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Pseudonyme und Künstlernamen

Begonnen von Ary, 13. Februar 2007, 13:50:57

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Phea

#660
Jetzt habe ich sehr zweischneidige Meinungen gelesen. Die Mehrheit schreibt ja, dass Phea passend ist. Einige schreiben zwar auch, dass es nicht nach einem Namen klingt oder nach eine "Missgestalung" von Pia, aber ich denke, dass man mit vielen - ich wage sogar zu behaupten alle Namen - diese und andere Meinungen hört. Jeder Name ist reine Geschmackssache. Ich persönlich finde den Namen Phea aber sehr schön und werde ihn auch nehmen. Mir fehlt nur noch ein passender Nachname.

Ich bin jetzt wieder recht unentschlossen, was den Nachnamen angeht. Nehme ich jetzt was mit "Mac" oder nicht? Ich tendiere schon sehr dazu. Aber ich bin mir einfach nicht sicher was man dahinter setzt. Im Grunde genommen kannman ja eigentlich alles da hinter setzen. Nein , sagen wir lieber fast alles  :rofl:

Kati

Phea, in welchen Regionen spielen denn deine Geschichten? Vielleicht kann man da ansetzen und einen Nachnamen nehmen, der damit harmoniert. Der Vorname ist wirklich sehr schön und kann englisch und deutsch, aber auch in anderen Sprachen gelesen werden. Wenn du einen Mac-Namen nimmst, würde ich voraussetzen, dass deine Geschichten im englischsprachigen Raum spielen. Nicht, wegen der Assoziation mit Schottland. Es gibt ja genug Amerikaner und Briten, die Mac oder Mc heißen und nicht über Schotten schreiben, ich denke, die Bedenken musst du dir nicht machen. Aber wenn du jetzt einen Mac-Namen nimmst, und deine Geschichten spielen ausschließlich in Deutschland, fände ich das komisch. Ich fände einen Mac-Namen allerdings auch ganz schön, weil Phea so kurz ist und ein längerer Nachname das ausgleichen könnte. McNair finde ich persönlich aber nicht so schön, muss ich ehrlich sagen. Das klingt in meinem Kopf irgendwie dissonant und ist in Verbindung mit Phea auch zu kurz. Von deinen Vorschlägen finde ich McLaren eigentlich am schönsten. Soll der Name denn eine besondere Bedeutung haben?

Ginger

Hat hier jemand "Mac" gesagt?
Hehe. Ich mag schottische Namen. Ich mag Mac. Ich mag Schottland.  ;D

Für mich ist ein Name etwas sehr persönliches. Einen hat man sich nicht ausgesucht. Dann gibt es Namen, die einem gegeben werden. In Geschichten und mancher Mythologie spielt das ja eine große Rolle. Auch der innere Name, der wahre Name ist eine Legende, die ich sehr gut verstehen kann. Mein Pseudonym würde ich niemals nach seiner Markttauglichkeit auswählen sondern danach, wie sehr das bereits in mir ist, wie sehr es mir entspricht.

Wenn Du zu einem Namen kein inneres "Ja" hast und als Autorin diese pseudonyme Person nicht sein kannst, ist es nicht der richtige Name. Egal, ob er nun schick ist oder nicht.

Sicher kann man einen Namen auch über solch eine Diskussion herausfinden, sich ihm mit Hilfe von Freunden nähern - aber letztlich ist die Antwort in Dir und wenn Du unsicher bist, hast Du entweder ein Problem mit Sicherheit oder es ist noch nicht Dein Name dabei, oder beides.

Einen schönen, zweiten Advent

wünscht

Ginger McMillan


Franziska

Na ja, kommt drauf an, was man vom Pseudonym möchte. Es ist natürlich schön, wenn man sich mit dem Namen identifizieren kann. Wenn ich ein Pseudonym für Erotik suche, ist mir das aber eher egal.
Ich habe mein Pseudonym sehr spontan gewählt, als ich irgendwo einen Nachnamen brauchte. Eigentlich passen Vorname und Nachname überhaupt nicht zusammen. Aber jetzt habe ich mich shcon total daran gewöhnt und denke nicht, dass ich ihn noch mal ändern werde. Schließlich habe ich schon etwas unter dem Namen veröffentlicht und einen Blog unter dem Namen.
Auch wenn ein englischer Name wohl besser gewesen wäre, da mit skandinavischen Namen alle nur noch Krimis verbinden. ::)

@Phea:

Ich würde ja Pehana McLaren total schön finden.
Bei McNair müsste ich an eine Figur aus Being Human denken.
Aber wo stehen denn die Nachnamenvorschläge?

Phea

@Kati:
Es ist immer unterschiedlich. Mal spielen sie in Deutschland, mal in Frankreich, mal in England. Eine Geschichte spielt sogar in Schottland, eine andere in einem eigenen Fantasy Land.

@Ginger:
Ich fühle mich sehr wohl mit dem Namen. Er ist quasi schon mein ich, ich werde ja hier nur damit angesprochen.

@Franziska:
Viele Vorschläge waren das auch nicht.

Entschuldigt die kurze Antwort, aber ich bin mit dem Handy online.

Aidan

Ich habe mir die Diskussion hier angeschaut und lange hin und her überlegt. Ich teile mal meine Gedanken dazu mit euch.

Namen sind Identität.

Ich spüre es täglich mehrfach, wenn ich mit meinem Namen angesprochen werde, den ich zwar trage, aber der nicht meiner ist. Meine Eltern haben mir einen Namen ausgewählt nach praktischen Gesichtspunkten, nicht danach, ob er zu mir passt. (Und ja, wenn man ein Baby sieht, dann kann man ein Gefühl haben, was für ein Mensch das kleine Wesen wohl ist und ob der Name passen könnte oder nicht. Klappt nicht immer, aber ich weiß, meine Eltern haben es nicht versucht.) Und mein Nachname ist der meines Ex-Mannes, den ich nur noch wegen der Kinder trage, es ist nicht meiner, wird nie meiner sein und ich mag ihn nicht. Aber so recht passt mein Geburtsname auch nicht mehr.

Wenn ich also ein Pseudonym wähle, dann ist es mir wichtig, dass es zu mir passt. Ich habe mich mein ganzes Leben an andere Menschen und deren Erwartungen angepasst. Wenn ich mir also einen Namen auswähle für eine Arbeit, die ich mit meiner Persönlichkeit fülle, die aus mir heraus entsteht, dann muss der Name darüber auch "ich" sein. Meine Geschichten sind ein Teil von mir. Und ich glaube, dass Authentizität extrem wichtig ist. Und die erreiche ich nur, wenn ich meine Wahrheit ausdrücke und lebe.

Bei manchen Realnamen fragt man sich, ob der Namensgenerator des Autors betrunken war. Manche von ihnen klingen so künstlich wie kein Pseudonym toppen könnte. Klar gibt es Pseudonyme, die einfach nur wie Kunstprodukt wirken, aber ich glaube vor allem deshalb, weil sie nicht von innen gewachsen und mit Identität gefüllt sind, sondern kreiiert, um einem Genre zu entsprechen, einer Zielgruppe zu gefallen, "toll" zu klingen - reine Kunstprodukte.

Es ist sicher nicht verkehrt, wenn man die Wahl hat, sich einen Namen zu suchen, den man aussprechen kann und auch schreiben. Allerdings gehen da die Meinungen sehr weit auseinander, wenn ich mir den Namen einer polnischen Freundin anschaue, dann sehe ich sehr deutlich, wie weit die Definition "aussprechbar nach anschauen" gehen kann. Und was macht jemand wie unser Malinche mit ihren Sonderzeichen? Es ist ihr Realname und ich finde, da darf keiner dran rumschrauben, weil irgendwer es dann leichter lesen oder schreiben kann. Und letztlich ist es mit einem Pseudonym, mit dem sich jemand wirklich identifizieren kann, auch nicht viel anders. Manche Namen sind einfach so.

Ich weiß, unter welchem Pseudonym ich bestimmte Geschichten veröffentlichen möchte, und ich weiß, welche Kritik ich bekommen kann und vermutlich werde. Aber es ist mein Name, er ist gewachsen, meine Realität, meine Identität, meine Wahrheit. Und das ist für mich ein sehr, sehr hohes Gut und ganz viel Authentizität. Und ja, es kann sein, dass ich unter verschiedenen Pseudonymen veröffentlichen möchte, weil es zwei oder vielleicht noch mehr Erzählstimmen in mir gibt, die unterschiedliche Geschichten erzählen, unterschiedliche Stile haben.

Vielleicht ist es mein Fehler, dass ich mich nicht um den Preis verkäuflich machen will, mich selber zu verraten. Aber ich habe in meinem Leben den Beschluss gefasst, mich nicht mehr benutzen, prostituieren oder zum Kunstprodukt degradieren zu lassen. (Und ich meine Prostitution nicht (nur) im sexuellen Sinne. Man kann sich auf vielfältige Weise prostituieren. Einen Job machen, um des Geldes wegen, den man hasst, eine Rolle ausfüllen, die nicht die eigene ist und die Psyche krank macht, ein fremdbestimmtes Leben führen...) Ich weiß, dass viele meiner Geschichten ihre Leserschaft finden können, "markttauglich" sind. Aber sie müssen für mich echt sein, ich muss echt sein dürfen. Und ein wichtiger Teil davon ist der Name, das Pseudonym.
"Wenn du fliegen willst reicht es nicht, die Flügel auszubreiten. Du musst auch die Ketten lösen, die dich am Boden halten!"

,,NEVER loose your song! Play it. Sing it. But never stop it, because someone else is listening."

chaosqueen

Hazel, ich glaube, ich verstehe Prostitution eh nur noch im weitesten Sinne als etwas Sexuelles - das nur am Rande. ;)

Deine und auch Gingers Ausführungen zur Wahl des Namens finde ich unglaublich wichtig! Ich hab ja auch mal spaßeshalber überlegt, welches Pseudonym ich mir wohl zulegen würde, und als ich gerade eure Ausführungen gelesen habe, wusste ich plötzlich, welcher Vorname es werden könnte. Nachnamen werden überbewertet. ;D

Phea, ich verwirre jetzt mal wieder, indem ich sage, dass ich von der Auswahl Phea McNair am schönsten finde. In meinen Ohren klingt es weich und stimmig, und ein Buch dieser Autorin würde ich bestimmt neugierig in die Hand nehmen. :)


Phea

Zitat von: chaosqueen am 11. Dezember 2014, 22:09:06
Phea, ich verwirre jetzt mal wieder, indem ich sage, dass ich von der Auswahl Phea McNair am schönsten finde. In meinen Ohren klingt es weich und stimmig, und ein Buch dieser Autorin würde ich bestimmt neugierig in die Hand nehmen. :)

Ja, das stimmt. Ich bin verwirrt  :rofl:

Gerade wegen den Ausführungen von eurer Seite habe ich mich entschlossen genau diesen Namen zu verwenden. Ich verwende seit Ewigkeiten den Namen Macpheana, vor einem Jahr hat Janika mir dann den Spitznamen Phea gegeben, ich identifiziere mich mit dem Namen.

Mit Nachnamen tue ich mich sowieso immer schwer. Ach Mensch, welchen nehme ich denn nun?

Deven

Hallöchen! :)
Ich klink mich mal kackendreist ein um einen weiteren Nachnamen vorzuschlagen.  :winke:
Anbei möchte ich dir nochmal meinen Segen für Phea aussprechen, ich schaue gerade eine Serie in der eine junge Dame Thea heißt, also, warum nicht, nech?
Nun zum Nachnamen und ja, da habe ich mich auch inspirieren lassen.

Queen

Mag vielleicht sehr hoch gestochen klingen aber passen tut es und falls einem das Mac/Mc fehlt kann man das auch noch dranhängen, wobei das dann mehr an Cars erinnert.  :rofl:

Na dann, die Schule ruft, ich bin dann mal, bye!  :vibes:
Books serve to show a man that those original thoughts of his aren't very new after all.
- Abraham Lincoln

Veldrys

Ich werde wohl  unter einem Pseudonym veröffentlichen, und zwar aus folgenden Gründen:

1)   Mein Nachname ist, wie ich festgestellt habe, besonders für Menschen aus dem englischen Sprachraum, kaum auszusprechen, und ich schreibe auch sehr viel auf Englisch.
2)   Den Namen, den meine Eltern mir einst gegeben haben, war für mich, weil weiblich, immer völlig unpassend. Ich habe keine Beziehung dazu.
3)   Ich will nach meiner Promotion in der Wissenschaft bleiben, publizieren und auch irgendwann an einer Universität unterrichten. Es gibt einige Punkte in meiner Biographie, die sich negativ auf meine Karrierechancen auswirken könnten. Wenn der (hoffentlich) zukünftige Herr Professor dann auch noch Vampirgeschichten und Fantasy mit leicht homoerotischem Einschlag schreibt, kommt das bei den Menschen, die die Entscheidungen treffen, leider vielleicht nicht so gut an.

Als Nachname werde ich  wohl ,,Fuchs" bzw. ,,Fox" wählen, das war der Nachname eines von mir sehr verehrten und leider schon verstorbenen Verwandten. Als Vorname nehme ich wahrscheinlich ,,Valentin" (einer meiner Vornamen) oder ,,Valentine" (für das, was ich auf Englisch schreibe) und James – oder eventuall auch Julian.

Das würde dann also Namen wie

Valentin Fuchs
Valentine James Fox
Valentine J. Fox
V. J. Fox

ergeben.

Wie hört sich das für euch an? Passt das auch zu einem Fantasyautor? Oder sollte ich lieber etwas ändern?

Christopher

Mir fällt spontan nur auf, dass du auch Michael J. Fox heißen könntest ;D

Scherz beiseite: Valentine Fox hat einen seltsamen Klang, aber wenn es ins Englischsprachige geht, bin ich die falsche Person, das zu bewerten. Valentin Fuchs hingegen gefällt mir. Der Name wirkt etwas zahm, aber das ist ja nicht schlimm. Zur Fantasy passt er meiner Meinung nach zumindest.
Be brave, dont tryhard.

Siara

#671
Wenn es auch um die Aussprache im Englischen geht, würde ich "Fox" schöner finden als "Fuchs", da englischsprachige Menschen Letzteres vermutlich in der Aussprache verfremden würden. Mit dem "ch" haben sie ja so ihre Probleme. (Nachher wird daraus noch ein "Fucks" in englischer Aussprache - nicht so elegant).

Den schönsten Klang hat für mich Valentine J. Fox. Allerdings hatte ich dabei auch sofort Michael J. Fox im Kopf, und Fantasy würde ich damit nicht unbedingt assoziieren. Valentine James Fox ist hingegen sehr lang und mir gefallen die beiden scharfen Enden von "James" und "Fox" in Folge nicht so. Beide Vornamen abzukürzen allerdings macht es in Kombination mit einem so kurzen Nachnamen sehr auswechselbar.

Kannst es es nicht vielleicht umdrehen? "Julian V. Fox" zum Beispiel? Nach Fantasy klingt es in meinen Ohren zwar trotzdem nicht unbedingt, aber ansonsten gefällt es mir sehr gut.

I'm going to stand outside. So if anyone asks, I'm outstanding.

Veldrys

An Michael J. Fox habe ich gar nicht gedacht! Danke für den Hinweis!

Ich habe "Zurück in die Zukunft" früher zwar recht gemocht, aber für das, was ich schreibe, ist eine Assoziation mit dem Namen dieses Schauspielers vielleicht nicht ganz passend.

Den Vorschlag, die Namen umzudrehen, finde ich gar nicht so schlecht. :)

Ich hatte vor, je nachdem in welcher Sprache ich schreibe, entweder eine englische oder deutsche Version des Namens zu nehmen. Oder ist das keine so gute Idee?

Carolina

Valentin ist für mich ein Männername, Valentine, auch im Englischen, eher ein Frauenname. Ich hab jetzt nicht gegoogelt, ist nur mein Gefühl. Frage wäre, ob andere das auch so empfinden.

Julian V. Fox fände ich daher (und wegen Michael J.) auch geschickter.

Oder eben Valentine G. Fox, dann einen anderen Zweitnamen wählen. Giulian wäre ja eine alternative Schreibweise zu Julian, dann mit italienischem Einschlag.

Zu deiner letzten Frage, Veldrys: Würde mich an deiner Stelle für einen Namen entscheiden. Die Deutschen kommen mit englischen Namen gut zurecht, liegt sogar im Trend. Du willst den Namen ja als Autorenmarke aufbauen, und da kommt es besser, wenn man wirklich immer denselben verwendet.

Aphelion

Zitat von: Veldrys am 16. Dezember 2014, 11:27:27
Ich hatte vor, je nachdem in welcher Sprache ich schreibe, entweder eine englische oder deutsche Version des Namens zu nehmen. Oder ist das keine so gute Idee?
Ich stimme Carolina zu. Für mich ist das Hauptargument dagegen, dass Namen nun einmal nicht übersetzt werden. :) Insofern würde man wahrscheinlich eher an einen lustigen Zufall denken und nicht daran, dass der selbe Autor seinen Namen übersetzt.

Außerdem sollten Markttauglichkeit und -gefälligkeit auch ihre Grenzen haben, finde ich. ;) Alles in einem gesunden Rahmen... :)