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Pseudonyme und Künstlernamen

Begonnen von Ary, 13. Februar 2007, 13:50:57

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Blackhat

@Ginger

habe mir mal den Spaß gemacht den Pseudonym-Generator auszuprobieren  ;D
Ist ja teilweise sehr abenteuerlich, was der so ausspuckt. Bei Geschlecht männlich kamen recht bald:

Kimi Fett
Shawn Süß
Helmut Heitz

... und dann bin ich ausgestiegen.  :rofl:

Maja

Zitat von: Blackhat am 03. Dezember 2014, 15:20:58
Kimi Fett
Shawn Süß
Helmut Heitz
Keinem dieser Herren würde ich ein Buch abkaufen wollen. Bestenfalls noch dem Heitz, aber da ist für mich der Nachname schon belegt.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Blackhat

Habe immer noch Tränen in den Augen ... köstlich.
Es zeigt aber auch, wie schwierig es ist einen auch zum Genre wirklich passenden und gleichzeitig einprägsamen Namen zu finden.  ???
Übers Knie sollte man das jedenfalls nicht brechen.

Maja

Ich kann auch sagen, warum ich heute ab bin von Jerry Morgan. Zum einen finde ich, ein deutscher deutschsprachiger Autor sollte nicht unter englischem Namen veröffentlichen - es impliziert, dass der Titel als Auslandslizenz eingekauft wurde und es sich bei dem Buch um eine Übersetzung handelt, oder es ist einfach zu affektiert. Aber der Hauptgrund ist, der Name ist unglaublich beliebig und nichtssagend. Da kann "Morgan" noch so sehr von einem Piratenkapitän inspiriert sein und "Jerry" aus dem Film "Manche mögen's heiß" stammen - in der Kombination wird er zu Blah.

Dann durchbreche ich lieber die Vierte Wand und nenne mich Lioba Demming. Der Name ist einem Romanfragment von mir entlehnt - in "Die Welt in der Wühlkiste" (nicht über zehn Seiten hinausgekommen) tritt eine Autorin dieses Namens auf, die ihren Roman "Das gefälschte Siegel" in der Wühlkiste gefunden hat und nun verlangt, dass die Buchhändlerin gefälligst ihre Welt vor dem Untergang rettet. War ein blödes Buch. Aber ich mag den Namen. Und langsam bin ich auch alt genug für seinen Klang.
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Robert Gernhardt

Tintenvers

Maja, keine Sorge, ich habe gefragt und da erwarte ich eine ehrliche Meinung. ;) Ihr habt mir auf jeden Fall sehr weitergeholfen und nun weiß ich, dass der Name nicht funktioniert. Ich werde den Rat beherzigen, mich nach etwas aussprechbaren umzusehen, aber auch mal die isländischen Namen durchgehen bzw. Namen mit einem ý darin - wobei das ja auch ein Nachname sein könnte. Man wird sehen, was daraus wird. :) Ich hatte ja auch schon überlegt Nadine Variée zu nehmen, war mir aber nicht sicher, ob das nicht auch seltsam klingt?

LG

Lothen

#590
Bei Nadine Variée fände ich den Zusammenhang mit der französischen Sprache schon wesentlich konsistenter, allerdings würde ich nach wie vor eher an Romance oder ChickLit denken als an Fantasy  :versteck:

(eigentlich auch blöd, als könnten französische Frauen keine Fantasy schreiben ...)

Maja

Ich muss sagen, bei einem isländisch klingenden Namen würde mich ein abgekürzter Vorname um so mehr irritieren. Das isländische Namensrecht sieht vor, dass der Vorname der wesentliche Bestandteil ist und sogar die Telefonbücher sind nach Vornamen sortiert. Würde ein Isländer den Vornamen abkürzen? Das kann ich mir schlecht vorstellen. Aber ein schöner isländischer Name mit ausgeschriebenem Vornamen stelle ich mir schön vor. Würde mich nur in große Bedrängung bringen - sortier ich das Buch dann unter Vor- oder unter Nachnamen ein?*

*Keine Bange, auch das ist durch Katalogisierungsregeln geklärt. Es gilt nicht die Herkunft des Namens, sondern das Staatsbürgerprinzip, sprich die Staatsangehörigkeit des Autors zum Zeitpunkt der Publikation. Ach ja, und nach einer älteren Regel (ich weiß nicht, ob die noch gültig ist) sortieren Pseudonyme grundsätzlich unter dem Vornamen, weil es sich nicht um einen Namen, sondern einen Kunstbegriff handelt, der als Ganzes zu betrachten ist. Take that, B. Traven!
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Robert Gernhardt

Tintenvers

#592
Isländer haben wirklich sehr schöne Namen. Aber die Nachnamen? Da finde ich nur so seltsame wie Jónsdóttir weil es bei denen ja keine Familiennamen wie bei uns gibt und das finde ich gerade ganz ganz schrecklich. :x
Aber es gibt auch schöne lateinische Namen, wie Emilýa oder eben etwas färöisches .... Mal schauen, noch habe ich ja etwas Zeit ... so ungefähr 10 Tage =/ Es sollte eben kein Name sein, bei dem der Verlag sofort ans Wegrennen denkt. =/


gbwolf

Zitat von: La Variée am 03. Dezember 2014, 16:03:13
Es sollte eben kein Name sein, bei dem der Verlag sofort ans Wegrennen denkt. =/
Wenn es für eine Verlagsbewerbung ist, würde ich das Pseudonym ganz weglassen und darüber reden, wenn es um eine Veröffentlichung geht.
Ansonsten: Schau dir an, unter welchen Namen erfolgreiche Bücher deines Genres laufen. Namen haben - nicht erst heutzutage - viel mit Marketing und dem Aufbau einer Marke zu tun.

Mich würde beispielsweise ein Buchstabe als Vornamen nicht stören, aber spätestens in Kombination mit einem französisch klingenden Nachnamen, würde ich sehr viel Romantik und/oder Erotik im Buch erwarten oder eine schockierende Enthüllung. Ein so abgekürzter Vorname, vor allem ohne Punkt dahinter, wirkt auf mich verhüllend, erotisch, geheimnisvoll - also nix für schwertschwingende Barbaren oder Noir-Krimi.

Tintenvers

Ich habe mal ein wenig rum experimentiert und stehe nun bei L. K. Jarledottir .... wobei ich diese -dottir-Endungen im isländischen merkwürdig finde und das L stünde in diesem Falle für Lyra und das K für Kristný (der Name wird wirklich mit ý geschrieben!) ... ich bin gerade am Überlegen, ob ich mich nicht doch von meinem ý verabschiede und lieber einen Namen wähle, der eben "nur" ein y hat und vllt. ein é =/ Ich finde aber auch keine gescheiten isländischen Namenslisten....
Wobei das alles ausgesprochen (Lyra Kristný Jarledottir gar nicht so schlecht klingt, wie ich finde ..) gar nicht mal so schlecht klingt, wie ich finde.

Nadine, na ja, es geht um eine Ausschreibung und da soll das Pseudonym direkt angegeben werden ...

Maja

Blöde Frage - wenn du das Isländische Namenswesen nicht magst, bei dem die Frauennamen auf -dottir enden und die Vornamen wichtiger sind als die Nachnamen, warum willst du dann ausgerechnet einen isländischen Namen benutzen? Nur, weil es im Isländischen ein ý gibt? Ich muss sagen, ich empfinde das gerade als etwas respektlos gegenüber der isländischen Kultur, weil du dich über genau das mockierst, was hier das Individuelle und die Tradition ausmacht, und sie auf das Vorhandensein eines einzigen Buchstabens reduzierst.

Schau dir mal turkmenische Namen an. Die haben auch ein ý. Ebenso tschechische und slovakische. Hier sind zB gebräuchliche [ulr=http://www.tschechischblog.de/kurioses/die-top-ten-tschechischer-nachnamen/]Tschechische Nachnamen[/url] - darunter zwei mit ý. Und klingt wie Namen. Und hat kein Dottir. Fünf Minuten Suche bringen bestimmt noch mehr zutage. Nur Železný solltest du dich nicht nenne. Der ist schon vergeben. ;)
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Robert Gernhardt

Klecks

Kristný ist ein sehr hübscher Name, er klingt irgendwie sehr ätherisch.  :D  Den könnte man gut als ausgeschriebenen Vornamen verwenden. Jarledottir empfinde ich vom Klang her nicht passend, und auch nicht harmonisch genug. Vor allem, da Jarle nicht in Island vorkommt, sondern vor allem in Norwegen - laut allen Vornamenseiten, die ich kenne, zumindest. Jarle ist nach meinen Recherchen kein isländischer Vorname und kann deshalb auch nicht als isländischer Nachname auftauchen.

Maja

Es gibt in Island, wegen des besonderen Namensrechts, auch nur eine ganz begrenzte Liste an Namen, die als Vornamen an ein Kind vergeben werden dürfen - eben nur traditionelle isländische Namen. Ich erinnere mich, vor ein paar Jahren über einen Prozess gelesen zu haben, wo Eltern ihrem Kind einen anderen (ich glaube, amerikanischen) Namen geben wollen. Von allen Ländern, die das ý verwenden, hat keines ein so komplexes, reglementiertes Namenssystem wie die Isländer. (Habe den Artikel gefunden: http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/maedchen-in-island-darf-nicht-harriet-heissen-13096022.html).
Außerdem gibt es nur ca. 250.000 Isländer. Ich denke nicht, dass man sich als nicht-isländischer Autor dann da bei den Namen bedienen sollte - sonst gibt es am Ende mehr Nicht-isländische Autoren mit isländischen Namen als Isländer. Was ja auch irgendwie doof ist.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Guddy

Jarledottir taucht sehr wohl in Verbindung mit Island auf. Hier in der rechten Spalte zB.

Maja

Jarl steht in der Liste der erlaubten Männernamen.

Mein isländischer Name wäre übrigens Maja Diðriksdottir. Aber ich glaube, mit dem Sonderzeichen käme ich nie durch.
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Robert Gernhardt