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Wer sich als Fantasyautor outet...

Begonnen von Moni, 01. Januar 1970, 01:00:00

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Konstanze

Mir fallen die Cover inzwischen nur noch auf, wenn mich jemand darauf anspricht. Oder wenn mir ein besonders gelungenes ins Auge fällt. Würde ich aber beim Buchkauf nach den Covern gehen, dann wäre mir so manche Perle durch die Lappen gegangen.

Liebe Grüße,
Konstanze

Manja_Bindig

Mir wäre da die "Schattengilde" von Lynn Flewelling entgangen...
genauso interessant ist, dass man, wenn man mit einem Fantasybuch gesehen wird, gerne foglendermaßen angesprochen wird: "Wie, is dein Niveau schon so weit unten?"
Liegt wahrscheinlich daran, dass einige Massenproduktionen nun wirklich nciht der Renner sind - oder dass Lübbe - wie beim ersten Teil der schattengilde - wenig Wert auf orthographische Korrektheit legt. Das Buch wimmelte von Rechtschreibfehlern(aber das kann man dem Autor ja schlecht anlasten, wenn der Übersetzter/der Verlag solche Rechtschreibfehler mit in Auftrag gibt).
Und wenn man dann vergleicht:
Titelbild Fantasy: gezeichnet, recht krude, hin und wieder nicht so schön anzusehen(Schattengilde *schnief*).
Bücher von Charlotte Link und Co.: malerische Fotografien.
Einem Menschen, der nach Titelbildern geht, fällt die wahl da nciht sonderlich schwer.

Kristin

Ausschließlich nach Covern geht wohl kaum jemand. Aber das Auge isst mit - wenn ich im Buchladen stöbere, fallen mir zuerst ansprechende Bücher/Titel ins Auge. Dann erst schaue ich mir den Klappentext an, schlage das Buch irgendwo auf und lese ein paar Sätze. In den allermeisten Fällen finde ich auf die Art schon zwei, drei Bücher, die mir gefallen und ich schaue mir die anderen (langweiliger Titel, kitschiges Cover) gar nicht erst an. Ich kaufe auch so schon zuviele Bücher (diesen Monat bestimmt schon zehn Stück, urg).

VG
Kristin

Lastalda

Ich muss ehrlich sagen, ich schaue schon auf Cover. Aber eher im positiven Sinn. Also ein komisches Cover schreckt mich nicht ab, aber ein sehr gutes Cover kann mich anziehen. ich habe schon einige Bücher de facto nur wegen dem Cover gekauft (ich hab den Klappentext auch gelesen, aber die kaufentscheidung kam wegen dem Cover, nicht wegen dem Text), und bin damit wundersamerweise noch nie auf die Nase gefallen... Die Schwarze Schar, Glenraven, alles Bücher, die mir gefallen haben, als ich sie las, und die ich wegen dem Cover gekauft habe.

Lastalda

Manja_Bindig

Ist Glenraven nich von Marion Zimmer Bradley? *fies grins*

Ok, da wir hier irgendwie "leicht" abgeschweift sind...
wenden wir uns doch wieder einmal den Aussprüchen Frau K's zu.

Ich hab Aufsatz wieder bekommen(8Punkte... *heul*).
Viele "A" am Rande, ein einziger Rechtschreibfehler(Schusseligkeit).
Frau K.: "Willst du ein Buch veröffentlichen?"
Ich: "Ja. Verlag hat mich schon angenommen"
Frau K.: "Bei deinem miesen Ausdruck und deiner Rechtschreibung ein Wunder." Sie schaut auf meine "Schattengilde"(übrigens ein recht gutes Cover): "Aber da kommts bei euch Schmierenkomödiantenschreibern eh nich an."
*hust*
Dass meine Finger recht... nun ja... stark gezuckt haben, weil sie sich unbedingt um ihren Hals legen wollten, hat Frau K nicht bemerkt.

Moni

Eh, Manja, hast du schon mal überlegt, daß deine Lehrerin es darauf anleg, dich zu provozieren? Offensichtlich hat sie gemerkt, daß du auf solche Bemerkungen sofort anspringst (verbal oder durch Mimik, Körpersprache etc). Lehrer sind seltsame Geschöpfe, die manchmal die seltsamsten Hobbies pflegen. Vielleicht hat Frau K. das Hobby, dich zu reizen?
Klingt irgendwie so, daher meine Frage. Dummerweise haben Lehrer immer Recht, also, nicht provzieren lassen. Zeig ihr die kalte Schulter, reagier nicht auf ihre Äußerungen, das wird sie sicher ärgern.  ;)

Lg
Moni
Deutsch ist die Sprache von Goethe, von Schiller...
und im weitesten Sinne auch von Dieter Bohlen[/i]
Stefan Quoos, WDR2-Moderator

»Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen,
ist alles andere im Leben ein Kinderspiel.«[/i]
Johann Wol

Lastalda

Ja, die gute Frau provoziert gerne - und muss immer recht haben. Am besten ignorierst Du sie, hat bei mir auch geholfen. Höflich distanziert bleiben, auf nichts eingehen, irgendwann hört sie auf.
Obwohl's bei mir immer andersrum war, zu mir war sie (aufgesetzt) scheißenfreundlich, weil cih ja ihr "Vorzeige-Englischhüler" war...

Lastalda

Manja_Bindig

Sie legts also darauf an, ihren ganzen tutorenkurs zu provozieren? Die is ja noch seltsamer, als ich dachte...
aber wie sind wie jetzt vom Fantasyautor-coming-out zu verrückten Lehrkräften gekommen? (Ah... ja, meine schuld... *drop*)

Lastalda

Sie setzt sich als Maßstab aller Dinge, alles andere ist ihr egal. So einfach. Solche Luute sollte man wirklich ignorieren - die sind es nicht wert, dass man sich über sie aufregt. Energieverschwendung.

Lastalda

Manja_Bindig

So.
Um zum Thema zurückzukommen.
Fantasyautoren - und nciht nur die -  machen nicht nur schlechte rfahrungen. Nein. Sie machen auch gute, sehr gute sogar.

1:
Schreiben tut der Seele gut(und hat mich schon so manches Mal davon abgehalten, meiner Schwester den Hals umzudrehen). Man kann sich und seinen Gedanken freien Lauf lassen... und es macht Spaß, einen Charakter zu entwefen und dann seine ganze Seelische Tiefe auszuloten.
Und es hilft, gewisse unangenehme Dinge zu verarbeiten(wer sowohl mich als auch meine Kurzgeschichten kennt, weiß, was ich meine)

2:
Man lernt Leute kennen. Wenn ich aufzähle, wie viele gute Bekanntschaften und teiweise schon wirklich enge Freunde ich über das Schreiben von Fanfictions gefunden habe... ich poste eine, bekomme einen Kommentar, schreibe eine Antwort, man kommt ins Gespräch... oder ich schreibe einen Kommentar.
Wenn man auf diese Weise mit menschen in Kontakt tritt, weiß man schonmal, dass man mit dem Schreiber(ob nun von der kommentierten Story oder dem kommentar) schon mal einige Geminsamkeiten hat... mein Freundeskreis is beträchtlich gewachsen.  
Und schaun wir uns den Tintenzirkel an: wo finden wir garantiert gleichgesinnte? Hier. Und... es is ne gute Seite.

Nur mal so... damit jemand, der das mal liest, nicht denkt: "Ja, wenn die nur schlechte Erfahrungen machen, warum schreiben die dann?". Ich wette, es gibt noch viel mehr gute Erfahrungen, die man als Autor im allgemeinen und Fantasyautor im Speziellen sammelt - ob nun durch das Schreiben selbst oder durch seine Mitmenschen.

Arielen

Klar, man macht als Fantasy-Autor auch gute Erfahrungen, da die Leute aus dem phantastischen Genres doch ihre Gemeinsamkeiten lieber teilen, aber ansonsten führt man doch ein ziemliches Schattendasein und wird von allen Seiten nicht ernst genommen.

Nicht mal von den SF und Horror-Fans, die sich selber noch als innovativ und sozialkritisch und literarisch ansehen und über Fantasy mehr als nur die Nase rümpfen...
Alles liegt im Auge des Betrachters

Callabluete

Hi,

habe mir eure beiträge durchgelesen und muß sagen ihr sprecht mir aus der Seele. Immer wenn man darüber erzählen will was man gerade schreibt wird man schräg angeschaut und man bekommt zu hören : geht es dir nicht gut oder hast du depressionen. kaum einer hat verständnis für fantasy. ich werd es nie verstehen.

LG Janet :-[

Manja_Bindig

Thema, Fantasy als Jahresarbeit in der Schule... meine Lehrerin hatte mein Thema und die Gliederung abgelehnt.
"Zu wenig Eigenanteil". Dass ich dazu ja eigentlich "Seelensuche" abgeben wollte... naja, lassen wir das. "Zu wenig bezug auf die Schule".
Also schrieb ich die Gliederung um, nach dem Motto, wie sich Fantasy in der schule einsetzen lässt/ließe. Faust, Romantik, der ganze Schruz.
"Zu wenig fachliterarische Basis."
Da war es dann zu spät, um noch eine gliederung anzufertigen.

*seufz*
Warum sagt die frau nciht einfach, dass sie Fantasy nciht haben will?

Rei

Hmm, ich denke, daß man es nicht nur als Fantasyautor schwer hat.

Wenn ich jemandem erzähle, daß ich schreibe (ohne auch nur das Genre zu erwähnen), werde ich schief angeguckt. "Sowas machst du, echt?" Das ist ungefähr wie wenn offensichtlich wird, daß ich Linkshänder bin: "Boah, schreib mal was! Sieht krass aus!"

Mein Ex-Chef hat mir mal vorgeworfen, ich schreibe nur, um der Realität entgehen zu können, weil ich dem echten Leben nicht gewachsen sei. Na, vielen Dank auch! Na, vielleicht hatte er nicht so unrecht, denn manchmal benutze ich das Schreiben zur Flucht, aber daß ich deswegen die Realität nicht ertrage... Also ich weiß nicht. War ganz schön starker Tobak damals gewesen, aber inzwischen bin ich glücklich in einer anderen Firma, wo  mein Hobby akzeptiert wird.

Moni

Ich habe bei meiner Bewerbung vor drei Jahren unter Hobbies "Fantasy lesen und schreiben" angegeben, aber die Stelle hab ich trotzdem gekriegt  ;)
Deutsch ist die Sprache von Goethe, von Schiller...
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Stefan Quoos, WDR2-Moderator

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