkt
Titel: Re: Frauen und Naturwissenschaften/Technik - Vorurteile
Beitrag von: Ary am 16. Juni 2012, 12:16:36
Auch so ein Klassiker: Die Quotenfrau brauchen wir hier nicht.
Gerade in mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereichen: Frauen können nicht logisch denken.
Titel: Re: Frauen und Naturwissenschaften/Technik - Vorurteile
Beitrag von: Sanne am 16. Juni 2012, 12:21:45
 :hmmm:

Hat jetzt nicht unbedingt mit naturwissenschaftlichen Bereichen zu tun, aber wenn ihr spaßeshalber mal in die alten Sendungen "Der siebte Sinn" reinschaut, was da über Auto fahrende Frauen rausgelassen wird ... geht auf keine Kuhhaut.  :happs:
Titel: Re: Frauen und Naturwissenschaften/Technik - Vorurteile
Beitrag von: Rigalad am 16. Juni 2012, 12:25:34
Hm, die Frage ist aber: Sind solche Klassiker auch tatsächlich noch aktuell? Dass Frauen nicht logisch denken oder eher zu Hausfrauen eignen, habe ich ehrlich gesagt weder bei mir noch bei Frauen in meinem Umfeld je gehört. Meine Erfahrungen sind natürlich nicht stellvertretend anzusehen. Aber bisher hatte ich das Gefühl, dass sich solche Aussagen/Meinungen reduziert haben.
Was hingegen immer noch (in sehr vielen Bereichen) präsent ist: Die unterschiedliche Bezahlung von Mann und Frau für die gleichen Tätigkeiten.
Und natürlich sehen viele Arbeitgeber in möglichen Schwangerschaften ein Problem, da stimme ich auch zu.
Aber ich kann nur allgemein sprechen. Wie das im Bereich der Wissenschaften aussieht, weiß ich nicht. :) In der Schule hatte ich damals jedenfalls nie das Gefühl, dass irgendwer unseren mathematisch/naturwissenschaftlich begabten Mädels mit Vorurteilen begegnen würden. Genau so wenig wie die Jungs, die ihre Talente in Kunst oder Deutsch hatten.
Titel: Re: Frauen und Naturwissenschaften/Technik - Vorurteile
Beitrag von: Calysta am 16. Juni 2012, 12:41:05
Es geht hier explizit um Vorurteile zu Frauen in Naturwissenschaften und nicht um allg. Beschwerden der Männer, was Frauen alles nicht können, Gehaltsdiskussionen oder der Theorie, dass es so etwas heutzutage nicht mehr in dieser Auprägung vorhanden ist.
Es ist - wie gesagt - eine Recherche, die ich sehr, sehr ernst nehme und dachte, dass der Zirkel mit seinem hohen Frauenanteil, auch an Technikerinnen, hierfür eine sehr gute erste Anlaufstation ist.
Sonst hätte ich diesen Thread auch nicht erstellt und mit dieser Überschrift versehen.

@Ary, genau solche Dinge suche ich!


Ein Beispiel, um noch genauer zu zeigen, was ich meine:

In einem Tutorium an der Uni wurde ich von einem Betreuer gefragt, warum ich als Frau das überhaupt studiere und mich so "quäle". Weil Frauen-Gehirne sind biologisch nachgewiesen nicht dazu ausgelegt komplizierte, mathematische Probleme zu lösen.

oder:

In einem Labor hatte ich einen Partner gehabt, der mich nicht einen Handschlag hatte machen lassen, weil er der festen Überzeugung war, dass ich von Technik keine Ahnung habe. Und er hatte Angst, dass ich ihm mit meinem Unwissen die Note versaue. Dafür wollte er aber, dass ich den kompletten Bericht schreibe, denn "Das könnt ihr Frauen ja".

Edit: oder so Klassiker wie: "Du studierst e-Technik? So siehst du aber gar nicht aus." (im Bezug darauf, dass Naturwissenschaftlerinnen immer wie Männer aussehen)
Titel: Re: Frauen und Naturwissenschaften/Technik - Vorurteile
Beitrag von: Feli am 16. Juni 2012, 13:05:31
Spruch eines ev. Pastors, als eine Pastorin die Nachbargemeinde übernahm:

"Hilfe! Frauen okkupieren die Kirche."

LG

Feli
Titel: Re: Frauen und Naturwissenschaften/Technik - Vorurteile
Beitrag von: Calysta am 16. Juni 2012, 13:10:57
Ich möchte noch einmal betonen, dass es hier speziell um Naturwissenschaftlerinnen und Technikerinnen geht, kurzum MINT-Berufe (Mathematik, Informatik, Physik, Technik) .

Titel: Re: Frauen und Naturwissenschaften/Technik - Vorurteile
Beitrag von: Zit am 16. Juni 2012, 13:14:20
ZitatWeil Frauen-Gehirne sind biologisch nachgewiesen nicht dazu ausgelegt komplizierte, mathematische Probleme zu lösen.

Die Schwarte kenne ich. Während meinen eigenen Studien musste ich mir sowas nicht anhören, aber letztens kam mein Freund nach Hause (Informatiker) und erzählte mir, wie sie sich mit einem Dozenten darüber austauschten, warum Frauen als Lehrerinnen, vorallem in narurwissenschaftlichen Fächern, eher schlechter geeignet sind als Männer. Am Ende lief es auch darauf hinaus, dass Frauengehirne anders funktinieren und die das dann so doof für die Männer erklären, dass sich alle Studis am Ende einig waren, gerade deswegen so ihr Probleme in manchen Fächern gehabt zu haben, weil Frauen nicht "ordentlich" erklären können. Wobei ich nicht so ganz geschnallt habe, was (diese) Männer als "ordentliches" Erklären werten, glaube, er faselte was von logisch ...

Dabei könnte ich meinen Freund manchmal eine klatschen, weil er, wenn er meine Meinung hören will oder ein Problem zu lösen hat, eben nicht logisch strukturiert einfach erstmal nur die Fakten gibt. Wie in Physik-Aufgaben: Was habe ich, was für einen Wert hat das? Was will ich am Ende wissen (in welchen Einheiten)? Nein, stattdessen fängt er irgendwie an: Ich habe ein Auto und ich will wissen, wie lange der Flug von A nach B dauert? Ja, also, äh ... Irgendwie immer völlig krude durcheinander bei ihm. Wird besonders schön, wenn ich ahne, dass das Problem auch eine informatische Komponente hat, wo mir schlicht und ergreifend doch auch, oh Wunder, mal der Background fehlen kann. ;D
Titel: Re: Frauen und Naturwissenschaften/Technik - Vorurteile
Beitrag von: Calysta am 16. Juni 2012, 13:18:10
Zitat von: Zitkalasa am 16. Juni 2012, 13:14:20
Dabei könnte ich meinen Freund manchmal eine klatschen, weil er, wenn er meine Meinung hören will oder ein Problem zu lösen hat, eben nicht logisch strukturiert einfach erstmal nur die Fakten gibt. Wie in Physik-Aufgaben: Was habe ich, was für einen Wert hat das? Was will ich am Ende wissen (in welchen Einheiten)? Nein, stattdessen fängt er irgendwie an: Ich habe ein Auto und ich will wissen, wie lange der Flug von A nach B dauert? Ja, also, äh ... Irgendwie immer völlig krude durcheinander [...]

Danke, Zit! Solche Anekdoten nehme ich auch sehr, sehr gerne!
Titel: Re: Frauen und Naturwissenschaften/Technik - Vorurteile
Beitrag von: Aphelion am 16. Juni 2012, 13:31:00
Oh, da gibt es einige... Absolut aktuelles Thema... (Was nicht bedeutet, dass jeder Mann und jede Frau sie hat. Letzteres ist mir besonders wichtig zu erwähnen: Solche Vorurteile kommen auch von Frauen.)

Wenn Frauen in Naturwissenschaften besser sind als Männer, liegt das ausschließlich daran, dass sie alles auswendig gelernt haben - aber nicht verstanden.

Frauen sind nicht kritisch. Sie lernen alles, was ihnen gesagt wird, sind kognitiv jedoch nicht in der Lage, es zu hinterfragen

Frauen entwickeln keine Leidenschaft für mathematische oder Naturwissenschaftliche Themen. Sie finden es "nett", sich damit zu beschäftigen, können sich jedoch nicht so in etwas hineinknien wie Männer.

Frauen mögen ja in Anwendungsfeldern noch Leistungen bringen, die einigermaßen ok sind - aber in der Forschung sollte man dringend darauf achten, dass eine Arbeitsgruppe aus mehr Männern als Frauen besteht, weil die Frauen sonst die ganze Arbeit ausbremsen.

Zum Ausbremsen auch spezieller: Frauen zerreden mit ihrer Harmoniebedürftigkeit alles und machen den Männdern dadurch ihre genialen Arbeitsergebnisse kaputt.

Frauen können nicht verlieren; wenn der Plan des Mannes durchgesetzt wird und scheitert, dann liegt es daran, dass die Frau das Ganze natürlich sabotiert hat, nur weil ihre Idee nicht umgesetzt wurde.

Frauen sind grundsätzlich dafür zuständig, dass die Kaffeemaschine gefüllt ist. Da sie zu geringeren kognitiven Leistungen fähig sind als Männer ist das ja acuh richtig so; denn sonst müssten sich ja die Männer darum kümmern und man darf ein Genie nicht bei der Arbeit stören!

Von einer Frau kannst du nichts lernen. Selbst, wenn sie mal was weiß, kann sie es nicht erklären. Frag also lieber den männlichen Praktikanten als deine weibliche Vorgesetzte um Rat.

...

Ich glaube, das war's erstmal. ;)
Titel: Re: Frauen und Naturwissenschaften/Technik - Vorurteile
Beitrag von: Calysta am 16. Juni 2012, 13:35:53
Aphelion, du bist der Held der Stunde  :knuddel:

Und klar kommen solche Vorurteile auch von Frauen, die solche Dinge auch sehr gerne Kommilitoninnen unterstellen. Da habe ich auch schon ziemlich krasse Dinger gehört.

Titel: Re: Frauen und Naturwissenschaften/Technik - Vorurteile
Beitrag von: Nachtblick am 16. Juni 2012, 13:59:56
Ich habe gerade gestern im Gespräch mit Kommilitonen gehört, als es um unsere Schulleistungen ging: "Klar hatte Nachtblick keinen Spaß an Mathe und Naturwissenschaften, das geht den meisten Frauen ja so, die machen dann eher Kunst und Pädagogik." Fast gleich danach: "Frauen sind ja mehr so mit Gefühl, kreativer. Aber Männer sind ja trotzdem mehr und oft die besseren Autoren!"
War kurz davor, Fäuste auszuteilen.
Titel: Re: Frauen und Naturwissenschaften/Technik - Vorurteile
Beitrag von: Grey am 16. Juni 2012, 14:02:33
Hm, interessanterweise gab es bei uns eigentlich keine Vorurteile gegenüber Frauen. Nur von anderen Naturwissenschaftlern gegen Biologen. ;D Na ja, und unter Biologen dann zwischen Genetikern und Neurobiologen, das war auch eine Stammesfehde. Aber ich geh da nochmal in mich, ob ich da nicht doch mal was gehört habe. :hmmm:
Titel: Re: Frauen und Naturwissenschaften/Technik - Vorurteile
Beitrag von: Calysta am 16. Juni 2012, 14:12:49
Danke, Nachtblick! Das sind genau so Dinger, die ich suche (von der Schule ist das natürlich noch fieser und deswegen noch ein Stück härter als nur von Mitschülern).

Und danke, Grey!

Ihr seid toll! Mein Vorurteilen-Topf füllt sich  :jau:
Titel: Re: Frauen und Naturwissenschaften/Technik - Vorurteile
Beitrag von: Runaway am 16. Juni 2012, 14:13:06
Schön fand ich unsere PhysiklehrerIN, die der Meinung war, Mädchen wären nicht so naturwissenschaftsbegabt. Die Mädels hatten alle schlechtere Noten als die Jungs.

Davon abgesehen sah ich mich meine ganze Schullaufbahn mit dem Klischee konfrontiert, das wir hier auch schon hatten - Mädchen sind schlechter in Naturwissenschaften und Mathe, einfach weil sie Mädchen sind. Das fand ich immer ziemlich banane.
Wie erklären die doofen Lehrer mir denn, daß mein Papa dieselbe Rechenschwäche hat wie ich? ;D Hat er jetzt ein Frauengehirn?

Davon abgesehen kann ich leider wenig beisteuern, in meinem Informatik-Psychologie-Studiengang waren 60% der Studenten Mädels.
Titel: Re: Frauen und Naturwissenschaften/Technik - Vorurteile
Beitrag von: Angela am 16. Juni 2012, 14:26:05
Physikkurs für Pharmazeuten, jede Woche eine mündliche Prüfung zu einem Teilbereich.
Sagte der Prüfer zu mir: Sie können zwar die Fragen beantworten,  wissen aber sicher nicht, wovon Sie reden.
Titel: Re: Frauen und Naturwissenschaften/Technik - Vorurteile
Beitrag von: gbwolf am 16. Juni 2012, 14:35:42
Ein richtiges Vorurteil ist es nicht, aber wenn ich mich in einer Öffentlichen Bibliothek um einen Job bewerbe und sage, dass ich kein Interesse daran habe, mich um die Kinderliteratur und um Romane zu kümmern, sondern gerne die MINT-Fächer hätte, dann herrscht erstmal ehrfürchtiges Schweigen. In der Bibliothek arbeiten ja fast nur Frauen und sobald einer bei MINT "hier" schreit, brechen die in Jubel aus, weil es alle doof finden und uninteressant. Dazu bekommt man noch alles aufgehalst, was mit Computern zu tun hat.
Da bestätigen die Frauen leider auch teilweise die Vorurteile, indem sie sich auf "Ich bin eine Frau" zurückziehen, um sich nicht in etwas einarbeiten zu müssen, das sie uninteressant finden.

Es ist übrigens erstaunlich, wie selbstverständlich Frauen in vielen muslimischen Ländern MINT-Fächer studieren ...
Titel: Re: Frauen und Naturwissenschaften/Technik - Vorurteile
Beitrag von: Runaway am 16. Juni 2012, 14:41:04
Vielleicht ist es da schon so spektakulär, daß sie überhaupt studieren, daß sich dann über das Fach auch keiner mehr aufregt?
Keine Ahnung. Ich würde einfach nie auf die Idee kommen, persönliches Unvermögen aufs Geschlecht zu schieben. Dämlich.
Titel: Re: Frauen und Naturwissenschaften/Technik - Vorurteile
Beitrag von: Felsenkatze am 16. Juni 2012, 14:59:07
Ah, ich habe noch was. Wir hatten einen Biolehrer, der war eh schon ein fauler Sack (ich meine: Multiple-Choice-Klausuren im Bio-GK? Werner gucken statt Unterricht machen? Oder das Beste: in der siebten Stunde Freitags sich umgucken und sagen: "Ihr wart alle nicht da, oder? Dann kann ich auch heimgehen). UND er glaubte, dass Mädchen kein Bio können. Sein Pech dass außer mir noch drei andere interessierte, intelligente Mädchen im GK saßen. Er hat immer sauer geguckt, wenn wir eine Antwort wussten.

Dann kam das Halbjahreszeugnis und er kündigte an, was für Noten vergeben werden würden. Er gab mir 12 Punkte - meinen exakten schriftlichen Schnitt, was ich okay fand, weil ich bei dem Arsch eh keinen Bock hatte, mündlich mitzuarbeiten - und ging dann zu einem (wirklich sehr netten, er konnte nix dafür) Mitschüler von mir über, der schriftlich genau gleich stand wie ich und wirklich NIE was sagte. Mit den Worten: "Ach, Samuel, Sie haben immer so gut mitgearbeitet, ich kann Ihnen nur 15 Punkte geben" entließ er uns dann aus dem Unterricht. Und mir blieb der Mund offen stehen.

Ich bin mir sicher, dieses Verhalten kann man locker auch auf technische Fachbereiche ausdehnen.
Titel: Re: Frauen und Naturwissenschaften/Technik - Vorurteile
Beitrag von: Ary am 16. Juni 2012, 15:07:51
Hihi, Grey, das war zu meiner Studentenzeit auch schon so. Da hieß es, Biologen haben keiiiiiiiiiiiiiiiiine Ahnung von Chemie. Und Biologen hätten keine Ahnung von Physik.
Titel: Re: Frauen und Naturwissenschaften/Technik - Vorurteile
Beitrag von: Lisande am 16. Juni 2012, 22:11:10
Zitat von: Aphelion am 16. Juni 2012, 13:31:00

Wenn Frauen in Naturwissenschaften besser sind als Männer, liegt das ausschließlich daran, dass sie alles auswendig gelernt haben - aber nicht verstanden.



Das hat mein Vater schon aus seinem Buchhalterkurs (irgendwann Ende der Sechziger) erzählt. In Mathe war der Wahlspruch seines Lehrers "Die Herren bitte ich, das zu verstehen. Die Damen bitte ich, das auswendig zu lernen."


Und dann hätte ich noch zu bieten: Mädchen/Frauen, die einen technischen Beruf lernen, wollen damit nur ihrem Vater beweisen, dass es nicht schlimm ist, dass er keinen Sohn bekommen hat.
(Ich behaupte das auch von meiner Schwägerin, weil ich sie nicht leiden kann  :engel:)
Titel: Re: Frauen und Naturwissenschaften/Technik - Vorurteile
Beitrag von: Lemonie am 17. Juni 2012, 00:00:54
Oh, schönes Thema ;) (als naturwissenschaftlich interessiertes Mädchen).

Wir hatten einen Chemielehrer letztes Jahr, der hatte ja eigentlich nicht viele Vorurteile und war ganz witzig.
Aber ein Ding ging einfach nicht aus seinem Kopf:
Wir haben den Otto Motor behandelt und wie er funktioniert. Da hat er immer wieder (aber wirklich - ständig) gesagt, dass sich das "bitte auch die Mädchen merken, weil man das ja im realen Leben braucht und die ja immer keine Ahnung von Technik haben."
Und immer wieder sowas von wegen "sonst gehört ihr alle zu den Weibern, die Auto fahren aber nicht einmal wissen, wie der Motor funktioniert."

Wir waren eben größtenteils eine Mädchenklasse und hatten nur fünf Jungs, aber meint ihr, einer von denen wusste vorher, wie ein Motor funktioniert? Oder die Jungs aus der Parallelklasse? Aber das Voruteil musste er irgendwie immer bringen...
Titel: Re: Frauen und Naturwissenschaften/Technik - Vorurteile
Beitrag von: Aphelion am 17. Juni 2012, 04:01:15
Beim Lesen des letzten Beitrags ist mir noch ein netter Zwischenfall in Bezug auf "Technik" eingefallen:

Studenten unter sich, selbstorganisiertes Seminar. Unser "Organisator" (männlich; da geht's schon los ;)) bringt den Beamer mit.
"Ach, Mist, ich muss nochmal runter - könnt ihr schonmal Beamer und Laptop aufbauen?"
Alle drei (einzigen) anwesenden männlichen Studenten überschwänglich und lässig: "Ja, klar, kein Problem, aber immer doch!" (usw.)
Die Frauen, die in der Überzahl sind, halten sich zurück. Einen Beamer aufzubauen ist ja nicht die Welt und das sollten die Kerle ja wohl alleine schaffen - oder?

Das Drama begann damit, dass in der Tasche für den Beamer nicht einfach zwei Kabel (Stromkabel + Kabel zum Anschluss des Laptops) lagen, sondern sieben, einzeln fein säuberlich aufgerollt. Sechs Verbindungskabel mit identischen Steckern, ein Stromkabel. Vielleicht lag es ja daran, dass die unterschiedlichen Steckerfarben so verwirrend waren.  :engel:

Die flehenden Seitenblicke nach wenigen Minuten waren Gold wert. Und ja, sie wurden erlöst - als sie gerade alle sieben Kabel entrollen wollten.
Titel: Re: Frauen und Naturwissenschaften/Technik - Vorurteile
Beitrag von: Faol am 17. Juni 2012, 15:06:32
Ich studiere ja als Mädchen Physik, bin aber in meinem Leben bisher wenigen Vorurteilen begegnet. Was immer wieder vorkommt sind ehrfurchtsvolle Blicke, wenn ich erzähle das ich Physik studiere und direkt die Frage, "und wie viel Mädchen gibt es da so" (was man nicht unbedingt als Vorurteil sehen muss, weil es bisher einfach eine Tatsache ist, dass es mehr männliche Physikstudenten gibt).

Meine Mutter ist Chemielehrerin und sie hat immer mal wieder festgestellt, dass sich Mädchen gar nicht erst anstrengen. Wenn sie mal nachgefragt hat wieso kam meistens raus, dass die Eltern schon gesagt haben, Chemie ist eh nichts für Mädchen.

Und was ich auch schon mal als Vorurteil gehört habe. Biologie ist die Naturwissenschaft wo die meisten Mädchen sind, weil man da nur auswendig lernen und nichts verstehen muss.
Titel: Re: Frauen und Naturwissenschaften/Technik - Vorurteile
Beitrag von: Feli am 17. Juni 2012, 19:47:05
Kannst du damit was anfangen?

"August Ferdinand Möbius, Mathematiker und Astronom zu Leipzig, nahm den Mund ganz schön voll. "Das Mathematische ist der Gegensatz des Weiblichen", verkündete der Elite-Wissenschaftler, gerade mal zwei Menschenleben ist es her. "Möchte dieses in grenzenlosen Gefühlen verschwimmen, so gipfelt männliche Klarheit in der Exaktheit." Eine Frau, talentiert für Algebra oder Geometrie und auch sonst nicht blöd? "Wider die Natur" wie "eine mit Bart"."

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-30917656.html

Hatte ich noch in Erinnerung aus dem Seminar "Geschichte der Mädchen- und Frauenbildung".

LG

Feli


Titel: Re: Frauen und Naturwissenschaften/Technik - Vorurteile
Beitrag von: Runaway am 17. Juni 2012, 21:43:17
Zitat von: Faol am 17. Juni 2012, 15:06:32Wenn sie mal nachgefragt hat wieso kam meistens raus, dass die Eltern schon gesagt haben, Chemie ist eh nichts für Mädchen.
DIE ELTERN!! Gott bewahre diese Welt vor solchen ELTERN!!  :wums:
Titel: Re: Frauen und Naturwissenschaften/Technik - Vorurteile
Beitrag von: Artemis am 17. Juni 2012, 21:50:22
Nachdem ich technische FOS, Mechatronik-Studium, Fachinformatiker-Ausbildung und jetzt ein Informatik-Studium durchgemacht habe, kann ich einiges aus dem Nähkästchen plaudern. Erstaunlicherweise haben sich fast alle Vorurteile nicht bewahrheitet, die ich unterwegs so hören musste. Ich dachte mir also, dass ich dir meine am häufigsten gelesenen Vorurteile aufliste - und dazu die Erfahrung, die ich dazu gemacht habe. Details kannst du auf Anfrage haben  :)

Technisch:
- Frauen sind besser im Auswendig lernen, aber schlechter im Rechnen sowie im Verstehen von mathematischen Problemen (hauptsächlich in der Informatik)
Da hält es sich in der Waage. Ich habe genug Kommilitonen, die in Mathe absolute Nieten sind. Eine meiner weiblichen Mitstudenten schlägt im Programmieren alle um Längen. Ich selbst laufe gemütlich mit. Brauche meine Zeit zum Verstehen, aber irgendwann klingelt es auch bei mir.

- Frauen fehlt der "Grundbezug" zur Technik - während Jungs vom Papa schon früh ins Löten und Verkabeln eingeführt werden, lernen Mädels mehr hauswirtschaftliche Dinge.
Na, aber auch nur die Söhne von Vätern, die selbst mit Technik arbeiten. Der Vater meines Nachbarsohns ist Rechtsanwalt, der kann maximal eine Glühbirne austauschen. Logisch, dass der Sohn hier herzlich wenig lernt, wie man die komplette Lampe anschließt. Ich stand schon als Kind in der Werkstatt meines Papas, sortierte Schraubenzieher, haute mir die Schlüssel auf die Pfoten und baute aus Widerständen kleine Männchen.

- Frauen fehlt die Körperkraft/ sind zu sensibel, deshalb können sie keine schweren Geräte heben und brauchen sofort einen Notarzt, wenn sie sich im Serverschrank einmal an einem Blech geschnitten haben
Ach ja. Ich liebe die skeptischen Seitenblicke, wenn ich einen Ziehwagen samt dreistöckigem Laserdrucker in ein Büro schiebe, direkt vor die Augen der lieben Schlipsträger. Und während denen der Popo schon auf Grundeis geht (anpacken würde ja bedeuten, dass sie sich die weißen Hemdsärmel mit Toner verschmieren), wuppe ich das Mistding schon auf den Tisch. Schwer, sicher, aber ein Korb voll nasser Wäsche wiegt auch nicht viel weniger. Riecht aber zumindest besser.
Zu den blutigen Zwischenfällen: Da wimmert der Kollege schon, wenn er sich eine Schraube in den Daumen rammt, und muss sofort zum Arzt. Ich schnitt mir die halbe Hand am scharfen Blech eines Kopierers auf und bemerkte die Wunde erst, als ich verdutzt den roten Handabdruck an meiner Bürotür sah. Pflaster drauf, weitermachen.


Sexuell:
- Frauen sind in Studiengängen die Quotenschweine - damit sich die Uni damit brüsten kann, genügend Mädels in ihren Hörsälen sitzen zu haben.
Erstaunlich: Nahezu jeder neue Professor oder Dozent nahm uns unter die Lupe und erwähnt sofort, dass wir ja 4 Frauen haben - wohl erstaunlich viele für einen Jahrgang. Und freute sich dabei einen Keks. Das Klischee bewahrheitet sich also mehr oder weniger.

- Frauen "verderben" die männlichen Studenten, weil sie durch ihr Aussehen sofort alle Blicke auf sich lenken und unter den Männern Konkurrenzkämpfe lostreten
Hängt wohl vom Alter ab, aber versuchen tun es manche tatsächlich am Anfang - anzügliche Kommentare, blöde Blicke, kleine Rempler beim Vorbeigehen. Man bekommt im Sommer Wasser übers Shirt gekippt, und in der Kantine bleiben sie mit dem Tablett hinter einem am Tisch stehen und genießen die Aussicht in den Ausschnitt. Da hilft nur, ihnen den Wind aus den Segeln zu nehmen und auf die Kumpel-Schiene zu wechseln. Seit ich das tue, betrachten sie mich als Ihresgleichen. Und es tut verdammt gut, bei Männergesprächen auch mal ins Vertrauen gezogen zu werden (nicht, dass ich wüsste, wie sich eingewachsene Barthaare anfühlen  ;D)

- mehr als eine Frau in einer Horde männlicher Studenten artet im Zickenkrieg aus
Definitiv nicht. Wir sitzen oft und gern zusammen und verstehen uns gut, zu manchen habe ich auch Freundschaften aufgebaut. Gezicke gab es bisher noch nie.

- Frauen werden die "Liebchen" der Professoren und Tutoren, weil man sie ja an der Uni halten will
Äm - nein. Werden wir in der gemischen Gruppe abgefragt, dann werden die fiesen Fragen immer für mich aufgehoben. Die Dozenten und Lehrer prüften uns immer am meisten auf Herz und Nieren. Wenn sie aber merken, dass wir gut sind, unterstützen sie uns tatsächlich ein klein wenig mehr. Aber vielleicht tun sie das aus reiner Höflichkeit. Bisher hatte ich jedenfalls noch nie das Gefühl, bevorzugt behandelt zu werden.

- Frauen einzustellen ist riskant, weil sie die Karriere irgendwann für Mann und Kind an den Nagel hängen
Hm. Ich war bisher in zwei Unternehmen in IT-Bereichen. Von meinen dortigen Kolleginnen (ingesamt 10 Stück) waren zwei verheiratet, Kinder hatte keine einzige. Und sie arbeiteten alle Volltags.
Als mein Chef mich einstellte, erklärte er seinen Kollegen sogar freudestrahlend, dass er tatsächlich eine weibliche Studentin ergattert hat.

- wenn ein Mann einer Frau gegenüber gesteht, in Technik weniger Ahnung zu haben als sie, ist das für ihn eine grobe Entblößung
Bei manchen Männern war das tatsächlich so. Sie wurden erst bleich, dann knallrot, wenn statt des erwarteten männlichen ITler plötzlich ein Mädel in der Tür stand und ihren PC wieder flott machte. Ein Mädel, das den Rechner öffnete, Bauteile austauschte, Kabelsalate entwirrte und Stecker an die richtige Stelle (die der Mann nicht gefunden hatte) steckte.
Aber wehe, es klappte bei dem Mädel mal nicht. Dann wurde sofort schnippisch gefragt, wann denn der Kollege kommen würde; man müsste ja schließlich weiterarbeiten.

- Frauen sollten nicht in die letzte Hochburg des männlichen Wissens eindringen
Ts ... Dass es solche Argumente überhaupt noch gibt, grenzt an Irrsinn. Derlei Worte ernten bei mir böses Schweigen - oder Kopfnüsse. Je nachdem, wie gut ich den Sprecher leiden kann.

- einer Frau musst du etwas nicht einmal erklären, sondern mindestens dreimal, sonst versteht sie es nicht. Und wenn mehr als zwei Fachbegriffe vorkommen, kann man es ganz vergessen. Von technischem Grundwissen haben die ja eh keine Ahnung
Sagen die Männer, über deren Köpfen Fragezeichen schweben, wenn ich ihnen erkläre, dass so ein Computer nur dann fehlerfrei funktioniert, wenn auch ein Rechner unter dem Tisch steht. Und nein, der Bildschirm ist nicht der Rechner, auch wenn der ein Knöpfchen zum Einschalten hat. Und nochmal nein, ein Drucker spuckt nichts aus, wenn das Stromkabel abgezogen neben der Steckdose liegt. Und dreifach nein, das Klicken der Maus kann man nicht leiser stellen. Nicht verstanden? Auch gut. Wird eben das Fachlatein ausgepackt.

- die Frauen genießen Sonderstatus, haben sogar eine eigene Beauftragte an den Unis
... die ich nur aufsuchte, um sie zu fragen, warum es in der halben Uni nur eine einzige Damentoilette gibt. Eine, die die Putzfrauen regelmäßig vergaßen. Während es in jedem Gang eine für die Herren der Schöpfung gab. So viel zum Sonderstatus.
Titel: Re: Frauen und Naturwissenschaften/Technik - Vorurteile
Beitrag von: Calysta am 18. Juni 2012, 18:08:23
Ach wie schön :innocent:
Kinder, das wird ein wundervolles Buch dank euch!  :jau:

@Feli: Danke für den Link, ich schmöker schon "Ueber die Weiber" von Schoppenhauer und versuche dabei keinen Wutanfall zu bekommen.

@Arti: Bei den Vorurteilen schüttelt es mich ganz arg (und sie kommen mir so merkwürdig bekannt vor). Schön! Danke!  :knuddel:

Ich habe jetzt genug Vorurteile für die Einleitung  ;D Ich hoffe in ein paar Wochen mit dem Hilfegesuch "30 Gründe für ein MINT-Fach" hier aufkreuzen zu dürfen.
Drück mir bis dahin die Daumen.
Titel: Re: Frauen und Naturwissenschaften/Technik - Vorurteile
Beitrag von: Luna am 19. Juni 2012, 08:35:28
Ich habe noch ein Vorurteil, ist mir leider erst heute Nacht eingefallen, aber vielleicht findest Du da doch noch Verwendung für. Dieses Vorurteil, dass Frauen, die sich für MINT interessieren, nicht gerade die schönsten sind und total verklemmt sein sollen, habe ich nämlich auch schön öfter gehört. Dazu fiel mir ein Gespräch mit meinem Vater ein:
Also, mein Vater besuchte seinerzeit ein auf Naturwissenschaft und Technik orientiertes Gymnasium. Anfangs war das noch eine reine Jungenschule, die aber später auch für Mädchen offen war. Trotzdem war der Mädchenanteil dann nur gering. Ich sagte dann zu meinem Vater, als er mir das erzählt hat: "Na auf die haben sich bestimmt die ganzen Jungs draufgestürzt." Er lachte und meinte dann scherzhaft: "Ne, die waren alle hässlich und prüde." :wums:
Titel: Re: Frauen und Naturwissenschaften/Technik - Vorurteile
Beitrag von: Grey am 19. Juni 2012, 10:37:51
Da sagst du was, Luna! In der Bio wars zwar nicht so, aber ich habe in den Naturwissenschaften, speziell im Informatikbereich oft sowas gehört wie: Die Mädels schreiben sich doch nur dafür ein, weil sie woanders keinen Mann abkriegen. Das war dann gleichermaßen ein Vorurteil gegen die Mädchen und die Jungs, weil speziell Informatiker und Physiker ja zu nerdig sind, um mit Frauen umzugehen, so dass die nur im eigenen Gewässer fischen. Da gibt es dann ja aber nur wenige, also ist einer Frau, die sich für Info/Physik/Mathe einschreibt, ein nerdiger Freund sicher. ::)

Unser Evolutionsbiologieprof sagte dazu mal: Das ist noch eine der wenigen menschlichen Populationen, wo die natürliche sexuelle Selektion praktiziert wird. Die Männchen balzen, und die Weibchen suchen sich ihren Favoriten aus ...
Titel: Re: Frauen und Naturwissenschaften/Technik - Vorurteile
Beitrag von: Snöblumma am 19. Juni 2012, 10:49:22
Dafür schreiben sich Frauen in Jura nur ein, weil sie blond und hübsch sind und geheiratet werden wollen - von einem Kerl mit Titel, Geld oder beidem.  :rofl:

Ich spitze jetzt mal die Klischees zu, die an einer juristischen Fakultät über Naturwissenschaflterinnen geistern:

Mädels, die ein MINT-Fach studieren, sind eher unmodisch gekleidet, tragen flache Schuhe, einfache T-Shirts und Jeans. Die schminken sich noch nicht mal, um in die Uni zu gehen - und meistens zupfen sie nicht mal ihre Augenbrauen. Entweder haben sie einen Kurzhaarschnitt oder komische, ungepflegte Haare. Aber das, btw., gilt auch für die Jungs dort.

Alle Leute, die was mit Technik und Computern machen, tragen nur schwarz. Immer.

Alle Computerfreaks ernähren sich von Pizza und Cola. Auch die Mädels, darum sind sie eher pummelig.

Insgesamt sind die Vorurteile bei uns also eher geschlechtsneutral auf das Aussehen und die Ernährungsweise bezogen...

Ganz allgemein kenne ich dann noch das Übliche, eben:
Frauen können nicht logisch-strukturiert denken. Darum können sie kein Mathe.
Frauen können nicht räumlich sehen und darum nicht einparken und keine Geometrie.
Frauen haben keine Ahnung von Autos und Motoren.
Frauen wollen sich die Fingernägel nicht abbrechen und können deswegen nicht zupacken.
Frauen können eh kein Mathe, also brauchen sie es gar nicht erst lernen.

Aber mal abgesehen davon, habe ich das Gefühl, dass Frauen in Naturwissenschaften eher akzeptiert werden, wenn sie sich denn mal als ebenso fähig bewiesen haben wie die Jungs. Da geht es wirklich rein nach Können - zumindest ist das der Eindruck, den ich von meiner besten Freundin her gewonnen habe. Sie hat Maschinenbau studiert und hat trotz ihrer Jugend und ihres Geschlechts einen echt guten Stand in der Firma, weil sie einfach saugut ist. Vorurteile hat sie bis auf einen Kollegen nie erlebt, eventuell mal etwas Verwunderung, weil sie die dreckigsten Öl-und-Matsche-Versuche immer am tollsten fand. Das war aber eher eine allgemeine Verwunderung, weil das eigentlich nie jemand mag, egal ob Männlein oder Weiblein.
Titel: Re: Frauen und Naturwissenschaften/Technik - Vorurteile
Beitrag von: Luna am 19. Juni 2012, 11:07:53
Zitat von: Snöblumma am 19. Juni 2012, 10:49:22
Mädels, die ein MINT-Fach studieren, sind eher unmodisch gekleidet, tragen flache Schuhe, einfache T-Shirts und Jeans. Die schminken sich noch nicht mal, um in die Uni zu gehen - und meistens zupfen sie nicht mal ihre Augenbrauen. Entweder haben sie einen Kurzhaarschnitt oder komische, ungepflegte Haare. Aber das, btw., gilt auch für die Jungs dort.
:hmmm: wenn ich da an eine Kollegin von mir, eine Programmiererin aus der IT-Abteilung, denke ... Manche scheinen dem Klischee doch zu entsprechen. Besagte Dame ist gerade vorhin an mir vorbei zu ihrem Fahhrad gelaufen und aufgrund des Threads habe ich sie diesmal genauer unter die Lupe genommen :darth:. Wie immer trug sie etwas, das aus Omas Altkleiderkiste zu stammen schien und die Farben passten auch überhaupt gar nicht zusammen. Diesmal hatte sie ein unmmodisches Kleid an und man sah ihre Beine, die unrasiert in flachen Tretern steckten. Einen Kurzhaarschnitt hat sie außerdem, ist auch nicht geschminkt und als sie ihre Arme anhob, um ihren Fahrradhelm aufzusetzen habe ich gesehen, dass sie unter den Achseln auch nicht rasiert war :zombie:.
Aber, sie soll eine verdammt gute Programmiererin sein ;D.
Titel: Re: Frauen und Naturwissenschaften/Technik - Vorurteile
Beitrag von: Malinche am 19. Juni 2012, 11:34:12
Zitat von: Luna am 19. Juni 2012, 11:07:53
:hmmm: wenn ich da an eine Kollegin von mir, eine Programmiererin aus der IT-Abteilung, denke ... Manche scheinen dem Klischee doch zu entsprechen. Besagte Dame ist gerade vorhin an mir vorbei zu ihrem Fahhrad gelaufen und aufgrund des Threads habe ich sie diesmal genauer unter die Lupe genommen :darth:. Wie immer trug sie etwas, das aus Omas Altkleiderkiste zu stammen schien und die Farben passten auch überhaupt gar nicht zusammen. Diesmal hatte sie ein unmmodisches Kleid an und man sah ihre Beine, die unrasiert in flachen Tretern steckten. Einen Kurzhaarschnitt hat sie außerdem, ist auch nicht geschminkt und als sie ihre Arme anhob, um ihren Fahrradhelm aufzusetzen habe ich gesehen, dass sie unter den Achseln auch nicht rasiert war :zombie:.

[OT]
Ich frage mich gerade, ob das jetzt so wirklich Klischee ist. (Was war denn mit der Nerd-Brille? :snicker:) Ich meine, auch an meinem Institut (ein kultur-, politik- und sozialwissenschaftliches, wo fast nur Mädels rumlaufen), gibt es genug, die sich schräg anziehen (na und?), ich selbst schminke mich auch nur zu besonderen Anlassen. Und über diese gesellschaftliche Normierung, dass Frauen sich Beine und Achseln gefälligst regelmäßig zu rasieren haben, grüble ich ehrlich gesagt auch noch immer, obwohl ich gestehen muss, dass ich es gerade im Sommer auch regelmäßig mache. Aber ob das alles gleich :zombie: ist?

(Klar, das war jetzt einfach eine passende Illustration zu Snös Beispiel, das ist klar, aber unterm Strich finde ich es interessant, dass das ein Klischee für MINT-Berufe ist. Wie gesagt, an meinem Institut sind wir fast nur Mädels, und ich würde mal schätzen, dass der weitaus größere Teil da auch flache Schuhe und Jeans trägt. ::))
Titel: Re: Frauen und Naturwissenschaften/Technik - Vorurteile
Beitrag von: Snöblumma am 19. Juni 2012, 11:45:10
Willst du das Klischee für Geisteswissenschaften hören, Malinche? Geisteswissenschaftlerinnen trage Walle-Röcke, Ethnostyle und komische Blusen, dazu lange Haare und schminken sich auch nicht. Außerdem sind sie pummelig und kriegen eh keinen Kerl ab.  :ätsch:

Sagen die Herren und Damen in den Poloshirts mit den aufgestellten Kragen ;).

Aber, ja, ich kenne die flachen Schuhe und die Jeans primär für MINT-Studentinnen. Die Geisteswissenschaflterinnen laufen in Röcken herum. Nur. Ausschließlich. Immer.  :rofl:
Titel: Re: Frauen und Naturwissenschaften/Technik - Vorurteile
Beitrag von: Lavendel am 19. Juni 2012, 12:11:20
Zitat von: Luna am 19. Juni 2012, 11:07:53
:hmmm: wenn ich da an eine Kollegin von mir, eine Programmiererin aus der IT-Abteilung, denke ... Manche scheinen dem Klischee doch zu entsprechen. Besagte Dame ist gerade vorhin an mir vorbei zu ihrem Fahhrad gelaufen und aufgrund des Threads habe ich sie diesmal genauer unter die Lupe genommen :darth:. Wie immer trug sie etwas, das aus Omas Altkleiderkiste zu stammen schien und die Farben passten auch überhaupt gar nicht zusammen. Diesmal hatte sie ein unmmodisches Kleid an und man sah ihre Beine, die unrasiert in flachen Tretern steckten. Einen Kurzhaarschnitt hat sie außerdem, ist auch nicht geschminkt und als sie ihre Arme anhob, um ihren Fahrradhelm aufzusetzen habe ich gesehen, dass sie unter den Achseln auch nicht rasiert war :zombie:.
Aber, sie soll eine verdammt gute Programmiererin sein ;D.

Das ist jetzt auch ein bisschen OT, aber das kann nicht ganz stimmen, so wie sich mein Freund ständig über die durchgestylen, schuhverrücken Studentinnen ärgert, die in seiner Arbeitsgruppe (Physikalische Chemie) rumtrippeln und ihn nerven ... sie scheinen genau das entgegengesetzte Klischee zu sein. Wenn was nicht funktioniert muss er nämlich (angeblich) auf immer kommen und es ihnen reparieren, weil sie sonst den ganzen Tag eine Schnute ziehen und nicht arbeiten.
Titel: Re: Frauen und Naturwissenschaften/Technik - Vorurteile
Beitrag von: Calysta am 19. Juni 2012, 12:37:10
Hach, herrlich! Ihr macht mich sehr glücklich!

Und zu dem Kleidungsstil mancher Mitstudentinnen von mir sage ich nur: "Herzlich Willkommen am Nerdpol"  ;)
Titel: Re: Frauen und Naturwissenschaften/Technik - Vorurteile
Beitrag von: Lavendel am 19. Juni 2012, 12:49:03
[OT](Aber wer Nerds nicht lieber mag als den Rest, der hat schon ein echtes Problem ... ::)[/OT]