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Pseudonyme und Künstlernamen

Begonnen von Ary, 13. Februar 2007, 13:50:57

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Sarina

Dazu kommt auch, wenn man neben der Schriftstellerei einen Arbeitsplatz sucht, der nichts mit Schreiben zu tun hat. Wenn dann beim Gespräch die Frage kommt: Sind sie nicht die Autorin XY? Kann das negativ wirken, weil der potentielle Arbeitgeber denkt: Oha, wird die mit elan hier arbeiten oder nur lala weil sie eigentlich mit Herz und Gedanken bei irgendeinem Buchprojekt ist. Auch kann es sein, dass man für solche Berufe einfach nicht mehr für voll genommen wird.
Das ist mein Hauptgrund, warum ich nicht unter meinem Namen veröffentlichen würde.

Drachenfeder

Ich bin mittlerweile auch sehr froh, dass ich ein passendes Pseudonym für mich gefunden habe. Genau wie Tastentänzerin beobachte ich gerne von Außen abegesehen davon liebe ich meinen bürgerlichen Namen nicht wirklich ;)



Falckensteyn

Auch ich habe für mich selbst einen Künstler-Namen gefunden und werde ihn verwenden, wenn ich es eines Tages zu einer Veröffentlichung schaffe. Mir geht es vor allem darum, dass mein berufliches Umfeld nicht erfährt, was ich in meiner Freizeit tue. Das geht niemanden was an. Und auch im privaten Umfeld binde ich es nicht allen auf die Nase. Ausserdem gefällt mir mein Pseudonym ganz gut. Mein richtiger Name ist sowieso nicht einzigartig, alleine in der Schweiz tragen ihn etwa 30 Männer.

Manja_Bindig

@Tenryu: Der Vergleich mit der Musik hinkt ein bisschen. Bei Literatur kannst du in fast jedem Genre deine Neigungen einfließen lassen - es ist vielleicht so, dass du eine Grundmelodie bekommen hast, aber Arrangements und Text darfst du selbst oder wenigstens mitbestimmen. Bei Musik gibt das Genre vor, welche Arrangements, teilweise auch Inhalt UND Machart der Texte - und ein Rockmusiker oder Punker wird dich wohl eher lynchen, wenn du ihn zu Schlager aufforderst, als ein Horror-Autor bei Kinderliteratur. Das Beispiel hier ist jetzt vielleicht ein bisschen krass - vorn Horror- zu Kinderliteratur ist ein Pseudonymwechseln nicht das dümmste. Aber ansonsten ist es nicht allzu tragisch, das Pseudonym zu wechseln.
Ich fänd das sogar ziemlich bescheuert, um ehrlich zu sein. Ich habe zwei Pseudonyme. Meinen Internet-Nick und den Autorennamen, den ich mir davon abgeleitet habe. Auf beide höre ich wie aus dem FF wenn man mich anspricht(versuchs mal, wenn wir uns über den Weg laufen - ruf mich "Frau Siber" ;) ). Das heißt, es müssen Namen sein, mit denen ich mich identifizieren kann, die zu mir gehören - aber je mehr Namen es sind, desto schwieriger wird das. Und irgendwann verliert man den ÜBerblick.
"Sind sie nicht Autor ABC vom Buch DEF?" - "Nein, ich bin Autor XYZ vom Buch DEF. ABC hat GHI geschrieben..."
Zu viele Namen verwirren - und eventuell wirkt man auf Verlage zu sprunghaft.


Manja.

PS: Ich mag meinen Vornamen inzwischen, deshalb hab ich ihn behalten... Allerdings in anderer Schreibweise.

Koriko

Hm... ich vertrete eher die Meinung, dass ich kein Pseudonym haben will und es mir auch nciht zulegen möchte. Ich weiß nicht wieso, aber ich kann mich schwer mit einem Kunstnamen identifizieren, sondern möchte schon meinen Namen auf dem Buch gedruckt sehen, wenn es denn mal dazu kommt. Ich stehe hinter dem was ich geschrieben habe, und das möchte ich auch dadurch vermitteln. Bei mir hält sich das Gefühl, dass man ansonsten den Eindruck vermittelt nicht hinter einem Werk zu stehen, da man sich ja irgendwie "versteckt".

Ist schwer zu beschreiben und ich glaube viele kommen mit meiner Erklärung nicht klar, aber ich versuche meiner Linie treu zu bleiben: Was ich veröffentliche soll meinen Namen tragen...
"Das schönste aller Geheimnisse: ein Genie zu sein und es als einziger zu wissen." - Mark Twain

www.assjah.de
www.juliane-seidel.de
www.like-a-dream.de

Aidan

Ich würde gerne ein Pseudonym haben, sollte ich jemals vor der Frage stehen. Zum einen mag ich meinen Namen nicht sonderlich. Dann habe ich keine Lust auf ewige Diskussion mit meiner überfrommen Tante, die mich vermutlich als rettungslos verloren sehen würde, wenn sie wüsste, was in meinen Geschichten vorkommt. Wir hatten vor Jahren mal eine Diskussion über Magie ... mir graust es noch immer bei der Erinnerung daran.

Ich habe noch nicht so recht einen geeigneten Namen gefunden, vielleicht noch am ehesten der Geburtsname meiner Mutter, weil ich mich sehr stark als Mitglied der Familie empfinde. Das klingt dann allerdings nicht wirklich nach Fantasyautorin, ist aber dafür kurz und gut zu merken. Einen zweiten Vornamen habe ich nicht, mit dem ich mich schmücken könnte.

Sollten mein Vater und ich unser gemeinsames Sachbuchprojekt in Gang bringen, würde ich wohl bei meinem Realnamen bleiben.

Es geht mir nicht darum, mich hinter meinem Werk zu verstecken, auch wenn ich den Einwand sehr gut nachvollziehen kann, aber ich finde, es muss auch nicht jeder wissen. Ich würde mich freuen, wenn meine Werke einmal ins Gespräch kommen, aber für mich selber muss ich das nicht haben.
"Wenn du fliegen willst reicht es nicht, die Flügel auszubreiten. Du musst auch die Ketten lösen, die dich am Boden halten!"

,,NEVER loose your song! Play it. Sing it. But never stop it, because someone else is listening."

Sarina

Ich kann auch den Einwand, man würde sich verstecken und nicht hinter dem Werk stehen, völlig nachvollziehen.

Daher habe ich einen Namen gewählt (sollte es jemals zur Veröffentlichung kommen), wo die Menschen, die mich gut kennen, selber darauf kommen können. Mir ist es vorallem wichtig, für spätere Arbeitgeber nicht erkennbar zu sein. In dem Beruf, den ich lerne, ist nämlich Seriösität sehr wichtig. Fantasy zu schreiben wirkt dem leider entgegen...

Lila

Zitat von: Drachenfeder am 27. Oktober 2008, 09:14:12Ich bin mittlerweile auch sehr froh, dass ich ein passendes Pseudonym für mich gefunden habe. Genau wie Tastentänzerin beobachte ich gerne von Außen abegesehen davon liebe ich meinen bürgerlichen Namen nicht wirklich ;)

Mein Vorname für sich genommen gefällt mir eigentlich sehr gut! Allerdings ist mein Nachname ziemlich unspektakulär, um nicht zu sagen langweilig. Aber das ist, wie gesagt, nur einer von vielen Gründen, warum ich mich pro Pseudonym entschieden habe. :innocent:
Livid Oppressed King: Ignite!
Tyranny Has Overcome Rules."
(oder: was man nicht alles aus LOKI & THOR machen kann!) - TasTä (aka Lila)

Luisa

@Tenryu
Ich glaube nicht, dass ich irgendwann ein Buch veröffentliche, dass so erfolgreich ist, dass ich das Haus nicht ohne Bodyguard verlassen kann. Und wenn es nicht erfolgreich ist, dann ist es halt so. Ein persönlicher Rückschlag ist es allemal, ob nun unter dem eigenen Namen oder unter einem fremden.
Wenn ein Autor Kinderbücher schreibt, ist er für mich ein Kinderbuchautor, solange er nicht auch in anderen Genres etwas veröffentlicht. Damit muss jeder Autor leben, der nur in einem Genre schreibt, also die meisten. In Schubladen wirst du mit und ohne Pseudonym gesteckt, wenn du das vermeiden willst, hilft nur eins: in verschiedenen Genres schreiben und das unter einem Namen und am besten gut.

Von außen beobachten bedeutet für mich, weder positive noch negative Kritik erhalten zu wollen und nicht mit genug Selbstvertrauen an die Veröffentlichung heranzugehen. Braucht man ein Pseudonym sind im Normalfall zwei Dinge passiert: man hat ein Buch geschrieben und ist von einem Verlag angenommen worden. Und darauf kann man meiner Meinung nach schon stolz sein.

Allerdings muss ich auch sagen: Meine Meinung ist eine Momentaufnahme und wahrscheinlich werde ich in nächster Zeit nicht vor der Entscheidung Pseudonym oder nicht? stehen.
Denn zumindest in Sachen Job kann ich nicht mitreden: Ich habe keine Erfahrung mit Arbeitskollegen, Chefs und notwendiger Seriösität... Keine Ahnung also, wie ich in 30 Jahren zu Pseudonymen stehen werde.  :hmmm:


Sarina

Bezüglich Job kommt es halt auf die Arbeit drauf an.
Arbeitest du in einem Buchladen, Verlag oder ähnliches, braucht man denke ich keinen Pseudonym.
Sitzt du irgendwo an der Kasse oder so bestimmt auch nicht. (Wobei ich das nicht abwertend gemeint habe)

Studiert man Jura, Medizin oder ähnliches, sieht man sich selber im Managementbereich einer großen Firma oder so,  sieht es leider anders aus. Einfach weil man da als Autorin von Fantasy nicht ernst im Beruf genommen wird.

Manja_Bindig

@Koriko: Deswegen habe ich mir mein Pseudonym von dem Namen abgeleitet, den ich im Internet habe und mit dem ich mich genauso sehr identifiziere, wie mit meinem realen. Auf der einen Seite hab ich meine Ruhe, auf der anderen aber verstecke ich mich aber nicht. Oder habe wenigstens nicht das Gefühl...

Naja - und Leute, die mich kennen, erkennen den Namen eventuell wieder, assoziieren mich damit - und... ^^°

(sollte ich aber wirklich jemals Heftromane schreiben, kommt da ein weiteres Pseudonym. Was, ist mir da auch egal.)

Koriko

@ Manja:
Irgendwie weiß ich nicht genau, was ich von dem spektajulären Namen "Juliane Seidel" ableiten könnte... ich würde einen Künstlernamen nur annehmen, wenn der Verlag wirklich dazu raten würde, ansonsten bleibe ich lieber ich ^^;
"Das schönste aller Geheimnisse: ein Genie zu sein und es als einziger zu wissen." - Mark Twain

www.assjah.de
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Manja_Bindig

Naja... es kommt drauf an, wie sehr man inzwischen auf Nicknames hört. In der Uni achte ich darauf, wenn wer "Frau Bindig!" ruft. Auf meinen Vornamen reagiere ich nur bedingt. Mein ganzer Freundeskreis ruft mich "Sibi" oder wer weniger faul ist "Siberianchan" - he, sogar mein Mentor weiß inzwischen, mit welchem Ruf er sich meiner Aufmerksamkeit vollkommen sicher sein kann ;D Identifikationsprobleme sind da das letzte, was ich hab.

Aber ich hatte mit 17 eine eher unglückliche Veröffentlichung hinter mir, die unter meinem Realnamen lief - und die ich, wenn ich könnte rückgängig machen würde. Dass der Verlag inzwischen nicht mehr existiert, hilft nicht gegen das flaue Gefühl im Magen, das ich hab, wenn ich überlege, wie sich das mal auf meine Zukunft auswirkt. Das Buch war sehr, sehr, sehr, sehr, sehr schlecht.

1: ein Mensch von der Lokalzeitung hat das rausgefunden
2: ich bin dank dieses Artikels den rest des Schuljahres Spießruten gelaufen in der Schule.
3: gab es schon etliche Auseinandersetzungen mit Kommilitoninnen, die meinten, über ungemochte Personen(wie mich) googeln zu müssen und rat mal, was sie gefunden haben. So lächerlich-amüsant das im Nachhinein ist, es frisst Nerven.
Ich will so was nicht noch mal erleben. Absolut nicht.

Ary

Kann ich verstehen, Manja, das muss wirklich fies sein.
Ih habe lange übrlegt, was ich mit feuersänger mache, aber ich habe mich entschlossen, nicht unter "Aryana" zu veröffentlichen, sondern mit meinem namen hinter dem Buch zu stehen. Es ist meins, ich finde es gut und das ist mein Stil, so schreibe ich. Und dafür stehe ich auch mit meinem richtigen Namen. Aus Filkfandombekanntheitsgründen würde ich vielleicht als Kristina "Aryana" Siers veröffentlichen, wenn ich das bei den Blitzen durchkriege.
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Lila

#104
Zitat von: Koriko am 28. Oktober 2008, 06:54:29@ Manja:
Irgendwie weiß ich nicht genau, was ich von dem spektajulären Namen "Juliane Seidel" ableiten könnte... ich würde einen Künstlernamen nur annehmen, wenn der Verlag wirklich dazu raten würde, ansonsten bleibe ich lieber ich ^^;


Wie wär's denn z.B. mit:

ZitatGILL   f   English
GILLIAN   f   English
GIULIA   f   Italian
GIULIANA   f   Italian
GIULIETTA   f   Italian
IÚILE   f   Irish
IULIA   f   Romanian
IULIANA   f   Romanian
JILL   f   English
JILLIAN   f   English
JILLIE   f   English
JILLY   f   English
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JOVITA   f   Spanish, Portuguese
JOWITA   f   Polish
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JULIANA   f   Dutch, German, English, Spanish, Portuguese, Ancient Roman
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YULIYA   f   Russian, Bulgarian

Und als Nachname: Brewer oder einfach Seidel beibehalten?


Ist doch eine ganz hübsche Auswahl? ;) Wobei "Juliane Seidel" meiner Meinung nach ja auch schon so autorenmäßig genug klingt. Sei froh, dass du so einen verwendbaren Namen hast! :jau: Ich hingegen bin mit meinem überdimensionalen 0815-Nachnamen echt angesch...miert. :happs:
Livid Oppressed King: Ignite!
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(oder: was man nicht alles aus LOKI & THOR machen kann!) - TasTä (aka Lila)